Mach mit!

„Focus“-Seminar: Wie man eine Titel­geschichte aus altem Sprachmüll bastelt

„Was darf man eigentlich noch sagen?“, fragt der „Focus“ auf seinem aktuellen Titel, aber das ist natürlich keine ernst gemeinte Frage, das ist Rhetorik.

„Ja, nix“, sollen die Leute am Kiosk innerlich rufen, wenn sie das lesen, „gar nix darf man mehr!“, und dann sollen sie 4,70 Euro berappen, um ein Heft zu kaufen, das sie mit Altbewährtem in Meinung und Gefühl bestätigt.

„Focus“-Titel, 17.10.2020

Normalerweise recyceln sie beim „Focus“ ja immer ihre eigenen Titel, nun endlich mal fremde: Die „Zeit“ hatte das Thema vor einem Jahr, die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“, die „Süddeutsche“, der „Spiegel“, und Frank Plasberg erst neulich in seiner ARD-Sendung. Als wäre in alle Peter Hahne gefahren.

In der „Focus“-Titelgeschichte verrühren vier Autor*innen auf sieben Seiten alles, was gerade so an Begrifflichkeiten kursiert. Es geht um den Genderstern, um Schnitzel und Schaumküsse, um „cancel culture“, einen „Glaubenskrieg“, um Christian Drosten und „Gegner der Anti-Corona-Maßnahmen“, denen er als „Hassfigur“ gelte, es geht um Christian Lindner und Sexismus, um Internet, Popkultur, „Fake News“, Meinungsfreiheit, Hatespeech und nebenbei um die hervorragende Dokumentationsabteilung des „Focus“, die „penibel den Wahrheitsgehalt“ des „Focus“ prüfe.

Man muss diese sieben Seiten nicht lesen. Sie bringen einen nicht weiter. Wer aber auch mal so etwas Tendenziöses schreiben will, kann sich gut am „Focus“ und ein paar Eckpunkten daraus orientieren. Eine Anleitung als Glossar.

Ausländer

Behaupten Sie, dass man nicht mehr Ausländer, Migrant oder ähnliches sagen darf, denn:

„Das sind jetzt ‚Menschen mit internationaler Geschichte‘. So steht es im neuen Leitfaden des Berliner Justizsenators für den Gebrauch einer ‚diversity sensiblen‘ Sprache in der Verwaltung der Hauptstadt.“

Ignorieren Sie, dass in dem Leitfaden steht:

„Mit dem vorliegenden Leitfaden möchte die Herausgeberin (LADS) zur sachlichen Diskussion und zum bewussten Umgang mit Sprache beitragen.“

Und dass man „dazu anregen“ wolle, „die eigene Sprachverwendung zu reflektieren und sich bewusst für eine diversitysensible Sprache zu entscheiden“.

Anregen. Reflektieren. Sachliche Diskussion. Sie könnten jetzt mitdiskutieren, sagen, was sie nicht gut finden und warum. Lassen Sie es. Machen Sie aus dem „Leitfaden“ stattdessen, wie der „Berliner Kurier“, eine Art Verpflichtung. In der Regel dauert es dann nicht lange, bis ihr Text in einer Telegram-Gruppe verlinkt wird mit dem Zusatz, dass sie das nun also sei: die Diktatur.

Bildsprache

Nicht zu viel Mühe beim Titel, die Zeile zählt. Gerade drei Affen zur Hand, die sich den Mund zuhalten? Perfekt. Suchen Sie nicht weiter. Einfach nehmen.

Gnihi: „Focus“-Illustration von Michael Szyszka (17.10.2020)

Lassen Sie die Story dafür im Innenteil möglichst infantil illustrieren, das sieht lustig aus. Alles, was nicht mehr gesagt werden darf, schreiben Sie bitte hin, streichen es aber durch. Lassen Sie die stereotype Werbefigur einer alten Schokoladen-Marke über den Kopf einer Kabarettistin laufen, das sieht lustig aus. Stecken Sie der Werbefigur dabei ein Schild mit einer problematischen Bezeichnung (durchgestrichen) in den ulkigen Turban, das sieht dann noch lustiger aus! Paar Smileys und Symbole dazu, einen Stinkefinger, fertig.

Genderstern

Finden Sie ausnahmslos schrecklich, diesen „kleinen Stern“, der das „Symbol dieser großen Verbalerziehung“ ist und „jedem männlichen Wesen eine weibliche Endung anhängt“. (Für „Focus“-Männer schwer zu ertragen: Jahrtausende hing nur eins an ihnen dran, jetzt hängt da noch was.)

Meinungsfreiheit vs. Maulkorb

Schreiben Sie, die „Freiheit der Sprache und Meinung“ sei in Gefahr. Lassen sie das nicht näher benannte „Kritiker dieser neuen, moralisch so makellosen Wortwahl“ sagen. Fazit: Die „freche und deutliche Rede“ wird „verboten“, und „dem Volk“ wird ein „Maulkorb angelegt“. (Falls Sie weitere ähnliche Satzbausteine brauchen, schauen Sie bei Querdenken oder Roland Tichy.)

Mitdenken

Ganz neues Konzept, sehr ärgerlich:

„Anscheinend muss inzwischen immer mitbedacht werden, in welchem Umfeld man eine Meinung äußert.“

Früher konnte man ja immer alles ganz beherzt sagen, und keiner hat was gesagt. Jetzt aber ganz anders:

„Das Publikum entscheidet, was genehm ist und was unmöglich.“

Eine verrückte Form der Demokratie, bei der Menschen ganz offen aussprechen, was sie gut finden und was schlecht. Nervt. Lehnen Sie das eher ab.

Netzpessimismus

Alles schlimm: „Die angeblich sozialen Netzwerke“ – und eh das ganze Internet – „sind vergiftet von Hass, Drohungen, Verachtung, Wut und Gewaltfantasien.“ Falls Ihnen die Worte fehlen, lassen Sie sich nichts anmerken, schreiben Sie: „Das Netz ist zugemüllt mit Worten, für die es keine Worte gibt.“

Neue Sprachregulierer

Langweilen Sie nicht! Schreiben Sie auch mal „selbst ernannte Sprachreformer“, „unerbittliche Meinungswächter“, „anonyme Meinungshüter“, „Tugendhüter“ oder „Sprachpolizei“. (Alles auch kombinierbar, ganz praktisch.)

NZZ

Rechtskonservative Zeitung, angeblich mit einem „anderen Blick“. (Schielt nach rechts.) Eignet sich gut als Kronzeugin für Texte dieser Art. Zitieren Sie zum Beispiel, dass die NZZ „warnt“: vor „politisch korrektem ‚Kauderwelsch’“ und einem „kulturellen Angriff“. (Überlegen Sie eventuell, ob Sie dem Heft als Abo-Prämie Pfefferspray zur Verteidigung beilegen sollten.)

Paradox

Stellen Sie zwischendurch fest, dass Ihre These, man dürfe gar nichts mehr sagen, gar nicht zutrifft:

„Auch ist die Klage, dass bestimmte Dinge nicht gesagt werden dürften, paradox, weil ja zeitgleich öffentlich aufgezählt wird, was alles angeblich verboten ist.“

Paradox, aber lassen Sie sich nicht beirren. Zählen Sie davor und danach alle Begriffe auf, die Ihnen dazu einfallen. Machen Sie auch Wort(oderso)witze, schreiben Sie zum Beispiel: „jeder(sagenwir)mann“, das ist lustig.

Protagonisten

Vermeiden Sie es, Menschen zu Wort kommen zu lassen, die von Diskriminierung betroffen sind, zum Beispiel Schwarze. Reden Sie stattdessen über weißes Personal, das eher älter ist (oder aus Österreich) und supertraurig, nicht mehr unwidersprochen labern zu dürfen. Wählen Sie etwa, wie der „Focus“:

Lisa Eckhart

Kabarettistin. Macht Judenwitze, entweder „ein Klischee entlarvend oder die Grenzen des politisch Korrekten überschreitend, je nach Standpunkt“. Den völlig undenkbaren Standpunkt, dass die Österreicherin aus anderen Gründen Judenwitze macht, lassen Sie bitte links (höhö) liegen.

Dieter Nuhr

Kabarettist. Beklagt, dass es nicht mehr ausreiche, „die Satire für sich sprechen zu lassen“. Geht deshalb „in die Offensive“ und betreibt „einen ‚Faktencheck‘ in eigener Sache“; er ist sich also mit den eigenen Fakten offenbar nicht so ganz sicher, check.

J.K. Rowling

„Erfinderin von ‚Harry Potter’“, die bei „Marotten wie ausdifferenzierten Geschlechterbezeichnungen“ nicht mitmachen will. Wird deshalb „bestürmt“ von „selbst ernannten Sprachreformern und unerbittlichen Meinungswächtern“. Hart getroffen von der „Keule der Verachtung“.

Alice Schwarzer

„Feministische Vorkämpferin“ und Islam-Kritikerin, die eine „deutliche, provokante Sprache“ spricht, vor einer „falschen Toleranz“ warnt und deshalb auf das „Radar von Tugendwächtern“ geraten ist. Kommt da nicht mehr weg. Hält aber „Diffamierungen“ gut aus, kein Grund zur Sorge.

Vermeiden Sie, ein komplexes Bild von diesen Personen zu zeichnen, auch keinesfalls von der Kritik an ihnen. Sagen Sie lieber, dass sich diese Personen nicht mehr äußern dürfen. (Siehe auch: Meinungsfreiheit, Maulkorb, Gefahr.)

Vorschriften

Ominöse Regeln, die nirgends festgeschrieben sind, nach denen aber „scheinbar harmlose“ [sic!] Wortmeldungen mit Ächtung durch überall lauernde „Tugendwächter“ bestraft werden können. Damit es geheimnisvoller und bedrohlicher klingt, schreiben Sie ohnehin öfter, dass irgendetwas irgendwie „scheint“:

„Regeln, die, so scheint es zumindest, die Art des Sprechens (und damit des Denkens) beeinflussen und in eine bestimmte Richtung drängen. Die neue, ‚korrekte‘ Sprache soll jegliche Form der Diskriminierung und Ausgrenzung vermeiden. In ihr gelten alle Menschen als gut und gleich.“

Beachten Sie insgesamt, eher schlicht zu schreiben, um zum gefühlt hundertsten Mal eine bestimmte Klientel zu bedienen. Beklagen Sie einerseits:

„Zuhören oder sich gar über Meinungsgrenzen hinweg auszutauschen, das mag niemand mehr.“

Liefern Sie aber auf gar keinen Fall selbst einen Beitrag zur Diskussion, sondern einen zur weiteren Polarisierung. Wünschen Sie sich, als Kontrast, am Ende Ihres Textes, dass das Internet irgendwann ein besserer, besser regulierter Ort sein möge, an dem man sich „mit Prominenten wie J.K. Rowling, Lisa Eckhart oder Dieter Nuhr über ihre Gedanken, Geschichten, vielleicht Provokationen austauschen kann. Anstatt sie mit Flüchen zu belegen“.

Seien Sie abschließend überrascht, dass sich die neue Gegenöffentlichkeit nicht an die alten Regeln hält und auch diesem Text widerspricht. Nehmen Sie das als Beweis und lassen Sie sich Ihre Deutungshoheit nicht nehmen.

Bleiben Sie tapfer!

137 Kommentare

  1. Herrlich absurd, in der Titelgeschichte eines deutschlandweiten Magazins zu beklagen, dass man nicht mehr sagen dürfte, was man darin sagt. Der größte Unfug ist ja ohnehin zu behaupten, dass man Konsequenzen fürchten müsste, wenn man „politisch korrekte“ Sprache – warum ist das eigentlich so negativ konnotiert mittlerweile? Heißt ja quasi an sich nicht viel mehr als „höfliche“ Sprache“ – nicht anwendet. Wer z.B. auf Genderstern, etc. verzichtet, hat doch nichts zu befürchten. Die Behauptung, dass Lisa Eckhart gecancelt sei wegen eines einzelnen abgesagten Auftrittes, ist auf der anderen Seite völlig absurd. Im Ergebnis hat diese Absage Ihre Zeit in der Öffentlichkeit sogar vervielfacht. Das geht alles so Richtung next-Level-Strohmann-Argumentation. Macht nicht nur der Focus so…

  2. Ja, das ist eine – vielleicht etwas lang geratene – Glosse, aber dennoch: Herr Rosenkranz berichtet den Übermedien-Lesern, dass der Focus nicht woke (genug) ist. Und jetzt fühlen sich alle eine Runde wohl oder regen sich auf, je nachdem was er oder sie schon vorher gedacht hat. Falls es in dieser unseligen Endlosdebatte noch irgendeinen Fortschritt geben kann, habe ich ihn hier jedenfalls nicht gefunden. Muss ja auch gar nicht? Nein. Aber was soll‘s denn dann? Vielleicht bin ich einfach nur müde.

  3. „…Als wäre in alle Peter Hahne gefahren…“
    Das hat mich sowas von abgeholt.
    Fastehste, wah.
    Gefahren, abgeholt.
    Und wenn man den Peter Hahne wi(e)der rausholt…ist das dann ein „Ex-cock-sismus“…
    Sorrrrry, aber man weiss ja garnicht was man schreiben dürfen können kann
    Ob sich „Titanic“ schon eine Klage überlegt hat, wg der focus-schen
    Satiregrenzverletzungen,wg dieser fiesen intelektuellen Wilderei!
    Der Artikel wäre ja angenehmst in einer Satirezeitung aufgefallen,oder

  4. Warum so verkniffen humorlos, Herr Rosenkranz?
    Ich finde die farbenfrohe doppelseitige Illustration ganz witzig und als Stilmittel geeignet, den Standpukt pointiert deutlich zu machen. Das kennt man auch deutlich angestrengter, besonders in den sozialen Medien (und in den Kommentarsträngen hier.)
    Ob das alles inhaltlich richtig und nötig ist, was da aufgeführt wird, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

  5. Getroffene Hunde bellen.

    Mal abgesehen davon, dass mir nicht klar ist, wer im Kontext damit gemeint ist – das ist, mit Verlaub, eine der dümmsten Redensarten überhaupt. Mir hat sich noch nie erschlossen, wie das eine irgendwie sinnvolle Aussage sein soll.

  6. Den Focus gibts noch? Das ist alles so billig und klingt wie ein verzweifelter letzter Schrei, über die verlorene Deutungshoheit und Reichweite hinwegtäuschen soll. Danke für den Artikel,

  7. Spätestens wenn man Dinge wie
    „Anscheinend muss inzwischen immer mitbedacht werden, in welchem Umfeld man eine Meinung äußert.“ oder „Das Publikum entscheidet, was genehm ist und was unmöglich.“
    schreibt und das als was negatives sieht, sollte einem doch klar werden, dass man auf dem Holzweg ist.
    Wann ist es so aus der Mode gekommen, nicht nur an sich selbst zu denken?

  8. Mich überrascht, dass der Lösungsansatz für das Problem Xenophobie mit Begriffs-Substitution „Ausländer“ durch „Menschen mit internationaler Geschichte“ nicht aus Köln kommt. Da wundert man sich als Neuling auch nur einmal, dass man im Gasthaus einen halben Hahn bestellt und dann ein Roggenbrötchen mit altem Käse bekommt.

    Meine Prognose: „Menschen mit internationaler Geschichte“ wird schneller als Schimpfwort konnotiert werden, als man das Wort Ausländer aussprechen kann. Die Menschen können gar nicht so blöd sein, wie sich das manche Besser-Menschen vorstellen können.

    Und Herr Rosenkranz wenn Sie als Journalist die NZZ als „Rechtskonservative Zeitung“ bezeichnen, warum nicht mal zur Abwechslung die TAZ oder ÜBERMEDIEN „Links-Populistische Zeitung“ nennen? Nur mal so als Ausgewogenheits- und Selbstreflexions-Übung.

    Bei allen online verfügbaren Zeitungen fällt mir im Übrigen eine Gemeinsamkeit auf: In den Kommentare findet man deutlich mehr Bemühen um Differenziertheit, als bei den Verfassern der Artikel. Deswegen lese ich manchmal auf der TAZ Seite.

  9. @12 in Anlehnung an #10:
    Besser-Menschen im Sinne von „sich für was besseres halten“, nein. Im sinne von „sich bessern wollen“, ja. Zumindest bei mir. Dazu gehört halt auch, nicht nur seine persönliche Präferenz zu sehen. Ich meine das nennt man ganz old-school Empathie.

