Mimikama

„Dem Lügen-Unsinn ein Ende bereiten“

Herr Wolf, Sie entlarven mit Mimikama seit sechs Jahren Fakes und Betrügereien im Internet. Und es werden immer mehr, alles wird zunehmend unübersichtlicher. Wird man da nicht wahnsinnig?

Natürlich! Manchmal ist es wirklich zum Verrücktwerden. Gerade erst wieder. Die Geschichte, dass in Deutschland die erste Hundeschlachterei aufmache, die hatten wir längst widerlegt. Plötzlich kriegen wir dazu wieder Anfragen. Man fängt immer wieder von vorne an. Steht morgens auf, schreibt wieder, was man schon vorgestern geschrieben hast. Das kostet viel Disziplin, immer wieder drauf hinzuweisen, was dran ist oder was nicht.

Das meiste läuft ja über Hinweise und Tipps. Wie viele sind das so?

So um die 100 in der Woche.

Ganz schön viel Arbeit.

Ja, wir sind mittlerweile auch bei einem Pensum von knapp 100 Artikeln in der Woche auf unserer Seite ZDDK. Da ist es wichtig, dass wir Autoren im Team haben, die helfen, sonst würden wir das nicht mehr schaffen. Es sind so 20 ehrenamtliche Mitarbeiter, die aber nicht alle schreiben. Hauptamtlich sind wir zu zweit, und wir arbeiten so 13 bis 15 Stunden täglich.

Auf Facebook haben Sie neulich geschrieben, die sechs Jahre hätten mürbe und kaputt gemacht. Weshalb?

Zur normalen Arbeit kommen nun noch Diffamierungskampagnen hinzu. Wenn man plötzlich Lügen über sich selbst liest, wenn man sieht, dass andere versuchen, deinen Ruf und deinen Namen schlecht zu machen und dich unterzubuttern, geht das an die Substanz. Die Seite „Migrantenschreck“ zum Beispiel führt uns im Impressum. Du klickst drauf und siehst deinen Namen, obwohl du damit nichts zu tun hast.

Eine Seite, die Waffen verkauft. Wissen Sie, wer dahinter steckt?

Wir sind uns recht sicher, die Hinterleute zu kennen. Und wir haben alles, was wir wissen, der Polizei übergeben. Wir stehen auch mit dem LKA in Berlin in Kontakt.

Wer setzt Ihnen sonst noch zu?

Weil wir da im Impressum stehen, kommen auch Drohmails, in denen wir als Betreiber der Seite „Migrantenschreck“ angesprochen werden, was wir ja nicht sind. Da stand etwa: Ihr seid reif! Wir kriegen euch! Seht das als letzte Warnung an, Migrantenschreck! Das kam von einer gefälschten Adresse. Und da haben wir dann schon angefangen, uns Gedanken zu machen, was da gerade passiert. Daraus entstand dann unser Hilferuf auf Facebook, weil wir hier wirklich auf weiter Flur ziemlich alleine dastanden. Wir haben schon früher ein Statement veröffentlicht. Aber es passierte nichts. Wir waren bei der Polizei in Wien, haben Anzeige gestellt. Schon im Mai. Wir waren auch bei der Staatsanwaltschaft. Aber es geschah nichts. Alle haben gesagt, dass es schwierig sei, etwas zu machen. Dass es sich mutmaßlich um einen Deutschen handele, der Server und Webseite in Russland habe. Das internationale Konstrukt macht es schwer für nationale Behörden, das zu verfolgen.

Wer hat da etwas gegen Mimikama? Und was?

Naja, wir haben mehrfach vor der Seite „Anonymus.Kollektiv“ gewarnt, die mittlerweile ja auf Facebook auch nicht mehr existiert. Glücklicherweise. Und wir haben auch vor „Migrantenschreck“ oft gewarnt.

