Debatte um Kinderbücher

Überarbeitete „Jim Knopf“-Ausgabe: Was bei der medialen Einordnung fehlt

Fotos: Thienemann

Vergangene Woche hat der Stuttgarter Thienemann Verlag per Pressemitteilung bekannt gegeben, dass am 24. Februar überarbeitete Neuausgaben der Bücher „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ und „Jim Knopf und die Wilde 13“ erscheinen:

Der Thienemann Verlag hat in Abstimmung mit Michael Endes Erben Textänderungen in beiden Bänden vorgenommen und unter anderem das N-Wort gestrichen. Auch die Zeichnung von Jim Knopf wurde in Absprache mit dem Erben von Illustrator F. J. Tripp angepasst. Die Ausgaben mit den ursprünglichen schwarz-weißen Original-Illustrationen sind unverändert lieferbar. Sie werden zukünftig ein einordnendes Nachwort enthalten.

Der Verlag begründete die Änderungen mit dem Wunsch, dass „Kinder, die die Bücher jetzt lesen, diese sprachlichen Elemente nicht in ihren Alltagswortschatz übernehmen“. Man habe die Entscheidung „nach reiflicher Überlegung“ mit den Nachlassverwaltern getroffen und sei sich sicher, „ganz im Sinne von Michael Ende, der bekanntermaßen weltoffen, respektvoll und immer für die Kinder war, zu handeln“.

Das nun gestrichene N-Wort kam bisher in „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ genau einmal vor. Laut Verlag habe Autor Michael Ende dieses Anfang der 1960er Jahre bewusst nur der Figur des Herrn Ärmel in den Mund gelegt, „um auf die fehlende Weltoffenheit dieses typischen Untertans hinzuweisen“. Heute könne aber auch ein solch distanzierter Gebrauch als diskriminierend gewertet werden.

Über die Deutsche Presse Agentur fand diese Nachricht alsbald Verbreitung – und es begann wieder jene öffentliche Diskussion, die bei Überarbeitungen von Kinderbüchern jedes Mal verlässlich aufkommt. Egal, ob nun bei Ottfried Preußler, Astrid Lindgren oder Roald Dahl: Erwachsene Menschen, die diese Bücher meist vor Jahrzehnten zuletzt gelesen haben, bringen empört ihre Angst zum Ausdruck, dass man ihnen ihre Erinnerung stehlen oder madig machen möchte.  Kinder würden doch schon verstehen, dass man manche Begriffe heute nicht mehr verwende, heißt es dann. Und oft – gerade in den sozialen Netzwerken – geht es dann auch schnell um die ganz großen Fragen eines vermeintlichen Kulturkampfs: Wokeness, Zensur, Moraldiktatur.

Michael Ende selbst nahm bereits eine Änderung vor

Doch bei der Debatte um die „Jim Knopf“-Romane gibt es einen entscheidenden Punkt, der oft übersehen wird: Michael Ende selbst hat zu seinen Lebzeiten bereits eine Überarbeitung vorgenommen.

Das Land, in das Jim und Lukas reisen, und in dem es durchsichtige Bäume und Brücken aus Porzellan gibt, war in den ersten Auflagen noch China. Seit 1981 heißt es in den Büchern „Mandala“. Statt eine arg stereotype Beschreibung von Chinesen vorzutragen, die im Buch z.B. „alle“ große runde Hüte auf den Köpfen tragen und „sehr viele Kinder und Kindeskinder“ haben, berichtet der Erzähler seitdem von „Mandalaniern“, was das Risiko minimiert, dass ein Kind, wenn es mal auf einen Chinesen trifft, nach dessen Hut und Kindeskindern fragt.

Warum es zu dieser Überarbeitung kam, ist ein bisschen umstritten: Die „FAZ“ zitierte in einem Artikel von 2011 – in dem es vordergründig um das Schulsystem in China geht – eine Verlags-Pressesprecherin mit den Worten, Michael Ende habe sich „einfach nicht mit dem damaligen politischen China und seinem Demokratieverständnis identifizieren“ können, während Endes Lektor und Freund Roman Hocke an gleicher Stelle erklärt, der Schriftsteller sei von der Achtundsechziger-Bewegung wegen der Realitätsferne des „Jim Knopf“ scharf angegriffen worden:

Gerade das verzerrte Chinabild habe man ihm vorgeworfen. „Eltern schrieben ihm böse Briefe, und die Kritik hat ihm die Hölle heißgemacht.“

Tatsächlich wetterte zum Beispiel 1972 der Publizist Otto F. Gmelin in seiner Polemik „Böses kommt aus Kinderbüchern“: „Endes ,Jim Knopf’: eine Geschichte voll monströser Geschichtsklitterung, die überall und vor allem in einem kaiserlichen China spielt, als sei dies ein Land ohne historische Probleme. Bücher dieser Kategorie sind nichts anderes als der verramschte Kolonialismus unserer Großväter. Ihre Schauerlichkeit ist bestenfalls mit der China-Berichterstattung der bürgerlichen Presse vergleichbar. Es ist zu hoffen, dass diese publizistischen Erscheinungen dem Druck weltpolitischer Ereignisse vollends weichen.“

Das ist aus verschiedenen Gründen interessant: Zum einen, weil die Begründungen für die Überarbeitungen doch ein Stück weit voneinander abweichen. Zum anderen, weil die Kritik an Kinderbüchern, die von konservativen Kommentatoren ja gerne als „Zeitgeist“-Phänomen der politisch korrekten Gegenwart beschrieben wird, offenkundig schon vor mehr als 50 Jahren lautstark und mit ähnlichen Argumenten vorgetragen wurde.