    Dass „Menschen mit internationaler Geschichte“ sicherlich schnellstmöglich vom rechten Rand pseudoironisch karikiert wird, geschenkt. Aber man kann ja nicht jeden Ansatz am rechten Instrumentalisierungspotential messen. Außer denen lacht da ja auch keiner darüber.

  10. @12: Aber ja, der Bote war es.

    Lesen Sie mal hier: https://www.tagesspiegel.de/berlin/diversity-leitfaden-wie-die-berliner-verwaltung-ihre-sprache-sensibilisieren-will/26212948.html

    Tatsächlich schlägt der Leitfaden bspw. vor , „ausländischer Mitbürger“ als Bezeichnung für hier lebende Menschen ohne deutschen Pass anstelle von „Ausländer“ zu benutzen.

    Statt „Flüchtling“ „Schutzsuchende“ oder „Geflüchtete“ … und so weiter.

    Auch sagt der Sprecher der Justizverwaltung:
    >„Selbstverständlich müssen Mitarbeitende nicht mit Sanktionen rechnen. Es geht darum, eine Sensibilität beim Thema Sprache zu schaffen“, sagt Michael Reis, Sprecher der Justizverwaltung, auf Nachfrage des Tagesspiegels. <

    Aber damit könnte man ja den Pöbel nicht so wunderbar ( + bunten Bildchen ) füttern. Das triggert ja gar nicht.

    Lesen Sie nur weiter Kommentare. Der "Scheinriese" des vorgeblichen gesunden Volksempfinden.

  11. NZZ ist also rechtskonservativ. Ernsthaft jetzt, seltsamerweise lese ich gerade dort viel kluges, das auch durchaus in der Süddeutschen oder ZEit stehen könnte, gerade wenn es um Rassimus oder Antisemitismus geht.
    Oh wait….wir sind ja bei den Klischees.

  12. @ 3: „… politisch korrekte“ Sprache – warum ist das eigentlich so negativ konnotiert mittlerweile? Heißt ja quasi an sich nicht viel mehr als „höfliche“ Sprache …“

    Die Frage kann ich Ihnen gerne beantworten: Weil es denen, die da korrigieren, nicht um Höflichkeit geht, sondern um Macht.

    Das ist so wie mit Eltern. Wenn die 30jährige Mutter Ihrer 10jährigen Tochter sagt: „Du musst da aber ‚Bitte‘ sagen“, dann will sie mehr Höflichkeit. Wenn das aber die 60jährige Mutter zu ihrer 40jährigen Tochter sagt, dann will sie ihre Machtposition als Elternteil ausbauen oder verteidigen. Kinder sind da zu Recht verschnupft.

  13. Es ist einfach immer wieder erstaunlich, wie in manchen Kreisen ständig geklagt wird was man alles angeblich nicht mehr sagen dürfe.

    Dabei darf jeder natürlich noch alles sagen, man muss nur damit leben können dass man es nicht geschafft hat präzise das auszudrücken was man eigentlich sagen wollte. Man missverstanden wird und Gespräche eventuell eine Richtung einnehmem, die man gar nicht wollte.
    Ob man will oder nicht, Sprache verändert sich ständig und man kann das berücksichtigen oder eben stur bleiben. Schön wäre nur dass dieses ständige Gejammer mal aufhört und man eben dazu steht dass man sich missverständlich ausdrückt und aufhört den Fehler bei den anderen zu suchen….

  14. „Dass „Menschen mit internationaler Geschichte“ sicherlich schnellstmöglich vom rechten Rand pseudoironisch karikiert wird, geschenkt. Aber man kann ja nicht jeden Ansatz am rechten Instrumentalisierungspotential messen. Außer denen lacht da ja auch keiner darüber.“

    „Lesen Sie nur weiter Kommentare. Der „Scheinriese“ des vorgeblichen gesunden Volksempfinden.“

    Danke für die herausragende Beispiele für Kommentare, die ich nicht gemeint habe, als ich um „Differenzierung bemüht“ geschrieben habe.

    Humor, wenn er einem nicht gefällt, muss sofort mit „rechts“ in Verbindung gebracht werden und damit wirklich nicht irgendeiner lacht, von der amtlichen Humorpolizei als „pseudoironisch“ abqualifiziert werden. Und falls irgendeiner etwas Differenziertes in einem Kommentar entdeckt, was ihm nicht gefallen soll (sic), wird vorsorglich das despektierliche „gesundes Volksempfinden“ konnotiert.

    Das manchen viele Kommentatoren so, Gott-sei-Dank eben nicht alle.
    Aber da fast alle Journalisten (auch die rechten) so arbeiten, wage ich die Prognose, dass sich der Journalismus reputationsmäßig als Profession künftig irgendwo zwischen Waffenhändler und Finanzberater einpendeln wird.

  15. #15: „NZZ ist also rechtskonservativ. Ernsthaft jetzt,“

    Darf man das heute auch nicht mehr sagen? Hat der Focus das etwa vergessen? Welche lustige Zeichnung wäre da wohl passend?

  16. @19: „Humor, wenn er einem nicht gefällt, muss sofort mit „rechts“ in Verbindung gebracht werden (…)“
    Sie haben doch geschrieben „(…) wird schneller als Schimpfwort konnotiert werden, als man das Wort Ausländer aussprechen kann.“
    Von wem denn, wenn Sie nicht rechte Sprüche nach dem „Bereicherer“ Prinzip meinten?
    Und ja, exakt dieses Beispiel halte ich für pseudoironisch, weil da es da nur um die Abwertung geht, nicht um den Humor. Man karikiert die Bereicherung durch andere Kulturen indem man Ihnen die mögliche Bereicherung abspricht, ja sogar ins Gegenteil verkehrt. Gemeint ist natürlich, dass die Bereicherer die Gesellschaft nur um Negatives bereichern. „Pseudo“ weil’s halt nicht stimmt und nur Ausdruck der eigenen Vorurteile ist.
    Tatsächlich ironisch ist, dass Sie anscheinend ein Problem mit meiner Meinungsäußerung „pseudoironisch“ haben. Als ob ich für irgendwen anderes sprechen würde, als für mich selbst.
    Sie dürfen weiterhin alles sagen, was Sie wollen; ich aber auch.

  17. #19: „Humor, wenn er einem nicht gefällt, muss sofort mit „rechts“ in Verbindung gebracht werden und damit wirklich nicht irgendeiner lacht, von der amtlichen Humorpolizei als „pseudoironisch“ abqualifiziert werden.“

    Abwertende Begriffe wie „Sprachpolizei“ finden Sie aber ok, richtig? Und „Besser-Menschen“ geht auch immer. Sie haben nur ’selbsternannte‘ vergessen, daran müssen Sie noch arbeiten.

    Erklären Sie mir freundlicherweise, warum Ihre Konnotationen „Sprachpolizei“ und „Besser-Menschen“ in Ordnung gehen, aber die Konnotation „gesundes Volksempfinden“ von Max nicht?

  18. @someonesdaughter
    Natürlich darf man sagen, dass die NZZ rechtskonservativ ist. Aber warum sagt man so etwas, welche Message steckt da dahinter?

    A) „Stramme Linke brauchen da nichts zu lesen, alles gelogen“ oder

    B) „Da kannst Du als Rechter wirklich alles Glauben“?

    Beides demonstrierte Inkompetenz und Unwillen zur unvoreingenommenen Meinungsbildung.

    Speziell wenn ein Journalist über eine ganze Zeitung ein so einfältiges Pauschalurteil abgibt, dann entwertet er nicht nur die Arbeit, der dort veröffentlichenden Kollegen, sondern outet sich selbst auch noch als propagandistisches Kanonenfutter im Krieg um die Deutungshoheit.

  19. Aber warum sagt man so etwas, welche Message steckt da dahinter?

    A) „Stramme Linke brauchen da nichts zu lesen, alles gelogen“ oder

    B) „Da kannst Du als Rechter wirklich alles Glauben“?

    Beides demonstrierte Inkompetenz und Unwillen zur unvoreingenommenen Meinungsbildung.

    Wenn Sie nur diese zwei Schlüsse daraus ziehen können, dann haben Sie ein Problem.
    Dann sollten Sie aber nicht wirklich an Forumsdiskussionen teilnehmen, weil es dann peinlich für Sie wird.

    So schwer ist es gar nicht: man könnte das schreiben, um eine Einordnung zu geben, die dann jeder für sich selbst im Zuge der Meinungsbildung überprüfen kann.
    Kleines Übungsbeispiel für Sie: wenn ich schreibe, die „taz“ ist ein linkes Blatt, dann will ich damit nicht sagen, dass Linke da alles glauben können und auch nicht, dass stramme Rechte da nicht lesen sollten.
    Warum auch?

  20. @someonesdaughter
    „Erklären Sie mir freundlicherweise, warum Ihre Konnotationen „Sprachpolizei“ und „Besser-Menschen“ in Ordnung gehen, aber die Konnotation „gesundes Volksempfinden“ von Max nicht?“

    Was in Ordnung geht entscheiden Sie für sich ganz allein. Da können Sie Ihre ganz persönlichen Masstäbe anwenden und das sind Sie auf eine freundliche Erklärung meinerseits überhaupt nicht angewiesen.

    Das Wort „Sprachpolizei“ habe ich auch nicht verwendet. Allerdings das Wort „Humor-Polizei“ und das bezog sich auf das stramme Statement „Außer denen [rechte] lacht da ja auch keiner darüber.“ und „pseudoironisch“. Wer so formuliert („Nicht Witzig! Basta“) darf sich nicht wundern, wenn man ihm absolutistisches Humorverständnis unterstellt.

  21. #23: „Natürlich darf man sagen, dass die NZZ rechtskonservativ ist. Aber warum sagt man so etwas, welche Message steckt da dahinter?

    A) „Stramme Linke brauchen da nichts zu lesen, alles gelogen“ oder

    B) „Da kannst Du als Rechter wirklich alles Glauben“?“

    Oder:

    C) Rechtskonservative Blätter wie die NZZ eignen sich für ‚Beweisführungen‘ wie der Focus sie betreibt ganz besonders gut, deshalb benennt der Autor die NZZ entsprechend.

    D) Die NZZ ist kein Sudelblatt des Boulevard, sonder eben eine rechtskonservative Zeitung, es ist deskriptiv.

    E) Der Kommentar ordnet ein, wo der Focus nur drauf haut.

    Soll ich F-Z auch nich aufschreiben? Oder wäre das zu differenziert für Sie?

    „Beides demonstrierte Inkompetenz und Unwillen zur unvoreingenommenen Meinungsbildung.“

    Warum behaupten Sie das?

    A) Weil Sie von Natur aus aggressiv sind?
    B) Weil Sie die Leser:innen manipulieren wollen?
    C) Weil Sie Ihre Inkompetenz und den Unwillen zur unvoreingenommenen Meinungsbildung zur Schau stellen wollen?

    „Speziell wenn ein Journalist über eine ganze Zeitung ein so einfältiges Pauschalurteil abgibt, dann entwertet er nicht nur die Arbeit, der dort veröffentlichenden Kollegen, sondern outet sich selbst auch noch als propagandistisches Kanonenfutter im Krieg um die Deutungshoheit.“

    Ihr durchgängig hasserfülltes, abwertendes Vokabular und Ihre „einfältigen Pauschalurteil(e)“ eignen sich, ihre ideologische Postion zu verdeutlichen – dass es aber reichlich albern wirkt, angesichts der eigenen Undifferenziertheit von Dritten Differenzierung einzufordern, merken Sie nicht. Oder?

  22. #25: „Was in Ordnung geht entscheiden Sie für sich ganz allein.“

    Sie weichen aus.
    Ich habe _Sie_ gefragt, warum _Sie_ so agieren, wie Sie es tun.

    „Das Wort „Sprachpolizei“ habe ich auch nicht verwendet.“

    Stimmt, Verzeihung – „Humorpolizei“ ist ja auch viel differenzierter …

    Wer so formuliert und vor der Frage kneift, warum er es tut, darf sich nicht wundern, wenn man ihm Bigotterie vorwirft.

  23. Absolutistisches Humorverständnis – Das ist neu, den merke ich mir! :D

    @ someonesdaughter: Das mit dem „gesunden Volksempfinden“ war ich nicht (Frank Gemein), ich war nur die Humorpolizei!

  24. „Wenn Sie nur diese zwei Schlüsse daraus ziehen können, dann haben Sie ein Problem.
    Dann sollten Sie aber nicht wirklich an Forumsdiskussionen teilnehmen, weil es dann peinlich für Sie wird.“

    Nun habe ich nirgends geschrieben, dass ich NUR diese zwei Schlüsse ziehen kann. Sie haben das einfach so unterstellt und insofern gibt es die „Peinlichkeit“ nur, weil Sie etwas zu meinen Aussagen dazu erfunden haben.

    „Kleines Übungsbeispiel für Sie: wenn ich schreibe, die „taz“ ist ein linkes Blatt, dann will ich damit nicht sagen, dass Linke da alles glauben können und auch nicht, dass stramme Rechte da nicht lesen sollten.
    Warum auch?“

    Was wollen Sie denn dann mit dem Satz „die ‚taz‘ ist ein linkes Blatt“ sagen?

  25. @someonesdaughter
    „Wer so formuliert und vor der Frage kneift, warum er es tut, darf sich nicht wundern, wenn man ihm Bigotterie vorwirft.“

    Tun Sie das?

  26. Wenn diesen erbärmlichen, beleidigenden und rassistischen Verbalvomitus irgendwas verbieten würde, wäre es doch eh nur der Anstand. Und wem dieser fehlt, braucht doch gar keine Angst haben, dass ihr oder ihm irgendetwas verboten wird. Also, was soll’s? Man muss nur verkraften können, dass man nicht vor Gegenrede gesalbt ist.

  27. @someonesdaughter
    „Ihr durchgängig hasserfülltes, abwertendes Vokabular und Ihre „einfältigen Pauschalurteil(e)“ eignen sich, ihre ideologische Postion zu verdeutlichen – dass es aber reichlich albern wirkt, angesichts der eigenen Undifferenziertheit von Dritten Differenzierung einzufordern, merken Sie nicht. Oder?“

    Sie vergreifen sich im Ton.

  28. @S.Hole

    Nun habe ich nirgends geschrieben, dass ich NUR diese zwei Schlüsse ziehen kann. Sie haben das einfach so unterstellt und insofern gibt es die „Peinlichkeit“ nur, weil Sie etwas zu meinen Aussagen dazu erfunden haben.

    Ich sagte doch, wenn Sie weiter so schreiben, dass ist das peinlich für Sie.
    Jetzt können Sie so weiter machen, dann müssen Sie aber auch damit klar kommen, wie man Sie einordnet.

  29. #32: „Sie vergreifen sich im Ton.“

    q.e.d. Das:

    „„Speziell wenn ein Journalist über eine ganze Zeitung ein so einfältiges Pauschalurteil abgibt, dann entwertet er nicht nur die Arbeit, der dort veröffentlichenden Kollegen, sondern outet sich selbst auch noch als propagandistisches Kanonenfutter im Krieg um die Deutungshoheit.“

    finden Sie völlig ok und total differenziert. Spiegelt man es auf Sie zurück, geht das mimimi los. Rufen Sie die Ton-Polizei.

  30. Jetzt können nicht mal mehr die Rechtskonservativen stolz darauf sein, dass sie Rechtskonservative sind. Entwertet allerorten. Danke, Merkel!

  31. Was ist eigentlich „rechtskonservativ“?

    Und was oder wer wäre im Gegensatz dazu dann ‚linkskonservativ‘?