Sie werden bedroht, weil Leute meinen, Sie würden hinter dieser Seite stecken. Also keine Kritik an der Mimikama-Arbeit, sondern an etwas, wofür Sie nicht verantwortlich sind.

Ja, aber zu unserer Arbeit kommen natürlich auch Mails, die klassischen. Das sind dann Aussagen wie: Wenn der Hofer erst einmal gewählt wurd‘, geht’s euch eh direkt an den Kragen. Oder: Vielleicht einfach in Zukunft beim Ein Steigen – zwei Wörter! – öfter mal unters Auto schauen.

Okay, das sind also die, die etwas dagegen haben, dass Sie auch akribisch falsche Meldungen über Flüchtlinge entlarven.

Genau. Und das ist ein Gesamtpaket, das wirklich drückt. Gedrückt hat. Man muss auch den positiven Ausgang sehen: Nach unserem Facebook-Post haben wir viel Resonanz bekommen, jede Menge Solidaritätsbekundungen. Das reichte hier in Österreich bis ins Kanzleramt. Wir setzen uns nun zusammen, auch mit staatlichen Stellen, um zu gucken, wie es weitergehen kann. So in dieser Form geht’s nicht mehr. Wir brauchen einen stabileren juristischen Überbau. Generell wäre auch auf Dauer ein, sozusagen, großer Bruder, ein Schirmherr nicht verkehrt. Und wir wollen uns mit staatlicher Förderung befassen. Wir sind ja auf Werbeeinnahmen angewiesen. Sollte aber mal ein Werbepartner sagen, diese ganzen Schlachten können wir leider nicht mehr mittragen, stehen wir vor dem Aus.

Was macht das persönlich mit Ihnen?

Nun, der Gründer von Mimikama hat zwei kleine Kinder. Die waren auch regelmäßig im Büro, liefen hier rum, spielten. Er hat natürlich Angst, ist ja logisch. Man weiß nie, wer vor der Tür steht. Die Kinder holen wir deshalb nicht mehr ins Büro, die Zeiten sind vorbei. Ich persönlich mache mir weniger Sorgen, aber dieses ungute Bauchgefühl, dieses Grummeln, ist trotzdem da. Das kann einem auch niemand nehmen, das geht nur langsam weg. Die vielen Gespräche aber, die wir nun führen, der Zuspruch – das hilft natürlich.

Sie verdienen damit kein Vermögen, es ist sehr viel Arbeit, aufreibend sowieso, und nun gibt es auch Drohungen – was treibt Sie an?

Unser Herzblut. Weil wir der Ansicht sind, dass es richtig und wichtig ist, was wir machen. Wir sehen in dem Ganzen ja auch eine Zukunft. Das Geld reicht zum Leben. Wir sind so vom Typ her so, dass wir sagen: Es muss einfach geholfen werden! Es nimmt langsam Überhand, was an Fakes und Betrügereien kursiert. Und wir sehen wenige Stellen, die sich damit beschäftigen. Es geht einfach darum, dem ganzen Lügen-Unsinn in Sozialen Netzwerken ein Ende zu bereiten oder es, zumindest, so weit präventiv anzugehen, dass die Menschen im Internet nicht ständig geblendet werden.

Schlagzeilen bei ZDDK.

Wie hat sich das mit den Jahren verändert?

