Michael Wolffsohn weiß die „Wahrheit“ über sämtliche Axt-Angriffe
Es gibt Menschen, die glauben nichts mehr und wissen alles schon. Wenn die ersten Meldungen über irgendeine spektakuläre Bluttat kommen, dann wissen sie sofort, dass es ein Ausländer sein wird, mindestens jemand mit Migrationshintergrund. Kein Schwede oder Niederländer, natürlich, ein „Südländer“. Jemand aus einem islamischen Land. Ein Moslem.
Sie wissen das sofort, und sie wissen auch, dass ihnen das verschwiegen werden soll. Und wenn es sich nicht mehr verschweigen lässt, wird es sofort verschleiert werden. „Hat aber sicher nix mit irgendwas zu tun“, schreiben sie vorher schon sarkastisch in die Eingabefenster ihrer digitalen Netzwerke. Oder: „Wird bestimmt wieder einer ‚psychische Probleme‘ gehabt haben“, Zwinkersmiley.
Diese Leute glauben nichts mehr, was die Medien oder die Polizei oder die Behörden ihnen erzählen wollen. Spektakuläre Bluttaten werden von Muslimen begangen, und sie werden von Muslimen begangen, weil sie Muslime sind. Jeder, der etwas anderes behauptet, leugnet nur die offensichtliche Wahrheit.
Man findet diese Leute fast überall im Netz: In den Kommentarspalten, auf Facebook und Twitter, in rechten Blogs und alternativen Medien, die sich „liberal-konservativ“ nennen, und auf der Startseite von Bild.de.
„Bild“-Kommentator Michael Wolffsohn glaubt die Sache nämlich auch nicht mehr. „Wahrheit oder Beschwichtigung?“ fragt er anlässlich einer Tat, bei der ein Mann in Düsseldorf mit einer Axt wahllos auf Passanten eingeschlagen und mehrere verletzt hat. Wolffsohn weiß die Antwort aber längst. Die Bevölkerung soll beschwichtigt werden, indem ihr erzählt wird, dieser Täter und ähnliche hätten „psychische Probleme“. Dadurch würden „Terrorakte“ von den Behörden „überzuckert“. Die Bürger sollten aktiv davon abgehalten werden, eine „Gedankenbrücke zu Nahost oder gar zum Islam“ herzustellen, behauptet Wolffsohn: „Besser Beschwichtigung als Wahrheit. Die Allgegenwärtigkeit der Terrorgefahr soll heruntergespielt werden.“
Es ist ein außergewöhnlich dummer und gefährlicher Kommentar.
In seinem Kern stehen zwei logische Fehlschlüsse:
1. Weil im Nahen Osten Palästinenser aus politischen Gründen mit Messern Israelis attackieren, handelt jeder, der irgendwo auf der Welt mit einem Messer oder einer Axt Menschen attackiert, aus politischen Motiven und ist ein Terrorist.
2. Weil die meisten Menschen, die psychische Probleme haben, nicht mit Messern auf andere Menschen losgehen, lässt sich eine Bluttat nicht dadurch erklären, dass jemand psychische Probleme hat.
Um diese Scheinargumente herum hat der Historiker und Publizist Wolffsohn einige unbewiesene Behauptungen und eine Verschwörungsvermutung arrangiert. Zum Beispiel behauptet er, die Formulierung „psychische Probleme“ im Zusammenhang mit Bluttaten werde in den vergangenen Monaten häufiger verwendet.
Er sagt nicht, wie er darauf kommt. Vielleicht ist es eine gefühlte Wahrheit.
Ich weiß nicht, ob diese Behauptung stimmt. Aber wenn sie stimmt, hätte ich eine einfache Erklärung für dieses Phänomen. Wenn jemand wahllos Passanten attackiert, wäre früher die erste Annahme gewesen: Jemand, der nicht ganz richtig im Kopf ist, ist Amok gelaufen. In den Zeiten, in denen islamistische Terroranschläge die Nachrichten dominieren, hat sich das geändert: Man denkt gleich an Terror. Wenn die Behörden ausdrücklich „psychische Probleme“ als Ursache nennen, nehmen sie eine Unterscheidung vor, die in anderen Zeiten gar nicht nötig gewesen wäre.
Es geht darum, einer seit einiger Zeit vielleicht naheliegenden, aber im konkreten Fall falschen Annahme zu widersprechen. Wolffsohn aber behauptet, es gehe um: Beschwichtigung.
Die Bevölkerung solle dadurch, dass ihr der Zusammenhang mit Terrorismus vorenthalten wird, in falscher Sicherheit gewogen werden. Die Formulierung von den „psychischen Problemen“ sei eine „Sprachregelung“, schreibt Wolffsohn und mutmaßt, dass sie womöglich „von der Landes- oder oft auch Bundespolitik vorgegeben“ sein könnte. Er nennt keinen Beleg dafür.
Mit keinem Wort erwähnt Wolffsohn die konkreten Anlässe, die die Behörden im Düsseldorfer Fall von psychischen Problemen sprechen ließen. Zum Beispiel, dass dem Täter „paranoide Schizophrenie“ ärztlich bescheinigt worden war. Angeblich war er wegen Suizidabsichten in einer Psychiatrie.
Er schreibt:
Mag sein, dass der oder die Täter wirklich besondere psychische Probleme haben. Psychische Probleme der einen oder anderen Art haben weltweit Millionen Menschen. Die wenigsten von ihnen verüben Morde oder Terrorakte.
Das ist richtig. Es hilft nur überhaupt nicht bei der Beantwortung der Frage, ob es Bluttaten gibt, die von Menschen begangen werden, weil sie bestimmte psychische Probleme haben.
Wolffsohn weiter:
Das Tatmuster der Terroristen mit und ohne „psychische Probleme“ entstammt ohne jeden Zweifel der Politik.
Er hat hier, was ihm bei der Argumentation sehr hilft, einfach schon implizit ausgeschlossen, dass es Amokläufer ohne politischen Hintergrund überhaupt gibt, und spricht nur noch von „Terroristen“.
Wolffsohn weiter:
Konkret: Der gegenwärtige Missbrauch alltäglicher Gegenstände wie Küchenmessern oder Äxten für Mord und Totschlag hat einen eindeutigen politischen und geografischen Ursprung: Palästina.
Vielleicht ist Herrn Wolffsohn entgangen, dass es in der vergangenen Woche nicht eine, sondern zwei aufsehenerregende Bluttaten in Deutschland gab: Ein Neunzehnjähriger hat zwei Menschen getötet. Mit etlichen Messerstichen. Aber die Morde von Herne kommen in Wolffsohns Text gar nicht vor. Weil sie seiner steilen These, dass jede Messer-Attacke auf die Angriffe von Palästinensern zurückzuführen sei, widersprochen hätte?
Wolffsohn schreibt:
Der Ursprung der Messer-Intifada ist politisch. Der Ursprung der Messer-und-Axt-Methode ist Palästina. Von dort stammt das „Messerstecher“-Muster, das inzwischen weltweit angewandt wird. Das Messerstecher-Muster hat einen richtigen und sehr politischen Namen: Terror.
So gesehen sind die sogenannten psychischen Probleme der scheinbar unpolitischen und „nur“ verwirrten Messer-und-Axt-Täter hochpolitisch. Sie dokumentieren auf makabre Weise, dass weltweit direkt und indirekt politischer Irrsinn grassiert.
Dieser Wahnsinn ist inzwischen weltweit in den Gesellschaften verwurzelt. Wer seinen politischen Ursprung missachtet oder sprachlich überzuckert, verdeckt die Wahrheit durch Beschwichtigung und fördert den mörderischen Wahnsinn.
Hinter den scheinmarkigen Worten Wolffsohns herrscht große Unbestimmtheit; dröhnend raunt das Unausgesprochene. Was ist denn die angebliche „Wahrheit“, die von irgendwelchen Leuten verdeckt werden soll? Dass auch ein psychisch Kranker, wenn er zur Axt oder zum Messer greife, ein islamistischer Terrorist sei? Dass der Islam an allem Schuld sei, auch an jedem Amoklauf, der mit Haushaltsgegenständen oder Werkzeugen begangen werde?
Wolffsohn schreibt:
Tatsächlich stammte der Täter nicht aus dem Nahen Osten, sondern „aus dem ehemaligen Jugoslawien“. Dann hieß es, und so ist es, aus dem Kosovo. Über seine Religionszugehörigkeit wurde nichts gesagt, doch jedermann weiß: Das Kosovo ist eine gewaltgeprägte, mehrheitlich islamische Region.
Das ist eine bewusst umständliche Art zu sagen, dass der Kosovar an sich zum islamistischen Terror neigt. Die Herkunft erklärt für den „Bild“-Kommentator die Tat.
Er plädiert für eine „Wahrheit“, die eine einzige Erklärung hat für alle Bluttaten, die geschehen. Die nicht die Umstände betrachtet, nicht den Einzelfall, die nicht differenziert. Die nichts weiter wissen muss, als dass der Mann mit der Axt aus dem Kosovo stammt, um alles zu wissen.
Wolffsohn ist damit nicht allein, er ist in bester rechter und rechtsextremer Gesellschaft. Man findet Leute wie ihn, die nichts mehr glauben und alles schon wissen, die eine große Verschwörung zur Irreführung der Bevölkerung vermuten, an vielen Stellen im Internet. „Bild“ verschafft ihnen Gehör.
„Jetzt“ hier aber im BILD-Sinne von „jetzt“, oder war das tatsächlich das erste Mal?
Ich kanns mir kaum vorstellen und gehe deshalb davon aus, dass diese Formulierung nur der Beschwichtigung und Überzuckerung des grassierenden BILD-Terrors dient…?
Mein Gott…
Messer?!?!
Man kann mit Messern Menschen verletzen? Töten gar?
Und das musste der Welt erst durch die Palästinenser erklärt werden?!?!?!
Ich bin erschüttert.
Zur Verteidigung der Palästinenser: Gaza im gleichnamigen Streifen war auch maßgeblich bei der Produktion von Gaze, das zum Verbinden und Behandeln von Wunden dient, ist nicht so, dass Palästinenser keinen positiven Beitrag zur Menschheitsentwicklung leisten würden. (Ich weiß aber nicht, ob Gaze in Gaza auch erfunden wurde, Byblos war auch nicht die Erfinderstadt von Büchern.)
Ich wie nicht, was mich mehr nervt, die Lüge an sich, oder wie dumm und durchschaubar sie ist.
Ich saß ein Semester lang in den 80ern beim Genannten in einem FB3-Seminar in FFM, welches sich ob seines gnadenlos affirmativen Charakters als vollkommen uninteressant entlarvte (interessant jedoch seine damalige Positionierung zum Verhältnis CSU-RSA-Apartheid). Schein? – Nein Danke! So kam man damals wohl über die Bundeswehr nach oben. Zum Frommen gegenwärtiger Geisteswissenschftler ist er emeritiert.
Ähnliches Unbill widerfuhr einem massiv bei Münklerschen Philosophie-Vorlesungen. Diesen verhinderte Fetscher zum Glück als Prof vor Ort und „ließ“ ihn nach Berlin „abschieben“. Wie’s weiterging, ist bekannt.
Misstrauisch zu sein in jede Richtung, halte ich durchaus für angebracht.
Wie, Täter aus dem Kosovo? Sowas berichtet BLÖD, obwohl alle anderen Medien doch seriös berichteten, er sei „aus dem ehemaligen Jugoslawien“? Unfassbar!
Ich höre immer von Freunden, wir können nicht in einen Dialog mit Leuten, die sowas sagen, treten und ihre Meinung ändern, wenn wir sie moderne Nazis und Verschwörungstheoretiker nennen.
Verschwörungstheorie ist, wenn jeder Gegenbeweis und Gegenredner als Beweis funktioniert. Moderner Nazi ist (in meiner definition), wenn man einer Menschengruppe, besonders aussehensbasiert, eine eigenschaft zuschreibt, weil man die bei Individuen wahrgenommen hat. Bei jemandem, auf den das zutrifft, hab ich aber eigentlich nicht lust, ein netteres wort zu nutzen, damit man in den Dialog treten kann.
Die Formulierung von den „psychischen Problemen“ sei eine „Sprachregelung“, schreibt Wolffsohn und mutmaßt, dass sie womöglich „von der Landes- oder oft auch Bundespolitik vorgegeben“ sein könnte. Er nennt keinen Beleg dafür.
Als Mitarbeiter der ‚Lügenpresse‘ müsste er ja aus erster Hand eine solche Anweisung der Sprachregelung vorlegen können. Oder meint er, eine ‚Sprachregelung‘ wird lediglich an die Pressestellen der Behörden erteilt und nur die ‚Bild‘ ist das einzige Medium, dass eine Pressemeldung in Zweifel zieht und spricht somit den Schwestermedien ‚Die Welt‘ oder ‚B.Z.‘ entsprechende journalistische Kompetenzen ab? Er muss wohl seine Kollegen für ziemlich einfältig halten.
Natürlich ist jemand, der mit einer Axt oder sonstigen Waffen versucht, andere zu töten oder zu verletzen, geistig/seelisch nicht gesund und mindestens psychisch labil. Aber das allein schließt auch religiös-politische Motive nicht aus. Denn der militante Islam zieht unter anderem gerade Verrückte und labile Leute an. Außerdem rufen sowohl der IS als auch palästinensische Fanatiker ausdrücklich dazu auf, „Ungläubige“ mit Messern, Scheren, Äxten, Autos usw. anzugreifen. Und es fällt schon auf, wie sehr Behörden und etablierte Medien nach Art von Orwells „Großem Bruder“ sowohl in Deutschland als auch im Ausland in derartigen Fällen bestrebt sind, jeden Zusammenhang zwischen Terror/Gewalt und Islam/Flüchtlingen auszuschließen, obwohl sich immer wieder erweist, dass da eine Verbindung besteht. Allein schon die Formulierung, der Düsseldorfer Täter stamme aus dem „früheren Jugoslawien“, läßt ja tief blicken (warum dann nicht gleich „aus dem einstigen Österreich-Ungarn“ etc.?).
@Andreas Müller: Dass der Täter aus dem Kosovo stammen soll, haben u.a. dpa, „Berliner Zeitung“, „Berliner Morgenpost“, „Frankfurter Rundschau“, „Hamburger Abendblatt“, „Süddeutsche Zeitung“, „Welt“, „Spiegel Online“ berichtet. Gehen Sie weg.
Wolffsohns Artikel zielt wohl indirekt darauf ab, Israel als Opfer und die Palästinenser als Täter im Nahost Konflikt zu rücken.
@Muriel: Ist was dran. Ich habe den letzten Satz umgeschrieben.
Messer- und Axtangriffe haben also einen palästinensischen Ursprung? LOL!
Das Messer dürfte wohl seit Jahrzehnten das meistgenutzte Mordwerkzeug im häuslichen/familären Umfeld sein. Ich lehne mich sogar so weit aus dem Fenster und behaupte, dass es überhaupt die gebräuchlichste Waffe ist. Weil es einfach jeder mehrfach zu Hause hat.
@ Ulf Renner
„warum dann nicht gleich „aus dem einstigen Österreich-Ungarn“ etc.“
Das wäre einfach falsch: Serbien und der Kosovo haben nicht dazugehört, nur Bosnien-Herzegowina.
Aber die Sache mit Jugoslawien ist doch interessant. Sie zeigt einfach nur, dass die Leute, die die ersten Meldungen geschrieben haben, dieselbe Assoziationskette im Kopf hatten wie die „Rechten“, dann am Schluss aber noch ein „Darf nicht sein“ draufgelegt haben. So sind sie auf Jugoslawien gekommen. Das „Vorurteil“ bleibt eben auch in seiner negierten Fassung jederzeit erkennbar.
In jeder Ausdage steckt eine Wahrheit. Insofern will ich die Aussagen nicht verteufeln, wie es hier versucht wird. Ich bin auch überzeugt, dass Herr Wolffsohn diskreditiert werden soll.
@Ulf Renner:
Das Problem ist, dass rechte (und sie offenbar auch) einfach alles als terror definieren, was von Menschen begangen würde die entweder Moslem oder Flüchtlinge sind — oder irgendeinen Verbindungspunkt dazu haben. Und alles was da nicht ganz rein passt muss irgendwie verschleiert worden sein.
Wie ja im Artikel ja auch schon genannt gab es auch letzter Woche 2 Morde eines 19 jährigen — ist das auch terror? Oder wäre es nur terror, wenn der mörder ein Moslem gewesen wäre? Oder wurde da am Ende auch nur irgendwas „verschleiert“?
@Andreas Müller:
Nein, das zeigt die Sache mit Jugoslawien nicht. Die Sache mit Jugoslawien kommt daher, dass die Polizei diese Formulierung zunächst benutzte.
@ Stefan Niggemeier #9
Die Meldung der SZ zum Beispiel datiert sehr spät vom 10.3. 18:59 Uhr, hat also die „Hetze von Rechtspopulisten“ vermutlich bereits berücksichtigt.
Frühe Meldungen zum Beispiel in den Ruhrnachrichtennannten einen Täter aus dem „ehemaligen Jugoslawien“. Man kann jetzt weiter vermuten, dass es so aus Meldungen der Polizei übernommen wurde, die in NRW besonders „sensibles“ Jäger-Latein schreiben darf.
Ok, da haben wir uns überschnitten. Passt also.
Jeder Apfel ist Obst.
Nicht jedes Obst ist ein Apfel.
Obst kann Apfel sein.
Aber auch Birne, Plaume, Kirsche, Litschi, Orange, Maracuja, Banane, Aprikose, Melone, Nektarine, Pfirsich, Ananas, Kiwi, Granatapfel (‚tschuldigung, das sollte nicht witzig sein), Johannisbeeren, Stachelbeeren, Sternfrucht, Papaya, Traube, und so weiter.
@Andreas Müller: „Passt also“ hier im Sinne von: alles, was Sie vorher geschrieben haben, war falsch.
@Andreas Müller: Eine Frage noch: Ekelt Sie die Süffisanz, mit der Sie kommentieren, nicht manchmal selbst an?
@ Stefan Niggemeier
Nein überhaupt nicht. Ich habe geschrieben „..die Leute, die die ersten Meldungen geschrieben haben..“. Diese Leute waren einfach von der Polizei. Die anderen haben das zunächst nur übernommen (was man ihnen nicht wirklich vorwerfen kann) und dann später nur teilweise nachgebessert.
Ich würd auch voll gerne wissen, wie das ist, Andreas Müller zu sein. Ist da vielleicht ganz viel Sympathisches drin, und er lässt es nur nicht raus? Hat er in Wahrheit auch Zweifel und Gedanken und so? Fragt er sich auch hin und wieder, ob er das alles richtig macht?
Aber es gibt viele Leute, mit denen ich gerne mal ein echtes Gespräch hätte. Geht leider nur mit den wenigsten.
Jaja, die Polizei NRW mit ihren bekannt „sensiblen“ Sprachregelungen. *Prust* … Mensch, der Müller mit seinen Gag-Raketen, und das so früh am Morgen.
@ 22 Andreas Müller:
Der Terminus „nachgebesser“ legt nahe, dass in der Herkunft mehr Information steckt, als bloße Geographie. Nach bisherigem Kenntnisstand ist dies nicht der Fall, also warum sollte man dementsprechend „nachbessern“? Soll man in Zukunft auch „nachbessern“, wenn man bei der Gewalttat eines Nazis erfährt, dass er aus Ostdeutschland kommt? „Breaking News: Gewalttätiger Nazi kam aus Dresden!“
Selbstverständlich ist die Bezeichnung „ehemaliges Jugoslawien“ für Kosovo formal korrekt und so erwartet man das auch bei einem Bericht.
Kosovo ist noch weit weg, ein eigener Staat oder eine Teil Albaniens zu sein.
Wenn man auf den Täter näher eingehen will, dann kann man gerne den Kosovo erwähnen wie bei dem jungen Mann aus Nordrhein-Westfalen, der zuletzt groß in der Bild-Zeitung war und wohl christliche Wurzeln hat
@26: Ganz genau, aber dazu wird Herr Müller ja wieder bestimmt irgendeine Vermutung haben…
„Der Ursprung der Messer-und-Axt-Methode ist Palästina.“
Die römischen Senatoren, die Caesar erdolcht haben, stammten aus Palästina? Wusste ich gar nicht.
Die zutreffende Erklärung ist wohl eher, dass Messer und Axt gerade zur Hand waren. (Habe ich zuhause auch, also Vorsicht.) – In USA hätte der Mann es sich einfacher gemacht und zur Halbautomatischen gegriffen. Dann hätte es auch sicher mit der wollend in Kauf genommenen Tötung durch Polizei geklappt.
Aber es ist essentieller Bestandteil der Wolffsohn’schen Masche, alles, was er kommentiert, auf den Komplex Juden/Israel/Palestinenser/Anstisemitismus herunterzubrechen.
Es lässt sich einfach nicht leugnen, dass in den Polizeiberichten krampfhaft und mit zweifelhafter Wirkung um die Herkunft herumgeeiert wird. Gegen diese Einsicht helfen auch keine persönlichen Schläge unter die Gürtellinie.
@ Grundel #25
Es gibt tatsächlich Zeitungen, die das tun und andere, die es lassen.
@ CIVICHIEF #26
„Kosovo ist noch weit weg, ein eigener Staat … zu sein“
Ich habe hier eine schöne Karte, auf der das Kosovo ganz selbstverständlich als „rechtloser Raum/ Espace de non droit“ in Europa verzeichnet ist. Es wäre tatsächlich sinnvoll, statt über einen einzelnen Gewalttäter von dort über die großen Erfolge von 20 Jahren humanitärer Außenpolitik zu debattieren: Kosovo, Afghanistan, Irak, Syrien, Libyen. Ist es nicht auffällig, dass unverhältnismäßig viele Gewalttäter, die heute deutsche Medien beschäftigen, von genau dort hierher gekommen sind?
Vor genau dieser Tür kehrt Wolffsohn aber nicht, sondern macht auf leicht veränderte Weise bei der Globalisierung der Konflikte weiter Dampf.
@Martin, # 14:
Damit ist die Vorgehensweise der Angst- und Scharfmachen ziemlich gut zusammengefasst: Plumpe Behauptungen ohne Substanz und Belege – aber irgendwas wird schon hängenbleiben.
@14 Martin: „Ich bin auch überzeugt, dass Herr Wolffsohn diskreditiert werden soll.“ Also so wie ich das sehe, übernimmt dass Herr Wolffsohn schon selbst mit dem diskreditieren. Selten habe ich einen größeren Stuß gelesen…
@29:
Diese „schöne Karte“ hebelt also jegliche offizielle Statements der jeweiligen Regierungen, die den Kosovo nicht als unabhängigen Staat anerkennen, aus? Oder impliziert, dass sich die Staaten, die sich nicht dazu geäußert haben, das aufgrund dieser, ja nur dieser „schönen Karte“, so hinnehmen?
