Am Morgen nach der Wahl darf Linken-Politiker Bodo Ramelow im Deutschlandfunk trotz erbitterter Gegenwehr über nur ein Thema reden: Migration. Mit der AfD-Abgeordneten Beatrix von Storch macht Moderator Dirk Müller hingegen Gesprächstherapie. Über zwei bemerkenswert gescheiterte Interviews.
Mit dem Label „bürgerlich“ wollen sich Parteien abgrenzen – von Rechtsextremen, aber auch von Grünen und Linken. Dabei sind Grünwählerinnen in Großstädten oder Arbeiter, die die SPD wählen, genauso „bürgerlich“ wie Unionsanhänger.
Politiker der rechtsradikalen Partei sind gerade vermehrt zu Gast in öffentlich-rechtlichen Talkshows. Das ist eine Zumutung, aber die Aufregung darüber führt in die Irre.
Alice Weidel bei Caren Miosga, Tino Chrupalla bei Markus Lanz: Je größer und radikaler die AfD wird, desto öfter sitzen ihre Vertreter in Talkshows. Dabei sind öffentlich-rechtliche Sender nicht dazu verpflichtet, extremistische Parteien einzuladen.
Die auf Übermedien formulierte Kritik an der Geheimplan-Recherche von Correctiv hat ein zentrales Problem, findet unser Autor. Denn sie will vom Wesen des zeitgenössischen Rechtsextremismus nichts wissen.
Bei den Neuwahlen in Frankreich sei ein Rechtsruck verhindert worden, war in deutschen Medien zu lesen – obwohl der rechtsextreme Rassemblement National die meisten Stimmen holte. Anruf bei der SZ-Redakteurin Kathrin Müller-Lancé, die über Frankreich berichtet.
Europa hat gewählt. Angesichts der Ergebnisse haben wir bei Übermedien erst mal mehr Fragen als Antworten – also teilen wir sie mit Ihnen.
„Bild“ fremdelt mit den Großdemonstrationen und berichtet selten größer über sie. In einem Werbespot vereinnahmt das Blatt sie trotzdem.
AfD-Leute grölen „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“, aber im Kommentarbereich der „Welt“ empören sich die Leute nicht darüber, sondern über einen Artikel, der das kritisiert.
Der journalistische Umgang mit der AfD bleibt ein Dauerbrenner – und die Partei eine Bedrohung für die Pressefreiheit. Doch viele Kolleginnen und Kollegen verweigern schlicht die politische Auseinandersetzung. Nicht zuletzt, weil sie ihre eigene Arbeit nicht grundsätzlich reflektieren wollen.
Das Ergebnis der Parlamentswahl in Spanien schien vorher schon so gut wie festzustehen: ein Rechtsruck, passend zur Entwicklung in anderen Ländern in Europa. Doch was manche Medien schon als Tatsache beschrieben, trat dann doch nicht ein.
Männer, die in Mikros schreien: Der Podcast „The Flamethrowers“ zeigt, wie sich rechtskonservatives Talkradio in den USA jahrzehntelang radikalisierte – und nicht nur Donald Trump den Weg bereitete. Eine interessante Zeitreise durch Hass und Rundfunktechnik.