Wenn die Ampel-Koalition streitet, tun Journalistinnen oft so, als ginge in der Politik Ungeheuerliches vor sich – dabei gehören Debatten in der Demokratie dazu. Und längst nicht jede Diskussion ist ein Streit.
Wer mehr zum FDP-Reformpapier wissen will, muss lange suchen. Statt sich mit den Inhalten aufzuhalten, wittern Redaktionen lieber den nächsten Ampel-Streit – ein altbekanntes Problem des Hauptstadtjournalismus.
In einem Punkt sind sich alle einig: Der Bundestag ist zu groß. Aber stimmt das eigentlich? Über eine Prämisse, die in der öffentlichen Debatte gar nicht mehr hinterfragt wird.
Die Ampelkoalition braucht eine gemeinsame Erzählung – das wird gerade von allen betont. Aber welches Konzept steckt eigentlich hinter dem inflationär gebrauchten Begriff des „Narrativs“?
Halten wirklich 62 Prozent „der Deutschen“ den FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff für geeignet, Minister in der Ampel-Koalition zu werden? So viele kennen ihn mutmaßlich gar nicht. Die Zahlen sind Ergebnis einer super unseriösen Umfrage-Auswertung des „Spiegel“.