Es wäre äußerst wünschenswert, wenn von Ihrer Seite mal verlässliche Quellen genannt werden. Es ist so nämlich unmöglich, Sie auch nur ein bisschen ernst zunehmen.
ANDREAS MÜLLER
13. MÄRZ 2017 UM 10:13
„Es lässt sich einfach nicht leugnen, dass in den Polizeiberichten krampfhaft und mit zweifelhafter Wirkung um die Herkunft herumgeeiert wird.“
Dann liefern Sie endlich Belege für ihre Behauptung!
Werden Sie aber nicht tun, weil sie nicht können.
Ich habe mich gerade nur mal durch die Kriminalitätsstatistik Berlin 2015 gewühlt. In der Vergangenheit habe ich einige Polizeistatistiken gelesen, und in keiner einen Hinweis gefunden, der ihre Spekulation auch nur in die Nähe einer Wahrheit rücken würde. Sie reden einfach Unsinn weil er in Ihr Weltbild passt. Das ist der ganze Grund für ihre Behauptungen.
Während Sie weiter Ihr verschrobenes Weltbild pflegen, ist man bei der Polizei schon etwas weiter und hat begriffen, dass die Staatsangehörigkeit oder Herkunft der Tatverdächtigen alleine betrachtet „kein kriminogener Faktor“ ist. „Eine besondere Rolle spielen die Sozialisation und das Umfeld einer Person. Als relevante soziologische Einflussfaktoren sind beispielhaft der Bildungsstand, mangelnde Sprachkenntnisse, eigene Gewalterfahrungen in der Kindheit, der Freundeskreis und die finanzielle Situation zu nennen. Ein Teil dieser ökonomischen und sozialen Rahmenbedingungen sind für die Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland in der Regel ungünstiger als für Deutsche.“
Berücksichtigt man die „Herkunft“, wie Sie es nennen, ergibt sich das Bild, dass für alle Straftaten zusammen genommen Tatverdächtige mit türkischem Hintergrund die größte Gruppe ausmachen. Gefolgt von Polen, Rumänien, Serbien, Bulgaren, Bosnier, Russen, Italienern, und schließlich Libanesen. Wenn man dann noch den religiösen Hintergrund berücksichtigen wollte, was aber aufgrund fehlender Zahlen schwierig ist, sollte schnell klar werden, dass dieser kaum eine Rolle spielt. Da bringen schon die Polen mit ihren ca. 87% römisch-katholischem Hintergrund die ganze Statistik durcheinander. Außerdem müsste man dann den Anteil der jeweiligen Herkunftsländer ins Verhältnis zur Gesamtbevölkerung setzen und aussieben, welche Religionszugehörigkeit bei den jeweiligen Delikten eine Rolle gespielt haben könnte. Da solche Zahlen aber nicht erfasst werden und auch seriös nicht erfasst werden können – weil eben eine Vielzahl von anderen Faktoren einspielt -, wird die Behauptung Wolffsohns, „Der Ursprung der Messer-und-Axt-Methode ist Palästina“, vollends als Schwachsinn entlarvt. Herr Wolffsohn wird auch genau wissen, warum er für seinen Blödsinn keine Belege liefert. Wie Sie es sicher auch wissen.
Wenn man den Blödsinn Wolffsohns liest, denkt man bei jedem seiner Sätze, er haben nun den Gipfel der Verblödung erreicht. Aber er schafft es mühelos, im darauf folgenden Satz die Messlatte nochmals nach oben zu verschieben.
Dass Recherchieren und Begreifen nicht seine Stärken sind, zeigt sich unter anderem deutlich in seinem sinnlos dahergeschwurbelten Satz „Mag sein, dass der oder die Täter wirklich besondere psychische Probleme haben. Psychische Probleme der einen oder anderen Art haben weltweit Millionen Menschen. Die wenigsten von ihnen verüben Morde oder Terrorakte.“
Vielleicht hätte Herr Wolffsohn mal mit Menschen reden sollen, die in dieser Sache mehr Kompetenzen haben. Schließlich kann er das vom Schreibtisch aus tun und Fachleute aus der Psychiatrie anrufen und befragen. Das hat er sich aber wohl ganz offensichtlich geschenkt. Wäre ja auch zu doof gewesen, wenn die seinen Blödsinn gleich zerpflückt hätten. Das ganze schöne vorgefertigte Weltbild des Herrn Wolffsohn hätte Risse bekommen.
Ganz an seinem Verstand muss man aber zweifeln, wenn er den Ursprung der Messer-Axt-Attacken in Palästina verortet. Welches Palästina meint er eigentlich? Der von Israel annektierte Teil, der durch weiteren Landraub stetig vergrößert wird? Oder der rein von Palästinensern belebte? Man weiß es nicht. Denn der Historiker Wolffsohn liefert auch hier keinerlei Belege für seine steilen Thesen.
Wenn man Wolffsohns Blösinn liest, wird eigentlich nur eins deutlich: Den Palis muss eins übergebraten werden, sei die Begründung auch noch so dumm und blödsinnig.
Dass er diesen Blödsinn in der BILD veröffentlichen darf, ist nicht weiter verwunderlich. Das dümmste Hetz- und Lügenblatt war schon immer bemüht, die Palästinenser in ein schlechtes Licht zu rücken und den Anteil Israels an den Problemen in der Region klein zu reden oder ganz zu verschweigen. Und mit ein bisschen geübter fieser Kreativität lässt sich dann auch der weite Bogen von Messer-Axt-Attacken in Deutschland zu bösen Palästinensern spannen.
Bei der Gelegenheit würde ich Herrn Wolffsohn im Nachhinein doch noch dazu raten, mal bei Fachleuten aus der Psychiatrie anzurufen. Aber in eigener Sache.
„Mag sein, dass der oder die Täter wirklich besondere psychische Probleme haben. Psychische Probleme der einen oder anderen Art haben weltweit Millionen Menschen. Die wenigsten von ihnen verüben Morde oder Terrorakte.“
Hmmm…
„Mag sein, dass besoffene Menschen schlechter Autofahren. Besoffen autogefahren sind weltweit Millionen Menschen. Die wenigsten von ihnen haben dabei jemanden totgefahren.“
Was soll also dieser Schwachsinn mit der Promillegrenze?
Unser ehrenwerter jüdischer Historiker Wolfssohn liegt bei seiner „der Ursprung der Messer und Axt-Methode ist Palästina“-Aussage vielleicht gar nicht so falsch. Jedenfalls dann, wenn man sie nicht aus Sicht der „Achse des Guten“ sensu Broder & Co. liest, sondern sich im Geschichtsbuch über die Zeloten informiert – die hüpften tatsächlich in Palästina herum (waren aber, Gott sei’s geklagt, keine Muslime, sondern Juden):
„So kämpften sie schon zwei Jahrzehnte vor Ausbruch des eigentlichen Krieges gegen gewisse unpatriotische Juden wie gegen die Römer. Von ihren Feinden »Sikarier« genannt, die »Messermänner« (nach ihrer Waffe, einer kurzen, gekrümmten Klinge, der »sica«, die sie ihnen Unbeliebsamen in den Rücken rannten), räumten sie zunächst vor allem unter reichen Juden auf, die um ihres Vermögens willen mit Rom paktierten – ihr erstes Opfer war angeblich »der Hohepriester Jonathan« (Kirchenhistoriker Euseb). »Sie begingen am helllichten Tag Mordtaten, mischten sich besonders an Festtagen unter das Volk und erstachen ihre Gegner mit kleinen Dolchen, die sie unter ihrer Kleidung versteckt trugen. Stürzten ihre Opfer zu Boden, so beteiligten sich die Mörder an den Kundgebungen des Unwillens und waren ihres unbefangenen Benehmens wegen gar nicht zu fassen.«“
(Karlheinz Deschner, Kriminalgeschichte des Christentums, 1.Kapitel „Der Auftakt im Alten Testament“, S.112)
»Von dort stammt das „Messerstecher“-Muster, das inzwischen weltweit angewandt wird.« ist der krachblödeste Satz, den ich seit langer Zeit gelesen habe. Ich habe das Gefühl, bei seinem Lesen 30 IQ-Punkte verloren zu haben.
»Moin Achmed, sag mal, hast du schon mal was vom Messerstechermuster gehört? Nein? Mann, der Amir redet von nichts anderem mehr, seit er aus Palästina zurück ist. Das ist da gerade der heiße Scheiß. Und ich glaub, das könnte uns echt wieder auf die internationale Bühne zurück bringen, wenn wir das hier umgesetzt bekommen. Lass dir die Details mal von ihm erklären, ich hab’s nur soweit verstanden, dass es wohl was mit Messern zu tun hat. Schonma geil, oder?«
Die Welt von Michael Wolffsohn muss sehr unterhaltsam sein, so immer zwischen Homeland und SNL-Sketch.
Abgelehnte Asylbewerber, die trotzdem weiter in Deutschland leben (so wie zum Beispiel der Kosovare aus Wuppertal), haben überdurchschnittlich oft „psychische Probleme“. Diese sind nämlich ein Hinderungsgrund für eine Abschiebung.
Dieser Versuch, das Problem durch sprachliche Mittel wie Vereinfachung, Relativierung oder Weglassung bis zur Unkenntlichkeit zu minimieren, verfängt nicht mehr, sondern lässt den Schreiber ein wenig unbedarft dastehen. Michael Wolffsohn hat ganz Recht, wenn er den Ursprung bei einer ganz bestimmten Religion verortet! Tragische Ausnahmen wie Herne bestätigen hier eher die Regel, da sie rein zahlenmäßig derart unterrepräsentiert sind, dass sich zig Relativierer monatelang an diesem Fall werden abarbeiten müssen, um maximalen Gewinn im Kampf gegen die Offensichtlichkeit daraus zu ziehen.
Eine wichtige Anmerkung zu Wolffsohns Artikel hätte eine ganz andere sein können, nämlich eine Ergänzung: Schon seit mindestens Herbst 2016 grassiert ein Aufruf des IS zum „totalen Krieg mit Messern“ gegen alle Europäer:
http://www.krone.at/welt/is-ruft-totalen-krieg-gegen-alle-europaeer-aus-mit-messerattacken-story-533128
Dennoch liegt Wolffsohn überhaupt nicht falsch, wenn er in diesem Zusammenhang auf die „Palästinenser“ hinweist: Vor den Toren Israels blüht das neue Nazitum, eine eigenwillige Mischung aus Dschihadismus und Hitlerverehrung. Man google einfach „Palästinenser Hitlergruß“ und gehe auf die Bildersuche! Erstaunliche Entwicklung für ein Volk, das unter dieser Bezeichnung gar nicht existieren würde, wäre es nicht im Hass auf Israel vereint. Diesen bezieht es unmittelbar aus dem Koran. Jede Relativierung, Verharmlosung oder sonstige Rechtfertigung dieses Jihads ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht Israels, sondern wird uns auch daran hindern, die Vorgänge in Europa richtig einzuordnen und unsere Konsequenzen daraus zu ziehen.
Charakteristisch für die Form des Krieges, die jetzt gerade läuft, ist, dass er gezielt auf Einzeltäter setzt. Diese sind jedoch eben nicht reflexartig als Einzelfälle zu sehen, aus dem eben genannten Grund. Dass man diese sogenannte „Religion“ bei anderem Blickwinkel auch als psychische Störung begreifen kann, ist in sich kein Widerspruch. Denn welcher vernünftige Mensch würde sich solch einer Ideologie anschließen?
@Ursula Prem: Sie sprechen sich im ersten Satz Ihres Kommentars gegen Vereinfachung aus und erklären im letzten alle Muslime für gestört. Merken Sie was?
@Stefan Niggemeier, Gegenfrage: Nehmen wir hypothetisch an, Sie wären Mitglied bei irgendeiner fiktiven Organisation, die sich als mörderische Ideologie entpuppt. Würden Sie mit Verweis auf Ihre eigene Friedfertigkeit in dieser Organisation verbleiben wollen und wenn ja, warum?
Ich würde mir wünschen, dass eine Woche lang mal wirklich so berichtet wird, wie das ganze Völkchen a’la Wolffsohn & Müller sich das wünscht.
Denn wenn überhaupt etwas verschwiegen wird, dann doch, wie viele ernsthafte Verbrechen von „ganz normalen Mitbürgern“ begangen werden. In Deutschland ebenso wie in allen anderen Ländern.
Nur eine Woche lange. Und dann können mir diese Leute erklären, wieso ich so viel Angst vor Terroristen haben sollte…
Doch bis dahin gilt: entweder war es ein terroristischer, muslimischer Ausländer, oder es wird bloß verschwiegen, dass es ein terroristischer, muslimischer Ausländer war. Regel 1: ich habe Recht, Regel 2: ist dies nicht der Fall, tritt Regel 1 in kraft.
Die Frage aus #21 und und #23 (Stefan Niggemeier und Muriel) stelle ich mir auch dauernd….
@Ursula Prem: Ich sehe schon, wie ernst Ihr Plädoyer für weniger Vereinfachung gemeint war. (Ich hab den ganzen Mittelteil Ihres Kommentars mal ignoriert, weil: wo anfangen.)
@33
(offtopic) Sie sollten wissen, dass Andreas Müller ein sehr spezieller Kriminalist ist und seine Recherchen bisweilen erstaunliche Ergebnisse zu Tage fördern. So hatte er große Zweifel daran, dass der Schusswechsel zwischen dem Terroristen Amiri und der italienischen Polizei tatsächlich so wie geschildert abgelaufen sei und begründet das u.a. so:
„Der Mann ist mit einer Kleinkaliber-Pistole an der Schulter getroffen worden. Mit einer solchen Waffe können Sie ein Karnickel im Garten von ihrem Wohnzimmerfenster aus erschießen, wenn es nicht mehr als 10 Meter entfernt ist. Sie müssen aber den Kopf treffen! Ein Treffer durch die Uniform an der Schulter eines erwachsenen Mannes verursacht eine schätzungsweise minimale Verletzung, vielleicht einen Bluterguß und eine oberflächliche Wunde.“
https://hintermbusch.wordpress.com/2016/12/21/kleine-theorie-zum-taeter-von-berlin/
Mit eben diesem Kaliber ist Silvester 2015 in Unterfranken ein elfjähriges Mädchen getötet worden. Simples Googeln liefert sofort Beiträge von Waffen-Experten, die Wirkung dieser KK-Waffen ja nicht zu unterschätzen. Aber wenn Müller mal einen Lauf hat, dann hält er sich mit banalen Fakten ungern auf. Hauptsache, die Richtung stimmt.
@Ursula Prem
„Tragische Ausnahmen wie Herne bestätigen hier eher die Regel, da sie rein zahlenmäßig derart unterrepräsentiert sind“
Und selbstverständlich hatten Sie gerade keine Zeit, ihre Behauptung in irgendeiner Weise zu belegen, nicht wahr?
Ich schlage mal spontan die Erstellung einer Einzelfall-Map für deutsche Täter(innen?) vor.
@Ursula Prem:
„Diesen bezieht es unmittelbar aus dem Koran“. – Ach ja, die schönen Offenbarungsschriften, wie kann man sie doch für alles benutzen! Jahwe (das ist der einzig wahre Gott, falls Sie’s nicht wissen) versprach einst »große und schöne Städte, die du nicht gebaut hast, und Häuser voller Güter, die du nicht gefüllt hast, und ausgehauene Brunnen, die du nicht ausgehauen hast, und Weinberge und Ölbäume, die du nicht gepflanzt hast«. Ist das die Offenbarung einer Raubmordideologie? Müssen jetzt Ihrer Ansicht nach alle Juden ihrer Religion abschwören? Ui ui, was für (oft gehörte) Fragen! »Ein Schlag ins Gesicht Israels«, wie Sie das wohl nennen würden… schlagt doch bitte in andere Gesichter, aber nicht in dieses!
Leute wie Ursula Prem heulen dann aber rum, wenn man ihnen die Taten Nazi-Deutschlands vorhält, weil sie Deutsche sind…
Hauptsache, der Islam ist eine Organisation! *lol*
Das heißt dann wohl nein, merkt sie nicht.
Zum Thema: Wolffsohn war vor einigen Jahren mit seiner Apologie von Folter in den Medien gewesen. Von dort lässt sich zu seinem Bildkommentar eine Linie ziehen. Das Rechtfertigen von Folter, das Gerechtfertigtfinden von Folter ist meines Erachtens nur möglich, wenn dem ein unterkomplexes Weltbild zugrunde liegt, das auf der einen Seite Menschen, auf der anderen Seite Feinde sieht. Vor diesem Hintergrund verschwindet alles Unscharfe wie z.B. psychische Erkrankungen; sie besitzen keine Erklärungskraft, denn die bedeutende Variable wurde zuvorderst identifiziert: die Gruppenzugehörigkeit. Im Grunde ist die Tat bedeutungslos und Wolffsohn ein Heuchler, wenn er darauf abhebt. Einzig der Täter ist von Interesse – irgendeine Tat wird sich schon finden lassen. Sie steht bereits im Vorhinein fest, die Tat. Natürlich nicht in Details, Axt oder Messer, psychisch gesund oder nicht: irrelevant. Sie wird geschehen, sie muss, so lange es *den* Täter gibt. Wurde der Täter erst identifiziert, ist alles andere ohne Belang.
Im Grunde offenbart sich Wolffsohn hier als ein Einzelfallsammler, der säuberlich sein panini-Heftchen entstaubt und dem geneigten Bildleser vorstellt. Ein Messerangriff bekommt auf Seite 6 sein Plätzchen unter der Überschrift: kosovarische Terrorpalästinenser.
@38: Ernsthaft, Google-Bildersuche als Beweismittel? Ernsthaft?
@39 niggi @40 Frau Prem
Ich denke, Frau Prem hat das nicht „nur“ auf Muslime bezogen.
Es gibt tatsächlich eine Gruppe an Anti-Theisten, die Menschen, die an Gott glauben als schizophren oder anders psychisch gestört bezeichnen, da die Gläubigen ohne Beweis nur an Gott glauben, weil man es ihnen unkritisch so beigebracht hat.
Noch im Sommer 2010 hat das serbische Konsulat in Düsseldorf jugoslawiwsche Reisepässe mit Gültigkeit bis 2020 ausgestellt (https://forum.konsulate.de/gueltigkeit-des-jugoslawischen-reisepasses-t-11389.html). Es ist daher denkbar, dass der Täter einen solchen Pass bei sich hatte und die Polizei erst später mit Blick auf den Gebutsort die Angabe zur Herkunft des Täters konkretisiert hat. Muß nicht, kann aber so gewesen sein.
@50: aber viel wahrscheinlicher ist doch eine Verschwörung, an der sich alle polizeilichen Pressestellen beteiligen und hinter der die Bundesregierung steckt!
#47
Und nicht nur Wolffsohn, sondern z.B. auch der niederländische Publizist Leon de Winter gehören zu jenen ganz speziellen „Freunden Israels“, die sich auffälligerweise öffentlich für Folter ausgesprochen haben. Ebenso wie bei den Schreihälsen von der „Achse des Guten“ geht es dabei letztlich nur um eines, nämlich die moralisch hoffnungslose Position, in die sie einst mit dem Duo Infernale Bush/Sharon hineingeschlittert sind, durch beliebiges Verdrehen elementarer Wertvorstellungen zu relativieren. Dieses offensive Verdrehen funktioniert, wie richtig erkannt, durch das ständige Projizieren eines holzschnittartig vereinfachten Feindbildes am besten (wie z.B. IS/Palästinenser=alles dieselbe Chose).
Das pro Folter-Gerede von Wolffsohn/de Winter & Co. war nur der Vorlauf. Nun geht es darum, die „alternativen Fakten“ eines breitbärtigen Trump auch in Deutschland salonfähig zu machen, d.h. nicht mehr nur durch den NPD/AfD-Pöbel auf Facebook, sondern auch durch einen „seriösen“ Herrn Geschichtsprofessor in der BILD. Der Mann weiß genau was er tut – offenbar glaubt er, seine Stunde sei gekommen.
@37 Richard Ott
„Abgelehnte Asylbewerber, die trotzdem weiter in Deutschland leben (so wie zum Beispiel der Kosovare aus Wuppertal), haben überdurchschnittlich oft „psychische Probleme“. “
Hm, warum beantragt jemand Asyl? Womöglich, weil er vorher in einer Umgebung leben muss, die psychische Probleme fördert?
Es ist ja auch erstaunlich, wie viele Menschen mit hauptsächlich sitzender Tätigkeit später Probleme mit dem Rücken bekommen.
Herr Ott, wittern Sie da denselben niederträchtigen Hintergrund?
„Was ist denn die angebliche „Wahrheit“, die von irgendwelchen Leuten verdeckt werden soll?“
Das frage ich mich auch jedesmal bei dem Thema. Gibt es dafür überhaupt irgendeinen Erklärungsansatz, der ohne absurde Begründungen wie die „von ganz oben angeordnete islamische Umvolkung Deutschlands“ auskommt?
@53 Earonn
Der Sachverhalt, den ich beschrieben habe, ist erstmal so, wie er ist. Dass Sie mir gleich unterstellen, einen „niederträchtigen Hintergrund“ zu wittern, spricht für Ihre gesunde Beißfreude. (Ich hoffe, Sie mögen Hundevergleiche?)
Ich kann mir viele Gründe vorstellen, weshalb Menschen gerne in Deutschland Asyl beantragen wollen, aber psychische Probleme sind weder ein Asylgrund, noch ein Grund für Anerkennung als Flüchtling, noch ein Grund für die Gewährung von subsidiärem Schutz. Lesen Sie es in den Gesetzen nach, wenn Sie mir nicht glauben. Unter bestimmten Umständen können „psychische Probleme“ allerdings zu einem Abschiebungsverbot nach § 60 AufenthG (7) führen – was sehr hilfreich ist, wenn man sich bereits in Deutschland aufhält:
„Von der Abschiebung eines Ausländers in einen anderen Staat soll abgesehen werden, wenn dort für diesen Ausländer eine erhebliche konkrete Gefahr für Leib, Leben oder Freiheit besteht. Eine erhebliche konkrete Gefahr aus gesundheitlichen Gründen liegt nur vor bei lebensbedrohlichen oder schwerwiegenden Erkrankungen, die sich durch die Abschiebung wesentlich verschlechtern würden. Es ist nicht erforderlich, dass die medizinische Versorgung im Zielstaat mit der Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland gleichwertig ist. Eine ausreichende medizinische Versorgung liegt in der Regel auch vor, wenn diese nur in einem Teil des Zielstaats gewährleistet ist.“
@51:
Die Weltregierung bitte.
Nicht untertreiben.
