Gräueltaten in der Ukraine

Mutmaßlich lieber vorsichtig

Eigentlich ist das bekannt: Wer über Verbrechen und diejenigen berichtet, die sie begangen haben könnten, ist gehalten, keine journalistischen Urteile auszusprechen, bevor juristische gefallen sind. Denn die „Verdachtsberichterstattung“ ist ein mediales Privileg. Es beruht zum einen auf einem besonderen öffentlichen Interesse, zum anderen darauf, dem Publikum den Verdachtscharakter deutlich zu machen – und vorgeworfene Taten nicht gleich als Tatsachen zu behaupten. So kommt es, dass in diesem Zusammenhang immer wieder von „mutmaßlichen“ Taten und Tätern die Rede ist.

Provisorisches Grab in Butscha Screenshot: Tagesschau

Doch gilt das auch für die Berichterstattung über Kriegsverbrechen im russischen Krieg gegen die Ukraine? Die Berichterstattung über das, was in Butscha passiert ist, schien am Wochenende einhellig zu sein: Die Täter waren russische Soldaten. Wer das lediglich mit einem „mutmaßlich“ versah, erntete Kritik – beispielsweise von „Bild“-Redakteur Filip Piatov, der zurzeit aus der Ukraine berichtet und eben diese Wortwahl der „Tagesschau“ und dem ARD-Korrespondenten und „Monitor“-Chef Georg Restle nun vorhält:

Dass es nicht unlauter ist, im Gegenteil, von „mutmaßlichen“ Kriegsverbrechen zu sprechen, müssten Piatov und andere, die das kritisieren, eigentlich wissen. Es ist auch kein Spezifikum der „Tagesschau“, überhaupt nicht.

Auch die BBC, die mit Reporter:innen vor Ort ist, spricht konsequent von „Beweisen“, die auf „Kriegsverbrechen hindeuten“ oder von „Kriegsverbrechen, die möglicherweise verübt wurden“. Die Organisation Human Rights Watch (HRW) – auf deren Bericht sich einige Medien berufen, wenn es darum geht, dass doch längst Beweise für Kriegsverbrechen vorlägen – spricht ebenfalls und wie immer von „apparent“, also „offenbar“ verübten Kriegsverbrechen. Selbst das Pentagon sagt auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters, man könne die Gräueltaten von Butscha nicht „unabhängig bestätigen“.

Schwieriger Umgang mit russischen Statements

Über den anderen Vorwurf, nämlich dass die Aussage des russischen Außenministers nicht eingeordnet worden sei, kann man in der Tat streiten.

Im „Tagesschau“-Beitrag wird zunächst intensiv über die Leichenfunde in Butscha und die Vorwürfe gegen russische Truppen berichtet, ausführlich zu Wort kommt unter anderem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der von „Kriegsverbrechen“ und „Völkermord“, von „vergewaltigen Frauen“ und „getöteten Kindern“ spricht – ohne dass die „Tagesschau“ das weiter „einordnen“ würde. Danach kommt dann ein Ein-Satz-Statement des russischen Außenministers Sergej Lawrow, das ebenso unkommentiert bleibt.

Die ehemalige Moskau-Korrespondentin der ARD, Golineh Atai, kritisiert diese Praxis immer wieder, auch aktuell auf Twitter. Sie schreibt: „Wie oft in den vergangenen acht Jahren haben wir immer wieder davor gewarnt, Kreml-Behauptungen (sprich: LÜGEN) einfach nur wiederzugeben, ohne den Nachsatz: ‚Das entspricht nicht den bekannten Fakten.‘ Wie oft? Ich kann echt nicht mehr. Ich hab’s aufgegeben.“ Besser, findet Atai, mache es die BBC, die hinter Statements (wie hier bei Lawrow) eine Art Disclaimer packt:

Das ist eine mögliche Form des Umgangs, aber es ist auch kompliziert. Denn natürlich zieht eine solche Praxis ebenfalls Diskussionen nach sich, weil damit eine journalistische Wertung einhergeht – was ebenso häufig kritisiert wird, insbesondere bei öffentlich-rechtlichen Medien. Ein Hauptvorwurf, insbesondere von rechtskonservativer Seite, lautet: Es werde viel zu viel gewertet, statt neutral zu berichten, wozu die Sender ja verpflichtet seien.

