AfD, die Partei mit den ausländischen Models
Die AfD setzt im Bayern-Wahlkampf auf unfreiwillige Wahlkampfhelferinnen und -helfer aus dem Ausland. Damit bleibt die Partei ihrer Marketingstrategie treu: Gerade auf ihren Social-Media-Kanälen nutzt die AfD oft kostengünstige Fotomotive aus Internet-Bilddatenbanken – von Fotografen aus Andorra oder Serbien, mit Models aus Brasilien oder der Slowakei. Mit Bildern aus dem Ausland also wirbt die Partei für ihr Deutschlandbild.
Die AfD dürfte deshalb inzwischen die Partei mit den meisten ausländischen Models in Wahl-Kampagnen sein. Das neueste Beispiel: Fünf fröhliche Jugendliche, die über einen Schulflur auf die Kamera zustürmen. Nein, nicht „Hitzefrei!“ ist hier die Forderung, sondern: „Islamfreie Schulen!“
So lautet der Slogan, den die AfD im bayerischen Landtagswahlkampf mit dem Foto illustriert. Ein Mädchen reckt im Überschwang den Arm in die Luft wie, naja, wie das Ausrufezeichen auf dem Plakat hinter: „Deutsche Leitkultur!“
Mit der dürfte die junge Frau allerdings wenig am Hut haben. „Das Foto wurde in der Slowakei aufgenommen, alle Models sind Slowaken“, schreibt die Fotoagentur Halfpoint aus Nová Baňa auf Anfrage. Halfpoint vermarktet das Motiv über verschiedene Bilddatenbanken im Internet. Medien oder Firmen können dort tausende solcher Symbolfotos erwerben.
„Wir können natürlich nicht nachverfolgen, wo unsere Fotos überall verwendet werden“, schreibt die Agentur. „Aber in diesem Fall stimmen wir mit dem Kontext überhaupt nicht überein und distanzieren uns komplett.“ Außerdem prüft die Agentur nun, ob sie rechtlich gegen die Verwendung vorgehen kann. Das ist aber möglicherweise nicht so einfach.
Halfpoint arbeitet nach eigenen Angaben mit rund 20 Bilddatenbanken zusammen. Das Motiv ist bei mehreren eingestellt, etwa bei den Branchengrößen Shutterstock und Adobe Stock/Fotolia. Dort ist in den Lizenzbedingungen die Benutzung für politische Zwecke explizit nicht erlaubt.
Bei iStock von Getty Images hingegen, wo die AfD das Bild nach eigenen Angaben erworben hat, ist nur vage die Verwendung in „unvorteilhaften“ Zusammenhängen oder „verleumderischen Werken“ ausgeschlossen.
„Bei keiner meiner Bilddatenbanken ist so etwas erlaubt“, sagt der Fotograf Erik Reis aus Portugal. Er spricht deshalb von „illegaler fremdenfeindenlicher Nutzung“ seines Bildes: Die AfD verwendet, ebenfalls im Bayern-Wahlkampf, ein Foto von Reis, auf dem zwei Frauen im Bikini abgebildet sind, die über einen Strand laufen. Die AfD-Zeile dazu: „Burkas? Wir stehen auf Bikinis!“ Reis will sich dagegen wehren: „Ich gehe bereits dagegen vor“, schreibt er auf unsere Anfrage.
Halfpoint und Reis sind nicht die ersten Fotografen, die über die derartige Verwendung ihrer Bilder empört sind. Die AfD warb unter anderem schon für die Zeugung „neuer Deutscher“ mit dem Foto eines schwangeren Models – aus Brasilien. Die Partei hat sich auf Anfragen dazu nie geäußert. In diesem Fall nun versucht die AfD Berlin allerdings, den Hinweis auf die slowakische Herkunft ihres Deutsche-Leitkultur-Fotos umzudeuten:
Passt zum #AfD Programm:
•Ja zu Europa
•€U grundlegend reformieren
•Qualifizierte Einwanderung nach Punktesystem https://t.co/A879p5gNqd— AfD Berlin (@AfDBerlin) September 7, 2018
Ein anderer Fotograf hat nichts gegen die Verwendung seines Bildes, wie er auf Anfrage sagt: der Fotograf Kristian Sekulic aus Serbien. Von ihm nutzt die AfD Bayern das Bild einer fröhlichen Familie mit Vater, Mutter und zwei Kindern – offenbar gemeint als Abgrenzung von anderen Familienmodellen. Sekulic will dagegen nichts unternehmen.
