Notizblog (45)

NZZ-Chefredakteur kämpft mit uralter „Nazischlampe“ gegen ARD und ZDF

Sich als seriös ausgebende Medien wie die „Neue Zürcher Zeitung“ machen mit endlos wiederholten Schein-Aufregern Stimmung gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Immer wieder. Sie sind offenbar zu faul zum Recherchieren, zu dumm, Satire zu erkennen – oder sie lügen ganz bewusst.
Altes Buch mit der Aufschrift: „Satire verstehen – NZZ-Edition“. (Montage)
Montage: Canva

Vielleicht brauchen wir sofort ein Moratorium, das dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) Satire verbietet, am besten auch rückwirkend. Denn jeder Witz, der auch nur Spuren von Uneindeutigkeit enthält, wird garantiert seines Kontextes beraubt und als Waffe gegen ARD und ZDF verwendet.

„Satire verstehen“, Kapitel 1

Fangen wir am besten gleich mit der „Nazischlampe“ an. Seit Jahren muss sich der NDR von Kritikern und Gegnern vorwerfen lassen, er habe die AfD-Politikerin Alice Weidel als solche bezeichnet. Man kann schon froh sein, wenn dabei wenigstens erwähnt wird, dass dies in der Sendung „extra 3“ geschah, die sich ausdrücklich als „Satiremagazin“ bezeichnet. Aber fast nie wird erzählt, in welcher Form und mit welchem Kontext das geschah.

Nämlich so:

Moderator Christian Ehring zeigte in seinem Stand-Up im April 2017 (ja, so lange ist das schon her) einen Ausschnitt vom AfD-Bundesparteitag, auf dem Weidel gerade zur Co-Chefin der Partei gewählt worden war. Mit bebender Stimme rief Weidel darin dem Publikum zu:

„(…) die politische Korrektheit gehört auf den Müllhaufen der Geschichte!“

Und Ehring sagte: 

„Jawoll, Schluss mit der politischen Korrektheit, lasst uns alle unkorrekt sein, da hat die Nazischlampe doch Recht. War das unkorrekt genug? Ich hoffe.“

Die Aufgabe zu analysieren, wie er das gemeint hat, fände man in einem Lehrbuch „Satire verstehen“ vermutlich im ersten Kapitel mit leichten Lockerungsübungen für blutige Anfänger. Ehring kommentiert den wütenden Appell Weidels, sprachlich rücksichtslos zu formulieren, mit einer übertrieben rücksichtslosen Formulierung. Er erklärt den Witz sicherheitshalber sogar noch und macht kenntlich, wie er die Beschimpfung meint, indem er sie selbst unmittelbar im Anschluss als „unkorrekt“ bezeichnet.

Hefte raus, Klassenarbeit!

Testfrage: Hat der NDR Alice Weidel ernsthaft als „Nazischlampe“ bezeichnet?

Richtige Antwort: Nein.

Aus diesem Grund wurde ein Antrag Weidels auf eine einstweilige Verfügung gegen den NDR abgewiesen – aber derselbe Ausdruck in einem anderen Zusammenhang von einem Gericht als strafbare Beleidigung gewertet.

Titelseite der „Neuen Zürcher Zeitung“ vom 4.10.2025 mit der Überschrift: „Der ÖRR ist ein Staat im Staat“.
Titelseite der „Neuen Zürcher Zeitung“ vom 4.10.2025.

Trotzdem wird dem NDR, wie gesagt, andauernd vorgeworfen, er habe Alice Weidel eine „Nazischlampe“ genannt. Und das nicht nur von irgendwelchen Leuten in den sozialen Netzwerken, sondern auch von sich als seriös ausgebenden Medien. Am Sonntag vor einer Woche schrieb es der Autor Harald Martenstein in seiner Kolumne in der „Welt am Sonntag“, am vergangenen Wochenende Eric Gujer, der Chefredakteur der traditionsreichen „Neuen Zürcher Zeitung“ in seinem seitenfüllenden Leitartikel auf Seite 1.

Die NZZ schreibt seit längerem mit inbrünstiger Wut gegen ARD und ZDF an. Es wirkt inzwischen, als sei schon deren bloße Existenz für ihre leitenden Redakteure ein unerträglicher Zustand. Inzwischen fordern sie keine Reformen mehr, sondern haben das ganze System für unreformierbar erklärt.

Gujer nannte den öffentlich-rechtlichen Rundfunk „verrotet“. Und er fragte die Unions-Politiker, die sich in den vergangenen Wochen kritisch über den Umgang des NDR mit der BR-Reporterin Julia Ruhs äußerten, warum sie so lange zur „Verwandlung des öffentlichrechtlichen Rundfunks in eine rot-grüne Propagandamaschine“ geschwiegen und ob sie „in den letzten Jahre geschlafen oder in einem anderen Land gelebt“ hätten.

Was sie laut Gujer verpasst haben:

„Der WDR stempelte sämtliche Rentner als ‚Umweltsäue‘ ab. Der NDR nannte die AfD-Chefin Weidel eine ‚Nazi-Schlampe‘, das ZDF die CDU ‚Nazis mit Substanz‘.“

Keines der drei von ihm genannten Beispiele stimmt. Die „Nazischlampe“ hatten wir schon.

Dass „sämtliche Rentner“ vom WDR als „Umweltsäue“ bezeichnet wurden, ist schon insofern falsch, als der Vorwurf sich konkret gegen diejenigen Rentnerinnen richtete, die im Hühnerstall Motorrad fahren und dabei „tausend Liter Super jeden Monat“ verbrauchen.

„Satire verstehen“, Kapitel 2 und 3

Es ist traurig, auch diesen Fall für die Gujers dieser Welt noch einmal erklären zu müssen, aber auch das von einem Kinderchor gesungene Lied mit der Zeile „Meine Oma ist ne alte Umweltsau“, die bis heute Empörung auslöst, stammt ursprünglich aus einer Satiresendung. Darin wurde es eingeleitet als eine dunkle Vision einer Welt, in der Kinder ihre Verwandten bei einer „‚Fridays for Future‘-Hotline“ wegen ökologischer Verfehlungen „denunzieren“. Dass sich Vertreter von „Fridays for Future“ über diese Satire auf ihre Kosten beschwert hätten, ist nicht bekannt.

Aufsehen erregte stattdessen eine Version, die vom Sender einzeln veröffentlicht wurde, und es mag schon sein, dass man das Lied ohne den Kontext anders interpretiert. Aber wie grotesk ist es, dass ein Lied, in dem die fröhlich besungene Großmutter ihr Motorrad „im Altersheim als Rollstuhl“ benutzt, noch fünf Jahre später einem NZZ-Chefredakteur ersthaft als Beleg dafür dient, dass die ARD linksgrün verrottet ist!

Und was ist mit den „Nazis mit Substanz“? Hintergrund der Formulierung ist, dass CDU-Chef Friedrich Merz 2023 seine Partei als „Alternative für Deutschland mit Substanz“ bezeichnet hatte. Aber nicht „das ZDF“ hat die CDU daraufhin „Nazis mit Substanz“ genannt, wie Eric Gujer behauptet, sondern der ZDF-Moderator Jan Böhmermann. Er tat es auch nicht „im ZDF“, wie Harald Martenstein vor einer Woche in der „Welt am Sonntag“ behauptete, sondern 2023 auf X (Twitter) – und das ZDF distanzierte sich sofort davon.   