  32. „Speziell wenn ein Journalist über eine ganze Zeitung ein so einfältiges Pauschalurteil abgibt, dann entwertet er nicht nur die Arbeit, der dort veröffentlichenden Kollegen, sondern outet sich selbst auch noch als propagandistisches Kanonenfutter im Krieg um die Deutungshoheit.“

    „finden Sie völlig ok und total differenziert. Spiegelt man es auf Sie zurück, geht das mimimi los. Rufen Sie die Ton-Polizei.“

    Also

    1) Ich finde fast gar nichts „völlig“ und „total“

    2) Ich verstehe, dass Ihnen der Satz oben missfällt

    3) Ich habe „Sie vergreifen sich im Ton“ in der Hoffnung geschrieben, dass Sie und ich einen Gang herunterschalten und die Formulierungen ein wenig entspannter werden

    Ich versuche den provkativen Satz oben wertschätzend zu formulieren:

    „Journalisten sollten die Arbeit ihrer Kollegen auf Basis handwerklicher Umsetzung beurteilen und sich dabei nicht von den vermuteten oder bekannten politischen Einstellungen beeinflussen lassen.“

  33. 1.) Bin bei Rosenkranz, würde nur den Vorwurf erheben, dass das zu einem größeren Problem gehört. Dass Journalismus keine Nachrichten mehr braucht, sondern sich ein ganzes Focus-Heft mit gefühligen Horrorgeschichten aus dem Kosmos der PC füllen lässt.
    Was deswegen lustig ist, weil diese „Probleme“ ja Debatten-Probleme sind und die Debatte auch im Focus geführt wird. Der Focus füttert also die Debatte, über die er berichtet. Das ist ein sich selbst fütternder Zirkelschluss-Journalismus.
    2.) Mich würde interessieren, wie viele Verwendungen der Worte N****, Z******* [geändert vom Moderator], etc. aus dem Zusammenhang stammen, dass man das nicht mehr sagen dürfe. Mein Gefühl, 90% der Sätze, in denen N**** gesagt, geschrieben, gerufen wird, stammen aus der Debatte, ob man N**** noch sagen darf.
    3.) Mich ärgert immer, dass der Vorwurf „das ist rassistisch/sexistisch/transphob etc.“ so gerne übersetzt wird in den Vorwurf, eine Person sei rassistisch genannt worden. Immer muss es persönlich werden.
    4.) Das große Zukunftsthema, das der Focus hier übrigens gut aufgreift, ist die Paranoia, Menschen sollen erzogen werden. Alles, was nicht in den Kram passt, darf man wegschieben mit der Begründnung, man wolle nicht erzogen werden. Der ÖRR erzieht, die Sprache soll erziehen, alles soll erziehen. Quatsch – aber wirkmächtiges Muster.
    5.) Um meine Punkte zu unterstreichen, hat der Focus aus Dummheit „Student“ durchgestrichen. Das ist selbst nach Focus-Ideologie falsch, der richtige Begriff wäre Studenten.

  34. „Was ist eigentlich „rechtskonservativ“?
    Und was oder wer wäre im Gegensatz dazu dann ‚linkskonservativ‘?“

    Zum Thema „rechts“ und „links“ würde ich gerade politisch Thomas Mann zu bedenken geben:

    „Ich bin ein Mensch des Gleichgewichts. Wenn das Boot nach links zu kentern droht, lehne ich mich automatisch nach rechts. Und umgekehrt. “

    Links-Konservativ gibt es vielleicht gar nicht („Vorwärts immer, Rückwärts nimmer“). Der Gegensatz zu „konservativ“ ist wohl „progressiv“ (Links-progressiv liest man manchmal) und dazu würde ich sagen:

    Menschen die das Althergebrachte bewahren wollen, sind sich insoweit einig, Menschen die etwas erneuern wollen, müssen sich beim Fortschreiten über die Richtung einigen. Man wird diese Phänomen und seine Folgen in den USA nach der Wahl beobachten können, falls Biden gewinnt. Aber auch hier gilt im übertragenen Sinne Thomas Mann. Alles scheitert im Extrem.

  35. Ich würde darum bitten, auch in den Kommentaren davon abzusehen, Wörter wie das N-Wort auszuschreiben. Vielen Dank!

  36. #39: „3) Ich habe „Sie vergreifen sich im Ton“ in der Hoffnung geschrieben, dass Sie und ich einen Gang herunterschalten und die Formulierungen ein wenig entspannter werden.“

    Sie unterstellen Boris Rosenkranz ein „einfältiges Pauschalurteil“, beschuldigen ihn, durch seine Einordnung der NZZ „die Arbeit der dort veröffentlichenden Kollegen (zu) entwerten“ und beleidigen ihn schließlich als „propagandistisches Kanonenfutter“.

    Ich nenne das „hasserfülltes und abwertendes Vokabular“ – und mit Ihrem folgenden „Sie vergreifen sich im Ton“ meinen Sie sich zuerst selbst (ja nee, is klar …), erwarten aber auch, dass ich einen Gang herunter schalte. Soso.

    Wobei denn? Beim Benennen von hasserfülltem und beleidigendem Vokabular als hasserfüllt und beleidigend?

    Menno, nichts darf man mehr sagen, wenn es nach Leuten wie Ihnen geht, alles soll verboten werden …!!1

    „Ich versuche den provokativen Satz oben wertschätzend zu formulieren:“

    Den beleidigenden Satz. Wenn Sie mittlerweile erkannt haben, wie übergriffig der war, machen Sie sich doch einfach mal gerade.

    „Journalisten sollten die Arbeit ihrer Kollegen auf Basis handwerklicher Umsetzung beurteilen und sich dabei nicht von den vermuteten oder bekannten politischen Einstellungen beeinflussen lassen.“

    Genau das hat Rosenkranz doch getan, er hat es nämlich nicht nur bei seiner Einordnung belassen, sondern „handwerkliche Umsetzung“ der NZZ sogar wörtlich zitiert. Was hätten Sie denn noch gerne?

  37. @38, Andreas: Linkskonservativ ist tatsächlich kein üblicher Begriff. Politikwissenschaftlich-theoretisch denkbar wäre bei dieser Bezeichnung aber eine Ausrichtung, die reformunwillig die „fortschrittlichen Errungenschaften“ verteidigen und auch gegen als nebenwidersprüchlich empfundene neue Entwicklung des linken Spektrums abgrenzen will. Quasi die Haltung von DDR-Funktionären in der Endphase ihres Staates.

  38. @Boris Rosenkranz
    „Ich würde darum bitten, auch in den Kommentaren davon abzusehen, Wörter wie das N-Wort auszuschreiben. Vielen Dank!“

    Wenn man verletzende Wörter nicht ausschreibt, aber jeder weiß, welches Wort man nicht ausgeschrieben hat, werden dann Gefühle nicht verletzt?

    Zeigt Ihr Bitte – die ich sehr gut nachvollziehen kann – nicht exemplarisch, wie vermint das „Political Correctness“-Thema ist?

    Ich meine, wenn man ein Wort nicht ausschreiben soll, dann soll man es auch nicht andeuten. Und wenn man es andeuten darf, dann kann man es auch ausschreiben.

    Für verbindliche Verbote sind schließlich Gesetzte da. Und in fast allen Rechtssystemen gilt das Prinzip des Rückwirkungsverbots (weshalb es beim jüngsten Gericht vermutlich einige lange Gesichter geben wird). Lingren, Hesse, Grass könnte man an der Stelle also wirklich in Ruhe lassen.

    Ganz offene Frage an jemand, der innerhalb meiner persönlichen Filterblase unterrepräsentiert sein dürfte: Wie hält man klaren Haltungs-Kurs, bei solch‘ hanebüchender Ambivalenz?

  39. @someonesdaughter
    „Wobei denn? Beim Benennen von hasserfülltem und beleidigendem Vokabular als hasserfüllt und beleidigend?“

    ‚hasserfüllt‘? meine Güte, habe Sie es nicht eine Nummer kleiner?

    „Was hätten Sie denn noch gerne?“

    Vielleicht dass Sie Ihren selbstgerechten impertinenten Ton mässigen? Andererseits, wenn es der Rechtsfindung oder Triebafuhr dient und Ihnen wirklich soviel Freude bereitet, dann soll es mir auch Recht sein.

  40. @Kritischer Kritiker

    Vielen Dank für den Link. Diese Erkenntnis musste einfach aus den USA kommen. Als langjähriger Angesteller bei US-Unternehmen konnte man ganz gut diese Metamorphose der Beschreibung ein und derselben Situation feststellen:

    1) Trouble
    2) Problem
    3) Issue
    4) Challenge
    5) Opportunity

    Mal sehen was als nächstes kommt. Ein ehemaliger Militär sagte mir einmal, wenn man als Offizier angerufen wird und das Wort „Problem“ fällt, sind immer Tote im Spiel.

  41. #49: „‚hasserfüllt‘? meine Güte, habe Sie es nicht eine Nummer kleiner?“

    Verstehen Sie das unter ‚einen Gang zurückschalten‘? Hatten Sie es nicht eine Nummer kleiner, als Rosenkranz als „Kanonenfutter“ zu bepöbeln?

    „Vielleicht dass Sie Ihren selbstgerechten impertinenten Ton mässigen?“

    Und wieder kneifen Sie und statt einer zivilisierten Antwort kommt Aggression. Ist das Ihre Art von Triebabfuhr?

    Kommen Sie doch einfach mal aus dem verbalen Rinnstein raus und sparen sich Ihr bigottes ‚Differenzierungs‘-Getue. Stehen Sie doch einfach dazu, dass Sie gerne austeilen, aber flennen, wenn man Sie nicht mit Samthandschuhen anfasst. Sie sind doch nicht der erste oder einzige hier, der diese typische knallrechte Filterblasenbefindlichkeit zur Schau stellt.

  42. @ S. Hole (#48):

    Der Umgang mit dem „N-Wort“ ist m.E. Ausdruck eines fetischisierten Sprachverständnisses. Fetischisiert meint (hier im Sinne von Marx), dass einem Gegenstand (bzw. Wort) eine geradezu magische Macht zugesprochen wird, obwohl es in seiner Verwendung und seinem Bedeutungsumfang eigentlich nur Ausdruck sozialer Praxis ist, also von Beziehungen zwischen (durch Herrschaft geprägte) Individuen.

    Das „N-Wort“ ist beleidigend, deshalb sollte man niemanden so bezeichnen, keine Frage. Dass es aber schon beleidigend oder sonstwie schädlich wäre, hätte ich das „N-Wort“ im vorhergehenden Satz ausgeschrieben – das ist Fetischismus, magisches Denken. Als wäre die Buchstabenfolge ganz unabhängig vom Kontext schon böse; als wären die potentiell Beleidigten nicht in der Lage, den Kontext zu beurteilen.

    Diese Einordnung von Sprache – die m.E. die gesamten Bemühungen um „sensiblen Sprachgebrauch“ prägt –, zieht sich durch Herrn Rosenkranz‘ Text wie durch den Berliner Leitfaden. Den kann man nur dann als Aufruf zu einer „sachlichen“ Debatte lesen, wenn man seine sprachtheoretischen Prämissen teilt. Denn dass „Geflüchtete“ das bessere Wort wäre und „Flüchtlinge“ in irgendeiner Form herabsetzend, ist nicht nachvollziehbar, wenn man die Theorie dazu nicht schluckt.

    Dass es auch anders geht, zeigte z.B. der afro-deutsche Literaturkritiker Ijoma Mangold, als er in einem ZEIT-Artikel die Verwendung des „N-Worts“ in Büchern kritisierte, das „N-Wort“ dabei aber ein rundes Dutzend mal ausschrieb (habe gegoogelt, der Text ist leider hinter der Bezahlschranke).

    Man kann die Verwendung des Wortes kritisieren, ohne es als Wort zu tabuisieren – welch angenehm gelassene Haltung in einer empörungsbesoffenen Zeit!

  43. @someonesdaughter

    Die Spielthorie unterscheidet man zwischen einmaligen und mehrmaligen Spielen. Da gibt es unterschiedliche Gewinnstrategien (Min-Max vs Tit For Tat).

    Wir befinden uns in einem mehrmaligen Spiel und Sie haben auf meinen vorletzten Zug 39 (Mäßigung/Zurückrudern) mit 45 (Rechthaberei/Impertinenz) reagiert. Schade, damit kann das Spiel nicht in die Phase Meinungsaustausch übertreten, sondern wir können nur noch ein paar Runden Triebabfuhr spielen. Das verspricht mir mit Ihnen aber keine rechte Freude, Sie sind zu verbissen und das macht Sie berechenbar. Nichts für ungut.

  44. #53: Blabla. Sie sind weder der erste noch der einzige hier. Nur sind andere mutiger als Sie. Wenigstens das.

  45. #54: „Na hopp, LLL, jetzt sind wir doch wieder im Fahrwasser für etwas längere Texte von Ihnen?“

    Ich glaube, er pumpt schon.

  46. @Kritischer Kritiker

    Ihre Ausführungen gefallen mir. Magisches Denken verbunden mit opaken Regeln (Colored People vs. People Of Color) und eingeweihten Gralshütern.

    Leider fehlt mir eine fundierte geisteswissenschaftliche Ausbildung, die dabei hilfreich wäre, inhärente Logiklöcher wohlfeiler Theorien geistreich zu überbrücken. Wären wir doch alle mit der Zirkelschluss-Blindheit gesegnet. Dann müsste man in Zukunft nie mehr „Ausländer“ denken sondern nur noch „Mensch mit internationaler Geschichte“ und alles wäre so viel besser.

  47. @ S.Hole (#50):

    Sorry, den Zusammenhang zwischen Sprachkritik und Management-Lehrgang kann ich nicht ganz nachvollziehen. Mir ging es um den Unterschied zwischen Wörtern und Begriffen, den Pinker aufmacht. Und den die ganzen Sprach-Korrektheits-Debatten komplett ignorieren.

    Aber vielleicht habe ich Sie missverstanden?

  48. @Kritischer Kritiker
    „Aber vielleicht habe ich Sie missverstanden?“

    Das wäre keine Überraschung, passiert mir öfters und liegt sicherlich am unpräzisien Formulieren.

    Meine Wörter hatten mit Management nur indirekt zu tun, sie bilden sozusagen eine Pinker’sche Euphemismus-Tretmühle:

    Trouble -> Problem -> Issue -> Challenge -> Opportunity

    Die Verwendung der Wörter“Trouble/Problem“ hat sich über das neutrale „Issue“ zu „Challenge“ oder sogar „Opportunity“ verändert. Gemeint wird immer das Gleiche: Eine unangenehme Situation. Man hat nur das vermeintlich „unangenehme“ Wort mit einem „besser“ klingenden ersetzt, musste aber hinnehmen, dass „we face some Challenge“ mittlerweile genauso klingt und das exakt gleiche konnotiert wie „we are in trouble“, nämlich den Begriff, den man beschönigen wollte.

  49. Der Artikel ist unterhaltsam, und natürlich ist der Focus sehr oberflächlich, einseitig und skandalisiert Sachen unnötig.
    Was mir jedoch etwas fehlt, nicht unbedingt speziell in diesem Artikel, aber generell auf Übermedien, ist die „andere Seite“. Gibt es nicht ev. auch tatsächlich hier und dort Probleme und Übertreibungen bei den Bemühungen etwa um „richtige“ Sprache? Könnte nicht das eine oder andere, was gut meint ist, vielleicht eben NUR „gut gemeint“, in der Tat aber eher kontraproduktiv sein? Wäre es nicht sinnvoll, einmal eine solche Perspektive hinzuzufügen, ggf. auch in einem Gastbeitrag? Nur eine Idee…

  50. @ S.Hole (#60):

    Alles klar, verstanden. Das Beispiel passt ganz gut: Wenn die PR vorgibt, dass man statt „Problem“ nur noch „Herausforderung“ sagen darf, ändert sich mit der Zeit der Bedeutungsumfang des Wortes „Herausforderung“ in Richtung „Problem“ – und man steht wieder am Anfang. Das ist in der Tat die Euphemismus-Tretmühle…

    Dazu kommt noch, dass alle denken: „Das hieß doch eigentlich Problem!“, und die Neubezeichnung deshalb lächerlich finden. Also überträgt sich nicht nur die negative Konnotation des alten Wortes auf das neue – das neue erhält zusätzlich den Makel, als gewollt und beschönigend zu erscheinen. Formeln wie „Mensch mit Handicap“ oder „Mensch mit internationaler Geschichte“ ist deshalb das ironische Zwinkern vorbestimmt.

    Es gab früher einen Weg mit solchen Sprachfallen umzugehen, den ich viel interessanter finde: Die radikale Affirmation. Bis in die Sechzigerjahre war „Black“ in den USA die Beleidigung, die unverfängliche Variante war „Negro“ oder „Colored“ – die Black Panther und die „Black-is-beautiful“-Bewegung drehten die Wahrnehmung um und verwandelten sprachlich eine vermeintliche Schwäche in eine Stärke. Ähnlich die Gay-Pride-Bewegung oder die Krüppel-Bewegung in Deutschland.

    Ja: „Krüppel“ – nicht „K-Wort“ oder „Mensch mit Behinderung“. Der Ansatz damals war genau umgekehrt. Die – vermeintlich oder real – unterdrückte Minderheit hoffte nicht auf Gnade durch die Mehrheitsgesellschaft, indem sie um eine freundliche Titulatur bat, sondern sie verwandelte deren Herablassung in ihren Stolz und gewann dadurch Stärke.

