2018 dachte sich Ursula Jaspert, dass es an der Zeit sei für eine eigene Webseite. Da führte sie bereits seit 31 Jahren das „Blumenstübchen“, ein kleines Blumengeschäft an der einen Straße, die mitten durch die Kleinstadt Sendenhorst vor den Toren Münsters führt. Doch die ersten digitalen Gehversuche endeten mit einer Enttäuschung, ein seinerzeit von ihr beauftragter Web-Dienstleister hielt nicht, was er versprach. Dann wollte Jaspert auf Nummer sicher gehen. „Ich dachte mir, jetzt musst du was Seriöses machen.“
Also entschied sie sich für einen anderen Anbieter, dessen Namen sie bereits kannte – wenn auch aus einem anderen Kontext. Die „Westfälischen Nachrichten“ sind die einzige verbliebene, regionale Tageszeitung in diesem Teil des Münsterlandes. Jaspert gehört zu der schrumpfenden Zahl von Abonnenten. Die Unternehmerin erinnerte sich, gelesen zu haben, dass die Zeitung beziehungsweise der dahinter stehende Verlag auch anbietet, Internetseiten zu erstellen.
„Ich habe dann in Münster angerufen und gesagt, ich will mit einem ortsansässigen Dienstleister arbeiten wegen des persönlichen Kontakts“, erinnert sich Jaspert. Dann ging alles ganz schnell, schon zwei Tage später stand eine Außendienstmitarbeiterin vor der Tür. Diese Mitarbeiterin, so erzählt es Jaspert, habe ihr schnelles Handeln angeraten. So könne die Kleinunternehmerin Geld sparen, lediglich einen Vertrag müsse sie sofort unterschreiben. „Es wurde aber nicht erklärt, was das ist. Oder was das kostet“, sagt Jaspert.
„Das sind doch die WN“
Ursula Jaspert ist Blumenhändlerin. Von Internet und Webseiten versteht sie nicht viel – nur soviel: Heutzutage sollte auch ein kleines Geschäft wie das Blumenstübchen über eine Präsenz im World Wide Web verfügen. Im weiteren Verlauf des Gesprächs, so beschreibt es Jaspert, fühlte sie sich von der Vertrieblerin zu einer Unterschrift gedrängt – und gab letztlich nach. „Das sind doch die WN“, wischte Jaspert aufkeimende Bedenken beiseite. „Im Alltag kommen zwischendurch Kunden, dann wird man abgelenkt, das ist eine gewisse Überrumpelungstaktik von denen“, klagt sie im Nachhinein.
Stutzig wird Jaspert erst hinterher. Sie hat nämlich keine Homepage gekauft, sondern einen sogenannten Internet-Service-Vertrag geschlossen. Inhalt: Die Unternehmerin bekommt ihre Website für 48 Monate „zur Nutzung überlassen“, wie es in dem Schriftstück heißt. Jaspert zahlt nun eine Gebühr in Höhe von 300 Euro netto pro Monat – über die gesamte Vertragsdauer gerechnet 14.400 Euro – für eine Webseite, die ihr am Ende nicht einmal gehört, und für die sie Texte und möglichst auch Bildmaterial selbst anliefern muss: „Für mich als kleine Unternehmerin ist das schon viel.“
Der Dienstanbieter selbst weist die Vorwürfe zurück. Einen detaillierten Fragenkatalog zu diesem und weiteren Fällen beantwortet Thorsten Falger, Geschäftsführer von Aschendorff Next, der Muttergesellschaft der WN OnlineService GmbH & Co. KG, wie folgt:
„[W]ir führen als Gesellschafter der WN OnlineService GmbH & Co. KG im Rahmen unserer Qualitätssicherung regelmäßige Kundenzufriedenheitsbefragungen durch und wir können Ihnen versichern, dass der weitaus größte Teil der vielen Kunden der WN OnlineService GmbH & Co. KG zufrieden mit der erbrachten Dienstleistung ist und die transparente Kommunikation zu schätzen weiß. Sollte im Einzelfall ein Kunde dennoch nicht zufrieden sein, bedauern wir dieses natürlich, wissen aber auch, dass unsere Kolleginnen und Kollegen von WN OnlineService direkt mit den Kunden in den konstruktiven Dialog gehen und entgegenkommende Lösungswege anbieten bzw. erarbeiten. WN OnlineService ist deswegen so gut im Markt etabliert, weil der Kunde und seine Bedürfnisse im Fokus stehen.“
Die Masche mit der SSL-Verschlüsselung
Carsten Strecker hat ebenfalls Erfahrungen gemacht mit der WN OnlineService GmbH & Co. KG, die laut eigener Darstellung bereits über 900 Kunden hat. Strecker hat vor nicht allzu langer Zeit das Backhaus Jankord mit Sitz in Münster übernommen. Eine typische kleine Bäckereikette mit acht Filialen.