Vor wenigen Jahren war alles noch sehr unpolitisch und harmlos. Klar, es gab auch immer wieder Hinweise auf Facebook-Geschichten, bei denen Ausländer involviert waren, zum Beispiel der Fake mit dem Kleinbus, mit dem angeblich Osteuropäer durch deutsche Städte führen, um Kinder zu klauen – oder Katzen. Das war eine der Spitzen der Diffamierung. Seit der Ukraine-Krise merken wir, dass die Gerüchte bewusst menschenfeindlicher sind. Und spätestens seit Beginn der Flüchtlingskrise Mitte 2015 zeigt sich, dass wir es mit einer offenen Fremdenfeindlichkeit zu tun haben, die teilweise durch gezielte Lügen propagiert wird. Die zweite Jahreshälfte 2015 stand im Zeichen von Flüchtlingen und Meldungen über sie, mal wahr, mal erfunden, alles vermischt. Seit den Anschlägen in Paris im November 2015 gibt es die Tendenz, dass speziell der Islam ins Zentrum rückt, also vor allem: sehr viel Islam-Hass. Das hat sich zugespitzt, und mittlerweile sind Gerüchte über den Islam das Hauptproblem in Sozialen Netzwerken. Moslems an sich werden oft in ein falsches Licht gestellt, ganz pauschal. Diese Woche hatten wir die Geschichte, dass Muslime an eine Kirche in München gepinkelt hätten. Das hatten wir schon seit drei oder vier Wochen vorliegen. Dann haben wir lange gesucht und auf Google Maps Kirchen durchgesehen. Als wir sie gefunden hatten, haben wir den Pfarrer angeschrieben, Pater Matthias. Der war völlig außer sich! Der wusste noch gar nichts davon. Dann hat er eine Mitteilung herausgegeben, die wir nutzen konnten, um es richtigzustellen.

Und es stellte sich heraus, dass sie gar nicht gepinkelt haben.

Ja. Sie haben gebetet. Wie an einer Klagemauer. Die standen da und haben einfach gebetet, nach der Tradition orthodoxer Christen. Das sind so klassische Fakes, die natürlich viel Dreck hinterlassen, und ein bisschen Dreck bleibt immer hängen. Man kann noch so viel aufklären und erklären, dass die da beten – irgendeiner kommt immer noch und sagt: Stimmt gar nicht, die pissen da hin!

Ein Ende kann man dem Ganzen deshalb gar nicht setzen, oder?

Nein, das ist utopisch.

Der ORF-Journalist Armin Wolf hat neulich auch gesagt, er versuche immer, Fakten gegen Gerüchte und Lügen zu setzen. Aber dann kämen diese Leute, die sagen: Stimmt trotzdem nicht! An dem Punkt, sagt Wolf, wisse er dann auch nicht mehr weiter.

Ja, da hat Wolf völlig recht. Man ist irgendwann bei einer Gruppe angelangt, die man einfach nicht mehr erreichen kann. Und die versuchen wir auch schon nicht mehr zu erreichen. Wir wollen die diskussionsfähige Mitte halten, mit der man noch in Kontakt treten kann. Die sich auch faktenbasiert etwas sagen lassen möchte. Und das Problem liegt ja nicht nur bei Leuten, die extrem rechts sind. Man kann auch mit Linksextremen nur schwer kommunizieren; die sind auch eingefahren. Uns wird ja immer vorgeworfen, wir wären linksgrünversifft. Was für ein Bullshit! Wir können mit beiden Extremen nur schwer oder gar nicht kommunizieren. Die links sind halt eben anders, arbeiten auf einer anderen Ebene.

Auf welcher?

Die sind nicht so menschlich böse. Linke Fakes drehen sich meistens darum, dass sie Rechte als Gruppe diffamieren oder, naja, verarschen wollen. Bestes Beispiel: Der so genannte Kontrollabriss, mit dem Flüchtlinge ein Handy gratis bekämen. Stimmt nicht. Aber das kursierte so, als Post. Als es sich weit über rechtspopulistische Seiten verbreitet hatte, hat der Urheber das Foto im Facebook-Post ausgetauscht und durch ein anderes ersetzt, auf dem stand: „Ich bin ein strohdummer Nazi.“ Damit die Leute das so auf ihrer Facebook-Wall stehen haben. Ein perfider Trick. Wir hatten vor dem Ursprungspost bereits gewarnt, weil da einiges nicht passte. Aber da wollte keiner drauf hören.

Erfolgreich verarscht, aber das falsche Gerücht war in der Welt.

