Lorenz A., ein junger Schwarzer, wird in Oldenburg von der Polizei erschossen, offenbar von hinten. Diverse Medien verbreiten, er habe die Polizisten mit einem Messer angegriffen. Dabei gibt es dafür keinerlei Anhaltspunkte. Was es gibt: Ein Chaos an widersprüchlichen Falschmeldungen.
Gedenken an den getöteten Lorenz A. in Oldenburg Foto: IMAGO / imagebroker
In der Nacht auf Ostersonntag hat ein Polizist in Oldenburg den 21-jährigen Lorenz A. erschossen. Wie es genau dazu kam, ist noch unklar und wird jetzt ermittelt. Aber der Fall sorgt schon seit zwei Wochen bundesweit für Empörung. Denn der junge Mann, ein Schwarzer, wurde von hinten erschossen. Vielerorts protestieren Menschen deswegen gegen strukturellen Rassismus und Polizeigewalt.
Gegen den Beamten, der die Schüsse abgab, wird wegen Totschlags ermittelt, er wurde freigestellt. Freund*innen von Lorenz A. sagen allerdings, sie würden bezweifeln, dass ein Fall, in den die Polizei verwickelt ist, unabhängig aufgeklärt wird. Viele von ihnen haben kein Vertrauen mehr in staatliche Institutionen. Und auch ihr Vertrauen in Medien bröckelt, nachdem Zeitungen und Sender falsch berichtet haben, allen voran der Norddeutsche Rundfunk.
Was passiert ist
Um direkt den Sachverhalt klarzustellen: Die Polizei hat nie behauptet, Lorenz A. hätte sie mit einem Messer bedroht oder angegriffen. Und die Staatsanwaltschaft hat nie behauptet, Lorenz A. hätte gar kein Messer bei sich gehabt. Beides sind von Medien verbreitete Falschmeldungen.
Nach allem, was bisher bekannt ist, war es so: Nachdem Lorenz A. an einer Diskothek abgewiesen wurde, soll es zu einer Auseinandersetzung gekommen sein, an deren Ende er Reizgas versprüht haben soll. Anschließend soll er geflüchtet sein, woraufhin ihn offenbar mehrere Personen verfolgten. Ihnen soll er kurz ein Messer gezeigt haben, um sie abzuschrecken. Als die Gruppe von ihm abließ, soll er das Messer wieder eingesteckt haben, laut Staatsanwaltschaft wurde es später in seiner Hosentasche gefunden.
Dass er es aber auch gegenüber der Polizei in irgendeiner Form einsetzte, davon war nie die Rede. Nicht in der Pressemitteilung der Polizei, und auch nicht in den Äußerungen der Staatsanwaltschaft. Aber in Medien.
Die erste Falschmeldung
Es ist nicht ganz einfach nachzuvollziehen, wie genau sich Falschmeldungen verbreiten. Den Anfang machte jedoch sehr wahrscheinlich die „Bild“-Zeitung. Am Sonntagmittag erschien online eine Meldung mit der Überschrift:
„Polizist erschießt Messer-Angreifer“
Der Text gibt die nicht einmal eine Stunde vorher veröffentlichte Pressemitteilung der Polizei inhaltlich eins zu eins wieder, nur die Formulierung wurde minimal verändert. Den Text hat „Bild“ nicht selbst verfasst, sondern „mit Hilfe von KI“ auf Basis der Pressemitteilung der Polizei erstellt, wie das Springer-Medium am Ende des Textes offenlegt.
So verfährt die Zeitung seit mindestens einem Jahr mit praktisch allen Polizeimeldungen, die sie bekommt. Sie lässt sie von einer KI etwas umschreiben und übernimmt sie als eigene Meldung. Was die Polizei sagt, verkauft „Bild“ damit wie einen Fakt. Ohne Konjunktiv. Und ohne es noch mal zu überprüfen. Dieses Vorgehen ist problematisch.
Was noch problematischer ist: den „Messer-Angreifer“ hat „Bild“ sich einfach ausgedacht. In der Pressemitteilung der Polizei und somit auch in der „Bild“-Meldung, die auf der Pressemitteilung basiert, ist von einem Angriff mit einem Messer gar keine Rede. Aber durch die Überschrift war der Ton für die Berichterstattung gesetzt.