Wie wäre es, wenn ausgerechnet die „Tagesschau“ hinter jedes Politiker-Statement eine Einordnung setzen würde? Nachrichtenjournalismus besteht eben auch im Wiedergeben von Zitaten. Und in diesem Fall ist Lawrows Aussage, alles sei nur „inszeniert“, eingebettet in viele Bilder von Verbrechen in Butscha. Sie zeigen, dass die russische Behauptung einer reinen Inszenierung nicht plausibel ist – jeder mache sich sein eigenes Bild.

Umgekehrt ließe sich natürlich argumentieren, dass Russland ein Spezialfall ist, weil der Kreml eben mit Desinformation und Lügen arbeite. Was inzwischen aber auch den meisten klar sein sollte.

Einige werten mehr als andere

Die Gemengelage im Krieg ist immer kompliziert: Als kürzlich Bilder auftauchten, die mutmaßliche Kriegsverbrechen ukrainischer Soldaten an russischen Kriegsgefangenen zeigen sollten, war die „Tagesschau“ noch viel zurückhaltender als jetzt. Sie veröffentlichte einen Faktencheck, der verschiedene Vorwürfe von Kriegsverbrechen prüfte, und kam unter Berufung auf die BBC zu dem Ergebnis, dass sich das Gezeigte nicht verifizieren lasse. Es blieben eben Zweifel. „Bild“ hingegen nahm auch hier eine eindeutigere Wertung vor: Redakteur Julian Röpcke war der Auffassung, die Bilder seien authentisch und zeigten ohne Zweifel ukrainische Kriegsverbrechen. Vielleicht neigen Boulevardmedien im Vergleich zu öffentlich-rechtlichen Fernsehnachrichten eben eher zu eindeutigen Wertungen.

Tatsächlich kritisieren kann man beim Streit über die Berichte zu Butscha die Formulierung, es handle sich um „mutmaßliche Gräueltaten“, wie es der „Tagesschau“-Sprecher sagte. Denn Gräueltaten sind das, was da geschah, ja so oder so – egal, wer sie begangen hat. Besser wäre es, von „mutmaßlich von russischer Seite verübten Gräueltaten bzw. Kriegsverbrechen“ zu sprechen – oder ähnliche Formulierungen zu finden. Die Zuschreibung der Täterschaft erst mal „mutmaßlich“ zu nennen, solange keine unabhängigen Untersuchungen stattgefunden haben, ist jedenfalls keine Russlandfreundlichkeit, sondern journalistischer Standard.

14 Kommentare

  1. Ja, „mutmaßliche Gräueltaten“ würde auch ich hier nicht schreiben oder sagen. Aber natürlich könnte es sich bei einem gezeigten Video auch um eine Inszenierung handeln, sowohl mit Schauspielern/FX als auch mit Leichen von Menschen, die anderweitig umgekommen sind. Oder alte Aufnahmen. Oder die Ukrainer bringen ihre eigenen Leute um.

    Ich halte das für vollkommen abwegig, trotzdem ist es m.E. in Ordnung, wenn die Tagesschau das so zurückhaltend formuliert.

    Ich hätte auch nicht geglaubt, das jemand behauptet in einem Hotel antisemitisch beleidigt worden zu sein, und das wohl nach meinem derzeitigem Informationsstand unwahr zu sein scheint. Da hat es die Springerpresse einfacher, immer jeden vorzuverurteilen ist ein Markenzeichen

  2. Erstmal vielen Dank für diesen Artikel und auch alle anderen der Übermedien.
    Diese unaufgeregte Berichterstattung ist heutzutage eine sehr seltene Ausnahme geworden.
    Hier fühle ich mich nicht so alleine mit meiner Sichtweise.