Was auch immer die wahren Beweggründe waren: Es kommt nicht häufig vor, dass ein Autor umstrittene Stellen in einem seiner Bücher selbst ändert. Und diese Tatsache ist nicht unwichtig, wenn exakt dieses Buch dieses Autors fast 30 Jahre nach dessen Tod überarbeitet wird.

Natürlich bedeutet das im Umkehrschluss nicht, dass Michael Ende mit jeder Änderung einverstanden wäre. Aber die Information, dass es ein solches historisches Vorbild gab, hilft natürlich bei der Einordnung der Situation. Oder genauer: sie hülfe, wenn sie denn in der Berichterstattung erwähnt würde.

Die historische Einordnung fehlt

Konsequent falsch berichtet  – einigermaßen erwartbar – „Bild“:

Kinderbuchklassiker Jim Knopf nach 64 Jahren umgeschrieben

Michael Endes „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ ist ein Klassiker der Kinderbuchliteratur. 64 Jahre nach seiner Erstauflage wurde das Werk jetzt umgeschrieben! Grund: Es sei zu rassistisch.

Andreas Platthaus zeigt in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zwar Verständnis für die Überarbeitung der Zeichnungen, auf denen etwa Jims Mund jetzt nicht mehr „klischeetypisch wulstig“ sei, nennt die Tilgung bestimmter Begriffe aber „bequem“. Natürlich kann man da unterschiedlicher Meinung sein und eine differenzierte Diskussion beginnen, aber sowas macht ja mehr Spaß, wenn man es auf Grundlage von Fakten tut. Platthaus’ Text endet aber so:

Dass indes im Text harmlose Unterschiede wegredigiert werden (Chinesen dürfen zum Beispiel keine Mandelaugen mehr haben; „Schlitzaugen“ hatten sie bei Ende eh nie), das vermindert die Toleranzbotschaft von „Jim Knopf“. Michael Endes Text wie Jims Mund pauschal auf Linie zu bringen ist Abwehrzauber, keine Aufklärung.

Allerdings: „Chinesen“ gibt es – wie wir jetzt alle wissen – schon seit 1983 keine mehr in den Neuausgaben und vielleicht hätte Platthaus vor Veröffentlichung seines Textes noch mal in die Taschenbuch-Ausgabe von 1973 schauen sollen:

Und es gab doch einmal „Schlitzaugen“ bei Michael Ende, wie dieser Ausriss aus der Ausgabe von 1973 beweist. Screenshot: Google Books

Der Deutschlandfunk Kultur veröffentlichte auf seiner Website zwei kurze Meldungen zum Thema: Die erste verwies nebulös auf Studierende der Technischen Hochschule Augsburg, die bei „Jim Knopf“ „etliche rassistische Elemente ausgemacht“ hätten, die zweite auf ein Gespräch mit Verlegerin Bärbel Dorweiler „im ARD-Hörfunk“. Links fehlen in beiden Meldungen (wer sich für die Augsburger Studierenden interessiert: die „Frankfurter Rundschau“ hatte im vergangenen Sommer dazu berichtet), der Hinweis auf die frühere Überarbeitung auch. Letzteres gilt auch für ein Interview mit der Kulturwissenschaftlerin Olaolu Fajembola, das der DLF mittlerweile ebenfalls zu dem Thema veröffentlicht hat.

Dass man sich auch ein bisschen mehr Mühe geben kann, beweist Leonie C. Wagner mit ihrem Text für die „Neue Zürcher Zeitung“, in dem sie auf die China-Umbenennung in den 1980er Jahren eingeht und dazu ausführlich aus dem „FAZ“-Artikel von 2011 zitiert.

Instagram-Posts zu den Änderungen, etwa von der „Tagesschau“ oder „Monitor“, führten zu den erwartbaren und bekannten Äußerungen von Social-Media-Nutzern. Allerdings schreibt sich ein Kommentar wie „Warum muss man sich denn immer über alles aufregen und gleich ändern, über das Buch hat sich 60 Jahre keiner beschwert“ natürlich noch leichter, wenn in dem Post Hinweise auf die China-Umbenennung vor mehr als 40 Jahren und die frühere Kritik an dem Buch komplett fehlen.