Falschmeldungen des NDR
Am Dienstag verbreitete dann der NDR seine erste Falschmeldung. In einem Beitrag, der auf Facebook und Instagram erschien, hieß es, Lorenz A. solle „Beamte mit einem Messer angegriffen haben“.
Diese Meldung hatte der NDR nur in sozialen Medien veröffentlicht, weshalb der Sender auf eine erste Anfrage angab, sie nie verbreitet zu haben. „Wir hatten die Social-Media-Kanäle nicht beachtet“, berichtigt sich der NDR auf Nachfrage. Und erklärt, der Autor des Posts habe Lorenz A.s Verfolger mit den Polizisten verwechselt:
„Dieser Fehler ist auch bei der redaktionellen Abnahme für die Postings auf Instagram und Facebook nicht aufgefallen.“
Die Falschmeldung sei nach zwei Stunden korrigiert worden.
Einen Tag später: eine plötzliche Kehrtwende. Der NDR berichtete, die Staatsanwaltschaft habe gesagt, dass Lorenz A. überhaupt kein Messer bei sich geführt habe. Der zu Radio Bremen gehörende Sender Bremen Next übernahm diese Darstellung und verbreitete sie in einem vielgeteilten Instagram-Post.
Jetzt sah es so aus, als hätte der„Messer-Angreifer“ nach neuesten Erkenntnissen nicht mal ein Messer gehabt. Das sorgte wiederum für eine Welle der Empörung, weil es den Anschein erweckte, die Polizei wolle mit Hilfe einer Falschbehauptung eigenes Fehlverhalten vertuschen.
Der NDR entschuldigt sich mit einem Missverständnis:
„Quelle der Meldung war ein Gespräch mit der Staatsanwaltschaft Oldenburg. Der Autor des Berichts hatte den Staatsanwalt schlicht falsch verstanden.“
Die Redaktion habe den Fehler in weniger als 10 Minuten korrigiert. Doch der Schaden war da bereits angerichtet. Trotz Richtigstellung blieb, nicht nur in Oldenburg, bei vielen hängen, die Staatsanwaltschaft hätte behauptet, dass Lorenz A. gar kein Messer bei sich geführt habe.
Vor dem Hintergrund dieses medialen Durcheinanders veröffentlichte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag eine Mitteilung, in der sie abermals klarstellte, dass Lorenz A. die Polizei nicht mit einem Messer angegriffen haben soll:
„Anhaltspunkte dafür, dass er in der konkreten Situation vor der Schussabgabe auch den Polizisten mit dem Messer gedroht hätte, gibt es derzeit nicht.“
Die Staatsanwaltschaft gab auch bekannt, dass das Messer in der Hosentasche von Lorenz A. gefunden wurde. Wegen der Falschmeldungen des NDR, die viele Medien übernahmen, sah es jetzt aber so aus, als würde sich die Staatsanwaltschaft widersprechen. Das Chaos war perfekt.
Zaghafte Fehlerkultur
Der NDR hat inzwischen ein FAQ zu dem Fall erstellt. Dort steht, dass es um die Frage, ob Lorenz A. ein Messer bei sich hatte, „zunächst einige Verwirrung“ gegeben habe. Der Sender räumt ein:
„Zwischenzeitliche Informationen, die auch der NDR veröffentlichte, wonach Lorenz A. kein Messer bei sich gehabt haben soll, erwiesen sich als falsch.“
Dass er selbst die Quelle war, steht dort nicht.
Und der NDR bietet weiterhin Raum für Spekulationen. Einerseits schreibt er, dass es laut Staatsanwaltschaft derzeit keine Anhaltspunkte gebe, dass Lorenz A. „mit dem Messer ,in der konkreten Situation vor der Schussabgabe“ auch die Polizisten bedroht hat“ – um dann, andererseits, unter der Frage „Was ist noch ungeklärt? zu schreiben:
„Heikel ist insbesondere die Frage nach dem Messer. Hat Lorenz A. damit auch den Polizisten gedroht oder nicht?“
Das sei eine der Kernfragen, auf die es im Ermittlungsverfahren gegen den Polizisten ankomme.
Auch andere Sender haben die Version vom Messerangriff lange verbreitet: So schrieb etwa der Nachrichtensender ntv noch eine Woche nach den Schüssen, dass Lorenz A. die Beamten mit einem Messer bedroht haben soll. Der Sender hat das inzwischen korrigiert. Und das ZDF schließt einen Beitrag über den Fall mit der Frage im Off-Text:
„Hat Lorenz A. die Polizei wirklich mit einem Messer bedroht?“
Auf Anfrage rechtfertigt sich das ZDF, man habe nur „offene Fragen“ benannt.