    Auf Berichte wie: Hier geschieht Völkermord oder die bombardieren Kinderkrankenhäuser u.ä.
    war meine erste Reaktion: Das hört sich an wie zB die Brutkastenlüge. Den Feind entmenschlichen um die Hemmschwelle zu senken selbst mit einzugreifen in diesen Krieg.
    Und der nächste Gedanke war, bitte wartet doch unabhängige Untersuchungen ab bevor ihr einen Schuldigen benennt.

    Und heutzutage sind Fälschungen, Inszenierungen uä noch viel einfacher zu machen und viel schwerer zu entlarven. Mit diesem Hintergrund ist es noch unerträglicher mit zu erleben, wie immer mehr Nachrichtenagenturen immer weniger neutral und objektiv berichten. Das sollte doch eher ein Grund sein noch etwas genauer hinzuschauen.

    Und deswegen kann ich nur noch einmal wiederholen:
    Vielen Dank Übermedien für eure tolle Arbeit und weiter so!

  3. @MT

    Wenn Sie sich an Berichten über bombardierte Krankenhäuser oder über Leitfäden zum Völkermord stören und Sie umgehend Propaganda vermuten, dürfte das mehr über Sie aussagen als über die Berichterstattung. Und Sie können ja gerne weitergehende Untersuchungen abwarten und am Ende angesichts kaum zu entlarvender Fakes unschlüssig das Haupt wiegen, ich für meinen Teil bin ganz zufrieden damit, dass die Medien (die ich konsumiere) im Falle starker Indizien und meinetwegen mit Verweis auf Rest-Unklarheiten sagen, wer diese Verbrechen offenkundig begangen hat. Den russischen Bullshit ebenbürtig mit anderen Quellen zu behandeln, wäre schließlich alles andere als objektiv. Und Neutralität gibt es im Journalismus grundsätzlich nicht.

  4. @ Ritter der Nacht

    Ich habe nicht einmalk Ansatzweise behauptet, auf irgendwelche russischen Quellen zu hören, noch habe ich behauptet das es Propaganda ist.
    Ich habe gesagt es hört sich an wie Behauptungen die es schon früher gegeben hat.
    Und diese wurden immer mit der Absicht getätigt um, wie gesagt, den Feind zu entmenschlichen. Das ist ein psychologischer Kniff der auch jedesmal funktioniert hat.

    Und ihre Unterstellung mir gegenüber ist eines der resultierenden Probleme.
    Ich möchte erfahren was dort wirklich geschehen ist und habe kein Interesse an Vorverurteilungen jedweder Art. Aber stellt man nur eine dieser Behauptungen (auch mit einem Haufen Indizien sind es ersteinmal nur Behauptungen) in Frage wird man sofort angegriffen und als Putinversteher oä betitelt.

    Um eins klarzustellen, ich verachte jegliche Form der Gewalt und Krieg ist die schlimmste Form davon. Es gibt auch niemals Gründe für einen Angriffskrieg, NIEMALS!
    Außerdem bin ich der Meinung der Bastard Putin soll sich sofort aus der Ukraine verpissen.
    Auch habe ich nichts mit irgendwelchen Verschwörungserzählungen am Hut, aber ich etwas Ahnung von Psychologie und wie Leute damit manipuliert werden können.

    Aber trotz alldem möchte ich nicht mit emotionalisierenden Berichten überhäuft werden, bei denen du nicht weißt ob das jetzt alles stimmt oder nur teilweise.

    Und auch wenn eigene Überzeugungen und Werte oft mit einfließen im Journalismus (Wir sind alle nur Menschen), erwarte ich trotzdem soviel Neutralität wie irgendmöglich, das ist schließlich den ihr Job. Und dazu gehört zB ein, „diese Angaben lassen sich derzeit nur eingeschränkt unabhängig prüfen“.

    Und sie sollten vielleicht auch erstmal nachdenken bevor sie Ihnen unbekannte Leute Worte in den Mund legen und sie in eine Ecke stellen.

  5. Vielen Dank mal wieder für den Artikel.

    Kleiner Fehlerteufel: im Text fehlt bei „ Golineh Atai“ das h. Was man witzigerweise im Twitter-Ausriss direkt darunter gut sehen kann.

