Nehmen Sie eine Handvoll schmutzige Wörter, eine politische Sprechrolle und die Angstfantasie des Publikums. Vermischen Sie die Zutaten sorgfältig, bis eine einheitliche, braune Soße entsteht, und geben Sie nach Belieben Andeutungen über Verschwörungen wohlbekannter Kreise hinzu. Garnieren Sie mit einigen bunten „Zitaten“ von „Autoritäten“, die irgendetwas „nicht akzeptabel“ finden. Fertig ist die sich selbst antreibende Klickmaschine.
Genug ideologische Entschlossenheit oder publizistische Skrupellosigkeit vorausgesetzt, können Sie mit diesem einfachen Rezept quasi nach Belieben Klicks generieren, denn das Publikum dankt Ihnen seinen unverhofften Blutdruckanstieg gern, indem es den Skandal auf Facebook, in Foren oder per E-Mail teilt. Die Kollegen treiben die Affäre voran, indem sie sie nacherzählen, fantastisch illustrieren und zusätzliche Sprechblasen von „Experten“ anhängen, die sie gerade auf Kurzwahl haben.
Für die „Welt am Sonntag“ hat Till-Reimer Stoldt das Rezept nachgekocht. Es geht um angebliche „sexualpädagogische Auswüchse“ in den Schulen in Nordrhein-Westfalen. Schon im Untertitel zählt er seine Zutaten auf: Sadomasochismus, Analsex, Darkrooms, die FDP und Kinder („ab zwölf“) im Unterricht. Damit hat die Publikumsfantasie schon genug, womit sie arbeiten kann. Blutdruck und Angsthormone fordern eine umgehende Reaktion auf die Bedrohungslage, und der Feind ist auch schnell ausgemacht: Weil man „sexualpädagogische Lehrmaterialien“ aber so schlecht hassen und bekämpfen kann, müssen noch die „Sexualpädagogen und schwul-lesbischen Gruppen“ identifiziert werden, die angeblich für sie verantwortlich sind. Damit muss allen klar sein, wohin der Angsthase im Darkroom hoppelt: Die wollen unsere Kinder verschwulen!
Und so wird die Geschichte weitererzählt:
„Sexualunterricht. Kinder sollen Analsex in der Schule spielen“ („Welt online“)
Die Message, die damit verbreitet werden soll, ist wohl: Homosexuelle organisieren Sexualverbrechen (§ 176 StGB) an staatlichen Schulen, und die Politik sieht tatenlos zu.
Den betroffenen schwul-lesbischen Gruppen der Aufklärungsinitiative „Schlau“, die Workshops mit Schulklassen anbietet, bleibt da nur ein Dementi: Sie machten gar keine Sexualaufklärung, sondern Antidiskriminierungsarbeit. Diesen Hinweis werden aber wohl die wenigsten Leserinnen und Leser zu Gesicht bekommen.
Dabei entbehren die Fantasiegeschichten, die da im Anschluss an die „Welt am Sonntag“ erzählt werden, jeder sachlichen Grundlage. Das ist leider nicht mehr so leicht nachzuweisen, weil die Unterrichtsmaterialien mit dem Titel „Spielerische Auseinandersetzung mit dem Thema ‚Liebe und Sexualität'“, die nun skandalisiert werden, auf der Internetseite des Projekts „Schule der Vielfalt“ nicht mehr zu finden sind. Am 4. März 2016 waren sie noch da, wie eine Archivversion zeigt.
Das entsprechende Arbeitsblatt ist nicht archiviert, aber die Quelle ist angegeben: Es ist eine Handreichung zum Thema „Lesbische und schwule Lebensweisen“ für weiterführende Schulen, die vom Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) herausgegeben wurde.
Aus dem Papier geht klar hervor, dass Lehrkräfte ihre Methoden selbstverständlich an die Bedürfnisse der Lerngruppe anpassen und dass speziell bei dem betreffenden Scharade-Spiel „die Begriffe altersgerecht ausgewählt werden“ sollen (Seite 28). Eine Scharade, bei der die dargestellten Begriffe den Spielern unbekannt oder die pantomimischen Darstellungsversuche ihnen unangenehm wären, würde auch weder spielerisch noch didaktisch Sinn ergeben, weil dann gar keine spielerische Auseinandersetzung stattfinden könnte. Und dann könnte man anschließend auch nicht drüber reden, wie die Begriffe dargestellt wurden, und welche Klischees dabei vorkamen.
Die Horrorgeschichten der „Welt am Sonntag“ können also weder aus der Quelle vom Berliner LISUM irgendeine Berechtigung schöpfen, noch aus den Zielen, die das Projekt „Schule der Vielfalt“ selbst für das Lernspiel („als Auflockerung oder Einstieg oder Abschluss einer Einheit“) formuliert hat:
„Spielerische Auseinandersetzung mit Begriffen aus dem Bereich Sexualität, Liebe und Zärtlichkeit, indem diese pantomimisch dargestellt werden. Die Schülerinnen und Schüler reflektieren die Darstellung der Begriffe. Sie werden sprachfähig zu einem tabuisierten, jedoch sie selbst stark betreffenden Thema. Vorurteile und Klischees können abgebaut werden.“
Aber dann war da ja auch noch der „Analsex in der Schule“, von dem „Welt online“ genüsslich „inklusive Dildos“ fantasierte. Der hatte, obwohl er alle Online-Überschriften inspirierte, gleich gar nichts mit dem aktuellen „Fall“ zu tun, sondern bezog sich auf das Standardwerk „Sexualpädagogik der Vielfalt“, gegen das bereits 2014 eine ähnlich gestrickte Kampagne geführt wurde. Damals waren es aber nicht nur die „Welt am Sonntag“ und der rechte Rand, sondern die ganze Presselandschaft, durch die böse und falsche Gerüchte geisterten. Ganz vorne mit dabei waren damals „Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und „Spiegel Online“, und es ließ sich zeigen, dass sie zum Teil die Falschdarstellungen im Stille-Post-Prinzip voneinander abgeschrieben hatten.
Jede und jeder spricht für sich selbst, nicht für andere.
Lachen ist erlaubt, aber niemand wird ausgelacht.
Die Teilnahme an Übungen ist freiwillig.
Die „Welt am Sonntag“ zieht jetzt als Autorität ein Statement von Johannes-Wilhelm Rörig heran, von der Bundesregierung berufen als „Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs“, in dem dieser sich Anfang 2015 für eine moderne Sexualpädagogik aussprach und Kritik an der „Sexualpädagogik der Vielfalt“ nur unter den falschen Voraussetzungen formulierte, die die Pressefantasien ihm nahegebracht hatten. Die „Welt am Sonntag“ zitiert Rörigs Äußerungen von damals, erweckt aber den Eindruck, er habe sich aktuell geäußert.
Den Rahmen für die Skandalisierung der „Sexualpädagogik der Vielfalt“ bildete der bereits seit Ende 2013 entbrannte Streit darüber, wie Sexualität im Schulunterricht thematisiert werden sollte. Konkret ging es um den zu verabschiedenden Bildungsplan der grün-roten Landesregierung Baden-Württembergs. Seine Befürworter wollten etwa, dass Schülerinnen und Schüler lernen sollten, dass Sexualität vielfältige Formen haben kann und dass es für die Unterscheidung, was okay ist und was nicht, nur auf das Einverständnis der Beteiligten ankommt. Die Gegner des Bildungsplans waren der Ansicht, dass dies Familie und Gesellschaft zu zersetzen drohe, und dass Kinder daher lernen sollten, dass Sexualität das sei, was ein Mann und eine Frau zur Fortpflanzung tun müssten.
Dass eine unheilige Allianz aus südwestdeutschem Pietismus und AfD letztere Position vertrat, kann nicht überraschen. Dass die drittgrößte Gruppe der Unterstützer der entsprechenden Petition von „Spiegel Online“ kam, zeigt das Problem auf, mit dem Massenmedien zu kämpfen haben. Die Zuspitzung journalistischer Darstellungen, die auf Emotionalisierung zielt statt auf Korrektheit, mag dem publizistischen Erfolg zuträglich sein. Indem sie mit den Wünschen und vor allem Ängsten des Publikums spielt, untergräbt sie aber ihr Fundament: Die Glaubwürdigkeit schwindet, wenn Menschen Sachverhalte laufend falsch dargestellt wiederfinden. Und die populistische Angstbefeuerung gefährdet die freiheitlich-demokratische Grundordnung.
Zu der gehört der unverbrüchliche Zusammenhang der Verwirklichung von Menschenrechten und Demokratie. Zu den Menschenrechten gehören natürlich auch Antidiskriminierungsbemühungen, nicht nur bezüglich sexueller Orientierungen. Und wenn in der Öffentlichkeit die Angst regiert, eine Verschwörung von „Sexualpädagogen und schwul-lesbischen Gruppen“ betreibe Antidiskriminierungsprojekte wie „Schule der Vielfalt – Schule ohne Homophobie“, um die Jugend zu verderben und angebliche Kinderschänder-Wünsche zu erfüllen, dann wird damit die Politik „demokratisch“ gedrängt, solche Vorhaben einzustellen.
Das beschädigt nicht nur die Rechte von Homosexuellen auf Nichtdiskriminierung, sondern auch die Rechte aller betroffenen Schülerinnen und Schüler auf Information, Bildung und freie Entfaltung der Persönlichkeit. Wer in einer deutschen Redaktionsstube hockt und sich nun noch fragt, wie sich daraus eine Gefährdung der Pressefreiheit ergeben könnte, darf einmal kurz an das „Lügenpresse“-Geschrei denken und anschließend seine eigenen Angstphantasien aktivieren und darüber nachdenken, welche Vorschriften zur Beseitigung der „Lügenpresse“ wohl vom Populismus favorisiert werden.
Es sind nicht nur das Internet, Facebook oder abseitige Foren, die eine schrille Debatte führen und nach Hasskommentaren geradezu lechzen. Das Internet ist es bloß, in dem wir die abseitigen Weltdeutungen des publizistischen rechten Rands zu Gesicht bekommen, mit deren Existenz wir im Print-Zeitalter nicht in Berührung gekommen wären, bis sie ihren Zweck erfüllt und Hass und Gewalt gegen alles provoziert hätten, was auch nur ein bisschen anders ist als die Norm einer westdeutschen Nachkriegsidylle („Wirtschaftswunder“ mit „intakten Familien“), die in der Realität nie existiert hat. Und das Internet birgt die Gefahr, dass diese schrille Minderheit religiöser und areligiöser Rechtsradikaler sich größer und wichtiger macht, als sie in einer modernen, offenen Gesellschaft sein kann. Dazu braucht sie vor allem eines: So viel Angst, dass die Leute bereit sind, alles unbesehen zu glauben, was ihre düsteren Phantasien bedient.
55 Kommentare
Praktisch genau mein Thema – als es um die „Sexualpädagogik der Vielfalt“ ging, damals noch mit Mattusek, war ich bereits voll dabei – mitlerweile kenne ich vermutlich mehr SchLau-Mitglieder als Heteros. Wenn ihr je wieder genau für mich schreiben wollt, einfach wieder Wahrheit und Sexualpädagogik miteinander verbinden.
Danke für den erhellenden Artikel.
Zu ergänzen bleibt u.a. noch, dass es hier thematisch nicht nur um die angebliche „Frühsexualisierung“ (lies: Verschwulung) von Kindern geht, sondern auch um eine Rückkehr des schlechten alten Sexismus, der im Schlepptau jeglicher Queerfeindlichkeit daherkommt.
Keine Diskussion über Bildungspläne, in der nicht das längst überfällige Infragestellen von sexistischen Rollenbildern als „Gender-Wahn“ diskreditiert wird. „Gender Mainstreaming“ (was zunächst ja nichts anderes bedeutet, als die grundgesetzlich vorgeschriebene Gleichstellung von Männern und Frauen konsequent umzusetzen) wird unter paranoiden Vorzeichen umgedeutet. Das giftige Gebräu von falsch verstandener und verzerrter Queer Theory, Dekonstruktivismus und Feminismus, das von Autor*innen wie Birgit Kelle oder Gabriele Kuby profitträchtig serviert wird, greift die Neue Rechte begeistert auf – und leider auch die Medien.
Damit werden nicht nur die legitimen Forderungen der LGBTTIQ*-Bewegung dämonisiert, sondern auch der Feminismus (oder was von ihm noch übrig ist) und die Gleichstellungsbestrebungen der Frauen, die als „naturwidrige“ Gleichmacherei verteufelt werden.
Auch hier wirkt, wie im Artikel so treffend beschrieben, eine Logik der extremstmöglichen Alarmisierung („Die Gender-Mainstreaming-Lobbyisten wollen uns alle in geschlechtslose Zombies verwandeln!“), die leider den größten politischen und klick-rechnerischen Profit bringt.
Allein dafür, das stockkonservativen Medien das Wort „Analverkehr“ abdrucken, hat sich das doch eigentlich gelohnt. Aber vielleicht sollten die auch mal diese Übungen machen, vielleicht entdeckt ja der ein oder andere ganz neue Leidenschaften. Was mich aber zum nachdenken bringt ist, dass diese Konservativen ja gerne auch als „steif“ oder mit „Stock im Hintern“ beschrieben werden, was ja dann doch irgendwie widesprüchlich ist.