Ja, das Ding hat sich natürlich verselbständigt, jemand hat auch einen Screenshot davon gemacht und wieder hochgeladen. Deshalb geistert es heute noch rum. Das muss man mitdenken, wenn man solche Fakes macht. Deshalb raten wir auch Medien davon ab, die zu uns kommen und sagen, dass sie sich etwas überlegt haben fürs Fernsehen oder so. Dann sagen wir, lasst es lieber, das könnt ihr irgendwann nicht mehr kontrollieren. Oder die Geschichte, dass nachts am Flughafen Köln/Bonn Flüchtlinge eingeschmuggelt werden. Ist widerlegt. Das Gerücht zeigt trotzdem Wirkung. Wenn ich heute nochmal schreiben würde, das es nicht stimmt, würden immer noch welche zurückschreiben: Stellt euch mal dahin, dann seht ihr es selbst!

Und wie kriegt man das jetzt alles in den Griff?

Das pure Aufzeigen von Fakten und Darlegen von Information wird nicht reichen. Das ist wichtig, dass man diese Basis hat. Wir sehen unseren Ansatz aber mittlerweile auch darin, dass wir den Menschen vermitteln müssen, wie sie mit Medien und Information, die sie dort bekommen, umgehen sollten. Es muss einen Lernprozess geben. Informationskompetenz. Also anhand eines Artikel, des Autors, der Plattform, auf der es erscheint, erkennen zu können, was die Geschichte bezwecken soll und wo sie hinführt. Das ist ein Idealziel, dass sich das in den Köpfen verankert, klar. Aber dafür sind wir ja da – um solche Ideale zu verfolgen.

19 Kommentare

  1. Sehr interessantes Interview, vielen Dank! Ich schätze die Arbeit von mimikama sehr und hoffe, dass die Macher nicht ihren Mut verlieren.

    P.S.: ein kleiner Fehlerteufel hat sich eingeschlichen. Im Interview ist von „Baugefühl“ die Rede :-)

  2. Tolle, sehr unterstützenswerte Seite. Respekt an die Macher, die sich tagtäglich mit dem ganzen Müll auseinandersetzen. Daß es letztendlich immer Menschen geben wird, die die Fakten ignorieren, weil sie nicht in ihr Weltbild passen – geschenkt, das ist nunmal so. Allen anderen aber wird damit sehr geholfen.

  3. Restecp!
    Die sachliche Differenzierung von linkem und rechtem Bullshit finde ich sehr gelungen.

  4. Der Einsatz von Mimikama gegen rechte Hetze und Co ist super. Auch andere Fakes werden enttarnt. Klasse! Lediglich bei den richtig heftigen Lügen zu Ukraine und Syrien, da zieht Mimikama den Schwanz ein. Weil diese teils grotesken Lügen so in den Medien verbreitet werden. Logisch und wissenschaftlich nicht haltbare Falschmeldungen der Medien, Unterstützung von Nazis in der Ukraine und aktuell Al Kaida in Syrien … Lediglich bei den Panzerfalschbildern zur nicht stattgefundenen Ukraine-Invasion haben sie Mal gnädigerweise einen Artikel von mir als richtig beglaubigt. Wenn man diese Lügen einfach ignoriert, ist das aber auch schon wieder ein Statement und auch Propaganda. Auf Wahrheit und Wissenschaft! :-)

  5. Jens (#7),

    eigentlich sollte man deine Seite „Blauer Bote“ umbenennen, nicht? Prawda klingt doch viel griffiger.

  6. BB:
    Unmissverständlich tendenziös.
    Zweierlei Maßstab bei willkommenen und unwillkommenen Lügen.
    Überzogene Formulierungen zur Vermeidung hinderlicher Differenzierungen.
    Trickserei zwischen Konjunktivformulierungen und Headline-Entschiedenheit.
    Festgelegt auf vorgefertigte Deutungsweisen und Narrative.

