Seit etwas mehr als einer Woche gibt es die „Tagesschau“ in Einfacher Sprache. Sie läuft im Internet und einmal täglich auf „Tagesschau 24“ und richtet sich an Menschen mit Hör-, Lese- oder Lernschwäche ebenso wie an Leute, die nicht gut Deutsch sprechen. Das kann man gut finden, weil die wichtigste deutsche Nachrichtensendung damit (endlich) barrierefreier wird. Man kann aber auch kritisch hinterfragen, wie gut die Übersetzungen in Einfache Sprache sind, oder ob die 17 Millionen Menschen, die der NDR als Zielgruppe definiert, hier über einen Kamm geschert werden. (Eine Person mit Lernbehinderung, deren Muttersprache Deutsch ist, braucht möglicherweise eine andere Nachrichtensprache als eine Person, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.)
Der „Fränkische Tag“ hat sich einen ganz anderen Dreh überlegt. Einen, der vermeintlich lustig daherkommt, aber vor allem auf Kosten derer geht, an die sich die neue „Tagesschau“ in Einfacher Sprache richtet. In der Lokalzeitung aus Oberfranken erschien am Montag in der Rubrik „Aufgegabelt“ ein Meinungsbeitrag von Fajsz Deáky, dem Leiter der Lokalredaktion in Coburg. Er hält offensichtlich wenig vom neuen Angebot der „Tagesschau“.
Deáky gesteht in seinem kurzen Text zwar erstmal väterlich zu, dass es „löblich“ sei, „Nachrichten für alle, die es wollen, begreifbar zu machen“. Aber er sei doch unsicher:
„Erreicht man damit genau die Menschen, die man erreichen will? Schauen die die Nachrichten überhaupt regelmäßig? Oder: Wer schaut überhaupt noch Nachrichten und zieht sich nicht seine gesamten Informationen (oder Desinformationen) von TikTok oder Insta?“
Das ist nicht nur erstaunlich überheblich, weil der Autor damit Menschen mit Behinderung und Menschen mit wenig Deutschkenntnissen unterstellt, dass sie wenig Interesse an Nachrichten haben. Es ist aber auch auf traurige Art resignativ, wenn ein Journalist, der selbst von Nachrichten lebt, fragt, wer überhaupt noch Nachrichten schaut. Bliebe er in dieser Logik, müsste er auch fragen: Wer liest eigentlich noch den „Fränkischen Tag“?
Abgründe bei TikTok
Sicher ist der Kampf um Aufmerksamkeit für klassische Medien wie die „Tagesschau“ schwierig – vor allem, wenn man ihre Inhalte in Konkurrenz zum Content-Sog bei TikTok sieht. Aber kann das ein Grund für die „Tagesschau“ sein, mögliche Zielgruppen erst gar nicht anzusprechen? Nach dem Motto: Die sind ja eh schon verloren. Für dierentiert sich das nicht. Diese Leute brauchen keine verlässlichen Nachrichten.
Es ist im Übrigen unerträglich, sich auf TikTok die Videos zur „Tagesschau“ in Einfacher Sprache anzuschauen. Wenn man sieht, wie viele Menschen offenbar nicht verstanden haben, was der Sinn von Einfacher Sprache ist, und wie sie sich darüber lustig machen. Die Behindertenfeindlichkeit in diesen Videos ist erschreckend offensichtlich.
Für viele liefert die neue „Tagesschau“ in Einfacher Sprache die perfekte Vorlage für das, was sie eh schon wussten: die Öffentlich-Rechtlichen wollen uns blöd machen, damit wir das tun, was die Regierung will. Da ist zum Beispiel Michael Schulte (nicht zu verwechseln mit dem anderen Michael Schulte von „The Voice of Germany!“), der in seinem TikTok-Profil mit knapp 30.000 Followern angibt, „Comedy“ zu machen, und der die Sprache der neuen „Tagesschau“ wie folgt parodiert:
„Selenskyj: Mehr Bumm Bumm. Bumm Bumm gut. Wir geben Geld. Bumm Bumm macht Frieden.“
Auf diese Flughöhe begibt sich der Kommentar im „Fränkischen Tag“ zwar nicht, aber auch der Autor aus der Coburger Redaktion macht sich offenbar Sorgen um unser allgemeines Sprachniveau:
„Wir machen die Sprache im Fernsehen SO einfach, dass keiner mehr gescheit Deutsch sprechen können muss? Wir kauen den Leuten die Nachrichten einfach vor?“
(Der Satz „Wir kauen den Leuten die Nachrichten einfach vor?“ erschien nur in der Online-Ausgabe, in der Printausgabe wurde er wohl aus Platzgründen gekürzt.)