Es kann natürlich sein, dass die NZZ im Jahr 2025 eine Zeitung ist, die Sachen einfach ungeprüft irgendwo abschreibt. Oder dass ihr Chefredakteur wirklich nicht in der Lage ist, Satire zu erkennen und zu verstehen.

Halbwahrheiten und Verdrehungen

In jedem Fall ist es ein bisschen ironisch: All diese Halbwahrheiten und Verdrehungen stehen in einem Text, der ARD und ZDF „Halbwahrheiten und Verdrehungen“ vorwirft. Gujer fordert in einem zutiefst unseriösen Artikel eine „seriöse rundfunkpolitische Debatte“. Er meint, die Union dürfe das Thema nicht den „schrecklichen Vereinfachern von der Union überlassen“ und vereinfacht es schrecklich, indem er etwa dem ZDF vorwirft, es „generell (!) mit der Wahrheit nicht so genau“ zu nehmen.

Gujers Text strotzt nicht nur vor faktischen, sondern auch logischen Fehlern. Erst beklagt er, dass sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk als „Staat im Staat“ geriere, der „sich der demokratischen Kontrolle entzieht“. Um nur wenige Absätze später festzustellen, dass die Bundesländer „problemlos Reformen durchsetzen“ könnten, wenn sie „die Rundfunkstaatsverträge und den Programmauftrag anpassen“. 

Dass CDU-Generalsekretärs Carsten Linnemann drohte, als Konsequenz aus dem Umgang mit Julia Ruhs den Rundfunkbeitrag einzufrieren, findet Gujer nicht verfassungswidrig. Er findet es allerdings „heuchlerisch“, weil Linnemann genau wisse, dass es vor dem Bundesverfassungsgericht keinen Bestand habe. Wer gegen das System, die Rundfunkbeiträge festzulegen, aufbegehre, „den zerren die Intendanten nach Karlsruhe, wo ihre Komplizen bereits warten.“

„Komplizen“ nennt man normalerweise Gesetzesbrecher. Gujer nennt so die höchsten deutschen Verfassungsrichter. Sie bilden für ihn mit den Intendanten von ARD und ZDF quasi eine kriminelle Vereinigung. 

Schwarz-Weiß-Denken

Die NZZ wirbt für Abos gerade mit Slogans wie „Für Kultur ohne Kampf“ und „Für Denken ohne Schwarz-Weiss“. Das sind geradezu aberwitzig falsche Versprechen angesichts ihrer Begeisterung, mit der sie täglich bis an die Zähne mit Schwarz-Weiß-Denken bewaffnet in den Kulturkampf nicht nur um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zieht. 

Dessen Gegner sehen gerade wieder einmal eine besonders günstige Gelegenheit, ARD und ZDF sturmreif zu schießen. Die Sender selbst liefern ihnen immer wieder Munition dafür: mit Fehlern, Kommunikationsdebakeln und ihrem vielfältigen Widerstand gegen notwendige Veränderungen. Aber anscheinend sind die realen Missstände nicht überzeugend genug, und so ziehen auch vermeintlich seriöse Medien wie NZZ in die Schlacht mit falschen Vorwürfen und alten, endlos wiederholten Schein-Aufregern. Und ihr Chefredakteur nimmt dafür sogar in Kauf, dass es wirkt, als sei er zu faul zum Recherchieren oder zu dumm, Satire zu erkennen. Oder als lüge er einfach bewusst.

55 Kommentare

  1. Ich war bis 2015 selbst NZZ-Abonnent; kannte das Blatt bereits aus den 90ern, als mein Vater es sich jeden Tag per Post zustellen ließ. „In deutscher Sprache, aber ohne deutsche Brille“, wie das damalige Werbemotto hieß, hatte das Blatt für uns, 200km nördlich von Zürich, interessant gemacht.

    Die NZZ, die alte Tante aus Zürich, bürgerlich-aufgeklärt, auch schrullig, auf jeden Fall aber interessant und den Leser klüger machend. Man erfuhr Dinge aus Ländern oder Disziplinen, bei denen selbst FAZ, ZEIT oder SZ gemeint hätten, dass das doch eh keinen interessiert, und man selbst eigentlich auch nicht, und am Ende des Artikels war man fasziniert von der Welt, die sich da gerade vor einem aufgetan hat.

    Was viele in Deutschland nicht wissen: Anders als die meisten Zeitungen in Deutschland, die sich (ob ernstgemeint oder nicht) als „überparteilich“ bezeichnet, ist dies die NZZ qua Satzung explizit nicht. Sie stellt sich der FDP nahe, die ideologisch ihrer deutschen Namensschwester nahesteht, nämlich dem Liberalismus, oder, wie man auch schweizerdeutsch sagt: dem „Freisinn“. Während die deutsche FDP allerdings schon immer eine Kleinpartei war, war die schweizer FDP historisch *die* Schweizer Staatspartei, die Partei des städtisch geprägten Bürgertums, der Marktwirtschaft, der individuellen Rechte, der Demokratie, natürlich auch der direkten. Von 1848 an, der Bundesverfassung und der Schaffung der modernen Schweiz, bis in die 1920er, stellte sie fast alleine sämtliche Schweizer Bundesregierungen (den „Bundesrat“). Ihre dominante Stellung hat die FDP inzwischen verloren, wenngleich sie, anders als die deutsche FDP, immer noch zu den (je nach Zählung) 4-6 relevanten Hauptparteien der Schweiz gehört.

    Die Rolle der größten Partei der Schweiz hat seit langem die Schweizer Volkspartei (SVP) übernommen. Die einstige Bauernpartei wurde seit den späten 1980ern unter der Führung des Milliardärs Christoph Blocher zur dominanten Partei der rechten Hälfte des Schweizer politischen Spektrums; zur Linken wird in der Schweiz traditionell neben den Sozialdemokraten (SP) auch die (CDU/CSU-Schwester) Christliche Volkspartei (CVP) gezählt (die 2021 mit einer SVP-Linksabspaltung zu „Die Mitte“ fusionierte). Seit den 1920ern entwickelte sich in der Schweiz das bis heute geltende Konkordanzprinzip, bei dem alle großen Parteien gemeinsam den Bundesrat stellen; während parteipolitische Konkurrenz auf den Nationalrat konzentriert wird.

    Wie viele andere, sich dem Liberalismus verpflichtete Organisationen auch, stand die FDP in den 2010ern vor der Frage, ob man sich als Teil des demokratischen („linken“) Blocks versteht (mit SP, CVP, Grünen) gegen den erstarkenden volkstümelnden antiaufklärerischen Populismus (in den Schweiz den der SVP, aber auch als globales Phänomen) – oder mit der SVP zusammen als Teil des bürgerliches Blocks gegen die linke und damit antiliberale Gleichmacherei.

