Sie bettelt um Klicks und Kommentare und postet dazu Beiträge, die offenbar gezielt rassistische Reflexe triggern sollen. Es funktioniert: In den Kommentarspalten der „Huffington Post“ gedeihen Hohn und Hass. Den Chefredakteur freut so viel Zulauf auf seinen Seiten.
Was bedeutet es, wenn jemand „marokkanisch“ aussieht? Oder „ausländisch“? Und sagt man „Schlitzaugen“? Oder dass die Antänzer „Rhythmus im Blut“ hatten? In Pressemitteilungen der Polizei wimmelt es von Ausdrücken, über die man streiten kann. Wir haben uns auf eine Deutschland-Reise durch Blaulicht-Meldungen begeben.
Der bayrische Heimatminister Markus Söder (CSU) ist Mitglied des ZDF-Fernsehrats. Voriges Jahr aber war er nicht so oft da, wenn das Aufsichtsgremium tagte. Um genau zu sein: nie. Am Freitag nun ließ er sich zur Sitzung in Berlin blicken. Er war also da! Jedenfalls körperlich.
Es gibt einen Verdacht gegen den grünen Bundestagsabgeordneten Volker Beck und eine Vermutung, die die „Bild“-Zeitung äußert. Das genügt vielen Medien schon, um Urteile zu fällen. Wieder einmal.
Was ist das? Gut 500 Leute sitzen in einem Raum und hören hunderte kurze Musikschnipsel. Na? Richtig: Es ist eigenartig. Aber mit solchen Musiktests erheben Radiosender, welche Lieder sie spielen. Der Glaube an die Tests ist groß. Was erstaunlich ist, wenn man sich die Methoden und ihre Fehleranfälligkeit genauer ansieht.
Um zu verstehen, was die „Huffington Post“ ausmacht, sollte man sie vielleicht als Geschäft betrachten. In jüngster Zeit dort immer wieder im Angebot: Merkel-Bashing. Nur ein Beispiel, wie man Klicks und Kommentare absahnt.
Er wollte angeblich helfen, die AfD von ihrem „Stigma“ zu befreien und ihr einen „ideologisch-weltanschaulichen Überbau“ geben: Der Journalist Günther Lachmann hat sich offenbar tatsächlich der AfD als Berater angedient. Keine gute Idee.
Und wieder so eine Geschichte: Der Handgranaten-Anschlag auf ein Flüchtlingsheim galt offenbar gar nicht den Flüchtlingen. Das deutete sich auch schon an, aber trotzdem wurde eine neue Qualität der Gewalt beschworen. Der Grund: Wir stumpfen ab.
Ein AfD-Politiker wirft einem Journalisten vor, er habe sich seiner Partei als inoffizieller Berater angeboten. Das wäre ein Skandal. Doch es bleibt merkwürdig still, Beweise fehlen bislang. Dabei ist die Sache interessant. Es gibt tatsächliche eine erstaunliche Nähe zwischen dem Journalisten und der AfD.
Sie haben die Patienten nie gesehen oder gesprochen, aber sie wissen Bescheid: Ärzte und Psychologen stellen in Medien munter Ferndiagnosen. Das nervt nicht nur gewaltig. Die Folgen sind mitunter auch gefährlich.
Er ist Dauergast in Talkshows, gibt andauernd Interviews: Jugendrichter Andreas Müller aus Bernau. Er und die Medien, das ist die perfekte Co-Existenz: Die Journalisten bekommen von ihm knackige Zitate – und der Richter erhält Aufmerksamkeit für seine Themen. Ein Porträt und Video-Interview.
Rund 36 Millionen Video-Visits zählt „Focus Online“ – im Monat. Damit wirbt die Nachrichtenseite offensiv. Oberflächlich betrachtet: ein Erfolg. Aber was sind das für Videos? Und wie werden sie gemacht? Wir haben nachgesehen. Und uns gewundert.