Ach Herr Ott,
nennen wir das Kind doch beim Namen: Sie unterstellen abgelehnten Asylbewerbern, psychische Probleme vorzutäuschen, um ihre Abschiebung zu verhindern.
Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass psychische Probleme für Menschen, die gezwungen sind, Asyl zu beantragen, lediglich zu erwarten sind. Und zwar aus denselben Gründen, die dazu zwingen, um Asyl zu bitten. Verfolgung und Krieg sind einer gesunden Psyche selten zuträglich.
Da können Sie jetzt noch so viel Textwand einkopieren.
Ich schlage (mit freundlich gefletschten Zähnen, genannt „Lächeln“) vor, Sie bringen erst mal den Mut auf, Ihre Anklagen / Verleumdungen offen darzulegen.
Danach reden wir über Beweise, welche übrigens Sie zu liefern haben.
Falls Sie allerdings weiterhin das hintenrum-Spielchen spielen wollen, nur zu, ich kann mir bestimmt genauso viele Verleumdungen über Ihre „wahren“ Gründe ausdenken.
Eine richtige, sachbezogene und argumentgestützte Diskussion wäre mir allerdings lieber.
Earonn,
wenn Sie, wie behauptet, eine sachbezogene Diskussion auf Basis von Argumenten führen wollen, dann sollten Sie damit aufhören, mir „Verleumdungen“ und böse Absichten zu unterstellen.
Allein in den letzten neun Monaten hatten wir in Leizpig zwei Doppelmore durch Schutzsuchende. Drei der vier Toten waren Frauen, drei der vier Leichen wurden teilweise zerstückelt.
Vielleicht kann StefanN mal medienkritisch schreiben, warum diese Morde praktisch nicht in der überregionalen Presse ankommen, zumal „in Großbritannien wurde eine Araberin rassistisch beleidigt“ erwähnenswert für ein „Nachrichtenmagazin ist. :-)
@Richard Ott:
In der Tat sind psychische Probleme kein Asylgrund, aber
„Depressionen und posttraumatische Belastungsstörungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen von Flüchtlingen, die vor Krieg, Terror und Gewalt geflohen sind“.
http://www.bptk.de/presse/pressemitteilungen/einzelseite/artikel/psychisch-kr-14.html
Sie insinuieren in #37 vorgeschobene Erkrankungen. „Böse Absichten“ muss man nicht unterstellen; die sind evident, sofern Sie Ihrer Linie treu bleiben und keine Quelle für Ihre These vorlegen.
@R Ott / TH
Aber vielleicht möchte Herr Ott uns ja erklären, was er eigentlich mit
„Abgelehnte Asylbewerber, die trotzdem weiter in Deutschland leben (so wie zum Beispiel der Kosovare aus Wuppertal), haben überdurchschnittlich oft „psychische Probleme“. Diese sind nämlich ein Hinderungsgrund für eine Abschiebung.“
gemeint hat?
@ichich
Bild, Spiegel und RTL sind nicht überregional?
Das sind jedenfalls gleich zwei relativ aktuelle Suchergebnisse in Google für „Leipzig Doppelmord“.
Und finden Sie angesichts solcher Taten einen Lächelsmiley wirklich angemessen?
Ganz egal wie sehr Sie sich freuen mögen, es dem Stefan jetzt aber mal gezeigt zu haben.
Was ist übrigens so wichtig daran, welchen Geschlechts die Opfer waren? Könnten Sie mir das bitte erklären?
@59
In einem Fall ein Tunesier, im anderen Fall ein Mongole, welcher schon seit einem Dutzend Jahren hier lebt. Aber klar, für den Oberbegriff „Schutzsuchende“ passt es ebenso wie „Obst“ für Äpfel und Birnen. Jetzt müsste man nur mal schauen, über welche Morde mit „biodeutschen“ Tätern nicht überregional berichtet wird… aber ach was, darum geht es doch gar nicht. Es geht nur um Hetze, und dafür ist jedes Whataboutism gerade gut genug.
PS: Die Serienkiller des NSU stammen beide aus Jena. Ihrer induktiven Logik zufolge sollten wir Bürgern dieser Stadt, vor allem jungen Männern, nicht mehr über den Weg trauen.
@IchIch: Es gibt jährlich in Deutschland rund 300 Morde. Das erklärt vielleicht, warum nicht alle davon überregional die Nachrichten dominieren.
Ich habe jetzt mal kurz nach dem Fall geschaut, bei dem zwei Leichen in einem Baggersee gefunden wurden. Der Tatverdächtige ist Tunesier – die Opfer auch. Vielleicht war das ein Grund dafür, dass der Fall wenig überregionale Schlagzeilen machte? Das ist aber reine Spekulation. Wie gesagt: Schon die Zahl der Morde verhindert, dass jeder überregional große Beachtung findet (obwohl es in diesem Fall durchaus Artikel gab und zum Beispiel dpa auch in seinem überregionalen Dienst berichtete).
Warum meinen Sie, dass gerade diese 2 Fälle besondere Beachtung verdient hätten?
#64
Herr ichich meint das, weil er als Sachse von den Sexualmorden seiner Sachsen-Anhaltinischen Nachbarn ablenken will, wie z.B. dem in Dessau:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/mordprozess-in-dessau-angeklagte-erhebt-schwere-vorwuerfe-a-1130161.html
Oder irgendwie so ähnlich. Aber wir sollten ihm sein wirres Gerede danken, illustriert es doch die geistige Haltung jener BILD-Leser, an die sich Herr Professor Wolffsohn so hoffnungsvoll gewendet hat: Morde erwähnen und dann noch schnell etwas mit „Araber“ hinterher, das ist alles, worauf es bei diesem schmutzigen Spiel ankommt.
@55: Würden Sie eigentlich auch jemandem aus Ihrem Bekanntenkreis mit psychischen Problemen sagen, dass sowas hilfreich ist, weil er/sie ja jetzt erstmal nicht mehr zu arbeiten braucht?
Vielen Dank, Stefan Niggemeier, für die deutlichen Worte („außergewöhnlich dummer und gefährlicher Kommentar“). Da haben sich mit dem Hetz- und Lügenblatt „Bild“ und dem Hetzer und Lügner Wolffsohn die Richtigen gefunden.
Mir wird ein Auftritt dieses „Professors“ kurz vor Bush-jr.s Irak-Krieg in der NDR-Talkshow „Talk vor Mitternacht“ (Moderation: Hans Jürgen Börner) unvergesslich bleiben, bei dem er mit vielen anschaulichen Bildchen dem staunenden Publikum demonstrierte, dass Saddam Hussein über Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite bis westlich von Großbritannien verfüge.
Ich finde es ziemlich unerträglich, dass dieser Mensch aus Steuermitteln alimentiert wird, und dass er gar 1988 mit dem Bundesverdienstkreuz dekoriert wurde.
@15 MARTINF
Kann ich aus erster Hand bestätigen. Hab gerade noch mal das alte Teil rausgesucht und es steht tatsächlich “Yugoslavia“ als Nationalität drin.
Psychiatrien füllen sich mit Menschen, weil die Religion Sie krank gemacht hat. Doch ist der Glaube per se nicht die Ursache. Es spielen die persönlichen Umstände eine wichtige Rolle. Ein Christ hat sich leider auf die falsche Fährte bringen lassen. Bei einem Muslim dagegen Wunder ich mich, warum sie als psychisch krank bezeichnet werden. Einer der bereit ist, mit einem Sprengstoffgürtel zu sterben, soll schizophren sein? Die Ursache läge damit in seiner Person. Das ist ein Fehlschluss, denn gerade im Koran gibt es ein Haufen Verse dazu. Einem gläubigen Muslim ist es laut dem Koran freigestellt, wie er mit Ungläubigen umgehen soll/darf. Er kann die milde Variante nehmen, und z.b Christen wegen ihrer Demut wertschätzen. Oder er darf Ungläubige (alle Nicht Muslime) als unmenschliche Wesen betrachten und darf Druck, Zwang und Gewalt auf sie ausüben und erhält seine Legitimation von Allah, dem Gott der Muslime. Nicht aber der der Christen. Ich zweifle daher, ob er wirklich psychisch krank war. Heutzutage wird dieser Stempel einem schnell aufgedrückt. Wer weiss schon, vielleicht hat er sich ja auf den Koran berufen.
@all
Es scheint, als ob das beste Mittel gegen unterstellende Kommentare und ihre Verfasser die schlichte Frage „Warum?“ bzw. „Können Sie deutlich erklären, wie das gemeint war?“ sei… ;)
Alles Unsinn. Die wahren Terroristen sind die Ärzte, die den Patienten frühzeitig aus der Behandlung entlassen und ihm die notwendigen Medikamente verweigert haben. Das waren bestimmt muslimische Ärzte, von Merkel ins Land geholt. Herr, wirf Hirn vom Himmel.
@Earonn: Warum? Wie meinst du das jetzt?
#14, #69
@Martin: Erst kommst Du an und tust Deine Überzeugung kund, dass der ehrenwerte Herr Wolffsohn „hier diskreditiert werden soll“, dann fängst Du selber das Diskreditierungsspielchen im Sinne von Wolffsohn und Konsorten an.
Schön auch Dein entspanntes Verhältnis zum Christentum! Es ist ja nur das Alte Testament – also dieses immer nur temporär nützliche Bibelstückchen – in dem ein wenig »Psychiatrie« anklingt, was? Ach, informier Dich am besten selbst:
»Selbstverständlich stand auf jeder Verehrung eines anderen Gottes die Todesstrafe, ebenso auf jeder Lästerung des eigenen, ferner auf Unterlassung der Beschneidung, auf Zauberei, Wahrsagerei, Anrühren des Berges Sinai. Auch Annähern an die Stiftshütte zog den Tod nach sich, unkorrekte Kleidung des Hohenpriesters im Tempel, Arbeit am Sabbat, Genuß ungesäuerter Brote am Passah, verspätete Darbringen des Passahopfers, Essen von Opferfleisch nach drei Tagen, absichtliche Verletzung der Opferordnung, Ungehorsam gegen Priester oder Richter und anderes mehr.« (Quelle wie in #35)
Dass außerdem der Herrgott Jahwe ständig die völlige Ausrottung (inklusive des Viehs) ungläubiger „Götzendiener“ befiehlt, das verwundert bei so vielen Tötungsvorschriften dann auch nicht mehr. Welch geistig gesunde Wurzel, aus dem Judentum und Christentum hervorgingen! Und wie unerklärlich andersartig doch diese Typen sind, die an Allah glauben! Frag mal den Professor Wolffsohn, der kann Dir sicherlich noch viel mehr mit auf Deinen Bildungsweg geben.
69, Martin
Mit der Nummer sollten Sie auf die Bühne, unbedingt. Ich musste dauernd an das Lied „Martin“ von Diether Krebs denken.
@Martin: Verstehe ich das richtig, Christen können psychisch erkranken, Muslime aber nicht, weil Mist im Koran steht? Ist es da in irgendeiner Weise erforderlich, dass jemand gläubiger Muslim ist oder reicht es, wenn einer im Kosovo geboren ist? Eigentlich cool. Neuer Therapieansatz für Schizophrene: Konvertiere zum Islam und du bist nicht mehr psychisch krank, sondern .. äh…
@72, 74
Ihr glaubt, der meint das ernst?
@Inga: „Muslime aber nicht, weil Mist im Koran steht“. So ungefähr. Ein Christ, der nach der Bibel lebt bzw. nach Gottes Wille lebt wird praktisch psychisch nicht krank. Wenn doch, dann hat das seine Ursache in seiner persönlichen Lebensgeschichte. Wie oft habe ich das schon mitbekommen.
Inga, verdrehen Sie mir nicht das Wort. Ein gläubiger = konservativer, zuweilen auch radikaler Muslim ist per nicht psychisch krank, nur weil er sich mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft jagt. Er ist nicht suizidgefährdet und bringt sich nicht um, weil er keinen Ausweg mehr sieht. Er bringt sich um, weil er glaubt, als Märtyrer ins Paradies zu kommen. Er hat sich gegen alles Westliche entschieden und zieht seine Motivation aus einem Teil des Korans. Radikale Terroristen sind Menschenfeinde, welche meiner Meinung nicht psychisch krank sind. Damit würde ich sie ja leicht in eine Opferrolle schieben. „Die sind krank, die können ja nix dafür“. Dabei sind die Täter und gehören ganz normal ins Gefängnis!
@trajan und th: Wir können uns sachlich über das Thema austauschen oder eben gar nicht.
Die Flüchtlinge, die ich täglich erlebe und radikale Denkweisen haben, sind übrigens körperlich und geistig gesund und haben keine Traumata. Der eine ist ein Assi und der andere denkt, Christen dürfen getötet werden, weil Allah groß sei.
@Martin: Nur um sicherzugehen: Sie glauben also, dass bei einem mordenden Moslem auf alle Fälle der Islam schuld ist, während bei einem mordenden Christen die Bibel nicht schuld sein kann?
Und nochmal zu Ingas Frage: Wenn ich als Christ psychisch krank bin und dann zum Islam konvertiere, bin ich es plötzlich nicht mehr, weils dann ja am Koran liegt?
@Martin: “Ein Christ, der nach der Bibel lebt bzw. nach Gottes Wille lebt wird praktisch psychisch nicht krank. Wenn doch, dann hat das seine Ursache in seiner persönlichen Lebensgeschichte.“
Und Sie meinen, dass das eine Besonderheit von Christen wäre, dass Erkrankungen durch das Leben der erkrankten Person verursacht werden? Oder worauf wollen Sie hinaus?
“Die Flüchtlinge, die ich täglich erlebe und radikale Denkweisen haben, sind übrigens körperlich und geistig gesund und haben keine Traumata.“
Aus Neugier: Sind Sie selbst qualifiziert, das zu diagnostizieren, oder stammt diese Einschätzung von einer entsprechend qualifizierten Person?
@TH, Earonn
Schön zu sehen, wie Sie zwei Eiferer sich gegenseitig darin bestärken, dass ich offensichtlich böse Absichten haben muss.
Sie vergessen dabei, dass Asylbewerber aus dem Kosovo schon seit Jahren eine sehr niedrige Anerkennungsquote von unter 1 Prozent haben. Das heißt, über 99 Prozent der Asylantragssteller aus dem Land bekommen kein politisches Asyl und sind auch keine Flüchtlinge oder subsidiär Schutzberechtigte und werden letztendlich wieder abgeschoben. Diejenigen, die trotz Ablehnung ihres Asylantrages jahrelang weiter in Deutschland bleiben, müssen aufgrund ihrer persönlichen Situation einen bestimmten Abschiebe-Hinderungsgrund haben, zum Beispiel außergewöhnliche gesundheitliche Probleme, wie im Aufenthaltsgesetz beschrieben: „Eine erhebliche konkrete Gefahr aus gesundheitlichen Gründen liegt nur vor bei lebensbedrohlichen oder schwerwiegenden Erkrankungen, die sich durch die Abschiebung wesentlich verschlechtern würden.“
Was glauben Sie nun, haben die in Deutschland verbleibenden abgelehnten Asylantragssteller aus dem Kosovo eher mehr oder eher weniger „schwerwiegende Erkrankungen“ als der Durchschnitt aller Kosovaren, die nach Deutschland gekommen waren, um einen Asylantrag zu stellen?
Was ich hier beschreibe sind schlicht die Konsequenzen, die sich aus der Anwendung unserer existierenden Asyl- und Aufenthaltsgesetzgebung in Deutschland ergeben.
„Ein Christ, der nach der Bibel lebt bzw. nach Gottes Wille lebt wird praktisch psychisch nicht krank. Wenn doch, dann hat das seine Ursache in seiner persönlichen Lebensgeschichte. Wie oft habe ich das schon mitbekommen.“
Ich hätte nicht erwartet, dass der Auftritt noch steigerungsfähig ist. Großartig. Bitte mehr davon. :-)
@80
Richard, kommen Sie doch endlich mal mit Quellen oder Zahlen. Oder schreiben´s einfach mal etwas lustiger, so wie Martin.
@th: Schwarzer Humor gefällig? Was haben ein Antifaschist und ein Islamist gemeinsam? Sie haben den gleichen Geist.
#77,#78
Martin, Sie führen es allen klar vor Augen: In jedem Wolffsohn steckt eben auch ein wenig Wolfowitz.
Dass jetzt jemand, der vom Willen des Christengottes faselt, Flüchtlinge als Radikale+“Assis“ zusammenfasst, ist wirklich der Höhepunkt der „sachlichen Diskussion“.
Wen wundert’s, das schon Kierkegaard feststellte: Die real existente Christenheit ist die größte Beleidigung Gottes.
@TH
Es tut mir sehr leid, dass ich Ihrem Bedürfnis nach unterhaltsamer Lektüre nicht nachkommen kann.
Schauen sie sich die Asylgeschäftsstatistiken vom BAMF an: http://www.bamf.de/DE/Infothek/Statistiken/Asylzahlen/Asylgesch%C3%A4ftsstatistik/asylgeschaeftsstatistik-node.html
Die Dezember-Statistiken bringen jeweils auch eine Jahreszusammenfassung. Hier zum Beispiel 2015, die Gesamtschutzquote für Antragssteller aus dem Kosovo (0,4%) finden Sie auf Seite 2: http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/201512-statistik-anlage-asyl-geschaeftsbericht.html?nn=7952206
Die verhängten Abschiebungsverbote aus in der Regel gesundheitlichen Gründen finden Sie in der gleichen Tabelle unter: davon „Abschiebungs-verbot gem. § 60 Abs. 5/7 AufenthG“.
Nö das habe ich nicht behauptet. Es ist eine ziemlich alte Methode von Linken, Aussagen anderer zu pauschalisieren. Zu dumm für Sie, das es auch noch die Grauzonen gibt im Leben. Es übersteigt Ihren Horizont, das ich echte Freundschaften zu Flüchtlingen habe, welche keine radikalen Denkweisen haben und Menschen gegenüber sehr sozial eingestellt sind. Leider passt meine Lebensweise nicht in Ihr schwarz-weiss Weltbild hinein.
Bin auch überzeugt, das Sie nicht dazu geeignet sind, mit Flüchtlingen über den Glauben zu reden. Es ist nur so: Menschen kommen zu uns wegen der Nächstenliebe und suchen einen Gott, der Ihnen neuen Halt. So viele sind enttäuscht von Allah. Muslime sind nicht beeindruckt von solch Gerede wie von das von Atheisten, sondern wegen der Gottesfürchtigkeit der Deutschen. L
Bin auch überzeugt, das Sie nicht dazu geeignet sind, mit Flüchtlingen über den Glauben zu reden. Es ist nur so: Menschen kommen zu uns wegen der Nächstenliebe und suchen einen Gott, der Ihnen neuen Halt gibt. So viele sind enttäuscht von Allah. Muslime sind nicht beeindruckt von solch Gerede wie von das von Atheisten, sondern wegen der Gottesfürchtigkeit der Deutschen.
#85
Ach, das hast Du nicht behauptet?
„Der eine ist ein Assi und der andere denkt, Christen dürfen getötet werden, weil Allah groß sei.“ (#78)
Deine „Freunde“ hast Du lieber antifaschistischer Christenmensch uns da leider verschwiegen.
Und betr. „Grauzonen“: bei Dir ist es schon in puncto Ehrlichkeit zappenduster, von deinem (Rest)Verstand mal ganz zu schweigen.
Gute Nacht!
@87: Aus dem riesigen Sammelsurium von Fragen: Können Sie bitte die Gottesfürchtigkeit der Deutschen mit der Rekordzahl an Kirchenaustritten in Einklang bringen?
„Ach, das hast Du nicht behauptet?“
Ich verwehre mich dem Vorwurf der Pauschalisierung.
@DERMAX: Kein Kommentar.
Tschüss dann mal zusammen.
@83, Martin
Danke :-)
Die „Witze ohne Pointe“ gab´s schon bei uns auf der Schule vor 40 Jahren, die sind zeitlos, aber den von Ihnen kannte ich noch gar nicht.
Und lassen Sie sich hier nicht beirren! Ich find´s gut, dass gerade Sie Schwarz-weiß-Bilder ablehnen. Viel zu viel Kontrast.
Lesehinweis speziell für Sie: MT 23,28
@ Stefan Niggemeier:
Guter Artikel!
Natürlich ist der Befund „psychische Probleme“ in dieser Allgemeinheit und für sich allein noch keine hinreichende Erklärung für Gewalttaten. Vielmehr kommt es auch auf die Art der psychischen Störung an, auf die Persönlichkeit des Täters, äußere Umstände usw. Erst zusammengenommen erklären diese Faktoren eine Bluttat. Das ist aber eigentlich so selbstverständlich, dass es nicht einmal explizit gesagt werden muss. Und es ändert auch nichts daran, dass der Satz, dass manche Menschen aufgrund psychischer Auffälligkeiten sinnlose Verbrechen verüben, eine vernünftige Aussage darstellt.
Daraus hingegen, dass die meisten Menschen mit ernsten psychischen Problemen keine Gewalttaten begehen, zu schlussfolgern, dass alle Personen, die Amok laufen, ein politisches Motiv haben müssen, ist so kurzschlüssig, dass es knallt.
Nebenbei: Terrorismus ist immer eine Waffe der Schwachen (was keine Rechtfertigung, sondern eine Erklärung ist). Als Palästina beispielsweise unter britischer Herrschaft stand (bis 1948), haben auch und gerade jüdische Untergrund-Organisationen zahlreiche Terror-Anschläge verübt, auch gegen Zivilisten. Diese Vereinigungen waren sehr erfolgreich und wurden dann wohl auch zum Vorbild für andere Terror- Organisationen. Manche ehemalige Terroristen nahmen später in Israel wichtige Positionen ein (wie die Ministerpräsidenten Begin und Schamir), und viele Straßen in Israel sind nach Terroristen benannt.
(Siehe etwa: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13522332.html )
Doch auch nach der Staatsgründung wurde der Terrorismus durch Israel beibehalten. Die wohl erste Entführung eines zivilen Flugzeuges durch einen Staat ereignete sich im Jahre 1954 durch Israel – und wurde zum Vorbild für andere Entführungen dieser Art.
Was dem einen sein Terrorist, das dem anderen sein Freiheitskämpfer – und umgekehrt.
Äh, die Behauptung Wolffsohns ist doch, dass es eben _keine_ psychischen Ursachen gäbe, oder?
Seine These: „psychische Ursachen“ sei eine Nebelkerze, damit „wir“ nicht glaubten, alle Moslems seien Terroristen.
Warum es aber ok sein soll, dass „wir“ stattdessen glauben, alle Menschen mit psychischen Probleme seien Amokläufer, ist hier die weiterführende Frage.