Auch Literaturwissenschaftler*innen freuen sich über Pressenanfragen

Und so wird aus einem literaturwissenschaftlich interessanten Detail ein größeres, symptomatisches Problem. Dann nämlich, wenn öffentliche Debatten auf Basis von unvollständigen Informationen stattfinden und Redaktionen alles nur noch als Meldung ohne Hintergrund behandeln.

Virolog*innen können nach den letzten vier Jahren vermutlich ganze Bücher schreiben über Missverständnisse, Auslassungen und Falschdarstellungen im Kontakt mit Journalist*innen. Aber es gibt ja auch Literaturwissenschaftler*innen, die sich intensiv mit diesen Kinderbüchern auseinandergesetzt haben, die ganze Tagungen zu Michael Ende abgehalten haben, und die sicherlich auch freundlich antworten, wenn man ihnen eine Presseanfrage schickt.

So wie Wilhelm Haefs, Professor für Neuere deutsche Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, der zur Autorschaft und Werkpolitik Michael Endes forscht: Er reagiert schnell auf unsere Anfrage und erklärt, dass es seiner Meinung nach einen Unterschied mache, ob Texte zu einem literarischen Kanon gehörten oder sich vor allem an Kinder richten und zum kinderliterarischen Genre gehören. Dass Herr Ärmel durch die Verwendung des N-Wortes als Untertan und Unsympath charakterisiert werden soll, sei aber ohnehin für Kinder schwierig zu verstehen.

Haefs hat auch eine Erklärung für die „Mandala“-Überarbeitung: So habe Ende, der nach den Erfolgen von „Momo“ und der „Unendlichen Geschichte“ zu einem bedeutsamen Fantasy-Autor aufgestiegen war, den „Fiktionalitätsgrad“ erhöhen wollen und den Namen des Landes mit den gläsernen Bäumen und dem rot-weiß-gestreiften Gebirge deshalb geändert, damit niemand auf die Idee kommt, es mit dem tatsächlichen China zu vergleichen oder gar zu verwechseln. Also vielleicht eine indirekte Reaktion auf die zeitgenössische Kritik, aber vor allem eine literarische Entscheidung für mehr Fantasie.

Spekulationen über Endes Haltung zu den Überarbeitungen seien schwierig, sagt Haefs: Der Autor habe gerade auf dem Höhepunkt seiner Popularität um jeden einzelnen Satz gerungen und wäre mit posthumen Änderungen an seinem Werk vermutlich „nicht einverstanden“ gewesen. Gleichzeitig sei Ende mit Blick auf seine kinderliterarischen Texte kompromissbereit gewesen und hätte mit der jetzt vorgestellten Lösung – eine Version speziell für Kinder, bei der die Illustrationen und Begriffe an die heutige Zeit angepasst seien, und eine „klassische“ Version mit erklärendem Nachwort – wahrscheinlich leben können, weil sie so ja auch Werbung für ihn sei.

So differenziert kann man das sehen, aber mit der Differenzierung ist es heute eh schwierig — und es müsste ja auch erstmal jemand darüber schreiben. Haefs spricht auf Nachfrage dann auch von einem „Bedeutungsverlust der Germanistik“ in der öffentlichen Wahrnehmung und Diskussion.

Natürlich kann man Debatten über die Autonomie eines Autors führen, darüber, was ein literarisches Original ist, über „Zeitgeiste“ (und zwar den zur Zeit der Niederschrift und den zur Zeit der Lektüre) — und diese Debatten werden ja durchaus geführt von Literaturwissenschaftler*innen, die sich intensiv mit ihrem Gegenstand auseinandergesetzt haben, die das Handwerkszeug und das Vokabular dafür haben. Und natürlich muss sich Otto Normalleser nicht einer wissenschaftlichen Mehrheitsmeinung – so es sie denn überhaupt gibt – anschließen. Aber wie brisante Themen hier teilweise medial verhandelt werden, ohne die akademische Forschung auch nur zu Wort kommen zu lassen, das ist schon beunruhigend.

Offenlegung: Lukas Heinser schreibt als freier Journalist auch für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“.

23 Kommentare

  1. Mir gefiel der unaufgeregte Artikel von Zeit Online gut: https://www.zeit.de/kultur/literatur/2024-02/jim-knopf-rassismus-michael-ende-thienemann-verlag
    Da es hauptsächlich ein Interview mit dem Verlag ist, gibt es viele gute Gründe und Erklärungen, auch wenn die Tiefe der hier zitierten Beiträge nicht erreicht wird. Das Niveau genügte mir aber zur Einordnung der Posts in meiner Timeline. Vielen Dank für die ausführliche Recherche für Übermedien, die es jetzt für mich „abrundet“!

