Ein ZDF-Reporter bricht während einer Demonstration der „Letzten Generation” in Tränen aus. Kann passieren – hat aber im Journalismus nichts verloren. Und das macht es vor allem den Kritiker:innen der Öffentlich-Rechtlichen (mal wieder) bemerkenswert leicht.
Bei „T-Online“ sind sie stolz auf die Aufzählung von Quellen unter ihren Artikeln. Denen fehlt allerdings das Entscheidende: Links. Das ist leider kein Einzelfall. Vermeintliche Qualitätsmedien ignorieren immer noch Mindeststandards des Online-Journalismus.
Mit teils fehlerhaften Enthüllungs-Geschichten verspielen Medien ihren ohnehin schwindenden Kredit in letzter Zeit auffällig unnötig. Aber die verschiedenen fehlerhaften oder kritisierten Berichte sind eben auch verschieden gelagert. Man sollte sie differenziert betrachten, statt pauschal zu Einkehr und Selbstreflexion unter Journalisten aufzurufen.
Der „Tagesspiegel“ glaubt, in Großbritannien müsse man – anders als in Deutschland – nur Rundfunkgebühren zahlen, wenn man die BBC guckt. Das stimmt nicht.
Weil die AfD in Umfragen zulegt, wir ihr „unheimlicher Rekordkurs“ beschworen, dabei ist es nur ein temporäres Stimmungsbild. Trotzdem wird jeder halbe Prozentpunkt zu Schlagzeilen aufgepumpt.
Paul Ronzheimer ist das „markenübergreifende journalistische Gesicht“ des Springer-Verlags – und hat nun auch einen Podcast, in dem er von seinen Eindrücken aus dem Krieg in der Ukraine berichtet. Der Trailer dazu nervt. Die erste Folge ist aber so ziemlich das Gegenteil dessen, was der Promo-Popanz befürchten ließ.
Die Komikerin Negah Amiri umarmt in der hr-Sendung „Never Ever“ eine Klimaaktivistin und singt in einem Musikvideo darüber, dass sie auf „Bio-Basti“ mit dem Lastenrad abfährt. Wer will, sieht darin einen öffentlich-rechtlichen Aufruf zum Aktivismus. Wie überzogen.
Das Ergebnis der Parlamentswahl in Spanien schien vorher schon so gut wie festzustehen: ein Rechtsruck, passend zur Entwicklung in anderen Ländern in Europa. Doch was manche Medien schon als Tatsache beschrieben, trat dann doch nicht ein.
Beinahe täglich richten die „Nürnberger Nachrichten“ ihre Freisteller-Fotos auf der Titelseite brutal zu. Ein Detail, das viel aussagt über die Entwicklung in Redaktionen und die fehlende Wertschätzung für Gestaltung.
Hunderte rbb-Freie nehmen zeitgleich Urlaub – zum Start der Sommerferien in Berlin und Brandenburg. Schade, dass es niemand mitbekommt. Sogar der Sender tut so, als wäre nichts.
Ein Kolumnist, der aus Syrien nach Deutschland geflohen ist, beschreibt, wie Dinge für ihn selbstverständlich geworden sind, die er früher noch abgelehnt hätte. Als Reaktion erntet er Hass.
Die Bundesjugendspiele als Anlass, um die ganz große These zum Zustand der Gesellschaft abzuleiten – für diese Leistung würden sich Kolumnisten wie Nikolaus Blome und Jan Fleischhauer wahrscheinlich gerne selbst eine Siegerurkunde verleihen. Dumm nur, wenn die Fakten gar nicht stimmen.