Ansonsten bietet mir allein diese Kommentarspalte Ideen für viel mehr Verschwörungsthesen:
– Moslems sind überdurchschnittlich häufig „psychisch problematisch“, aber das zu sagen, wird von p.-c.-Fanatikern unterdrückt
– Leute aus dem Kosovo, die nicht abgeschoben werden, sind überdurchschnittlich häufig mit psychischen Problemen geschlagen (deshalb sollte man auch ab und zu auch ein paar Kosovaren ohne psychische Probleme nicht abschieben)
– Leute aus dem Kosovo tun häufig so, als hätten sie psychische Probleme, um nicht angeschoben zu werden, dieser hier lief z.B. Amok, um seine angeblichen psychischen Probleme unter Beweis zu stellen (deshalb sollte man das nicht mehr gelten lassen)
– Leute, die gerne andere Leute mit Messern, Äxten oder Eierlöffeln umbringen, simulieren gerne psychische Probleme, um mildernde Umstände anzuführen (Skandal!)
– religiöse Menschen sind alles Psychos, weil sie unreflektiert jeden Quatsch glauben (im Unterschied zu BILD-Lesern), aber die böse religiöse Weltverschwörung unterdrückt diese Wahrheit (außer bei BILD-Lesern, die sind irgendwie immun dagegen…)
Das Wort „Sachse“ kommt übrigens von langen Messern, die besagter Volksstamm „für alle Fälle“ unter der Kleidung versteckte. Aber das hat ja nix mit der NSU zu tun.
@Martin: Ich habe Ihnen nichts in den Mund gelegt, ich habe nachgefragt.
Das hier ist eine ziemlich steile These:
„Ein Christ, der nach der Bibel lebt bzw. nach Gottes Wille lebt wird praktisch psychisch nicht krank.“
Gerade die christliche Leibfeindlichkeit war stets ein starker Auslöser für psychische Erkrankungen. Fragen Sie mal einen Psychiater.
Ansonsten stimme ich zu, dass jemand, der sich als Terrorist in die Luft sprengt, vermutlich in den meisten Fällen in der Tat nicht psychisch krank ist (dass eine parallel auftretende psychiatrische Erkrankung nicht ausgeschlossen ist, werden aber auch Sie vermutlich nicht abstreiten). Diese Täter sind wohl in den wenigsten Fällen suizidal. In dem Blogtext geht es darum aber nicht. Der Umkehrschluss nämlich, dass alle, die Amok laufen, dies aus politischen Gründen tun, ist nicht zulässig. Bei dem Täter, um den es hier geht, liegen Erkenntnisse vor, dass er psychisch krank ist.
Hier im schönen Norrköping (Schweden) hat vor zwei Jahren ein gefährlicher Araber drei Menschen mit einem Messer attackiert. Miten auf der Haupteinkaufsstraße und vor der Bibliotek! Gott sei Dank hat die Polizei den Mann gestoppt bevor er noch mehr Menschen verletzen konnte!
Sie haben davon sicher viel gelesen bei Bild und co., war bestimmt auf der Titelseite!
Oder haben sie doch nicht mitgekriegt? Ach ja, sorry, hab mich verschrieben. Das war gar kein Araber sondern ein Schwede (mit Bio-Siegel). Da war der Bild die erste Seite doch zu Schade für.
..ein kommentar zu den kommentaren:
ich denke, man stößt sehr schnell an die grenzen von kommentierungen.
im grunde kann man nur sagen, danke für den hinweis auf den artikel des herrn wolffsohn in der bild.
ich hatte ihn sogar vorher gelesen und er ging an mir vorbei, wie so manches, was in der bild steht.
sich darüber in kommentaren zu streiten ist komplett unfruchtbar. alle kommentatoren denken, dass sie richtig liegen – es kommt aber nur wenig dabei raus. es ist schwierig, in wenigen sätzen seine argumente auf den punkt zu bringen und in vielen fällen beruhen die argumente ja auch nur auf gefühlen.
immerhin ist es ein großes argument für einen kommentar: das gefühl. er sollte dann aber auch als solcher kenntlich werden.
ansonsten: lasst übermedien einfach übermedien sein und euch zum nachdenken anregen – oder eben nicht, wenn man nicht will.
die kriege finden woanders statt. bombs
Hat sich schon mal einer gefragt, warum es meistens keine buddhistischen Ostasiaten, evangelikale Europäer oder shintoistische Japaner sind. die andere Menschen ermorden?
@ TOKUGANA:
„Hat sich schon mal einer gefragt, warum es meistens keine buddhistischen Ostasiaten, evangelikale Europäer oder shintoistische Japaner sind. die andere Menschen ermorden?“
… und in der Regel auch keine Moslems aus „europäisch“ geprägten Ländern wie etwa aus Albanien oder Aserbaidschan, dafür aber manche Christen in Afrika (Stichwort LRA), manche Hindu-Nationalisten und manche Moslems aus vornehmlich arabischen Ländern?
Eine interessante Frage, in der Tat. Haben Sie sich schon eine Antwort überlegt?
@Tokugawa, 100
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es daran liegt, dass die meisten Menschen keine Mörder sind.
@99 TOKUGANA:
Dazu hätte ich jetzt gerne Statistiken. Bei erstgenanntem Punkt bitte besonders auf Myanmar eingehen, danke! /kleineAnfrageEnde
Ob nun politisch motiviert, oder durch psychische Krankheit ausgelöst: Der Mann kommt aus dem Kosovo und hat keinen Aufenthaltrecht, und sich geschickt seiner Abschiebung entzogen, bevor er jetzt Amok gelaufen ist.
Das ist der eigentliche Skandal!
@98: sehr schöne beschreibung des Problems, aber grade dann muss man diesen ominösen Gefühlen mit Fakten begegnen, auch wenn beispielsweise der Kommentarstrang hier wieder wunderbar zeigt, dass man damit gewisse Personen komischerweise verschreckt.
Zu Morden kenne ich keine Statistiken, allerdings zu Terroranschlägen.
hier z.B. https://www.nzz.ch/unter-dem-terror-leiden-weltweit-vor-allem-muslime-ld.3206
@Muriel #72
Ich meinte, dass diejenigen, die mit verschleierten Verleumdungen arbeiten, meistens entweder ganz still werden oder einfach nicht antworten (so wie Richard Ott), wenn man sie einfach nur bittet, ihren Standpunkt zu verdeutlichen.
Du und ich sind z.B. nicht immer einer Meinung, aber wenn ich mir nicht sicher wäre, wie Du etwas meinst, würde ich nochmal fragen und bin mir ziemlich sicher, eine erklärende Antwort zu erhalten.
@Herr Ott: Meine Frage lautetete nach Ihrer Meinung, nicht nach Links. Welche Schlussfolgerung ziehen Sie – konkret und deutlich – aus dem was Sie verlinkten?
@Tokugana
Ich denke, die Antwort könnte darin liegen, dass auch Christen aus Schweicheln-Bermbeck-Ost nur selten morden: die Gruppen sind im Vergleich zu „den Moslems“ (die ja gerne als eine Einheit gesehen werden, wobei Sie bereits „evangelikale“ Christen von anderen unterscheiden) recht klein.
Aber auch an Sie die Einladung: erklären Sie uns doch konkret und offen, wie Ihrer Meinung nach die Antwort auf Ihre Frage aussieht?
@Tom aus Schweden #97
Hör auf abzuwiegeln, wir alle wissen doch, was letzte Nacht bei euch los war. ;)
Und zum Schluss 3 Zitate von Martin:
1. “Ein Christ, der nach der Bibel lebt bzw. nach Gottes Wille lebt wird praktisch psychisch nicht krank. Wenn doch, dann hat das seine Ursache in seiner persönlichen Lebensgeschichte.“
2. “Die Flüchtlinge, die ich täglich erlebe und radikale Denkweisen haben, sind übrigens körperlich und geistig gesund und haben keine Traumata.“
3. „Ich verwehre mich dem Vorwurf der Pauschalisierung.“
Martin, was wäre denn sonst Pauschalisierung? Bitte um ein Beispiel.
Im Nordirlandkonflikt zwischen Protestanten und Katholiken sind mehr als 3500 Menschen durch Gewalt umgekommen. Hätten die Beteiligten keine Schusswaffen und Bomben gehabt, sie hätten sich gegenseitig erstochen und überfahren.
zum Kommentar : dem ist zuzustimmen, allerdings sind „die Medien“ an dem Satz „Hat aber sicher nix mit irgendwas zu tun“ zumindest nicht ganz unschuldig. Ja, es ist schwachsinnig sowas zu schreiben wenn noch keinerlei Hintergründe bekannt sind, aber warum tun es die Leute?
Schauen Sie sich die Berichterstattung an, nach jedem islamischen Terrorangriff überschlagen sich die deutschen Medien damit dem dummen Michel einzubläuen dass der Islam damit nix zu tun hat. Der O-Ton der dafür hervorgekramten Verbands- / Religionsvertreter lautet immer gleich und dient den Rechten natürlich als sarkastische Steilvorlage, eben weil es zum Mantra geworden ist:
„dieser Terror hat nichts mit dem Islam zu tun, Islam bedeutet Frieden“
ja nee, is klar.
1. Wenn irgendjemand wildfremde Menschen mit Messern, Äxten, Autos etc. angreift, ist er irre, verrückt, ein gefährlicher Psychopath. Es sei denn, er ist Muslim oder wird dafür gehalten, dann ist er automatisch Terrorist. Wenn Polizei, Ärzte, Gerichte oder Medien etwas anderes behaupten, verschleiern oder unterdrücken sie nur die Wahrheit.
2. Wenn Muslime oder Menschen, die dafür gehalten werden, andere Menschen angreifen oder töten, tun sie das, weil es ihnen ihre Religion befiehlt (gleichgültig, welche Motive sie selbst oder Polizei, Gerichte usw. vorschieben mögen). Verbrechen von Muslimen sind grundsätzlich Terror, und Terror ist quasi die logische Konsequenz aus dem Islam. Wenn hingegen Nichtmuslime selbiges tun, sind sie psychisch krank. Sollten sie sich dummerweise bei ihren Taten ausdrücklich auf eine Religion oder Ideologie beziehen, sind sie hingegen fehlgeleitete Gläubige, die ihre Religion / Ideologie schändlich missbrauchen. Wenn jemand z.B. für eine Nation mordet, was gerüchteweise schon mal vorgekommen sein soll, ist das nie die logische Konsequenz aus Nationalismus. Nur beim Islam ist das ganz anders.
Diese „Erklärungs“muster der islam“kritischen“ Szene sind mittlerweile ziemlich gut eingeübt. Schon vor zwei Jahren bei der Amokfahrt in Graz ( https://de.wikipedia.org/wiki/Amokfahrt_von_Graz ) war für viele klar, dass das keine „normale“ Amoktat sein kann, sondern Terror – schließlich stammte der Täter aus Bosnien und faselte außer von Jesus Christus auch immer mal wieder was von Allah…
Es gibt im Übrigen durchaus einen Überschneidungsbereich von Terrorismus und psychischen Defekten. Die dschihadistische Ideologie bietet schließlich allen möglichen gewalttätigen Menschenhasser eine Möglichkeit, ihrem Tun einen Sinn zu verleihen. Das heißt aber nicht, dass alle Terroristen psychisch krank oder alle psychisch kranken Amokläufer Terroristen wären. Und gar nicht so selten sind Amok- und sonstige Täter, die weder psychisch krank noch Terroristen sind…
Im Düsseldorfer Fall gibt es jedenfalls bis jetzt, allem Geraune von Wolffsohn und Konsorten zum Trotz, keine Anzeichen dafür, dass irgendein Zusammenhang mit Terrorismus bestünde.
@ Muriel / 44
Ich träume auch schon seit einer Weile von einer Website, die in schön reißerischer Manier über die Flut… äh, die Einzelfälle von deutschenkriminalität (oder wahlweise Männerkriminalität) „berichtet“. Nicht ohne anzuprangern, dass Behörden und Medien oft verschweigen oder wenigstens nicht genug thematisieren, dass die Täter wie so oft Deutsche (bzw. Männer) sind…
@Killedbill: Bei welchem islamistischen Terroranschlag hat welches Medium behauptet, das habe nichts mit Islamismus zu tun? Charlie Hebdo? Paris? Nizza? Berlin? 9/11?
In meiner Filterbubble besteht Konsens darüber, dass das alles islamistische Anschläge waren. Ich kenne auch kein Mainstreammedium, die das verneint hätten. Was jedoch vertreten wird, ist, dass der Islamismus den Islam missbrauchen würde. Ich finde das immer „lustig“: Einerseits wird von Mulsimen verlangt, sich vom Terror zu dinstanzieren, sobald sie dies aber tun, ist das auch wieder nicht recht.
Killedbill: Können Sie sich nicht vorstellen, dass die Religionsvertreter wirklich den Terror im Namen des Islams verurteilen oder wollen Sie es nicht?
@Earonn #106: Danke! Die Frage war auch nur ein kleiner Spaß, ich bin eigentlich ganz bei dir.
@Earendil #110: Und dann natürlich immer gleich die politisch korrekten Beschwichtigungsversuche, dass Gewalt nichts mit Männlichkeit zu tun habe, und dass nicht alle Männer so seien.
Man kennt das.
@Günter Gerken / 103
Nö, das ist kein Skandal, sondern rechtsstaatliche Normalität. Der Mann war und ist psychisch krank, und das kann wie andere Krankheiten auch völlig zu Recht ein Abschiebehindernis sein. Die Tat war trotzdem nicht vorhersehbar, denn die allerwenigsten psychisch Kranken laufen Amok. Und ob das mit einer Abschiebung zu verhindern gewesen wäre oder der Mann dann halt im Kosovo Amok gelaufen wäre, weiß ich nicht. (Ich vermute mal, das wäre Ihnen dann egal gewesen, aber das ist mir wiederum egal.)
@Muriel, Earendil:
Auch gerne von Mainstreammedien vertuscht: Rothaarigenkriminalität. Ein Skandal.
@Muriel / 112
Die meisten Männer halten es ja nicht mal für nötig, sich von den Taten ihrer Geschlechtsgenossen zu distanzieren!
@Inga / 114
Das erinnert mich doch glatt an den Spaß, den wir (?) vor ein paar Jahren schon hatten: https://www.lawblog.de/index.php/archives/2012/02/07/die-fast-perfekte-tarnung/ :-)
Ich kenne ein paar Deutsche, alle körperlich und geistig gesund. Der eine ist ein Assi, der andere denkt, man dürfe afghanische Flüchtlinge abschieben, weil da ja auch deutsche Soldaten im Einsatz sind.
@117, dann meint der andere Deutsche sicher nur die Abschiebung von afghanischen Flüchtlingssoldaten.
War es eigentlich nicht so, dass George W. Bush den Irakkrieg als Kreuzzug bezeichnet hat seinerzeit und auch so Meldungen herumgingen, er fühle sich von Gott persönlich berufen/beauftragt.
Schön auf den Punkt gebracht, Earendil.
@Earendil: Was interessiert mich mein Geschwätz von vor fünf Jahren ;-)
Ich müsste mich mal rein prophylaktisch von allen Verbrechen distanzieren, die von Menschen begangen werden, die dieselbe Blutgruppe haben wie ich. Keine Ahnung, welche das ist, und welche das sind, aber:
Ich distanziere mich nachdrücklich.
Als Moslem wäre mein Argument, dass ich nicht an die Erbschuld glaube und nur für meine eigenen Verbrechen gerade stehen muss. Nichts gegen Berber, einige meiner besten Freunde sind Berber, aber dieser Augustinus, der sich das ausgedacht hat, hatte leider noch nichts vom Islam gehört…
Michael Wolffsohn hat sich auch im Focus, jenem Blatt, das bekannt für sein radikal reduziertes Reflexionsniveau ist, in der ihm eigenen Art laut und in der Sache weit daneben zu Wort gemeldet. Jetzt also in der Bild. Es geht eben immer noch weiter abwärts. –> http://generatoren-der-irrelevanz.de/wolffsohn
@121: jetzt mal langsam, zumindest die Blutgruppe kann man/frau sich ja nicht aussuchen.
Und Geschlechtsumwandlungen würd ich jetzt auch mal der Einfachheit halber als Option ignorieren, also steht das Geschlecht auch unverrückbar.
Während ich ja durchaus die Wahl habe, Moslem zu sein oder nicht (auch hier einfach gedacht, weils da natürlich sozialen Druck gibt).
Von daher hinken diese Dinge schon arg als Vergleich.
@Dermax: Nix da! Du bist Muslim, sobald du eine Straftat begehst und irgendwo geboren wirst, wo auch Muslime leben oder mal gelebt haben oder irgendwann einmal leben werden. Außerdem ist der Abfall vom Glauben verboten, weshalb du noch so laut und vehement vom Islam abschwören kannst, weil du vielleicht überzeugter Atheist bist, der Koran weiß es besser. Alles Böse, was du tust, kommt davon, dass dein Vater halt Moslem ist, der seinerseits zwar Atheist sein kann, aber wie gesagt, einmal Moslem, immer Moslem, und du somit auch. Wenn du aus Versehen mal was nicht Böses tust, bist du nur die Ausnahme der Regel und plötzlich doch ein Individuum.
@DerMax, #123:
Eine gewisse nicht-Parallelität ist mir da selber aufgefallen (*g), aber das ist mir insofern egal, als dass ich mich als Moslem/Atheist/Christ/Jude oder auch Deutscher/Franzose/Belgier/Chinese grundsätzlich nicht für etwas rechtfertigen muss, was andere Moslems/Deutsche/Blablabla machen, sofern ich die nicht dahingehend beeinflusst habe.
Also muss ich mich insbesondere nicht dafür rechtfertigen, dass (wenn) ich deutsch/muslimisch/blablaistisch _bin_. Die ganzen „Nicht-in-meinen-Namen“-Aktionen halte ich auch ansonsten für Aktionismus, weil weder einerseits die islamistischen Terroristen aufhören, islamistische Terroristen zu sein, nur weil irgendwer bei Facebook oder Youtube nicht solidarisch ist, und den ganzen Islamophobiker ist es andrerseits egal, was die Mitglieder der islamischen Weltverschwörung so erzählen.
Gegenfrage: wie sollte so eine Distanzierung, damit sie akzeptiert wird, aussehen? Sollen die nicht-terroristischen Moslem täglich „tut uns leid“ posten? Oder sollen sie Atheisten werden?
Ich glaube, dass die Welt friedlicher wäre, wenn alle Menschen Atheisten wären.
Naja. Sie berufen sich auf denselben Gott und/beziehungsweise dasselbe heilige Buch. Da wäre eine klare Stellungnahme dazu, dass und warum man gewisse Dinge ablehnt, die andere daraus herleiten, schon angemessen. Gerade wenn die unerfreulichen Leute eine durchaus auch plausible Auslegung des fraglichen heiligen Buches reklamieren können. Bei Christen übrigens genauso.
@Justme, #126:
Das ist natürlich trivial: Wenn alle Menschen dieselbe Weltanschauung hätten, wäre ein Konfliktpotential gelöst, so dass man sich auf die anderen konzentrieren kann. Ob das Atheismus, Islam oder Pastafaritum ist.
Ergo haben die Islamisten recht, die sagen, dass die Welt ein friedlicherer Ort wäre, wenn alle Menschen Moslems wären.
Nur würde auch ein Atheist sich nicht genötigt fühlen, jedesmal zu erklären, warum er Dinge ablehnt, die ein anderer Atheist tut.
@Justme / 126
Ich nicht. Aber ich lasse Ihnen Ihren Glauben.
Nachdem das unvermeidliche Thema „palim, palim, der Moslem ist schlimm“ (Ingo Appelt) wieder mal umfassend aufgearbeitet wurde, lohnt es sich vielleicht noch, die speziellen Intentionen Wolffsohns zu benennen. Seine geniale „Ursprung Palästina“-Aussage, mit der er jüdisches Zelotentum auf heutige Palästinenser – äh – „überträgt“ und sich hiermit wie so oft als hoch ehrenwerter Historiker entpuppt (siehe auch #35), schielt mit mindestens einem hoffnungsfrohen Auge nämlich auch in die nahe Zukunft. Was er da kommen sieht ist: Forcierung des Siedlungsbaues im Westjordanland (die ganz trump-taumeligen israelischen Rechtsaußen reden schon von Annexion) – das ist schön! – und widerborstige Palästinenser, die sich das unverständlicherweise nicht gefallen lassen – weniger schön! Aber je deutlicher man diese freche Widerborstigkeit als Terrorismus einstuft – und das so früh wie möglich, nämlich hier und heute – desto leichter fällt dann der nächste „Existenzrecht Israels“-Krieg im Nahen Osten. – Nicht vergessen, Wolffsohn war beim israelischen Militär, solche kleinen Gefallen vorausschauender Propaganda tut er seinen alten Kumpels bestimmt gerne.
@ Justme #126
„Man muss die Religion ernst nehmen, vor allem, wenn sie dabei ist zu verschwinden“
@Andreas Müller #131
Religionen verschwinden erst dann, wenn es keine dummen Menschen mehr gibt, die Leute, die sich seltsame Kleidung überstülpen, anbeten.
@ justme
Religionen verschwinden dann, wenn es keine Menschen mehr gibt, also auch keine dummen. Der Spruch „Religion ist Opium fürs Volk“ ist zwar schlau, hat aber auch wieder nur eine (Ersatz-)Religion im Schlepptau gehabt.
@Andreas Müller
Im Marx’schen Original heißt es treffender: „Sie ist das Opium des Volkes.“ Das Volk selbst hat das Bedürfnis nach Religion als Rechtfertigung für seine materiellen Verhältnisse. Darum auch die nächsten Sätze: „Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammerthales, dessen Heiligenschein die Religion ist.“ Und man sieht ja auch, in entwickelten Ländern, wo es den Menschen relativ gesehen gut geht, insbesondere unter wohlhabenderen Menschen nimmt die Bedeutung von Religion ab. Es braucht also nicht „keine Menschen mehr“, sondern eine bessere Gesellschaft.
„Die Bürger sollten aktiv davon abgehalten werden, eine „Gedankenbrücke zu Nahost oder gar zum Islam“ herzustellen, behauptet Wolffsohn.“
Das ich das noch erlebe das sich BILD als interkultuereller Brückenbauer betätigt …
@Trajan / 130
Nein, das lohnt sich in dem Zusammenhang nicht. Denn das, worauf sich Wolffsohn da fälschlich bezieht und was Sie als Widerborstigkeit verniedlichen, ist ohne Zweifel Terrorismus.
„Es braucht also…n eine bessere Gesellschaft.“
Ich habe nichts dagegen, wenn jemand die Gesellschaft verbessern will. Die Marx’sche Analyse der Ist-Situation war nicht so schlecht, aber die Therapie hat nicht funktioniert, gerade nicht die Therapie durch diejenigen, die sich als seine treuesten Anhänger gesehen haben. Und das lag nicht nur an ihnen. Der utopische Ansatz steckte schon im Original und auch in ihrem Text steckt er noch. Es ist eben ein grundlegender Irrtum, dass Verhältnisse schon so gut wie verbessert sind, wenn man sie nur abstrakt verstanden hat.