Und wie das häufig so ist, wenn ein Unternehmen eine neue Führung bekommt, werden erst mal alle laufenden Verträge geprüft. Dabei stieß Strecker auf einen Kontrakt mit der WN OnlineService, den sein Vorgänger geschlossen hatte und der zu diesem Zeitpunkt bereits dreieinhalb Jahre lief. Der neue Chef wollte ohnehin eine neue Website, also kontaktierte er den WN OnlineService. Es dauerte nicht lange und der Außendienstmitarbeiter kam zum Termin.
Hier sprach der Berater laut Strecker auch ein ganz anderes Thema an, das kurzfristiges Handeln erforderte. Die bestehende Website verfügte nämlich über keine SSL-Verschlüsselung – eine Funktionalität, die nicht nur unter Sicherheitsaspekten, sondern auch in Hinblick auf das Google-Ranking zu empfehlen ist. Nur eine Unterschrift auf einem Formular sei notwendig, dann sei das Problem behoben: „Dann hat er das Ding dahingelegt, 20 Euro im Monat. Ich konnte das ja nicht einschätzen“, sagt Strecker am Telefon. Am Ende unterschrieb auch er.
Was der Bäcker nicht bemerkte: Er unterzeichnete mit der Buchung der Verschlüsselung gleichzeitig eine Verlängerung des bestehenden Vertrags um weitere vier Jahre. „Von einer Verlängerung hat er (der Außendienstmitarbeiter; Anm. d. Red.) nicht gesprochen. Nur von der SSL-Verschlüsselung“, ärgert sich Strecker über das Vorgehen des WN OnlineService. Das Unternehmen selbst beantwortete unsere konkreten Fragen zu diesem Themenkomplex mit dem oben zitierten Statement.
„Absolute Abzocke“
Dass ein klassischer, regionaler Tageszeitungsverlag in Zeiten sinkender Auflagen und schrumpfender Werbeerlöse versucht, neue Geschäftsfelder zu erschließen, ist mehr als plausibel. In Münster ist es das alteingesessene Verlagshaus Aschendorff, das die „Westfälischen Nachrichten“ (WN) herausgibt. Geschäftsführer Benedikt Hüffer ist zugleich Präsident der hiesigen Industrie- und Handelskammer, die Hüffers sind alter Kaufmannsadel in der Stadt.
Bei Aschendorff sind diese neuen Aktivitäten in der Unit Aschendorff Next gebündelt, „der Gesellschaft für digitale Corporate-Investments“, wie es auf der Website heißt.
Ein solches „digitales Corporate Investment“ ist auch die schon angesprochene „WN OnlineService“, die zusätzlich unter der Marke „Westfalenblatt OnlineService“ agiert. Aschendorff hatte das „Westfalenblatt“ Anfang 2019 übernommen.
Die Firma Euroweb
Was erst beim Blick ins Handelsregister zu erkennen ist: Aschendorff hält an der WN Online-Service nur 50 Prozent der Anteile. Der andere Teilhaber ist die Euroweb Internet GmbH mit Hauptsitz in Düsseldorf, die sich laut Eigendarstellung auf die Erstellung von Webseiten für kleine und mittelgroße Unternehmen spezialisiert hat.
