Interview-Drama: Bittere Wahrheiten über Yvonne Bauer

Yvonne Bauer, die Chefin der Hamburger Bauer Media Group, hat der „Zeit“ vorige Woche ein langes Interview gegeben, und andere Medien haben daraus vor allem eins vermeldet: dass Yvonne Bauer als Jugendliche nicht in die „Bravo“ schauen durfte, obwohl doch ihr Vater der Verleger war. Sie konnte sie nur heimlich lesen. Und heute liest die „Bravo“ kaum noch jemand: Von den einst 1,5 Millionen Exemplaren Auflage sind nicht mal 50.000 übrig. Doch der laut Eigenbezeichnung „größte Zeitschriftenverlag Europas“ vertreibt ja noch viele andere Magazine, die florieren – und dauernd für Ärger sorgen.
Das Interview in der „Zeit“ ist weitgehend freundlich: Bauer darf sich als bodenständige hanseatische Kauffrau an der Spitze ihres Familienbetriebs präsentieren, sie darf über ihre Strategien reden, ihre Visionen, ihre frühere „Wut auf das Internet“ oder das neue Geschäftsfeld Bushaltestellenwerbung – alles ganz nett. Kritisch wird’s nur kurz, als die „Zeit“ Bauer fragt, wie sie zu ihren Klatschblättern stehe. Und, naja, wie wohl? Sie steht natürlich dahinter. Die Zeitschriften sind ein traditioneller Teil der Konzern-DNA.
Grenzenlose „Unterhaltung“
Dass sie „kritisiert und belächelt“ würden, findet Bauer „schade“, sie ist nämlich „stolz“ auf diese Art der, wie sie es nennt, „Unterhaltung“. Man bediene damit „ein Bedürfnis von oft älteren Menschen“, die „einfach mal dem Alltag entfliehen wollen“. Ein Argument, mit dem sich auch andere Klatschverlage rausreden: Emotionalisierte Geschichtchen über Promis und Königs zur F…
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