Extrem offline: Warum Journalismus von der Internetkultur überfordert ist

Der Mord an dem rechtsradikalen Aktivisten Charlie Kirk beschäftigt seit Tagen die Medien. Auf der Suche nach einer Erklärung für die Tat stürzen Redaktionen sich auf jedes erdenkliche Detail über den Täter, der offensichtlich sehr aktiv in Online-Communities war.
Dabei zeigt sich, dass „Internetkultur“ im Journalismus gar nicht erst als Kultur begriffen und wahrgenommen wird. Gleichzeitig ist die Geschichte ein Lehrstück, wie die extreme Rechte Medien instrumentalisiert. Sie will Kirk zum Märtyrer stilisieren und so das Narrativ einer tödlichen linken Ideologie weiterstricken. Dabei ist bis jetzt völlig unklar, welches Motiv der Täter hatte und ob er einem politischen Lager angehörte.
„Bild“ und
Christian Stöcker drüben bei Spiegel Online hat’s auch für Laien gut erklärt, eine positive Überraschung beim Spiegel.
Die Groyper selbst feiern diese Tat als eine von ihnen. Man muss ja nicht so tief in der Materie der Internetkultur versumpft sein, um daraus etwas abzuleiten: Dass der Täter vermutlich ultra rechts ist. Zieht man den sozio-familiären Background mit das zu, dürfte es noch eindeutiger werden. Bei islamistischn gewalttaten klappt das journalistisch ja auch: Kaum bekennt sich irgend ein Furz-Arm des IS oder der Al-Quaida selbst zu einer völlig randommäßigen Tat, beanspruchen sie das für sich. Und die Presse springt über das Stöckchen und schreibt das denen auch zu. Für mich ist das ein ganz klarer Fall von Presseversagen nach dem Muster „auf dem rechten Auge mehr Dioptrien als auf dem Linken.
Vermutlich hat sich die Ubermedien-Veröffentlichung mit dem Artikel von Christian Stöcker auf Spiegel.de überschnitten. Deshalb meine Ergänzung:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/attentat-auf-charlie-kirk-zweifel-an-linker-ideologie-von-tyler-robinson-als-motiv-a-2da6fe8d-9060-4fcd-b621-1a609189ba86
Warum erwähnt der Autor nicht, dass es auch Journalisten und Medien gibt, wie zum Beispiel Christian Stöcker auf Spiegel.de,, die genau das, was er fordert (und verständlicher als er selber), geschrieben haben? Nur: Wie sollen das TV-Journalisten ihren Leuten auseinander puhlen?
Auch Handelsblatt und FAZ haben das Narrativ des „linken“ Attentäters in ihren morgendlichen Newslettern übernommen.
Angesichts des geringen Wissens der amerikanischen Bevölkerung bis in die Regierung hinein über europäische Geschichte und Kultur bezweifle ich, wieviele das „ciao, bella, ciao“ überhaupt zu- und einordnen können.
Dieser Tyler Robinson lebt aber doch noch, oder?
Das ist kein Amokläufer, der sich hinterher umgebracht hat? Er wurde bei seiner Festnahme nicht „versehentlich“ erschossen, und er wird hoffentlich auch nicht Opfer eines Anschlages, wenn er in Gewahrsam ist?
1. Ja
2. Ja
3. Ja
4. Voraussichtlich ja
Add-On 5.
Es ist nicht anzunehmen, dass die Überwachungskameras versagen. Deshalb hat er keine Chance, sich auf mirakulöse Weise zu suizidieren.
Was nicht immer so läuft. Bei einem anderen Skandal hat es ja nicht nur Epstein getroffen, sondern auch einem in diesen Fall involvierten Chef einer französischen Modellagentur.
Sachen gibt es.
Mal sehen, was noch so rauskommt. Bis jetzt deutet sich aber nicht an, dass es ein von höherer Stelle orchestriertes Verbrechen ist.
Ich bin schon viel im Internet unterwegs, aber diese Abgründe gehören dann doch wirklich nicht zum Allgemeinwissen – da braucht man schon Expert:innen, die sich für das lesen von 4Chan Schmerzensgeld verdienen und diese Feinheiten aufdröseln können.
Es ist noch nichts bekannt, aber Eilmeldung Linksradikaler Täter – das war schon sehr peinlich!