@jonas Konservative und andere Homophobe haben mit Analverkehr recht wenig Schwierigkeiten, solange es sich um eine weibliche Analregion handelt. „Eklig“ und „unnatürlich“ wird das immer nur bei Männerhintern.
Guten Artikel. Hat mir neue Infos gebracht.
Regelmäßige Artikel rund um die Sexualität wär mir genehm.
was hat Analsex mit Schwulen zu tun?
Klar haben Schwule eine Möglichkeit weniger, den Penis in einen anderen Menschen zu schieben.
Aber es gibt mehr als genug heterosexuelle Frauen und Männer, die ebenso Analsex mögen – auch in sich.
Ob aber Sexualität außerhalb der Fortpflanzung in den Schulunterricht gehört, darüber muss diskutiert werden.
Die Schule kann und soll nicht alle Bereiche des Lebens abdecken. Die Schule ist aber ein einmaliger Platz, an dem sich junge Leute zusammenfinden (müssen) und man dort die Chance hat allen jungen Leuten die Basis des Menschseins zu lehren. Ob Sexualpraktiken dazugehören?
Zitat „Das ist leider nicht mehr so leicht nachzuweisen, weil die Unterrichtsmaterialien mit dem Titel „Spielerische Auseinandersetzung mit dem Thema ‚Liebe und Sexualität’“, die nun skandalisiert werden, auf der Internetseite des Projekts „Schule der Vielfalt“ nicht mehr zu finden sind. Am 4. März 2016 waren sie noch da, wie eine Archivversion zeigt.“ – Sehr aufschlussreich. Warum wurden denn diese Unterrichtsmaterial entfernt und sind für eine Überprüfung nicht mehr zugänglich? Das spricht eine sehr deutliche Sprache. Zitat „Damals waren es aber nicht nur die „Welt am Sonntag“ und der rechte Rand, sondern die ganze Presselandschaft, durch die böse und falsche Gerüchte geisterten.“ Die ganze Presselandschaft liegt also falsch! Alle irren. Nur Herr Krake nicht. Weisste bescheid. Netter Versuch, Leser für doof zu verkaufen…..
Zitat „Die Gegner des Bildungsplans waren der Ansicht, dass dies Familie und Gesellschaft zu zersetzen drohe, und dass Kinder daher lernen sollten, dass Sexualität das sei, was ein Mann und eine Frau zur Fortpflanzung tun müssten.“ Das ist nachweislich eine Falschaussage und definitiv nicht seriöser Journalismus. Ich nenne das ein Eigentor. Es zeigt schlicht, dass es sehr sehr schwer ist, sachlich und neutral über das Thema sexuelle Vielfalt zu schreiben.
@schnellinger:
„Konservative und andere Homophobe haben mit Analverkehr recht wenig Schwierigkeiten, solange es sich um eine weibliche Analregion handelt. „Eklig“ und „unnatürlich“ wird das immer nur bei Männerhintern.“
Die Panik speist sich aus dem unterdrückten Trieb und dem Entsetzen über das was man da „ahnt“. Und das muss maximal aggressiv unterdrückt werden. Wenn so Leute beginnen, mir auf die Nerven zu gehen, frage ich sie irgendwann, warum sie jetzt eigentlich so manisch unaufhörlich über Männersex sprechen müssen. Und lasse wissen, dass mich das langweilt, weil …mich das Thema schlicht nicht erregt.
Manchmal ist es mir auch recht, jemanden schlicht zum verstummen zu bringen, ich muss nicht für jede zuckende-Eichel-perspektive Respekt heucheln.
@Volkmar Janke:
Warum wurden denn diese Unterrichtsmaterial entfernt und sind für eine Überprüfung nicht mehr zugänglich?
Sie sind einer Überprüfung zugänglich und oben verlinkt.
Das Grundgesetz tritt nicht für die Gleichstellung (Ergebnisgleichheit) von Mann und Frau ein, sondern für die Gleichberechtigung (Chancengleichheit). Das ist ein himmelweiter Unterschied, so sehr es vielen derzeit auch als fortschrittlich und richtig(tm) erscheinen mag, das nicht so genau zu nehmen.
Im Übrigen führt bei aller berechtigten Kritik an der medialen „Aufbereitung“ dieses Themas kein Weg daran vorbei, dass die Diskussion im Grundsatz legitim ist. Ein paar Gedanken dazu wären in meinen Augen ein wertvoller Beitrag von Übermedien, die Diskussion zu versachlichen (es liest ja der ein oder andere Journalist hier mit und könnte sich inspiriert fühlen). Denn Unterrichtsvorschläge wie der berühmte „Puff für alle“ existieren eben. Auch wenn man all die Verdrehungen und Ereiferungen weglässt, löst sich das Thema nicht in Wohlgefallen auf.
Kein vernünftiger Mensch kann etwas dagegen haben, dass Homosexualität als eine eher seltene, aber natürliche (biologische) Variante menschlicher Sexualität in der Schule behandelt wird. Ebenso sollte man den Forschungsstand zu anderen Phänomenen der Abweichung vom „Standardbauplan“ thematisieren, etwa die Formen der Intersexualität usw. Schon um den Schülern beizubringen, dass niemand etwas dafür kann, wenn er schwul ist, und deshalb auch keine Ausgrenzung verdient. Dafür ist bekanntlich nichts so gut wie das schlichte, sachliche Verständnis solcher Phänomene. Daraus entwickelt sich der moralische Standpunkt bei der großen Mehrheit ganz von selbst, ohne Zwang.
Gruppen, die bereits diese Grundsätze aus religiösen oder sonstigen Gründen ablehnen, sollte die Gesellschaft entgegentreten, will sie eine freie Gesellschaft sein.
Etwas ganz anderes betrifft aber die Frage, ob bloße sexuelle Präferenzen wie der mittlerweile berühmte Analsex, an Schulen jenseits der Sexualaufklärung („1. macht nicht schwanger, 2. kann auch Aids übertragen“ usw) etwas zu suchen haben. Über potentiell übergriffige pädagogische Ansätze wie „Puff für alle“ sollte man durchaus streiten. An der Stelle haben eben auch ganz normale, tolerante Leute ihre Schwierigkeiten mit Konzepten, die sich mit Begriffen wie „Vielfalt“ positiv darstellen und dann so grundlegende Kategorien wie sexuelle Identität und Präferenz nicht auseinander halten können.
@volkmar lange
Witzig, hier ist es plötzlich nicht mehr denkbar, dass ein Großteil der Medienlandschaft falsch liegt. Dabei wird doch sonst von geneigter Seite bei jeder möglichen — und unmöglichen — Gelegenheit darauf hingewiesen, dass das eh alles Lügenmedien sind.
Merkwürdig.
@ichbinich
Ich finde da nichts witziges. Die „geneigte Seite“ wie sie es formulieren, ist eine verschwindend kleine Minderheit, die nicht empfänglich ist für Argumente oder sachliche Diskussionen. Es gibt keine Lügenpresse in Deutschland. Und diesen Eindruck zu erwecken mit diesem Kommentar ist aus meiner Sicht wenig überzeugend und sinnvoll. Wenn die große Mehrheit der Medien hier naiv und blind sein soll, dann muss das besser begründet werden.
@ Illen
„Kein vernünftiger Mensch kann etwas dagegen haben, dass Homosexualität als eine eher seltene, aber natürliche (biologische) Variante menschlicher Sexualität in der Schule behandelt wird.“
Es gibt keinen einzigen Beleg dafür, dass Homosexualität genetisch bedingt ist. Es gibt aber viele Menschen, die eine Veränderung ihrer homosexuellen Empfindungen erlebt haben. Im Moment ist es nicht möglich, ehrlich und sachlich über diese Frage der Entstehung von sexueller Identität zu schreiben, weil es von der LGBT Gemeinschaft nicht gewollt ist und weil die Thematik sehr komplex ist und sehr gefühlsbeladen. Aus meiner Sicht gehört die Frage nach der Entstehung von Homosexualität definitiv nicht in den Schulunterricht. Und es kann auch nicht sein, dass eine kleine Minderheit der Befürworter aus der LGBT Lobbygruppe hier eine Deutungshoheit erhält.
@Volkmar Janke:
Wieso manche Menschen homosexuell sind und manche nicht, weiß man nicht, aber man könnte im Unterricht ja thematisieren, dass man genau das nicht weiß.
zum eigentlichen Artikel: Wie so eine Scharade bei Pubertierenden _nicht_ zu Auslachen und/oder (Fremd)schämen führen soll, ist mir allerdings trotzdem ein Rätsel.
Oder die Klasse ist insgesamt schon alt genug, um über solche Dinge sachlich reden zu können, dann braucht sie die Scharade nicht.
Wenn ich mich recht erinnere, ist an der Schule so ziemlich alles Munition für Diskriminierungszwecke und/oder Mobbing; ob man zu klein ist oder zu groß, zu schlau oder zu dumm, zu sportlich oder zu unsportlich, zu viel Oberweite oder zu wenig, zu christlich, zu islamisch, zu ausländisch, zu deutsch – ist es nicht naiv, mit „spielerischer“ Herangehensweise das Problem lösen zu wollen?
Oder wenn nicht, wo bleibt die Scharade mit „Mobbingopfer“?
„Im Moment ist es nicht möglich, ehrlich und sachlich über diese Frage der Entstehung von sexueller Identität zu schreiben, weil es von der LGBT Gemeinschaft nicht gewollt ist (…)“
Eigene Meinung als Fakt verkaufen?
„Und es kann auch nicht sein, dass eine kleine Minderheit der Befürworter aus der LGBT Lobbygruppe hier eine Deutungshoheit erhält.“
Keine Angst, solange es Freiheitkämpfer, wie Sie und Harry Ubbelohe gibt, existiert auch keine Deutungshoheit der LGBT „Lobbygruppe“.
Dafür schreien Sie einfach zu laut und zu häufig und an zu vielen Orten.
Apropos Deutungshoheit: Widerspruch gegen die eigene Meinung ist keine Unterdrückung oder gar Zensur. Sondern einfach nur eine gegenteilige Meinung.
Kein Grund, ständig rumzuheulen.
@ Anderer Max
Eine persönliche Meinung ist immer auch ein Fakt. Beweisen sie gerne das Gegenteil, dann werde ich meine Meinung auch beweisen.
Ich habe keine Angst. Versuchen sie sich einfach damit anzufreunden, dass es in Deutschland das Recht der Meinungsfreiheit gibt. Zu meiner Aussage: es stimmt, es gibt noch keine Deutungshoheit, aber die LGBT Lobbyisten sind sehr darum bemüht… zum Glück mit mäßigem Erfolg, was weniger am „Schreien von Freiheitskämpfern liegt“ als am gesunden Menschenverstand und christlich geprägter Ethik an entscheidenden Stellen.
Würde ich rumheulen, wäre es nicht nötig, dass sie so empfindlich reagieren :)
@ Mycroft
Es gibt sehr gute Erklärungsmuster für die Genese von homoerotischen Gefühlen und genügend kompetente Leute, die sich darüber Gedanken gemacht haben. Aber versuchen sie das mal an öffentlichen Schulen einzubringen, der Aufschrei der Schwulen wird sehr weit hörbar sein. Gott sei Dank gibt es Möglichkeiten, dass Menschen sich informieren können, wenn es ihnen wirklich wichtig ist, Homosexualität zu verstehen.
„als am gesunden Menschenverstand und christlich geprägter Ethik an entscheidenden Stellen.“
Herzlich gelacht danke ;) Christliche Ethik braucht wohl niemand oder soll ich besser sagen christliche Doppelmoral?
„Es gibt sehr gute Erklärungsmuster für die Genese von homoerotischen Gefühlen und genügend kompetente Leute, die sich darüber Gedanken gemacht haben.“
Naja man sollte christliche „Forscher“ ignorieren schließlich ist von deren Seite noch nie was produktives gekommen und die sind mehr als befangen ;)
Letztendlich ist es völlig egal wie Homosexualität entsteht es ist nicht veränderbar (auch wenn viele meist christliche Fanatiker das natürlich anders sehen aber natürlich ohne Evidenz)
@ Volkmar Janke:
„Es gibt aber viele Menschen, die eine Veränderung ihrer homosexuellen Empfindungen erlebt haben.“
Dafür gibt es auch einen Namen: Bisexualität…
@ DaW
Nein, Bisexualität ist etwas anderes und auch ein Hinweis auf nicht gelungene Reife im Bereich der sexuellen Reife und Identitätsfindung.
„Nein, Bisexualität ist etwas anderes und auch ein Hinweis auf nicht gelungene Reife im Bereich der sexuellen Reife und Identitätsfindung.“
Beleg bitte, Danke
„Es gibt keinen einzigen Beleg dafür, dass Homosexualität genetisch bedingt ist. Es gibt aber viele Menschen, die eine Veränderung ihrer homosexuellen Empfindungen erlebt haben.“
Auch hier hätte ich gerne einen Beleg und natürlich wissenschaftlich begründet. Also nicht irgendwelche Anekdoten und bitte keine christlichen Seiten die DIJG und dergleichen sondern etwas handfestes wissenschaftliches, Danke.
