Der „Spiegel“ schreibt, „wie böse Jungs und Clan-Romantik die Kinderzimmer erobern“. Der Titelgeschichte fehlt nicht nur die Bereitschaft, sich mit dem Gegenstand Rap ernsthaft zu befassen. Sie blendet auch die Bedeutung von Rassismus und Klassismus aus – und verbirgt ihre einseitige Perspektive hinter scheinbarer Objektivität.
Das Magazin „Oya“ macht sich Gedanken, wie sich die Welt erhalten oder verbessern lässt. Leider tut es das auf eine so freudlose, theoretische und voraussetzungsreiche Art, dass es schwer fällt, einen Zugang dazu zu finden.
Conni Holsten, Chefin der Bremischen Landesmedienanstalt, hat jetzt einen Podcast: „Unreguliert – Frau Holsten fragt nach“. Gleich in der ersten Folge blamiert sie sich so sehr, dass sich Fragen nach ihrer Qualifikation für den Job stellen.
75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz: Warum es wichtiger denn je ist, die Erinnerung wachzuhalten. Und warum es Aufgabe der Medien ist, die Geschichte immer wieder in die Nachrichten zu holen.
„The Memory Palace“ erzählt kunstvoll minimalistisch kleine Geschichten aus der Geschichte. Dieser Podcast verzichtet auf alles, was Podcasts angeblich ausmacht: Er braucht keine Gespräche, keine Gäste, und keine Episode ist länger als ein paar Minuten.
Podcasts boomen und werden zunehmend als eigenes Genre ernstgenommen. Ausgerechnet der neu ins Leben gerufene Podcastpreis, hinter dem Verlage, Vermarkter und große Sender stehen, stört das schöne Bild durch ein unbrauchbares Verfahren und irreführende Kommunikation.
Der Fall des Doppelmörders Jens Söring ist nur ein Beispiel von vielen: Deutsche Journalisten scheinen besessen von amerikanischen Kriminalfällen. Bei der kritischen Aufarbeitung amerikanischer Gerichtsurteile werden sie aber immer wieder Opfer von Fehlannahmen und Vorurteilen. Höchste Zeit für eine Korrektur.
Der „Focus“-Kolumnist wundert sich über die Absage einer Veranstaltung und ignoriert weitgehend die tatsächlichen Gründe. Es geht nicht um den Schriftsteller Uwe Tellkamp, sondern um das Magazin „Tumult“. Dort wird unter anderem für eine Rehabilitation der Rassentheorien, gegen den vermeintlichen „Schuldkult“ und für ein zentrales deutsches Panzermuseum gekämpft.
Diese Woche geht es in unserem „Bahnhofskiosk“ um zwei echte Klassiker: Das Magazin „Oldtimer Markt“ und „auto motor sport“, das 1946 gegründete Fachblatt, das mittlerweile auch zwischen altem und neuem Autodenken pendelt. Was ganz gut passt, denn unser Kolumnist will gerade seinen alten Mercedes 280 SL loswerden.
Bleivergiftungen, Frisuren, Saufgelage: Der große Komponist wird demnächst 250, und die Pathos- und Bedeutungsproduktion der Medien läuft schon auf vollen Touren. Die Artikel verraten oft mehr über ihre Verfasser als über den Meister selbst.
Am Montag hat die türkische Rundfunkgesellschaft TRT ein deutschsprachiges Newsportal gestartet. Vieles deutet darauf hin, dass sich damit neben den russischen Seiten RT Deutsch und Sputnik ein weiterer Propagandakanal eines autoritär regierten Staates in Deutschland etabliert.
Meghan und Harry wollen sich aus dem britischen Königshaus zurückziehen. Und wer ist schuld daran? Na, klar: Meghan. Das meinen zumindest viele Kommentatoren. Die olle Idee der Frau als hinterhältiges Wesen mit versteckten Motiven und dem Mann als willenlose Marionette zieht sich durch die gesamte Berichterstattung.