Bezogen auf Menschen mit Behinderung ist diese Aussage verachtend und ignorant, weil es so klingt, als müsste sich eine Person mit Behinderung einfach nur mehr anstrengen. Das ist in etwa so, als würde man jemandem, der auf den Rollstuhl angewiesen ist, sagen, dass er sicher besser zu Fuß die Treppen hinaufkäme, wenn es nur nicht so viele Rampen gäbe, die es ihm zu leicht machen.
Der Autor erweckt zudem den Eindruck, als wäre ein Angebot, das zur Gleichberechtigung beiträgt, ein Nachteil für die Mehrheit. Nochmal: Es geht hier um ein zusätzliches Nachrichtenformat, das einmal am Tag im Fernsehen – nicht einmal im Hauptprogramm! – läuft und das man im Internet anschauen kann. Für alle, die das nicht brauchen, gibt es die „Tagesschau“ weiterhin auf gewohntem Sprachniveau mehrmals täglich in der ARD.
Warum die Maus die Falsche ist
Wer bisher nur die Hauptausgabe der „Tagesschau“ kennt, für den mag die neue Sendung in Einfacher Sprache sicher erst einmal ungewohnt wirken, wenn Sprecherin Susanne Holst etwa über den „G7-Gipfel“ sagt: „In dem Land Italien haben sich die Chefs von sieben Ländern getroffen.“ Autor Deáky führt das allerdings zu der Frage, ob Nachrichtensprecher wie Susanne Holst dafür noch die richtigen seien. „Können die sich noch als Journalisten ernst genommen fühlen?“
Man könne es sehr gut verstehen, schreibt er, wenn Susanne Holst sich beim Lesen fragen sollte, was sie eigentlich hier mache. Und dann kommt er zu seiner lustigen „Pointe“:Die ARD, so Deáky, habe doch schon eine Sprecherin, die „wie gemacht“ für dieses Format sei. Sie sei „bräunlich-orange, klackert mit den Augen (…) Na? Wissen Sie schon, wer gemeint ist? Zwinker-zwinker, klick-klick…“
Haha, wie lustig! Ja-haaa! Schon kapiert!, will man da als Leserin in die Zeitung schreien. Gemeint ist die Maus!
Was für viele Menschen ein barrierefreier(er) Zugang zu Nachrichten ist, ist für den Autor offenbar kindischer Unsinn. Und da hilft es auch nicht, wenn er sein Unwissen und seine Vorurteile in ein launiges Lokalglossenformat namens „Aufgegabelt“ verpackt. In der Hoffnung, dass man danach sagen kann: Ach, das ist doch alles nur locker und lustig gemeint!
Übrigens hat der Autor bei seiner „Pointe“ – also der mit der Maus als „Tagesschau“-Sprecherin – leider eine wichtige Tatsache nicht bedacht: Die Maus kann nicht sprechen und konnte es noch nie. Zwinker-zwinker, klack-klack.
Die Autorin
Lisa Kräher ist Redakteurin bei Übermedien. Sie hat bei der „Mittelbayerischen Zeitung“ volontiert und von 2013 an als freie Journalistin und Filmautorin gearbeitet, unter anderem für epd. Sie ist Autorin für die „Carolin Kebekus Show“ und Mitglied der Grimme-Preis-Jury.
11 Kommentare
Noch aus einem weiteren Grund ist die Maus als Pointe ein Eigentor:
Die Sendung mit der Maus versinnbildlicht doch geradezu perfekt, dass eine möglichst einfache Darstellung nicht auf Kosten des Niveaus gehen muss.
Ich begrüße die Tagesschau in einfacher Sprache. Ich unterrichte jedes Jahr Klassen, die bei „normalen“ Nachrichten frustriert werden, weil zu viel erklärt werden muss. G7-Gipfel bedeutet für die zB gar nix. Ich habe auch keinen Unterricht, aus dessen Lehrplan sich eine längere Beschäftigung erlaubt, dass wir also Nachrichten gemeinsam erklären. Aber fünf Minuten pro Stunde Nachrichten in einfacher Sprache gucken um ein wenig informiert zu sein: das geht immer.