    Markus Spillmann wusste, wo er in dieser Frage stand, und wo die NZZ stehen sollte. Die Spillmann-NZZ war keineswegs links, aber sie wusste, dass der Liberalismus sich selbst aufgäbe, wenn Liberalismus nur noch als Feigenblatt für Rücksichtslosigkeit und Privilegienverteidigung diente. Und seine Vision des Liberalismus verteidigte er in und mit der NZZ. Im NZZ-Verwaltungsrat machte er sich damit keine Freunde. 2014 wurde er abgesetzt, vordergründig, weil er keine klare Internet-Strategie entwickelt hatte. (Die NZZ hatte zuvor mit nzz.at ein Nachrichtenportal für Österreich aufgebaut, das als Blaupause für ein etwaiges deutsches Angebot dienen sollte, aber nach großen Verlusten wieder eingestampft wurde.)

    Tatsächlich wurde Spillmann aber abgesetzt, weil wesentliche Kräfte im Verwaltungsrat eine andere Vision hatten vom Freisinn, von der NZZ, von der Schweiz und ihrer Gesellschaft. Zuerst wollte der Verwaltungsrat den damaligen Chefredaktor der Basler Zeitung (BaZ), Markus Somm, als Nachfolger bei der NZZ einsetzen. (Die BaZ war zuvor unter maßgeblicher Mithilfe eines dem rechten Flügel der FDP nahestehenden Investors scharf rechts umgefärbt worden; seit Mitte 2014 war SVP-Chef Blocher selbst einer der BaZ-Hauptaktionäre.) Der Chefredakteur und Besitzer der Weltwoche sowie SVP-Nationalrat (und heutige Putin-Apologist) Roger Köppel freute sich schon auf den „Freisinn blocherscher Prägung“; doch dieser Schachzug, um die NZZ umzufärben, war dann doch zu offensichtlich, so dass Somm bei der BaZ blieb und nach einem kurzen Interregnum NZZ-Auslandschef (und zuvor lange Deutschland-Korrespondent) Eric Gujer die Chefredaktion übernahm. Und in seinem allerersten Editorial als Chefredaktor versprach, den Freisinn wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen. Es folgte ein weitgehender Austausch der Redaktion, der Leserschaft, und eine massiver Ausbau des auf Deutschland gerichteten Angebots – allerdings weder als per Post verschicktes Papierangebot (wie ich die NZZ einst kennengelernt hatte), und auch nicht als seriöses, unabhängiges Nachrichtenportal, wie nzz.at positioniert worden war, sondern als Forum für Ressentiments, oberflächlich journalistisch, aber mit dem primären Fokus, diffuse rechte Stimmungen aufzufangen und zu kanalisieren, um diese dann zu monetarisieren. So ähnlich, wie Springers DIE WELT dies unter Ulf Poschardt seit Jahren praktiziert.

    Es gab in den ersten Jahren unter Gujer noch die Erklärung, der Chefredaktor schaffe eine Erlösquelle im Ausland, um echten Journalismus in der und für die Schweiz zu finanzieren. Dass sich die NZZ, wenn man „den anderen Blick“, wie man das auf Deutschland ausgerichtete Angebot nannte, ausblende, sich bei der NZZ gar nicht so viel verändert habe. Tatsächlich erscheinen in der NZZ bisweilen noch lesenswerte und zur deutschen Blattlinie offensichtlich quere Artikel – beispielsweise erst gestern der von Robert Misek über den philosophischen Unterbau der MAGA-Bewegung. Aber natürlich hat die NZZ als ganzes im zweiten Jahrzehnt unter Gujer schweren Schaden genommen. Dass der Chefredaktor auf der Titelseite so selbstgerecht und selbst-widersprechend schwurbeln kann, wie im Leitartikel am vergangenen Samstag – dafür hätten sich Generationen von Redaktoren und Journalisten in der fast zweihundertfünfzigjährigen Geschichte der NZZ in Grund und Boden geschämt.

  2. Also bei der „Oma“ könnte man schon einwenden, dass damit pars pro toto die ganze Generation gemeint sei, und dass sich die Stoßrichtung eher nicht gegen FFF richtete, aber wenn der „beste“ Beleg für etwas schon fast 10 Jahre her ist, ist er nicht wirklich gut.

  3. Warum finde ich keinen Link zu dem Artikel von Herrn Gujer in Ihrem Artikel, Herr Niggemeier?

  4. @1 Gunther: Danke für diesen ausführlichen Abriß. Fand ich sehr interessant als Nicht-Auskenner.

    @2 Mycroft: Diese Umweltsau-Sache bleibt mir ewig unvergessen. Ein harmloser Sketch und die Free-Speech-Enthusiasten und gegen die „political corectness“ oder was auch immer lökenden sind ostentativ beleidigt. Was für Schneeflöckchen, eye!

  5. Wenn Grüne und Linke mit dem ÖRR weitgehend zufrieden sind, Liberale und Konservative eher nicht, AfD und BSW ganz und gar nicht, was sagt uns das? Muss ein Atheist Kirchensteuer zahlen?

  6. @Chateaudur:
    Die Umweltsausache hat sich wohl auch bei der NZZ ins kollektive Hirn gebrannt.
    Da macht das ZDF einmal in 70 Jahren etwas, was mehr für jüngere Leute witzig ist, und dann war’s das wieder für die nächsten 70…

  7. @Mycroft:
    Und dieser sagenhaft peinliche Kniefall des WDR-Intendanten Tom Burow! Ich glaube aber, daß der ÖRR immerhin mittlerweile gelernt hat, nicht vor einem orchestrierten Mini-Mob einzuknicken. Ich hoffe es. Es ist alles schon so lang her…

  8. Was ist denn die „wirkliche“ Agenda solcher Schreiberlinge wie dem von der NZZ?
    Die sind doch intellektuell nicht so schlecht aufgestellt, dass sie die Lücken ihrer Eigenen Argumentation nicht erkennen können.
    Da muss mehr dahinter sein: Das Ziel, die libertäre/protofaschistische/sonstwieideologische Agenda durchzudrücken, von der man sich was genau erhofft?
    Es ist so schäbig/dürftig

  9. Im Artikel von Herrn Gujer stehen diese beiden Sätze: „Der WDR stempelte sämtliche Rentner als «Umweltsäue» ab. Der NDR nannte die AfD-Chefin Weidel eine «Nazi-Schlampe», das ZDF die CDU «Nazis mit Substanz».“ Und diesen beiden Sätzen, diesem Nebenaspekt, widmet Herr Niggemeier seine umfangreiche Kolumne. Ich kann nur jedem empfehlen den kompletten Original-Artikel zu lesen. Wären das die einzigen Argumente gegen den derzeitigen ÖRR in Deutschland, wären sie in der Tat schwach. Hier hätte Herr Gujer genauer recherchieren können, so wie es Herr Niggemeier getan hat. Der ÖRR ist gewiss ein wichtiger Lieferant von Information, Bildung und Unterhaltung. Aber eine Ausrichtung ist einseitig. Wenn der eher linke Teil der Hörer und Zuschauer damit zufrieden ist, ist das in Ordnung. Der eher rechte Teil ist es aber nicht. Da aber alle bezahlen müssen, ist das unfair. Das wäre so, als ob alle die Bild-Zeitung bezahlen müssten, egal ob sie das Blatt lesen oder nicht. Was gäbe es für einen Aufschrei bei allen Grünen und Linken. Und zwar zu Recht. Darum geht es in dem Artikel von Herrn Gujer. Die drei Beispiele sind nicht wichtig. Sie sind sogar falsch, wenn ich Herrn Niggemeier Glauben schenke. Und das tue ich in der Regel.