  2. Zu »… Studierende der Technischen Hochschule Augsburg, die bei „Jim Knopf“ „etliche rassistische Elemente ausgemacht“ hätten …«: Heute lese ich meine Erstausgabe (bei einer Autorenlesung erworben und immer noch in meiner Sammmlung) anders als ein Achjähriger. Als ziemlich Erwachsener hatte ich dann von Julia Voss gelernt, dass „Jim Knopf“ von „Jemmy Button“ inspiriert war, der im Gegensatz zu Michel Endes Held ein trauriges Schicksal erlitt. In „Darwins Jim Knopf“ (2009) zeigt Voss, dass Michael Ende sicherlich kein Rassist war. Es ist schade, dass in der Diskussion um Michael Endes „Jim Knopf“-Bücher kaum auf das Buch von Julia Voss aufmerksam gemacht wurde.

    Übrigens, ich empfand als Achtjähriger die faszinierende Darstellung der Chinesen nicht als abwertend. Im Gegenteil machten sie mich neugierig, obwohl dann das China, in dem ich eine Weile lang lebte, etwas anders aussah.

  3. „Michael Ende selbst hat zu seinen Lebzeiten bereits eine Überarbeitung vorgenommen.“
    Ja, aber gerade deshalb könnte man ja argumentieren, dass alles, was er damals nicht geändert hat, so bleiben sollte.

    Wobei ein Wort in der mündlichen Rede von einem Nebencharakter so oder so wenig bewirkt. Was ist mit der Verharmlosung von Tabakkonsum? Auf dem TiBi ist sie weg, aber auch im Text?
    Was mit der völlig falschen Darstellung von Elektromagnetismus? Die habe ich jahrelang für die richtige gehalten.

  4. Vielen Dank für diesen hintergründigen Artikel. Das mit Mandala und China ist interessant. Ich halte die aktuellen Änderungen für doch sehr gering und nicht wert eine Kulturkampfdebatte zu führen. Jedenfalls hat es Michael Ende geschafft einen POC-Jungen zum Helden (m)einer 70iger Jahre Kindheit zu machen. Die Pfeife im Mund wegzulassen wiederum erinnert an die Polizisten bei E. T. Diese hatten plötzlich statt Waffen nur noch Taschenlampen am Gürtel in der Neuauflage. Was wiederum S. Spielberg selbst nachträglich doch als überzogen empfand.

  5. @Kampino:
    Ja, aber das ist doch pädagogisch wichtig – nicht, dass Kinder sich am Ende mit Gewehren ausrüsten, wenn sie Außerirdische jagen.

    Aber nicht jede Änderung ist sinnlos:
    In ganz frühen Enid-Blython-Büchern wurden Kinder noch des öfteren geschlagen. Das wurde ebenfalls aus pädagogischen Gründen abgeschafft – Eltern, don’t do this at home!

  6. Anekdotische Evidenzen. Unterhaltsam und weites gehend irrelevant.
    Mich erinnert dieses Thema immer an eine NDL Vorlesungsreihe über u.a. Ernst Jünger und Gottfried Benn.
    Benn, der Worte wie Skalpelle benutzen konnte, verwehrt sich sicherlich der nachträglichen Überarbeitung. Auch wenn gerade sein Weg exemplarisch wäre, für ein häufiges Bereuen des zuvor Gesagten.
    Anders wohl bei Jünger, der sein Werk zeitweise kontinuierlich an den Zeitgeist anpasste.
    Bei Benns Opus verträgt kein einziges Wort, keine Silbe, eine Änderung durch fremde Hand. Der geneigte Leser will jeden Buchstaben nach Bedeutung durchleuchten und findet überreich.
    Auch bei der Literatur für Kinder gibt es ja die Originale mit Kommentaren. Dass den Kindern etwas fehlte, wenn sie die überarbeite Version lesen, ist imho kein ernstzunehmender Einwand.

    Und, ach ja, anekdotische Evidenz:
    Ob es einem schwarzen Menschen oder einem Chinesen etwas ausmacht, ist die Frage. Nicht mal, ob es auch einen Chinesen gibt, dem es dann nichts ausmacht interessiert.

  7. @Frank Gemein:

    „Ob es einem schwarzen Menschen oder einem Chinesen etwas ausmacht, ist die Frage.“ Bei je einer Milliarde ist das bestimmt schon rein statistisch so. Aber Sie haben Recht, die chinesische Übersetzung sollte auch überarbeitet werden, so nicht passiert.

    Mann könnte argumentieren, dass es deutlich mehr als einen Menschen gibt, der sagt, dass Benn es verdient habe, wenn man seine skalpellartigen Worte veränderte, gerade _weil_ sie so verletzend sind. Einschließlich womöglich Thomas Mann selbst.

  8. @Mycroft:
    Ja, es ist schon seltsam, wie Individuen ihr Recht darauf, jemanden zu verletzen, höher einordnen, als das Recht dieser Menschen, nicht verletzt zu werden.

    Ein von Mann redigierter Benn, wäre ein Mann, kein Benn mehr.
    Jünger entging dem, da er sich selbst redigierte.