Falsche Kritik an Behörden
Die mediale Kritik zu der Verwirrung um das Messer wendet sich vor allem gegen die Behörden: „So kommt erst Tage nach dem Vorfall raus, dass das Opfer sein Messer in der Hosentasche und nicht in der Hand hatte“, beschwert sich etwa „Spiegel TV“-Moderatorin Maria Gresz in einer Anmoderation – und macht dafür die Staatsanwaltschaft verantwortlich. Die würde nur „im Zeitlupentempo“ neue Informationen liefern.
Eine, gelinde gesagt, absurde Behauptung. Das Gegenteil stimmt: Die Staatsanwaltschaft hat das Obduktionsergebnis schnell bekanntgemacht, direkt nachdem die Mutter von Lorenz A. benachrichtigt wurde. Es soll sich um weniger als eine Stunde Verzögerung gehandelt haben. Das ist alles andere als „Zeitlupentempo“ – das ist vorbildlich. Und in solchen Fällen bei weitem nicht selbstverständlich.
Auch der Rechtsbeistand von Lorenz A.s Mutter, der Kriminologe und Polizeiwissenschaftler Thomas Feltes, lobte die Staatsanwaltschaft ausdrücklich. Auch die Pressemitteilung zu den Falschmeldungen inklusive Details zum Ermittlungsstand kam weniger als eine Woche nach den Schüssen – ein Beispiel schneller Kommunikation.
Vertrauen verloren
Was bei Fällen von solcher Tragweite mitunter in den Hintergrund rückt: Medien berichten über Menschen. Und was sie berichten, hat direkten Einfluss auf die Menschen, die es betrifft.
In Oldenburg kannten viele Lorenz A. „Es ist vor allem hängen geblieben, dass er Leute mit einem Messer angegriffen haben soll“, sagt Suraj Mailitafi von der Initiative „Gerechtigkeit für Lorenz“. Auch die Initiative sei von den Meldungen verunsichert gewesen. Sie selbst hatte in einem Instagram-Video, das hunderttausende Mal angesehenen wurde, die Falschmeldungen des NDR weiterverbreitet. Die Korrektur hatte die Initiative nicht mehr erreicht: „Die Richtigstellungen bekommen niemals so viel Reichweite wie die Falschmeldungen. Das ist gefährlich.“ Eine Bekannte von Lorenz A. sagt, dass sie nach den widersprüchlichen Meldungen keinen Medien mehr trauen würde.
Der Druck von außen, auch auf Medien, ist groß in so einem Fall. Alle wollen Antworten, am besten sofort. Doch wenn Medien diesem Druck nicht standhalten, wenn sie vielmehr eilig Falschmeldungen verbreiten und Informationen nicht genau überprüfen, schaden sie sich selbst und dem Vertrauen in die Medien allgemein.
Was genau in Oldenburg passiert ist am Ostersonntagabend, müssen nun die Ermittlungen zeigen. Dass aber die Polizei einen „Messer-Angreifer“ erschossen hat, dafür spricht bisher jedenfalls nichts.
Korrektur, 11.5.2025. Wir hatten geschrieben, der Polizist sei suspendiert worden; korrekt lautet es: Er wurde freigestellt. Wir haben das im Text korrigiert.
Der Autor
Aljoscha Hoepfner arbeitet als freier Journalist in Oldenburg. Er schreibt über Erinnerungskultur, Nationalsozialismus und Rechtsextremismus, unter anderem für die „Zeit“. In der „taz“ hat er ausführlich über den getöteten Lorenz A. berichtet.
7 Kommentare
„mit Hilfe von KI“ wird die neue Universalausrede werden. Konnte die Redaktion nichts für, war der Roboter, beep boop.
„Auf Anfrage rechtfertigt sich das ZDF, man habe nur „offene Fragen“ benannt.“ https://www.youtube.com/watch?v=elRxbGJuCw8
Damals eine Alex Jones Parodie, heute ÖRR-Niveau.
Der Elefant im Raum heißt ja wohl eindeutig „rassistische Vorurteile“, die erst zu voreiligen Schüssen und dann zu voreiligen Schlüssen führten.