Neben fröhlichen Heile-Welt-Motiven aus ausländischer Produktion greift die AfD auch immer wieder auf plumpe Symbolfotos zurück, die an die berüchtigte Sammlung „Dark Stock Photos“ erinnern. Es sind verängstige Models, bedroht von düsteren Gefahren, die da auf den AfD-Kanälen bei Facebook oder Twitter zu sehen sind. Oder blitzende und mit Blut verschmierte Messer.
Die AfD nutzt auch Tier-Bilder, wenn es um Menschen geht. Im Dresdner Sozialamt, Abteilung Migration, solle eine Spuckschutzwand errichtet werden, berichtete „Bild“ Ende Juni. Die AfD skandalisierte das. Neben der Zeile „Großer Umbau wegen Asylbewerbern“ zeigte sie: ein Lama.
Das Bild mit den slowakischen Schülerinnen und Schülern bzw. Models wurde übrigens an in einer katholischen Schule aufgenommen, wie Twitter-Nutzer durch einen Abgleich festgestellt haben. Dort gibt es zwar mutmaßlich wenig muslimische Schüler. Aber St. Franziskus, der Patron der Schule, ging der Überlieferung nach während des Fünften Kreuzzugs in einer Friedensmission auf den Sultan von Ägypten zu – und war tief beeindruckt vom Islam.
Nachtrag, 11.9.2018. Wir hatten zunächst geschrieben, es sei unklar, von welcher Agentur die AfD das Foto mit den slowakischen Jugendlichen bezogen hat. Nach eigenen Angaben hat sie es aber bei iStock von Getty Images erworben, wo eine Nutzung zu politischen Zwecken nicht ausdrücklich untersagt wird. Wir haben das im Text angepasst.
Die haben letztens auch mit slowenischen Stockfotos eines jungen Paares in einer Fiat Barchetta für deutsche Dieselfahrzeuge geworben. Dort scheinen sie sich gerne zu bedienen.
Nazis essen Döner.
Kommunisten benutzen iPhones.
AfD benutzt ausländische Stockfotos.
Fiete Stegers ist sehr intelligent.
https://knowyourmeme.com/photos/1284879-capitalism-made-your-iphone
Und dann nennt ihr die AfD ausländerfeindlich?
Erst beim NDR, jetzt bei Übermedien: Fiete Stegers bei seinem Kreuzzug gegen die AfD mit dem selben Thema, nämlich AfD und ihre Bildquellen.
Jounalisten wie er wären für mich deutlich glaubwürdiger, wenn sie sich zur Abwechslung auch dafür interessieren würden, woher denn die anderen Parteien ihre Fotos nehmen. Vielleicht gibt es da ja auch nettes zu finden, wenn man mal suchen würde.
Und das blonde, hüpfende Ariermädel: »So hoch liegt der Schnee am Kyffhäuser.« Beim Lama müssen wir ja schon froh sein, dass die Hobbyhitler nicht Frank Rijkaard verwurstet haben.
Danke für den schönen Beitrag, Herr Stegers. Der »Ich verteidige auch den dümmsten Unfug meiner Partei«-Reflex des auch hier anwesenden AfD-Ashrams wurde ja bereits ausgelöst.
@4
Wenn die Auswahl der Fotos für irgendwelche Promothemen doch nur der „dümmste Unfug“ der AFD wäre…..
Und über den Abgrund der Jahrhunderte sagt Juvenal zu uns:
„Schwierig ist es, keine Satire zu schreiben.“
@Dieter Weller: andere Parteien erzählen ja auch nicht ihren Wählern, dass Ausländer ihnen die Jobs wegnehmen. Also, als Fotomodel käme ich mich jetzt schon verraten vor. Volksverraten.