Und nicht vergessen: einem wachsenden Teil der Bevölkerung in den entwickelten Ländern geht es heute schlechter als vor 20 oder 30 Jahren. Das hat Trump gepusht und es pusht den Front National schon lange. Schauen Sie sich nur um: Auch mitten in Deutschland gibt es heute wieder Unterkünfte für wandernde Arbeitskräfte, die keinerlei Standards erfüllen, und „linke“ Parteien haben daran ihren fairen Regierungsanteil. So wird das nichts.
@Earendil/ 136
Vielleicht steht dem Verniedlichen ja zuweilen ein Verteufeln entgegen? Oder haben Sie z.B. jemals etwas davon gehört, dass man Sprengstoff- oder sonstige Mordanschläge der französischen Resistance als „Terrorismus“ bezeichnet hätte? Diese Sprachregelung war spätestens ab 1945 passé…
Müller, der nicht mal in der Lage ist, ein Marx-Zitat korrekt wiederzugeben, spielt sich hier als Marx-Erklärer auf. Merke: Ein großes Selbstbewusstsein schützt vor Blamage nicht.
Von der Verunglimpfung von religiösen Menschen als „dumm“ bis hin zur Verunglimpfung des Staates Israel als Terror-Regime im Stile Nazi-Deutschlands ist ja wieder einiges dabei was die progressive Linke zu bieten hat. Wobei diese Positionen findet man nicht ganz unähnlich bei irgendwelchen neurechten Bewegungen. Nun ja müsst ihr mit klarkommen. Zum Thema: ich halte irre Axt-Schwinger (motiv ist mir erstmal egal) für deutlich gefährlicher als Kommentare von Michael Wolffsohn.
#140
Und ich halte die eiskalte Instrumentalisierung von Opfern psychopathischer oder ideologisch motivierter Gewalt für eine der gefährlichsten Entwicklungen, die wir seit einigen Jahren in Deutschland beobachten können. Es gibt nämlich immer mehr Leute, die solche Ereignisse richtiggehend herbeisehnen – da sind offenbar sämtliche Schamgrenzen gefallen. Ein gutes Beispiel ist im Abschlusskapitel von Thilo Sarrazins „Deutschland schafft sich ab“ zu finden, nämlich ein Sprengstoffattentat am Bahnhof Zoo in Berlin, von dem Herr Sarrazin dort „träumt“ (ja, Sie haben richtig gelesen!).
@Earendil, 136: Danke.
@Leo, 140: Ich glaube, mit Ihren politischen Verortungen kommen Sie bei der Verunglimpfung des Staates Israel nicht wirklich weiter. Und „neu“ ist das auf der rechten Seite nun wirklich nicht. Ansonsten kann ich Ihnen aber zustimmen.
Es war ja ohnehin zu befürchten, dass hier irgendwann die notorischen Israelkritiker und Nazi-Relativierer aufschlagen. Da kommen halt diese „hübsch-verzierten“ und nur notdürftig kaschierten Gleichungen raus, wie: Hamas = Résistance oder Israel = Nazi-Deutschland und ähnliche Perlen moderner Israelkritik. Immer weiter die gleiche Litanei, usw. usf. Und die „Opfer psychopathischer oder ideologisch motivierter Gewalt“ werden natürlich immer nur von den anderen instrumentalisiert, iss ja klar.
Kennt man alles, braucht man nicht. Und schlechte Laune macht es auch.
#142
Die Gleichung Hamas = Résistance oder Israel = Nazi-Deutschland haben allein Sie aufgemacht. Im Kontext gelesen ging es um die Frage, wer eigentlich festlegt, was „eindeutiger“ Terrorismus ist.
Wenn Ihre Laune das verbessert, dann nehmen Sie den Sepoy-Aufstand in Indien (oder von mir aus auch den der Herero und Nama in Namibia). Das waren mal „eindeutige“ Terroristen – und später waren sie es nicht mehr. Warum, dürfen Sie mir gerne erklären, wenn Ihnen danach ist (und auch, welche Instrumentalisierungen von Gewaltopfern ich toleriere, wie sie ja notdürftig kaschiert implizieren).
Sie können das aber natürlich auch bleiben lassen, denn ich wollte eigentlich nur eines zum Ausdruck bringen: Dass ich mir von einer Type wie Michael Wolffsohn bestimmt nicht erklären lasse, was Terrorismus sei, und wo dieser seinen „Ursprung“ hätte.
@143: Nee, natürlich nicht. Das Beispiel mit der Résistance als Antwort auf Earendils Hinweis auf den palästinensischen Terrorismus ist Ihnen selbstverständlich in #138 nur ganz zufällig eingefallen. Völlig abwegig, da einen Zusammenhang zur Hamas zu sehen. Iss klar.
Und wissense was? Ich habe überhaupt nix dagegen, dass Sie sich von Wolffsohn nichts erklären lassen wollen (by the way: Ich finde seinen Artikel unter aller Kanone).
Wenn man jetzt Marx mal als Autorität sieht, käme man evt. auf den Trichter, dass Europa und die USA ihre Sparte „Proletariat“ fast vollständig ins Ausland exportiert haben.
Die Leute, die in Bangladesh billige Kleidung unter schlechten Arbeitsbedingungen zusammennähen sind das, was früher hierzulande die Arbeiterklasse war.
Wenn jetzt religiöse Extremisten aus Proletarierländern Anschläge auf Leute aus Bourgeoisieländern verüben, ist das nicht der Beweis, dass Religion als Opium fürs Volk nicht mehr funktioniert?
Und wenn ja, ist das gut oder schlecht?
@ INGA #139
Lesen Sie einfach noch mal nach, dass ich keinen Autor für das Zitat in Anspruch genommen habe. Wenn ich auch Lenin zitiert habe, so war mir der Autor doch in dem Zusammenhang einerlei.
„spielt sich hier als Marx-Erklärer auf“
Au Backe, ist das oversized! Aber Sie dürfen mir gerne nochmals Ihr Theorem mit Vögeln und Amseln näherbringen. Lolita-Logik könnte Ihre wahre Stärke sein.
#144
Selbstverständlich ist es mir nicht „ganz zufällig“ eingefallen, denn dieses Beispiel illustriert am Besten, wie groß die Hemmung sein kann, bestimmte Formen der (Gegen-)Gewalt als „Terrorismus“ einzustufen. Beim Beispiel der Resistance lehnen wir dies automatisch ab, schon weil wir damit die Sprachregelung ihrer Gegner (Nazideutschland) übernehmen würden. Und das, obwohl z.B. die Übergriffe auf Zivilpersonen – wenn das ein Kriterium für „Terrorismus“ sein soll, wovon ich ausgehe – erheblich waren (etwa bis hin zu französischen Mädchen, die das Pech hatten, sich in einen Deutschen zu verlieben und dafür z.T. furchtbar bestraft wurden).
Anlass war der Vorwurf, ich würde eindeutigen palästinensischen Terrorismus nicht als solchen benennen. Aber genau hier liegen Möglichkeiten der Manipulation, die Wolffsohn & Co. nutzen wollen. Im Nahost-Konflikt gehen zweifellos beide Seiten unakzeptabel gewalttätig vor, aber man verlangt, nur für die eine Form der Gewalt die Bezeichnung „Terror“ zu verwenden. Also:
Palästinensische Gewalt = Terror
(-> das soll so Konsens sein, unabhängig z.B. von politischer Einstellung des Beschreibers)
Israelische Gewalt = ?
(hierfür gibt es kein Konsenswort, wenn aber jemand z.B. angleichend von „Staatsterror“ sprechen würde, landete er sofort in der Schublade links- oder rechtsextrem).
Es versteht sich von selbst, dass ein politisches Interesse darin besteht, dieses Schema zu zementieren.
Und Herrn Wolffsohn ist vorzuwerfen, dies auf dem Rücken der Opfer von Düsseldorf getan zu haben.
@147: Sie halluzinieren. Wer verlangt denn, dass für jede Form der Gewalt von Palästinensern der Begriff „Terror“ benutzt wird? Ich jedenfalls nicht. Ihr Problem ist aber das umgekehrte: Sie wollen jede Form von Gewalt auf israelischer Seite mit palästinensischem Terror gleichsetzen. Und bei diesem Terror fällt Ihnen eben „nicht ganz zufällig“ der französische Widerstand gegen Hitler-Deutschland ein.
@Trajan: Es geht bei den hier erwähnten palästinensischen Angriffen um politisch motivierte Messerattacken auf willkürlich ausgewählte Zivilisten. Wenn das kein Terror ist, was dann? Natürlich kann man immer alles so definieren, wie es einem gerade in den Kram passt, aber wenn wir uns jetzt schon nicht mehr auf Begrifflichkeiten so weit einigen können, dass eine Debatte möglich wird, dann können wir auch gleich aufhören, sie zu führen.
@Trajan / #147
Herrn Wolfsohn ist vorzuwerfen, den Axtangriff von Düsseldorf zum Terrorakt umzudeuten, lediglich aufgrund von Herkunft und gemutmaßter Religion des Täters. Und Ihnen ist vorzuwerfen, das zum Anlass zu nehmen, die drölftausendste dieser unsäglich dummen Nahostkonfliktdiskussionen loszutreten. Und das gleich mit der dümmstmöglichen Variante, nämlich Israel in die Nähe der Nazis und die Palästinenser in die Nähe des antifaschistischen Widerstands zu rücken.
Ob sie nun jene Form von Gewalt, die darauf abzielt, einfach möglichst viele jüdische Israelis zu töten und Israel insgesamt zu vernichten (auch wenn sie dazu nicht in der Lage ist), als Terror oder doch lieber als Widerborstigkeit bezeichnen: Es bleibt widerlich, barbarisch und in jeder Hinsicht antiemanzipatorisch.
#148
Ich halluziniere gewiss nicht – vielmehr ist es so, dass Sie zwar den Artikel von Wolffsohn „unter aller Kanone“ finden, aber irgendwie nicht wahrhaben wollen, dass es ihm letztendlich darum geht den Leuten die Assoziation „Palästinenser=Terror“ in die Köpfe zu hämmern . Das bedeutet: Nicht nur Gewalt (=Handlungen) soll generell (!) mit dem Terrorbegriff amalgamiert werden, sondern ein ganzes Kollektiv (=Menschen).
Die Auswirkungen solcher Manipulationen sind ganz konkret nachweisbar. Siehe BILDblog vom 5.1.2009 (Gazakrieg):
»Seit Tagen scheint es keine zivilen Opfer auf palästinensischer Seite zu geben, jedenfalls kommen sie in „Bild“ nicht vor. Die Toten und Verletzten sind „Terroristen“.«
Darum also geht’s hier: einfach mal alle über einen Kamm scheren und zu „Terroristen“ erklären. Und Sie irren schwer (von mir aus halluzinieren Sie auch) wenn Sie glauben, dass ich das kritisieren, aber umgekehrt dieses Spielchen in der Anwendung auf Israelis/ israelische Gewalt akzeptieren würde. Im Nahostkonflikt (aber auch anderswo) dienen die Terrorbeschreibungen in hohem Maße dazu, die Gewaltspirale aufrechtzuerhalten (da Terror ja entschlossen bekämpft werden muss).
Schlussfolgerung: Es könnte ein erster Schritt sein, von beidseitig inakzeptabler Gewalt zu sprechen, um diese zu beenden. Eine schwache Hoffnung, ich weiß, aber besser als hemmungslose Hetze ist es auf jeden Fall, oder?
#150
@Earendil: sagen Sie mal, ist es wirklich so schwer, diese meine Formulierung
»widerborstige Palästinenser, die sich das unverständlicherweise nicht gefallen lassen – weniger schön! «
als ironisch zu erkennen??
@152: Aha, jetzt wird’s interessant. Sie sind also nicht nur ein Experte für den Nahost-Konflikt, sondern auch für Ironie. Und da nicht nur Earendil, sondern auch ich Ihre wahre Intention doch glatt irgendwie übersehen haben muss, wäre es sehr hilfreich, wenn Sie Ihre Aussage mal völlig unironisch übersetzen würden. Wobei, dass das „unverständlich“ in Ihrer Formulierung wohl eher „verständlich“ heißen sollte, hätte ich mir jetzt auch schon fast gedacht. Aber was wird aus den „widerborstigen Palästinensern“ und dem „weniger schön“?
Achja, bevor ich’s vergesse oder ich keine Lust mehr habe, hier ggf. weiter zu kommentieren: Danke auch an Inga für deinen guten Kommentar in #149.
#153
Nichts leichter als das, lieber Hanno. Also (*seufz*), meine Originalformulierung aus #130 (mit »er« ist Wolffsohn gemeint):
»Was er da kommen sieht ist: Forcierung des Siedlungsbaues im Westjordanland (die ganz trump-taumeligen israelischen Rechtsaußen reden schon von Annexion) – das ist schön! – und widerborstige Palästinenser, die sich das unverständlicherweise nicht gefallen lassen – weniger schön!«
Und nun die von Ihnen geforderte »völlig unironische« Übersetzung:
»Der Status quo von nur noch ca. 40% palästinensisch kontrolliertem Gebiet im Westjordanland wird sich nach der Wahl Trumps wahrscheinlich weiter zuungunsten der Palästinenser verschieben. Bei einer Bevölkerungsverteilung von mehr als 80% Palästinensern und weniger als 20% Israelis dürfte sich die beiderseitige Gewalt durch diese Verschiebung des Landbesitzes und der Wasserverteilung – möglicherweise auch durch eine Totalannexion – weiter verschärfen, von israelischer Seite durch fortgesetzte Beschlagnahmungen, Vertreibungen (im Extremfall durch „ungeklärte“ Morde, eine seit 2001 zunehmende Praxis, vgl. hierzu etwa die israelische Anwältin Felicia Langer) und Zerstörungen ganzer Dörfer, von palästinensischer Seite durch Mordanschläge, die nicht vornehmlich an Siedlern oder Besatzungssoldaten begangen werden, sondern auch an Zivilisten innerhalb der international anerkannten israelischen Staatsgrenzen.«
Ist das nüchtern genug? Das sich »schön« und »weniger schön« auf die Hoffnungen gewisser Landnahme-Jubler bezieht, sollte doch eigentlich schon im Originalkontext klar gewesen sein. Ich kann’s aber auch nochmal anders formulieren: Nahost steht wahrscheinlich vor einer neuen Gewaltrunde, da gewisse Israelis glauben, sich im Westjordanland jetzt erst recht ausbreiten zu können wie’s ihnen beliebt, und gewisse Palästinenser sich erbittert dagegen wehren werden (ein Szenario, auf das uns gewisse Manipulatoren jetzt schon einstellen – damit die, die sich wehren, schlechter dastehen als die, die sich ausbreiten).
Und ja, ich habe den Begriff „Terror“ in der „nüchternen“ Formulierung vermieden. Begründung wurde vorher schon genannt; und zu extremer, ja enthemmter Gewalt, über die nur selten berichtet wird – schon gar nicht als „Terror“-, empfehle ich das Kapitel „Berichte, die in Deutschland selten sind“ der o.g. israelischen Anwältin Felicia Langer (in: Brandherd Nahost, Lamuv-Verlag 2004).
Okay, lieber Trajan, Sie haben offenbar von Ironie ungefähr so viel Ahnung wie vom Nahost-Konflikt (Sie können das jetzt positiv für sich interpretieren, yeah!). Für mich tritt ansonsten jetzt der in #154 angekündigte Fall ein. Also noch einen schönen Abend allerseits!
Aber gerne doch, lieber Hanno – Ihr vollständig argumentloser Rückzug lässt mir schließlich keine Wahl :)
Danke für das nette Gespräch (meine ich ganz ironiefrei).
@150: „Und Ihnen ist vorzuwerfen, das zum Anlass zu nehmen, die drölftausendste dieser unsäglich dummen Nahostkonfliktdiskussionen loszutreten.“
Ach? Nach dem, was ich da las, war es Wolfssohn, der diese unsäglich dumme Nahostkonfliktdiskussion einmal mehr anstoßen wollte, indem er Palästina (und natürlich den Islam) zur Wurzel allen Übels erklärte:
„Bloß keine Gedankenbrücke zu Nahost oder gar zum Islam. Besser Beschwichtigung als Wahrheit.“
„Der gegenwärtige Missbrauch alltäglicher Gegenstände wie Küchenmessern oder Äxten für Mord und Totschlag hat einen eindeutigen politischen und geografischen Ursprung: Palästina.“
„Der Ursprung der Messer-und-Axt-Methode ist Palästina. Von dort stammt das „Messerstecher“-Muster, das inzwischen weltweit angewandt wird. “
http://www.bild.de/politik/inland/michael-wolffsohn/wahrheit-oder-beschwichtigung-50811404.bild.html
Unsäglich dumm, ohne Frage.
@Someonesdaughter, es ist durchaus möglich, beides unsäglich dumm zu finden: die Palästinenser als Ursprung jeglicher Gewalt weltweit zu deklarieren UND die Verharmlosung palästinensischer Messerattacken auf Zivilisten als Akt der Selbstverteidigung.
@INGA, 159: Stimmt, ist durchaus möglich. Dazu habe ich mich allerdings gar nicht geäussert. Nur dazu, wer diese unsäglich dumme Diskussion wirklich losgetreten hat. Wolfssohn.
Was denken Sie, was er damit bezweckt?
@Inga: niemand hat das verharmlost, meine Einstufung war explizit: inakzeptable Gewalt.
Mir ist klar, dass der Résistance-Vergleich Ihnen (und anderen) sauer aufstößt. Die Resistance war, wie Sie richtig einstufen, generell ein Akt der Selbstverteidigung gegen eine brutale und rücksichtslose Besatzungsmacht.
Die Frage ist nur, ob die Übergriffe gegen Zivilisten so ausufern mussten, wie es speziell am Ende der Besatzung geschah: z.B. schwere Misshandlungen von etwa 20 000 Frauen wegen „horizontalen Kollaborierens“. Das nenne ich ebenfalls: inakzeptable Gewalt. Und auch da gibt es meiner Meinung nach nichts zu verharmlosen, denn diese Exzesse waren fraglos unmenschlich.
Noch einmal: es geht hier nicht um simple Gleichmacherei, sondern um die ständige Steigerung der Gewaltspirale (gezielte Gegengewalt, die sich in unkontrolliert-exzessive Gewalt hineinsteigert). Und es geht um diejenigen Leute, die planvoll dafür sorgen, dass diese „aufwärts“ drehende Gewaltspirale nach Möglichkeit immer weiterläuft (wobei wir bei der Frage von someonesdaughter wären).
@Trajan: Es haben hier mindestens drei Leute Ihre Kommentare als Verharmlosung verstanden. Sie waren auch auf meine expliziten Hinweis, was genau hier als Terrorakt bezeichnet wurde (Messerangriff auf unbeteiligte Zivilisten) nicht in der Lage, sich dazu zu äußern, ob das auch nach Ihrer Ansicht ein Terrorakt ist. Falls wir Sie da alle falsch verstanden haben, wäre es ja möglicherweise mal ganz sinnvoll, Ihre Kommunikationsweise zu überprüfen.
@Someonesdaugher: Und Earendil hat sich überhaupt nicht gegenteilig geäußert. Findest Du es in Ordnung, auf die unsäglich dumme Diskussion, ausgelöst von Wolffsohn, mit einer Terror-ist-Definitionssache-Diskussion zu kontern? Ich nicht.
Liebe Inga, da haben wir in #147 und #149 einfach knapp aneinander vorbei gepostet. Ich hatte schon vor Ihrer Frage explizit festgestellt, dass Angriffe auf Zivilpersonen für mich ein Kriterium für Terror sind. Dazu zählen selbstverständlich nicht nur Messerangriffe, sondern z.B. auch Sprengstoffanschläge, bei denen man den Tod von Zivilisten entweder in Kauf nimmt oder sogar beabsichtigt.
Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass dieses Kriterium auch in anderen Fällen von gewaltsamem Widerstand greifen müsste, dort aber – aus nachvollziehbaren Gründen – ganz oder teilweise ausgeblendet wird.
Ansonsten finde ich es sehr bezeichnend, dass Sie der Frage von someonesdaughter ausweichen, denn ebenso wurde schon vorher meinem gleichlautenden Hinweis ausgewichen. Die These war, dass Wolffsohn bei seiner Manipulation des Terrorbegriffes bestimmte Zwecke verfolgt. Darauf gehen Sie und mindestens zwei andere Leute hier überhaupt nicht ein, sondern schreien beständig etwas von „Verharmlosung“, gerade so als ob dies Wolffsohn argumentativ entlasten würde. Tut es aber nicht.
@INGA: „Und Earendil hat sich überhaupt nicht gegenteilig geäußert.“
Earendil hat behauptet, es sei Trajan und nicht Wolffsohn, der diese unsäglich dumme Nahostkonfliktdiskussion angezettelt hätte:
„Und Ihnen ist vorzuwerfen, das zum Anlass zu nehmen, die drölftausendste dieser unsäglich dummen Nahostkonfliktdiskussionen loszutreten.“
Lesen Sie es bitte in #150 nach, wenn es Ihnen entgangen ist.
„Findest Du es in Ordnung, auf die unsäglich dumme Diskussion, ausgelöst von Wolffsohn, mit einer Terror-ist-Definitionssache-Diskussion zu kontern? Ich nicht.“
Finden Sie es in Ordnung, so zu tun, als sei es nicht Wolffsohn, der diese
unsäglich dumme Nahostkonfliktdiskussion angezettelt hat? Ich nicht.
Was denken Sie, was Wolffsohn damit bezweckt, diese unsäglich dumme Diskussion anzuzetteln?
Es gibt vllt. unterschiedliche Definitionen von „Terror“, die bestimmte Fälle unterschiedlich erfassen.
„Gewalt gegen Zivilisten“ ist mMn aber überhaupt kein trennscharfes Kriterium.
Wenn jemand vor einer Kneipe voller Armeeangehöriger einen Sprengstoffanschlag durchführt, nimmt er das Risiko von Nicht-Armeeangehörigen wohl im Kauf, der Angriff richtet sich gegen die Armee. Umgekehrt ist nicht jeder Amokläufer oder Raubmörder ein Terrorist, obwohl die sich eher zivile Opfer suchen.
Ist aber insofern egal, da, nur weil eine Definition etwas schwammig ist oder es mehr als eine Definition gibt, der jeweilige Begriff nicht beliebig interpretierbar oder ausdehnbar ist.
