Holger ruft an (36)

Reden wir nach der Wahl wieder darüber, wie daneben all die Umfragen waren?

Ganz knapp: Ein Prozentpunkt Vorsprung für die SPD Screenshot: ntv

Diese Woche haben sich viele Medien mal wieder überschlagen: wegen einer Umfrage – und eines knappen Vorsprungs. Im RTL/ntv-Trendbarometer lag die SPD mit 23 Prozent einen Prozentpunkt vor der Union. Das hatte Forsa im Auftrag der Sendergruppe ermittelt. Ein „Umfrage-Hammer“ sei das, titelte RTL. Andere sprachen von einem „historischen“ Ergebnis. 15 Jahre lag die SPD in einer Forsa-Umfrage nicht mehr vor CDU/CSU. Inzwischen sieht auch das Umfrageinstitut YouGov die SPD mit 24 Prozent vorn.

Aber wie bedeutend ist das wirklich: ein, zwei Prozentpunkte. Und wie viel sagen Umfragen Wochen vor der Bundestagswahl überhaupt aus?

Darüber spricht Holger Klein diese Woche mit dem Politikwissenschaftler Thorsten Faas im Übermedien-Podcast „Holger ruft an…“, Ausgabe 36.

Faas findet es gut, dass es die so genannten Sonntagsfragen zur Wahl gibt. Viele Menschen interessiere das. Allerdings sollten Medien „nicht jede Zahl in die allergrößte Schlagzeile packen“, sondern deutlicher die Unsicherheiten kommunizieren, die Umfragen in sich tragen. Auch damit Wählerinnen und Wähler am Wahltag, falls es dann ganz anders ausgeht, nicht denken, man hätte ihnen vorher falsche Zahlen präsentiert. Das kann nämlich einfach ganz andere Gründe haben.

Wie beeinflussen die Umfragen selbst (taktisches) Wählen? Wieso schwanken sie derzeit so? Und was hat das unter Umständen mit den Instituten zu tun, die sie erheben? Hören Sie hier den ganzen Podcast mit Thorsten Faas:

(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)

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3 Kommentare

  1. Ich habe mir nach der Werbung im Newsletter zum ersten Mal den Podcast angehört, bin aber nur mäßig begeistert. MEn stellt Herr Klein die Fragen viel zu ausufernd, dass er dabei auch gern einmal den Gesprächspartner unterbricht wirkt auf mich ebenfalls störend.

    Das Thema an sich wäre interessant gewesen, viel Neues kam dazu für mich aber nicht heraus. Wird wohl auch mein letztes Mal Reinhören gewesen sein, bei Übermedien gibt es genug andere gute Kolumnen und Artikel.

  2. Seht gute Folge! Ich mag dieses „Geschwafel“ von Holger genau deswegen weil es so umfangreich ist – man hat am Ende das Gefühl dass man nun alles zu dem Thema weiss was man wissen muss.

    Interessant wäre doch mal wenn man bei den Umfrageinstituten anfragt warum sie denn nicht das komplette Umfragebild veröffentlichen, inklusive der Prozentzahlen für „weiss Ich nicht“ und „gehe nicht wählen“.

    Vielleicht könntet Ihr ja da mal eine Presseanfrage an die gängigen Institute stellen.

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