@ Volkmar Janke:
Ich wüsste nicht, inwiefern die Entstehung von Homosexualität von Relevanz wäre bei dieser Diskussion. Bei der Erstellung von Essensplänen kommt ja auch hoffentlich niemand auf die Idee, ernsthaft darüber zu diskutieren warum ein Teil der Menschen Spinat mag und ein anderer beim bloßen Gedanken daran grün im Gesicht wird. Es ist nunmal völlig wumpe. Wichtig ist nur: Es gibt völlig natürlicherweise homo- und bisexuelle Menschen. Und genauso natürlich und selbstverständlich sollten wir als Gesellschaft damit umgehen.
@ Volkmar Janke:
„Nein, Bisexualität ist etwas anderes und auch ein Hinweis auf nicht gelungene Reife im Bereich der sexuellen Reife und Identitätsfindung.“
Sagt wer? Der Matussek? Die von Storch?
@ Sauertöpfische Grundel
Die Entstehung von Homosexualität ist sehr wohl von Relevanz bei dieser Diskussion. Wenn sie den Verlauf lesen, werden sie sehen, wer das Thema mit dieser Diskussion in Verbindung gebracht hat.
Der Vergleich mit Vorlieben beim Essen ist nicht hilfreich, weil niemand sich die Frage stellt, warum der eine Spinat mag und der andere nicht – tatsächlich gibt es aber auch auf diese Frage nachvollziehbare Antworten und Erklärungen. Der Mensch möchte verstehen und daran ist nichts falsch. Wumpe schon gar nicht.
„Es gibt völlig natürlicherweise homo- und bisexuelle Menschen“ An dieser Stelle widerspreche ist, denn ob etwas natürlich ist kann nicht allein daran festgemacht werden, dass es etwas gibt. Natürlich ist das, was der Fortpflanzung dient und in der Geschichte bis heute als Norm konstatiert wird – die Ehe zwischen Mann und Frau. Im gleichen Sinne würden sie auch nicht sagen, es gibt natürlicherweise pädophile Menschen oder Kannibalen. Homosexualität muss sich wie jede andere Form der Sexualität bzw. menschlichen Verhaltens einer moralischen Bewertung stellen. Und Kinder an dieser Stelle beeinflussen zu wollen durch politisch korrekte Sichtweisen ist aus meiner Sicht verwerflich und stellt eine Manipulation dar, der die Gesellschaft ein Riegel vorschieben muss. Wie ich oder andere über Homosexualität denken diskriminiert niemanden. Darum hat diese Thematik der sexuellen Vielfalt in der Schule nichts verloren.
@Volker Jahnke: „Natürlich ist das, was der Fortpflanzung dient“ – dann ist Sex mit Frauen jenseits der Menopause also unnatürlich? Vom Sex mit diversen Antikonzeptiva oder – um aufs Thema zurückzukommen – vom Analsex von Männern mit Frauen ganz zu schweigen? Sind Ehen ohne Kinder unnatürlich? Der Zölibat unnatürlich? (Bei letzterem würde ich gar zustimmen.)
@ Lars
Die Thematik ist in der Tat zu komplex um sie auf einfache Sätze, wie den von mir zu reduzieren. Nein, auch Sex jenseits der Menopause ist natürlich. Das Gleiche gilt für die Frage der Verhütung und für kinderlose Ehen. Grundsätzlich ist aber nur der sexuelle Akt zwischen Mann und Frau in der Lage, Kinder zu zeugen und das ist das besondere und schützenswerte an der Ehe zwischen Mann und Frau, die in der Geschichte der Völker einen besonderen Platz in der Gesellschaft hat. Ich verstehe den Begriff „natürlich“ hier im Sinne der Fortpflanzung und Gründung von Familien. Homosexualität ist darum unnatürlich, weil die Gründung einer Familie durch Kinder grundsätzlich nicht möglich ist. Eine wertfreie Information über verschiedenste Sexualpraktiken leugnet darum die Menschenwürde (z.B. weil Menschen reduziert werden auf ein Mittel zur Lustbefriedigung, weil unverbindlicher Sex wie er in darkrooms praktiziert wird, menschenunwürdig ist) und das spezifisch menschliche – das Sex eingebunden weiß in eine verlässliche Beziehung und das Gegenüber viel mehr ist als nur Mittel zum Zweck meiner Lusterfüllung.
„Das ist nachweislich eine Falschaussage und definitiv nicht seriöser Journalismus. Ich nenne das ein Eigentor.“
Ich kann es leider nicht nachweisen, dass Menschen, die die Floskel „nachweislich“ verwenden, einem doch am Ende diesen „Nachweis“ schuldig bleiben. Wenn Sie uns hier schon mit Ihrer kreativen Definition von „Eigentor“ beglücken, dann bitte doch auch mit den angeblichen Nachweisen.
Es zeigt schlicht, dass es sehr sehr schwer ist, sachlich und neutral über das Thema sexuelle Vielfalt zu schreiben.
Dieser Satz zeigt mir, dass wenn man nichts zu sagen hat, einem weder ein Füllwort „schlicht“ (Protipp: schlicht und einfach), noch die Steigerung „sehr sehr“ (Protipp: sehr, sehr, sehr!!!!eins!!elf1!!) weiterhilft. Wer ist dieses mysteriöse „Es“ eigentlich? Und kennt dieses „Es“ den Unterschied zwischen „sachlich“ und „neutral“?
„Eine persönliche Meinung ist immer auch ein Fakt. Beweisen sie gerne das Gegenteil, dann werde ich meine Meinung auch beweisen.“
Echt jetzt? Ein Fakt ist per Definition eine bewiesene Tatsache, ergo kann man auch ein Fakt nicht beweisen. Eine persönliche Meinung ist eigentlich kein Fakt, kann sich aber an Fakten orientieren. Eine Meinung lässt sich auch nicht beweisen, auch wenn ich jetzt ziemlich neugierig darauf bin, wie Sie dies anstellen wollen (Protipp: Verlangen Sie Eintrittsgeld für diese Vorstellung). Desweiteren muss sie auch nicht bewiesen werden, weil sie nur eine Meinung ist (ergo eine von vielen, völlig belanglos, tut nichts zur Sache ;)). Wenn Sie unbedingt jemandem was beweisen wollen/müssen, dann versuchen Sie’s mit einer Behauptung (Szenenbegriff: These). Diese lässt sich sehr schön begründen oder widerlegen. Voraussetzung: Sie brauchen Argumente. Argu…waaas?? Argumente. Ein Argument ist eine Aussage oder eine Folge von Aussagen mit denen Sie versuchen die Menschen von der Richtigkeit Ihrer Behauptung zu überzeugen. Wenn Sie Ihre Behauptung durch gültige Konklusionen aus Prämissen deduzieren können, dann sind Sie am Ziel und haben den erforderlichen Beweis erbracht.
Long story short: ohne Bildung sind Sie am Arsch und Ihre persönliche Meinung interessiert auch echt keinen Arsch. Analverkehr hin oder her.
Man sollte an Schulen lehren warum religiöse homophobe Spinner wie Volkmar Janke entgegengetreten werden muß
@Volker Janke, 26
Dann ist das Mittel der Wahl also die (verbindliche) Vielehe – nicht natürlicher oder unnatürlicher im Laufe der menschenlichen Kulturgeschichte als die Paarehe, darüber hinaus aber deutlich fortpflanzungfördernder?
@ Schnellinger
das ist sicher total sinnvoll, wenn man selbst keine Argumente mehr hat, Menschen zu diffamieren und Kindern so demokratische Grundregeln und Respekt beizubringen… *Ironie off*
@Volkmar Janke :
„Natürlich ist das, was der Fortpflanzung dient und in der Geschichte bis heute als Norm konstatiert wird – die Ehe zwischen Mann und Frau.“
Eine schöne Definition von „natürlich“ haben Sie da. Wäre schade, wenn sie an natürlichen Abführtropfen scheitert. Wissen Sie was Misshandlung von Schutzbefohlenen bedeutet? Ja? Dann wissen Sie auch, dass der Täter meistens aus dem engsten familiären Umfeld kommt. Und das soll „das besondere und schützenswerte an der Ehe zwischen Mann und Frau, die in der Geschichte der Völker einen besonderen Platz in der Gesellschaft hat.“sein?
Wait, whaaaaat?
„Und Kinder an dieser Stelle beeinflussen zu wollen durch politisch korrekte Sichtweisen ist aus meiner Sicht verwerflich und stellt eine Manipulation dar, der die Gesellschaft ein Riegel vorschieben muss.“
Dann doch lieber die Kinder mit eigener, kleingeistigen, welt- und realitätsfremden Sichtweise manipulieren, nicht wahr? ;)
@Volkmar Janke
Wenn Homosexualität nicht natürlich ist, also durch Sozialisierung, Umgang, Kultur, etc. also spezifisch menschliche Ausprägungen des Sozialverhaltens entspringt, warum gibt es dann in der Natur bei vielen Tierarten Homosexualität? Gut dokumentiert ist das zum Beispiel bei Bonobos, Schwänen und Delphinen. Ob die wohl auch in der Schule zu viel über Analverkehr gesprochen haben?
@ Matussek-Sockenpuppe Volkmar Janke
Welche Argumente haben Sie eigentlich gebracht, denen man widersprechen kann? Sie werfen ohne Belege Behauptungen in den Raum – und wenn das jemandem zu doof ist und er das auch äußert, ist das kein demokratischer Diskurs…
Zum Beispiel ist „Unsinn“ noch ein Euphemismus, wenn sie behaupten, Homosexualität sei nichts Natürliches, sondern Kulturelles. Wieso gibt es dann eigentlich auch in Ländern, in denen sie verpönt ist, Homosexuelle, auch wenn die Kinder in der Schule wohl kaum „verschwult“ werden?
Im Römischen Reich war Homosexualität übrigens auch etwas Normales. Untergegangen ist es erst nach seiner Christianisierung, als Homosexualität verpönt war…
@Volkmar Janke:
Es gibt verschiedene Erklärungsansätze, ja, aber keiner von denen ist eindeutig bewiesen. Was vllt. auch daran liegt, dass Homosexualität bei verschiedenen Menschen verschiedene Ursachen hat.
In Hinblick auf Mobbing oder Diskriminierung hilft die Frage aber nicht weiter – wenn jemand stottert, schützen Vorträge über „Stottern und seine Ursachen“ mal rein gar nicht vor Ausgrenzung. (Beispiel rein willkürlich gewählt.)
Die Frage nach der „Natürlichkeit“ ist insofern egal.
@DAW: Homosexualität im römischen Reich war i.d.R. eine Beziehung zwischen Sklaven und Eigentümer, also vllt. nicht ganz das, was man Jugendlichen gegenüber als Argument verkaufen sollte.
Das Ende der rR wurde durch die Völkerwanderung ausgelöst, deren Völker i.d.R. deutlich mehr gegen Homosexualität hatten als das ach so schlimme Christentum, welche ihrerseits ausgelöst wurde durch das Ende des sogenannten Klimaoptimums der Römerzeit. Die Völkerwanderung jetzt, nicht die Homosexualität.
Jugendlichen zu erzählen, dass es Homosexualität gibt und man nicht genau weiß, wie die entsteht, damit a) die Heteroas die Homosexuellen nicht diskriminieren und b) die Homosexuellen sich nicht selbst die „Schuld“ geben, ist ja kein schlechter Ansatz. Es wird ja auch niemand anfangen zu stottern, wenn man einen Vortrag über Stottern hört.
Meinem eher pessimistischen Menschenbild nach nutzt das aber auch nicht viel.
@ Mycroft
Sexuelle Identität ist ein komplexes Thema und in der Entstehung bzw. Reife eines Menschen haben verschiedene Faktoren über Jahre Einfluss auf das Gelingen oder Misslingen von sexueller Identität. Das betrifft nicht nur Menschen mit mehr oder minder stark ausgeprägten homoerotischen Empfindungen, es betrifft auch Menschen, die Opfer eines Missbrauchs oder einer Vergewaltigung wurden. Diese ganze Thematik gehört meiner Meinung nach nicht in den Schulunterricht.
Ich sehe auch einen gravierenden Unterschied zwischen Mobbing und Diskriminierung. Weil ich als Christ und aufgrund meiner Beschäftigung mit dem Thema Homosexualität als unnatürlich und Ausdruck einer Sexualneurose sehe, diskriminiere ich damit nicht Menschen. Wenn sich Schüler über Mitschüler lustig machen, weil sie schwul wirken oder sich als schwul geoutet haben, dann ist das keine Diskriminierung. Die Problematik Ausgrenzung und Mobbing wird nicht durch Informationen über sexuelle Praktiken aufgehoben. Im Übrigen sollte Kindern und Jugendlichen geraten werden, ihre sexuellen Vorlieben oder Neigungen für sich zu behalten. Niemand outet sich als heterosexuell. Niemand muss oder sollte sich als homosexuell outen. Das gehört in den privaten Bereich eines Menschen. Junge Menschen machen mitunter eine Phase durch, in der sie homoerotische Gefühle empfinden – bei vielen vergeht das und mündet später in heterosexuelle Gefühle. Wenn in dem Material „Sexualität der Vielfalt“ gesagt wird: „Dabei verdient jede Haltung Respekt, sofern sie die grundlegenden Bedürfnisse der Menschen
achtet und sich an den Menschenrechten orientiert.“ (S.7) birgt sehr viel Brisanz und Klärungsbedarf. Wer definiert was grundlegende Bedürfnisse von Menschen sind? Promiskuität wie sie unter homosexuellen Männern sehr verbreitet ist missachtet meiner Meinung nach grundlegende Bedürfnisse von Menschen. Ungeschützter Sex zwischen Männern, der die Ansteckung mit HIV stark begünstigt, missachtet ein grundlegendes Bedürfnis von Menschen. Wieder ein Thema, das hier nicht hin gehört.