    Daher habe ich den BB schnell nach Entdeckung wieder ignoriert. Zu viel Meinung, zu viel Beleg-Links auf sich selbst, zu wenig echte Belegsubstanz.

    Hat sich offenbar den entsprechenden Stil der Bidder-, Frankenberger- und Kornelius-Brigade zum Vorbild genommen, um dagegen zu halten.

    Nur, Theo: So wie Sie hier die Stalinismuskeule rausholen … höre ich den Kritiker-Elch scheinheilig röhren. Da ist es -unter Umkehrung der Perspektive- nicht mehr weit zur, ebenso reflexhaft berechtigten, gesteuerten Propaganda-System-Lügenpresse.
    Ist diese Theo-Keulung noch mehr so Fox (Kommunisten!) oder schon Stürmer (Jüdische Bolschewisten!)?

    Ihre gemeinsame Vorgeschichte, die zum vertrauten Theo-Duz führt, kenne ich nicht. Muss aus irgendeinem Schlammcatch-Event stammen.

    Eines muss ich ihm allerdings lassen: Die (glaubwürdigkeitssteigernden) Links zum Beleg der allersteilsten Räuberpistolen führen immerhin zu eigenen Artikeln und nicht, wie beim Spiegel oft, einfach unspezifisch zur „Themenseite Ukraine“ (oder was auch immer Thema ist).

    Wie auch immer, haben Sie jetzt meine Neugier geweckt… Jens ist also Prawda. Und Sie?
    SM-Koordinator zwischen Reichelt und Dieckmann? Breitbart-Korrespondent im Krautland? Belowtheline-PR Falkenfraktion in der Nato?

    Ist das die Art Diskussion, die Sie mögen?

  7. zu Kommentar 7 – 9:

    evtl. sollte sich der Hausherr oder Mimikama mal mit dem blauen Boten befassen – müssen ja nich immer nur die Profis herhalten – denn ich finde den Ton dieser Seite bedenklich, werde aber nicht schlau aus der Intention des Autors.

  8. @Symboltroll:

    Ordnen Sie (sic!) zuerst mal ihre Gedanken, dann können wir gerne schauen, ob es für eine Diskussion reicht. :-)

  9. PS:
    „Prawda“ ist nicht von Stalin gegründet worden, sondern von Lenin. „Die Wahrheit“ war bis in die 90er Jahre Mitteilungsorgan des Moskauer Regimes – und wenn ich mir „Blauer Bote“ so anschaue, mit all der brachialen anti-westlichen Rhetorik und dem uneingeschränkten Lob der russischen Politik, ist die Zielsetzung dann doch nicht so verschieden.

    Dass dort auch merkwürdigen Zeitgenossen wie dem Mainzer Geographen Günter Meyer gehuldigt wird, der u.a. auch schon behauptet hat, Berichte über den Einsatz russischer Flugzeuge in Syrien seien reine westliche Propaganda und gar nicht denkbar… ja, das passt schon.

  10. Theo,

    wenn es nicht so auffällig der Abqualifizierung dient, wie bei deinem letzten Adressaten, darfst du mich gerne duzen. Allerdings: Dieses Stilmittel setzen sonst vor allem besorgt-patronisierende Bürger gerne ein.

    Schön, dass meine Gedanken bei Ihnen doch noch von selbst eine Ordnung gefunden haben, die es Ihnen möglich macht, mir die Gnade einer um Sachlichkeit bemühten Antwort zu erweisen.

    Nur haben Sie scheinbar nicht verstanden, dass ich nicht den BB verteidige, sondern vielmehr Sie darauf hinweise, wie nahe Sie deren Diskursstil sind. Und nachfrage, ob sie damit glücklich sind.

    Wo die z.B. stets nur Nazis in der Regierung in Kiew erkennen, ist bei Ihnen alles Prawda, Putintreu und Kremlfinanziert.