Ähnliche Konstrukte wie bei Aschendorff unterhält Euroweb mit der „Stuttgarter Zeitung“ und der Verlagsgruppe Madsack. Beide wollten sich auf Anfrage nicht zu ihren geschäftlichen Verbindungen äußern.
Eine mögliche Erklärung für die Zurückhaltung bei der Beantwortung von Presseanfragen zum Thema liefert schon eine einfache Google-Recherche. Das Geschäftsgebaren der Euroweb war in den vergangenen Jahren mehrfach Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen. Die taz hat bereits 2011 darüber berichtet.
Rechtsanwalt Thorsten Wachs aus Duisburg kennt das Unternehmen Euroweb bereits seit 15 Jahren. Zwölf Mal zog er nach eigenen Angaben erfolgreich gegen die Düsseldorfer bis vor den Bundesgerichtshof. „Bestimmte Dinge tauchen bei der Euroweb immer wieder auf“, berichtet er. „Etwa, wenn vor der Vertragsunterzeichnung falsche Versprechungen gemacht werden. Oder es werden Leistungsversprechungen gemacht, die sich nicht im Vertrag wiederfinden.“ Das angebliche Vorgehen bei den SSL-Verträgen wie beim Backhaus Jankord bezeichnet er als „absolute Abzocke“.
„Transparente und kundenzentrierte Herangehensweise“
Wachs kritisiert zudem die Markenführung bei der WN OnlineService: „Die Kunden treten einem erstmal mit Wohlwollen entgegen. Es wird zumindest der Eindruck erweckt, dass man vom Verlagshaus ist.“ Die Marke Euroweb hingegen sei durch ihre Vorgeschichte „belastet“.
Die Wettbewerbszentrale, eine Art Verbraucherzentrale für Auseinandersetzungen zwischen Unternehmen, wollte zu den geschilderten Fällen keine Einschätzung vornehmen.
Thorsten Falger, Geschäftsführer von Aschendorff Next, sieht bei der Markenführung kein Problem: Sie hätten sich für dieses Vorgehen entschieden, „weil im Münsterland, wo wir WN-Onlineservice vermarkten, die Marke WN bekannt ist und die WN und Aschendorff auch einen Teil der Dienstleistung einbringt“. Es erschließe sich nicht, wie man sich durch die Nutzung der Marke WN getäuscht fühlen könne:
„Aschendorff ist nicht nur Gesellschafter von WN-Onlineservice, sondern bringt auch wichtige Dienstleitungen von Aschendorff bzw. den WN ein, u.a. Werbekampagnen auf WN.de oder die Mitgliedschaft und die Präsentation der Unternehmen im WN-Onlinemarkting Club. Es steht nicht nur WN drauf, es steckt auch WN drin.“
„Das von Aschendorff NEXT und der Euroweb gemeinsam betriebene Joint Venture WN-Onlineservice hat eine transparente und kundenzentrierte Herangehensweise.“
Ludger Richter vom ProfiMed Sanitätshaus aus der münsterländischen Pferdehochburg Warendorf sieht das anders. Er sagt, dass er vom WN OnlineService angerufen worden sei und Interesse an den Dienstleistungen des Unternehmens signalisiert habe, da er ohnehin eine neue Website benötigte. „Für mich war der Name WN Online ausschlaggebend. Es war klar, das ist Aschendorff.“ Doch beim Verkaufsgespräch, so sagt er, sei nicht verdeutlicht worden, dass es sich nur um ein Leasing-Modell handele. Außerdem habe der Anbieter „nur in Bruchstücken eingehalten, was sie versprechen“. Die WN OnlineService beantwortete unsere konkreten Fragen zu diesem Themenkomplex ebenfalls mit der obigen Stellungnahme.
Ähnlich geht es Martina Plümpe von Plümpe Bauelemente aus Ahlen. Auch sie erzählt, dass sie angerufen worden sei, auch bei ihr klickte es beim Namen WN: „Da kannst du ja nichts verkehrt machen.“ Sie selber habe von der Materie keine Ahnung. Doch zuletzt stellte WN Online-Service 416 Euro im Monat in Rechnung: „Wenn ich höre, was andere für eine Webseite zahlen, fühle ich mich verarscht. Ich Doofe habe mir das damals nicht durchgelesen, das ging alles so schnell im Verkaufsgespräch.“ Die WN Online-Service beantwortete unsere Fragen zu diesem Komplex … siehe oben.