    So kann man Konflikte austragen. Administrativ verordnete Sprachregelungen sorgen eher für falsche Versöhnlichkeit.

  51. @17 das ist leider kompletter Unsinn.
    Wir sind längst in einer Zeit angekommen, wo man natürlich alles sagen darf, aber auch jedes Körnchen des Arguments aufdröseln muss, damit sich niemand angegfriffen, ausgeschlossen oder getriggert fühlt.
    Und wenn man dies nicht so handhabt, dann muss man mit dem meist linken Mob rechnen der über denjeniegen herfällt.
    Ein Verweise auf Hannah Lühmann die von Antifeministin bis Rechtsradikale beschimpft wurde.
    Klar, man darf alles sagen und wird dann in die rechte Ecke gestellt weil man nicht die selben Ansichten wie der linke Mob teilt.

  52. Es ist unglaublich langweilig. Der Focus schreibt auf, was er angeblich alles nicht aufschreiben darf, die Zielgruppe empört sich, dass es ja wirklich so sei, dass sie gar nichts mehr darf denn, Beweis: linkerMobSprachmagieNazikeuleFeminismusFrüherwarallesbesser. Anderer Beweis: bei Übermedien erscheint ein ironischer Glossar, also darf man nicht mal mehr Beleidigen, ohne dass da jemand was gegen sagt. Dieses Spiel wiederholt sich dann (auf diesem Blog ungefähr im Abstand von 2-3 Artikeln).

  53. @ Mr Re:

    Dass Vorwürfe wie „linker Mob“ oder „Nazikeule“ mit der Kritik eines magischen Sprachverständnisses nicht das geringste zu tun haben – das wissen Sie schon, oder?

  54. @Kritischer Kritiker
    Ihre Argumentation ist sachlich, schlüssig und vernünftig. Auch ihr Beispiel mit der Doppeldeutigkeit der „Behinderung“ in einem anderen Strang hat mir sofort eingeleuchtet.
    Es wundert mich nicht, dass sich dadurch einige Aggronauten hier provoziert fühlen. Sie gehen aber nicht mehr darauf ein, gut so!

    Leider haben wir das Zeitalter der Vernunft verlassen und sind in die Ära der Hysterie und des aufgeregten Gegackers eingetreten, befördert durch das unselige Twitter und anderer sozialer Netzwerke. Es zählt nicht mehr die Stärke des Arguments, die Deutungshoheit muss um jeden Preis, besonders um den Preis des gegenseitigen Respekts, gewahrt werden. Daher liefern sich linke und rechte einen gnadenlosen und aus meiner Sicht ziemlich unappetitlichen verbalen Kampf, leider auch hier.
    (Nein, das ist kein „früher war alles besser“ Gejammer, sondern eine nüchterne Bestandsaufnahme, zugegeben von einem WHAM)

  55. @Kritischer Kritiker
    Sie bringen es für mich auf einen neuen Punkt,:
    „Also überträgt sich nicht nur die negative Konnotation des alten Wortes auf das neue – das neue erhält zusätzlich den Makel, als gewollt und beschönigend zu erscheinen. “ respektive „Die radikale Affirmation“

    Ein Kernproblem scheint mir im Humorverständnis der Protagonisten zu liegen:

    1) Der prinzipiell hilflosen Versuch von Euphemisten, Realitäten schönzureden, birgt unfreiwillige Komik („Na Du Besonders Begabter“). Man sieht an allen möglichen Stellen, dass es nicht funktioniert, hält aber Wacker dagegen („Keep a stiff upper lipp“). Nach Management-Meetings kommt man aus dem Lachen manchmal nicht mehr raus. Das ist vemutlich im Lehrerzimmer nicht anders

    2) Begengnet man negativ konnotierten Begriffen mit Humor, verpufft ein großer Teil der negativen Energie.

    Jede Art von Extremismus, eigentlich auch schon der Aktivismus zeichnet sich zunächst einmal durch Humorlosigkeit aus („Darüber kann ich nicht lachen“, „Drüber macht man keine Witze“).

    Andererseits ist Humor ein zuverlässiger Indikator für Intelligenz. Für mich wird hier ein echter Schuh draus.

  56. Der Artikel von Herrn Rosenkranz werte ich als inhaltlich substanzlose hate speech, die zum Ziel hat, durch „naming and shaming“ den Meinungskorridor des in deutschen Massenmedien Sagbaren weiter zu verengen. Wenn Meinungsfreiheit als Grundvoraussetzung der Demokratie verstanden wird, scheint es Herrn Rosenkranz mittelfristig um der Abschaffung derselben zu gehen.

  57. @LLL
    Warum sollte Übermedien noch Gastbeiträge anderer Perspektiven veröffentlichen? Diese ehrenwerte Aufgabe haben Sie doch, gemessen an Ihrem Engagement und Output, dankenswerterweise bereits übernommen.

  58. „Ein Verweise auf Hannah Lühmann die von Antifeministin bis Rechtsradikale beschimpft wurde.“

    Das Problem des Postmodernismus ist, dass auch Logik und Konsistenz als weißes (?) Instrument der Unterdrückung verstanden wird.

    Insofern kann mal aus Sicht der radikalsten Aktivisten als alles bezeichnet werden ohne einen Anspruch an irgendeine Logik: Rassist, Nazi, Anti-Feminist, Klimawandelleugner, Covidiot, usw.

    Die Motivation liegt in der Ablehnung jeglichen Dialogs, weil dieser würde ja irgendwie auf Argumentation und Widerrede hinauslaufen: Also ein Teil des Unterdrückersystems. Insofern besser labbeln, verdammen und entmündigen. Das funktioniert über lange Zeiträume meist ganz gut, hat aber ein inhärentes Problemen: Man kann sich auch in der Gruppe nicht sinnvoll verständigen, es fangen Säuberungen und Gegenbewegungen an und die völlig heterogene Gruppe zerlegt sich von selbst.

    Den Artikel von Herr Rosenkranz könnte man durchaus als Versuch interpretieren, genau die Zerlegung innerhalb der Presse-Community entgegenzuwirken. Mal sehen, wenn der Fokus in einem Atemzug mit Achgut, Tichy, Cicero und den anderen rechtskonservativen Abweichlern zur dialogunfähige Diaspora erklärt wird. Vielleicht muss man aber auch nur einen Redakteur feuern.

  59. Meine Güte, wie viel Zeit da einige haben … Kennt Ihr den Ex-Fußballer Erik Meijer? Nein? Ist auch egal, Holländer, hat mal gesagt: „Nix ist scheißer als Platz zwei!“ Ich würde den Spruch mal unwandeln: Nix ist scheißer als dieses Gelaber.

  60. #23: „propagandistisches Kanonenfutter im Krieg um die Deutungshoheit“
    #50: „ehemaliger Militär“, „Tote“ und dann ab
    #71: langsam richtig freidrehend „Instrument der Unterdrückung“, „radikalsten Aktivisten“, „Unterdrückersystems“, „Säuberungen und Gegenbewegungen“.

    Ein Bemühen darum, dass Sie „einen Gang herunterschalten und die Formulierungen ein wenig entspannter werden“ (#39), ist das doch wohl nicht?

    Im Übrigen, da Sie Logik und Konsistenz befürworten: Sie empfehlen zuletzt in #68 den Humor als Mittel des Diskurses und halten ihn für ein Zeichen der Intelligenz. Nach meinem Verständnis nimmt die Glosse von Herrn Rosenkranz die Titelgeschichte des Focus durchaus humoristisch aufs Korn. Ist das dann nicht eigentlich genau das, was Sie sich erhoffen? Warum schießen Sie dann aus allen Rohren, um mal den Kreis zu schließen?

  61. @66, Kritischer Kritiker: Ja, das ist schon klar. Sie müssen aber zugeben, dass die Sprachmagie-Argumente gehäuft auch bei den rechten Spinnern zu finden sind und nicht nur von jenen vorgebracht werden, die von den rechten Spinnern klar abzugrenzen sind.

  62. @VANNAY
    Also das mit dem Militär war eine Anekdote, da kann ich nichts dafür.

    „propagandistisches Kanonenfutter im Krieg um die Deutungshoheit“

    Da haben Sie Recht, das ist Kriegsrethorik (stilistisch gewollt, um diesen anzuprangern, aber völlig unnötig)

    Der Rest hat mit Krieg nichts zu tun und Kriegsrethorik ist nicht „mein Ding“, war auch Kriegsdienstverweigerer, aber das bedeutet vermutlich nichts.

    Ich stimme Ihnen zu, dass Herr Rosenkranz sich humorvoll mit der Sache auseinandersetzt – das dürfte bei einer Glosse auch nicht ungewöhnlich sein.

    Weil ich davon ausgehe, dass man hier im Forum auf Intelligenz stößt, ergibt doch das Schreiben hier für mich erst Sinn. In der Sache bin ich anderer Meinung, aber ich schätze die Auseinandersetzung. Also, warum verlassen wir nicht den Pfad von Unterstellungen und Befindlichkeiten und reden über die Sache?

    Herr Rosenkranu bedient sich dem Humor, allerdings ausschließlich, um den Fokus der Lächerlichkeit preiszugeben. Das ist sicherlich witzig und intelligent. Noch witziger und intelligenter fände ich es allerdings, wenn ein bisschen Selbstironie (hinsichtlich des Kernanliegens des Fokus) durchblicken würde.

    Wenn Sie so wollen – Herr Rosenkranz schießt humoristisch wirklich nur in eine Richtung, da gäbe es schon den einen oder anderen Punkt, den man selbstironisch in die eigene Richtung einflechten könnte. Dem Anliegen der Glosse würde das nicht schaden, im Gegenteil.

    Hern Rosenthals späterer Hinweis, dass man bestimmte Wörter nicht ausschreiben soll, fand ich in diesem Kontext dann tatsächlich ein wenig witzig. Das ging für mich in die richtige Richtung, obwohl es so vermutlich gar nicht gemeint war.

  63. „@66, Kritischer Kritiker: Ja, das ist schon klar. Sie müssen aber zugeben, dass die Sprachmagie-Argumente gehäuft auch bei den rechten Spinnern zu finden sind und nicht nur von jenen vorgebracht werden, die von den rechten Spinnern klar abzugrenzen sind.“

    Wenn Wahrheiten davon abhängen, wer Sie ausspricht, dann gute nacht Aufklärung. Kein Mensch ist so blöd und verbohrt, dass er nicht auch den einen oder anderen Lichtblick hat. Zumindest hoffe ich das.

    Warum soll man sich von allem abgrenzen , das irgendein Spinner (rechts, links) gutheißt?

    Für mich ist das so eine Strategie nach dem Motto: „In der Sache kann ich dich nicht kritisieren, aber irgendwie muss ich ja widersprechen“

  64. Warum regen sich den alle so auf? Die Story in dem Magazin, dass gefühlt überall gratis ausliegt und keiner mehr wirklich kauft, liest ja gefühlt eh keiner. Der klassische Wutbürgertrottel bleibt bei seinem Facebook Share. :-)

    „Der „Focus“ etwas zählt bei den Bordexemplaren ein erstaunliches Minus von 99,37 Prozent – von über 64.000 Heften ging es hier im Vergleich zum Vorjahresquartal auf gerade mal 408 nach unten.“

    https://www.dwdl.de/zahlenzentrale/79905/die_zeit_bleibt_im_aufwind_dickes_minus_fuer_die_welt_/

  65. @64Beate Stadelmann

    jaja, der linke mob, alles shitstorms, muss man ja noch sagen dürfen usw. usw.

    ungewollt bestätigen sie allerdings was ich schrieb und klagen ebenfalls das man „jedes körnchen aufdröseln muss“, sprich es schaffen muss ich präzise auszudrücken.
    man kann es natürlich auch sein lassen. ist ja auch mitunter nicht ganz einfach wenn man wie viele das bedürfnis hat, ständig und überall im internet oder sonstwo seinen senf dazuzugeben.
    kann man ja ebenfalls machen, dann darf man sich nur eben nicht beschweren dass man eventuell missverstanden (sic) wird, wenn man missverständliche (sic) wörter, formulierungen etc etc verwendet.
    je mehr zuhörer, desto mehr leute die einen potentiell falsch verstehen.
    man muss halt nicht nur reden wollen und dürfen, man muss es auch können. das wollen viele nicht wahrhaben….

    Wir sind längst in einer Zeit angekommen, wo man natürlich alles sagen darf, aber auch jedes Körnchen des Arguments aufdröseln muss, damit sich niemand angegfriffen, ausgeschlossen oder getriggert fühlt.
    Und wenn man dies nicht so handhabt, dann muss man mit dem meist linken Mob rechnen der über denjeniegen herfällt.
    Ein Verweise auf Hannah Lühmann die von Antifeministin bis Rechtsradikale beschimpft wurde.
    Klar, man darf alles sagen und wird dann in die rechte Ecke gestellt weil man nicht die selben Ansichten wie der linke Mob teilt.

  66. @63: Sie finden den Ansatz also interessanter (und würden ihn demnach denke ich befürworten), wenn marginalisierte Gruppen doch einfach ursprünglich abwertende Begriffe durch Selbstaneignung umwerten? Das ist einigermaßen anmaßend.

    Die Euphemismus-Tretmühle ist dann eine selbige, wenn sich an der grundsätzlichen Wahrnehmung einer marginalisierten Gruppe nichts ändert. Die von Ihnen angesprochene Verwendung von „negro“ hin zu „black“ in USA brachte letztlich einen Scheiss, weil sich die weisse Bevölkerungsmehrheit nicht mit ihrem Rassismus auseinandergesetzt hat. Ich finde es mehr als unangebracht – und da ist mir der Kontext wirklich egal – im Jahr 2020 ein Wort zu nutzen, das so eng mit der Geschichte von Kolonialismus, Sklaverei und Rassentrennung verbunden ist.

  67. @77: Also haben Sie an der Glosse letztlich nur auszusetzen, dass die NZZ als rechtskonservativ bezeichnet wird und ein wenig Selbstironie fehlt, richtig?

  68. „Also haben Sie an der Glosse letztlich nur auszusetzen, dass die NZZ als rechtskonservativ bezeichnet wird und ein wenig Selbstironie fehlt, richtig?“

    Genau, im Grunde haben Sie völlig recht.

    Das mit der Selbstironie ist bei einer Glosse wie das Salz im Essen: So ganz ohne Salz, schmeck es eben überhaupt nicht. Ein bisschen, und die Sache kann wunderbar werden.

    Auch wenn ich dafür jetzt von Stefan Niggemeier persönlich für alle Zeiten blockiert werden: Der Martenstein kann das, immer, zuverlässig und das macht ihn so souverän.

  69. @Gebimmel, KritischerKritiker, S.Hole (dieser Nutzername ist in der Tat selbstironisch)

    Den Punkt muss man bei der Euphemismus-Tretmühle in der Tat betonen: „Wenn sich an der Wahrnehmung nichts ändert.“
    Allerdings hoffe ich mal, dass wir in den letzten 50 Jahren seit einer Zeit, wo das N-Wort noch völlig normal war und eine Verachtung bzw. Betrachtung als minderwertig gegenüber Schwarzen quasi die Norm, doch entsprechende Fortschritte gemacht haben, so dass wir uns von den damaligen üblichen Ressentiments also distanzieren können, indem wir das Wort nicht mehr benutzen.

  70. @ MR RE:

    „Kritischer Kritiker: Ja, das ist schon klar. Sie müssen aber zugeben, dass die Sprachmagie-Argumente gehäuft auch bei den rechten Spinnern zu finden sind und nicht nur von jenen vorgebracht werden, die von den rechten Spinnern klar abzugrenzen sind.“

    Das ist (aus meiner Sicht) ja das Problem; hochwertige, reflektierte, differenzierte Kritik an manchen Annahmen und Praktiken bezüglich der Sprache findet man leider selten „links“. Entsprechende Kritik scheint vorwiegend von rechts zu kommen, und dann ist sie oft auch nicht so extrem hochwertig, reflektiert und differenziert…

  71. @Kritischer Kritiker:
    >Alles klar, verstanden. Das Beispiel passt ganz gut: Wenn die PR vorgibt, dass man statt „Problem“ nur noch „Herausforderung“ sagen darf, ändert sich mit der Zeit der Bedeutungsumfang des Wortes „Herausforderung“ in Richtung „Problem“ – und man steht wieder am Anfang. Das ist in der Tat die Euphemismus-Tretmühle…Das ist (aus meiner Sicht) ja das Problem; hochwertige, reflektierte, differenzierte Kritik an manchen Annahmen und Praktiken bezüglich der Sprache findet man leider selten „links“. Entsprechende Kritik scheint vorwiegend von rechts zu kommen, und dann ist sie oft auch nicht so extrem hochwertig, reflektiert und differenziert…<

    Das ist wirklich witzig!