In dem Artikel geht es um den Umgang der Medien im Blick auf das Verwenden des Materials „Sexualität der Vielfalt.“ Dass sich Menschen an dieser Stelle laut empören ist verständlich und richtig. Dies Material gehört nicht in Schulen.
@ Mkaysen
Erstens sind Menschen keine Tiere.
Zweitens haben Tiere keine Schulbildung.
Drittens, bin ich kein Biologe.
Viertens, warum dürfen denn Tiere Tiere töten und essen, aber Menschen nicht?
Der Verweis auf homosexuelles Verhalten unter Tieren ist nicht hilfreich, weil es uns nicht davon entpflichtet, Homosexualität zu verstehen und moralisch zu bewerten.
@ A. Nales
Missbrauch von Schutzbefohlenen ist ein Verbrechen und keine Begründung für die besondere Stellung der Ehe. Das ist ein plumpes Ablenkungsmanöver und hat mit dem, was natürlich ist absolut nichts zu tun.
„Dann doch lieber die Kinder mit eigener, kleingeistigen, welt- und realitätsfremden Sichtweise manipulieren“
Nein. Ich bin nicht manipuliert worden als Kind – man hat mich damit nicht behelligt und das war gut. Ich habe mir meine eigene Meinung gebildet. Das gleiche Recht haben sie auch, und auch wenn es ihnen nicht gefällt, das Material „Sexualität der Vielfalt“ stellt eine Manipulation von Kindern dar.
@ Zet
Die Vielehe ist schon lange in Europa verboten. Der Zweck einer Ehe ist nicht ausschließlich die Fortpflanzung, auch wenn das ein wichtiger Aspekt der Ehe zwischen Mann und Frau ist. Aber das ist ein anderes Thema.
@ A. Nales
Da sie ja offenbar ein gebildeter Mensch sind, informieren sie sich doch selbst an geeigneter Stelle.
Wenn meine Meinung sie nicht interessiert, warum machen sie sich denn dann die Mühe so ausführlich darauf zu reagieren? Lesen sie doch einfach drüber weg, mal so als Empfehlung von einem „Ungebildeten“ :)
@ Christian Rolfes
Nur mal als kleiner Tipp: Wissenschaftlicher sind in ihrer Forschung vorurteilsfrei. Hat sich als sehr hilfreich erwiesen. Sollten sie mal darüber nachdenken, warum sie Christen pauschal als unglaubwürdig diskriminieren.
@ alle
die unterschiedlichen Standpunkte sind zur genüge mitgeteilt, darum sehe ich keinen weiteren Bedarf auf Kommentare einzugehen, die allesamt am eigentlichen Artikel vorbeigehen, nämlich die Reaktion der Medien auf das Verwenden bzw. Nichtverwenden des umstrittenen Schulmaterials „Sexualität der Vielfalt.“
Wer sich eine eigene Meinung bilden möchte, hat alle Möglichkeiten dazu.
Meine Güte, wie viele neue Kommentare es hier gibt, wenn man einen Tag mal keine Zeit hat nachzusehen. Generell ist es mir ja oft suspekt, wenn (fast) alle auf einen (Volkmar Janke) verbal eindreschen, aber jetzt fühle ich mich doch genötigt, auch noch mal meinen Senf dazuzugeben. Der Einfachheit halben beziehe ich mich mal auf Ihre letzten drei Kommentare (38-40):
„Sexuelle Identität ist ein komplexes Thema und in der Entstehung bzw. Reife eines Menschen haben verschiedene Faktoren über Jahre Einfluss auf das Gelingen oder Misslingen von sexueller Identität. Das betrifft nicht nur Menschen mit mehr oder minder stark ausgeprägten homoerotischen Empfindungen, es betrifft auch Menschen, die Opfer eines Missbrauchs oder einer Vergewaltigung wurden. Diese ganze Thematik gehört meiner Meinung nach nicht in den Schulunterricht.“
Das heißt, für Sie sind Homosexuelle quasi in ihrer sexuellen Identität verkümmert? Im Reifungsprozess stecken geblieben? Nicht auf der gleichen Stufe angelangt wie Sie? Das halte ich für eine sehr gewagte Aussage. Und, falls Sie das so gemeint haben: Meiner Meinung nach gehört selbstverständlich auch die Thematik des Missbrauchs und der Vergewaltigung in die Schule. Und das auch nicht erst zum Abitur, wenn natürlich auch an das Alter angepasst. Schließlich sind Kinder vermutlich am häufigsten Opfer von Missbrauch (meine Vermutung, keine Statistik zur Hand).
„Ich sehe auch einen gravierenden Unterschied zwischen Mobbing und Diskriminierung. Weil ich als Christ und aufgrund meiner Beschäftigung mit dem Thema Homosexualität als unnatürlich und Ausdruck einer Sexualneurose sehe, diskriminiere ich damit nicht Menschen. Wenn sich Schüler über Mitschüler lustig machen, weil sie schwul wirken oder sich als schwul geoutet haben, dann ist das keine Diskriminierung. Die Problematik Ausgrenzung und Mobbing wird nicht durch Informationen über sexuelle Praktiken aufgehoben.“
Wenn Sie als Christ das so sehen und diese Ansicht für sich behalten, gebe ich Ihnen recht. Wenn Sie Ihre Gedanken allerdings in der Öffentlichkeit äußern und/oder versuchen, Homosexualität wie auch immer aus der Öffentlichkeit zu verdrängen, weil sie nicht zu Ihren sehr persönlichen Moralvorstellungen passt, dann muss ich Ihnen vehement widersprechen. Und ich hoffe ganz stark, dass Sie den Folgen Satz über die Schüler nicht so gemeint haben, sondern Ihnen ein „keine“ zu viel in den Satz geraten ist…
Wenn Ausgrenzung und Mobbing auf dem Missverständnis bzw. der moralischen Unterdrückung von Sexualität beruht, dann muss selbstverständlich aufgeklärt und informiert werden. Warum ist denn „schwul“ nach wie vor in weiten Teilen ein Schimpfwort? Weil Homosexualität teilweise immer noch unterdrückt oder zumindest als nicht gleichberechtigt angesehen wird. Wie von Ihnen.
„Wer definiert was grundlegende Bedürfnisse von Menschen sind? Promiskuität wie sie unter homosexuellen Männern sehr verbreitet ist missachtet meiner Meinung nach grundlegende Bedürfnisse von Menschen. Ungeschützter Sex zwischen Männern, der die Ansteckung mit HIV stark begünstigt, missachtet ein grundlegendes Bedürfnis von Menschen. “
Die Definition möchten Sie anscheinend gerne geben. Bei Ihren Vorurteilen bin ich aber froh, dass Ihre Definition nicht zwingend eine allgemein gültige ist…
„Erstens sind Menschen keine Tiere.
Zweitens haben Tiere keine Schulbildung.
Drittens, bin ich kein Biologe.
Viertens, warum dürfen denn Tiere Tiere töten und essen, aber Menschen nicht?
Der Verweis auf homosexuelles Verhalten unter Tieren ist nicht hilfreich, weil es uns nicht davon entpflichtet, Homosexualität zu verstehen und moralisch zu bewerten.“
Erstens sind Menschen selbstverständlich Tiere, Säugetiere um genau zu sein (bzw. Primaten, Hominiden, wie genau sie es auch haben wollen). Zu zweitens gebe ich Ihnen eingeschränkt recht, insofern die Begrifflichkeit der Schule vielleicht nicht direkt übertragen werden kann. Selbstverständlich lernen andere Tiere auch von ihren Artgenossen, geben Wissen und Verhaltensweisen weiter. Von moralischen Überlegungen zu ihrer Sexualität sind sie dabei vermutlich meist befreit. Drittere Anmerkung kann man an Hand Ihrer Kommentare gut nachvollziehen, ohne Ihnen damit zu nahe treten zu wollen. Zu viertens muss ich nochmal auf vorherigen Kommentare Ihrerseits ausholen:
Sie haben meiner Meinung nach ein sehr krudes Verständnis von „natürlich“. Für mich sehr wohl all das natürlich, was auch existiert. Dazu zählen auch die von Ihnen erwähnte Homosexualität, Kannibalismus, Pädophilie, Mord (selbstverständlich ohne dies alles auf eine Stufe zu stellen) etc. Was Sie meinen, ist das, was den Menschen dann tatsächlich in diesem Umfang von anderen Tieren unterscheidet: Kultur, Zivilisation, Regeln, Gesetze, Moral, Ethik. Wir bringen uns nur deshalb nicht (immer, ständig und alle) gegenseitig um, weil wir akzeptiert haben, dass wir als Gesellschaft mit gewissen Regeln sicherer, besser, länger leben. Wie genau diese Regeln aussehen sollen, darüber wird selbstverständlich seit Jahrtausenden gestritten. Das heißt aber auch, dass diese Regeln veränderlich sind. Meiner bescheidenen Meinung nach sollten diese Regeln auf das Wohl des Individuums ausgelegt sein und nicht auf das einer bestimmten Gruppierung (wie bspw. erzkonservativ-religiösen). Darauf hat sich die Weltgemeinschaft im Großen und Ganzen auch geeinigt, schließlich haben wir heute eine große Palette von Grund- bzw. Menschenrechten.
Das hatte jetzt alles etwas weniger mit dem Artikel zu tun, aber diese Richtung hatte die Diskussion nun mal (verständlicherweise) eingeschlagen.
Hmmm,
meine Meinung ist, unabhängig davon wie man zu dem Thema steht, dass die Diskussion ohne einen gewissen Herrn Janke nur an Qualität zunehmen kann.
Meinungen wörtlich als Fakten zu definieren und bei Herausstreichung der fehlenden Argumentationen sich darauf zurückzuziehen, dass sich jeder selber informieren könne ist schon Realsatire. Da muss man nicht mehr dagegen anreden.
„Nur mal als kleiner Tipp: Wissenschaftlicher sind in ihrer Forschung vorurteilsfrei. Hat sich als sehr hilfreich erwiesen. Sollten sie mal darüber nachdenken, warum sie Christen pauschal als unglaubwürdig diskriminieren.“
Das sind nun einmal Erfahrungen die ich gemacht. Viele christliche Wissenschaftler sind nun mal nicht vorurteilsfrei siehe „Wissenschaftler“ wie Christl Vornhold oder die Plagegeister von Wüstenstrom und dergleichen.
Führende psychologische Organisationen sind sich einig, dass Homosexualität nicht veränderbar ist und die sind deutlich glaubwürdiger als Wissenschaftler mit der Bibel in der Hand. Jeder anbietet Homosexualität umkehren zu können ist ein Fall für den Staatsanwalt wegen gefährlicher Körperverletzung.
@Volkmar Janke:
Der Unterschied zwischen Mobbing und Diskriminierung ist mir bewusst. Aber „Sexuelle Identität“ ist, ob man sich als Mann oder Frau identifiziert, was den allermeisten Menschen auch ohne Schulunterricht gelingt; Homo- und Heterosexualität nennt man „Sexuelle Orientierung“.
Dessenungeachtet.
Ein Schulprojekt über Homosexualität macht aus heterosexuellen Jugendlichen ebensowenig homosexuelle, wie ein Schulprojekt über Heterosexualität aus homosexuelle heterosexuelle macht. Insofern kann es keine „Verschwulung“ geben.
@alle anderen: angenommen, der Zweck einer Ehe sei _nicht_, Kinder zu bekommen und großzuziehen, warum sollte der Staat die Ehe überhaupt besonders schützen und fördern?
@48
„@alle anderen: angenommen, der Zweck einer Ehe sei _nicht_, Kinder zu bekommen und großzuziehen, warum sollte der Staat die Ehe überhaupt besonders schützen und fördern?“
Der Zweck einer Ehe ist nicht Kinder zu bekommen. Kann es auch nicht sein, da kein kausaler Zusammenhang vorliegt. Man muss nicht verheiratet sein um Kinder zu haben und man bekommt nicht automatisch Kinder, wenn man verheiratet ist.
@Bülent Akilli
Es besteht auch kein kausaler Zusammenhang zwischen Unfallversicherungen und Unfällen – man muss keine Unfallversicherung haben, um Unfälle zu bauen, und man hat auch nicht automatisch einen Unfall, weil man eine Unfallversicherung hat.
Dennoch sehe ich auch ohne Kausalzusammenhang eine gewisse Zweckmäßigkeit von Unfallversicherungen.
