Notizblog (46)

Die „Bild“ steht jetzt zu ihren Fehlern. Aber nur zu denen, die nicht so schlimm sind.

Die „Bild“ hat seit Kurzem einen Korrekturen-Liveticker, in dem die Redaktion kleine Pannen und größere Patzer auflistet. Damit will sie zeigen, dass sie vertrauenswürdig arbeitet – mit ihren gravierenden Verfehlungen setzt sie sich aber kaum ernsthaft auseinander.
Screenshot der Korrekturenseite bei Bild.de
Screenshot: Bild.de

„Bild“ hat seit zwei Wochen wieder eine feste Rubrik für Korrekturen, und dazu muss man zunächst mal sagen, dass dagegen zunächst mal nichts zu sagen ist. Medien leben davon, dass ihr Publikum ihnen vertraut, und um dieses Vertrauen zu gewinnen gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: Entweder man schreibt zuverlässig das, was die Leute lesen und glauben und worüber sie sich ärgern wollen. Oder man versucht, möglichst genau die komplexe Wirklichkeit wiederzugeben, und wenn einem dabei Fehler passieren, vertuscht man sie nicht, sondern korrigiert sie transparent.

Insofern ist eine feste Rubrik, in der die „Bild“-Zeitung ihre Fehler sammelt und berichtigt, ein Signal, dass man als vertrauenswürdiger, grundseriöser Produzent von Journalismus wahrgenommen werden möchte. Dass das tendenziell eher keine treffende Beschreibung für die „Bild“-Zeitung ist, kann man …

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