Wiedersehen vor Gericht?
Eine neue Webseite erhält Plümpe nun ebenso wie die drei anderen genannten Unternehmen von Markus Lingnau. Der Betreiber einer Werbeagentur in Sendenhorst hatte, erklärt er, schon vorher wegen anderer Agentur- und Verlagsdienstleistungen Kontakt zu den Geschäftsleuten: „Aus diesen Gesprächen entwickelte sich dann auch die Frage nach unserer Einschätzung der Qualität der Homepage.“ Die Agentur führte einen so genannten Webcheck „kostenlos“ durch. Dabei handelt es sich laut Lingnau um die „sachliche Prüfung der technischen sowie der rechtsverbindlichen Umsetzung der bestehenden Homepage“. Der Service sei nicht gebunden an der Vergabe eines Auftrags. Doch, räumt Lignau ein, seine Agentur profitiere davon: „Über den vertrauensbildenden Kontakt waren bisher 90 Prozent der Ansprechpartner bereit, eine neue Website durch unsere Agentur entwickeln zu lassen.“
Daniel Fratzscher – Geschäftsführer von WN Online-Service, Madsack Online-Service und der Stuttgarter Nachrichten Online-Service, zugleich Mitbegründer von Euroweb – sieht Lingnaus Rolle anders. Dieser werbe Kunden ab und verbreite im Internet „falsche Behauptungen“. Und: „Es ist ganz offensichtlich, dass Herr Lingnau, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, versucht, uns wettbewerbswidrig Kunden abzuwerben.“
Der wiederum ist sich keiner Schuld bewusst: „Wir machen lediglich den Web-Check und prüfen dabei, ob alles geleistet wurde, was versprochen wurde“, entgegnet Lingnau. „Dann fordern die Kunden den WN OnlineService auf, die fehlenden Merkmale der Website binnen zwei Wochen umzusetzen.“ Geschehe dies nicht, erfolge die Kündigung des Vertrags. Dies sei laut Lingnau bei Jankord und dem Blümenstübchen der Fall gewesen. Der WN OnlineService reagierte nach Lingnaus Angaben mit einem Vergleichsangebot, auf das beide Unternehmen nicht eingingen. Danach habe es keine weitere Reaktion gegeben.
Rechtssicher sei das nicht, warnt Anwalt Thorsten Wachs und legt den Betroffenen nahe, sich einen auf die Thematik spezialisierten Rechtsbeistand zu suchen. Forderungen könnten zudem noch drei Jahren lang eingetrieben werden. In einem ihm bekannten Fall, entgegnet Lingnau, habe der Kunde seit eineinhalb Jahren Ruhe.
Euroweb-Mitgründer Fratzscher hat naturgemäß eine andere Sichtweise der Dinge: „Alle vertraglich geschuldeten Leistungen sind (in den beiden eingangs genannten Fällen; Anm. d. Red.) vollumfänglich erfüllt worden.“ Warum setzt er seine Forderungen dann nicht gerichtlich durch?
„Wir haben beide Fälle an eine Rechtsanwaltskanzlei zur Betreibung abgegeben. Die beiden Kunden werden da sicherlich demnächst Post bekommen.“
Weitere Fragen beantworteten Fratzscher und Falger nicht.
Der Autor
Nils Dietrich ist freier Journalist und berichtet in seiner Heimatstadt Münster vorwiegend über lokale Politik- und Wirtschaftsthemen. Nach einem Journalismus-Studium und Stationen beim WDR, der „Rheinischen Post“ und „Finanzen100“ entdeckte er seine Liebe zum Lokaljournalismus bei der „Münsterschen Zeitung“. Nachdem die vor sechs Jahren zum Zombie mutiert ist, betreibt er mit einigen Mitstreitenden das lokale Blog „Die Wiedertäufer“.
12 Kommentare
Klingt so, als geschieht es den Abzockern recht, dass ihnen von einer Art Abmahnanwalt die Kunden „wettbewerbswidrig“ abgeworden werden.