  6. Typo ?!:
    Dass es nicht unlauter ist, im Gegenteil, von „mutmaßlichen“ Kriegsver_B_rechen zu sprechen, … (3. Absatz)

  7. Ich denke, dass man beides tun sollte.

    1. Von „mutmaßlichen Kriegverbrechen“ sprechen, bis es weit überwiegend wahrscheinlich ist, dass es sich tatsächlich um russische Kriegsverbrechen handelt. Eine unabhängige Untersuchung wäre dafür natürlich der Goldstandard, aber der muss nicht der einzige akzeptierte Maßstab sein. Wann ist etwas schon 100%ig sicher? Eine weit überwiegende Plausibilität kann hier auch genügen.
    2. Mit den russischen Behauptungen verhält es sich anders. Für die gibt es keinerlei Belege, die Dutzende unabhängige Journalisten so betrachten konnten wie die Leichen in Butcha. Sondern es sind beleglose Behauptungen, bestenfalls unterfüttert durch das Säen von Zweifeln an Videoaufnahmen, die von Forensikern binnen Stunden als falsch entlarvt wurden.

  8. Kaum jemand schreibt von einem „mutmaßlichen Mord“, sondern von einem „mutmaßlichen Mörder“.
    Bzw., gelegentlich ist die Art des Tötungsdeliktes unklar, aber das hier?
    Andererseits vergibt man sich nichts, wenn man mal „mutmaßlich“ schreibt.

  9. Der Vergleich mit der Berichterstattung über „normale“ Verbrechen hinkt etwas, weil es für Staats- und Kriegsverbrechen kaum fuktionierende Polizei und Justiz gibt. Einfach bis zur rechtskräftigen Verurteilung zu warten und bis dahin „mutmaßlich“ zu schreiben, ist da nicht so einfach. Bei unklarer Faktenlage sollte man das schon beibehalten, aber bei so klaren Indizien hinsichtlich Tat und Tätern wie in Butscha finde ich es eher angebracht, auf das „mutmaßlich“ zu verzichten.

    Äußerungen russischer Regierungsstellen zu solchen Sachen unkommentiert wiederzugeben ist dagegen klassische „false balance“. Dachte, da wäre man spätestens seit Trump weiter. Die Verzweiflung von Frau Atai kann ich da schon verstehen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob man den Kreml-Quatsch dazu überhaupt wiedergeben sollte, kommt wahrscheinlich drauf an.

    @MT: Glücklicherweise sind wir ja alle mit Verstand ausgerüstet und darum in der Lage, erste spontane Reaktionen zu hinterfragen und ggf. zu korrigieren, ne?

  10. Mittlerweile hat sich die Daten- und Beweislage ja auch stark verändert. Aber das hat ein paar Tage gedauert.
    Und ich erwarte ja auch nicht unbedingt ein mutmaßlich. Man kann ja ruhig sagen dass alle Indizien darauf hinweisen, aber das haben einige Medien nicht gemacht, sondern es bereits als Fakt hingestellt. Und das war der Punkt der mich sehr gestört hat.

    Kurzes Gedankenspiel (Ich betone nochmals GEDANKENSPIEL) dazu:
    Sollten die Ukrainer Militärgerät in Wohngegenden platziert haben dann wäre das offiziell auch ein Kriegsverbrechen nach dem Völkerecht. Da der Feind (so zynisch es sich anhört) gezwungen wäre dort auch anzugreifen.
    Oder sollten sie Zivilisten bewaffnen dann sind diese, nach Völkerrecht keine Zivilisten mehr sondern ebenfalls Kämpfer.
    Oder die Sache mit den Leichen denen die Hände auf dem Rücken gefesselt waren. Da kann erst eine Obduktion Aufschluss darüber geben, ob die davor oder danach gefesselt wurden.

    Ich hoffe es verstehen alle, dass ich hier nichts relativieren noch beschönigen möchte. Doch gerade bei so etwas wie Krieg, sollte man als verantwortungsbewusster Journalist doch besonders sorgfältig sein. Das ist zumindest meine persönliche Meinung.

