Müsste man nicht einmal dringend eine Zeitschrift darüber machen, wie nett es sein kann, in der Stadt zu leben? – Nein. Und so wie „Central“ schon gar nicht.

In Polizeimeldungen und Berichten heißt es immer wieder, dass sich den Einsatzkräften ein ein „schauriger Anblick“ bot – als ob es sich um einen angenehmen Kitzel handelte. Durch den Begriff wird aus realen Morden eine Art Grusel-Musical.

„Wir ficken deine Mutter!“, steht auf dem aktuellen Cover des „Musik Express“. Das reichte schon als Kaufimpuls – und für einen kleinen Exkurs über die große Kunst von Zeitschriften, sich mit ihren Lesern zu verschwören.

Warnt ein amerikanischer Geheimdienstbericht vor „multikultureller Verrücktheit“ und prognostiziert den Deutschen wachsendes Elend und Chaos?

Wie nennt man rechte Politiker, die nicht rechtsradikal sind? Deutsche Journalisten bezeichnen sie als „Rechtspopulisten“ – und diskreditieren sie so.

Schon oberflächlich betrachtet macht die „Wirtschaftswoche“ unseren Kolumnisten nicht an. Alles zu wirr, zu unlogisch – und überall Manager in Anzügen. Was alles ein bisschen egal wäre, wenn wenigstens die Texte gut wären. Aber auch da findet sich nichts, das so richtig berührt.

Wo, bitte, kommt dieses Wort her? Und warum schleicht es sich nicht nur in die Umgangssprache, sondern auch in literarische Texte?