Welchen Zweck dient Ihrer Meinung nach die staatliche Förderung und Unterstützung von Ehen denn Ihrer Meinung nach? Bzw., wenn Sie darin keinen Zweck (mehr) sehen, sollte man diese Förderung nicht abschaffen, meinetwegen zugunsten einer anderen Sache?
@50 Mycroft
Naja, das Beispiel hinkt etwas. Eine Unfallversicherung schließe ich ab, damit ich im Falle eines Unfalls eine Absicherung habe. Also sehe ich darin eine Verbindung. Aber die Ehe schließe ich nicht ab für den Fall, dass ich Kinder bekomme. Und es garantiert ja auch keine Zeugung.
Nicht, dass wir uns missverstehen. Die Förderung durch den Staat verfolgt bestimmte Zwecke. Ich wollte nur ausdrücken, dass eine Ehe, vor allem heutzutage, nicht automatisch die Ziele des Staates durch diese Förderung erfüllt.
Und eine Ehe kann verschiedene Zwecke erfüllen. Für die einen gehört es traditionell als Bezeugung einer Gemeinschaft (emotionale Ebene), für die anderen ist es dann wiederum (auch) zur Absicherung von Sachwerten für den Ehepartner und /oder Kinder, z.B. Erbe. Oder beides. Muss jede/r für sich entscheiden.
Aber wenn es Ihnen speziell um das Thema Förderung durch den Staat geht, dann sehe ich eher das Problem, dass trotz Förderung durch den Staat viele (Ehe-)Paare keine Kinder bekommen. Die einen wollen vielleicht keine. Die anderen können es sich nicht leisten. Soll es statt der Eheförderund neben dem Kindergeld eine spezielle Zeugungsföderung geben?. Gab es zu anderen Zeiten und auch in anderen Ländern immer wieder mal.
@Bülent Akilli:
Manche Leute schließen eine Ehe ab (passende Formulierung übrigens), weil sie dadurch bestimmte staatliche Vorteile gewährt bekommen; sie bekommen aber keine Kinder, was sie inzwischen viel leichter verhindern können als zur Zeit, in der der Schutz der Ehe ins GG geschrieben wurde. Ok, jeder hat ein Recht, sein Leben so zu gestalten, wie ihr oder ihm das gefällt.
Jetzt sind kinderlose Eheleute gegenüber Eltern materiell in mehrfacher Hinsicht im Vorteil:
– beide können volltags arbeiten und verdienen mehr Geld
– es müssen keine Kinder versorgt werden, d.h., die Ausgaben sind geringer
– man ist in Bezug auf Wohnungs- und Jobsuche flexibler, kann also Einkommen und Ausgaben optimieren
_UND_ man hat alle Vorteile, die man als Eheleute hat
(und man ist nicht unfruchtbar oder alt, im Unterschied zu Leuten, die unfreiwillig kinderlos sind), also profitieren freiwillig kinderlose Eheleute durch die Ehe mehr als solche mit Kindern.
Und wenn man „nur“ heiratet, weil man das aus emotionalen oder romantischen Gründen macht, wieso sollte den Staat das überhaupt interessieren? Blutbrüderschaft erzeugt ja auch keine Sonderrechte.
Insofern gebe ich Ihnen Recht: wenn der Zweck der Ehe als staatlich unterstütze Institution sein soll, Menschen mit Kinderwunsch zu unterstützen, wird dies von so vielen Menschen zweckentfremdet, dass die Sinnhaftigkeit der Maßnahme inzwischen auf der Kippe steht.
Jetzt wäre die nächste Frage: ist es überhaupt im Interesse des Staates, Menschen mit Kinderwunsch zu unterstützen?
@VolmarJanke
„weil es uns nicht davon entpflichtet, Homosexualität zu verstehen und moralisch zu bewerten“
was genau nochmal verpflichtet dich anderer Menschen sexueller Preferenzen moralisch zu bwereten?
Der unnatürliche Glaube Wahnvorstellungen von Menschen die Stimmen aus brennenden Büschen hören, könnten eine Säugetierart davon abhalten, was sonstwo in der Gattung völlig natürlich ist, zu unterdrücken und „heilen“ zu wollen?
Herr Janke,
ich möchte Ihnen empfehlen, sich mal mit den folgenden Aspekten zu beschäftigen, zu denen Sie sicher auch als Laie schnell im Netz Einstiegsinformationen finden, oder jemanden der es Ihnen erklärt:
– Die unspezifische Natur physiologischer Erregung und ihre kognitiv-attributorische Kausal-Interpretation im situativen und sozial erwünschten Kontext.
Vielleicht erschliesst sich Ihnen dann die eigentliche Quelle Ihrer heiligen Erregung und Fixierung, sowie was Sie dazu motiviert, hier mit der Speerspitze Ihrer gesegneten heiligen Lanze gegen Windmühlen anzureiten.
Schlimm, welche Deformationen unterdrückte Triebe beim Menschen anrichten können…
Es ist nun so, dass man mit den Fans dieser kruden und jeglicher Grundlage entbehrender Theorien nicht diskutieren kann. Sie wollen einfach, dass es stimmt, weil es in ihr Weltbild paßt. Weil es passen muß.
Ich kann mich darüber aufregen, vergebens dagegen argumentieren, mir vor Ärger übr soviel Dummheit und Fanatismus ein Magengeschwür zulegen – oder ich lache die Deppen von AfD und Besorgten Eltern einfach aus.
Praktisch genau mein Thema – als es um die „Sexualpädagogik der Vielfalt“ ging, damals noch mit Mattusek, war ich bereits voll dabei – mitlerweile kenne ich vermutlich mehr SchLau-Mitglieder als Heteros. Wenn ihr je wieder genau für mich schreiben wollt, einfach wieder Wahrheit und Sexualpädagogik miteinander verbinden.
Danke für den erhellenden Artikel.
Zu ergänzen bleibt u.a. noch, dass es hier thematisch nicht nur um die angebliche „Frühsexualisierung“ (lies: Verschwulung) von Kindern geht, sondern auch um eine Rückkehr des schlechten alten Sexismus, der im Schlepptau jeglicher Queerfeindlichkeit daherkommt.
Keine Diskussion über Bildungspläne, in der nicht das längst überfällige Infragestellen von sexistischen Rollenbildern als „Gender-Wahn“ diskreditiert wird. „Gender Mainstreaming“ (was zunächst ja nichts anderes bedeutet, als die grundgesetzlich vorgeschriebene Gleichstellung von Männern und Frauen konsequent umzusetzen) wird unter paranoiden Vorzeichen umgedeutet. Das giftige Gebräu von falsch verstandener und verzerrter Queer Theory, Dekonstruktivismus und Feminismus, das von Autor*innen wie Birgit Kelle oder Gabriele Kuby profitträchtig serviert wird, greift die Neue Rechte begeistert auf – und leider auch die Medien.
Damit werden nicht nur die legitimen Forderungen der LGBTTIQ*-Bewegung dämonisiert, sondern auch der Feminismus (oder was von ihm noch übrig ist) und die Gleichstellungsbestrebungen der Frauen, die als „naturwidrige“ Gleichmacherei verteufelt werden.
Auch hier wirkt, wie im Artikel so treffend beschrieben, eine Logik der extremstmöglichen Alarmisierung („Die Gender-Mainstreaming-Lobbyisten wollen uns alle in geschlechtslose Zombies verwandeln!“), die leider den größten politischen und klick-rechnerischen Profit bringt.
Allein dafür, das stockkonservativen Medien das Wort „Analverkehr“ abdrucken, hat sich das doch eigentlich gelohnt. Aber vielleicht sollten die auch mal diese Übungen machen, vielleicht entdeckt ja der ein oder andere ganz neue Leidenschaften. Was mich aber zum nachdenken bringt ist, dass diese Konservativen ja gerne auch als „steif“ oder mit „Stock im Hintern“ beschrieben werden, was ja dann doch irgendwie widesprüchlich ist.
@jonas Konservative und andere Homophobe haben mit Analverkehr recht wenig Schwierigkeiten, solange es sich um eine weibliche Analregion handelt. „Eklig“ und „unnatürlich“ wird das immer nur bei Männerhintern.
Guten Artikel. Hat mir neue Infos gebracht.
Regelmäßige Artikel rund um die Sexualität wär mir genehm.
was hat Analsex mit Schwulen zu tun?
Klar haben Schwule eine Möglichkeit weniger, den Penis in einen anderen Menschen zu schieben.
Aber es gibt mehr als genug heterosexuelle Frauen und Männer, die ebenso Analsex mögen – auch in sich.
Ob aber Sexualität außerhalb der Fortpflanzung in den Schulunterricht gehört, darüber muss diskutiert werden.
Die Schule kann und soll nicht alle Bereiche des Lebens abdecken. Die Schule ist aber ein einmaliger Platz, an dem sich junge Leute zusammenfinden (müssen) und man dort die Chance hat allen jungen Leuten die Basis des Menschseins zu lehren. Ob Sexualpraktiken dazugehören?
Extrem gute Arbeit. Passend dazu:
http://www.fr-online.de/die-mythen-der-rechten/die-mythen-der-rechten-zurueck-zum-tabu,34020742,34141986.html
Zitat „Das ist leider nicht mehr so leicht nachzuweisen, weil die Unterrichtsmaterialien mit dem Titel „Spielerische Auseinandersetzung mit dem Thema ‚Liebe und Sexualität’“, die nun skandalisiert werden, auf der Internetseite des Projekts „Schule der Vielfalt“ nicht mehr zu finden sind. Am 4. März 2016 waren sie noch da, wie eine Archivversion zeigt.“ – Sehr aufschlussreich. Warum wurden denn diese Unterrichtsmaterial entfernt und sind für eine Überprüfung nicht mehr zugänglich? Das spricht eine sehr deutliche Sprache. Zitat „Damals waren es aber nicht nur die „Welt am Sonntag“ und der rechte Rand, sondern die ganze Presselandschaft, durch die böse und falsche Gerüchte geisterten.“ Die ganze Presselandschaft liegt also falsch! Alle irren. Nur Herr Krake nicht. Weisste bescheid. Netter Versuch, Leser für doof zu verkaufen…..
Zitat „Die Gegner des Bildungsplans waren der Ansicht, dass dies Familie und Gesellschaft zu zersetzen drohe, und dass Kinder daher lernen sollten, dass Sexualität das sei, was ein Mann und eine Frau zur Fortpflanzung tun müssten.“ Das ist nachweislich eine Falschaussage und definitiv nicht seriöser Journalismus. Ich nenne das ein Eigentor. Es zeigt schlicht, dass es sehr sehr schwer ist, sachlich und neutral über das Thema sexuelle Vielfalt zu schreiben.
@schnellinger:
„Konservative und andere Homophobe haben mit Analverkehr recht wenig Schwierigkeiten, solange es sich um eine weibliche Analregion handelt. „Eklig“ und „unnatürlich“ wird das immer nur bei Männerhintern.“
Die Panik speist sich aus dem unterdrückten Trieb und dem Entsetzen über das was man da „ahnt“. Und das muss maximal aggressiv unterdrückt werden. Wenn so Leute beginnen, mir auf die Nerven zu gehen, frage ich sie irgendwann, warum sie jetzt eigentlich so manisch unaufhörlich über Männersex sprechen müssen. Und lasse wissen, dass mich das langweilt, weil …mich das Thema schlicht nicht erregt.
Manchmal ist es mir auch recht, jemanden schlicht zum verstummen zu bringen, ich muss nicht für jede zuckende-Eichel-perspektive Respekt heucheln.
@Volkmar Janke:
Sie sind einer Überprüfung zugänglich und oben verlinkt.
Das Grundgesetz tritt nicht für die Gleichstellung (Ergebnisgleichheit) von Mann und Frau ein, sondern für die Gleichberechtigung (Chancengleichheit). Das ist ein himmelweiter Unterschied, so sehr es vielen derzeit auch als fortschrittlich und richtig(tm) erscheinen mag, das nicht so genau zu nehmen.
Im Übrigen führt bei aller berechtigten Kritik an der medialen „Aufbereitung“ dieses Themas kein Weg daran vorbei, dass die Diskussion im Grundsatz legitim ist. Ein paar Gedanken dazu wären in meinen Augen ein wertvoller Beitrag von Übermedien, die Diskussion zu versachlichen (es liest ja der ein oder andere Journalist hier mit und könnte sich inspiriert fühlen). Denn Unterrichtsvorschläge wie der berühmte „Puff für alle“ existieren eben. Auch wenn man all die Verdrehungen und Ereiferungen weglässt, löst sich das Thema nicht in Wohlgefallen auf.
Kein vernünftiger Mensch kann etwas dagegen haben, dass Homosexualität als eine eher seltene, aber natürliche (biologische) Variante menschlicher Sexualität in der Schule behandelt wird. Ebenso sollte man den Forschungsstand zu anderen Phänomenen der Abweichung vom „Standardbauplan“ thematisieren, etwa die Formen der Intersexualität usw. Schon um den Schülern beizubringen, dass niemand etwas dafür kann, wenn er schwul ist, und deshalb auch keine Ausgrenzung verdient. Dafür ist bekanntlich nichts so gut wie das schlichte, sachliche Verständnis solcher Phänomene. Daraus entwickelt sich der moralische Standpunkt bei der großen Mehrheit ganz von selbst, ohne Zwang.