  10. Die wütende Haltung der NZZ gegen ARD und ZDF muss man auf dem Hintergrund einordnen, dass das Blatt in der Schweiz (wie #1 Gunther schon ausführt) als Flaggschiff von FDP und SVP – immer stärker von Letzterer – fungiert. Und aus deren Reihen wurden in der Schweiz in den letzten Jahren bereits zwei Volksinitiativen lanciert, um dem Schweizer ÖRR die Finanzierung zu entziehen bzw. stark zu kürzen. Die erste Initiative erlitt in der Volksabstimmung krachend Schiffbruch – über die zweite wird in den nächsten Wochen abgestimmt. Sie zielt darauf ab, die Gebühren von heute 330 Franken jährlich auf 200 zu senken (um den ÖRR thematisch stark einzuschränken). In diesem Rahmen wird jede ÖRR-Sendeanstalt als „Staatsfunk“ bezeichnet und ständig als „links-grün“ tituliert. Die NZZ als „Stimmes ihres Herrn“ kann natürlich nicht im Inland gegen und im Ausland für ÖRR argumentieren.

  11. @Florian Blechschmied #10

    Es ist nicht Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, oder überhaupt des Journalismus, alle gleichermaßen zufrieden zu stellen. Ich würde sogar sagen, dass der ÖRR seine Aufgabe verfehlte, wenn er solche Behauptungen, die nicht durch Fakten gedeckt, sondern von Interessengruppen geschürt und/oder gegen Demokratie und Menschenrechte gerichtet sind, den gleichen Raum einräumte wie dem demokratischen Diskurs. Dass sich Faktenfreiheit und Menschenverachtung auf der rechten Hälfte des politischen Spektrums so sehr breitgemacht hat, stellt keinen Anspruch darauf dar, diese auch gleichberechtigt im öffentlichen Rundfunk darzustellen. Die Ironie ist ja, dass mit den Springer-, Gotthard-, Burda und Tichy-Medien und den sozialen Netzwerken der Trump-Alliierten die rechte Blase so viel Platz hat, sich auszurücken wie noch nie, aber sie gerade dadurch so sehr im eigenen Saft schwimmt, dass sie nicht mehr in der Lage ist, die Realität außerhalb ihrer Blase anzuerkennen und deshalb nicht den eigenen, sondern den Diskurs der demokratischen Mitte als voreingenommen ansieht – und dadurch wiederum die eigene Radikalität legitimiert.

    Das Problem ist eher, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk der rechten Blase schon zu sehr nachgegeben hat. Dieter Nuhr. Vince Ebert. Julia Ruh. Christoph Heinemann. Wo arbeiten die und verdienen ihr Geld? Und früher: Harald Schmidt, Sigmund Gottlieb. Burkhard Müller-Ullrich. Jan Philipp Burgard. Demnächst Tanit Koch. Nur um ein paar Namen zu nennen, die spontan einfallen. Das sind alles Leute, die gerade nicht durch Abwägung von Fakten und ehrlichen Diskurs auszeichnen, sondern durch Verzerrung, Polemik, Vorurteile.

  12. Hoch interessant! In der WELT erscheinen ab und an ja auch Artikel quer zur eigentlichen Ausrichtung des Blatts. Ich bin immer unsicher, ob das noch Liberalismus oder nur noch Feigenblatt ist.

  13. Oh, meine Antwort bezog sich auf Kommentar 1. in der Zwischenzeit sind da einige dazu gekommen, und ich habe nicht aktualisiert.

  14. Es ist doch interessant, dass die Kritik immer irgendwie lautet, dass man seine politische Überzeugung nicht ausreichend vertreten sehe, aber so gut wie nie, dass die Unwahrheit verbreitet würde.
    Und natürlich hat die Union gar nicht die Absicht, den ÖRR abzuschaffen; er soll mehr auf Linie gezwungen werden.
    Ohne den ÖRR passiert schnell dasselbe wie in den USA und die AfD dominiert alle rechten Echoräume.

  15. @ #6: Die Zufriedenheit Grüner und Linker mit dem ÖRR taugt wenig als Indikator für Linkslastigkeit.
    @ #10: Sie scheinen nur den Teil gelesen zu haben, wo Herr Niggermeier die ollen Kamellen auseinandernimmt. Es gibt noch weitere Kritik Niggermeiers. Es ist keineswegs so, dass sich Niggermeiers Artikel damit erschöpfte, was Ihr Kommentar insinuert.

  16. @17 T.Mido: „Die Zufriedenheit Grüner und Linker mit dem ÖRR taugt wenig als Indikator für Linkslastigkeit“. Wofür ist diese Zufriedenheit denn ein Indikator? Und wofür steht die Unzufriedenheit der Rechten mit dem ÖRR?

  17. Tja, Anti-Links und Anti-ÖRR sind eben inzwischen Geschäftsmodelle, dessen sollte man sich immer bewusst sein. Besonders zu beobachten bei Publikationen, die mit sinkenden Leserzahlen kämpfen oder schnell neue aufbauen wollen. Also NZZ Deutschland, Schwäbische Zeitung, Weltwoche, etc.

    Abgesehen davon ist es halt dummer rechter (und leider auch konservativer) Kulturkampf, denn allzu oft hapert’s bei diesen Positionen bei Logik, Detailgenauigkeit, Hintergrundwissen und Wahrheitsgehalt. Wenn man das einfordert, dann kommt schnell der etablierte Kampfbegriff „links-grün“.
    Nun holt man also diese Irrationalitäten ins ÖRR-Progamm mit Dieter Nuhr, Julia Ruhs und lässt linke Positionen von Lanz und Co. in teilweise unredlicher Art vorführen. Links darf bitte alles haargenau alles erklären, während rechte gefühlte Wahrheiten etwas weniger erklärungsbedürftig sind. Das lässt mich als ÖRR-Verfechter bald selbst zum ÖRR-Kritiker werden.

    Und obwohl es solche Dinge bereits ins Programm geschafft haben, was schon schlimm genug ist, gehen die Kampagnen gegen den ÖRR weiter und ebben ja eben nicht ab. Das ist halt rechtes Verhalten in a nutshell. Weil die Grundlage leider allzu oft motivated reasoning ist, bringt es eben auch nix, darauf einzugehen, weil die Kritik dann eben nicht aufhört.

  18. Ich rätsele darüber, wie es zu den Aussagen kommt, „rot-grün“, „links“ und die ganzen Versifften seien zufrieden mit dem ÖRR, bloss weil von Konservativen und Rechtslastigen in munterer lautstarker Einigkeit jetzt unisono die Narrative gefunden wurden, die bei jenen Anklang finden, die schon immer wussten „Rote Socken“ stinken.
    Von dort plärrt man halt nicht so kreuzblöd durch die Republik.

  19. @Blechschmied Woher stammt die Information, dass Linke und Grüne mit dem ÖRR zufrieden seien? Mit Nuhr, Lanz, den tausenden Migration-ist-schuld-Talkshows?