Bekanntes Beispiel: es gibt keine allg. anerkannten Daten, von wann bis wann das Mittelalter ging. Trotzdem ist der Begriff nicht beliebig anwendbar, so dass man nicht sagen kann: „Wenn keiner genau festgelegt hat, von wann bis wann das Mittelalter ging, behaupte ich mal, das Mittelalter ging vom 3. März 345 v. Chr. bis letzte Woche Mittwoch.“
Falls die Frage aufkommt: Kriterien, ab wann man zumindest diskutieren kann, ob die jeweilige Tat als „Terrorismus“ zu gelten hat, sind mMn:
– „Terror“, also Schrecken, in der Gesellschaft oder wenigstens größerer Teile davon ist min. ein Ziel der Aktion, im Unterschied zu bspw. Schutzgelderpressern, die jemanden eine tote Katze vors Haus legen, dann ist der Terror bei genau den Erpressungsopfern das Ziel
– mittels Schrecken soll eine im weiteren Sinne weltanschauliche Veränderung in der Gesellschaft erzielt werden, worunter Amokläufer eher nicht fallen
– die Tat wurde von einer Gruppe („terroristischen Vereinigung“) geplant oder veranlasst, aber ich weiß, dass man das nicht immer wissen kann
Absolut richtig, Mycroft – „Gewalt gegen Zivilisten“ ist höchstens ein Unterkriterium, aber wenn es – z.B. im Rahmen politischer Intressenskonflikte – abgedeckt und die Gewalt exzessiv ist, dann wird mit guten Gründen von „Terror“ gesprochen.
Letztendlich ist daher eher der Staat derjenige, von dem historisch gesehen der Terror ausging, als „Schreckensherrschaft“.
Und deshalb ist innerhalb einer historischen Sichtweise die Rede vom „Staatsterror“ auch nichts ungewöhnliches. Das dritte Reich z.B. war ein Terrorregime, das starke Gegengewalt provozierte, ein problemlos nachvollziehbarer Vorgang. Was selbstredend nicht bedeutet, dass bestimmte extreme Formen von Gegengewalt entschuldbar bleiben oder jenseits klarer moralischer Verurteilung stehen. In Frankreich öffnete man sich z.B. nach der 68er-Revolution diesen Fragen, vorher war das Thema eher einzelnen Denkern (z.B. Camus) oder Künstlern (Resnais, „Hiroshima mon amour“) vorbehalten.
@Someonesdaughter: Woher kommt denn bitte dieses entweder Wolffsohn oder Trajan hat eine unsägliche Diskussion losgetreten? Entschuldigung, aber das ist eine ziemlich absurde Dichotomie, die Du da aufmachst. Ich kann nicht für Earendil sprechen, aber der obige Artikel trifft schon ziemlich genau meine Meinung zu dem, ja: unsäglich dämlichen Kommentar von Wolffsohn (ich würde ihn sogar als bösartig bezeichnen). Entsprechend muss ich auch nicht noch mal wiederholen, was da drin steht.
Die ersten Kommentare von Trajan waren aber auch meiner Meinung nach einfach unterirdisch. Durch die weiteren Erklärungen hat sich der erste Eindruck aber durchaus relativiert, und es wird für mich klarer, was er wollte. Zunächst kam es für mich (und offensichtlich auch für andere) so an, als würde hier jemand palästinensischen Terror als legitimen Widerstand gegen israelischen Staatsterror verbrämen.
@Trajan: In meiner Filterbubble wird Gewalt von israelischer Seite ebenfalls scharf kritisiert. Für mich ist der Konflikt derart unübersichtlich und komplex, dass ich mich entschieden habe, keine Seite zu beziehen.
Ich wüsste nicht, warum ich über die Beweggründe eines Wolffsohn spekulieren sollte. Seine Äußerungen sind falsch und gefährlich und verachtenswürdig. Es ist wichtig, zu widersprechen. Ob dahinter ein Masterplan der Schin Bet steckt, werden wir vermutlich weder durch Spekulation noch durch Diskussion in einem Kommentarstrang klären, also ist es mir ehrlich gesagt an dieser Stelle egal.
@Trajan, #167:
Wenn im 2. WK Franzosen in F. gegen Deutsche Besatzer kämpften, kann man das Partisanen nennen oder Guerilla oder Freiheitskämpfer. Es gibt Regeln, wie man sich als Kombattant zu verhalten hat, auch, wenn man nicht offizielles Mitglied der regulären Streitkräfte eines anerkannten Staates ist.
Wenn dieselben Franzosen Französinnen grausam umbrachten (k. A., ob das wirklich dieselben waren), ist das evt. Terrorismus, aber kein Terrorismus gegen Nazideutschland, sondern gegen Frankreich. Die Argumentation zeitgenössischer Besatzer ginge wohl etwas so: „Deutsche, die Franzosen umbringen: Krieg. Franzosen, die Deutsche umbringen: auch Krieg. Franzosen, die Französinnen umbringen: nicht unser Problem. Gibt noch mehr davon.“
@Inga: Ich finde someonesdaughter hat es durchaus auf den Punkt gebracht, die „unsägliche“/“dumme“/whatever Verbindung Düsseldorf-Palästina wurde von Wolffsohn aktiv konstruiert. Wenn man das dann in nicht genehmer Weise kommentiert (nämlich indem man nach den spezifischen Intentionen des Herrn Ex-Militärs und Folterbefürworters fragt), gehen plötzlich die Vorwürfe ungebremst auf den Kommentator über – kann passieren, muss aber nicht (vor allem auf der Beschimpfung „unterirdisch“ beharren, obwohl der Vorwurf der Verharmlosung schon entkräftet war – oder bestehen Sie wirklich darauf, dass Earendil in #136 eine eindeutig ironische Formulierung angemessen gelesen hat? Weil Hanno ihm beigesprungen ist, ja? Dann sollten Sie die „Filter“ in der „Bubble“ wirklich mal neu justieren).
Natürlich ist der Nahostkonflikt extrem komplex. Aber ich finde zu dem, was aktuell dazu in den Nachrichten ist, kann man trotzdem klar Stellung beziehen: es geht um die geplante weitere Expansion im Westjordanland, bis hin zum Gedankenspiel Annexion. Also, yes or no?
Ich bin dagegen, und ich bin gegen diejenigen, die hierzulande mithelfen, das kommende Gewaltspektakel geistig mit vorzubereiten (denn die Gleichsetzung Palästinenser=Terroristen soll alle anstehenden neuen Vertreibungsbrutalitäten von vornherein legitimieren).
@Inga: P.S.: Falls Du mit meinen „ersten unterirdischen Kommentaren“ #35 und #45 meintest – denn das waren meine ersten – dann: I’m sorry. Hoffe da keine religiösen Gefühle verletzt zu haben.
@Trajan: Nein, Trajan, Sie haben eine Anlogie Israel/Nazis vs. Palästinenser/Résistence aufgestellt. Ob Sie das absichtlich provozierend, aus Unachtsamkeit oder aus Mangel an Ausdrucksfähigkeit getan haben (denn Ihren weiteren Kommentaren zufolge haben Sie das nicht so gemeint – was ich gerne bereit bin zu glauben), darüber werde ich ebenso wenig spekulieren, wie über mögliche Motivationen eines Bildkommentators.
Was wollen Sie mir (oder Mitlesern?) mit Ihrem Kommentar #171 eigentlich sagen? Dass Sie mich für jüdisch halten, weil ich nicht vollends auf Seiten der Palästinenser stehe? Sind Sie wirklich so einfach gestrickt?
@INGA: „Woher kommt denn bitte dieses entweder Wolffsohn oder Trajan hat eine unsägliche Diskussion losgetreten?“
Das hatte ich Ihnen bereits beantwortet, samt Abgabe des Kommentars, in dem Sie es nachlesen könnten. Soll ich mich wiederholen? Bitte: Das kommt aus Earendils Kommentar mit der Nummer 150.
„Und Ihnen ist vorzuwerfen, das zum Anlass zu nehmen, die drölftausendste dieser unsäglich dummen Nahostkonfliktdiskussionen loszutreten.“
Ein komplett unsinniger Vorwurf, denn der Lostreter dieser saublöden Diskussion ist nunmal immer noch Wolfssohn, nicht Trajan.
„Entschuldigung, aber das ist eine ziemlich absurde Dichotomie, die Du da aufmachst. “
Ich mach mir zwar manchmal ’ne Büchse Bier auf, auch mal eine Büchse Leberwurst, aber selten Dichotomien. Es handelt sich hier auch um keine Dichotomie, sondern um einen aus der Luft gegriffenen Vorwurf von Earendil an Trajan. Suchen Sie sich selbst ein hübsches Fremdwort dafür, wenn Sie das brauchen.
„Ich kann nicht für Earendil sprechen, aber der obige Artikel trifft schon ziemlich genau meine Meinung zu dem, ja: unsäglich dämlichen Kommentar von Wolffsohn (ich würde ihn sogar als bösartig bezeichnen). Entsprechend muss ich auch nicht noch mal wiederholen, was da drin steht.“
Nebelkerze, schließlich hat das niemand von Ihnen erwartet.
„Die ersten Kommentare von Trajan waren aber auch meiner Meinung nach einfach unterirdisch.“
Jawollja, dann ist es auch völlig egal, dass Wolfssohn diese saudumme Diskussion höchstselbst angezettelt hat, aus welchen Motiven auch immer. Schwamm drüber, behaupten wir einfach, er war es gar nicht und Trajan ist schuld, was? „Unterirdisch“ oder besser: subterran, wir sind ja schließlich so gebildet…
@Inga: Ich habe in #147 schon erklärt (und danach noch mehrfach), dass ich dieses Beispiel zur Verdeutlichung eines bestimmten Aspektes ganz bewusst gewählt habe. Es hat mich aber seitdem nicht davor geschützt, dass es immer wieder auf eine 1:1-Gleichsetzung heruntergebrochen wurde (=einfaches Mittel, den inhaltlichen Aspekt zu umgehen und auf die Ebene der Beschimpfung zu wechseln/zu verbleiben). Machen wir’s kurz: mit verständigen Lesern wie Mycroft kann man darüber diskutieren, mit Ignorierbrillenträgern wie Ihnen nicht.
#171 habe ich nachgeschoben, da ich mich langsam fragen musste, welche von Ihnen genannten „ersten Kommentare“ von mir denn die „unterirdischen“ sein sollten. #35 und #45 kann man wohl nur dann „unterirdisch“ finden, wenn man das Alte Testament im Herzen trägt. Das tun übrigens auch Christen, nicht nur Juden (sind Sie so einfach gestrickt, dass Sie das nicht wissen)?
@Mycroft: Ich glaube Partisanen hatten keinen Kombattantenstatus, sondern wurden von den Deutschen sofort an die Wand gestellt. Ansonsten haben Sie natürlich recht, Terror gegen deutsche Zivilbevölkerung war dem französischen Widerstand nicht möglich. Die Kollabeurature wurden quasi als „Deutsche“ behandelt, das sie die Seiten gewechselt hatten.
@Someonesdaughter: Ich probiere es jetzt noch ein letztes Mal, dann gebe ich auf. Himmelherrgottnocheinmal.
Es geht hier um ZWEI Diskussionen. Die, die Wolffsohn losgetreten hat (Messer- und Axtattacken sind immer terroristisch, weil auch Terroristen Messer und Äxte benutzen). Zeigen Sie mir bitte, wo Earendil dem widersprochen hat. Nein, in dem von Dir zitierten Satz hat er das nicht.
Und die, die Trajan hier losgetreten hat (terroristische Anschläge durch Palästinenser sind gar keine, weil reine Selbstverteitigung). Zumindest waren seine Kommentare zunächst so zu verstehen.
„Jawollja, dann ist es auch völlig egal, dass Wolfssohn diese saudumme Diskussion höchstselbst angezettelt hat, aus welchen Motiven auch immer. Schwamm drüber, behaupten wir einfach, er war es gar nicht und Trajan ist schuld, was? „Unterirdisch“ oder besser: subterran, wir sind ja schließlich so gebildet…“
Nein, es ist nicht völlig egal. Es ist widerwärtig, was Wolffsohn tut. Wie. Oft. Muss. Ich. Das. Noch. Schreiben? Und DAVON UNABHÄNGIG ist es widerwärtig, Terrorakte als Selbstverteidigung zu verbrämen (sofern es denn so gemeint gewesen wäre).
@Trajan:
„Die ersten Kommentare von Trajan waren aber auch meiner Meinung nach einfach unterirdisch. Durch die weiteren Erklärungen hat sich der erste Eindruck aber durchaus relativiert, und es wird für mich klarer, was er wollte. “
Den zweiten Satz haben Sie der Einfachheit halber überlesen, hm?
Damit Sie mir besser religiöse Verblendung vorwerfen können? Leider verfüge ich über keinen Fluxkompensator, sodass ich zum Zeitpunkt Ihrer ersten Kommentare unglücklicherweise noch nicht wissen konnte, dass Sie diese später noch gerade rücken würden. Sorry.
@Inga: Darauf braucht someonesdaughter schon deshalb nicht zu antworten, weil Sie es grob verzerrend darstellen. Die Diskussion, die ich in #130 „losgetreten“ habe, galt den Motiven Wolffsohns (da ich es in unserer Zeit für wichtig halte, nicht nur das Etikett „Hetzer“ zu vergeben, sondern die spezifischen Zwecke aufzudecken – es gibt da Unterschiede!).
Das, worüber Sie sich so nachhaltig echauffieren, war dann etwas anderes: meine Antwort in #138 auf den wirklich blöden Anwurf von Earendil in #136, da dieser plötzlich „widerborstig=Verniedlichung“ schrie.
Aber ja, geben Sie’s auf, das endlich zu verstehen. Ist vielleicht besser so.
@Inga P.S.: Nein, habe ich nicht überlesen. Ich habe nur zu #35 und #45 ebenfalls noch etwas hinzugefügt, bevor mein „Skandalkommentar“ #130 kam. Gute Nacht!
Liegt es daran, dass ich den Anfang nur so halb mitbekommen habe und zu faul bin, ihn nachzulesen, oder findet noch jemand diese Diskussion auf so eine fast schon poetische Weise bizarr?
Es gibt immer jemanden. Für alles und jedes. Zum Beispiel gibt es bestimmt auch jemanden, der es biszarr (poetisch oder eher unpoetisch) findet, eine Diskussion zu bewerten, die man nur so halb mitbekommen hat bzw. bei der man zu faul ist, diese nachzulesen. Aber das kann auch nur Karma sein. Jedenfalls wenn man sich für einen Poeten hält. Oder so.
Oh, fein, jetzt können wir auch so ein Gespräch machen, in dem ich dir vorwerfe, meinen Kommentar nicht gelesen oder verstanden zu haben, in dem ich was völlig anderes gesagt habe, und dann kannst du sowas antworten wie „Hab ich doch in #180 schon erklärt, du Gurkensepp!!!“
Wer macht noch mit? Oder will sogar jemand dann wieder über diese Diskussion sowas machen? Wenn wir auf die fünfte Stufe kommen, spende ich was für Kinder irgendwo.
Och, komm Muriel. Ich hatte dich für entspannter gehalten. Und bevor das hier noch ausartet, schließe ich mich den weisen Worten von Trajan an und wünsche eine gute Nacht!
[Ich geb ja auch zu, dass das ein bisschen ein Foul war, sorry.]
Hö? Schon wieder so jemand, der die Aufregung nicht versteht…
Bevor jetzt die Missverständnisse weiter eskaladieren und wir alle völlig die Bodenhaftigkeit verlieren: Ich bin komplett entspannt und habe lediglich versucht, ein bisschen witzig zu sein. Manchmal mach ich sowas. Leider bin ich nicht so gut drin. Zumindest für andere. Ich selbst kann mich immer köstlich amüsieren.
Äh. Ja.
Schlaf gut.
Ja stimmt, vermutlich sind schon Kriege erklärt worden, nur dadurch, dass jemand versucht hat, ein bisschen witzig zu sein. Die digitale Kommunikation erleichtert das wohl nicht unbedingt. Jetzt aber endgültig: Gute Nacht!
@Muriel: Ich finde die Diskussion selbst bizarr und wünschte inzwischen, ich hätte mich rausgehalten. Ich sollte lernen, viel mehr einfach wegzuatmen, wie meine Kollegin mir so gerne nachelegt. Meine Witze versteht die auch immer nicht: I feel you.
@Inga: Danke! Komm gerne rüber zum Ausruhen. Ich hab Tee.
@INGA: „Someonesdaughter: Ich probiere es jetzt noch ein letztes Mal, dann gebe ich auf. Himmelherrgottnocheinmal.“
Geben Sie auf, ich falle auf Ihre Luftnummern nicht herein.
„Es geht hier um ZWEI Diskussionen.“
Nö. Wieder eine reine Luftnummer.
„Die, die Wolffsohn losgetreten hat (Messer- und Axtattacken sind immer terroristisch, weil auch Terroristen Messer und Äxte benutzen). Zeigen Sie mir bitte, wo Earendil dem widersprochen hat. “
Was schreiben Sie denn immer wieder für einen Quatsch zusammen?
Wolfssohn hat seinem bösartigen Artikel die unsäglich dumme Nahostkonfliktdiskussion aufgemacht. Wolffsohn. Nicht Trajan. Das genau hat Earendil aber behauptet und es ist falsch. Was ist daran so schwer zu verstehen? Warum mühen Sie sich so damit ab, den wahren Urheber der Diskussion – nämlich Wolfssohn – zu ignorieren?
„Nein, in dem von Dir zitierten Satz hat er das nicht.“
Hatte das jemand behauptet? Nein. In dem von mir bereits mehrfach zitierten Satz hat er Trajan vorgeworfen die unsäglich dumme Nahostkonfliktdiskussion angezettelt zu haben. Hat Trajan aber nicht. Es war Wolfssohn. Ob’s Ihnen passt oder nicht.
„Nein, es ist nicht völlig egal. Es ist widerwärtig, was Wolffsohn tut. Wie. Oft. Muss. Ich. Das. Noch. Schreiben?“
Bisher haben Sie kein einziges Mal geschrieben, dass Sie das Anzetteln der unsäglich dummen Nahostkonfliktdiskussion durch WOLFSSOHN widerwärtig finden. Sie weichen der Tatsache, dass WOLFSSOHN diese Diskussion angezettelt hat, hartnäckig aus. Sie beschränken sich in Ihrer Kritik auf
„(Messer- und Axtattacken sind immer terroristisch, weil auch Terroristen Messer und Äxte benutzen)“
Was Sie hartnäckig ignorieren ist:
„Der gegenwärtige Missbrauch alltäglicher Gegenstände wie Küchenmessern oder Äxten für Mord und Totschlag hat einen eindeutigen politischen und geografischen Ursprung: PALÄSTINA. Seit dem Herbst 2015 wollen immer mehr PALÄSTINENSER mit ihrer „Messer-Intifada“ Israel aus dem Westjordanland und am liebsten aus dem jüdischen Staat selbst vertreiben. (…)
Der Ursprung der Messer-und-Axt-Methode ist PALÄSTINA. Von dort stammt das „Messerstecher“-Muster, das inzwischen weltweit angewandt wird.“
(Großschreibung von mir, extra für Sie)
Warum Sie das hartnäckig ignorieren, weiss ich nicht. Vielleicht wissen Sie es selbst nicht.
Die Kommentare sind inzwischen sehr weit vom eigentlichen Thema abgewichen. Dabei geht es doch im Kern darum, warum systematisch Vorurteile bedient werden und täglich die Sau durchs Dorf getrieben wird. Natürlich immer mit dem Untertitel „ich-habe-ja-nichts-gegen-Ausländer-aber…“ In der Welt der alternativen Fakten muss man wenig Wissen und kann alles glauben.
Diese Zusammenhänge bringt Nico Semsrott sehr anschaulich auf den Punkt: http://www.youtube.com/watch?v=1x6R6z1_vMk
Da mir leider die Zeit fehlt, jeden Kommentar einzeln zu lesen (weil ich mich eigentlich nur selbst gerne reden höre) halte ich in meiner sehr unerfüllten Freizeit Vorträge zum Thema Demokratie auf rechtspopulistischen Nachrichtenportalen wie Shortnews.
#187 Tochterwieauchimmer
können Sie die These/Legende von der Messerentifada, die weltweit begeistert aufgegriffen wurde durch seriöse Quellen unterfüttern?
Immerhin kommen Morde mit Messern bereits seit der Erfindung der Feuersteinklingen in nicht zu unterschätzender Anzahl vor.
@Fred Milkereit, #188
Bevor jetzt jemandem die Hutschnur deswegen platzt: lesen Sie mal den Artikel oben, darin steht die These von der palästinensischen Erfindung, die someonesdaughter korrekterweise mit Anführungszeichen als Zitat gekennzeichnet hat. Und nein, dafür gibt es keine seriösen Quellen, was im Prinzip der Grund für Stefan Niggemeier war, den Artikel zu schreiben.
@Someonesdaughter: Wirklich, ich will Ihnen überhaupt nichts. Ich glaube, dass Sie Earendil falsch verstanden haben und hab mehrfach versucht, das zu erklären, offenbar leider erfolglos. Aber ich wüsste auch nicht, wie ich das sonst noch ausdrücken könnte, wenn Sie mir hier offenbar sowieso nur böswilligkeit unterstellen. Ich finde Wolffsohns Kommentar indiskutabel, aus den von Niggemeier dargelegten Gründen. Ich widerspreche auch Ihnen nicht. Ich finde aber die Gegenhaltung, die mir Trajan einzunehmen schien (und ich habe bereits mehrfach eingeräumt, dass ich ihn da aufgrund seiner ersten Kommentare möglicherweise meinerseits missverstanden haben könnte), dass alle Aggression von Israel ausgehe und es sich bei Anschlägen der Palästinenser um Selbstverteidigung halte, ebenfalls für indiskutabel. Für mich sind das zwei Diskussionen und ich lehne beides ab, somit ignoriere ich hier auch nichts.
Inga, vielleicht sollten Sie sich mal ein Beispiel an Earendil nehmen. Der hat nämlich offenbar sofort die Peinlichkeit des Drehs eingesehen, anderen aus eindeutig ironischen Formulierungen einen moralischen Strick drehen zu wollen, und sich seitdem rausgehalten.
Was Sie hingegen machen ist, hier gefühlt zum fünfzigsten Mal so zu tun, als wäre diese Herangehensweise berechtigt gewesen, und damit wiederum Ihre Serie von Postings mit „unterirdisch“-Beschimpfungen zu rechtfertigen. Vielleicht ist ja einfach nur Ihre Lesekompetenz „unterirdisch“, so hartnäckig wie Sie z.B. von Anfang an die eigentliche Aussage plus Belegzitat von Someonesdaughter ignoriert haben?