Gruppen, die bereits diese Grundsätze aus religiösen oder sonstigen Gründen ablehnen, sollte die Gesellschaft entgegentreten, will sie eine freie Gesellschaft sein.
Etwas ganz anderes betrifft aber die Frage, ob bloße sexuelle Präferenzen wie der mittlerweile berühmte Analsex, an Schulen jenseits der Sexualaufklärung („1. macht nicht schwanger, 2. kann auch Aids übertragen“ usw) etwas zu suchen haben. Über potentiell übergriffige pädagogische Ansätze wie „Puff für alle“ sollte man durchaus streiten. An der Stelle haben eben auch ganz normale, tolerante Leute ihre Schwierigkeiten mit Konzepten, die sich mit Begriffen wie „Vielfalt“ positiv darstellen und dann so grundlegende Kategorien wie sexuelle Identität und Präferenz nicht auseinander halten können.
@volkmar lange
Witzig, hier ist es plötzlich nicht mehr denkbar, dass ein Großteil der Medienlandschaft falsch liegt. Dabei wird doch sonst von geneigter Seite bei jeder möglichen — und unmöglichen — Gelegenheit darauf hingewiesen, dass das eh alles Lügenmedien sind.
Merkwürdig.
@ichbinich
Ich finde da nichts witziges. Die „geneigte Seite“ wie sie es formulieren, ist eine verschwindend kleine Minderheit, die nicht empfänglich ist für Argumente oder sachliche Diskussionen. Es gibt keine Lügenpresse in Deutschland. Und diesen Eindruck zu erwecken mit diesem Kommentar ist aus meiner Sicht wenig überzeugend und sinnvoll. Wenn die große Mehrheit der Medien hier naiv und blind sein soll, dann muss das besser begründet werden.
@ Illen
„Kein vernünftiger Mensch kann etwas dagegen haben, dass Homosexualität als eine eher seltene, aber natürliche (biologische) Variante menschlicher Sexualität in der Schule behandelt wird.“
Es gibt keinen einzigen Beleg dafür, dass Homosexualität genetisch bedingt ist. Es gibt aber viele Menschen, die eine Veränderung ihrer homosexuellen Empfindungen erlebt haben. Im Moment ist es nicht möglich, ehrlich und sachlich über diese Frage der Entstehung von sexueller Identität zu schreiben, weil es von der LGBT Gemeinschaft nicht gewollt ist und weil die Thematik sehr komplex ist und sehr gefühlsbeladen. Aus meiner Sicht gehört die Frage nach der Entstehung von Homosexualität definitiv nicht in den Schulunterricht. Und es kann auch nicht sein, dass eine kleine Minderheit der Befürworter aus der LGBT Lobbygruppe hier eine Deutungshoheit erhält.
@Volkmar Janke:
Wieso manche Menschen homosexuell sind und manche nicht, weiß man nicht, aber man könnte im Unterricht ja thematisieren, dass man genau das nicht weiß.
zum eigentlichen Artikel: Wie so eine Scharade bei Pubertierenden _nicht_ zu Auslachen und/oder (Fremd)schämen führen soll, ist mir allerdings trotzdem ein Rätsel.
Oder die Klasse ist insgesamt schon alt genug, um über solche Dinge sachlich reden zu können, dann braucht sie die Scharade nicht.
Wenn ich mich recht erinnere, ist an der Schule so ziemlich alles Munition für Diskriminierungszwecke und/oder Mobbing; ob man zu klein ist oder zu groß, zu schlau oder zu dumm, zu sportlich oder zu unsportlich, zu viel Oberweite oder zu wenig, zu christlich, zu islamisch, zu ausländisch, zu deutsch – ist es nicht naiv, mit „spielerischer“ Herangehensweise das Problem lösen zu wollen?
Oder wenn nicht, wo bleibt die Scharade mit „Mobbingopfer“?
„Im Moment ist es nicht möglich, ehrlich und sachlich über diese Frage der Entstehung von sexueller Identität zu schreiben, weil es von der LGBT Gemeinschaft nicht gewollt ist (…)“
Eigene Meinung als Fakt verkaufen?
„Und es kann auch nicht sein, dass eine kleine Minderheit der Befürworter aus der LGBT Lobbygruppe hier eine Deutungshoheit erhält.“
Keine Angst, solange es Freiheitkämpfer, wie Sie und Harry Ubbelohe gibt, existiert auch keine Deutungshoheit der LGBT „Lobbygruppe“.
Dafür schreien Sie einfach zu laut und zu häufig und an zu vielen Orten.
Apropos Deutungshoheit: Widerspruch gegen die eigene Meinung ist keine Unterdrückung oder gar Zensur. Sondern einfach nur eine gegenteilige Meinung.
Kein Grund, ständig rumzuheulen.
@ Anderer Max
Eine persönliche Meinung ist immer auch ein Fakt. Beweisen sie gerne das Gegenteil, dann werde ich meine Meinung auch beweisen.
Ich habe keine Angst. Versuchen sie sich einfach damit anzufreunden, dass es in Deutschland das Recht der Meinungsfreiheit gibt. Zu meiner Aussage: es stimmt, es gibt noch keine Deutungshoheit, aber die LGBT Lobbyisten sind sehr darum bemüht… zum Glück mit mäßigem Erfolg, was weniger am „Schreien von Freiheitskämpfern liegt“ als am gesunden Menschenverstand und christlich geprägter Ethik an entscheidenden Stellen.
Würde ich rumheulen, wäre es nicht nötig, dass sie so empfindlich reagieren :)
@ Mycroft
Es gibt sehr gute Erklärungsmuster für die Genese von homoerotischen Gefühlen und genügend kompetente Leute, die sich darüber Gedanken gemacht haben. Aber versuchen sie das mal an öffentlichen Schulen einzubringen, der Aufschrei der Schwulen wird sehr weit hörbar sein. Gott sei Dank gibt es Möglichkeiten, dass Menschen sich informieren können, wenn es ihnen wirklich wichtig ist, Homosexualität zu verstehen.
„als am gesunden Menschenverstand und christlich geprägter Ethik an entscheidenden Stellen.“
Herzlich gelacht danke ;) Christliche Ethik braucht wohl niemand oder soll ich besser sagen christliche Doppelmoral?
„Es gibt sehr gute Erklärungsmuster für die Genese von homoerotischen Gefühlen und genügend kompetente Leute, die sich darüber Gedanken gemacht haben.“
Naja die wahrscheinlichste ist die Epigenetik: http://www.wissenschaft.de/leben-umwelt/genforschung/-/journal_content/56/12054/8279419/Homosexualit%C3%A4t-im-Spiegel-der-Epigenetik/
Naja man sollte christliche „Forscher“ ignorieren schließlich ist von deren Seite noch nie was produktives gekommen und die sind mehr als befangen ;)
Letztendlich ist es völlig egal wie Homosexualität entsteht es ist nicht veränderbar (auch wenn viele meist christliche Fanatiker das natürlich anders sehen aber natürlich ohne Evidenz)
@ Volkmar Janke:
„Es gibt aber viele Menschen, die eine Veränderung ihrer homosexuellen Empfindungen erlebt haben.“
Dafür gibt es auch einen Namen: Bisexualität…
@ DaW
Nein, Bisexualität ist etwas anderes und auch ein Hinweis auf nicht gelungene Reife im Bereich der sexuellen Reife und Identitätsfindung.
„Nein, Bisexualität ist etwas anderes und auch ein Hinweis auf nicht gelungene Reife im Bereich der sexuellen Reife und Identitätsfindung.“
Beleg bitte, Danke
„Es gibt keinen einzigen Beleg dafür, dass Homosexualität genetisch bedingt ist. Es gibt aber viele Menschen, die eine Veränderung ihrer homosexuellen Empfindungen erlebt haben.“
Auch hier hätte ich gerne einen Beleg und natürlich wissenschaftlich begründet. Also nicht irgendwelche Anekdoten und bitte keine christlichen Seiten die DIJG und dergleichen sondern etwas handfestes wissenschaftliches, Danke.
@ Volkmar Janke:
Ich wüsste nicht, inwiefern die Entstehung von Homosexualität von Relevanz wäre bei dieser Diskussion. Bei der Erstellung von Essensplänen kommt ja auch hoffentlich niemand auf die Idee, ernsthaft darüber zu diskutieren warum ein Teil der Menschen Spinat mag und ein anderer beim bloßen Gedanken daran grün im Gesicht wird. Es ist nunmal völlig wumpe. Wichtig ist nur: Es gibt völlig natürlicherweise homo- und bisexuelle Menschen. Und genauso natürlich und selbstverständlich sollten wir als Gesellschaft damit umgehen.
@ Volkmar Janke:
„Nein, Bisexualität ist etwas anderes und auch ein Hinweis auf nicht gelungene Reife im Bereich der sexuellen Reife und Identitätsfindung.“
Sagt wer? Der Matussek? Die von Storch?
@ Sauertöpfische Grundel
Die Entstehung von Homosexualität ist sehr wohl von Relevanz bei dieser Diskussion. Wenn sie den Verlauf lesen, werden sie sehen, wer das Thema mit dieser Diskussion in Verbindung gebracht hat.
Der Vergleich mit Vorlieben beim Essen ist nicht hilfreich, weil niemand sich die Frage stellt, warum der eine Spinat mag und der andere nicht – tatsächlich gibt es aber auch auf diese Frage nachvollziehbare Antworten und Erklärungen. Der Mensch möchte verstehen und daran ist nichts falsch. Wumpe schon gar nicht.
„Es gibt völlig natürlicherweise homo- und bisexuelle Menschen“ An dieser Stelle widerspreche ist, denn ob etwas natürlich ist kann nicht allein daran festgemacht werden, dass es etwas gibt. Natürlich ist das, was der Fortpflanzung dient und in der Geschichte bis heute als Norm konstatiert wird – die Ehe zwischen Mann und Frau. Im gleichen Sinne würden sie auch nicht sagen, es gibt natürlicherweise pädophile Menschen oder Kannibalen. Homosexualität muss sich wie jede andere Form der Sexualität bzw. menschlichen Verhaltens einer moralischen Bewertung stellen. Und Kinder an dieser Stelle beeinflussen zu wollen durch politisch korrekte Sichtweisen ist aus meiner Sicht verwerflich und stellt eine Manipulation dar, der die Gesellschaft ein Riegel vorschieben muss. Wie ich oder andere über Homosexualität denken diskriminiert niemanden. Darum hat diese Thematik der sexuellen Vielfalt in der Schule nichts verloren.
@Volker Jahnke: „Natürlich ist das, was der Fortpflanzung dient“ – dann ist Sex mit Frauen jenseits der Menopause also unnatürlich? Vom Sex mit diversen Antikonzeptiva oder – um aufs Thema zurückzukommen – vom Analsex von Männern mit Frauen ganz zu schweigen? Sind Ehen ohne Kinder unnatürlich? Der Zölibat unnatürlich? (Bei letzterem würde ich gar zustimmen.)
@ Lars
Die Thematik ist in der Tat zu komplex um sie auf einfache Sätze, wie den von mir zu reduzieren. Nein, auch Sex jenseits der Menopause ist natürlich. Das Gleiche gilt für die Frage der Verhütung und für kinderlose Ehen. Grundsätzlich ist aber nur der sexuelle Akt zwischen Mann und Frau in der Lage, Kinder zu zeugen und das ist das besondere und schützenswerte an der Ehe zwischen Mann und Frau, die in der Geschichte der Völker einen besonderen Platz in der Gesellschaft hat. Ich verstehe den Begriff „natürlich“ hier im Sinne der Fortpflanzung und Gründung von Familien. Homosexualität ist darum unnatürlich, weil die Gründung einer Familie durch Kinder grundsätzlich nicht möglich ist. Eine wertfreie Information über verschiedenste Sexualpraktiken leugnet darum die Menschenwürde (z.B. weil Menschen reduziert werden auf ein Mittel zur Lustbefriedigung, weil unverbindlicher Sex wie er in darkrooms praktiziert wird, menschenunwürdig ist) und das spezifisch menschliche – das Sex eingebunden weiß in eine verlässliche Beziehung und das Gegenüber viel mehr ist als nur Mittel zum Zweck meiner Lusterfüllung.
„Das ist nachweislich eine Falschaussage und definitiv nicht seriöser Journalismus. Ich nenne das ein Eigentor.“
Ich kann es leider nicht nachweisen, dass Menschen, die die Floskel „nachweislich“ verwenden, einem doch am Ende diesen „Nachweis“ schuldig bleiben. Wenn Sie uns hier schon mit Ihrer kreativen Definition von „Eigentor“ beglücken, dann bitte doch auch mit den angeblichen Nachweisen.
Es zeigt schlicht, dass es sehr sehr schwer ist, sachlich und neutral über das Thema sexuelle Vielfalt zu schreiben.
Dieser Satz zeigt mir, dass wenn man nichts zu sagen hat, einem weder ein Füllwort „schlicht“ (Protipp: schlicht und einfach), noch die Steigerung „sehr sehr“ (Protipp: sehr, sehr, sehr!!!!eins!!elf1!!) weiterhilft. Wer ist dieses mysteriöse „Es“ eigentlich? Und kennt dieses „Es“ den Unterschied zwischen „sachlich“ und „neutral“?