  72. Zweiter Versuch. Keine Ahnung, warum die Hälfte des Textes fehlte.

    @Kritischer Kritiker:
    „Alles klar, verstanden. Das Beispiel passt ganz gut: Wenn die PR vorgibt, dass man statt „Problem“ nur noch „Herausforderung“ sagen darf, ändert sich mit der Zeit der Bedeutungsumfang des Wortes „Herausforderung“ in Richtung „Problem“ – und man steht wieder am Anfang. Das ist in der Tat die Euphemismus-Tretmühle…“

    Finde den Fehler. Wenn die „PR“ das vorgibt, ist es eine Totgeburt. Wenn aber ein Mensch mit Down-Syndrom sich dagegen wehrt, behindert genannt zu werden, eine Alternative benennt und einfordert („herausgefordert“ wird das eher nicht sein) , dann sind diejenigen, die den „Bedeutungsumfang“ ändern ( das passiert ja nicht einfach quasi per Naturgesetz ) auf Deutsch gesagt einfach zu dumm, den Grund zu kapieren und das ist doch das eigentliche Problem.

    Zum Rest: Der Begriff Black oder Schwarz wurde vermittels sog. „Empowerments“ angeeignet und neu aufgeladen. Und zwar so umfassend, dass es keine kulturelle Aneignung mehr bedeutet, wenn auch weisse Menschen ihn benutzen.

    Anders verhält es sich aber mit Begriffen, mit denen sich Betroffene selbst- resp. untereinander bezeichnen, wie „Krüppel, Kanak oder Ni****“.
    Als nicht Betroffener ist es eine unerwünschte Aneignung und eben kein Empowerment, diese Begriffe zu verwenden. Das mag sich noch ändern, aber das entscheiden diese Personen selber.

    Die Euphemismus Tretmühle kritisiert ja nicht die Bedeutungsverschiebung an sich ( die ist nur Symptom ), sondern ursächlich dafür, dass sich die tatsächlichen Verhältnisse nicht ändern.

    Wer nicht kapiert, dass Menschen mit einer bestimmten Erkrankung dadurch mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sind, der wird das nur als Behinderung begreifen können und nichts wurde tatsächlich erreicht. Der solcherart Herausgeforderte wird weiter aktiv behindert, über das Maß hinaus, welches die Krankheit vielleicht vorgibt.

    @LLL
    „Das ist (aus meiner Sicht) ja das Problem; hochwertige, reflektierte, differenzierte Kritik an manchen Annahmen und Praktiken bezüglich der Sprache findet man leider selten „links“. Entsprechende Kritik scheint vorwiegend von rechts zu kommen, und dann ist sie oft auch nicht so extrem hochwertig, reflektiert und differenziert…“

    Das ist wirklich witzig!

  73. „Wenn aber ein Mensch mit Down-Syndrom sich dagegen wehrt, behindert genannt zu werden, eine Alternative benennt und einfordert („herausgefordert“ wird das eher nicht sein) , dann sind diejenigen, die den „Bedeutungsumfang“ ändern ( das passiert ja nicht einfach quasi per Naturgesetz ) auf Deutsch gesagt einfach zu dumm, den Grund zu kapieren und das ist doch das eigentliche Problem.“
    Wenn ein Mensch mit Down-Syndrom nicht behindert genannt werden will, und man dem entspricht, ist das Höflichkeit. Ich will nicht sagen „nur“ Höflichkeit, weil Höflichkeit wichtig ist, aber auch nicht mehr.
    Es führt aber nicht dazu – weder „automatisch“, noch, weil es ein Umdenken auslöst – dazu, dass Menschen ihre Vorurteile überdenken oder gar ablegen.

  74. Aber dass es ein Umdenken auslösen kann, im Sinne von „das Potential dazu haben“, kann man sich darauf denn einigen?
    Die Tatsache, dass Euphemismen / Höflichkeitsformen regelmäßig für Empörung sorgen bestätigt ja, dass sich da mehr in der Oberstube tut, als einige vielleicht auch bereit sind zuzugeben.

  75. @MYCROFT

    Wenn Sie also bspw. nicht Kerl genannt werden wollen, ist das dann eher Höflichkeit, wenn ich Sie nicht so nenne, oder doch eher Grobheit, Sie doch so zu nennen?

    Nein, eine einsichtigere Anrede zu finden ändert automatisch gar nichts. Dass diese Diskurse stattfinden und in welcher Frequenz sie auftauchen, zeigt aber deutlich, dass es eben doch ein Umdenken gibt.
    Anders liesse sich das unausgesetzte Gemaule und Rumgeopfere doch gar nicht erklären.

    Es ist ja eine Unterstellung, dass Menschen, die solche vorgeschlagenen Sprachänderungen akzeptieren, nicht auch aktiv an ihren Vorurteilen arbeiteten. Vielleicht nicht alle, was auch immer jemand dazu bringen kann, das nur vorzugeben.
    In manchen Bubbles scheint es halt so, als ändere sich gar nichts. Tatsächlich aber gibt es bspw. Geschichten wie die von Pablo Pineda, der als erster in Spanien mit Down Syndrom einen Universitätsabschluss gemacht hat und nun Lehrer und Schauspieler ist, die zeigen, was sich alles bewegt.
    Ein Film, in dem er mitspielt, „Me too – Wer will schon normal sein?“ , ist so ein Beispiel dessen, was sich langsam ändert.

    Auf der anderen Seite habe ich aber noch niemanden erlebt, der die „balls“ hätte, das N-Wort zu verteidigen, ohne dabei einen lächerlichen Vorwand vorzuschieben wie: „unsere Sprache wird verhunzt“, „die Kinderbücher müssen umgeschrieben werden“, „unsere Kultur verarmt“.

    Eikram, das ist doch Gesabbel.
    Bücher werden dauernd angepasst, kein Kind leidet darunter, wenn Pippi keinen „N-König“ mehr kennt.

    Das nehme ich niemandem ab. Und so lange mir keiner ehrlich sagt, was ihn den stört, nehme ich die Befindlichkeit auch nicht ernst.

  76. @Frank Gemein/Anderer Max

    Damit hier nicht immer auf den gleichen herumgehackt wird: Was das bei mir auslöst bzw. was da in meiner Oberstube abgeht, ist vor allem Frust. Frust über alle, die an Symptomen doktern, die sie für Ursachen halten. Keine Empörung, kein Gemaule oder Rumgeopfere, sondern Frust und eine große Müdigkeit, dass sich einige derer, die doch eigentlich die Dinge in eine ähnliche Richtung verändern wollen, sich lieber mit Kosmetik und Sprachesoterik befassen.

    Denn es ist ja eine Unterstellung, dass Menschen, die nicht alle der vorgeschlagenen Sprachänderungen begrüßen, nicht auch aktiv an ihren Vorurteilen arbeiteten. Vielleicht nicht alle, aber…schnarch…

  77. @Frank Gemein: Ist der Südseekönig bei Pipi jetzt so viel besser? Setzt das etwa nicht die Südsee gegenüber der Nordsee herab? Es geht doch um das exotische, fremde, wilde. Ich benutze das N-Wort nicht mehr, weil man das tatsächlich nicht mehr sagen darf #scnr

    Ein rassistisches Arschloch bleibt ein rassistisches Arschloch, auch wenn es anstelle des N-Wortes etwa Schwarzer, Farbiger, pigmentiert bevorzugter (was für ein Scheiß ist das denn?), Goldstück oder Afro-Amerikaner (was ich persönlich total daneben finde, weil es natürlich viele schwarze Deutsche gibt, die haben gar nichts mit Amerika und nicht mehr viel mit Afrika zu tun) sagt.

    Im Ernst, ich glaube nicht daran, dass Worte diese Wirkmacht haben, die ihnen zugesprochen wird. Wie ist es sonst zu erklären, das in Ländern, in denen die Landessprache (für die allermeisten Worte) weder eine maskuline noch eine feminine Form haben, im Gender Pay Gap genauso beschissen dastehen, wie Deutschland? Frauen die schlechten Jobs haben, öfter Opfer von Gewalt werden, mit dem Kindesunterhalt allein gelassen werden, wenigstens mit der Kindererziehung usw. usf.?

    Petra Gerster schrieb neulich, dass sie und die meisten Frauen ihrer Generation sich beim generischen Maskulinum mitgemeint gefühlt haben. Bei jungen Frauen sei es heute anders. Eins meiner Kinder wollte erst Pilot, dann Deutschlehrerin und jetzt Architekt werden. Seit 1. Oktober studiert meine Tochter Architektur.

    „Gay“ ist auch ein gutes Beispiel. Erst bedeutete es nur einfach „fröhlich“ dann war es ein Kampfbegriff gegen Schwule, heute ist es ein Wort mit dem sich Schwule und Lesben selbst bezeichnen. Ich werde nie vergessen, als mein Freund und Kollege Andy mir sagte, dass er seinen Freund jetzt heiraten werde und außerdem „I never told you officially that I am gay“. Er hatte das nie verheimlicht, aber auch nicht wie eine Monstranz vor sich her getragen. ich antwortetet „And I never told you, that I am not gay“.

    Studierende sind was anderes als Studenten, Behinderte hingegen ist ein sehr passendes Wort. Kritischer Kritiker hat neulich in der nach unten offenen Kommentarspalte dieses Blogs erklärt, dass es deshalb so gut passt, weil sie behindert sind (weil sie etwas nicht können, was nicht-Behinderte können, z.B. laufen) und behindert werden (z.B. der Rollstuhlfahrer durch fehlende Rampen).

    Ich finde den Focus-Artikel strunzdumm und Rosenkranz‘ Glosse ganz witzig. Sprache ist lebendig und entwickelt sich, ich hab da wenig mitzubestimmen, bleibe aber bei meiner wertschätzenden und inkludierenden, klaren Sprache.

  78. @93: ich denke tatsächlich, dass Veränderungen in der Sprache sehr wohl auch Einfluss darauf nehmen, wie wir über Dinge denken. So gibt es zum Beispiel in USA Forderungen, im Bezug auf die Sklavengeschichte eine klarere Sprache zu wählen. So wird dann aus

    “The prominent slave owner never publicly recognized the offspring of he and one of his slave romances but allowed him to serve in the house”

    plötzlich

    “The rich human trafficker raped his female hostage and then held their son hostage as well at the death camp he owned”

  79. @gebimmel

    Das liegt aber nicht an der Sprachkosmetik, sondern daran, dass sie auf andere Aspekte abstellen und „plötzlich“ eine ganz andere Geschichte erzählen.
    · Viele Sklavenhalter waren auch selbst aktiv in den Menschenhandel eingebunden; dennoch waren nicht alle Sklavenhalter Menschenhändler. Sklavenhalter ist in meiner Welt aber auch so ein herausragend negativer Begriff.
    · Eine Vergewaltigung ist keine Romanze; es handelt sich hier also wieder nicht um eine Frage der Wortwahl, sondern der Wahrhaftigkeit der Erzählung. Umgekehrt lassen gemeinsame Nachfahren von Sklavenhaltern und Sklaven noch keinen logischen Schluss auf eine Vergewaltigung zu.
    · Nicht jedes Anwesen eines Sklavenhalters war ein Todeslager. Umgang und Behandlung waren sehr unterschiedlich, nur: Sklaven halten und universelle Menschenrechte achten schließen sich aus.**

    Ihr Beispiel hat also nichts mit austauschbaren Begrifflichkeiten, sondern einfach mit dem Wahrheitsgehalt der Erzählung zu tun, denn beide Darstellungen können nun einmal nicht gleichzeitig zutreffen.

    *Die Korrelation dürfte aber überwältigend sein.
    **Das altbekannte Beispiel sind die US-amerikanischen Gründungsväter und ihre Vorstellung davon, wer denn „We the People“ sei.

  80. @SVENR:
    Das Buch ist auch nicht schlechter durch den „Südseekönig“. Darum ging es.
    Wo ist der Langmut?
    Wie kann es sein, dass quasi ein Dauerfuror herrscht, gegen das Gendern und „korrekte“ Sprache ( das „politisch“ kann man sehr gut weglassen, denn das soll hier nur abwerten. es geht um korrekte Bezeichnungen, die nach Möglichkeit einfach niemanden verletzten oder entwürdigen )?
    Wenn also eigentlich eine entspannte Haltung sich gegen Sprachänderungen, die ja eh nix bringen werden, auf verbiesterte Tugendwächter trifft, die alles bestimmen wollen, warum wartet man nicht entspannt ab, bis sich diese Grillen wieder gelegt haben?
    Warum brennt die Hütte, ein Dokument vom Berliner Justizministerium das generische Femininum benutzt, solange, bis das Dokument im generischen Maskulinum neu erstellt wird?
    Das ist jetzt nichts, was gerne und viel gelesen wird.

    „Frauen die schlechten Jobs haben, öfter Opfer von Gewalt werden, mit dem Kindesunterhalt allein gelassen werden, wenigstens mit der Kindererziehung usw. usf.?“

    Das mit dem „Kindesunterhalt allein gelassen werden“ korreliert jetzt womit genau?
    Was Sie so alles wissen.
    Die soziale Situation ( spricht Armut ) von Menschen korreliert definitiv mit Gewalt und auch mit dem Scheitern von Familien.
    Niemand versucht das durch das Gendern von Sprache zu ändern.

    Wo Frauen öfter Opfer von Gewalt werden, kann jetzt wer fundiert belegen? Sie kennen die Dunkelziffer bei sexueller Gewalt?
    Es ist Ihnen klar, dass eine Studie des Familienministerium vom Jahr 2004 ergab, dass jede 7. deutsche Frau mindestens einma vergewaltigt oder sexuell genötigt wird. Und zwar zu über 77% vom eigenen Verwandten- oder Bekanntenkreis.

    Ich weiss ja nicht, was das hier sucht, aber wenn Sie schon damit angefangen haben.

  81. Mit Humor hat’s der Deutsche nich so.
    Dabei hat doch Böhmermann nun wirklich allen gezeigt, was man alles so sagen darf.
    Und er hatte auch die Eier in der Hose, die Konsequenzen daraus durchzustehen.
    Und was machen unsere ‚rechtskonservativen‘ Zeitgenossen?
    mimimimimimi…
    Echte deutsche Weicheier! Ich kann es wirklich nicht mehr hören…

  82. „Aber dass es ein Umdenken auslösen kann, im Sinne von „das Potential dazu haben“, kann man sich darauf denn einigen?“
    So schwammig formuliert auf jeden Fall.
    „Die Tatsache, dass Euphemismen / Höflichkeitsformen regelmäßig für Empörung sorgen bestätigt ja, dass sich da mehr in der Oberstube tut, als einige vielleicht auch bereit sind zuzugeben.“
    Die fühlen sich angegriffen und mauern sich ein. Soll das so?

    „Es ist ja eine Unterstellung, dass Menschen, die solche vorgeschlagenen Sprachänderungen akzeptieren, nicht auch aktiv an ihren Vorurteilen arbeiteten. Vielleicht nicht alle, was auch immer jemand dazu bringen kann, das nur vorzugeben.“ Es ist eine Unterstellung, dass diese alle vorher Vorurteile hatten.
    „Südseekönig“ ist nicht per se besser oder schlechter als das andere Wort, was den literarischen Wert betrifft; es ist nur pädagogisch besser, weil es ein beleidigendes Wort durch ein anderes ersetzt. So ein bisschen wie bei der Killerspiel-Diskussion: wer dasunddas Spiel spielt, ist ein böser Mensch, wer dasunddas Buch (mit dem alten Wort) gelesen hat, ist ebenfalls ein böser Mensch. (Ich habe beide Versionen nie gelesen oder vorgelesen bekommen, bin diesbezüglich also nicht befangen. hurra.)