Besonders vorbildlich ist es dann natürlich, wenn Sie am Ende die ganze Diskussion „bizarr“ finden, gerade so als ob nicht Sie diejenige seien, die mit diesem überflüssigen „Earendil hat’s auch so (miss)verstanden wie ich“-Gequake massgeblich dazu beigetragen hat. Da kann ich Ihnen bezüglich Ihrer Selbsteinsichten in #185 nur raten: Ja, mehr „wegatmen“, bitte (fangen Sie am besten sofort damit an).
Der Attentäter von Paris stand laut Spiegel unter Alkohol- und Drogeneinfluss.
Trotzdem rief er den Namen von Allah, und die Tat ist als politisches Attentat zu werten. Vielleicht hatte er ja auch zusätzlich psychische Probleme, wer weiß.
Psychische Probleme sind jedenfalls kein Grund, ein Attentat nicht als solches zu qualifizieren. Das wird in der deutschen Qualitätsmedien-Landschaft jedoch gerne getan. Wolffsohn macht da eine Ausnahme. Das Messer ist laut Wolffsohn ein Indiz für ein Attentat, und kein Indiz dagegen. Mehr nicht. Kein logischer Fehler, sondern ein bewusstes Falschverstehen von Ihrer Seite, Herr Niggemeier. Das hantieren mit Begriffen „immer“, „alle“ und „jeder“ ist eine beliebte Beschwichtigungs- und Abwiegelungstaktik. Sie wissen genauso wenig „die Wahrheit“ wie Wolfssohn, oder jeder andere (deutsche Journalist).
@Harun: Ich weiß tatsächlich nicht die Wahrheit über diese verschiedenen Angriffe. Der größte Unterschied zu Wolffsohn: Ich behaupte es auch nicht.
@Harun 192,
Es geht hier aber nicht um Paris, sondern Düsseldorf. In Düsseldorf sind sich alle seriösen Beobachter einig, dass es keinen Hinweis auf ein politisches oder religiöses Motiv gibt. Wolffsohn konstruiert hier einen Zusammenhang, der einfach nicht vorhanden ist. „Das Messer ist laut Wolffsohn ein Indiz für ein Attentat, und kein Indiz dagegen. Mehr nicht.“ ist eine grobe Untertreibung für die logischen Bocksprünge, mit denen sich Wolffsohn in der Bild seine Verschwörungstheorie zusammenbastelt.
Da es jetzt schon mehrfach darum ging, was ich eigentlich gemeint habe oder nicht, will ich doch nochmal selber was schreiben.
0. @Trajan / #191, Sie liegen hier aber auch wirklich in jedem Punkt falsch. Ich hab einfach ab und zu noch was Anderes zu tun als hier zu diskutieren, das ist alles.
1. Peinlich ist es, sich mit Ironie rauszureden, wenn man was Abwegiges oder Widerwärtiges geschrieben hat, und so zu versuchen, sich gegen Kritik zu immunisieren.
Drehen wir doch #130 mal um:
Forcierung des Messer-, Lastwagen- und Raketenterrors (die ganz Palästinasolidarischen reden schon von der Vernichtung Israels) – das ist schön! – und widerborstige Israelis, die sich das unverständlicherweise nicht gefallen lassen – weniger schön! Aber je deutlicher man diese freche Widerborstigkeit als Okkupation und Menschenrechtsverletzung einstuft, desto leichter fällt dann die nächste „Palästina-Befreiungs“-Terrorkampagne im Nahen Osten.
Hey, alles ok, bloß Ironie! Vastehste, Trajan, altes Hamasflittchen, oder? ;-)
2. @Someonesdaughter: Wolffsohn hat hier tatsächlich keine Palästinadiskussion gestartet, das war in der Tat Trajan – offenbar löst allein die Erwähnung von palästinensischen Terroristen bei Manchen eine allergische Reaktion aus.
Mal übertragen auf ein anderes Beispiel: Wenn ich schreibe, dass italienische Mafiosi gelegentlich Leute erschießen und das Erschießen erfunden haben, und dass daher Herr Müller, der seine Frau erschossen hat, nicht bloß aus Eifersucht oder wasweißich gehandelt haben kann, sondern dem organisierten Verbrechen angehören muss, dann ist das zwar genauso bekloppt (wenn auch weniger gefährlich) als das, was Wolffsohn schreibt, aber eines ist es nicht: Eine Diskussion über die italienische Mafia. Und man muss und sollte auch keine draus machen. Erst recht nicht, wenn’s um Nahost geht. Und
3. erst recht nicht auf dem Niveau, das Trajan hier eingeführt hat. Da wird nur auf die Methoden geschaut und von Zielen und politischen Verhältnissen abstrahiert, so dass so ein haarsträubender Vergleich wie der von palästinensischen Terroristen und Résistance herauskommt.
Lieber Trajan, es tut zwar weh, solche Banalitäten tatsächlich aufzuschreiben, aber in Ihrem Fall ist es wohl tatsächlich nötig: Der entscheidende Unterschied zwischen ersteren und letzterer ist nicht, dass die einen mehr und die anderen weniger Zivilisten ins Visier nehmen. Die entscheidenden Unterschiede sind, dass a) sich die Nazis in Frankreich etwas anders aufgeführt haben als die Israelis es im Westjordanland tun (was bekanntlich noch schlimm genug ist), dass b) die Résistance nicht die Absicht hatte, Deutschland und die Deutschen zu vernichten, und dass c) die Résistance Teil des europaweiten Kampfes gegen die nationalsozialistische Aggression und Barbarei war.
@Trajan: Nee, ich habe schon meinen Teil zur bizarren Diskussion beigetragen. Ist ja lustig, dass Sie davon ausgehen, dass ich das nicht erkennen würde, obwohl ich sogar geschrieben habe, ich hätte mich lieber raushalten sollen. Von Selbsterkenntnis lese ich hingegen wenig bei Ihnen, also z.B. dass Sie sich in Ihren ersten Kommentaren zumindest missverständlich ausgedrückt haben könnten. Sind halt immer die anderen schuld, gell?
(P.S.: Und ja, mir ist die Ironie bewusst, dass ich immer noch nicht Ruhe gebe. Muss irgendwas Zwanghaftes in mir sein, sorry)
Lieber Earendil,
das Ende Ihrer lang aufgestauten Aggressionen hier gefällt mir besonders gut: Sie brechen meine Antwort auf Ihre peinliche „Du hast Widerborstigkeit geschrieben!!“-Leseinkompetenz erneut auf eine 1:1-Gleichsetzung Nazis-Israelis hinunter – siehe auch #174 (und übrigens: „der Unterschied ist nicht ob die einen mehr und die anderen weniger Zivilisten ins Visier nehmen“ – wo habe ich das jemals geschrieben??). Damit verfolgen Sie natürlich einen bestimmten Zweck, nämlich vom inhaltlichen Punkt – der von verständigen Lesern hier durchaus erfasst wurde – abzulenken und wieder auf die ad hominem-Schiene zu gehen.
Ihr Schweigen hier hat wirklich gut getan. Leute, die wie Sie diktatorisch bestimmen wollen was Ironie ist, um denjenigen, der Sie verwendet, dann beliebig als Monstrum hinstellen zu können, sollten sich doch eher als BILD-Kommentatoren verdingen (das meine ich ganz ironiefrei).
@Trajan, hier wurde zur Verdeutlichung des Standpunkts Ihre Aussage mal umgedreht. Wenn Sie daraufhin auf sowas kommen: „Leute, die wie Sie diktatorisch bestimmen wollen was Ironie ist, um denjenigen, der Sie verwendet, dann beliebig als Monstrum hinstellen zu können“ (meine Güte: haben Sie’s auch ’ne Nummer kleiner?), dann offenbart das doch eine gewisse Dünnhäutigkeit. Da hat der Hinweis wohl getroffen.
Und, was hat die Umdrehung gebracht? Selbstverständlich trägt auch die Umdrehung alle Anzeichen einer ironischen Verzerrung, nur eben aus der Perspektive einer Person, welche Hetze palästinensischer Fundis kritisieren würde. Ich aber habe Wolffsohn kritisiert, der dem anderen Lager zugehört. Das alles war ab meinem allerersten Post klar erkennbar, und das nennt man übrigens „Kontext“. Von daher trifft der „Hinweis“ nur den (bewusst) leseinkompetenten Verfasser Earendil und seine (ähnlich bebrillte) Verteidigerin Inga.
Ui, könnte das das 200ste Posting werden? Dann für die beiden letztgenannten Personen noch der hier:
http://www.der-postillon.com/2010/03/israel-errichtet-gigantische-faust-mit.html
„Der Postillon“ immunisiert sich bekanntlich durch den Satirevorwand. In Wahrheit ist er eine unterirdische, widerwärtige und antiemanzipatorische Einheit von Hamasflittchen (nee, ne Nummer kleiner hab ich’s grad nicht).
Tut mir leid, Trajan, aber Ihr inhaltlicher Beitrag zur Diskussion wird mir auch nach dem 200. Kommentar nicht recht klar. Und warum Sie jenen inhaltlichen Beitrag mit Terrorverharmlosung und implizierten Israel-Nazi-Vergleichen entwerten müssen, gleich gar nicht. Auch wenn Sie hier sonst so auf Ironie setzten (lesen Sie ruhig noch ein wenig Postillon, dann lernen Sie vielleicht, wie das besser geht), versuche ich’s mal völlig ironie-und polemikfrei:
Herr Wolffsohn liegt falsch, wenn er den Düsseldorfer Axtangriff mit palästinensischem Terrorismus in Verbindung bringt. Er liegt weiterhin falsch, wenn er Messerangriffe als Form politischer Gewalt als palästinensische Erfindung ansieht. (Auch wenn im engeren zeitgeschichtlichen Kontext m.W. zuerst Palästinenser auf „niedrigschwellige“ Attacken mit Messern, Lastwagen usw. setzten, bevor internationale Dschihadisten das aufgriffen.) Er liegt hingegen nicht falsch, wenn er gewisse Formen politischer Gewalt von palästinensischer Seite, darunter eben jene Messer-, Axt- und Fahrzeugangriffe, als Terrorismus bezeichnet. Letzteres sehen Sie offensichtlich anders, oder meinen, man müsse dann auch irgendwas Anderes Terrorismus nennen, was sonst nicht so bezeichnet wird. Was konkret Sie da meinen und warum, ist mir aber unklar.
Dass Wolffsohn ansonsten Unterstützer der israelischen Okkupationspolitik ist, ist ja bekannt, aber im gegebenen Zusammenhang nebensächlich, weil es in diesem BILD-Kommentar gerade nicht (oder allenfalls randlich) um den Nahen Osten ging.
Natürlich wird Ihnen das nicht klar, Earendil – obwohl ich in #130 überdeutlich nach dem Zweck der Wolffsohnschen Palästina-Manipulation gefragt bzw. eine These in den Raum gestellt habe.
Diese Frage/These wollten Sie mir in #136 sofort verbieten, die war offenbar nicht erlaubt: da haben Sie mit dem (oberpeinlich begründeten – siehe Leseinkompetenz) Terrorverharmlosungsgeschwalle angefangen, das Sie auch im 201.Beitrag unverändert beibehalten. Nebst all Ihren anderen daran angekoppelten Beschimpfungen (widerlich, barbarisch, antiemanzipatorisch, bla-bla-flenn).
Ich habe in #138 schon geahnt, dass jemand, der wie Sie bewusst Ironie umdeutet bzw. meine Aussage verdreht, jetzt die große Verteufelung inszenieren wird, und genau so ist es ab #150 dann ja auch gekommen. Um Wolfssohns Formulierung aufzugreifen: es ist das typische Muster.
Ansonsten, und zum guten Schluss: Es geht in seinem BILD-Kommentar „nicht“ (!!!) oder „allenfalls randlich“ (!!!) um den Nahen Osten?? Ganz ehrlich, mit so einer Wahrnehmung haben die Hetzer der Republik leichtes Spiel. In Björn Höcke-Reden geht es auch immer nur „randlich“ um die Dinge, über die die Leute sich danach aufregen.
Deshalb bleibe ich bei meinem klar kommunizierten Standpunkt: es reicht nicht aus, jemanden als Hetzer zu klassifizieren. Es ist wichtig, die Frage zu stellen, was er erreichen will (und es ist gefährlich und dumm, dies jemandem mit konstruierten Argumenten verbieten zu wollen – denken Sie mal drüber nach).
Aber Herr Trajan, Sie und ad hominem? Ich bin entrüstet!
Man kann natürlich stur immer nach dem Motto „alle doof außer mich“ weitermachen. Aber wenn gleich drei Leute hier Ihre scharfzüngige Ironie und brillante inhaltliche Analyse aus #130 so gründlich missverstehen, könnte man alternativ auch mal überlegen, ob’s nicht an Ihren Worten selbst liegen könnte…
Was Sie da inhaltlich in missglückter Ironie skizzieren, ist Wolffsohns Position zum Nahostkonflikt, ja. Hat er in drölfzig Kommentaren dargelegt – nur halt nicht in diesem. Da sagt er – abgesehen von dem Unfug von der Messerstecherei als palästinensische Erfindung – zu Israel/Palästina nichts Falsches, ja eigentlich fast gar nichts. Wär’s nicht sinnvoller, Sie würden Ihre Kritik an Wolffsohns Nahost-Positionen an einer der unzähligen Stellen vorbringen, wo er sie tatsächlich äußert?
Was Herr Wolffsohn hier erreichen will, kann ich Ihnen sagen, das steht nämlich schon bei Niggemeier: dass als muslimisch klassifizierte Gewalttäter automatisch als Terroristen angesehen werden, unabhängig von ihrer Motivation, allein aufgrund ihrer Herkunft oder zugeschriebenen Religion.
Fragt man sich hingegen, was Sie damit erreichen wollen, diesen Kommentarstrang mit fragwürdigen Formulierungen und Vergleichen auf das tausendfach durchgenudelte Nahostthema zu lenken – das ist dann böswilliges ad hominem?
(Bei Höcke waren übrigens „afrikanischer Ausbreitungstypus“ und erinnerungspolitische 180°-Wende schon Kernthemen seiner Reden, und die Hetze gegen Migranten und Muslime ist sowieso Dauerschwerpunkt der gesamten Partei. Nix mit bloß randlich.)
Bravo Earendil, Sie schreiben’s wie immer selbst hin und merken’s nicht:
Wolffsohn: palästinensisches Messerstecher-Muster
Hoecke: afrikanischer Ausbreitungstypus
Würde ich Höcke vorwerfen, dass er damit exzessive Gewalt gegen Schwarze (wie – gutes Beispiel! – Brandanschlag von Salzhemmendorf, vgl. http://www.zeit.de/politik/2016-03/anschlag-salzhemmendorf-fluechtlingsheim-landgericht-hannover-urteil)
geistig mit vorbereiten hilft, dann müsste ich wohl auch damit rechnen, dass sogleich ein Earendil aus Mittelerde angestolpert kommt mit der Behauptung, der Höcke sagt da inhaltlich kaum was falsches, das könne man an afrikanischen Geburtenraten sehen. Und um Hass und Gewalt gegen Schwarze ginge es in seiner Rede „gar nicht“ oder „allenfalls randlich“.
Ja, wer’s glaubt… aber wie gesagt, Ihre Lesekompetenz ist einfach nur grottig. Sie haben’s ja selbst schlagend bewiesen, indem Sie mich in #195 hinsichtlich Ihres Terrorverharmlosungsgeheules wie folgt belehrten:
»Lieber Trajan, es tut zwar weh, solche Banalitäten tatsächlich aufzuschreiben, aber in Ihrem Fall ist es wohl tatsächlich nötig: Der entscheidende Unterschied zwischen ersteren und letzterer ist nicht, dass die einen mehr und die anderen weniger Zivilisten ins Visier nehmen.«
Tja, und diesen „entscheidenden Unterschied“ habe ich eben nirgendwo behauptet. Fazit: Sie verstehen hier nix so richtig und wollen’s vor allem auch gar nicht. Ich glaube, in Mittelerde können Sie sich gegen Sauron & Co. nützlicher machen als in Mitteleuropa gegen Höcke & Co: Also tun Sie uns alle einen Gefallen und breiten Ihre verquere Diskussionskultur doch bitte daselbst aus. Dankeschön!
Nö, Trajan, dass das mit dem „Ausbreitungstypus“ auch inhaltlich komplett falsch und somit intrinsisch (ohgott, someonesdaughter, ein Fremdwort!) rassistisch ist, wurde zumindest überall dort, wo ich darüber gelesen habe, ausführlich diskutiert.
Oh Gott Inga, befolgen Sie doch endlich Ihre an sich selbst gerichtete „wegatmen“-Empfehlung, bevor Sie hier versuchen, Freund Earendil durch eine Ablenkungsaktion zu retten. Höcke hat was von „R-Strategen“ gefaselt und das, wie eigentlich jeder weiß, implizit mit statistischen Erhebungen verknüpft:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1724/umfrage/weltweite-fertilitaetsrate-nach-kontinenten/
Ist die Statistik rassistisch? Nein. Oder ist sie inhaltlich „komplett falsch“, hm? Dann sagen Sie bitte warum – oder nein, lassen Sie’s bitte, denn irgendwann muss dieses Spielchen ja mal aufhören, dass Sie ständig etwas behaupten/fordern, voll auf die Schnauze fallen und dann schnell die nächste Forderung stellen. Bleiben wir doch lieber dabei, dass Earendil mir eine von ihm selbst erfundene Terrordefinition untergeschoben hat, wie wär’s damit?
@Trajan / #204: Ein anderer Unterschied ist Ihnen in #147 und #161 zumindest nicht eingefallen.
Es gibt keinen „afrikanischen Ausbreitungstypus“. (#206: Die Statistik ist nicht falsch oder rassistisch. Höckes Interpretation ist es aber.) Palästinensischen Terrorismus, insbesondere auch mit Messern, Äxten und Fahrzeugen, gibt es aber sehr wohl. Vielleicht schreiben Sie einfach mal ganz sachlich und unmissverständlich, was Wolffsohn an der Stelle Ihrer Meinung nach Falsches geschrieben hat?
Bis jetzt verstehe ich Sie nämlich so, dass allein die Erwähnung von palästinensischem Terrorismus eine Unterstützung der israelischen Okkupationspolitik darstellt. Oder dass man palästinensischen Terrorismus nicht so nennen soll, weil ja auch Résistance und Sepoyaufstand meist nicht so bezeichnet werden. Aber vielleicht sind das wieder diese verflixten Missverständnisse, dann bitte ich um Klarstellung.
Nochmal zu #151
dass es ihm [Wolffsohn] letztendlich darum geht den Leuten die Assoziation „Palästinenser=Terror“ in die Köpfe zu hämmern .
Das gibt der BILD-Kommentar einfach nicht her. Er nimmt auf tatsächliche palästinensische Terroristen Bezug, aber nicht auf Palästinenser generell. Ansonsten müssten Sie mir auch unterstellen, mit der Formulierung „israelische Okkupationspolitik“ die Assoziation „Israelis=Besatzer“ irgendwem einhämmern zu wollen.
dass Earendil mir eine von ihm selbst erfundene Terrordefinition untergeschoben hat
Ist ja interessant. Wie lautet die denn? Kenne ich nämlich noch nicht.
@ Stefan Niggemeier (192). Wolfssohn schreibt : „Der gegenwärtige Missbrauch alltäglicher Gegenstände wie Küchenmessern oder Äxten für Mord und Totschlag hat einen eindeutigen politischen und geografischen Ursprung: Palästina.“ Diese These Wolffsohns wird gerade live in London bestätigt, wo offensichtlich Terroristen mit Messer und einem PKW bewaffnet, vor dem britischen Parlament einen Anschlag verüben. PKW-Anschläge sind auch ein Mittel der Hamas.
Ui, Earendil, jetzt wird die ganz große Rhetorik bemüht, was? Aber angesichts Ihrer freien Erfindungen leider vergeblich:
»Da wird nur auf die Methoden geschaut und von Zielen und politischen Verhältnissen abstrahiert, so dass so ein haarsträubender Vergleich wie der von palästinensischen Terroristen und Résistance herauskommt. Lieber Trajan, es tut zwar weh, solche Banalitäten tatsächlich aufzuschreiben, aber in Ihrem Fall ist es wohl tatsächlich nötig: Der entscheidende Unterschied zwischen ersteren und letzterer ist nicht, dass die einen mehr und die anderen weniger Zivilisten ins Visier nehmen.«
Lieber Earendil, Vergleiche werden hinsichtlich bestimmter Kriterien vorgenommen. Das „entscheidende Kriterium“, dass Sie benennen, spielte bei mir nie eine Rolle (es entspringt Ihrer weithin gerühmten, nur mit Inga vergleichbaren Lesekompetenz).
Besonders gut gefällt mir aber, wie Sie Ihren Vollstuss rechtfertigen:
»@Trajan / #204: Ein anderer Unterschied ist Ihnen in #147 und #161 zumindest nicht eingefallen.«
Bravo, Applaus!!! (ebenso wie für Ihre Erkenntnis, dass Höcke ein rassistischer Hetzer ist – und jetzt müssen Sie nur noch hinschreiben, was das konkret auf Auswirkungen auf Afrikaner im allgemeinen und Schwarzafrikaner im speziellen haben kann. Na??)
V
P.S. @Earendil: Aber gut, dass Ihnen langsam dämmert, dass Hetzer wie Wolffsohn und Höcke, wenn sie geschickt vorgehen, bemüht sind nichts „Falsches“ zu sagen. Das tun Sie erst dann, wenn die politischen Umstände ihnen das erlauben – dann aber um so hammerhärter.
@209 Harun,
Oder diese Terroristen nehmen einfach die nächstbeste Waffe, an die sie heran kommen. Sprengstoff und Schusswaffen sind nicht billig und ohne Kontakte nicht zu bekommen. Messer und Autos sind zugänglicher. Aber bitte, vielleicht sollten sich die Palästinenser Anschläge mit Autos, Messern und Äxten patentieren lassen, wenn die Vorgehensweise so „eindeutig“ in ihrem Heimatland erfunden wurde.
@Trajan: Wer den Ausbreitungstyp auf Menschen anwendet, hat bereits inhaltlich nicht verstanden, worum es geht (nämlich um artspezifische Fortpflanzungsstrategien, die evolutionär entstanden sind und somit relativ stabil). Afrikaner und Europäer gehören zur selben Art (Mensch). Wenn Höcke das Konzept nun auf Afrikaner vs. Europäer anwendet, impliziert er, es handle sich bei Afrikanern eben nicht um dieselbe Art. Das ist intrinsisch rassistisch. Die evolutionär entstandene Fortpflanzungsstrategie des Menschen ist die, sehr flexibel zu sein. Das gilt für Afrikaner genauso wie für Europäer. Statistiken sind hierzu völlig ohne Aussagekraft.
