Endlich ist es soweit! Finanzminister Christian Lindner (FDP) heiratet auf Sylt seine Lebensgefährtin, die „Welt“-Chefreporterin Franca Lehfeldt. Es ist das Top-Thema des Mediensommers, in den Redaktionen sind schon alle ganz wuschig.
Wie sie darüber berichten werden? Wir wissen es schon.
Christian Lindner heiratet Frau von „Welt“
Keitum/Sylt (dpa) Finanzminister Christian Lindner (FDP) hat am Donnerstag seine Lebensgefährtin, die „Welt“-Chefreporterin Franca Lehfeldt, geheiratet. Das Paar ließ sich im Standesamt Keitum trauen. Wie das Magazin „Business Insider“ unter Berufung auf Kreise des Finanzministeriums berichtet, regelt diese Ehe der Markt.
Nach der Trauung feierte die Hochzeitsgesellschaft im Restaurant Vogelkoje. Unter den mehr als 100 Gästen waren FDP-Vize und „Bild“-Chefkommentator Wolfgang Kubicki, nach eigenen Angaben frisch geduscht, das frühere CDU-Ratsmitglied der Stadt Aachen, Armin Laschet, und die Richterin Charlotte Merz aus Arnsberg, die in Begleitung ihres Mannes kam.
Gegen 16:15 Uhr kam es vor dem Restaurant Vogelkoje zu einem Polizeieinsatz. Nach Angaben der Behörden soll die „Bild“-Reporterin Tanja May versucht haben, angereiste Punks in das Restaurant zu schicken, um dort „Sonnengrüße“ zu übermitteln. May bestreitet das. Der DJV-Vorsitzende Frank Überall teilte dazu mit: „Pressefreiheit! Demokratie! Schlimm! Sehr schlimm!“. Einer der Punks erklärte gegenüber dem RTL-Magazin „Punkt 12 – Hochzeitsspezial“: „Euer Schampus ist uns scheißegal!“
Aufgrund des Vorfalls hat der Staatsschutz für die weiteren Feierlichkeiten am Samstag, unter anderem im Restaurant Sansibar, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen angekündigt. So soll beispielsweise das 9-Euro-Ticket bis einschließlich Sonntag nicht für Reisen nach Sylt gelten. (hom)
## – Zusammenfassung bis 2330, ca. 100 Zl.
– Feature: Hochzeit des Jahres – Wie komme ich jetzt noch schnell nach Sylt?
„Im Jahr 2022 sollte eine Frau nicht gezwungen sein, wenn sie schon mit dem Finanzminister eine Hochzeit auf Sylt feiert, die Berichterstattung darüber an andere abzugeben. Das macht sie schön selbst. Wir sehen da keinen Interessenkonflikt. Und zu betrieblichen Interna äußern wir uns grundsätzlich nicht.“
Pressestatement Axel Springer
Mitarbeit: Lisa Kräher, Florian Kappelsberger
Boris Rosenkranz ist Gründer von Übermedien. Er hat an der Ruhr-Universität Bochum studiert, war „taz“-Redakteur und Volontär beim Norddeutschen Rundfunk. Anschließend arbeitete er dort für verschiedene Redaktionen, insbesondere für das Medienmagazin „Zapp“. Seit einigen Jahren ist er freier Autor des NDR-Satiremagazins „Extra 3“.
Eine wunderbare Satire, wie ich sie auch bei Extra 3 so gerne von Ihnen sehe.
Super sind auch diese vielen lustigen Details: Noch gönnerhaft zwei oder drei Euro fürs Personal auf die Rechnung für die Austern packen, zum Beispiel. Herrlich.
*Furchtbar, dass diese dämliche Hochzeit dieses Eure-Armut-kotzt-uns-an-Paars tatsächlich nicht nur in den Schmierblättern zu finden ist. Sogar die Süddeutsche fühlt sich genötigt darauf im Zusammenhang mit der Abstimmung über die Ernennung der neuen Integrationsbeauftragten hinzuweisen. Es könnten nämlich viele Abgeordnete fernbleiben, um sich nicht kurz vor der Hochzeit noch mit Corona zu infizieren. Prioriätensetzung von Menschen, die nur ihrem Gewissen verpflichtet sind.
Korrektur: Ich meinte natürlich die Wahl zur Antidiskriminierungsbeauftragten, nicht die für Integration. Da bin ich durcheinandergekommen mit all diesen Beauftragten und Beauftraginnen. Sorry.
@Sid: Awww. Danke!
Wenn wir schon keine wirklichen Royals haben, dann muss der Außenminister dran glauben. Auch Bunte & Co haben ein Recht auf „Futter“.
….natürlich Finanzminister.
Das Beste ist Euer Schertzartikel. ;-)