„Willkommen in der Fernsehhölle!“
Gestern hat Ingmar Stadelmann zum ersten Mal die „Abendshow“ moderiert, live im rbb-Fernsehen. Es war keine gute Sendung. Immerhin war sie nicht nur halbwegs misslungen. Es wurde eine Parade schlechter Ideen, vergeigter Gags und misslungener Pointen. So lieferte die Premierenshow allerdings auch reichlich Anschauungsmaterial auch dafür, wie ein Moderator und Komiker aus dem offensichtlichen Misslingen das Beste zu machen versucht.
Wir haben aus den 45 Minuten eine kompakte, hoffentlich hilfreiche Handreichung geschnitten: „Sieben Humor-Hacks von Ingmar Stadelmann“.
Für den RBB doch ein erfrischendes Format.
Fernsehen war auch schon mal chaotischer. Wo gibt es heute ein erfrischendes Format wie Dall-As wo sich die Gäste gepflegt mit dem Moderator besaufen.
Wir sind zu gedrillt durch diese amerikanischen Formate.
Ich fand’s jetzt lustig. Aber ich habe ja auch nur 3:46 gesehen. Wie lang war denn die Sendung?
Also ich finds auch nicht so schlecht. Dass beide Moderatoren sich und die Sendung nicht ernst nehmen und das „Misslingen“ offenbar so gewollt ist, ist aber schon klar, oder? Der Zusammenschnitt kann natürlich täuschen.
hahahaha, ist doch geil!
Das war ja auch das Beste aus …
Der Rest war vermutlich grottenschlecht.
Also, den mit Trier hatte ich verstanden. OHNE Googeln.
Harald Schmidt hat immer wieder gesagt: „Mit gutem Material kann’s jeder. Die Kunst beginnt dann, wenn Du nichts hast.“ Die Abendshow hatte schon lange nichts. Bislang haben die – im Radio durchaus fähigen – Britta Steffenhagen und Marco Seiffert dieses Nichts schmerzfrei weggelächelt, was die Fremdscham beim Zuschauer über die mauen Gags nicht eben vermindern konnte. Souverän war das jedoch nicht. Ingmar Stadelmann – und das nötigt Respekt ab – ist sich zu fein für das Formatkorsett. Er hält das Gesicht hin, also darf er sich auch über das erheben, was da vorgesehen war. Worüber sich hier in Bauchbinden amüsiert wird, ist vielmehr die einzige Art, mit einer derart absaufenden Sendung umzugehen, ohne Peinlichkeit entstehen zu lassen. Nun mag das die hohe Kunst eines Harald Schmidt noch nicht ganz erreichen. Aber er ist seit langem der Erste, der so etwas wie Kontrolle über seine Sendung zu haben scheint. Damit lässt er weite Teile der deutschen Fernsehmoderatoren-Riege weit hinter sich.
@Michael: 46 Minuten. Du kannst sie dir in der ARD-Mediathek komplett ansehen:
https://www.ardmediathek.de/rbb/player/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUvYWJlbmRzaG93LzIwMTktMTAtMjRUMjA6MTU6MDBfMjhiYTY5NWUtZDI3ZS00ZTFmLWI0YzctMzJmNDk4ODAxMDU0LzIwMTkxMDI0XzIwMTU/
@Creature, #7
Man darf auch nicht vergessen, dass die ersten Jahre von Harald Schmidt auch zum vergessen waren…