    Ich würde alle drei nicht zum Vergnügen lesen, muss mich aber vor ihrem Können verneigen.
    Lieblingsthema:
    Ambiguitätstoleranz.

  9. „Ja, es ist schon seltsam, wie Individuen ihr Recht darauf, jemanden zu verletzen, höher einordnen, als das Recht dieser Menschen, nicht verletzt zu werden.“
    Derselbe Benn, der sich gegen nachträgliche Überarbeitungen „verwehrt“ – ich nehme an, gemeint sei: „durch andere“ – hat sich dem damaligen Zeitgeist ziemlich schnell angepasst, indem er direkt nach der Machtergreifung Kollegen „larmoyanten bürgerlichen Pazifismus“ vorwarf, weil sie vor „Volkskanzler Adolf Hitler“ flohen. Mit „skalpellartigen“ Worten die Klappe aufzureißen, wenn man die Macht hinter sich weiß, ist jetzt nicht ganz die größte Kunst. Der sollte sich bei Änderungen von Büchern aus politischen Gründen bzw., um gegen Rassismus zu sein, mal ganz bedeckt halten.

    Meinetwegen kann das eine Wort auch gerne gegen ein anderes ersetzt werden, aber dahinter steckt die Hochnäsigkeit des Feuilletons und Bildungsbürgertums, dass Bücher für Erwachsene grundsätzlich mehr wert seien als für Kinder, aber das ist falsch.
    Roald Dahl hat mal geschrieben, dass Bücher für Kinder schwieriger zu schreiben seien, weil Erwachsene sich nicht so schnell langweilten. Wenn Benn also keine Kinderbücher schrieb, hat er wohl auch literarisch den Weg des geringsten Widerstandes gesucht.

  10. @Mycroft:
    Der Benn, der sich sträubt, ist sein künstlerisches Werk, nicht die Person.
    Bekannter Fehler:
    to confuse the art with the artist

    Das, was Benn zu alledem sagen würde, ist hier sogar gänzlich irrelevant.
    Er hat übrigens nach der Nacht der langen Messer aka Röhm Putsch sogar ein Mauseloch gesucht, sich darin zu verkriechen, als er erkennen musste, dass Homosexualität doch nicht zu den erwünschten Idealen der Nationalen zählten.

    Es ist übrigens auch Unfug, hier vom „mehr wert“ zu salbadern. „Wert“ hat niemand eingeführt. Dass aber Kinder genauso rezipierten, wie es Erwachsene tun, wäre eine ebenso schmerzfreie Behauptung.

    Hier ist auch wieder Schluss für mich. Der Terrier kommt langsam wieder zu Vorschein und die ganz absurden Vergleiche möchte ich mir lieber sparen.

  11. „Der Benn, der sich sträubt, ist sein künstlerisches Werk, nicht die Person.“ Nagut, dann ist das ja einfach: Wenn Schwarze von Endes künstlerischem Werk, nicht der Person, verletzt werden, ändert man das Werk, ok. Wenn Menschen, die vor den Nazis flohen, von Benns künstlerischen Werk verletzt werden, nun…

    „Das, was Benn zu alledem sagen würde, ist hier sogar gänzlich irrelevant.“ Sie haben ihn eingeführt.

    „„Wert“ hat niemand eingeführt.“ Hier nicht, nein. Generell ist diese Denke allerdings schon weit verbreitet.

    „Dass aber Kinder genauso rezipierten, wie es Erwachsene tun, wäre eine ebenso schmerzfreie Behauptung.“ Hat hier jetzt auch keiner behauptet. Aber die mutmaßlich falsche Reziption von Kindern ist ja sonst auch kein Argument, weil dann z.B. auch der Tabakkonsum komplett gestrichen werden müsste, nicht nur auf dem TiBi.

    Es gibt auch Kritik an Inhalten und Darstellungen in Büchern, Filmen und anderen Werken, die sich an Erwachsene richten; dass man die aber _ändern_ solle, ist eher selten ein Thema.

  12. “ Wenn Schwarze von Endes künstlerischem Werk, nicht der Person, verletzt werden, ändert man das Werk, ok. Wenn Menschen, die vor den Nazis flohen, von Benns künstlerischen Werk verletzt werden, nun…“

    Das müsste doch selbst Ihnen zu blöd sein, Mycroft.

  13. „Das müsste doch selbst Ihnen zu blöd sein, Mycroft.“

    Inwiefern? Sie sagten selbst, dass man Benns Werk nicht ändern könne, ohne es kaputtzumachen jedenfalls, womit Sie wohl begründen wollten, dass das bei Endes Werk schon ginge (sonst wäre diese Erwähnung ja völlig sinnlos und überflüssig).
    Jetzt ist die Kritik an Endes Werk aber nicht, dass es künstlerisch schlecht wäre, sondern, dass Leute sich davon verletzt fühlten, bzw., dass Kinder damit Wörter lernen könnten, die Leute verletzten (denn sonst wäre die Lösung des Problems ja trivial), also auf der pädagogisch-politischen Ebene.