Im DLF gibt es diese Nachrichten, freitags abends, in vereinfachter Sprache schon seit längerem. Ich finde diese allerdings wenig kohärent. Bestimmte Begriffe, die durchaus dem gehobeneren Vokabular zuzurechnen sind, werden nicht erläutert. Daß Italien oder die USA jeweils ein Land sind, halte ich für nicht erklärungsbedürftig. Warum der Genitiv (der Präsident Italiens), der in eine Partizipialkonstruktion mit von umgewandelt wird (der Präsident von dem Land Italien), eine Vereinfachung sein soll, erschließt sich mir ebenfalls nicht. Schließlich werden aus einem Wort zwei Wörter. Auf Anfrage zu letztem Punkt hat der DLF leider bisher nicht geanwortet.
Ich teile allerdings die Befürchtung, daß ein heute (noch) übliches sprachliches Niveau irgendwann nicht mehr verstanden werden wird – da zu hoch. Bei vielen Schülern ist das bereits heute der Fall, selbst unter Gymnasiasten, die ebenfalls mit „G7“ nichts anfangen können – was vielleicht noch nachvollziehbar sein mag -, aber denen auch Begriffe wie Mittelalter oder Reformation fremd sind.
Die Kritik an der Kritik teile ich, stimme aber auch zu, dass da wohl zu viel zugleich versucht wird.
Jemand, der nicht fließend deutsch spricht (und versteht), weiß vermutlich trotzdem, dass Italien ein Land ist.
Jemand, der eine Leseschwäche hat, hat mutmaßlich überhaupt kein Problem, weil die Nachrichten ja gesprochen werden, und für Menschen mit Hörproblemen gibt es tatsächlich Sendungen mit Gebärdensprache oder Zeitungen.
Umgekehrt glaube ich, dass man Menschen, die nicht wissen, dass Italien ein Land ist, vermutlich noch viel mehr erklären sollte…
Vielen Dank für diesen Kommentar zum Kommentar! Mir sind auch schon ähnliche Kritiken, wie diese begegnet (Verdummung, wo soll das hinführen?, braucht’s das?). Ich sehe es als uneingeschränkten Fortschritt, dieser Zielgruppe (egal jetzt, wie eng oder breit man sie zieht), ein seriöses Angebot in den Öffis zu machen.
An alle Mitforisten, die am Genitiv hängen oder es überflüssig finden, Italien ein Land zu nennen: Einfache Sprache ist keine Erfindung der Tagessschau oder des DLF, sondern ein jahrzehnte gereiftes, gut erforschtes und in der Praxis lange erfolgreich erprobtes System. Es empfiehlt sich, dieses System einfach zu übernehmen, statt jetzt irgendwelche Details aus geschmäcklerischen Gründen in Frage zu stellen. Wenn Sie sich fragen, ob „Land“ und „von“ für Einfache Sprache eine gute Idee sind oder nicht, dann googeln Sie einfach und Sie finden massig Einstiegsinfos, Fachliteratur und Beispiele.
Fajsz Deáky ist Leiter der Lokalredaktion des Coburger Tageblattes. Er stammt aus dem Ruhrgebiet und hat 13 Jahre lang bei BILD gearbeitet, zunächst als Redakteur, später als stellv. NRW-Chef.
keine weiteren Fragen, Euer Ehren.
@Chateaudur:
Nach etwas Recherche habe ich herausgefunden, dass der Genitiv in „leichter Sprache“ tatsächlich nicht verwendet werden soll, in „einfacher Sprache“ gibt es dazu keine einheitlichen Regeln; könnte man _hier_ in Hinblick darauf, dass die Wortwahl der _einfachen_ Sprache dem der gesprochenen Sprache ähneln soll, also doch verwenden, aber gut.
Meine Frage wäre dann aber, ob „Italien“ ein Fremdwort ist, das man als solches erklären muss, und wenn ja, ob man den Ort in diesem Fall nicht einfach weglassen könnte.
zu #3
„….. Ich teile allerdings die Befürchtung, daß ein heute (noch) übliches sprachliches Niveau irgendwann nicht mehr verstanden werden wird – da zu hoch. Bei vielen Schülern ist das bereits heute der Fall, selbst unter Gymnasiasten, die ebenfalls mit „G7“ nichts anfangen können – was vielleicht noch nachvollziehbar sein mag -, aber denen auch Begriffe wie Mittelalter oder Reformation fremd sind.“
Das hat dann aber traurige andere Gründe und wird nicht durch ein punktuelles Angebot in leichter Sprache gefördert.