  20. „Who smelt it, dealt it.“
    Kaum ein Satz beschreibt den aktuellen Kulturkampf von rechts besser.
    Er funktioniert nach dem Prinzip der asymmetrischen Empörungsstrategie:
    Man wirft „den Linksgrünversifften“ vor, sie würden canceln, moralisieren, verbieten, um dann genau das selbst zu tun. Der Vorwurf dient als Tarnkappe der eigenen Agenda.
    Wer auf empirische Fakten zur Erderwärmung verweist, gilt als „links“.
    Wer aufdeckt, dass die angeblichen Milliarden-Einsparungen beim Bürgergeld rechnerisch nicht existieren, ist „ideologisch“.
    So wird Wahrheit politisch markiert, Evidenz zur Meinungssache erklärt.
    Nicht mehr die Wirklichkeit formt die Haltung.
    Die Haltung formt, welche Wirklichkeit gelten darf.
    Der Ruf nach „Meinungsfreiheit“ wird zum Werkzeug, um andere mundtot zu machen.
    Der Kampf gegen „Cancel Culture“ zur größten Cancel-Kampagne der Republik.

    Wenn der ÖRR erst besiegt ist, beginnt die Marktbereinigung.
    Ein paar große Medienkonzerne teilen sich den Rest des Kuchens, bis sie schließlich von einem Tech-Oligarchen geschluckt werden.
    Am Ende steht die Dystopie des Tech-Feudalismus.
    Die Demokratie ist, ganz im Sinne Peter Thiels, abgeschafft.
    Döpfner wieselt um die Beine des neuen Herren und hofft, noch mitspielen zu dürfen.
    Schöne neue Welt.
    Nur ohne Ironie.

  21. Herr Niggemeier, Ihre Leser wissen sicher auch, dass es zahlreiche öffentlich-rechtliche Journalisten und Macher gibt, die Ihren Blog abonniert haben. Sie schießen mit Kanonen („Lügen“) auf ein generell erstklassiges, anspruchsvolles und kritisches Medium, das in Deutschland seinesgleichen sucht. Und verteidigen ein durch und durch verkommenes System, in dem auf so vielen Ebenen und so vielen Bereichen gegen journalistische Prinzipien und Standards verstoßen wird, dass man mit Fug und Recht von einem „gescheiterten“ Medium sprechen darf. Finanziert mit mehr als acht Milliarden Euro durch Zwangsgebühren, stark ideologisch durchdrungen, weitgehend krass einseitig. Apropos Lüge und Ehrlichkeit: Experten wie Sie wissen natürlich ganz genau, dass die vielstimmige, grundsätzliche Kritik an ARD und ZDF, so wie sie derzeit sind, sehr viel Berechtigung hat. Es geht nicht um hie und da einen Fehler oder eine Fehlentwicklung, das Ganze befindet sich in einem Zustand wie die Deutsche Bahn, nein, schlimmer. Die DB halt ich für reformfähig.

  22. @ Trankovits
    „Ein durch und durch verkommenes System“ ?
    „Zwangsgebühren“
    Nicht reformfähig…

    Wow, rechtsextreme Talkingpoints! Lesen Sie einfach gerne die nzz weiter, da wird Ihnen geholfen!

    Mann(!) oh Mann!

  23. @Fabian Müller-Krug
    „Rechtsextrem“ – das ist das Totschlagargument, mit dem die demokratische Kultur nachhaltig beschädigt wird. Wer „Zwangsgebühren“ als rechtsextrem definiert, ist vermutlich rational nicht mehr zu erreichen. Armes Deutschland.

  24. Nun ja, da ist das Problem aber auf beiden Seiten. Die rechte oder konservative Kritik richtet sich ja meist gegen eine Szene, die bei anderen jedes Wort auf die Goldwaage legt und aufs strengste Sprachregelung besteht.

    Man könnte fast von einer Rache-Empfindlichkeit sprechen. Das Fass, dass es immer mit Sprache anfängt, dass Sprache Welt schafft, dass Sprache Gewalt sein könnte, das haben schon die links der Mitte aufgemacht.

    Und damit die Maßstäbe gesetzt.

  25. Und schon kommt die Bestätigung meines Kommentars in persona Trankovitz ( Kritikunfähigkeit natürlich inklusive ).
    Danke dafür
    Herr Niggemeier, wie können Sie sich erdreisten, gegen die rechte Einheitsmeinung zu verstoßen und irgendetwas anderes zu kritisieren als den ÖRR?
    Canceln Sie sich gefälligst selber!

  26. #26
    Wenn stramme Neonazis, die unschwer und sofort als solche zu erkennen sind, behaupten, sie seien überhaupt nicht rechtsextremer Gesinnung und ihre Ansichten seien „normale Mitte der Gesellschaft“- dann muß das wohl so sein.
    #10
    Es ist auch nicht Aufgabe des ÖRR die Meinungen von Reichsbürgern abzubilden.

  27. @18: Ein Indikator ist idealerweise messbar. Die (Un)Zufriedenheit politischer Lager mit den ÖRR wird IMHO mehr gefühlt als gemessen und dürfte deshalb mehr vermeintlich als tatsächlich sein. Ich meine, dass sie als Indikator egal für was wenig taugt, auch wenn Sie das wohl gerne hätten, wenn Sie so fragen.

  28. Wenn Laszlo Trankovits sich in die Kommentare verirrt, hat man bei üm ins Schwarze getroffen.
    Hat Laszlo Trankovits eigentlich schon darauf hingewiesen, dass er ein Buch geschrieben hat, das man sich kaufen muss, um mit ihm reden zu dürfen?

    https://taz.de/Kritik-am-OeRR/!6111433/
    „Regierungspolitiker erklären öffentlich, dass man eigentlich unabhängigen Medien Gelder entziehen will, bis sie so handeln, wie man sich das wünscht.“
    Die CXU macht also, was sie anderen vorwirft? Laszlo Trankovits wird mir sicherlich erklären können, was daran ich falsch verstehe.

  29. @T.Mido @Florian Blechschmied
    Dieses „weitgehend (un)zufrieden“ ist ein Gummibegriff. Was heißt das konkret? Bei Glaubensfragen würden wir auch nicht sagen „weitgehend nicht glauben“. Atheisten glauben nicht, Punkt; „weitgehend“ träfe eher Agnostiker, die sich nicht festlegen. Der Vergleich hinkt – und genau so verschwommen werden die Zahlen dann politisch verwertet.

    Faktisch liegen Tagesschau und Heute beim Vertrauen vorne, bei Älteren noch stärker – da stecken zwangsläufig viele Unionswähler drin. Gleichzeitig wollen vor allem Jüngere den ÖRR „abschaffen“ – nicht, weil sie zwingend dagegen sind, sondern weil sie mit den alten Formaten wenig anfangen. Unzufriedenheit ist nicht gleich Abschaffungswunsch.

    Problematisch wird es, wenn Teile der Union nach US-Vorbild versuchen, inhaltlich Druck zu machen: „Sendet, was wir wollen, sonst drehen wir am Geldhahn.“ Da hilft ein Blick in die Geschichte: Weimar, Hugenberg/Goebbels – und warum ÖRR/BBC überhaupt gegründet wurden. Medienvielfalt braucht Unabhängigkeit, nicht Daumenschrauben.