„Eine persönliche Meinung ist immer auch ein Fakt. Beweisen sie gerne das Gegenteil, dann werde ich meine Meinung auch beweisen.“
Echt jetzt? Ein Fakt ist per Definition eine bewiesene Tatsache, ergo kann man auch ein Fakt nicht beweisen. Eine persönliche Meinung ist eigentlich kein Fakt, kann sich aber an Fakten orientieren. Eine Meinung lässt sich auch nicht beweisen, auch wenn ich jetzt ziemlich neugierig darauf bin, wie Sie dies anstellen wollen (Protipp: Verlangen Sie Eintrittsgeld für diese Vorstellung). Desweiteren muss sie auch nicht bewiesen werden, weil sie nur eine Meinung ist (ergo eine von vielen, völlig belanglos, tut nichts zur Sache ;)). Wenn Sie unbedingt jemandem was beweisen wollen/müssen, dann versuchen Sie’s mit einer Behauptung (Szenenbegriff: These). Diese lässt sich sehr schön begründen oder widerlegen. Voraussetzung: Sie brauchen Argumente. Argu…waaas?? Argumente. Ein Argument ist eine Aussage oder eine Folge von Aussagen mit denen Sie versuchen die Menschen von der Richtigkeit Ihrer Behauptung zu überzeugen. Wenn Sie Ihre Behauptung durch gültige Konklusionen aus Prämissen deduzieren können, dann sind Sie am Ziel und haben den erforderlichen Beweis erbracht.
Long story short: ohne Bildung sind Sie am Arsch und Ihre persönliche Meinung interessiert auch echt keinen Arsch. Analverkehr hin oder her.
Man sollte an Schulen lehren warum religiöse homophobe Spinner wie Volkmar Janke entgegengetreten werden muß
@Volker Janke, 26
Dann ist das Mittel der Wahl also die (verbindliche) Vielehe – nicht natürlicher oder unnatürlicher im Laufe der menschenlichen Kulturgeschichte als die Paarehe, darüber hinaus aber deutlich fortpflanzungfördernder?
@ Schnellinger
das ist sicher total sinnvoll, wenn man selbst keine Argumente mehr hat, Menschen zu diffamieren und Kindern so demokratische Grundregeln und Respekt beizubringen… *Ironie off*
@Volkmar Janke :
„Natürlich ist das, was der Fortpflanzung dient und in der Geschichte bis heute als Norm konstatiert wird – die Ehe zwischen Mann und Frau.“
Eine schöne Definition von „natürlich“ haben Sie da. Wäre schade, wenn sie an natürlichen Abführtropfen scheitert. Wissen Sie was Misshandlung von Schutzbefohlenen bedeutet? Ja? Dann wissen Sie auch, dass der Täter meistens aus dem engsten familiären Umfeld kommt. Und das soll „das besondere und schützenswerte an der Ehe zwischen Mann und Frau, die in der Geschichte der Völker einen besonderen Platz in der Gesellschaft hat.“sein?
Wait, whaaaaat?
„Und Kinder an dieser Stelle beeinflussen zu wollen durch politisch korrekte Sichtweisen ist aus meiner Sicht verwerflich und stellt eine Manipulation dar, der die Gesellschaft ein Riegel vorschieben muss.“
Dann doch lieber die Kinder mit eigener, kleingeistigen, welt- und realitätsfremden Sichtweise manipulieren, nicht wahr? ;)
@Volkmar Janke
Wenn Homosexualität nicht natürlich ist, also durch Sozialisierung, Umgang, Kultur, etc. also spezifisch menschliche Ausprägungen des Sozialverhaltens entspringt, warum gibt es dann in der Natur bei vielen Tierarten Homosexualität? Gut dokumentiert ist das zum Beispiel bei Bonobos, Schwänen und Delphinen. Ob die wohl auch in der Schule zu viel über Analverkehr gesprochen haben?
@ Matussek-Sockenpuppe Volkmar Janke
Welche Argumente haben Sie eigentlich gebracht, denen man widersprechen kann? Sie werfen ohne Belege Behauptungen in den Raum – und wenn das jemandem zu doof ist und er das auch äußert, ist das kein demokratischer Diskurs…
Zum Beispiel ist „Unsinn“ noch ein Euphemismus, wenn sie behaupten, Homosexualität sei nichts Natürliches, sondern Kulturelles. Wieso gibt es dann eigentlich auch in Ländern, in denen sie verpönt ist, Homosexuelle, auch wenn die Kinder in der Schule wohl kaum „verschwult“ werden?
Im Römischen Reich war Homosexualität übrigens auch etwas Normales. Untergegangen ist es erst nach seiner Christianisierung, als Homosexualität verpönt war…
@Volkmar Janke:
Es gibt verschiedene Erklärungsansätze, ja, aber keiner von denen ist eindeutig bewiesen. Was vllt. auch daran liegt, dass Homosexualität bei verschiedenen Menschen verschiedene Ursachen hat.
In Hinblick auf Mobbing oder Diskriminierung hilft die Frage aber nicht weiter – wenn jemand stottert, schützen Vorträge über „Stottern und seine Ursachen“ mal rein gar nicht vor Ausgrenzung. (Beispiel rein willkürlich gewählt.)
Die Frage nach der „Natürlichkeit“ ist insofern egal.
@DAW: Homosexualität im römischen Reich war i.d.R. eine Beziehung zwischen Sklaven und Eigentümer, also vllt. nicht ganz das, was man Jugendlichen gegenüber als Argument verkaufen sollte.
Das Ende der rR wurde durch die Völkerwanderung ausgelöst, deren Völker i.d.R. deutlich mehr gegen Homosexualität hatten als das ach so schlimme Christentum, welche ihrerseits ausgelöst wurde durch das Ende des sogenannten Klimaoptimums der Römerzeit. Die Völkerwanderung jetzt, nicht die Homosexualität.
Jugendlichen zu erzählen, dass es Homosexualität gibt und man nicht genau weiß, wie die entsteht, damit a) die Heteroas die Homosexuellen nicht diskriminieren und b) die Homosexuellen sich nicht selbst die „Schuld“ geben, ist ja kein schlechter Ansatz. Es wird ja auch niemand anfangen zu stottern, wenn man einen Vortrag über Stottern hört.
Meinem eher pessimistischen Menschenbild nach nutzt das aber auch nicht viel.
@ Mycroft
Sexuelle Identität ist ein komplexes Thema und in der Entstehung bzw. Reife eines Menschen haben verschiedene Faktoren über Jahre Einfluss auf das Gelingen oder Misslingen von sexueller Identität. Das betrifft nicht nur Menschen mit mehr oder minder stark ausgeprägten homoerotischen Empfindungen, es betrifft auch Menschen, die Opfer eines Missbrauchs oder einer Vergewaltigung wurden. Diese ganze Thematik gehört meiner Meinung nach nicht in den Schulunterricht.
Ich sehe auch einen gravierenden Unterschied zwischen Mobbing und Diskriminierung. Weil ich als Christ und aufgrund meiner Beschäftigung mit dem Thema Homosexualität als unnatürlich und Ausdruck einer Sexualneurose sehe, diskriminiere ich damit nicht Menschen. Wenn sich Schüler über Mitschüler lustig machen, weil sie schwul wirken oder sich als schwul geoutet haben, dann ist das keine Diskriminierung. Die Problematik Ausgrenzung und Mobbing wird nicht durch Informationen über sexuelle Praktiken aufgehoben. Im Übrigen sollte Kindern und Jugendlichen geraten werden, ihre sexuellen Vorlieben oder Neigungen für sich zu behalten. Niemand outet sich als heterosexuell. Niemand muss oder sollte sich als homosexuell outen. Das gehört in den privaten Bereich eines Menschen. Junge Menschen machen mitunter eine Phase durch, in der sie homoerotische Gefühle empfinden – bei vielen vergeht das und mündet später in heterosexuelle Gefühle. Wenn in dem Material „Sexualität der Vielfalt“ gesagt wird: „Dabei verdient jede Haltung Respekt, sofern sie die grundlegenden Bedürfnisse der Menschen
achtet und sich an den Menschenrechten orientiert.“ (S.7) birgt sehr viel Brisanz und Klärungsbedarf. Wer definiert was grundlegende Bedürfnisse von Menschen sind? Promiskuität wie sie unter homosexuellen Männern sehr verbreitet ist missachtet meiner Meinung nach grundlegende Bedürfnisse von Menschen. Ungeschützter Sex zwischen Männern, der die Ansteckung mit HIV stark begünstigt, missachtet ein grundlegendes Bedürfnis von Menschen. Wieder ein Thema, das hier nicht hin gehört.
In dem Artikel geht es um den Umgang der Medien im Blick auf das Verwenden des Materials „Sexualität der Vielfalt.“ Dass sich Menschen an dieser Stelle laut empören ist verständlich und richtig. Dies Material gehört nicht in Schulen.
@ Mkaysen
Erstens sind Menschen keine Tiere.
Zweitens haben Tiere keine Schulbildung.
Drittens, bin ich kein Biologe.
Viertens, warum dürfen denn Tiere Tiere töten und essen, aber Menschen nicht?
Der Verweis auf homosexuelles Verhalten unter Tieren ist nicht hilfreich, weil es uns nicht davon entpflichtet, Homosexualität zu verstehen und moralisch zu bewerten.
@ A. Nales
Missbrauch von Schutzbefohlenen ist ein Verbrechen und keine Begründung für die besondere Stellung der Ehe. Das ist ein plumpes Ablenkungsmanöver und hat mit dem, was natürlich ist absolut nichts zu tun.
„Dann doch lieber die Kinder mit eigener, kleingeistigen, welt- und realitätsfremden Sichtweise manipulieren“
Nein. Ich bin nicht manipuliert worden als Kind – man hat mich damit nicht behelligt und das war gut. Ich habe mir meine eigene Meinung gebildet. Das gleiche Recht haben sie auch, und auch wenn es ihnen nicht gefällt, das Material „Sexualität der Vielfalt“ stellt eine Manipulation von Kindern dar.
@ Zet
Die Vielehe ist schon lange in Europa verboten. Der Zweck einer Ehe ist nicht ausschließlich die Fortpflanzung, auch wenn das ein wichtiger Aspekt der Ehe zwischen Mann und Frau ist. Aber das ist ein anderes Thema.
@ A. Nales
Da sie ja offenbar ein gebildeter Mensch sind, informieren sie sich doch selbst an geeigneter Stelle.
Wenn meine Meinung sie nicht interessiert, warum machen sie sich denn dann die Mühe so ausführlich darauf zu reagieren? Lesen sie doch einfach drüber weg, mal so als Empfehlung von einem „Ungebildeten“ :)
@ Christian Rolfes
Nur mal als kleiner Tipp: Wissenschaftlicher sind in ihrer Forschung vorurteilsfrei. Hat sich als sehr hilfreich erwiesen. Sollten sie mal darüber nachdenken, warum sie Christen pauschal als unglaubwürdig diskriminieren.
@ alle
die unterschiedlichen Standpunkte sind zur genüge mitgeteilt, darum sehe ich keinen weiteren Bedarf auf Kommentare einzugehen, die allesamt am eigentlichen Artikel vorbeigehen, nämlich die Reaktion der Medien auf das Verwenden bzw. Nichtverwenden des umstrittenen Schulmaterials „Sexualität der Vielfalt.“
Wer sich eine eigene Meinung bilden möchte, hat alle Möglichkeiten dazu.
Meine Güte, wie viele neue Kommentare es hier gibt, wenn man einen Tag mal keine Zeit hat nachzusehen. Generell ist es mir ja oft suspekt, wenn (fast) alle auf einen (Volkmar Janke) verbal eindreschen, aber jetzt fühle ich mich doch genötigt, auch noch mal meinen Senf dazuzugeben. Der Einfachheit halben beziehe ich mich mal auf Ihre letzten drei Kommentare (38-40):
„Sexuelle Identität ist ein komplexes Thema und in der Entstehung bzw. Reife eines Menschen haben verschiedene Faktoren über Jahre Einfluss auf das Gelingen oder Misslingen von sexueller Identität. Das betrifft nicht nur Menschen mit mehr oder minder stark ausgeprägten homoerotischen Empfindungen, es betrifft auch Menschen, die Opfer eines Missbrauchs oder einer Vergewaltigung wurden. Diese ganze Thematik gehört meiner Meinung nach nicht in den Schulunterricht.“
Das heißt, für Sie sind Homosexuelle quasi in ihrer sexuellen Identität verkümmert? Im Reifungsprozess stecken geblieben? Nicht auf der gleichen Stufe angelangt wie Sie? Das halte ich für eine sehr gewagte Aussage. Und, falls Sie das so gemeint haben: Meiner Meinung nach gehört selbstverständlich auch die Thematik des Missbrauchs und der Vergewaltigung in die Schule. Und das auch nicht erst zum Abitur, wenn natürlich auch an das Alter angepasst. Schließlich sind Kinder vermutlich am häufigsten Opfer von Missbrauch (meine Vermutung, keine Statistik zur Hand).