Ich weiß nicht, wieso mein erster Instinkt ein wenig victim blaming ist, aber ich hab mir (Klein-)Unternehmer immer anders vorgestellt. Gerade Geschäftsleute sollten doch jeden Vertrag aufmerksam durchlesen, den sie unterschreiben? Ist das nicht ihr täglich Brot?
Ede Zimmermann, übernehmen Sie.
Auch damals fand ich „Nepper, Schlepper, Bauernfänger“ sehr amüsant und übte mich, am Fliesentisch sitzend, mit meinen Eltern dem, was man heute „Victim Blaming“ nennt.
Vor allem Kleinunternehmende haben oft Lücken in den wirtschaftlichen Kenntnissen. Die machen dann ein Blumengeschäft wegen der Blumen auf, oder eine Kneipe wegen der Geselligkeit. Darum sind sie leider oft gefährdet, auf so was reinzufallen.
Der Blogger Jörg Reinholz berichtet schon seit Jahren über diese dreisten Abzocker und hat sich mit ihnen auch schon so manche Schlacht vor Gericht geliefert.
Auf seiner Seite findet man auch zahlreiche Urteile gegen die Euroweb und deren Ableger, die der Betroffenen helfen könnten, aus diesen faulen Verträgen wieder raus zu kommen.
joerg-reinholz.blogspot -dot- com
Jetzt hat es Übermedien also auf das Niveau irgendeines dauerempörten Hobby-Querulanten geschafft. Meinen herzlichen Glückwunsch.
@Bazooka Joe
Schön, wie Sie die Angelegenheit verdrehen. Sicher haben Sie nur ganz zufällig verschwiegen, dass besagter „Hobby-Querulant“ gegen die Abzocker zahlreiche Prozesse gewonnen und mehreren Betroffenen geholfen hat, aus den Verträgen wieder raus zu kommen. Die Querulanten sitzen also tatsächlich auf der anderen Seite, nämlich auf der der Abzocker und deren sauberer Organe der Rechtspflege, die nicht nur ein Mal versucht haben, das Recht zu verdrehen. Manch einer musste darüber sogar seine Kanzlei schließen. Der „Hobby-Querulant“ kann also auf einige Erfolge verweisen. Völlig zu Recht!
@Schmidt123: Der greint nur, weil hier sein Lieblingsthema nicht genügend gewürdigt wird.
Schön, Vannay, wie ein zum von uns beiden unterschiedlich bewerteten Thema ganz unabhängiger Beitrag Sie trotzdem so triggert, dass Sie das mit der Sachebene gleich verwerfen und lieber direkt persönlich werden.
Keine Sorge: Das brauchte es nicht. Ich fand Sie auch vorher schon eklig.
Warum?
„…haben oft Lücken in den wirtschaftlichen Kenntnissen.“ Ja, stimmt. Aber welche ökonomischen Spezialkenntnisse sollte man denn erworben haben müssen, um bei einem vorgelegten Angebot, das man unterschreiben soll, zwei einfache Fragen zu stellen: 1. „Was bekomme ich?“ und 2. „Was muss ich dafür zahlen?“
Nichts für ungut, aber wer sich hinterher beklagt „es wurde aber nicht erklärt, was das ist oder was das kostet“, der muss sich an die eigene Nase fassen. Es handelt sich offensichtlich um üble Abzocker, doch so leicht, dass man ohne jede Nachfrage blind unterschreibt, muss man es grundsätzlich niemandem machen.
Dass sich allerdings ein Regionalzeitungsunternehmen überhaupt mit solchen Vögeln einlässt, daraus spricht schon große Verzweiflung.
Ähnlich agieren Ströer Medien. Aufpassen.
Von Beginn an war Aschendorff klar, mit wem sie sich da einlassen. Auf zahlreiche Nachfragen der Belegschaft, ob dies nicht ein schlechtes Licht auf sämtliche Aschendorff-Produkte sowie Mitarbeiter werfe, wurde abgewiegelt.