  30. @27 Kammer71

    Diese Szene ist tatsächlich aber nur ein verschwindend geringer Anteil der Menschen links der Mitte. Wie schon mehrfach geäußert, hier wieder mein Gedankenspiel: Wie oft wurden Sie bisher kritisiert in Ihrem Leben für Nicht-Gendern, politisch inkorrekte Begriffe o.ä. ?
    (Ich persönlich kann mich an keine Gelegenheit erinnern, wo mir das passiert wäre und ich lege keinen allzu großen Wert darauf, mich politisch zu äußern. Ich äußere mich schlichtweg höflich.)

  31. @Anderer Max
    Sorry, ich verstehe das nicht: wieso muss man ein Buch von mir kaufen, um mit mir sprechen zu können?
    Zu Äusserungen der Union, mit dem Einfrieren der Gebühren Druck auf die öffentlich-rechtlichen Sender ausüben zu wollen: auch ich werde grundsätzlich misstrauisch, wenn die Regierung auf unabhängige Medien massiven Druck ausüben wollte. Aber hier geht es nicht um unabhängige Medien, sondern um öffentlich-rechtliche Sender, die einen klaren Auftrag haben: sie sollen mit ihrem Angebot einen Beitrag zur „freien … Meinungsbildung“ leisten und damit den „demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnissen der Gesellschaft“ dienen. Gefordert wird dabei explizit auch politische Ausgewogenheit. Die ÖR-Sender verletzen diesen Auftrag nach Ansicht vieler massiv, zahlreiche Studien belegen die linksgerichtete Ausrichtung politischer und kultureller Beiträge. Wer heute an jedem beliebigen Tag ein paar Stunden die Berichterstattung von NDR, HR, BR oder Deutrschlandfunk verfolgt, wird schwerlich die deutlich tendenziöse Berichterstattung bestreiten können. Machen Sie selbst einen Test. Ich bin mir ziemlich sicher, sie kommen zu dem gleichen Ergebnbis. Das ist der nachvollziehbare Hintergrund der Unions-Initiative.

  32. @Laszlo Trankovits:
    Das mit dem Buch ist eine Anspielung auf einen älteren Kommentarstrang hier im Blog.

    Wissen Sie noch, warum ÖRRs, wie der BBC, nach dem 2. WK gegründet wurden?
    Sie behaupten, der deutsche ÖRR sei nicht unabhängig, weil er einen Bildungsauftrag habe, von dem er das Kriterium der „Ausgewogenheit“ nicht erfülle. Die Herleitung ist schlicht falsch.
    Er ist von ökonomischen Interessen reicher Menschen (die sich mal eben so ein Medium kaufen können) unabhängig, weil er nicht in den Überbietungswettbewerb mit privaten Medien einsteigen muss. Sprich: Er muss nicht schreiben, was der Chef verlangt. Also das exakte Gegenteil dessen, was der konservative Mainstream behauptet.
    Für Ihre steile These, dass „vieler massiv, zahlreiche Studien“ die Unausgewogenheit in Richtung linksgrün festgestellt hätten, fehlt jeder Beleg. In unserer letzten Diskussion hatte ich die Studie der Uni Mainz aus 2024 verlinkt, die zu einer völlig anderen Schlussfolgerung kommt, nämlich dass sowohl ÖRR und auch private Medien in DE recht bis sehr ausgewogen berichten. Eher mit Tendenz zu wirtschaftsliberalen Positionen.

    „(…) wird schwerlich die deutlich tendenziöse Berichterstattung bestreiten können.“ Wenn ich die ÖRRs anschaue, sehe ich nur noch rechte Talking Points. Wie die Ausweisung krimineller Ausländer unsere Wirtschaft ankurbeln soll, ich weiß es nicht und sonst anscheinend auch niemand. Es gibt keinen statistischen Hinweis darauf, dass Fluchtmigration zu höheren Kriminalitätsraten führt. Worauf basiert dann die derzeitige Politik? Wieso erklärt der ÖRR nicht schlicht und einfach, dass es für die rechten Vertreibungskonzepte keine statistische Grundlage gibt? Das ist tatsächliches Verschweigen. Von den „christlich-abendländischen Werten“ mal ganz abgesehen.

    Kennen Sie eigentlich diesen Artikel über Ihren Artikel bei Roland Tichy?
    https://uebermedien.de/109491/tichys-einblick-lobt-mich-fuer-einen-satz-den-ich-nie-gesagt-habe/
    Dort geht es ja auch (Ihre Worte) um das „(…) Verschwinden der Grenzen zwischen Nachricht und Meinung.“ Also um exakt das, was Sie hier und in Ihren Artikeln selbst machen.
    Ich frage mich wirklich: Fällt Ihnen die Ironie auf? Machen Sie es absichtlich oder glauben Sie wirklich, Sie würden Meinung und Nachricht nicht vermischen? Wollen Sie bewusst ein schlechtes Beispiel liefern?

  33. @anderer Max
    Ich würde Sie gerne direkt mit Namen ansprechen, Herr „anderer Max“, aber Sie glauben offenbar in einem Land zu leben, in dem es nicht mehr möglich wäre, ohne Gefahr für sich selbst, offen seinen Namen zu sagen. Sehen Sie, ich habe da eine noch etwas bessere Meinung über Deutschland als Sie, auch wenn ich mich aktuell sehr über das Land sorge, das ich vor allem im Ausland sehr oft verteidigt und gepriesen habe (ganz besonders, weil es lange Zeit ziemlich reformfähige, selbstkritische, kompetente und vor allem bescheidene Eliten hatte). Sehen Sie es mir nach, dass ich wegen aktueller Arbeit nicht intensiv und konkret auf Ihren Kommentar eingehe. Anbei drei links, NZZ, Cicero, Prof. Bolz zum Theme ÖR. Da wird vieles angesprochen und belegt an ÖR-Aspekten, die Sie offenbar anders beurteilen. Aber die folgenden, recht deprimierenden Einschätzungen sind m.E. sehr realistisch und korrekt.
    https://www.nzz.ch/der-andere-blick/der-fall-julia-ruhs-und-die-reform-des-oerr-cdu-und-csu-reden-statt-zu-handeln-ld.1905285?utm_source=MoEngage&utm_medium=EMAIL&mktcid=nled&mktcval=175&kid=nl175&ga=1
    https://www.cicero.de/kultur/wdr-chef-brandenburg-journalismus
    https://weltwoche.de/daily/der-oerr-muss-zerschlagen-werden-norbert-bolz-ueber-dunja-hayali-charlie-kirk-und-julia-ruhs/?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=daily

  34. @38:
    Dass mein Name evtl. „Max“ sein könnte, ist Ihnen nicht in den Sinn gekommen? Ich gebe meinen Nachnamen nicht an, weil ich als Teenager von einer rechtsradikalen Gruppe gedoxxt wurde.
    Ihre ungefragte Interpretation meiner „Meinung von Deutschland“ … Das ist Ihre Fantasie, nicht mehr und nicht weniger. Ich habe eine sehr hohe Meinung von Deutschland – anscheinend im Gegensatz zu Ihnen.

    Zur Sache:
    Sie können also nicht auf meine Punkte eingehen, wegen „Arbeit“. Ich glaube es Ihnen nicht, aber das muss ja nicht jedem so gehen.

    Die Links führen alle zu Meinungsbeiträgen und haben daher auch nichts mit dem zu tun, was Sie in #35 behaupteten, nämlich, dass es „vieler massiv, zahlreiche Studien“ gibt, die die Linkslastigkeit der ÖRs empirisch belegten.