Staatsversagen auf ganzer Linie: Kontrollverlust, Verfassungs-, Vertrags- und Rechtsbrüche am laufenden Band, Verlust der inneren Sicherheit, eine gescheiterte Energiewende, Wohnungs-, Lehrer-, Pflegermangel, zerbröckelnde Infrastruktur. Massive Steuerverschwendung, Internetzensur usw usw usw.
Aber das Problem ist sind die Bildquellen der AFD??????
Deutscher Journalismus ist einfach nur erbärmlich. Politik und Systemmedien sind ein Komplex, dessen Tage gezählt sind.
Vielen Dank für den Beitrag. Er hat mich köstlich amüsiert. Vor allem aber bedanke ich mich für den Link unter „illustriert“. Er führt zu wirklich schönen Bildern. Kein Vergleich mit den albernen Köpfen mit den sinnfreien Sprüchen der anderen Parteien.
Daß die AfD die Mühe macht, die schönsten Modelle aus aller Welt zu suchen, beweist ein weiteres Mal, wie sehr sie die Bürger schätzt. Mann muss ja nicht mit allem übereinstimmen, aber allein diese Tatsache spricht dafür, sie zu wählen.
Leider scheint der Autor selbst gar nicht die AfD-Agenda zu kennen, wenn er auf die Ironie der ausländischen, jedoch europäischen Models verweist. Die AfD ist nämlich in keinster Weise gegen eine Zuwanderung innerhalb Europas, sondern vor allem aus dem Islam. Der Autor unterstellt in dem Artikel letztlich, dass die AfD generell ausländerfeindlich ist und einen rassischen Nationalismus vertritt. Dem ist aber nicht so. Vielmehr ist die neue Rechte in Europa eben nicht mehr durch eine rassischen Nationalismus gekennzeichnet, sondern im Kern von einem europäischen Isolationismus bestimmt, der den europäischen Kulturraum als neues großes, zu verteidigendes Gebiet sieht. Der traditionelle Nationalismus kommt dann eher in einer föderalen Verwaltungsstruktur innerhalb Europas zum tragen, innerhalb derer die Nationalstaaten eine hohe Eigenständigkeit aufweisen. Es ist essentiell zu verstehen, dass es den klassischen Nationalismus eben nicht mehr gibt. Denn wer das nicht versteht, der versteht auch die Neue Europäische Rechte nicht. Wenn es zu einen rechten Gegenrevolution kommen sollte, dann wird es eine europaweit koordinierte sein.
Leider zeigt der Artikel wie so oft in vielen Medien zu finden, dass der investigative und sauber recherchierte Journalismus nur noch selten anzutreffen ist. Es gibt fast nur noch schnell geschriebene Meinungsartikel und Kommentare. Der AfD tut man so nur einen Gefallen, weil schludrig geschriebenen Artikel wie dieser den Eindruck einer Voreingenommenheit gegenüber der AfD weiter Vorschub geben. Man sollte doch den politischen Gegner schon genau kennen, wenn man ihn kritisiert.
Bernhard, selbstverständlich sind die AfD und ihre nationalsozialistischen Schergen »generell ausländerfeindlich« und vertreten »einen rassischen Nationalismus«.
Wo kommen all die Schönschwurbler plötzlich her? Ist dieser Artikel auf PI verlinkt worden?
:o
„Bernhard, selbstverständlich sind die AfD und ihre nationalsozialistischen Schergen »generell ausländerfeindlich« und vertreten »einen rassischen Nationalismus«.“
Die begründete Argumentation scheint auch nicht bei jedem Teil der Schulausbildung gewesen sein. „Selbstverständlich sind….“ ist eine reine Behauptung. Wie wäre es mal mit einem sogenannten vollständigen Argument? Geht nämlich so: These/Behauptung + Begründung + Nachweis/Beispiel.