    Entweder, ich bin Rassist, dann höre ich nicht damit auf, wenn ich aufhöre, ein bestimmtes Wort zu verwenden. Oder, ich bin kein Rassist, dann werde ich nicht zum Rassisten, weil ich das Wort verwende. Oder höre oder lese. Und wenn ich meine Kinder zu Rassisten erziehen will, kriege ich das auch anders hin. Taten zählen mehr als Worte.
    Ansonsten: wenn Sie mich „Kerl“ nennen, ist das vllt. unhöflich, wenn Sie mich nicht „Kerl“ nennen, heißt das vllt. nur, dass Sie das nicht in meiner Gegenwart tun. Oder dass Sie mich respektieren. *schulterzuck* Aber ja, nach meiner Erfahrung sind Menschen mit Down-Syndrom aufmerksam, mitdenkend und hilfsbereit. Kein Grund also, sie abzutreiben.

    „Warum brennt die Hütte, ein Dokument vom Berliner Justizministerium das generische Femininum benutzt, solange, bis das Dokument im generischen Maskulinum neu erstellt wird?“ Meine Vermutung? Hätte man das nicht gemacht, würde irgendwer im Klagefall erklären, gedacht zu haben, dass das Gesetz nur für weibliche natürliche Personen (und juristische) gelten würde, weil alle anderen dt. Gesetze im generischen Maskulinum formuliert werden, aber _alle_ Gesetze, die explizit NUR für Männer gelten, dies ausdrücklich so schreiben; durch Gewohnheitsrecht und Treu und Glaube würde man also geltend machen können, dass ein Gesetz, dass von dieser Praxis abweicht und das Femininum auf natürliche Personen anwendet, nur für weibliche natürliche Personen gelten solle, und jede andere Interpretation von daher zurückweisen.
    Darum brannte die Hütte.

    (Soweit mein bewusstes Erinnerungsvermögen zurückreicht, wundere ich mich über die Unlogiken der dt. Sprache. Jedesmal wird mir gesagt, dass das eben so sei, und ich müsse das akzeptieren. Und plötzlich gilt das nicht mehr? Ist klar.)

  83. Ich verstehe diese Diskussion nicht. Jeder darf doch schreiben wie er die Dinge sieht. Da gibt es doch keine Verbote/Vorgaben/Wünsche.. jeder schreibt doch so wie er es für richtig hält.
    Aber jeder der schreibt stellt sich doch der Diskussion.
    Das ist doch absolut ok. So soll es doch sein.
    Also wo liegt euer Problem?

  84. @MYCROFT:
    Ich gehe davon aus, dass Juristen ein Dokument im generischen Femininum gegen solche spätere Klagen unzweideutig und verbindlich absichern können. Ansonsten Augen auf bei der Berufswahl.

    Ähnliches passierte auch an einer Uni, die beschloss Stellenbeschreibungen konsequent im generischen Femininum zu formulieren.

    Und immer sind es Männer, die dagegen Sturm laufen.
    Es geht auch nicht darum, ob jemand zum Rassisten wird, weil ein Wort benutzt wird. Es geht um Anerkennung.

    Ich halte mich, und eigentlich alle Menschen, die privilegiert geboren sind, für Rassisten. Das allein ist auch nicht schlimm oder belastend.
    Was der Mensch nicht erkennt, kann der Mensch nicht verändern.
    Etwas erkennen und dennoch nicht zu ändern, das ist problematisch. Oder sich der Erkenntnis grundsätzlich zu sperren, weil einem unbewußt schon klar ist, dass man seine Privilegien stückweise aufgeben müsste.

    Oder eben den ganzen rassistischen Schmu tatsächlich zu glauben.

    Aber da kommt mein Verständnis auch an eine Grenze. Ich bin ja eher Gemein als Gutmensch.

  85. @Frank Gemein: Nein, das Buch ist dadurch nicht besser und nicht schlechter geworden. Ich warte nur auf den Tag, wo Südseekönig nicht mehr d’accord sein wird und es wieder umgeschrieben werden soll. Können wir historische Texte nicht einfach so lassen, wie sie sind? Gern mit redaktionellen Erklärungen, was das zu der Zeit bedeutete.

    Wo lesen Sie in meinen Zeilen etwas, um auf „Dauerfuror“ zu kommen?

    Das mit den Frauen erkläre ich Ihnen noch mal. Frauen werden in Deutschland nach wie vor strukturell benachteiligt, schlechter bezahlt, müssen mehr in der Familie leisten, werden öfter Opfer von Gewalt, auch sexueller Gewalt. In Großbritannien aber auch. Dort spricht man Englisch. Englisch kennt bei den meisten Worten keine maskuline oder feminine Form. Daher bezweifle ich, dass die Benachteiligung von Frauen sich durch die Änderung der Sprache lösen läßt.

    Frauen werden nicht nur in Deutschland und Großbritannien strukturell benachteiligt, sondern überall. Es gibt große Unterschiede im Grad der Benachteiligung (beispielsweise in Indien mehr als in Polen), das ist aber unabhängig von der Sprache und dem Gendern.

    Ich kenne die Zahlen und halte sie für unvorstellbar. Das heißt nicht, dass ich sie nicht glaube, sondern dass in meinem direkten Umfeld das glücklicherweise nicht so ist. Das ist rein anekdotisch und zeigt nur, dass es in anderen Familien noch viel schlimmer sein muss, als im Durchschnitt.

    @Mycroft: Danke.

  86. „Ich gehe davon aus, dass Juristen ein Dokument im generischen Femininum gegen solche spätere Klagen unzweideutig und verbindlich absichern können.“ Nun, _diese_ Juristen/Menschen im Justizministerium(m/w/d) haben das Gesetz mit DEN Formulierungen zurückgezogen.
    „Ansonsten Augen auf bei der Berufswahl.“ Es kommt öfter vor, dass andere Juristen(m/w/d) Dokumente anfechten. Oder Gesetze. Aber ja, Sie haben Recht.

    „Und immer sind es Männer, die dagegen Sturm laufen.“ Nun, ich war Zivi, also warum die Militärmetaphorik? Ansonsten gibt es Männer, die das gut finden, und Frauen, die das schlecht finden. „Immer Männer“ ist also ein sexistisches Vorurteil.

    „Es geht auch nicht darum, ob jemand zum Rassisten wird, weil ein Wort benutzt wird. Es geht um Anerkennung.“ Wer genau erkennt was an? Der Verlag den Rassismus? Aber wenn es nicht darum gehen soll, dass jemand Rassist wird (m/w/d), dann ist das eben herumdoktern an den Symptomen, und nicht einmal an den schlimmsten.

    „Ich halte mich, und eigentlich alle Menschen, die privilegiert geboren sind, für Rassisten.“ Auch die Frauen?
    Aber gut, dann haben Sie eine andere Definition von „Rassist“ als ich. Für ist das eine hinreichende Voraussetzung, ein schlechter Mensch zu sein – nicht alle schlechten Menschen sind Rassisten, aber alle Rassisten sind schlechte Menschen.

    „Was der Mensch nicht erkennt, kann der Mensch nicht verändern.“ Wenn ich Rassist wäre, warum sollte ich das verändern wollen?

    „Oder sich der Erkenntnis grundsätzlich zu sperren, weil einem unbewußt schon klar ist, dass man seine Privilegien stückweise aufgeben müsste.“ Privilegien sind eigentlich „Sonderrechte“. Das Wort wird in diesem Zusammenhang aber mehr statt „Vorteil“ verwendet, um das als etwas zu främen, was nur per Gesetzesänderung zu regeln sei. Und um den Vorwurf zu pauschalisieren.
    Bsp.: eine Familie mit einem dt. Familiennamen kriegt schneller eine Wohnung als eine mit einem türkischen Familiennamen. Der Vorteil liegt bei der Familie mit dem dt. Namen. Der Rassismus liegt beim Vermieter. Trotzdem wird der Familie der Vorwurf gemacht. Inwiefern wird sich der Vermieter ändern?

    „Oder eben den ganzen rassistischen Schmu tatsächlich zu glauben.“ Entweder, ich glaube den ganzen Schmu nicht, dann bin ich kein Rassist, oder ich bin Rassist, dann glaube ich den Schmu.

  87. @SVENR:

    Wenn ich in meinem kurzen-, aber leider abgebrochenen, Germanistik Studium eines gelernt habe, dann dass Bücher andauernd der Zeit angepasst werden. Entweder vom Autoren selber ( Ernst Jünger war einer der eifrigsten darin ), oder vom Verlag. Es mag vielleicht irgendwann für einige wenige eine Originalausgabe wieder erscheinen, aber den normalen Leser interessiert das die Bohne. Und wenn nicht gibt es Faksimiles der Originale für die Lernenden.
    „Historische Texte“ werden nicht geändert. Wer erzählt denn so einen Blödsinn? Es wird stink normal die 150. Auflage von xyz zur Feier der graden Zahl noch einmal redigiert. Die Leser würden erklärende Kommentare sicher nicht zu schätzen wissen.

    Aber, es ist doch seltsam: Permanent wird versucht, einerseits den Einfluss auf das Werk zu übertreiben, die Wirkung in der realen Welt aber abzutun. Wenn es weiterhin Originaltexte gibt ( was es beweisbar ist, jeder Student weiß das ), dann sollte doch entspannte Ruhe und ein wissendes Lächeln alles sein, was diese sprachlichen Änderungen beim Wissenden auslösen. Aber nein, schon wieder haben wir einen Kommentarbereich, der aus allen Nähten platzt über das Thema, dass man eigentlich nix mehr sagen dürfte.
    Wie absurd ist das eigentlich?

  88. „Wenn ich … eines gelernt habe, dann dass Bücher andauernd der Zeit angepasst werden. Entweder vom Autoren selber … oder vom Verlag.“ Wenn ich etwas in meinem Beruf gelernt habe, dann, dass Häuser andauernd umgebaut werden. Entweder von ihren Eigentümern oder auf Veranlassung ihrer Mieter.

    Was ist hier Ihr Argument? Weil Verlage und Autoren das Recht haben, Bücher zu ändern, wie sie das wollen, haben sie die Pflicht, sie zu ändern, wie andere das wollen?

  89. @Mycroft

    Entweder, ich bin Rassist, dann höre ich nicht damit auf, wenn ich aufhöre, ein bestimmtes Wort zu verwenden. Oder, ich bin kein Rassist, dann werde ich nicht zum Rassisten, weil ich das Wort verwende. Oder höre oder lese. Und wenn ich meine Kinder zu Rassisten erziehen will, kriege ich das auch anders hin. Taten zählen mehr als Worte.

    Ich bin mir gerade nicht sicher, aber ich habe das gefühl (!), dass das so nicht stimmt.
    Nach meiner Auffassung wird niemand als Rassist geboren.
    Man ist also nicht Rassist, sondern man wird Rassist.
    Und ich denke mal, die wenigsten Rassisten werden Rassisten, weil deren Umfeld rassistische Taten (in Abgrenzung zu rassistischen Begriffen, deren Verwendung man auch als Tat bezeichnen könnte) vollzieht.
    Wie genau ist jetzt zum Beispiel Otto-Normalrassist in der hessischen/sächsischen/kalifornischen/sibirischen Provinz zum Rassisten geworden, wenn nicht durch rassistische Sprache seines Umfelds?

    Vielleicht erliege ich einem Denkfehler, aber ich glaube nicht, dass dort dauernd in dessen Umfeld rassistische Taten verübt wurden?

  90. „Nach meiner Auffassung wird niemand als Rassist geboren.“ Dann haben Sie offenbar eine andere Auffassung als Frank Gemein.

    „Wie genau ist jetzt zum Beispiel Otto-Normalrassist … zum Rassisten geworden, wenn nicht durch rassistische Sprache seines Umfelds?“
    Weil ihm sein Umfeld gesagt hat: „Die und die Menschen sind dumm, faul, böse oder sonstwie minderwertig.“, möglicherweise? Das ist nicht dasselbe wie einfach rassistische Wörter zu hören und lesen. Ich kann einem Kind sagen, dass es sich vor Sinti und Roma hüten müsse, weil die Diebe und Entführer seien, und es lernt das Wort mit der Soße vllt. nie kennen.

  91. @Mycroft

    Dann haben Sie offenbar eine andere Auffassung als Frank Gemein.

    Eigentlich nicht.
    Er schrieb ja: „Ich halte mich, und eigentlich alle Menschen, die privilegiert geboren sind, für Rassisten. “
    Und diese Privilegien sind ja äußere Einflüsse.
    In so fern bin ich da wohl kaum anderer Meinung.

    Weil ihm sein Umfeld gesagt hat: „Die und die Menschen sind dumm, faul, böse oder sonstwie minderwertig.“, möglicherweise?

    Klar, richtig.
    Aber wenn ein solches Umfeld diese Worte nutzt, nutzt es dann die rassistischen Worte, weil die einfach so da sind und eigentlich keine Bedeutung haben?
    Oder um dieses rassistische Bild zu untermauern? Nach dem Motto: für diese irgendwie minderwertigen Menschen gibt es sogar eigene Worte.

    Das ist nicht dasselbe wie einfach rassistische Wörter zu hören und lesen.

    Klingt so, als wenn Sie glauben, Rassisten würden rassistische Wörter meiden, wenn sie ihre Kinder rassistisch indoktrinieren wollen? „Einfach“ nur hören und lesen hat ja niemand behauptet/angenommen.
    Es handelt sich ja schließlich um Sprache, in denen Worte aneinander gereiht werden, um zum Beispiel eine „Weltanschauung“ zu verdeutlichen. Siehe oben.

    Ich kann einem Kind sagen, dass es sich vor Sinti und Roma hüten müsse, weil die Diebe und Entführer seien, und es lernt das Wort mit der Soße vllt. nie kennen.

    Das geht, ich wage aber zu behaupten, dass das aktuell unter denjenigen, die ihre Kinder in De zu Rassisten erziehen wollen, nicht vorkommen wird.

    Noch mal meine Frage verkürzt: helfen die besprochenen Worte einem Rassisten, sein Umwelt/seine Kinder ebenfalls zu Rassisten zu erziehen oder haben diese Worte gar keinen Einfluss dabei?

  92. Anders gefragt: wenn Pipi Langstrumpf von einem Rassisten dem eigenen Kind vorgelesen wird und das Kind fragt, was das N-Wort bedeutet, eignet sich das N-Wort dann dazu, dem Rassisten eine Vorlage zu geben, seinen Rassismus weiter zu geben?

  93. „Und diese Privilegien sind ja äußere Einflüsse.“ Wenn man damit geboren wird UND das einen Menschen zum Rassisten macht, wird man als Rassist geboren.

    „Aber wenn ein solches Umfeld diese Worte nutzt, nutzt es dann die rassistischen Worte, …“ Das Umfel benutzt rassistische Wörter einerseitz und an sich neutrale Wörter rassistisch, WEIL es rassistisch ist. Der Rassismus ist der _Grund_, nicht die Folge.

    „Nach dem Motto: für diese irgendwie minderwertigen Menschen gibt es sogar eigene Worte.“ Es gibt auch für „höherwertige“ Menschen eigene Worte. Aber man „braucht“ keine abwertenden Wörter, um jemanden abzuwerten.
    Angenommen, jemand sei judenfeindlich. „Jude“ ist eigentlich eine wertneutrale Eigenbezeichnung, aber besagter Jemand benutzt es einerseits nur als Abwertung, und spricht andererseits nur abwertend über Juden. Dass dieser Jemand keine anderen, negativ konnotierten Wörter für „Jude“ verwendet wäre ja kein Beweis gegen dessen Judenfeindlichkeit.

    „’Einfach‘ nur hören und lesen hat ja niemand behauptet/angenommen.“ Nicht? Es gibt also Kinder, die als Kind die alte Version von Langstrumpf vorgelesen bekommen haben, und trotzdem keine Rassisten sind? Oder sind sowieso alle Deutschen Rassisten?

    „Noch mal meine Frage verkürzt: helfen die besprochenen Worte einem Rassisten, sein Umwelt/seine Kinder ebenfalls zu Rassisten zu erziehen?“ Nein, der Nutzen ist vernachlässigbar bis nicht vorhanden. Rassitische Eltern brauchen diese Wörter nicht dafür, es gibt genug andere, und wenn sie sie benutzen wollen, hält niemand sie ab; und nicht-rassistische Eltern erziehen ihre Kinder nicht zu Rassisten.

    „… wenn Pipi Langstrumpf von einem Rassisten dem eigenen Kind vorgelesen wird und das Kind fragt, was das N-Wort bedeutet…“ Tja, falls das rassistische Elternteil dieses Wort aktiv benutzt, wird das Kind das Wort schon mal gehört haben.