    Und die russischen Behauptungen sollten auch in keinem Fall unkommentiert weitergegeben werden. Aber da sind wir, dank verschiedener Faktenchecker, in der vorteilhaften Position, oftmals innerhalb weniger Minuten zu beweisen dass es pure Lügen sind.

    @Earendil
    Es wäre wirklich schön wenn wir alle soviel Verstand hätten um erste spontane Reaktionen nochmals zu hinterfragen. In meinem Alltag zeichnet sich aber leider ein anderes Bild ab. Unreflektierter Hass auf alles russische erlebe ich leider immer öfters. Auch das sofortige nachplappern von BILD Überschriften und die damit verbundene Emotionalität.

    Und gerade weil ich das leider sehr oft mitbekomme, bin ja auch so erpicht auf gute journalistische Arbeit.

  11. Was die viel zitierte, angebliche „Neutralität“ des öffentlich-rechtlichen Rundfunks betrifft, die auch hier erwähnt wird, sollte man konkretisieren, dass der ÖRR nicht nur eine Informationspflicht hat, die „die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit (…), der Meinungsvielfalt sowie der Ausgewogenheit ihrer Angebote“ berücksichtigen muss.
    Darüber hinaus hat der ÖRR (und seine JournalistInnen) auch – kurz zusammengefasst – die Pflicht, unsere Demokratie zu verteidigen.
    Und dies gibt den JournalistInnen auch jedes Recht, Fakes wie jene von Lawrow entsprechend einzuordnen und auch zu werten bzw. mit Vorsichtshinweisen zu versehen, handelt es sich dabei nämlich nicht um quasi spontan herausgeblasene „verrückte“ Lügenkonstrukte, sondern diese Fakes haben – auch und ganz besonders in ihrer teilweise frappierenden Widersprüchlichkeit! – den ganz konkreten Zweck, Narrative (über den Krieg) zu übernehmen, von den eigentlichen Taten abzulenken, dabei auch noch Zweifel an der Ausgewogenheit und Objektivität des „westlichen“ Journalismus zu säen, um unsere freiheitlichen Gesellschaften immer tiefer zu spalten. Und um nach innen zu zeigen: „Seht her, wir können lügen, ohne dass es Konsequenzen hat, denn in unserer Welt existieren keine Lügen und keine Wahrheiten mehr. Es gilt ausschließlich das als Wahrheit, was vom Staatsführer als solche definiert wird.“

    Und deshalb ist es sogar eher die Pflicht der VertreterInnen des ÖRR, Lügen, die auch einen Angriff auf unsere Demokratie darstellen, die aber auch ein Angriff auf die Würde all jener Menschen in der Ukraine sind, die zu Leidtragenden der russischen Aggression wurden und die man durch die umkommentierte Verbreitung von Lügen des Aggressors medial ein weiteres Mal zu Opfern macht, als solche zu kennzeichnen, selbst wenn die juristisch langwierige Finalisierung der Beweiskette nicht nicht in Gänze vorliegt.

  12. Zur Frage des Kommentars in der Meldung:

    Amerikanische Medienwissenschaftler haben als Lösung dieses Dilemmas das sogennante „Truth-Sandwich“ entwickelt. Die unwahre Behauptung, die man nicht als solche bezeichen will, weil damit Nachricht und Kommentar durcheinandergeworfen werden, wird in zwei wahre Aussagen gepackt.
    Beispiel:
    [Unterklappe] Der ukrainische Präsident zeigte sich angesichts der toten Zivilisten, die offenbar nicht bei Kampfhandlungen ums Leben kamen (gefesselte Hände) erschüttert: “ … “
    [Belag] Der russische Außenminister bezeichnete die Bilder als „amerikanische Inszenierung“: „…“
    [Oberklappe] ARD-Korrespondent XY: „Angesichts des Zustands der Toten, bei denen es sich um Zivilisten handelt, und die Verletzungen aufweisen, die auf Folter hindeuten, besteht ein dringender Verdacht auf Kriegsverbrechen. Mutmaßliche Täter sind russische Soldaten, die noch bis vorgestern diesen Ort besetzt hielten.“

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