Holger ruft an (40)

Wie sollten Medien über die Tat in Idar-Oberstein berichten?

Ausrisse: Rhein-Zeitung

Vergangenen Samstag hat ein Mann in Idar-Oberstein einen Tankstellen-Mitarbeiter erschossen – offenbar nachdem dieser ihn aufgefordert hatte, einen Mund-Nase-Schutz zu tragen. Für die meisten Medien ist schnell klar: Es war die Tat eines radikalisierten „Querdenkers“. Zumal der geständige Täter ausgesagt haben soll, er habe „ein Zeichen“ setzen wollen gegen die Corona-Maßnahmen und „keinen anderen Ausweg gesehen“.

Manche Medien stellen es nun als Affekthandlung dar, als „Masken-Mord“: Weil den Mann die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes so sehr belastete, griff er zur Waffe – womit das mutmaßliche Motiv des Täters geadelt wird. Radikale Gegner der Maßnahmen feiern ihn nun dafür.

Wie sollten Medien mit diesem Fall umgehen, um gefährlichen Verschwörungsideologien nicht noch Futter zu geben? Darf man aus dem, was der mutmaßliche Täter im Internet postete, auf seine psychische Verfassung schließen? Und kann man wiederum, wie es auch geschah, Menschen eine Mitschuld an der Tat geben, denen der Mann auf Twitter folgte?

Über diese und andere Fragen spricht Holger Klein in unserem Podcast mit Katharina Nocun. Die Publizistin setzt sich seit Jahren mit Verschwörungstheorien und demokratiefeindlichen Bewegungen auseinander.

Jetzt hier das ganze Gespräch hören:

(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)

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