    Wie bei unserer letzten Diskussion auch: Sie haben hier doch die Möglichkeit, all die verbohrten Linken zu überzeugen. Wieso lassen Sie diese Gelegenheit jedes Mal ungenutzt und verlieren sich in unbelegten Meinungsbeiträgen?
    Ich habe da eine Vermutung.

  35. So einen Link hätte ich mir beispielsweise gewünscht:
    https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/6c524-bverwg-rundfunkbeitrag-oeffentlich-rechtlicher-rundfunk-funktionsauftrag

    Jetzt müssen also bayerische Verwaltungsgerichte entscheiden, ob „Ausgewogenheit“ herrscht.

    Geklagt hatten Gruppen aus Sorge um „einseitige Darstellung der Migrations- und Flüchtlingsfrage“, „die unterschätzte Bedrohung der westlichen Gesellschaftsordnung durch den militanten Islam“, „eine jahrzehntelange fragwürdige Berichterstattung zur friedlichen Nutzung der Kernenergie“ und „die aktuellen Umerziehungsversuche in Richtung Gendersprache“.

    Der Ausgang ist also jetzt schon klar und wenig überraschend: Wenn für „ausgewogen“ entschieden wird, dann sind auch die Verwaltungsgerichte linksgrün kontrolliert und man könnej a eh nichts davon erwarten. Wenn das Gegenteil festgestellt wird, hatte man es eh schon immer gewusst und wenigstens auf die großartigen Gerichte Deutschlands ist noch Verlass.

  36. @andere Max
    Sie sind aber beharrlich. Ich akzeptiere, dass Sie keine Einseitigkeit sehen. Die „Meinungsbeiträge“, die ich Ihnen geschickt habe, finde ich allerdings sehr überzeugend – abgesehen von den zahlreichen Beiträgen dazu, die ich selbst geschrieben habe. Einen belastbaren wissenschaftlichen Nachweis bei einem so großen medienpolitischen Thema gibt es weder für Ihre Sicht noch für meine (ich habe das oft kritisiert!), aber viele spannende Untersuchungen, Insiderberichte, sogar Selbstkritik von Intendanten – aber vor allem und über allem gibt es den gesunden Menschenverstand. Wer die ÖR-Einseitigkeit bestreitet, hat ersichtlich ein intellektuelles Problem. In der Regel dominiert Ideologie über Sachlichkeit. Ein Phänomen, dass in der westlichen Welt heute weit verbreitet ist. Der erste Schritt zur intellektuellen Redlichkeit bei der ÖR-Problematik beginnt bei der Anerkennung des Problems. Denn über das Ausmaß der Ideologisierung der Programme kann man natürlich unterschiedlicher Meinung sein (ich behaupte: teilweise extrem), auch über die Rezepte dagegen und die Zukunft der ÖR auch. In Ihren nun sehr ausführlichen Kommentaren findet sich nicht ein Wort des Verständnisses für die kritische Sichtweise. Mehrere ÖR-Intendanten sind Ihnen da deutlich voraus.

  37. Ich akzeptiere, dass Sie die von Ihnen geposteten (oder selbst geschriebenen) Meinungsbeiträge für „sehr überzeugend“ halten.

    Wenn Sie doch kritisieren, dass es keinen „belastbaren wissenschaftlichen Nachweis“ gibt, wieso behaupten Sie dann in #35, es gäbe “ vieler massiv, zahlreiche Studien belegen die linksgerichtete Ausrichtung politischer und kultureller Beiträge“, wenn Sie in #41 behaupten, dass die Nichtexistenz dieser Studien „oft kritisiert“ haben? Sie widersprechen sich selbst, mehrfach.

    Es stimmt auch nicht, denn es gibt mindestens eine belastbare Studie von 2024:
    https://www.stiftung-mercator.de/de/pressemitteilungen/neue-studie-der-uni-mainz-wie-vielfaeltig-und-ausgewogen-berichten-nachrichtenformate-des-oeffentlich-rechtlichen-rundfunks/
    Diese kommt nicht zu dem Schluss, zu dem Sie kommen.

    „In der Regel dominiert Ideologie über Sachlichkeit.“
    Wie oft schauen Sie in den Spiegel?

    Ich wünsche Ihnen ganz viel intellektuelle Redlichkeit für die Zukunft!

  38. @41
    „aber vor allem und über allem gibt es den gesunden Menschenverstand“

    Und hier haben wir das Totschlag Argument schlechthin, der gesunde Menschenverstand. Es ist aber nicht mehr als eine Phrase die jemand raushaut wenn er keine Argumente mehr hat. Wissen sie was der gesunde Menschenverstand ist? Hierfür ein kleines Zitat:
    „Gerade haben die Sozialwissenschaftler Mark Whiting und Duncan Watts von der University of Pennsylvania im Fachjournal PNAS eine Arbeit veröffentlicht, die sich mit diesen Fragen beschäftigt. Zunächst die kurze Antwort, die sie geben: Der gesunde Menschenverstand, beziehungsweise auf Englisch „common sense“, ist mutmaßlich für jeden Menschen etwas anderes. Es handele sich um Ansichten und Überzeugungen, die für einen Einzelnen bedeutend sind und daher offensichtlich wirken. Daraus leiten Menschen ab, dass die meisten anderen das auch so sehen müssten oder gefälligst so sehen sollten. Das gelte unabhängig von Faktoren wie Alter, Geschlecht, Einkommen oder politischer Überzeugung. Der gesunde Menschenverstand wäre demnach so etwas wie die persönliche Wahrheit einzelner Personen, der sich doch bitteschön auch der Rest der Welt anschließen möge.“
    Und natürlich noch die entsprechende Studie dazu:
    https://www.pnas.org/doi/full/10.1073/pnas.2309535121

  39. „ Wer die ÖR-Einseitigkeit bestreitet, hat ersichtlich ein intellektuelles Problem“ = „Wenn du das nicht genau so siehst wie ich, bist du halt einfach dumm“. Das sagt schon der gesunde Menschenverstand!

  40. @ Laszlo Trankovits:
    Mir geht es nicht um „gewinnen“, sondern um einen Austausch. Wo sind die Belege für die Linkslastigkeit der ÖRR?
    Wenn es diese nicht gibt, worauf basiert dann die Stimmungsmache gegen den ÖRR seitens der rechtskonservativen Medien, wie dem von Roland Tichy, für den Sie arbeiten? Der Artikel, unter dem wir hier kommentieren, spekuliert ja selbst im Anreißer schon darüber: „Sie sind offenbar zu faul zum Recherchieren, zu dumm, Satire zu erkennen – oder sie lügen ganz bewusst.“
    Sie behaupten, es sei sehr einfach, die Linkslastigkeit zu belegen, warum macht es dann niemand? Worauf basiert die Stimmungsmache?

    In #36 beziehe ich mich auch auf die menschenfeindliche Einwanderungspolitik der letzten und derzeitigen Bundesregierung. Es gibt schlicht keine signifikant erhöhte Kriminalität unter Zugewanderten. Worauf basiert die derzeitige Politik, außer auf einem Gefühl und einer Stimmung? Sollte man sein Gefühl nicht hinterfragen? Und wenn man feststellt, dass es sich nicht mit der Realität deckt, den Standpunkt aufgeben und einen anderen einnehmen?
    Ich würde mir diese Reflexion von der konservativen Presse wünschen.