„Sagen was ist“ … Solange es nicht kognitive Dissonanzen bei der Leberkäsefraktion auslöst. Zielgruppe zu kaufkräftig.
„Der Schwarze musste mit einem Messer gefuchtelt haben, sonst wäre er ja nicht vier Mal in den Rücken geschossen worden, duh. Dass man euch Linken in der Traumwelt immer erst die Welt erklären muss …“ (/s)
Ich finde die Berichtsgeschwindigkeiten teilweise wirklich bedenklich, vor allem wenn dadurch so leicht vermeidbare Falschinformationen in die Welt getragen werden. Bin daher immer noch überzeugt von Zeitungen, da es durch den Redaktionsschluss zumindest etwas Zeit zum durchdenken gibt. Und Eilmeldungen habe ich mittlerweile grundsätzlich immer abgeschaltet, da ich leider kein Medium gefunden habe, dass die Funktion wirklich mit bedacht und angemessen einsetzt.
„Das eben ist der Fluch der bösen Tat, dass sie, fortzeugend, immer Böses muss gebären“
(Friedrich Schiller)
Im allgemeinen Mediengeschnatter waren bis vor zehn Jahren die Medienmitteilungen der Polizeipräsidien mein Rettungsanker.
Wenn die in ihrer staubtrockenen Sprache ein Messer erwähnen, da war zumindest gesichert, dass der Täter während der Tatbegehung ein Messer in der Hand hatte.
Und wenn dort kein Messer vorkam, da hat die Klatschpresse, wie so oft, die Meldung zusammengewürfelt.
Das änderte sich mit der besagten Kölner Silvesternacht.
Da meldete die Polizei am 01.01.16 „Ausgelassene Stimmung Feiern weitgehend friedlich“
Die Medien waren sich nicht ganz einig, wie mit dem Ereignis umzugehen ist.
Korrekt journalistisch war die Kölnische Rundschau, die gleich am 1. Januar unter „Frauen am Hauptbahnhof sexuell belästigt – Beinahe Massenpanik am Dom“ bis dahin bekanntes über die Ausschreitungen publizierte.
Seitdem mäandern die Medien seitdem mal in dieses, mal in jenes Extrem.
Einerseits fühlen sich die Haltungsjournalisten zum Verdrehen und Vertuschen verpflichtet, weil die Wahrheit bekanntlich den Falschen in die Karten spielt.
Wenns dafür nen Shitstorm gibt, pendeln die beim nächsten mal in die entgegengesetzte Richtung. So wie hier, wo die einen Messerangriff auf die Polizei melden – von dem nicht mal die Polizei was weiß.
Das entsetzliche ist, dass das nun schon jahrelang so geht. Und die nicht mal in Erwägung ziehen, zur einfachen, stinknormalen Journalistik zurückzukehren.
Muss ja mächtig Sockenschiss wegen der Untersuchung bei Rechtsradikalinskys geben, wenn jetzt schon wieder die Kölner Silvesternacht herhalten muss.
Die Pershing der Leidkulturellen.
Keine Panik, auch jetzt wird die eine Krähe der anderen Krähe kein Leid zufügen.
Sockenschiss
Rechtsradikalinskys
Die Pershing der Leidkulturellen.
Krähe
Klopfzeichen aus der rot-grünen Echokammer
Gegen das „grün“ verwahre ich mich.
Auch wenn ich das unterkomplexe Grünenbashing Ihrer Kreise nicht teile.
Ansonsten: Der Troll bringt einen whataboutism und in Peking fällt ein Fahrrad um.
Was Medien wie „Bild“ nicht begreifen: nicht nur die Journalisten, sondern auch das Medium selbst und damit auch die Chefetage, können und werden dann über kurz oder lang vom Verbraucher weg rationalisiert werden, wenn die KI Inhalte verwenden. Wozu brauche ich nen Artikel mit KI generierten Inhalten, da kann ich genauso einfach Chatbot anwerfen und der soll mir was ausspucken. Und das werden auch mehr und mehr Konsumenten realisieren.
„mit Hilfe von KI“ wird die neue Universalausrede werden. Konnte die Redaktion nichts für, war der Roboter, beep boop.
„Auf Anfrage rechtfertigt sich das ZDF, man habe nur „offene Fragen“ benannt.“
https://www.youtube.com/watch?v=elRxbGJuCw8
Damals eine Alex Jones Parodie, heute ÖRR-Niveau.