    Und da bin ich auf dem pragmatischen Standpunkt, dass ein Nebenchara in einem Roman, der an einer Stelle ein beleidigendes Wort sagt, jetzt tatsächlich nicht so relevant fürs Gesamtkunstwerk ist, dass man die eine Zeile unbedingt drinnen lassen muss, einverstanden.
    Aber andererseits ist Herr Ärmel trotzdem insgesamt harmloser als Benn, der, wie gesagt, Leute, die offenbar schlauer waren als er und deshalb direkt vor den Nazis flohen, mit „larmoyanten bürgerlichen Pazifismus“ beschimpfte. Genial – keines dieser drei Wörter könnte man weglassen, ohne Verachtung dahinter zu reduzieren, da haben Sie völlig Recht. Welchen pädagogisch-politischen Wert hat Benn, also sein Werk, demnach?

  14. Sie vertauschen einfach Äußerungen der Person Benn aus einer Rede mit Inhalten seines Werkes.

    Wollen Sie Reden redigieren?

    Im übrigen KANN niemand Endes Werk zerstören. Das Original bleibt erhalten und wird sogar, mit Kommentaren versehen, weiter aufgelegt.

    Es macht nur gar keinen Sinn Wörter bspw. aus der Lyriksammlung „Morgue“ von G. Benn auszutauschen.

    Äpfel und Birnen hoch zehn!

    Das meine ich mit „zu blöd“.

  15. „Äpfel und Birnen hoch zehn!“
    Sie haben weiter oben Jüngers Äpfel (Romane) mit Benns Birnen (Gedichte, Essays und Reden) verglichen. Ansonsten hieße Ihr Vergleich ja nur, dass man Benns Romane nur deshalb nicht kürzen kann, weil er keine geschrieben hat, was jetzt keine sinnvolle Schlussfolgerung über Jüngers oder Endes Romane ermöglicht.

    „Wollen Sie Reden redigieren?“ Man kann auch Benns Werk nicht zerstören, also wäre das ja sinnlos. Man könnte natürlich eine Neuauflage drucken, mit einem Nachwort dahingehend, dass er zu der Sorte Kalb gehörte, die sich ihren Schlachter selbst aussucht, aber warum das eigene Produkt schlechtreden? Achja, wegen der Kritiker.
    Allerdings läuft in zwei Jahren das Urheberrecht ab, da kann jeder Benns gesammelte Werke einfach selber drucken mit Kommentaren, Vor- und Nachwörtern und Änderungen nach Gusto.

  16. Jüngers Romane, Benns Gedichte und Endes Kinderbücher sind Kunstwerke.

    Sie dürfen in diesem Zusammenhang den Umgang mit Kunstwerken vergleichen.

    Ein Rede zu redigieren ist einfach nur bescheuert. Sie können ja Hitlers oder Goebbels Reden nachträglich redigieren und schauen, was dann passiert.

    Sorry Mycroft, aber sie sondern schon wieder willkürlichen Stumpfsinn ab, weil Sie unbedingt Recht behalten wollen.

    Der Terrier eben.

    „La Morgue“ von Benn sollten niemand seinen Kindern zum Einschlafen vorlesen. Ob redigiert oder nicht.

    Das eiskalte Grauen ist dem Werk immanent und das macht es besonders.
    Sie könnten eher das heftigste Werk von Stephen King zu einer Schlummerlektüre für 5-jährige machen, als diese Lyriksammlung von Benn.

    Wissen Sie eigentlich überhaupt, wovon Sie hier schreiben?

    Jüngers Romane würde ich auch durch ihn überarbeitet nicht ohne Kommentare an Jugendliche weiterreichen. Der Mann war ein Ausnahmeschriftsteller, aber er hat als junger Mensch den Schützengraben und das Menschenschlachten vor der ersten körperlichen Liebe erfahren. Nur wenn man das weiß, kann man sein Werk verstehen.

    Und dennoch kann man Prosa natürlich leichter in Details ändern, als Lyrik.

    Aber was schreibe ich. Sie wollen doch gar nicht verstehen. Ihr Punkt: „Die Woken wollen Literatur zerstören“ muss irgendwie durchgeprügelt werden. Sinn und Unsinn spielen da keine Rolle.

  17. „Sie dürfen in diesem Zusammenhang den Umgang mit Kunstwerken vergleichen.“
    Prinzipiell ja, aber es sind trotzdem Äpfel und Birnen. Wenn Sie damit anfangen, beschweren Sie sich bitte nicht bei mir.