    Wenn „wir“, also Demokraten, etwas gegen den wachsenden Extremismus machen wollen, dann müssen wir wieder lernen miteinander zu reden und nicht übereinander.

  41. #46 @Anderer Max
    Ok, ich nehme Sie beim Wort, Sie suchen den Austausch. Lassen Sie uns gemeinsam einen Test machen. Sie suchen einen dieser Sender aus: BR 24, HR Info, NDR Info, Deutschlandfunk. Sie bestimmen eine Zeit von max. drei Stunden, mit intensiver, aktueller Berichterstattung, mit Hintergrund und Kommentaren. Z.B. Deutschlandfunk werktags zwischen 17 Uhr und 1915 Uhr. Danach tauschen wir uns über Ausgewogenheit und tendenziöser Berichterstattung aus. (Da Sie Ihren Namen ja standhaft verschweigen, weiß ich natürlich nicht, ob sie nicht sogar Redakteur einer dieser Sender sind. Vielleicht sind Sie ja auch nur der berüchtigte 14-jährige Nerd im Hobbykeller. Egal.) Einzige Einschränkung: da ich im Moment viel arbeite, schlage ich irgendwann in der letzten Oktoberwoche vor, dann geht es bei mir besser.

  42. @47: Sie nehmen mich nicht beim Wort. Für die Zielgruppe soll es so aussehen, das verstehe ich.

    Ich schlug vor, dass Sie erst einmal dies belegen: “ vieler massiv, zahlreiche Studien belegen die linksgerichtete Ausrichtung politischer und kultureller Beiträge“.
    Leider gehen Sie in bereits 5 Beiträgen nicht darauf ein. In #38 sagen Sie, dass dies wegen der vielen Arbeit sei, die Sie zu erledigen haben. Seitdem konnten Sie aber weitere 3 Male antworten, ohne darauf einzugehen. Ich habe den Eindruck, dass diese „vieler massiv, zahlreiche Studien“ gar nicht existieren und dass Ihre vielen Worte (inkl. erheiternder Spekulationen über meine Identität) genau darüber hinwegtäuschen sollen.
    Dementsprechend haben wir keine Gesprächsgrundlage.
    In #40 hatte ich eine andere Grundlage vorgeschlagen, nämlich die Entscheidung des BVerwG. Hier würde mich Ihre Meinung zum Thema tatsächlich interessieren.
    In #42 habe ich noch einmal die Studie der Uni Mainz aus 2024 referenziert, die Ihre subjektive Interpretation einer unterstellten „Linkslastigkeit“ nicht bestätigt.

    Wenn wir uns auf objektive Fakten einigen können, können wir diese gerne diskutieren.

    Was soll es aber bringen, wenn wir beide ÖRR Programm konsumieren (ich höre jeden Tag DLF bei der Arbeit) und uns dann wieder subjektive Eindrücke um die Ohren hauen? Dass wir subjektiv unterschiedlicher Meinung sind, haben wir ja bereits festgestellt.

  43. #49
    Ich schreibe das jetzt eigentlich nur für Mitleser ohne Scheuklappen. Es gibt tatsächlich keine wissenschaftlichen Studien, die klar belegen, was ich (und namhafte Kollegen von NZZ, Cicero u.a. Medien sowie eine Reihe von Büchern von Precht, Welzer, Kubicki u.a.) kritisieren. Das hatte ich etwas unsauber mit „Studien“ usw. gemeint. Dieses aktuelle Versagen der deutschen Medienwissenschaft habe ich in einem Magazinbeitrag für „Tichys Einblick“ geschildert.
    Auch die von ihnen zitierte und m.E. formalistische, unzulängliche und sehr fragwürdige Mainzer Studie stellt fest, dass es in den ÖR-Programmen Tendenzen zur stärkeren Sichtbarkeit linksliberaler Perspektiven und Themen gibt, SPD und Grüne bevorzugt und die CDU, insbesondere krass aber die AfD, benachteiligt werden. Sogar diese Gefälligkeits-Studie verortet die ÖR-Sender (verharmlosend) „links der Mitte“.
    Diese ist allerdings mein letzter Kommentar in der Sache. Ihre Begründung, dass sie nicht einmal Ihren Namen nennen können, halte ich zwar für wenig glaubwürdig, aber entscheidend ist, dass ich Ihre Argumentation einfach nur verblendet finde.

  44. Sie schreiben ausschließlich für Mitleser, sonst hätten wir ja diskutiert.

    Die “ vieler massiv, zahlreiche Studien“ sind also keine, sondern Meinungsbeiträge, die Sie für richtig halten, weil Sie die gleichen Meinung sind.
    Man muss ja keine Verschwörung annehmen, wenn „gemeinsames Interesse“ als Begründung ausreicht.

    Über die Mainzer Studie könnte man sicherlich sprechen. Ihrer Interpretation der Auswertung kann ich nicht zustimmen, wenig überraschend. Dass die Studie „unzulänglich“ sein soll, wurde in vielen konservativen Medien gesagt, immer mit dem Verzicht auf Begründung. So endete auch unsere letzte Diskussion.
    Hier hat üm m. E. inhaltlich bessere Kritik an der Studie geübt, als jedes konservative Medium.

    Eine (auch auf üm diskutierte) Studie möchte ich Ihnen noch nahe legen:
    https://journalistik.online/ausgabe-3-4-2023/wie-blicken-journalistinnen-und-journalisten-auf-die-welt/
    „Ob und ggf. wie Einstellungen und Milieu-Prägungen die Berichterstattung beeinflussen, kann mit den vorliegenden Daten nicht geklärt werden.“
    Daraus wird dann im konservativen Mainstream ganz schnell: „Journalisten sind alle links, wussten wir es doch!“

    Und da komme ich dann wieder zum Anreißer dieses Artikels:
    „zu faul zum Recherchieren, zu dumm, Satire zu erkennen – oder sie lügen ganz bewusst.“

  45. @50
    „Ich schreibe das jetzt eigentlich nur für Mitleser ohne Scheuklappen.“

    Und wieder eine Satz von ihnen der Bände spricht.
    Erstens ist das ein plumper und beleidigender Vorwurf den sie anderen Lesern hier machen und zweitens ist das ein Narrativ welches im Verschwörungserzählungs-Milieu ja schon usus ist. Wir sind die Erleuchteten die die Wahrheit sehen und die anderen sind die Schlafschafe die mit Scheuklappen durch die Welt laufen.

  46. Es ist also ein Versagen der Medienwissenschaft, dass sie einfach nicht das belegt, was man glaubt. Ich finde ja, es ist ein Versagen der Biologie, dass sie die Existenz des Osterhasen nicht belegen, an den ich glaube. Und dass ich Recht habe und nicht die Biolog:innen, das versteht sich ja von selbst und alle ohne Scheuklappen stimmen mir da auch zu.

  47. Alles in allem ein schöner Einblick in die Denkweise der »Namhaften«, die für Tichy Besinnungsaufsätze auf Basis alternativer Fakten anfertigen. 🥳 Jetzt gehe ich erstmal meine Scheuklappen polieren.

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