Clickbait-Journalismus

„Wenn man mal ehrlich ist, haben wir zu 100 Prozent für Google geschrieben“

Kostenlose Online-News leben von Reichweite. Deshalb locken viele Portale mit großen Versprechen auf ihre Seite – und liefern meist wenig Inhalt. Unglücke werden ausgeschlachtet, politische Themen emotionalisiert. Wir haben eine Person, die für so eine Redaktion gearbeitet hat, gefragt, warum man den Job überhaupt macht, ob man dabei seinen moralischen Kompass verliert und warum die Leser ein Teil des Problems sind.
Angelhaken mit Schild, auf dem "Klick mich" steht.
 Grafik: Canva/KI-generiert

Klicks um jeden Preis! Nach diesem Prinzip funktionieren sogenannte „Reichweitenportale“: Webseiten wie „Der Westen“, „Merkur“, „Focus Online“ oder „Infranken.de“, die sich über Werbung finanzieren. Die Inhalte sind für die Leser kostenlos. Wer will schon für Online-Journalismus bezahlen?

Wir haben bei Übermedien schon mehrfach über die Arbeit und Wirkung dieser Portale berichtet. Ihr Geschäftsmodell funktioniert nur, wenn möglichst viele Menschen auf einen Link klicken – und das gelingt am besten mit reißerischen Überschriften und irreführenden Teasern als Köder. In der Branche ist deshalb auch von „Clickbait“ die Rede. Der fatale Effekt: Nicht-Nachrichten werden zu Schlagzeilen. Politische Themen werden emotionalisiert und führen zu noch mehr Wut und Empörung in einer ohnehin schon aufgeheizten Debattenkultur.

Warum entscheidet man sich für so einen Job? Wie hoch ist der Druck, wenn alles, was zählt, …

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