  94. „Entweder, ich bin Rassist, dann höre ich nicht damit auf, wenn ich aufhöre, ein bestimmtes Wort zu verwenden. Oder, ich bin kein Rassist, dann werde ich nicht zum Rassisten, weil ich das Wort verwende. “

    Paradebeispiel dafür, dass die Diskussion komplett am Kern, also den Opfern, vorbeigeht. So hört es sich an, wenn weiße Menschen über ihren eigenen Rassismus oder Antrassimus diskutieren und völlig vergessen, warum man denn kein Rassist sein soll oder will. Wenn jemand kein Rassist ist und entsprechende Wörter verwendet, kann das trotzdem Betroffene verletzen. Auch wenn man solche Wörter nicht in verletzender, also rassistischer Intention verwendet. Wörter wie das N-Wort verlieren ihre verletzende Wirkung auch in Anführungszeichen nicht.

  95. @MYCROFT:
    „Was ist hier Ihr Argument? Weil Verlage und Autoren das Recht haben, Bücher zu ändern, wie sie das wollen, haben sie die Pflicht, sie zu ändern, wie andere das wollen?“
    Das Argument von der Gegenseite war, man müsse Bücher so erhalten, wie sie geschrieben worden sind.

    Ihr Einwurf geht komplett am Thema vorbei.
    Ich habe auch keine Lust mehr auf diese Potemkinschen Dörfer.

    Es gibt Rassisten auch ohne Menschenrassen, Chauvinisten, die keine Nationalisten sind und Privilegien, die nicht in einem Gesetzbuch festgeschrieben stehen.

    Weisse Männer sind doppelt privilegiert. Als Mann und als weisser Mensch.
    Das heisst nicht, dass ein weisser Mann nicht auch eine erbärmlich arme Figur sein kann und eine Schwarze Frau wohlhabend.
    Rassismus funktioniert nur in eine Richtung. Sich als Weisse(r) über angeblichen Rassismus zu beschweren, ist eben deshalb so jämmerlich, wie idiotisch.
    Ebenso ist es mit Gruppen und Meinungen, denen man sich bewußt und freiwillig anschliesst.
    Zu behaupten, es sei Rassismus, wenn man alle AfD Anhänger als Menschenfeinde kategorisiert, zeigt, dass man keine Ahnung hat.
    Es kann falsch sein, grob verallgemeinernd, ungerecht gegen Einzelne, aber niemals rassistisch.
    Seine Hautfarbe, die Herkunft der Familie oder die Religion bei der Geburt sucht man sich nicht aus.
    Wird man deswegen strukturell benachteiligt, ist das Rassismus.
    Meinungen aber dürfen Privatpersonen ablehnen. Demokratische Systeme dürfen diese nicht unterdrücken ( im Rahmen der Gesetze ), Privatpersonen und Institutionen aber jederzeit. Das nennt man Kritik.

    Ich bin ein Rassist per eigener Definition. Es hat sich für mich als der klügste Weg herausgestellt, mich zu entwickeln.
    Man könnte aber ebenso behaupten, es gäbe eine Wandlung zum Rassisten, wenn man, obwohl man es mittlerweile besser weiss, weiter rassistische Stereotypen benutzt. Für mich ist das etwas unlogisch, aber was soll’s.

    Es gibt aber niemanden, den ich je kennengelernt habe, der nicht irgendwann so etwas in seinem Umgang mit Menschen entdeckt hätte.
    Kinder sind keine Rassisten, also wird struktureller Rassismus gelehrt.

    Nach meiner Erfahrung sorgt das entrüstete Verneinen der Möglichkeit, man könne ja auch irgendwie Rassist sein, dafür, dass sich Stereotypen im Verborgenen halten können.
    Und nein, ich laufe nicht gebeugt im Bußhemd und entschuldige mich in einer Tour. Das will auch niemand. Im Gegenteil.
    Mich hat aber auch noch niemand eine Kartoffel oder einen Nazi genannt.

  96. @Frank Gemein: Ich habe ja nie Germanistik studiert, daher kenne ich wohl keine Kinderbücher von Ernst Jünger. Astrid Lindgren ist schon lange tot, sie hat meines Wissens nach keine Anstalten gemacht, das N-Wort zu ersetzen.

    @Micha: Sie haben es fast schon ganz alleine gemerkt: Es ist nicht das N-Wort, dass diese Pipi Langstrumof-Geschichte rassistisch machen könnte. Oder einen Rassisten ausmacht. Ob N-König, Südseekönig oder König einer wilden, dummen Horde auf einer exotischen, weit entfernten Insel. Pipis Vater ist so oder so (in der Phantasie eines fiktiven Kindes in einer Geschichte aus den 40ern des vorherigen Jahrhunderts) ein White Supremacist, ein Kolonialist, Sklaventreiber – wenn man böswillig oder selber Rassist ist – oder einfach nur der großartiges Superheldenvater, den ein Kind sich wünschen kann? Eine positive Sehnsuchtsgestalt, ein geliebter Mensch, eine Traumgestalt? Oder ein bösartiger Unmensch aus dem siebten Innenkreis der Hölle? Was meinen Sie, was Astrid Lindgren gemeint hat?

    Um Mycroft’s Beispiel aufzunehmen, wenn in einer Gruppe breitbeinig rumstehender Heranwachsender einer zum andern „Du Jude“ sagt, dann ist das mit höchster Wahrscheinlichkeit als Schimpfwort gemeint. Deswegen kann ich doch nicht auf das Wort verzichten müssen, wenn ich über einen Freund schreibe oder spreche, und es um seine Religion geht.

    Ich finde es falsch, auf das N-Wort zu verzichten, wenn es das richtige Wort ist. Farbiger, Schwarzer, Afrikaner, Afroamerikaner meinen nicht genau das Selbe. Andere nicht-weiße sind auch farbig, es gibt schwarze Inder, Marokkaner sind auch Afrikaner, und Afroamerikaner mag das richtige Wort für Barak Obama, aber nicht für Roberto Blanco oder Hans-Jürgen Massaquoi sein. Es ist aber nicht schlimm, hier darauf zu verzichten, insbesondere wenn der Glossenautor darum bittet. Es ist aber nicht rassistisch und machte auch niemanden, der es ohne Konnotationen verwendet, zum Rassisten.

  97. @SVENR:
    „Astrid Lindgren ist schon lange tot, sie hat meines Wissens nach keine Anstalten gemacht, das N-Wort zu ersetzen.“
    Die meisten Autoren werden nicht gefragt, oft weil sie gar nicht mehr leben. Bücher aus dem frühen 19. Jh wären im Original schon eine Zumutung für den Durchschnittsleser. Bücher werden an die Umgangssprache angepasst, um lesbar zu bleiben. Wenn Inhalte dadurch verfälscht werden, kann man das diskutieren. Bspw. bei Mark Twain passiert das auch.
    Aber wegen Pippi Langstrumpf und Schaumküsse?
    Das ist so durchsichtig!

    Dass Astrid Lindgren etwas dagegen hätte, dass aus dem N-König ein Südseekönig wird ist schon eine sehr gewagte Annahme.

  98. @Frank Gemein: Wir kommen uns näher.

    Seine Hautfarbe, die Herkunft der Familie oder die Religion bei der Geburt sucht man sich nicht aus. Wird man deswegen strukturell benachteiligt, ist das Rassismus.

    Ich erweitere das noch um das Geschlecht und die sexuelle Identität, die immer noch für strukturelle Benachteiligung sorgt.

    Ob jemand das Wort schwul oder homosexuell verwendet, Fidschi, Chinese oder Asiate sagt, Eskimo, Inuit oder indigener Grönländer schreibt, macht keines dieser Worte böse. Wenn jemand ein rassistisches Arschloch ist, dann wird aus dem unschuldigen Wort Goldstück eine herablassende und menschenverachtende Beleidigung.

  99. @Frank Gemein: Wir kommen uns näher.

    Seine Hautfarbe, die Herkunft der Familie oder die Religion bei der Geburt sucht man sich nicht aus. Wird man deswegen strukturell benachteiligt, ist das Rassismus.

    Ich erweitere das noch um das Geschlecht und die sexuelle Identität, die immer noch für strukturelle Benachteiligung sorgt.

    Ob jemand das Wort schwul oder homosexuell verwendet, Fidschi, Chinese oder Asiate sagt, Eskimo, Inuit oder indigener Grönländer schreibt, macht keines dieser Worte böse. Wenn jemand ein rassistisches Arschloch ist, dann wird aus dem unschuldigen Wort Goldstück eine rassistische, herablassende und menschenverachtende Beleidigung.

  100. Ich bin zu blöd zum Posten, und Sie wollen mich nicht Verstehen. Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag.

  101. @114, Svenr: „Ich finde es falsch, auf das N-Wort zu verzichten, wenn es das richtige Wort ist“ – ich zögere, die Frage zu stellen, aber trotzdem: Wann zur Hölle soll Ihrer Meinung nach das bitte das ‚richtige‘ Wort sein? Ihren Ausführungen folgend scheinen Sie ja zu glauben, es besäße eine unerreichte deskriptive Qualität.

  102. @Svenr
    Sie haben es ja schon selbst gemerkt: es ist in ihren Worten nirgends die Sicht derjenigen berücksichtigt, um die es geht. Sie sollten es jedenfalls bemerkt haben, weil knapp 2 Stunden vor Ihrem Beitrag schon Tobias Punzmann und auch ich in anderen Threads immer wieder hingewiesen habe.

    Es ist doch ganz einfach: niemand behauptet, durch die einfache Vermeidung bestimmter Worte wird diese Welt zu einem Paradies.
    Aber auch einfache Worte haben eine Bedeutung, was hier unter diesem Artikel mit ü100 Kommentaren wieder schön bewiesen wird.
    Und das ganz ohne Magie.

  103. @MR RE: Nein, es besitzt keine „unerreichte deskriptive Qualität“. Ich verwende es ja auch nicht, sondern bin höflich und angepasst, weil es immer wieder zu solchen Kommentaren wie Ihrem kommt. Es steht aber als Synonym für viele andere Worte, die der ein oder die andere als unzulässig erachtet, weil sie für rassistisch, diskriminierend, genderungerecht, exkludierend oder schlicht zu klar gehalten werden. Ich sage, dass es nicht die Worte sind, sondern das Rassisten, Diskriminierer, Frauen/LBTQ+/Behinderten-Hasser und Verschleierer das bleiben, was sie sind, auch wenn sie Schwarzer, Südeseekönig, Menschen mit Behinderung, oder Challenge verwenden. Ich habe oben begründet, das es keinen Unterschied macht, ob es N-König oder Südseekönig heißt. Haben Sie das gelesen? Und schreiben trotzdem „zur Hölle“? Finden sie das angemessen?

  104. „So hört es sich an, wenn weiße Menschen über ihren eigenen Rassismus oder Antrassimus diskutieren und völlig vergessen, warum man denn kein Rassist sein soll oder will.“ Der Vorwurf steht nunmal im Raum, ergo darf ich mich verteidigen.

    „Das Argument von der Gegenseite war, man müsse Bücher so erhalten, wie sie geschrieben worden sind.“ Künstlerische Freiheit, ja. Der Urheberechtinhaber hat das Recht, die eigene Kunst zu ändern, der Verlag ein Stück weit auch. Wenn dritte Parteien Änderungen fordern, ist das also die Forderung, auf die künstlerische Freiheit zu verzichten. Beim N-Wort-König oder dem „durchgewichst“ bei Preussler kann man das sicher unter Lektorat statt Zensur verbuchen. Trotzdem gibt es keinen Rechtsanspruch auf ein Lektorat, was allen gefällt.

    „Das heisst nicht, dass ein weisser Mann nicht auch eine erbärmlich arme Figur sein kann und eine Schwarze Frau wohlhabend.“ Aber dass man sich mit der wohlhabenden Frau solidarisieren soll, nicht mit dem weißen, männlichen Obdachlosen?

    „Sich als Weisse(r) über angeblichen Rassismus zu beschweren, ist eben deshalb so jämmerlich, wie idiotisch.“ Gut, dass ich das nicht gemacht habe, woll.

    „Ich bin ein Rassist per eigener Definition.“ Ahhh. Dann kann natürlich jede/r iose Definition davon entwickeln. Das kürzt diese Diskussionen natürlich ganz erheblich ab.

    „Kinder sind keine Rassisten, also wird struktureller Rassismus gelehrt.“ Struktureller Rassismus ist ja auch Rassismus von Strukturen, nicht von Individuen.

    „Nach meiner Erfahrung sorgt das entrüstete Verneinen der Möglichkeit, man könne ja auch irgendwie Rassist sein“ Gut, dass ich das auch nicht gemacht habe. Aber Ihre Rassismusdefinition ist so weichgespült, dass sie fast gar kein Vorwurf mehr wäre.

    „Mich hat aber auch noch niemand eine Kartoffel oder einen Nazi genannt.“ Woher wollen Sie das wissen? Sind Sie immer dabei, wenn über Sie gesprochen wird?

    „Die meisten Autoren werden nicht gefragt, oft weil sie gar nicht mehr leben.“ Stimmt, weil dann irgendwann das Urheberecht erlischt.

    „Bspw. bei Mark Twain passiert das auch.“ Tja, und das ist bei mir dann die Stelle, wo es verfälschend wird. Südseekönig ist jetzt ungefähr eine Änderung wie die von China nach Mandala, vor allem, weil keine realen Länder gemeint sind.

    Ein Buch, das in einer extrem rassistischen Gesellschaft spielt, mit rassistischen Menschen, rassistischen Gesetzen, einer rassistischen Wirtschaft und was sonst noch alles rassistisch ist, und dieses auch nicht irgendwie verherrlicht oder entschuldigt, soll auf rassistische Wörter verzichten? Die Leute im Buch haben so geredet, und das ist tatäschlich noch das harmloseste in der Hinsicht.
    Meinetwegen irgendein Warnstempel drauf, wie bei Disney.

  105. @Micha: ich gebe zu, dass das jetzt anekdotisch ist, aber alle, die ich kenne, die man mit dem N-Wort meinen könnte, haben kein Problem damit. Das sind Deutsche, Franzosen, Niederländer und Engländerinnen.

    Haben Sie sich nie Gedanken gemacht, was Menschen aus der Südsee denken, wenn sie jetzt des Königs Untertanen sein sollen? Wenn Sie aufmerksam gelesen hätten, dann wüssten Sie, dass es entweder sowieso rassistisch ist, egal, welchen fremden/wilden/dummen Horden König er ist, oder es keine Rolle spiel, weil es nur um Exotik/Abenteuer/Phantasie geht.

    Und nein, ich habe nicht alle Kommentare in allen anderen nach unten offenen Kommentarspalten dieses Blogs gelesen. Ich frage mich, wieso ich überhaupt noch Antworte, Sie lesen selektiv und Ihr Vorurteil über mich bestätigend. Ich muss ja einer von denen sein, wenn ich das Wort nicht verteufle. Er hat Jehova gesagt.

  106. @SVENR

    Haben Sie sich nie Gedanken gemacht, was Menschen aus der Südsee denken, wenn sie jetzt des Königs Untertanen sein sollen?

    Wenn die jetzt kommen würden und sich beleidigt zeigten, dann hätte ich kein Problem damit, auch dieses Wort nicht zu nutzen.
    Btw., ich habe dieses Wort noch nie genutzt, nicht, weil ich es schlimm finde, sondern, weil ich die Diskussion darum als Quatsch empfinde und das Buch vor Jahrzehnten gelesen habe.

    ich gebe zu, dass das jetzt anekdotisch ist, aber alle, die ich kenne, die man mit dem N-Wort meinen könnte, haben kein Problem damit. Das sind Deutsche, Franzosen, Niederländer und Engländerinnen.

    Andere aber eben schon. Und es gibt kein Problem, denen zuliebe daruf zu verzichten.

    Und nein, ich habe nicht alle Kommentare in allen anderen nach unten offenen Kommentarspalten dieses Blogs gelesen.

    Hab das nicht verlangt. Habe nur meine alten Beiträge angeführt, weil ich nicht so tun wollte, als ob ich mir die Haltung von Tobias Punzmann im Nachhinein aneignen.

    Sie lesen selektiv und Ihr Vorurteil über mich bestätigend.

    Ich hab Sie eigentlich nur erwähnt, weil Sie mich erwähnt hatten. Und die Form habe ich gewählt, weil ich Ihre Form spiegeln wollte.
    Eigentlich habe ich nur diese Spiegelung an Sie gerichtet, der Rest war eine ganz allgemeine Aussage.
    Ich bin mir nicht sicher, wer jetzt hier selektiv liest?