Der Elefant im Raum heißt ja wohl eindeutig „rassistische Vorurteile“, die erst zu voreiligen Schüssen und dann zu voreiligen Schlüssen führten.
„Sagen was ist“ … Solange es nicht kognitive Dissonanzen bei der Leberkäsefraktion auslöst. Zielgruppe zu kaufkräftig.
„Der Schwarze musste mit einem Messer gefuchtelt haben, sonst wäre er ja nicht vier Mal in den Rücken geschossen worden, duh. Dass man euch Linken in der Traumwelt immer erst die Welt erklären muss …“ (/s)
Ich finde die Berichtsgeschwindigkeiten teilweise wirklich bedenklich, vor allem wenn dadurch so leicht vermeidbare Falschinformationen in die Welt getragen werden. Bin daher immer noch überzeugt von Zeitungen, da es durch den Redaktionsschluss zumindest etwas Zeit zum durchdenken gibt. Und Eilmeldungen habe ich mittlerweile grundsätzlich immer abgeschaltet, da ich leider kein Medium gefunden habe, dass die Funktion wirklich mit bedacht und angemessen einsetzt.
„Das eben ist der Fluch der bösen Tat, dass sie, fortzeugend, immer Böses muss gebären“
(Friedrich Schiller)
Im allgemeinen Mediengeschnatter waren bis vor zehn Jahren die Medienmitteilungen der Polizeipräsidien mein Rettungsanker.
Wenn die in ihrer staubtrockenen Sprache ein Messer erwähnen, da war zumindest gesichert, dass der Täter während der Tatbegehung ein Messer in der Hand hatte.
Und wenn dort kein Messer vorkam, da hat die Klatschpresse, wie so oft, die Meldung zusammengewürfelt.
Das änderte sich mit der besagten Kölner Silvesternacht.
Da meldete die Polizei am 01.01.16 „Ausgelassene Stimmung Feiern weitgehend friedlich“
Die Medien waren sich nicht ganz einig, wie mit dem Ereignis umzugehen ist.
Korrekt journalistisch war die Kölnische Rundschau, die gleich am 1. Januar unter „Frauen am Hauptbahnhof sexuell belästigt – Beinahe Massenpanik am Dom“ bis dahin bekanntes über die Ausschreitungen publizierte.
Ander waren zögerlicher.
Am 4. Januar überraschte das ZDF mit der Frage Was denkt ihr: Wie sollte @heuteplus über die Übergriffe in der Silvesternacht in Köln berichten?
Na ja, so als journalistischer Laie hätte ich erwartet: wahrheitsgemäß, zeitnah und mit Quellenangabe.
Seitdem mäandern die Medien seitdem mal in dieses, mal in jenes Extrem.
Einerseits fühlen sich die Haltungsjournalisten zum Verdrehen und Vertuschen verpflichtet, weil die Wahrheit bekanntlich den Falschen in die Karten spielt.
Wenns dafür nen Shitstorm gibt, pendeln die beim nächsten mal in die entgegengesetzte Richtung. So wie hier, wo die einen Messerangriff auf die Polizei melden – von dem nicht mal die Polizei was weiß.
Das entsetzliche ist, dass das nun schon jahrelang so geht. Und die nicht mal in Erwägung ziehen, zur einfachen, stinknormalen Journalistik zurückzukehren.
Muss ja mächtig Sockenschiss wegen der Untersuchung bei Rechtsradikalinskys geben, wenn jetzt schon wieder die Kölner Silvesternacht herhalten muss.
Die Pershing der Leidkulturellen.
Keine Panik, auch jetzt wird die eine Krähe der anderen Krähe kein Leid zufügen.
Klopfzeichen aus der rot-grünen Echokammer
Gegen das „grün“ verwahre ich mich.
Auch wenn ich das unterkomplexe Grünenbashing Ihrer Kreise nicht teile.
Ansonsten: Der Troll bringt einen whataboutism und in Peking fällt ein Fahrrad um.
Was Medien wie „Bild“ nicht begreifen: nicht nur die Journalisten, sondern auch das Medium selbst und damit auch die Chefetage, können und werden dann über kurz oder lang vom Verbraucher weg rationalisiert werden, wenn die KI Inhalte verwenden. Wozu brauche ich nen Artikel mit KI generierten Inhalten, da kann ich genauso einfach Chatbot anwerfen und der soll mir was ausspucken. Und das werden auch mehr und mehr Konsumenten realisieren.