    „Sie könnten eher das heftigste Werk von Stephen King zu einer Schlummerlektüre für 5-jährige machen, als diese Lyriksammlung von Benn.“
    Hat exakt niemand behauptet, dass das anders sei. Der Vorwurf gegenüber Ende ist ja nicht, dass er Kindern schade, die sein Buch lesen oder vorgelesen bekommen, sondern Erwachsenen. Nebenbei gibt es auch bei King die Kritik, er würde – ggfs. unbewusst – rassistische Narrative verbreiten. Offenbar ist hier die Befürchtung, dass auch Erwachsene Bücher so rezipieren wie Kinder…

    „Ihr Punkt: „Die Woken wollen Literatur zerstören“ muss irgendwie durchgeprügelt werden.“
    Das ist nicht mein Punkt. Wie gesagt, das eine Wort ist fürs Gesamtbild nicht entscheidend.

  18. Ups, sorry, muss heißen;
    „…dass Ende Erwachsenen schade, die sein Buch nicht gelesen haben, weil das N-Wort damit verbreitet werden kann.“

  19. Strohmann #1:
    „Prinzipiell ja, aber es sind trotzdem Äpfel und Birnen. Wenn Sie damit anfangen, beschweren Sie sich bitte nicht bei mir.“

    Reden, Mycroft, Reden! Die Rede Gottfried Benns vor der Berliner Dichterakademie von 1933 zitieren SIE als Beispiel. Also nicht mal ein Kunsterzeugnis. Begreifen Sie meine Anmerkung einfach als Ordnungsruf, dass Sie, wenn Sie ein Fußballspiel sehen wollen, besser nicht eine Schwimmhalle aufsuchen und aufs Becken starren.

    Strohmann #2:
    „„…dass Ende Erwachsenen schade, die sein Buch nicht gelesen haben, weil das N-Wort damit verbreitet werden kann.“

    Kinder lesen das Buch ( oder bekommen es vorgelesen ) und perpetuieren u.a. diesen Begriff, welcher wiederum bestimmten marginalisierten Menschen schadet, sie verletzt. Sie versuchen absichtlich diesen Zusammenhang zu verschleiern, in dem Sie Nebelschleier darum weben ( „die sein Buch nicht gelesen haben“).
    Das ist mindestens schäbig.
    Schämen Sie sich. Wenn Sie dazu fähig sein sollten.

  20. „Reden, Mycroft, Reden! Die Rede Gottfried Benns vor der Berliner Dichterakademie von 1933 zitieren SIE als Beispiel“ Stimmt, als Beispiel für „Worte wie Skalpelle“. Offenbar _wollte_ Benn mit seinen Worten andere verletzen und schaden, da ist der Verdacht, dass er das nicht nur mit seinen Reden wollte, sondern auch mit seinen Essays und Lyrik, ja nicht so abwegig, oder? Und, damit einhergehend, dass tatsächlich Leute unter Benn bzw. Benns Worten (nicht nur Reden) leiden?
    Was ist schlimmer, jemanden mit Absicht zu schaden oder aus Versehen?

    „Kinder lesen das Buch ( oder bekommen es vorgelesen ) und perpetuieren u.a. diesen Begriff, welcher wiederum bestimmten marginalisierten Menschen schadet, sie verletzt.“ Ja, das habe ich doch gesagt. Die Änderung dient nicht den Kindern, die das Buch lesen oder vorgelesen bekommen, sondern Schwarzen, die das Buch nicht gelesen haben.
    Jetzt halte ich den möglichen Nutzen, den diese Änderung verursacht, für sehr gering, aber, wie gesagt, meinetwegen. Bzw., der Schaden, der von Benn ausgeht, ist deshalb geringer, weil er nicht in zig Sprachen übersetzt wurde und gerade wieder neu aufgelegt wird, und nicht etwa, weil er der bessere Schriftsteller wäre.

    „Schämen Sie sich. Wenn Sie dazu fähig sein sollten.“ Grundsätzlich ja, aber dafür nicht. Was ein Benn-Apologet für schämenswert hält oder nicht, ist eher irrelevant.

  21. Ja, ist klar:

    Es kumuliert wieder zu der Behauptung, der imaginierte Verlust an Sprachgenuss der armen ( weissen? ) Kinder, die das N-Wort nicht mehr lesen können ( in der Neuauflage und wenn sich die besorgten Eltern nicht lieber das kommentierte Original besorgen, welches ja auch weiter aufgelegt wird ) wiegt schwerer, als die Tatsache, dass sich schwarze Menschen auch in Zukunft weiterhin mit dem N-Wort belästigen lassen müssen.
    Die sollen sich mal nicht so haben, es geht ja schliesslich darum, dass die hehre deutsche Sprache nicht verstümmelt wird.

    P.S.:
    An keiner Stelle ist die Person G. Benn, sein Charakter oder seine Gesinnung hier Gegenstand gewesen. Seine Reden sind relevant als Hinweis auf seinen absurden Verirrungen, Verstrickungen und Verfehlungen. Wahrscheinlich war er auch ein unangenehmer Mensch.
    Bitte versuchen Sie nicht seine Kunst zu analysieren, oder wenn doch, dann befähigen Sie sich vorher dazu.