  107. @MYCROFT:
    „Trotzdem gibt es keinen Rechtsanspruch auf ein Lektorat, was allen gefällt.“
    Nein, aber der Widerspruch gegen die Forderung muss dann auch vom Urheber oder Rechteinhaber kommen. Wir erleben aber bislang idR nur selbsternannte Kulturverteidiger, die unaufgefordert los preschen.
    Den Rest erledigt der Markt. Ein Verlag will verkaufen und so mehrheitsfähig sind sie eben gar nicht, die „Kulturbewahrer“.

    „Aber dass man sich mit der wohlhabenden Frau solidarisieren soll, nicht mit dem weißen, männlichen Obdachlosen?“

    Macht es eigentlich Freude, sich so dumm zu stellen? Solidarisieren Sie sich mit DEN Frauen und DEN Schwarzen, wenn Sie sich gegen Rassismus positionieren wollen.
    Dass Problem ist nicht, dass Einzelne keinen Aufstieg schaffen können, sondern dass es für die Mehrheit so unglaublich viel schwerer ist.

    Und Nein, „Rassist nach eigener Definition“ stellt nicht die Definition des Begriffes Rassismus in Frage oder liefert eine eigene Version, sondern ist für mich eine Frage der Ehrlichkeit, die man sich gestattet oder eben nicht. Und ich könnte nicht einmal sagen, was in meinem Denken und Tun gerade noch „rassistisch“ zu nennen wäre, aber wüßte ich es, würde ich es ja auch abstellen wollen.
    Rassismus ist gar nicht so alt. Tatsächlich wurde er bei uns ( zusammen mit dem N-Wort interessanterweise ) erst spät im 19. Jahrhundert wichtig.
    Und zwar absurderweise zusammen mit der Aufklärung. Vorher genügte es zu sagen: „Das sind keine Christen“, um wirklich alles mit den Menschen anstellen zu können, die frecherweise das Land und die Rohstoffe besaßen, die man wollte.
    Mit der Aufklärung mussten andere Modelle gefunden werden, weshalb die universellen Menschenrechte eben für diese Menschen nicht galten.
    Diese Strukturen haben sich bis heute im Denken erhalten.

    Alice Hasters „Was weisse Menschen nicht über Rassismus hoeren wollen aber wissen sollten“ und Carolin Emcke „Gegen den Hass“ wären 2 Bücher, die ich unlängst gelesen habe und die meinen Gedanken gut entsprechen.

    Letztlich ist es Ihre Entscheidung, ob Sie in Verteidigungshaltung leben wollen, oder nicht. Die Emanzipation wird sich nicht aufhalten lassen.

  108. @Micha: Es bewegt sich was. Ok. Wir finden Südseekönig jetzt (!) nicht schlimm (!!). Dann kommt einer und findet es schlimm. Nicht N-König, nicht Südseekönig, merken sie was?

    Ich muss das N-Wort nicht verwenden, um niemanden zu verletzen oder zu beleidigen. Wenn jemand zu mir Dicker oder Kleiner sagt, dann ist das erstens beides maßlos übertrieben, aber ich wäre zweiten nicht beleidigt. Andere wären es vielleicht. Soll jetzt niemand mehr Dicker oder Kleiner verwenden? Für Dicke und Kleine?

    Ein letzter Versuch: Was für ein König könnte Herr Langstrumpf sein, damit sicher gestellt werden kann, dass sich niemand beleidigt zeigt?

  109. @Svenr

    Wir finden Südseekönig jetzt (!) nicht schlimm (!!). Dann kommt einer und findet es schlimm. Nicht N-König, nicht Südseekönig, merken sie was?

    Jep.
    Das Sie scheinbar Probleme damit haben, wenn sich etwas ändert.
    Ich würde sagen, wenn das schon bei einzelnen Wörtern, die man im Alltag ausserhalb dieser Diskussionen kaum nutzt, die also den nicht betroffenen sowas von egal sein könnten, der Fall ist, wie muss das dann im sonstigen Leben sein, wo sich immer und stetig alles ändert? Gerade jetzt, im digitalen Zeitalter?
    Kämpfen Sie vielleicht einen Stellvertreterkampf?

    Wenn jemand zu mir Dicker oder Kleiner sagt, dann ist das erstens beides maßlos übertrieben, aber ich wäre zweiten nicht beleidigt. Andere wären es vielleicht. Soll jetzt niemand mehr Dicker oder Kleiner verwenden? Für Dicke und Kleine?

    Was sollen diese kindischen Vergleiche?
    Zum einen: richtig, sie sollen jemand nicht mehr dicker oder kleiner nennen, wenn derjenige das nicht will. Und ich kann Ihnen verraten: Adipöse Menschen wollen das in den seltensten Fällen und wenn die Ihnen sagen, Sie haben kein Problem damit, dann machen die Ihnen in den meisten Fällen etwas vor. Merkt man meist, wenn man mal etwas genauer hinhört. Ähnliches dürfte für Menschen gelten, die sich als zu klein empfinden (was sie tun mögen, weil sie vielleicht als „Kleiner“ angesprochen werden).
    Das ganze stellt etwas mit diesen Menschen an.

    Ein letzter Versuch: Was für ein König könnte Herr Langstrumpf sein, damit sicher gestellt werden kann, dass sich niemand beleidigt zeigt?

    Ich sage ja, es wird langsam sehr kindisch.

  110. Ergänzung:
    Zum anderen: es geht bei dem einen Problem nicht darum, dass wir woanders noch ein anderes Problem haben könnten.
    Was soll Ihr Vergleich mit Dicker und Kleiner anderes sein als kindisches gehabe?
    Sie lassen damit die Vermutung zu, dass Sie bei anderen Themen ähnlich denken. Zum Beispiel, dass Deutschland sich nicht um den Klimawandel kümmern braucht, weil es ja noch andere Probleme gibt und Deutschland eh nur einen im Absoluten kleinen Anteil trägt.
    Kommt das hin?

  111. #126: „Ein letzter Versuch: Was für ein König könnte Herr Langstrumpf sein, damit sicher gestellt werden kann, dass sich niemand beleidigt zeigt?“

    Brauchen Könige für Sie unbedingt Attribute? Und wenn, muss es für Sie unbedingt eines sein, dass auf körperliche Merkmale wie die Hautfarbe, das Gewicht oder die Körpergröße abzielt? Gibt es keine gerechten, beliebten, gütigen Könige in Kindergeschichten mehr?

  112. „Nein, aber der Widerspruch gegen die Forderung muss dann auch vom Urheber oder Rechteinhaber kommen.“ Wieso? 1., wenn von Rechteinhabern Widerspruch kommt, ist die Diskussion ja auch nicht vorbei. 2. man darf sich generell zu Rechtsangelegenheiten äußern, nicht nur zu eigenen. 3. wenn Person x Wünsche äußern darf, wie Buch A oder Film B aussehen soll, darf das jede andere Person auch.

    „Den Rest erledigt der Markt.“ Eigentlich bräuchte man doch nur den Markt, um ein Buch vom selbigen zu drängen, oder?

    „Macht es eigentlich Freude, sich so dumm zu stellen?“ Ohja, anders sind soziale Kontakte für mich schwierig bis unmöglich.

    „Solidarisieren Sie sich mit DEN Frauen und DEN Schwarzen, wenn Sie sich gegen Rassismus positionieren wollen.“ Mit „den“ Schwarzen, meinetwegen, aber mit „den“selben Frauen, die sich nicht mit Obdachlosen solidarisieren, wenn diese männlich sind? Warum sollte ich mich mit Menschen solidarisieren, die sich selbst dann nicht mit mir solidarisiseren würden, wenn ich obdachlos würde? Also nie? SO dumm habe ich mich nie gestellt, deshalb finde ich es beleidigend, wenn man das von mir erwartet.

    „Und ich könnte nicht einmal sagen, was in meinem Denken und Tun gerade noch „rassistisch“ zu nennen wäre, aber wüßte ich es, würde ich es ja auch abstellen wollen.“ Ähhja, wie Sie meinen. Möglicherweise sind Sie aber auch gar kein Rassist (mehr), und Sie sind gerade im Leerlauf. Aber gut, wenn Sie nicht einmal bei sich selbst wissen, ob Sie Rassist sind, wie können Sie das je bei anderen wissen? Und wenn man anscheindend generell nie wissen kann, ob man nicht-rassistisch ist, liegt das dann vllt. einfach daran, dass man keine gescheiten Kriterien hat?

    „Mit der Aufklärung mussten andere Modelle gefunden werden, weshalb die universellen Menschenrechte eben für diese Menschen nicht galten.
    Diese Strukturen haben sich bis heute im Denken erhalten.“ In Ihrem Denken? In meinem? Im Denken von irgendwelchen Dritten? Habe den Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen, und nicht des Verstandes von Leuten von vor 200 Jahren.

    „Letztlich ist es Ihre Entscheidung, ob Sie in Verteidigungshaltung leben wollen, oder nicht. Die Emanzipation wird sich nicht aufhalten lassen.“ Ich halte niemanden davon ab, emanzipiert zu sein. Die Existenz rassistischer Menschen – damit meine ICH Menschen, die tatsächlich rassistisch denken und handeln, und evt. auch so reden – ist sicher ein Problem, und meinetwegen auch ein strukturelles, wobei „strukturell“ schon ein Wieselwort ist.
    Aber da ich die Emanzipation selbst dann nicht aufhalten könnte, wenn ich wollte, mache ich lieber was Sinnvolles: wussten Sie, dass Ihre Chance, einen Arbeitsunfall zu haben, deutlich größer ist als die Ihrer Frau? Ich arbeite daran, dass diese Ungleichheit geringer wird.

  113. @MYCROFT:
    Nicht wirklich, oder? Die Kuh ist leergemolken. Sollen wir noch ausdiskutieren, was wer fordern darf ( wie gesagt, fordern darf, nicht bekommen muss ) wenn der Mond im letzten Viertel steht und die linksdrehenden Yoghurt Kulturen einen Drehwurm haben?
    Potemkinsche Dörfer.
    Das Geschwafel entsteht zu 99% bei den unberufenen „Kulturrettern“, interessiert weder Kinderbuchvorleser:innen noch Kinder sonderlich. Es wäre ja auch zu furchtbar, einen Grund weniger zu haben, ein Lamento anzustimmen.

    „Mit „den“ Schwarzen, meinetwegen, aber mit „den“selben Frauen, die sich nicht mit Obdachlosen solidarisieren, wenn diese männlich sind? Warum sollte ich mich mit Menschen solidarisieren, die sich selbst dann nicht mit mir solidarisieren würden, wenn ich obdachlos würde?“

    Ich beginne zu ahnen und will es eigentlich gar nicht wissen. Ich kenne auf jeden Fall andere Frauen als Sie.

    Sie haben auch ein Bild von Ihrem Bewusstsein, das sehr optimistisch ist. Aber nur um es noch einmal ( und es ist ein letztes Mal, denn es beginnt zu langweilen ) klarzustellen.
    Ich gehe davon aus, dass das Leben sich im Lernen vollendet. Zumindest finde ich das sehr lohnend.
    Wenn Sie sich bereits für quasi erleuchtet halten, dann sei das so. Es wäre eine Ernüchterung für mich, aber bitte.
    Wenn ich irgendwann sicher davon ausgehen kann, dass ich weder Vorurteile wegen vermeintlicher Überlegenheit, noch Ressentiments kenne, kann ich das dann nachvollziehen.

    Okay, da schon die letzten 5 Runden in diesem Diskurs redundant waren, wars das jetzt.

    Danke für das Gespräch.

  114. Meine eigene AUffassung ganz gut auf den Punkt gebracht hat kürzlich R.D. Precht bei Lanz. Ca. ab 34:20-38:35 (Wortmeldungen von M. Lanz und G. Krone-Schmalz inklusive.).
    https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-21-oktober-2020-100.html

    Kurzfassung: Die Entwicklung ist grundsätzlich gut, aber durch die extreme Fokussierung auf die Sprache und die lexikalische Ebene werden auch viele Schlachtfelder unnötig eröffnet und man muss schauen, was etwas bringt und was am Ende mehr schadet als nutzt.

  115. „Das Geschwafel entsteht zu 99% bei den unberufenen „Kulturrettern“,“
    Ja, dann.
    „Ich kenne auf jeden Fall andere Frauen als Sie.“ Und die arbeiten in der Politik für Obdachlosenhilfe, die nicht nur für Frauen ist?
    „Ich gehe davon aus, dass das Leben sich im Lernen vollendet. Zumindest finde ich das sehr lohnend.“ Nein, es gibt immer mehr zu lernen, als das Leben reicht, und am Ende ist man tot und es gibt praktisch genauso viel, was man nicht wusste, wie zu Anfang.
    „Es wäre eine Ernüchterung für mich,“ Inwiefern kann es für Sie wichtig sein, ob ich mich für „erleuchtet“ halte oder nicht? Sie scheinen sich nämlich nur am Rande für meine Meinung zu interessieren, sondern stellen Gemeinplätze über strukturellen Rassismus und „Kulturretter“ in den Raum.
    Aber gut, wenn Ihnen die Argumente ausgehen, guten Abend.

  116. @ SOMEONESDAUGHTER:

    Brauchen Könige für Sie unbedingt Attribute?

    Das müssten wir Astrid Lindgren fragen.

    Und wenn, muss es für Sie unbedingt eines sein, dass auf körperliche Merkmale wie die Hautfarbe, das Gewicht oder die Körpergröße abzielt? Gibt es keine gerechten, beliebten, gütigen Könige in Kindergeschichten mehr?

    Das habe ich schon zweimal geschrieben, meiner Meinung nach ging es Astrid Lindgren um Exotik/Abenteuer/Phantasie. Er konnte nicht irgendein König aus einem existierenden, bekannten, weißen Europäischen Königshaus sein, sondern etwas unvorstellbares und unwahrscheinliches. Es ist ein phantastisches Kinderbuch, wo ein Mädchen ein Pferd hochheben kann!

    @MICHA:

    Sie lassen damit die Vermutung zu, dass Sie bei anderen Themen ähnlich denken. Zum Beispiel, dass Deutschland sich nicht um den Klimawandel kümmern braucht, weil es ja noch andere Probleme gibt und Deutschland eh nur einen im Absoluten kleinen Anteil trägt.
    Kommt das hin?

    Nein, da muss ich Sie enttäuschen. Jeder muss sich um die Klimakrise kümmern, insbesondere wir reichen Deutschen. Genauso wie man etwas gegen Rassismus, Gender-Pay-Gap, Mansplaining, Armut und viele andere Ungerechtigkeit tun muss.

    Bei der Klimakrise ist es aber vergleichsweise einfach, ich verwende bevorzugt erneuerbare Energien, versuche den Verbrauch zu minimieren (Licht ausschalten, Radfahrern, ÖPNV und Laufen statt Autofahren, sensibler Gasfuß, bahnfahren statt Fligen, regional einkaufen, Konsum beschränken, Dinge lange benutzen usw.) und versuche meine Familie, Freunde und Kollegen auf ihre blinden Flecke hinzuweisen. Ich fürchte, dass das nicht reichen wird.

    Sie glauben, dass das Nicht-Verwenden von bösen Wörtern alles ändert, ich nicht.

  117. @Svenr

    Sie glauben, dass das Nicht-Verwenden von bösen Wörtern alles ändert, ich nicht.

    Wie kommen Sie da drauf?
    Vor allem, nachdem ich schrieb, dass ich das gerade nicht glaube, siehe Beitrag #120, von Ihnen gelesen.

    Ich glaube vielmehr, wir müssen oder vielmehr wir können auf so vielen Ebenen viel tun, was uns mal mehr, mal weniger Anstrengung kostet.
    Das mit der Sprache ist für mich eines der Dinge, die irgendwie für jeden weniger Anstrengend sind, als sich stundenlang darüber zu streiten, ob man auf die jeweiligen Befindlichkeiten zu achten.
    Deshalb verstehe ich diese Diskussionen auch so gar nicht.

    Das habe ich schon zweimal geschrieben, meiner Meinung nach ging es Astrid Lindgren um Exotik/Abenteuer/Phantasie. Er konnte nicht irgendein König aus einem existierenden, bekannten, weißen Europäischen Königshaus sein, sondern etwas unvorstellbares und unwahrscheinliches. Es ist ein phantastisches Kinderbuch, wo ein Mädchen ein Pferd hochheben kann!

    Spricht erst Recht dafür, dass Lindgren heute eher ein anderes Wort nutzen würde.

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