»These/Behauptung + Begründung + Nachweis/Beispiel.«
Bernhard, sind Sie von Sinnen? Das setzte ja voraus, ich würde mir über so einen braunen Haufen ernsthaft Gedanken machen. :D
In ein paar Jahren ist die AfD als normale Partei anerkannt, vielleicht sogar in der Regierung. Den gleichen Spuk gab es am Anfang bei den Grünen, dann bei der PDS und den Linke, nun halt bei der AfD. Wenn man sich ein wenig mit Politikgeschichte auskennt, dann sind diese Aufreger-Mechanismen eher belustigend. Die Zukunft ist nunmal konservativ. Deshalb ist die Linke ja auch so in Aufruhr, weil sie merken, dass ihr Gesellschaftsmodell langfristig keine Mehrheiten mehr findet. Zudem die AfD mit der NSDAP zu vergleichen, verweist eher auf mangelndes historisches Wissen als auf politischen Scharsinn. ;)
Scharsinn beweisen die blaubraunen, die hier wie aufgeregte Hühner agieren.
@4: Den Begriff des „Kreuzzugs“ wieder positiv besetzen! #whothefuckismuslim
„Aber St. Franziskus, der Patron der Schule, ging der Überlieferung nach während des Fünften Kreuzzugs in einer Friedensmission auf den Sultan von Ägypten zu – und war tief beeindruckt vom Islam.“
Jetzt sind wir hier endgültig auf dem Niveau von Bunte, Bild der Frau & Co. angekommen….
@10: Also, wenn ich die Kurzversion des AFD-Wahlprogramms für die Bundestagswahl 2017 anschaue (https://www.afd.de/wp-content/uploads/sites/111/2017/08/AfD_kurzprogramm_a4-quer_210717.pdf), ist da Europa so eher minus:
Ziffer 1.1 „Sollte die gemeinsame Rückbesinnung auf ein „Europa der Vaterländer“ mit den derzeitigen Partnern in der EU nicht möglich sein, muss Deutschland nach dem Vorbild Großbritanniens aus der EU austreten.“
Ziffer 2.1 „Deshalb muss Deutschland die Transferunion aufkündigen und den Euroraum verlassen.“
Gesamte Ziffer 3 …
Von einem „Europäischen Nationalismus“ lese ich da nichts.
Und zu „in keinster Weise gegen Zuwanderung“ oder angeblich fehlenden Rassismus lese ich:
„Zuwanderung kann die Probleme der sozialen Sicherungssysteme nicht lösen, die in Deutschland durch den Geburtenrückgang entstanden sind und künftig verschärft in Erscheinung treten werden; vielmehr werden diese Probleme durch Art und Ausmaß der derzeitigen Zuwanderung verschärft.
Die Grenzen müssen umgehend geschlossen werden, um die ungeregelte massenhafte Zuwanderung überwiegend berulich Unqualiizierter in unser Land und seine Sozialsysteme sofort zu beenden.
Wir brauchen über mehrere Jahre eine Minuszuwanderung.
Vorrang vor Zuwanderung haben familien- und bevölkerungspolitische Maßnahmen, insbesondere eine „aktivierende Familienpolitik“, aber auch die Reduzierung der Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte aus Deutschland.
Die rechtliche und soziale Privilegierung türkischer Staatsangehöriger in Deutschland und teilweise ihrer Angehörigen in der Türkei ist zu beenden.
[…]
Wir wollen selbst entscheiden, wer zu uns kommt, und ausschließlich qualifizierten Zuzug nach Bedarf zulassen.
Also lieber Zuchtprogramm für deutschen Kanonenfutternachwuchs als Zuwanderung. Und ein paar Sondergesetze gegen die Türken. Vom nun auch öffentlich demonstrierten Schulterschluss mit Pegida & Co. in Chemnitz und den dort präsentierten Plakaten fange ich lieber gar nicht erst an …
@John Bernhard: Die AfD versucht sich gerne so darzustellen, dass sie ja nicht generell gegen Ausländer ist, sondern nur gegen die „Bösen“. Allerdings gibt es auch genug Handlungen und Äußerungen von der AfD, die einfach generell ausländerfeindlich sind, wie z.B. die Boateng-Äußerung von Gauland.
