Holger ruft an (47)

Wie einseitig haben die großen Medien über Corona berichtet?

Zeitungsseiten bilden das Wort „Corona“
Foto: Imago / Steinach

Wie haben deutsche Medien über die Corona-Pandemie berichtet? Zu leise, zu laut, zu linientreu? Eine Studie kommt zu dem Ergebnis: meistens sachlich. Aber: Zu Wort kamen oft dieselben Politiker und Experten, selten Betroffene und Kritiker. Und welche Folgen die Maßnahmen hatten, die die Pandemie eindämmen sollten, geriet immer mehr in den Hintergrund.

Forscher der Universitäten in Mainz und München haben untersucht, was die Online-Angebote der großen Tageszeitungen und einige Fernsehsender über die Pandemie geschrieben und gesendet haben.

Was haben die Medien richtig gemacht? Was hätte stärker berichtet werden müssen? Und wie können Wissenschaftler überhaupt herausfinden, ob Berichterstattung „richtig“ ist? Darüber spricht Holger Klein im aktuellen Übermedien-Podcast mit Marcus Maurer, Professor für Kommunikationswissenschaft der Uni Mainz und Co-Autor der Medien-Studie.

Hören Sie hier den Podcast mit Holger Klein und Marcus Maurer:

(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)

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8 Kommentare

  1. Na ja, die Frage, wer von den Virologen auch 2021 noch in der Presse präsent war, lässt sich sicher nicht beantworten, ohne die Erlebnisse dieser Menschen im Verlauf des Jahres 2020 zu berücksichtigen.
    Herr Streeck war wohl der einzige, den es neben dem Politiker Lauterbach, ein Anliegen war präsent zu sein.
    Frau Ciesek, Herr Drosten und Frau Addo bspw..
    Die scheinen sich (kein Wunder) auf wenige und seriöse Formate beschränkt zu haben.

  2. Die im ersten Link genannte Studie heißt „Einseitig, unkritisch, regierungsnah?“ Also mit „Fragezeichen“. Ich dachte erst: „Wow, echt? Das Ergebnis steht ja schon im Studientitel.“ Ist aber nicht so, finde ich wichtig.

  3. Nach meinem obigen Kampf mit der Forumssoftware, dann doch noch ein Versuch:
    Ich bin da etwas skeptisch, was die Qualität dieser Studie angeht. Also nicht wegen der Methodik. Das hört sich alles seriös und fachgerecht an.
    Eine akute Pandemie läßt sich aber doch eher schwer mit den üblichen Themen, deren Abdeckung mit dieser Methodik analysiert werden soll, vergleichen.
    Während false-balancing üblicherweise meist mit „ärgerlich“ ausreichend beschrieben ist, sind die möglichen Folgen in der aktuellen Bedrohungslage doch tatsächlich lebensbedrohlich.
    Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, werden wir es in Kürze erleben, was passiert, wenn die Warnungen der Virologen wie Meinungsäußerungen unter vielen gehandelt werden.
    Ich frage mich, wie da wohl die Medien der USA abschneiden würden?
    Die schlechteste Bewertung bekommen diejenigen, die vor allem auf die Expertise Dr. Faucis gesetzt haben, während diejenigen, bei denen auch Pferdedesinfektionsmittel eine Chance bekamen, gelobt werden?
    Wie sagte Dr. Mai Thi Nguyen-Kim so treffend?
    Wissenschaft ist keine Demokratie.
    Über die Evidenz entscheidet nicht die Mehrheit, sondern die Mehrheit sammelt sich hinter der Evidenz.

  4. @#4

    Ich finde solche Studientitel problematisch. Eben wegen dem schnell zu vergessenden Fragezeichen, das im mündlichen Gebrauch des Titels ohnehin zu überhören ist.

    Warum dann nicht die Frage direkt formulieren?: Ist die Berichterstattung einseitig, unkritisch, regierungsnah?“

    Gerade bei einem solchen Thema ist doch klare und unmissverständliche Kommunikation so wichtig.

  5. @#6: Bei weniger drängenden Themen ist der Effekt von False Balance vielleicht nicht so unmittelbar aber ich weiß nicht, ob ich ihn deswegen weniger gefährlich finde. Trägt halt dazu bei, dass objektivierbare Fakten immer mehr zu einer Meinung unter vielen degradiert werden. Also auch unabhängig vom jeweiligen Sachbezug, so als Grundeinstellung.
    Wie las ich neulich so schön: Wer Globuli sät, wird Impfgegner ernten.

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