    Ist ihnen kürzlich Lesch untergekommen (AFD-Klimapolitik … shitstorm der Klimaleugner … Lesch’s Reaktion darauf)? Wurde das nicht auch hier besprochen?

    Falls nicht: https://www.youtube.com/watch?v=g0XUScu4u0Y

    Der spricht nicht nur „Die“ an, sondern auch beispielhaft eine ähnliche Reaktion von einem der „Guten“ resp. „Uns“. Fand ich zur Selbstvergewisserung und -kontrolle recht anregend.

    Könnten Sie sich evtl. vorstellen, nicht ganz frei von „so was“ zu sein?

    Ich finde es übrigens überraschend, dass es noch in den 90gern offenbar eine bruchlose Kontinuität eines Moskauer Regimes gab, dessen Mitteilungsorgan die Prawda war. Bekommen Sie eigentlich UDSSR/GUS/Russland historisch und gegenwärtig sauber differenziert, wenn Sie gerade den Parforce aufnehmen?

  11. Symboltroll,

    der Zusammenbruch der UdSSR war Ende 1991. Für mich ist das auch „in den 90ern“, für Sie vielleicht nicht und mehr in den 80ern. Auch gut.

    Über meinen Diskursstil können Sie sich gerne ihre Meinung bilden. Ändert aber nichts an dem Umstand, dass der BB sich durch fleißige Propaganda auszeichnet. Dass es mir nicht gelingt, dafür die selben Worte zu finden wie Sie, ist zweifelsohne ein bedauerlicher Makel. Bei Gelegenheit könnten Sie mal ihre für diesen Blog vorgesehenen Sprachregelungen verkünden, bitte.

  12. „Bei Gelegenheit könnten Sie mal ihre für diesen Blog vorgesehenen Sprachregelungen verkünden, bitte.“

    Ist das jetzt überhaupt noch misleading, dass das so nach Pegida/AFD klingt? Vielleicht habe ich Sie nur bisher fälschlicherweise nicht diesem Milieu zugeschrieben?

    „Dass es mir nicht gelingt, dafür die selben Worte zu finden wie Sie, ist zweifelsohne ein bedauerlicher Makel.“

    Den Apell von H. Lesch können Sie also getrost ignorieren, weil Sie darüber absolut erhaben sind? Oder stimmen Sie H. Lesch da generell gar nicht zu?

    „Ändert aber nichts an dem Umstand, dass der BB sich durch fleißige Propaganda auszeichnet.“

    Diskussionen mit Etikettierungsautomaten übers manisch-präkognitive Etikettieren können schon wirklich ermüdend sein.

    „Ordnen Sie (sic!) zuerst mal ihre Gedanken, dann können wir gerne schauen, ob es für eine Diskussion reicht. :-)“

    Das haben Sie schon oft gehört, nicht wahr? Verständlich, dass Sie es einfach auch mal sagen können wollten. Tip: Nächstes Mal mit Kontext üben.
    Solange Sie weder den Hinweis auf Lesch noch den aufs überzogene Extrem-Labeling verarbeiten und aufgreifen können, reicht es eben doch nicht für eine Diskussion. Da hatte ich Sie wohl überschätzt.

  13. „Solange Sie weder den Hinweis auf Lesch noch den aufs überzogene Extrem-Labeling verarbeiten und aufgreifen können“

    Es wirkt schon beinahe emsig pädagogisch, wie Sie hier die/ihre Normen setzen möchten. Was überzogen ist, bestimmen Sie. Was unzulässige Etikettierung ist, bestimmen Sie. Und der Ausdruck „Sprachregelungen“ führt bei Ihnen sogleich zu – ja was?, fragt sich womöglich Harald Lesch – „manisch-präkognitiven“ Pegida/AfD-Assoziationen, nachdem das simple Duzen von Ihnen bei „besorgt-patronisierenden Bürgern“ verortet worden ist.