Dass sie in ein paar Jahren als normale Partei angesehen werden, haben schon einige behauptet und es dann nicht geschafft. Als Hamburger kenne ich das gut von der Statt- und Schill-Partei. Die Piraten scheinen auch keinen zweiten Aufschwung mehr zu schaffen. Wo die AfD in 10 Jahren steht, werden wir in 10 Jahren sehen. Eine substanzlose Behauptung wie „Die Zukunft ist nunmal konservativ“ überzeugt mich kein Stück.
„Die Zukunft ist konservativ“
Erstens, nein und zweitens, was hat das mit der rechtsradikalen AfD zu tun?
Die wollen doch das exakte Gegenteil von konservieren, die wollen eine Revolution. Unsere demokratischen und europäischen Werte abschaffen und durch nationale Alleingänge ersetzen.
Wenn man der AfD eines nicht vorwerfen kann, dann ist es eine konservative Politik.
@ANDERER MAX
„Die wollen doch das exakte Gegenteil von konservieren, die wollen eine Revolution. Unsere demokratischen und europäischen Werte abschaffen und durch nationale Alleingänge ersetzen.“
Können wir vielleicht hier mal anfangen, mit entsprechenden Belegen zu arbeiten? Ständig Behauptungen ohne Belege. Weder im Parteiprogramm, noch in irgendwelchen Interviews von Gauland, Meuthen und Weider (das sind die Köpfe der AfD) ist jemals ein Satz gefallen, die Demokratie abschaffen zu wollen.
@John Bernhard: Meiner Meinung nach, belegen Sie Ihre eigenen Behauptungen ähnlich schwach. Und auf die gelieferten Belege sind Sie noch nicht eingegangen. Bitte lassen Sie deswegen doch diesen hohlen Ruf nach Belegen.
Meine Belege sind doch klar und definiert: weder im Parteiprogramm noch in irgendeinem Interview der Parteispitze gibt einen Nachweis, dass die AfD die Demokratie abschaffen möchte.
Ihr Diskussionsstil ist genau das, was die Debatte so verschärft. Das Fehlen jedweder Dialektik und das Fehlen jedweder Argumentation. Nur Meinung und Emotion und Ressentiments. Ich kann mir dies nur dadurch erklären, dass da die entsprechende Bewusstsein fehlt, wie eine Debatte in der Demokratie zu führen ist.
Die einzigen Nachweise, die hier gebracht wurden, sind in Bezug auf den Austritt aus der EU. Aus der EU austreten zu wollen, ist keine rechtsradikale Position, sondern eine demokratisch mögliche Position.
Erstmal: Vermischen Sie nicht meine Meinung mit der anderer.
Belege? Gern.
https://www.tagesspiegel.de/politik/afd-was-gauland-will-ist-auf-demokratischem-weg-nicht-zu-erreichen/22999136.html
Die Argumentation ergibt sich aus der Natur der Dinge: Eine Revolution kann nicht demokratisch verlaufen, dann würde man von Reform sprechen.
Die AfD will nicht reformieren, sie will umwälzen.
Hinzu kommen die Drohungen der AfD Anhängerschaft, die immer so ähnlich laufen: „Wir merken uns deinen Namen, damit wir nachher (nach der Revolution, vermute ich) wissen, wer gegne uns war.“ Den Rest übernimmt dann die Phantasie.
„Ihr Diskussionsstil ist genau das, was die Debatte so verschärft.“
Netter Versuch :)
Natürlich steht’s nicht im Parteiprogramm. Wieso sollte eine Partei so blöd sein, ihre feuchten Allmachtsfantasien zu früh zu veröffentlichen?
Die Belege für den Wunsch nach Abschaffung der Demokratie mit demokratischen Mitteln* laufen derzeit auf der Straße: AfD im öffentlichen Schulterschluss mit Pegida, Neunazis und Adolf-Hitler-Hooligans, in deren NSU-verherrlichenden Kreisen Feindeslisten mit 25.000 Namen Andersdenkender zirkulieren.