Und schauerliche Inhalte sind in jeder Sprache erschreckend.
@Mycroft
Mich würde es ja schon erfreuen, wenn Leute aus Kunst, Politik, Öffentlichkeit … (die sich für gebildet halten) den Genitiv und als (statt wie) an richtiger Stelle benutzen würden.
Die Nachrichten/Sendungen/Schriftstücke in leichter Sprache haben diese „Verschlampungen“ nicht verschuldet.
@#9
„Die Nachrichten/Sendungen/Schriftstücke in leichter Sprache haben diese „Verschlampungen“ nicht verschuldet.“
Hab ich auch nicht behauptet.
Mein Einwand ist erstens, dass die kein-Genitiv-Regel für leichte Sprache gilt, aber nicht für einfache Sprache, zweitens, dass einfache Sprache im Allgemeinen auch Legastheniker und Deutsch-Anfänger als Zielgruppe hat, deren Probleme eher wenig mit dem Genitiv zusammenhängen, und drittens, wenn es um gesprochene Sprache geht, sind die Legastheniker als Zielgruppe auch raus.
Aber ja, wenn das leichte Sprache sein soll (statt einfacher), ist das sicher so ok, aber für die Deutsch-Anfänger unnötig umständlich und auch kein gutes Beispiel, um Deutsch zu lernen.
Hier lohnt ein Blick um zu erfassen, worum es geht:
Noch aus einem weiteren Grund ist die Maus als Pointe ein Eigentor:
Die Sendung mit der Maus versinnbildlicht doch geradezu perfekt, dass eine möglichst einfache Darstellung nicht auf Kosten des Niveaus gehen muss.
Ich begrüße die Tagesschau in einfacher Sprache. Ich unterrichte jedes Jahr Klassen, die bei „normalen“ Nachrichten frustriert werden, weil zu viel erklärt werden muss. G7-Gipfel bedeutet für die zB gar nix. Ich habe auch keinen Unterricht, aus dessen Lehrplan sich eine längere Beschäftigung erlaubt, dass wir also Nachrichten gemeinsam erklären. Aber fünf Minuten pro Stunde Nachrichten in einfacher Sprache gucken um ein wenig informiert zu sein: das geht immer.
Im DLF gibt es diese Nachrichten, freitags abends, in vereinfachter Sprache schon seit längerem. Ich finde diese allerdings wenig kohärent. Bestimmte Begriffe, die durchaus dem gehobeneren Vokabular zuzurechnen sind, werden nicht erläutert. Daß Italien oder die USA jeweils ein Land sind, halte ich für nicht erklärungsbedürftig. Warum der Genitiv (der Präsident Italiens), der in eine Partizipialkonstruktion mit von umgewandelt wird (der Präsident von dem Land Italien), eine Vereinfachung sein soll, erschließt sich mir ebenfalls nicht. Schließlich werden aus einem Wort zwei Wörter. Auf Anfrage zu letztem Punkt hat der DLF leider bisher nicht geanwortet.
Ich teile allerdings die Befürchtung, daß ein heute (noch) übliches sprachliches Niveau irgendwann nicht mehr verstanden werden wird – da zu hoch. Bei vielen Schülern ist das bereits heute der Fall, selbst unter Gymnasiasten, die ebenfalls mit „G7“ nichts anfangen können – was vielleicht noch nachvollziehbar sein mag -, aber denen auch Begriffe wie Mittelalter oder Reformation fremd sind.
Die Kritik an der Kritik teile ich, stimme aber auch zu, dass da wohl zu viel zugleich versucht wird.
Jemand, der nicht fließend deutsch spricht (und versteht), weiß vermutlich trotzdem, dass Italien ein Land ist.
Jemand, der eine Leseschwäche hat, hat mutmaßlich überhaupt kein Problem, weil die Nachrichten ja gesprochen werden, und für Menschen mit Hörproblemen gibt es tatsächlich Sendungen mit Gebärdensprache oder Zeitungen.