    Ach ja: der BB ist ja nur eine Antwort auf „die Bidder-, Frankenberger- und Kornelius-Brigade“. Brigade, wohlgemerkt. Drei Journalisten, drei verschiedene Redaktionen, ein Kampfverband. Ist natürlich auch keine Etikettierung, ganz und gar nicht ;-)

    Guter Mann, versuchen Sie einfach mal, ihren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Sie etikettieren doch selbst ohne Unterlass.

  14. Hallo liebe Übermedien-Macher!
    Ist bekannt, ob die beiden mehrt rechtsanwältliche Hilfe benötigen? Vielleicht kann man bei Anwälten ein paar pro-bono Hilfen erbitten.
    Auch: Ein Umzug der Redaktion wäre uU angemessen – leider.
    Und schließlich: Eine Genossenschaft gründen, um von den Werbern unabhängig zu werden.

    Ich wünsche mimikama viel Kraft und den notwendigen Mut!

    Beste Grüße

  15. Scheinbar verwechseln Sie das im Spiegel mit einem eigenständigen Subjekt.
    Jawohl, ich kritisiere diese Diffamierungsetiketterie. Sie jedoch geniessen die derart, dass Sie lieber 100 Klimmzüge unternehmen, um nur ja nicht Kontakt zum realen Boden Ihres Vorgehens aufnehmen zu müssen.

    Sie ballern hier mit „Prawdas“ umher, darauf angesprochen fühlen Sie sich gleich von Verboten unterdrückt, von mir bestimmt und zwangsweise einem Tabu unterworfen.

    Wirklich Stellung zu Ihrem Gerede beziehen können Sie offenbar nicht, sich auf der richtigen Seite zu wähnen heiligt Ihre Mittel pauschal.

    Lesch spricht politrichtungsunabhängig etwas an, was uns wohl alle betrifft, Sie jedoch brauchen sich damit gar nicht beschäftigen, weil Sie ja qua Geburt oder Gutseitigkeit von der Notwendigkeit der Selbstüberprüfung und angemessenen Mäßigung befreit sind. Nur: Ob Sie seinen Apell kennen und verstanden haben, angemessen finden oder ablehnen, verschweigen Sie uns, scheint Ihnen zu unbequem zu sein. Vermutlich fehlt Ihnen einfach noch das passende Diskreditierungs-Label für Lesch?

    Ich spreche von den 4 Fingern die schnell auf einen selbst deuten, Sie reagieren darauf wie andere auf eine Mohammedkarikatur.

    Zudem nehmen Sie sich anderen gegenüber heraus, nach Gusto selektiv väterlich-Gutsherrenartiges Herablassungs-Duzen als Rhetorikmittel zu verwenden und sind, bei aller Sprachgewandtheit, „überfordert“ dieses Verhalten von „simplem Duzen“ zu unterscheiden.

    Und angesprochen darauf reagieren Sie nunmal eben wie unsere rechten Schwadronierer, egal ob jenen um Gauland oder jenen um Reichelt/Dieckmann: Sie sehen sich in Ihrer Meinungsfreiheit eingeschränkt, Tabus unterworfen und von PC-Verboten terrorisiert.

    Dann noch die als Argument eingebrachte Begriffstutzigkeit und Kurzschlüssigkeit in Sachen Etikettierung und fast schon ostentative Regression in Sachen BFK-Brigade (Sie sind schon fähig, „Lügenpresse“ im selben, distanziert aufgreifenden Sinne auszusprechen und verwenden). Selbstverständlich können Sie das nicht unterscheiden von einer Argumentation, die die genannten Personen ernsthaft als Pentagonpressestelle, Natosprecherrat, bezahlte Kriegstreiber, AbuGhreib-Fan, Guantanamo-Versteher oder Bushbrandbombe diffamiert.