Warum fällt es Ihnen eigentlich so schwer, auf klare Fragen zu antworten? Mir ging es so: Wolffsohn behauptet, weil palästinensische Terroristen Messer und Äxte für Anschläge verwenden, ist jeder, der (möglicherweise) muslimischen Glaubens ist und ein Messer oder eine Axt für einen Anschlag verwendet, Teil des islamistischen Terrors. Niggemeier erklärt, warum das ein gefährlicher Fehlschluss ist. Sie finden (so habe ich jedenfalls Ihren ersten Kommentar verstanden), nicht nur, dass Wolffsohn diesen Fehlschluss zieht, sei zu kritisieren, sondern überhaupt schon die Tatsache, dass er von palästinensischem Terror spricht. Denn das, was Wolffsohn beschreibt, Anschläge mit dem Messer oder der Axt könne man auch (siehe Résistance) als legitimen Akt der Selbstverteidigung deuten.
Seit sehr vielen Kommentaren nun können Sie sich nicht dazu aufraffen, zu sagen, „nein, inga, da hast du mich falsch verstanden. Ich lehne Gewalt gegen unbeteiligte Zivilisten ab, egal von wenm sie kommt, und ich wollten mit meinem Kommentar diese Akte auch nicht legitimieren. “ Tut mir leid, aber das kann ich nicht vestehen. Missverständnisse gibt es immer, aber normalerweise kann man die auch ausräumen.
Sie aber ziehen es vor, ausfallend gegenüber Ihren Mitdiskutanten zu werden, anstatt mal klar Stellung zu beziehen, was jetzt eigentlich Ihr Thema/Problem ist.
P.S.: Übers „Wegatmen“ bin ich hinaus. Inzwischen amüsiert es mich nur noch und ich schreib hier für die (hoffentlich) wenig verbliebenen Mitleser aus Spaß an der Freud.
@Inga: Meinen Sie diesen schlechten Witz wirklich ernst? Sie haben auch nach #161 nicht gemerkt, dass ich Gewalt gegen Zivilisten verabscheue, egal ob dieser als „Terror“ deklariert wird oder nicht?
Tja, da hat er Herr Earendil mit seiner „widerlich, barbarisch, bla“-Diffamierung wohl ganze Arbeit geleistet. Aber wozu sich auf dieser Basis noch mit Leuten wie Ihnen unterhalten?
@Inga P.S.: Und das hier ist wirklich die Krone der Verdrehung:
»Sie aber ziehen es vor, ausfallend gegenüber Ihren Mitdiskutanten zu werden, anstatt mal klar Stellung zu beziehen, was jetzt eigentlich Ihr Thema/Problem ist.«
Sie hat hier jedenfalls noch keiner als „Hamasflittchen“ bezeichnet. Na, wer war derjenige, der’s nötig hatte? (mit Zwinkersmiley, natürlich)
@Harun / #209
Weil Terroristen in Palästina oder London Messer und Fahrzeuge benutzen, ist jeder Messerstecher oder Axtangreifer ein Terrorist? Oder nur, wenn sie irgendwie muslimisch aussehen? Offenbar leiden Sie unter der gleichen Logikschwäche wie Herr Wolffsohn.
@Trajan
Ich hab ja nichts gegen Polemik und persönlich Angriffe, aber ein bisschen Substanz sollte schon dabei sein. Da Sie sich dieser beharrlich verweigern und meine wiederholte Bitte, einfach mal sachlich aufzuschreiben, was Sie jenseits vermeintlicher Missverständnisse eigentlich meinen, einfach ignorieren, muss ich an der Stelle erstmal aufgeben.
Dass Sie sich aber erst auf „war doch alles bloß Ironie“ zurückziehen und sich dann daran hochziehen, dass man Ihnen mit bewusst ebenso platter Ironie antwortet – das ist schon ein Witz für sich.
Trajan, ich habe mich hier immer wieder bemüht, zu verstehen, was Sie eigentlich sagen wollten. Dafür wurde ich von Ihnen beleidigt, mir wurde religiöse Verblendung vorgeworfen und mangelhafte Lesekompetenz, Sie haben mir nahegelegt, mit dem Kommentieren aufzuhören und und und. Ich habe gesagt, dass ich Ihre ersten Kommentare unterirdisch fand und begründet, warum, aber auch mehrfach betont, dass ich Sie womöglich missverstanden habe. Dass Sie Gewalt ablehnen, habe ich inzwischen verstanden, aber ich verstehe nach wie vor nicht, warum Sie sich weigern, nachzuvollziehen, warum Sie hier bei mehreren Leuten eine recht harsche Reaktion hervorgerufen haben. Ich weiß, dass man immer einer gewissen Wahrnehmungsverzerrung unterliegt, aber ich finde, dass diejenigen, die hier persönlich und ausfallend wurden, Sie und someonesdaughter sind. Und dann schreiben Sie, man könne mit mir nicht diskutieren? Obwohl Sie es sind, der hier kein bisschen bereit ist, von seinem Standpunkt abzuweichen? Und wenigstens mal einzuräumen, dass Sie sich eventuell unglücklich ausgedrückt haben?
Da Sie sich nachhaltig weigern und nur wild austeilen, bin ich allmählich geneigt, der ursprünglichen Einschätzung Ihres Standpunkten von Earendil zuzustimmen.
P. S.: Ich habe hier übrigens auch niemanden als Hamasflittchen bezeichnet.
@Trajan / #210
Na gut, auf den einen noch irgendwie inhaltlichen Punkt sollte ich vielleicht noch eingehen:
Vergleiche werden hinsichtlich bestimmter Kriterien vorgenommen. Das „entscheidende Kriterium“, dass Sie benennen, spielte bei mir nie eine Rolle
Die einzige Gemeinsamkeit (Unterschiede haben Sie bei Ihrem Vergleich ja nicht benannt), die Sie zwischen den verschiedenen Beispielen politischer Gewalt (palästinensischer Terrorismus, Résistance, Sepoyaufstand, Hereros) ausgemacht haben, ist – soweit ich sehe – dass alle irgendwie auch Gewalt gegen Zivilisten anwende(te)n. (Wenn das wieder meiner fürchterlichen Leseschwäche geschuldet ist, hilf mir doch bitte weiter.) Dagegen habe ich eingewendet, dass das eben nicht der entscheidende Punkt, mithin das falsche Vergleichskriterium sei.
Vergleiche haben übrigens i.d.R. auch einen Zweck. Mich würde interessieren, welchen Sie dabei verfolgten.
@Earendil: Ja, es wird höchste Zeit für Sie, „an dieser Stelle erstmal aufzugeben.“
Immerhin haben Sie sich, für jeden hier verfolgbar, mehrfach nacheinander ziemlich blamiert:
1-erstmal indem Sie überdeutliche Ironie nicht als solche erkennen wollten (und jetzt hinterherfälschen, ich hätte mich da auf etwas „zurückgezogen“ – was ich angesichts meiner Originalformulierung + Kontext bestimmt nicht nötig hatte)
2-dann indem Sie aus meiner spätestens in #161 klar ausformulierten Aussage, dass ich exzessive Gewalt gegen Zivilisten verabscheue, egal ob man es offiziell „Terror“ nennt oder nicht, ganz kackendreist ein „der will palästinensischen Terror nicht so nennen“ machen (Ihre nächste grobe Fälschung)
3-dann indem Sie ein falsches Kriterium erfinden – Gewalt gegen viele vs. Gewalt gegen wenige Zivilisten – und mir erneut dreist bzw. hochtönend belehrend unterjubeln
4-dann indem Sie sich vollends lächerlich machen, indem Sie behaupten, der Text von Wolffsohn hätte „nichts“ oder nur „randlich“ mit dem Nahostkonflikt zu tun, und würde überdies keine Totaldiffamierung von Palästinensern beinhalten
5-und schließlich indem Sie Ihre Haltung noch krönen, indem Sie einfach verweigern mal hinzuschreiben, welche Folgen rassistische Totaldiffamierungen von z.B. Palästinensern oder z.B. Schwarzafrikanern für die betreffenden haben könnte – ich habe das bereits in #130 klar getan und als meine zentrale Aussage markiert, aber seitdem eiern Sie und Inga hier ja herum und wollen das alles nicht verstehen, vor allem nicht, was es mit dem Kampf gegen Hetzer zu tun hat.
Ja, bravo, Earendil! Aber die Diskussionskultur mit Zwinkersmileybeleidigungen anheben, das haben Sie geschafft. Was wäre wohl, wenn alle hier Ihrem Beispiel folgen und sich so verhalten würden wie Sie? Aber klar, jetzt stellen Sie sich hin und fordern „sachliches“ Hinschreiben. Ich vermute Ihre Heuchelei ist „Spaß an der Freud“, so wie Inga es ja explizit für Ihre Spamflut von Ignorier- und Ablenkkommentaren zugegeben hat. Dass man Leute wie Sie irgendwann nicht mehr ernst nimmt, ja sogar verachtet – kann passieren, würde ich sagen.
Wovon genau habe ich noch mal abgelenkt?
(Sie müssen dringend lernen, mit Diskussionen im Internet emotional umgehen zu lernen, wenn Sie aufgrund einer Meinungsverschiedenheit schon so heftige Gefühlsreaktionen wie Verachtung gegenüber einer wildfremden Person entwickeln. Ich bin keine Psychologin, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das gesund ist).
#221: Raten Sie das mal dem „widerwärtig, barbarisch“-Heuler Earendil (wenn Sie nicht gerade wieder mit Ablenken beschäftigt sind, so wie z.B. jetzt).
Noch mal: Wovon lenke ich ab?
#223: Warten Sie doch auf den nächsten grundvernünftigen Beitrag von Earendil, dann wissen Sie’s. Davon abgesehen wär’s gut für alle Beteiligten, wenn Sie endlich aus dem Spam-Modus wieder herausfinden (fragen Sie mal ne Psychologin – ist auf Dauer nämlich bestimmt nicht gesund).
Wollen oder können Sie mir nicht sagen, wovon ich ablenken?
Ich bin übrigens noch da. Nur falls ihr befürchtet, es gäbe kein Publikum mehr.
(Bei der Gelegenheit: Müssen eigentlich jetzt alle auf Freischaltung warten, oder bin ich das?)
Tja, mehr als „ihr seid alle doof und böse!“ kommt da wohl nicht mehr. Oder, Trajan?
Sie könnten ja z.B. mal am Text begründen, wo Sie da „Totaldiffamierung von Palästinensern“ sehen. Können Sie aber auch genauso ignorieren wie all die anderen Fragen und Argumente zuvor. Wie es Ihnen beliebt.
@Muriel: Nö, bei mir ist der Kommentar sofort da.
Tja, mehr als beide Augen gegenüber einem veritablen Hetzer zudrücken kommt wohl nicht mehr, oder, Earendil?
Aber damit alle nochmal über Sie lachen können, herzlich gerne:
»Der Ursprung der Messer-und-Axt-Methode ist Palästina. Von dort stammt das „Messerstecher“-Muster, das inzwischen weltweit angewandt wird. Das Messerstecher-Muster hat einen richtigen und sehr politischen Namen: Terror.«
Palästina, das Land des Bösen; Palästinenser alles Terroristen – dass letzteres wirklich so in die Köpfe einsickert, hatte ich in #151 schon belegt.
Aber in Ihrer betont hetzerschonenden Wahrnehmung glitzert das ja nur „randlich“ auf, dem Wolffsohn ist da nichts vorzuwerfen.
Und Sie selber haben sich angesichts der von mir in #220 aufgezählten Punkte 1)-5) natürlich auch nichts vorzuwerfen. Außer vielleicht, manchmal ein wenig übertrieben doof zu tun – aber bestimmt nicht, doof zu sein, nein, ganz gewiss nicht ;-)
@230 Trajan,
Es ist ja schon ein wenig spekulativ in #151, dass Wolffsohn die Agenda verfolge, Palästinenser mit Terroristen gleichzusetzen. Immerhin gibt das Zitat hier das nicht her. Von „der Terror kommt aus Palästina“ zu „alle Palästinenser sind Terroristen“ ist mindestens ein logischer Fehlschluss zu ziehen.
#229: Danke! Hab mich gefragt, ob ich mich zu wichtig nehme, aber dann ist es wohl wirklich was Persönliches. Yay!
@Erzwink:
Dem würde ich zustimmen, wenn über Wolffsohns geistigen Hintergrund nichts bekannt wäre. Nun wurde aber in #201 bereits zugestanden, dass er ein Befürworter der Okkupationspolitik ist (und anderer zweifelhafter Dinge, Stichwort Folter – ebenfalls mehrfach erwähnt).
Drehen wir den Fall mal um: Würde irgendein bekannter Israelkritiker sich zu der – eindeutig manipulierten – Aussage versteigen, dass der Ursprung der Terror-/Kollektivbestrafungs-/whatever-Methode x das LAND Israel sei (und nicht etwa spezifische israelische Hardlinergruppen) – was würde dann passieren? Richtig, er hätte sich als Antisemit entlarvt, also als jemand, der Juden generell abwerten will. Man würde ihm sofort vorwerfen, dass er Israel als „das Land des Bösen“ hinstellen will und damit dessen Bewohner kollektiv diffamiere.
Dass nun umgekehrt eine entsprechende antipalästinensische Aussage, die das ganze LAND als „Ursprung“ einer bestimmten Terrormethode hinstellt, nicht ebenso eine Totaldiffamierung der Bewohner beinhalten soll, erschließt sich mir nicht.
Wohlgemerkt, wenn so ein Lapsus – egal ob Fall 1 oder 2 – einer unbescholtenen Person unterliefe, könnte man ihn erstmal freundlich darauf hinweisen, dass solche Formulierungen gefährlich sind, da sie zum Hass zwischen den Völkern motivieren. Wenn es einer nicht mehr ganz so unbescholtenen Person wie Wolffsohn unterläuft, darf man einen Zweck vermuten: Es soll zum Hass zwischen den Völkern aufgestachelt werden. Und besonders darf man das annehmen, wenn eine neue Gewaltrunde kurz bevorsteht (= angekündigte weitere Expansion im Westjordanland, von mir in #130 und #155 schon als aktueller Kontext angesprochen).
@Trajan,
Ich halte nicht viel davon, Kritik an Israel pauschal mit Antisemitismus zu vermischen, aber Sie haben recht, so würde es vermutlich ablaufen.
Herr Niggemeier, was Sie Herrn Wolffsohn vorwerfen, könnte man umgekehrt Ihnen vorwerfen. Ich weiß nicht, wieviel Mühe es Ihnen bereitet hat, beim Schreiben den Hinweis auf Wolffsohns jüdische Herkunft zu verschweigen, oder ob Sie darauf vertrauten, die Leser würden schon wissen … Ein besonders gefährlicher und besonders dummer Kommentar, der nicht weit weg ist von jener WDR-Sendung, in der Wilders als von Israel finanziert und gesteuert verkauft wird mit der Botschaft: Juden schürten aus kaltem Kalkül den Hass zwischen Christen und Moslems.
Ihre Kritik an der Medienkritik wäre überdies glaubhafter, würden Sie an dieser Stelle erklären, warum – der Spiegel war’s wohl – geschrieben wird, der Täter komme aus Ex-Jugoslawien – also einem Land, das es gar nicht gibt. Wenn die Polizei es so verkündete, wäre eine Nachfrage Pflicht gewesen. Der Täter sagte sicher nicht, er komme aus Ex-Jugoslawien. Also war es eine Erfindung entweder der Polizei oder der Medien. Ich erinnere mich noch an den Terroranschlag von Würzburg, bei der ein Moslem mit einer Axt auf Menschen einhackte. Nun hackt in Düsseldorf ein Moslem auf ein Kind ein. Was bitte, sollen Menschen denn dabei denken? Und wieso wird bereits am nächsten Tag von fast allen Medien das Thema versteckt oder gleich totgeschwiegen? Die Verkrampftheit der Medienvertreter ist ihnen anzumerken, und ihre Bemühungen, nur ja keine Ressentiments aufkommen zu lassen, schlägt ins Gegenteil um. Der Eindruck verschärft sich, dass Medienvertreter exakt wie Politiker agieren. Glauben Sie im Ernst, so funktioniert das System Journalismus?
@Holger Schreck: Weil Niggemeier nicht auf Wolffsohns jüdische Herkunft hingewiesen hat ist das so wie wenn man Wilders Israel-Connections vorwirft? Hä? Wenn Sie mir bitte ein Anleitung zur Lösung dieses Logikknotens geben könnten, wäre ich sehr dankbar.
Einfach nur wow.
Nach den letzten Ereignissen habe ich den Text von Wolffsohn nochmal gelesen und muss mein persönliches Urteil revidieren. Von „Wolffsohn hat sicher komplett Unrecht“ auf „Wolffsohn hat möglicherweise Unrecht“. Eine Entwicklung zu „Wolffsohn hat möglicherweise teilweise Recht“ kann leider nicht ganz ausgeschlossen werden.
@Leo: Niemand widerspricht der Tatsache, dass es terroristische Anschläge mit Messern gibt. Die Hypothese Wolffsohns ist aber bereits empirisch widerlegt, und zwar durch jeden einzelnen Messer-/Axt-Anschlag ohne terroristischen Hintergrund. Daran ändern auch noch so viele Messer-Anschläge MIT terroristischem Hintergrund nichts. Der Schluss „Messer verwendet“ ergo „teroristischer Anschlag“ ist unzulässig.
@235 Holger Schreck,
Wieso ist das Aufgabe von Stefan Niggemeier, in einer Kritik an Michael Wolffsohn’s Äußerungen in der Bild-„Zeitung“, auf die Spiegel-Information einzugehen, der Täter komme aus dem ehemaligen Jugoslawien?
Kleine Spekulation meinerseits:
http://derstandard.at/1324501694324/Ab-1-Jaenner-Serbien-verabschiedet-sich-von-zwei-Ueberbleibseln-Jugoslawiens
2012 wurden die jugoslawischen Reisepässe ungültig. Der jugoslawische Personalausweis blieb sogar bis 2016 gültig. Wenn der Mann 2009 nach Deutschland gekommen ist, besteht durchaus die Chance, dass er sich als Jugoslawe ausweisen konnte.
Solange Sie nicht das Gegenteil beweisen können, halten Sie sich zurück mit Anschuldigungen, Polizei oder Medien hätten sich das ausgedacht, um die Bevölkerung zu beschwichtigen. Im übrigen haben ALLE großen Medien tags darauf über den Amoklauf berichtet, und auch mit der Herkunft Kosovo. Nennen Sie mal ein Beispiel, welches Medium nicht darüber berichtet hat.
(+1 auf das was Inga gesagt hat)
„Der Schluss „Messer verwendet“ ergo „teroristischer Anschlag“ ist unzulässig.“
Das ist sicher richtig. Ich finde aber nicht, dass das eine korrekte Wiedergabe von Wolffsohns Text ist.
@Leo / #140
Stimmt, korrekte Wiedergabe wäre „Messer verwendet + irgendwie muslimisch“ ergo „terroristischer Anschlag“. Wird aber damit nicht richtiger, nicht mal möglicher- und teilweise.
@Erwinzk / #239
Nennen Sie mal ein Beispiel, welches Medium nicht darüber berichtet hat.
Hund & Jagd. (scnr)
@Holger Schreck / #235
Für Sie erklärt Herkunft so ziemlich alles, oder?
@240 Leo,
Zu Palästina sagt er, dass die Messer-Intifada politisch ist, aus Palästina kommt und sich weltweit verbreitet hat. Das sei eindeutig Terror. Dann schreibt er: „So gesehen sind die sogenannten psychischen Probleme der scheinbar unpolitischen und „nur“ verwirrten Messer-und-Axt-Täter hochpolitisch.“ So wie ich das sehe, hängt das nur dann logisch mit dem Vorhergehenden zusammen, wenn er wirklich von Messer-und-Axt auf Palästina auf Terror auf Politik schließt.
Ich habe eigentlich zwei andere Hauptkritikpunkte an seiner Argumentation, die beide seine Verschwörungstheorie betreffen:
1. Er will partout nicht einsehen, dass Menschen, die Amok laufen, tatsächlich eine psychische Krankheit haben können. Stattdessen spekuliert er, dass sich Polizei und Politik sich das ganze ausdenken und vertuschen. Dabei hatte der Täter doch ein Attest über paranoide Schizophrenie, und das nicht erst nach der Tat.
2. Er zieht den Schluss, wenn die wenigsten psychisch Kranken Amok laufen, dann ist dieser Amokläufer nicht wegen seiner psychischen Krankheit Amok gelaufen, sondern wegen einer anderen Ursache (Politik).
Auf jeden Fall lässt er sich in dem oben genannten (Fast-Schluss-)Satz nicht nehmen, nochmal zu behaupten, die psychischen Probleme seien nur vorgeschoben, um vom politischen Kern abzulenken.
Mich treiben 2 Fragen um:
1. Wenn ich einen Anschlag mittels eines Verkehrsmittels vor dem Palästina-Konflikt finde, haben dann die Palistenenser von dieser Gruppe abgeschaut, und jeder heutige Anschlag ist darauf zurückzuführen? Und wie weit gehen wir da? Ben Hur?
2. Ist jetzt jede idiotische Flitzpiepe, die aus Rachsucht einen anderen überfährt, palästistinensischer Sympathisant? Oder wo wird da die Grenze gezogen zwischen „von Palästinensern beeinflusst“ / „hatte halt ein Auto zur Hand“?
3. (jaja, ich weiß…) Kann das Karma bitte all jene in den A… treten, die nichts Besseres zu tun haben, als Tod und Leid von London für ihre verf… Agenda zu benutzen? Wie wäre es statt dessen mal mit 5 Tagen Fresse halten, außer, um sein Mitgefühl zu bekunden?
Leugnen, leugnen, bis der Arzt kommt, ähäm, bis der Arzt zu spät kommt.
Es war doch alles ganz anders:
Brexit bekennt sich zu Anschlag in London
Vater des Attentäters: „Mein Sohn war kein Islamist“
Zunächst schienen die Hintergründe völlig unklar, wieso ein britischer 52-jähriger Familienvater einen Anschlag begehen sollte, Mutmaßungen über einen Zusammenhang mit dem Brexit blieben vage. Doch nun hat sich der Brexit in einer offiziellen Stellungnahme zur Verantwortung bekannt, so dass nun doch von einem Terroranschlag gesprochen werden kann, wenn man noch darüber reden möchte, was aber nur zu Panik und Ängsten führen würde, also die Sache ist gegessen.
Müller allein zuhaus, versteht immer noch nicht was Wolffsohn für eine Unsinn redet, aber führt Selbtsgespräche umm sein rechtes Blog weiter zu bewerben. Langweilig wie die ganze „Diskussion“ seit spätestens #100. Man sollte diese Hamsterräder nach #50 besser automatisch schließen