Holger ruft an (164)

Was wissen wir über die mehr als 100 getöteten Journalisten in Gaza?

Zwei palästinensische Journalisten mit Pressewesten
Palästinensische Journalisten am 8. Juni 2024 in Deir al-Balah im Gazastreifen Foto: Imago/Middle East Images/Saeed Jaras

Warum sterben im Gazakrieg so viele palästinensische Journalist:innen? Ein internationales Rechercheteam aus einem Dutzend Medienhäusern hat dazu in den vergangenen Monaten recherchiert, mit Zeug:innen und Fachleuten gesprochen und Satellitenbilder ausgewertet. Auch Journalist:innen aus Israel, dem Gaza-Streifen und arabischen Ländern waren an dem Projekt beteiligt.

Laut Reporter ohne Grenzen sind seit vergangenem Oktober 129 Medienschaffende in und um Gaza getötet worden, die meisten durch israelisches Bombardement (Stand: 19. Juni). In 30 Fällen ist belegt, dass ihr Tod mit ihrer journalistischen Arbeit zusammenhing. Die konkreten Umstände sind oft unklar, weil internationale Korrespondent:innen kaum Zugang zum Kriegsgebiet haben.

„Wir sehen schon, dass das israelische Militär bei seinem Vorgehen im Gaza-Streifen den Tod von Journalisten mindestens in Kauf nimmt“, sagt der Investigativjournalist Frederik Obermaier, der an den Recherchen beteiligt war. „Einige Äußerungen von Militärsprechern kann man auch so interpretieren, dass sie auch direkt darauf abzielen.“ In mehreren Fällen seien Journalist:innen getötet worden, obwohl sie deutlich sichtbar blaue Pressewesten getragen hätten. Andererseits verweise das israelische Militär auf mehrere Fälle, bei denen Hamas-Kämpfer diese Westen genutzt hätten.

Waren unter den getöteten Medienschaffenden auch Propagandist:innen der Hamas? Welche Journalist:innen arbeiten überhaupt noch im Kriegsgebiet? Und wie groß ist die Chance, dass die Todesfälle nach dem Ende des Krieges aufgeklärt werden? Darüber spricht Holger Klein mit Frederik Obermaier in einer neuen Folge von „Holger ruft an…“:

(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)

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