  22. Wenn man keine Argumente hat, kämpft man gegen Stroh.
    „Es kumuliert wieder zu der Behauptung, der imaginierte Verlust an Sprachgenuss der armen ( weissen? ) Kinder,…“
    Ich habe an keiner Stelle mit dem Sprachgenuss o.ä. argumentiert. Wie gesagt kann meinetwegen das Wort weggelassen werden.

    „in der Neuauflage und wenn sich die besorgten Eltern nicht lieber das kommentierte Original besorgen, welches ja auch weiter aufgelegt wird“ Ja, oder in der alten Version aus den 90ern oder gar 70ern oder 80ern, die die „besorgten“ Eltern evt. noch haben…

    „…wiegt schwerer, als die Tatsache, dass sich schwarze Menschen auch in Zukunft weiterhin mit dem N-Wort belästigen lassen müssen.“ Ich denke nicht, dass das messbar besser wird, weil das eine Wort in dem einen Buch gestrichen wird. Insofern dient das hauptsächlich dazu, eine neue Leserschaft zu gewinnen, was natürlich auch ok ist in einer Marktwirtschaft, aber nunja.

    „Die sollen sich mal nicht so haben, es geht ja schliesslich darum, dass die hehre deutsche Sprache nicht verstümmelt wird.“ Sagt wer? Ich nicht. Klingt eher nach etwas, was jemand wie Benn sagen würde, oder?

    „An keiner Stelle ist die Person G. Benn, sein Charakter oder seine Gesinnung hier Gegenstand gewesen.“ Warum nicht? Sie verteidigten Benns Recht, andere zu verletzen, und zwar nicht mit seinen Reden, sondern ausdrücklich mit seiner Kunst. Sie lobten ihn ausdrücklich dafür, WIE verletzend er ist. Sie vernebelten, dass er (hauptsächlich) marginalisierte Gruppen wie Flüchtlinge vor den Nazis verletzte.
    Nun, und daher ist die Person Benn wichtig.

    Gerne zum Mitlesen:
    Bei Ende heißt es, er würde mit seinen Büchern Rassismus verbreiten, obwohl er es nicht will. Ok. Weil seine Leserschaft Kinder seien, die halt leicht beeinflussbar seien. Bis hierhin gehe ich das Argument noch mit, fyi.

    Bei Lindemann heißt es, er würde mit seinen Liedern Sexismus verbreiten, nicht nur, weil die sexistisch seien, sondern, weil er selbst sexistisch ist, und weil seine Fans _beides_ toll fänden. Hier ist das Argument „das sind leicht beeinflussbare Kinder“ komplett weggefallen, weiterhin wird nicht mehr argumentiert, dass jemand Sexismus reproduziert, ohne sexistisch zu sein, weil er ein sexistisches Schimpfwort verwendet, dass er bei einem Konzert gehört hat, sondern weil er als Fan sexistisch _ist_. Da man Lindemann irgendwie nicht davon abhalten kann zu singen oder seine Texte umzuschreiben, wird Rammsteinfans pauschal zum Vorwurf gemacht, Rammsteinfans zu sein.

    Bei Hogwarts Legacy war der Sprung noch einen Tacken größer: weil Rowling transfeindliche Sachen gesagt habe, ist das Harry-Potter-Franchise transfeindlich und bei proxy alle, die Hogwarts Legacy spielen. Welches Werk mWn kein transfeindliches Schimpfwort enthält und auch sonst keine transfeindlichen Inhalte. Es wäre schon deshalb nicht möglich, die transfeindlichen Stellen zu streichen oder sonstwie zu ändern. Ersatzweise macht man den Spielern Vorwürfe, dass sie dieses Spiel spielen. Sie erkennen vllt ein Muster?

    Außerdem: die Killerspielspieler-Debatte. Da richtet sich die moralische Panik nicht gegen eine Person oder deren Werk, sondern mehr gegen ein Genre. Wenn Sie jetzt sagen, dass Sie nichts gegen Rammstein, Rowling und Killerspiele gesagt hätten, ok, SIE nicht. Aber Sie machen mir auch Argumente zum Vorwurf, die ich nicht gebracht habe, also wen schert’s?

    Wenn man annimmt, wie in diesen Beispielen, dass Kunst das Publikum, und ausdrücklich auch das erwachsene, dahingehend beeinflussen kann, dass es die „Gesinnung“ der Kunstwerke UND der jeweiligen Kunstschaffenden unkritisch übernehmen könne, dann muss das auch für Benn gelten. Gerade, weil er doch so ein toller Künstler ist.

    „Bitte versuchen Sie nicht seine Kunst zu analysieren“ Keine Sorge, ich werde noch nicht einmal versuchen, sie zu lesen.

  23. Entschuldigung, aber dürfte ich Sie bitten, Ihre Privatdiskussion, die ja nur noch sehr indirekt etwas mit dem Text hier zu tun hat, irgendwo anders weiterzuführen als unter meinem Artikel? Das Usenet scheint mir der perfekte Ort dafür.

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