Klingt so, als geschieht es den Abzockern recht, dass ihnen von einer Art Abmahnanwalt die Kunden „wettbewerbswidrig“ abgeworden werden.
Ich weiß nicht, wieso mein erster Instinkt ein wenig victim blaming ist, aber ich hab mir (Klein-)Unternehmer immer anders vorgestellt. Gerade Geschäftsleute sollten doch jeden Vertrag aufmerksam durchlesen, den sie unterschreiben? Ist das nicht ihr täglich Brot?
Ede Zimmermann, übernehmen Sie.
Auch damals fand ich „Nepper, Schlepper, Bauernfänger“ sehr amüsant und übte mich, am Fliesentisch sitzend, mit meinen Eltern dem, was man heute „Victim Blaming“ nennt.
Vor allem Kleinunternehmende haben oft Lücken in den wirtschaftlichen Kenntnissen. Die machen dann ein Blumengeschäft wegen der Blumen auf, oder eine Kneipe wegen der Geselligkeit. Darum sind sie leider oft gefährdet, auf so was reinzufallen.
Der Blogger Jörg Reinholz berichtet schon seit Jahren über diese dreisten Abzocker und hat sich mit ihnen auch schon so manche Schlacht vor Gericht geliefert.
Auf seiner Seite findet man auch zahlreiche Urteile gegen die Euroweb und deren Ableger, die der Betroffenen helfen könnten, aus diesen faulen Verträgen wieder raus zu kommen.
joerg-reinholz.blogspot -dot- com
Jetzt hat es Übermedien also auf das Niveau irgendeines dauerempörten Hobby-Querulanten geschafft. Meinen herzlichen Glückwunsch.
@Bazooka Joe
Schön, wie Sie die Angelegenheit verdrehen. Sicher haben Sie nur ganz zufällig verschwiegen, dass besagter „Hobby-Querulant“ gegen die Abzocker zahlreiche Prozesse gewonnen und mehreren Betroffenen geholfen hat, aus den Verträgen wieder raus zu kommen. Die Querulanten sitzen also tatsächlich auf der anderen Seite, nämlich auf der der Abzocker und deren sauberer Organe der Rechtspflege, die nicht nur ein Mal versucht haben, das Recht zu verdrehen. Manch einer musste darüber sogar seine Kanzlei schließen. Der „Hobby-Querulant“ kann also auf einige Erfolge verweisen. Völlig zu Recht!
@Schmidt123: Der greint nur, weil hier sein Lieblingsthema nicht genügend gewürdigt wird.
Schön, Vannay, wie ein zum von uns beiden unterschiedlich bewerteten Thema ganz unabhängiger Beitrag Sie trotzdem so triggert, dass Sie das mit der Sachebene gleich verwerfen und lieber direkt persönlich werden.
Keine Sorge: Das brauchte es nicht. Ich fand Sie auch vorher schon eklig.
Warum?
„…haben oft Lücken in den wirtschaftlichen Kenntnissen.“ Ja, stimmt. Aber welche ökonomischen Spezialkenntnisse sollte man denn erworben haben müssen, um bei einem vorgelegten Angebot, das man unterschreiben soll, zwei einfache Fragen zu stellen: 1. „Was bekomme ich?“ und 2. „Was muss ich dafür zahlen?“
Nichts für ungut, aber wer sich hinterher beklagt „es wurde aber nicht erklärt, was das ist oder was das kostet“, der muss sich an die eigene Nase fassen. Es handelt sich offensichtlich um üble Abzocker, doch so leicht, dass man ohne jede Nachfrage blind unterschreibt, muss man es grundsätzlich niemandem machen.
Dass sich allerdings ein Regionalzeitungsunternehmen überhaupt mit solchen Vögeln einlässt, daraus spricht schon große Verzweiflung.
Ähnlich agieren Ströer Medien. Aufpassen.
Von Beginn an war Aschendorff klar, mit wem sie sich da einlassen. Auf zahlreiche Nachfragen der Belegschaft, ob dies nicht ein schlechtes Licht auf sämtliche Aschendorff-Produkte sowie Mitarbeiter werfe, wurde abgewiegelt.