    Kurz gesagt: Ihr Kreuzzug ist derart heilig, dass eine Anregung zum Nachdenken Ihnen bereits als Häresie und Ketzerei erscheint.
    Darauf habe ich Sie angeprochen, weil aus meiner Sicht genau dieser Diskussionstil, für den auch jene „Brigade“ steht, eine Hauptursache für die eskalierende Schreispirale ist, die zunehmend zu einem Label-Weit-Kotzwettbewerb degeneriert.

    Hätten Sie irgendwas ernstnehmbares geantwortet, hätte ich es wohl als aufrichtige Positionierung stehen lassen können, auch wenn ich die Position nicht teile. Aber in Ihrer bockigen Trotzigkeit sind Sie eben kaum noch zu unterscheiden von den dumpfen Agitatoren, wenn eine der einzutretenden Türen noch nicht offen steht.

    Meiner Ansicht nach verfängt die unterkomplexe Rechtsagitation auch deshalb so geschmeidig, weil genau dieses Niveau von besagten „Brigaden“ vorexerziert wird, in aller Gniffkeartig bockigen Trotzigkeit, wenn darauf angesprochen. Das ist ein wichtiger Faktor für deren Erfolg.

    Und genau deshalb hab ich Sie darauf angesprochen. Nach diesen Spielregeln werden „Wir“ immer verlieren. Ist Ihnen das wirklich so egal, nur weil Sie auf die damit verbundene Befriedigung nicht verzichten können? Dann müssen Sie natürlich weiterhin alles investieren, um die Frage nur ja nicht verstehen zu müssen.

    Und in all dieser Verstocktheit betteln Sie eben um eine pädagogische Behandlung wie ein begrifffstutziges, aber großmäuliges Problemkind, das werfen Sie dann bitte nicht mir vor.

  16. Soviel vergebliche Mühe aufgewendet zur Identifizierung und Anprangerung angeblicher und tatsächlicher Lügen im Internet,
    als würde bundes- wie weltweit auch ausserhalb des Internet nicht täglich gelogen, das sich die Balken biegen.
    Und soviel erkennbare Absicht dahinter.

    „Das erste, was im Krieg stirbt, ist die Wahrheit“, galt schon tausende von Jahren, bevor es das Internet überhaupt gab.
    Propaganda, Lügenpresse, Manipulation, Verschweigung, Entstellung, Geschichtsfälschung pp. – alles erst durch „die Nazis“ (bundesweit wurden nach Rückerlangung der Justizhoheit von den Alliierten davon ja nicht viele mehr festgestellt) in die Welt ge- und danach nicht wieder vorgekommen, ausser im Internet?

    Wer die Lüge nur hier oder dort, auch noch mit Intention sucht, macht es sich zu einfach, denn sie ist ubiquitär.

    Sei es in euphemisch zu „Wahlkampflügen“ verniedlichten Demokratieverunmöglichungen („der Wähler will belogen werden“) oder in Kanzleramtsministerlichen Erklärungen wie „das sind überwiegend Ärzte & Ingenieure, die können morgen anfangen zu arbeiten“, in Wirtschaftsministerlichen wissentlichen Unwahrheiten wie „starke Schultern tragen mehr“, in Wirtschaftsinstitutlichen wie „die schaffen ein neues Wirtschaftswunder“ und in so gut wie gar nicht mehr geäusserten, früher so häufigen wie „ich ging in die Politik um Verantwortung zu übernehmen“.

    „Die Rente ist sicher, den Deutschen geht es so gut wie nie, Deutschland ist ein reiches Land, die Null ist schwarz, die Presse frei, die deutsche Bank bestand den Stresstest zu Recht, die Sparguthaben sind sicher“ die Beispiele könnten beliebig fortgesetzt werden, jeder kennt sie.

    Nein, einer Aufklärung über speziell die Lügen nur im Internet bedurfte es aus meiner Sicht nicht.

    Statt sich wenigstens einmal zu fragen,

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