Auf dem Cover der aktuellen „TV Spielfilm“ prangt ein Foto der Schauspielerin Mala Emde. Zu erkennen ist sie darauf allerdings kaum: „Eine Frau im roten Kleid, mit riesigem Ausschnitt (und sehr großen Brüsten) grinst leicht beängstigt in die Kamera. Das soll ich sein …“, schreibt Emde in einem Instagram-Post.
Das Foto ist nicht nur mehrere Jahre alt, sondern auch Ergebnis einer Überwindung Emdes. „Während des Shootings lerne ich, wie man den Körper beugen soll, damit die Hüfte möglichst schmal und der Kopf riesig aussieht. Ich lerne das. Aber als ich am Abend im Taxi sitze, ist mir schlecht.“ Sie habe sich aber nicht getraut zu sagen, dass sie keines der Bilder veröffentlicht sehen will.
Heute sagt sie: „Das Frauenbild auf allen Funk- und Medienmagazinen, die wir in Deutschland haben, krankt! Ich sehe aufgesexte Frauen, die durch so viel Schminke und Körperverrenkungsposen nicht wiederzuerkennen sind (nicht mal vom eigenen Vater!).“
Im Gespräch mit Holger Klein kritisiert Emde, wie die Fotos entstanden sind und dass auf TV-Zeitschriften ständig dieselbe Schablone reproduziert werde: Blonde Frau, rotes Outfit, blauer Hintergrund. Sie sagt: „Ich traue uns allen viel mehr zu als diese Barbie-Puppen.“
Das Gespräch hören Sie hier:
(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)
Die Gesprächspartnerin
Mala Emde, geboren 1996, ist Theater-, Film- und Serien-Schauspielerin und lebt in Paris und Berlin. 2015 spielte sie die Rolle der Anne Frank in „Meine Tochter Anne Frank“, 2019 in der TV-Serie „Charité“. Derzeit ist sie als Hauptrolle in der Serie „Oh Hell“ zu sehen, die als beste Comedyserie mit dem deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde. Im Februar 2023 kommt der Film „Aus meiner Haut“ mit ihr in die Kinos.
Das ist so absurd, dass die jede Woche ein andere Frau im immer gleichen roten Kleid solange blonder, blauäugiger und großbusiger photoshoppen, dass sie auch die selbe Frau oder das selbe Foto nehmen könnten. Damals™, als ich noch Fernsehzeitschriften kaufte, habe ich mehr als einmal die selbe Ausgabe gekauft. Der freundlich Schreibwarenladenbetreiber hat die immer anstandslos zurückgenommen und launig erzählt, wer wie oft auch darauf reingefallen ist.
Ich finde es im Zeitalter des Internets, EPGs, Mediatheken und der Streamingdienstleister verwunderlich, dass die immer noch zahlreich verkauft werden
Das ist so absurd, dass die jede Woche ein andere Frau im immer gleichen roten Kleid solange blonder, blauäugiger und großbusiger photoshoppen, dass sie auch die selbe Frau oder das selbe Foto nehmen könnten. Damals™, als ich noch Fernsehzeitschriften kaufte, habe ich mehr als einmal die selbe Ausgabe gekauft. Der freundlich Schreibwarenladenbetreiber hat die immer anstandslos zurückgenommen und launig erzählt, wer wie oft auch darauf reingefallen ist.
Ich finde es im Zeitalter des Internets, EPGs, Mediatheken und der Streamingdienstleister verwunderlich, dass die immer noch zahlreich verkauft werden