Umgekehrt glaube ich, dass man Menschen, die nicht wissen, dass Italien ein Land ist, vermutlich noch viel mehr erklären sollte…
Vielen Dank für diesen Kommentar zum Kommentar! Mir sind auch schon ähnliche Kritiken, wie diese begegnet (Verdummung, wo soll das hinführen?, braucht’s das?). Ich sehe es als uneingeschränkten Fortschritt, dieser Zielgruppe (egal jetzt, wie eng oder breit man sie zieht), ein seriöses Angebot in den Öffis zu machen.
An alle Mitforisten, die am Genitiv hängen oder es überflüssig finden, Italien ein Land zu nennen: Einfache Sprache ist keine Erfindung der Tagessschau oder des DLF, sondern ein jahrzehnte gereiftes, gut erforschtes und in der Praxis lange erfolgreich erprobtes System. Es empfiehlt sich, dieses System einfach zu übernehmen, statt jetzt irgendwelche Details aus geschmäcklerischen Gründen in Frage zu stellen. Wenn Sie sich fragen, ob „Land“ und „von“ für Einfache Sprache eine gute Idee sind oder nicht, dann googeln Sie einfach und Sie finden massig Einstiegsinfos, Fachliteratur und Beispiele.
Aus seiner Selbstdarstellung:
Fajsz Deáky ist Leiter der Lokalredaktion des Coburger Tageblattes. Er stammt aus dem Ruhrgebiet und hat 13 Jahre lang bei BILD gearbeitet, zunächst als Redakteur, später als stellv. NRW-Chef.
keine weiteren Fragen, Euer Ehren.
@Chateaudur:
Nach etwas Recherche habe ich herausgefunden, dass der Genitiv in „leichter Sprache“ tatsächlich nicht verwendet werden soll, in „einfacher Sprache“ gibt es dazu keine einheitlichen Regeln; könnte man _hier_ in Hinblick darauf, dass die Wortwahl der _einfachen_ Sprache dem der gesprochenen Sprache ähneln soll, also doch verwenden, aber gut.
Meine Frage wäre dann aber, ob „Italien“ ein Fremdwort ist, das man als solches erklären muss, und wenn ja, ob man den Ort in diesem Fall nicht einfach weglassen könnte.
zu #3
„….. Ich teile allerdings die Befürchtung, daß ein heute (noch) übliches sprachliches Niveau irgendwann nicht mehr verstanden werden wird – da zu hoch. Bei vielen Schülern ist das bereits heute der Fall, selbst unter Gymnasiasten, die ebenfalls mit „G7“ nichts anfangen können – was vielleicht noch nachvollziehbar sein mag -, aber denen auch Begriffe wie Mittelalter oder Reformation fremd sind.“
Das hat dann aber traurige andere Gründe und wird nicht durch ein punktuelles Angebot in leichter Sprache gefördert.
Und schauerliche Inhalte sind in jeder Sprache erschreckend.
@Mycroft
Mich würde es ja schon erfreuen, wenn Leute aus Kunst, Politik, Öffentlichkeit … (die sich für gebildet halten) den Genitiv und als (statt wie) an richtiger Stelle benutzen würden.
Die Nachrichten/Sendungen/Schriftstücke in leichter Sprache haben diese „Verschlampungen“ nicht verschuldet.
@#9
„Die Nachrichten/Sendungen/Schriftstücke in leichter Sprache haben diese „Verschlampungen“ nicht verschuldet.“
Hab ich auch nicht behauptet.
Mein Einwand ist erstens, dass die kein-Genitiv-Regel für leichte Sprache gilt, aber nicht für einfache Sprache, zweitens, dass einfache Sprache im Allgemeinen auch Legastheniker und Deutsch-Anfänger als Zielgruppe hat, deren Probleme eher wenig mit dem Genitiv zusammenhängen, und drittens, wenn es um gesprochene Sprache geht, sind die Legastheniker als Zielgruppe auch raus.
Aber ja, wenn das leichte Sprache sein soll (statt einfacher), ist das sicher so ok, aber für die Deutsch-Anfänger unnötig umständlich und auch kein gutes Beispiel, um Deutsch zu lernen.
Hier lohnt ein Blick um zu erfassen, worum es geht:
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/179351/leichte-und-einfache-sprache/
Beste Grüße
Klaus Wehling