„Ich sehe auch einen gravierenden Unterschied zwischen Mobbing und Diskriminierung. Weil ich als Christ und aufgrund meiner Beschäftigung mit dem Thema Homosexualität als unnatürlich und Ausdruck einer Sexualneurose sehe, diskriminiere ich damit nicht Menschen. Wenn sich Schüler über Mitschüler lustig machen, weil sie schwul wirken oder sich als schwul geoutet haben, dann ist das keine Diskriminierung. Die Problematik Ausgrenzung und Mobbing wird nicht durch Informationen über sexuelle Praktiken aufgehoben.“
Wenn Sie als Christ das so sehen und diese Ansicht für sich behalten, gebe ich Ihnen recht. Wenn Sie Ihre Gedanken allerdings in der Öffentlichkeit äußern und/oder versuchen, Homosexualität wie auch immer aus der Öffentlichkeit zu verdrängen, weil sie nicht zu Ihren sehr persönlichen Moralvorstellungen passt, dann muss ich Ihnen vehement widersprechen. Und ich hoffe ganz stark, dass Sie den Folgen Satz über die Schüler nicht so gemeint haben, sondern Ihnen ein „keine“ zu viel in den Satz geraten ist…
Wenn Ausgrenzung und Mobbing auf dem Missverständnis bzw. der moralischen Unterdrückung von Sexualität beruht, dann muss selbstverständlich aufgeklärt und informiert werden. Warum ist denn „schwul“ nach wie vor in weiten Teilen ein Schimpfwort? Weil Homosexualität teilweise immer noch unterdrückt oder zumindest als nicht gleichberechtigt angesehen wird. Wie von Ihnen.
„Wer definiert was grundlegende Bedürfnisse von Menschen sind? Promiskuität wie sie unter homosexuellen Männern sehr verbreitet ist missachtet meiner Meinung nach grundlegende Bedürfnisse von Menschen. Ungeschützter Sex zwischen Männern, der die Ansteckung mit HIV stark begünstigt, missachtet ein grundlegendes Bedürfnis von Menschen. “
Die Definition möchten Sie anscheinend gerne geben. Bei Ihren Vorurteilen bin ich aber froh, dass Ihre Definition nicht zwingend eine allgemein gültige ist…
„Erstens sind Menschen keine Tiere.
Zweitens haben Tiere keine Schulbildung.
Drittens, bin ich kein Biologe.
Viertens, warum dürfen denn Tiere Tiere töten und essen, aber Menschen nicht?
Der Verweis auf homosexuelles Verhalten unter Tieren ist nicht hilfreich, weil es uns nicht davon entpflichtet, Homosexualität zu verstehen und moralisch zu bewerten.“
Erstens sind Menschen selbstverständlich Tiere, Säugetiere um genau zu sein (bzw. Primaten, Hominiden, wie genau sie es auch haben wollen). Zu zweitens gebe ich Ihnen eingeschränkt recht, insofern die Begrifflichkeit der Schule vielleicht nicht direkt übertragen werden kann. Selbstverständlich lernen andere Tiere auch von ihren Artgenossen, geben Wissen und Verhaltensweisen weiter. Von moralischen Überlegungen zu ihrer Sexualität sind sie dabei vermutlich meist befreit. Drittere Anmerkung kann man an Hand Ihrer Kommentare gut nachvollziehen, ohne Ihnen damit zu nahe treten zu wollen. Zu viertens muss ich nochmal auf vorherigen Kommentare Ihrerseits ausholen:
Sie haben meiner Meinung nach ein sehr krudes Verständnis von „natürlich“. Für mich sehr wohl all das natürlich, was auch existiert. Dazu zählen auch die von Ihnen erwähnte Homosexualität, Kannibalismus, Pädophilie, Mord (selbstverständlich ohne dies alles auf eine Stufe zu stellen) etc. Was Sie meinen, ist das, was den Menschen dann tatsächlich in diesem Umfang von anderen Tieren unterscheidet: Kultur, Zivilisation, Regeln, Gesetze, Moral, Ethik. Wir bringen uns nur deshalb nicht (immer, ständig und alle) gegenseitig um, weil wir akzeptiert haben, dass wir als Gesellschaft mit gewissen Regeln sicherer, besser, länger leben. Wie genau diese Regeln aussehen sollen, darüber wird selbstverständlich seit Jahrtausenden gestritten. Das heißt aber auch, dass diese Regeln veränderlich sind. Meiner bescheidenen Meinung nach sollten diese Regeln auf das Wohl des Individuums ausgelegt sein und nicht auf das einer bestimmten Gruppierung (wie bspw. erzkonservativ-religiösen). Darauf hat sich die Weltgemeinschaft im Großen und Ganzen auch geeinigt, schließlich haben wir heute eine große Palette von Grund- bzw. Menschenrechten.
Das hatte jetzt alles etwas weniger mit dem Artikel zu tun, aber diese Richtung hatte die Diskussion nun mal (verständlicherweise) eingeschlagen.
Hmmm,
meine Meinung ist, unabhängig davon wie man zu dem Thema steht, dass die Diskussion ohne einen gewissen Herrn Janke nur an Qualität zunehmen kann.
Meinungen wörtlich als Fakten zu definieren und bei Herausstreichung der fehlenden Argumentationen sich darauf zurückzuziehen, dass sich jeder selber informieren könne ist schon Realsatire. Da muss man nicht mehr dagegen anreden.
„Nur mal als kleiner Tipp: Wissenschaftlicher sind in ihrer Forschung vorurteilsfrei. Hat sich als sehr hilfreich erwiesen. Sollten sie mal darüber nachdenken, warum sie Christen pauschal als unglaubwürdig diskriminieren.“
Das sind nun einmal Erfahrungen die ich gemacht. Viele christliche Wissenschaftler sind nun mal nicht vorurteilsfrei siehe „Wissenschaftler“ wie Christl Vornhold oder die Plagegeister von Wüstenstrom und dergleichen.
Führende psychologische Organisationen sind sich einig, dass Homosexualität nicht veränderbar ist und die sind deutlich glaubwürdiger als Wissenschaftler mit der Bibel in der Hand. Jeder anbietet Homosexualität umkehren zu können ist ein Fall für den Staatsanwalt wegen gefährlicher Körperverletzung.
@Volkmar Janke:
Der Unterschied zwischen Mobbing und Diskriminierung ist mir bewusst. Aber „Sexuelle Identität“ ist, ob man sich als Mann oder Frau identifiziert, was den allermeisten Menschen auch ohne Schulunterricht gelingt; Homo- und Heterosexualität nennt man „Sexuelle Orientierung“.
Dessenungeachtet.
Ein Schulprojekt über Homosexualität macht aus heterosexuellen Jugendlichen ebensowenig homosexuelle, wie ein Schulprojekt über Heterosexualität aus homosexuelle heterosexuelle macht. Insofern kann es keine „Verschwulung“ geben.
@alle anderen: angenommen, der Zweck einer Ehe sei _nicht_, Kinder zu bekommen und großzuziehen, warum sollte der Staat die Ehe überhaupt besonders schützen und fördern?
@48
„@alle anderen: angenommen, der Zweck einer Ehe sei _nicht_, Kinder zu bekommen und großzuziehen, warum sollte der Staat die Ehe überhaupt besonders schützen und fördern?“
Der Zweck einer Ehe ist nicht Kinder zu bekommen. Kann es auch nicht sein, da kein kausaler Zusammenhang vorliegt. Man muss nicht verheiratet sein um Kinder zu haben und man bekommt nicht automatisch Kinder, wenn man verheiratet ist.
@Bülent Akilli
Es besteht auch kein kausaler Zusammenhang zwischen Unfallversicherungen und Unfällen – man muss keine Unfallversicherung haben, um Unfälle zu bauen, und man hat auch nicht automatisch einen Unfall, weil man eine Unfallversicherung hat.
Dennoch sehe ich auch ohne Kausalzusammenhang eine gewisse Zweckmäßigkeit von Unfallversicherungen.
Welchen Zweck dient Ihrer Meinung nach die staatliche Förderung und Unterstützung von Ehen denn Ihrer Meinung nach? Bzw., wenn Sie darin keinen Zweck (mehr) sehen, sollte man diese Förderung nicht abschaffen, meinetwegen zugunsten einer anderen Sache?
@50 Mycroft
Naja, das Beispiel hinkt etwas. Eine Unfallversicherung schließe ich ab, damit ich im Falle eines Unfalls eine Absicherung habe. Also sehe ich darin eine Verbindung. Aber die Ehe schließe ich nicht ab für den Fall, dass ich Kinder bekomme. Und es garantiert ja auch keine Zeugung.
Nicht, dass wir uns missverstehen. Die Förderung durch den Staat verfolgt bestimmte Zwecke. Ich wollte nur ausdrücken, dass eine Ehe, vor allem heutzutage, nicht automatisch die Ziele des Staates durch diese Förderung erfüllt.
Und eine Ehe kann verschiedene Zwecke erfüllen. Für die einen gehört es traditionell als Bezeugung einer Gemeinschaft (emotionale Ebene), für die anderen ist es dann wiederum (auch) zur Absicherung von Sachwerten für den Ehepartner und /oder Kinder, z.B. Erbe. Oder beides. Muss jede/r für sich entscheiden.
Aber wenn es Ihnen speziell um das Thema Förderung durch den Staat geht, dann sehe ich eher das Problem, dass trotz Förderung durch den Staat viele (Ehe-)Paare keine Kinder bekommen. Die einen wollen vielleicht keine. Die anderen können es sich nicht leisten. Soll es statt der Eheförderund neben dem Kindergeld eine spezielle Zeugungsföderung geben?. Gab es zu anderen Zeiten und auch in anderen Ländern immer wieder mal.
@Bülent Akilli:
Manche Leute schließen eine Ehe ab (passende Formulierung übrigens), weil sie dadurch bestimmte staatliche Vorteile gewährt bekommen; sie bekommen aber keine Kinder, was sie inzwischen viel leichter verhindern können als zur Zeit, in der der Schutz der Ehe ins GG geschrieben wurde. Ok, jeder hat ein Recht, sein Leben so zu gestalten, wie ihr oder ihm das gefällt.
Jetzt sind kinderlose Eheleute gegenüber Eltern materiell in mehrfacher Hinsicht im Vorteil:
– beide können volltags arbeiten und verdienen mehr Geld
– es müssen keine Kinder versorgt werden, d.h., die Ausgaben sind geringer
– man ist in Bezug auf Wohnungs- und Jobsuche flexibler, kann also Einkommen und Ausgaben optimieren
_UND_ man hat alle Vorteile, die man als Eheleute hat
(und man ist nicht unfruchtbar oder alt, im Unterschied zu Leuten, die unfreiwillig kinderlos sind), also profitieren freiwillig kinderlose Eheleute durch die Ehe mehr als solche mit Kindern.
Und wenn man „nur“ heiratet, weil man das aus emotionalen oder romantischen Gründen macht, wieso sollte den Staat das überhaupt interessieren? Blutbrüderschaft erzeugt ja auch keine Sonderrechte.
Insofern gebe ich Ihnen Recht: wenn der Zweck der Ehe als staatlich unterstütze Institution sein soll, Menschen mit Kinderwunsch zu unterstützen, wird dies von so vielen Menschen zweckentfremdet, dass die Sinnhaftigkeit der Maßnahme inzwischen auf der Kippe steht.
Jetzt wäre die nächste Frage: ist es überhaupt im Interesse des Staates, Menschen mit Kinderwunsch zu unterstützen?
@VolmarJanke
„weil es uns nicht davon entpflichtet, Homosexualität zu verstehen und moralisch zu bewerten“
was genau nochmal verpflichtet dich anderer Menschen sexueller Preferenzen moralisch zu bwereten?
Der unnatürliche Glaube Wahnvorstellungen von Menschen die Stimmen aus brennenden Büschen hören, könnten eine Säugetierart davon abhalten, was sonstwo in der Gattung völlig natürlich ist, zu unterdrücken und „heilen“ zu wollen?
Herr Janke,
ich möchte Ihnen empfehlen, sich mal mit den folgenden Aspekten zu beschäftigen, zu denen Sie sicher auch als Laie schnell im Netz Einstiegsinformationen finden, oder jemanden der es Ihnen erklärt:
– Die unspezifische Natur physiologischer Erregung und ihre kognitiv-attributorische Kausal-Interpretation im situativen und sozial erwünschten Kontext.
Vielleicht erschliesst sich Ihnen dann die eigentliche Quelle Ihrer heiligen Erregung und Fixierung, sowie was Sie dazu motiviert, hier mit der Speerspitze Ihrer gesegneten heiligen Lanze gegen Windmühlen anzureiten.
Schlimm, welche Deformationen unterdrückte Triebe beim Menschen anrichten können…
Es ist nun so, dass man mit den Fans dieser kruden und jeglicher Grundlage entbehrender Theorien nicht diskutieren kann. Sie wollen einfach, dass es stimmt, weil es in ihr Weltbild paßt. Weil es passen muß.
Ich kann mich darüber aufregen, vergebens dagegen argumentieren, mir vor Ärger übr soviel Dummheit und Fanatismus ein Magengeschwür zulegen – oder ich lache die Deppen von AfD und Besorgten Eltern einfach aus.