* »Wir gehen in den Reichstag hinein, um uns im Waffenarsenal der Demokratie mit deren eigenen Waffen zu versorgen. … Wenn die Demokratie so dumm ist, uns für diesen Bärendienst Freifahrkarten und Diäten zu geben, so ist das ihre eigene Sache … Wir kommen als Feinde! Wie der Wolf in die Schafherde einbricht, so kommen wir!« (Goebbels am 30. April 1928, Höcke bisschen später so ähnlich)
Solange es sie noch gibt: https://wir-sind-afd.de, letzter Tweet, zum Thema Revolution anstreben.
Verschenkt die AfD die Wolfskreide gratis an Poster wie Herrn Bernhard?
Etwas anderes ist es ja nicht, dieses Unschuldig-tun.
Wie ich im Zusammenhang der Homöopathie immer sage:
„Es gibt die Buchverkäufer, die Geld verdienen müssen und die Buchkäufer, die den Quatsch freiwillig verbreiten, weil sie tatsächlich dran glauben.“
Ich denke, bei Sarrazin-Büchern verhält es sich da ähnlich.
@25:
Hier eines der Höcke Zitate:
„(…) unsere Abgeordneten dürfen sich in der Lage, in der sich unser Land befindet, eben nicht im Parlamentarismus vollständig erschöpfen.“
Das machen die schon ganz gut vor, derzeit.
@John Bernhard:
„In ein paar Jahren ist die AfD als normale Partei anerkannt, vielleicht sogar in der Regierung. Den gleichen Spuk gab es am Anfang bei den Grünen, dann bei der PDS und den Linke, nun halt bei der AfD.“
Die Grünen als auch Die Linke haben sich tendenziell Richtung politische Mitte bewegt. (Die Linke zumindest in einigen Ländern.) Erst danach waren sie als normale Partei anerkannt und Teil einer Regierung.
Die AfD hingegen bewegt sich immer weiter ins Extreme. Wenn sie diese Richtung beibehält, wird sie in 10 Jahren NPD-Niveau erreicht haben.
Vielleicht kann in der Zwischenzeit die CD/SU wieder vernunftgeleitete, konservative Politik machen – wenn Merkel endlich weg ist – so dass auch der bürgerliche Anteil der AfD wegfällt.
Weiters gibt es jetzt schon Ermüdungserscheinungen in Bezug auf das Flüchtlingsthema – siehe Umfrage in Bayern zu den wichtigsten Themen. Selbiges Thema wird zudem eine politische Lösung erfahren, europaweit – weil es gar nicht anders geht. Damit fehlt auch diese Speerspitze.
Und jetzt….Frrrannk Schulz: unsere Nummer 8 bei den Foristen:
Deutschland ist schmutzig und dreckig und stinkt. Es herrscht Chaos auf den Straßen, das Graubrot wird knapp….und der verkommene Journalismus sorgt für eine Falschmeldung nach der Anderen , vom widerlichen Staat bezahlt.
Ui jui! Mit Psychosen ist nicht zu Spaßen.
Dieses ganze Plakat „Islamfreie Schulen“ ist doch völliger Unsinn. Worüber sollen die Kinder denn da so begeistert jubeln?
Haben die Kinder frei, weil der islamische Religionsunterricht ausfällt? Das würde voraussetzen, daß die gezeigten Kinder Moslems sind, und die Schule kann ich keinen passenden Religionsunterricht anbieten. Dann wird sie die Kinder in einen allgemeinen Ethik-Unterricht setzen, vielleicht gibt es auch eine Freistunde zwischendurch. Aber so ein Jubel?
Oder geht es um einen allgemeinen Aufklärungsunterricht über verschiedene Religionen (also zum Beispiel im Rahmen eines Sachkunde- oder eines Politik-Unterrichts) und das Thema „Islam“ kann nicht behandelt werden, weil sich der Lehrer damit nicht auskennt? Dann würde sich nur die Themensetzung verschieben, für die Kinder also keinerlei Grund zum Jubeln.
Wie man es auch dreht und wendet: Es ergibt alles keinen Sinn.
Was will denn die AfD überhaupt? Ist es wirklich im Interesse der AfD, daß muslimische Kinder Religionsunterricht ausschließlich in Moscheevereinen erhalten, nicht an staatlichen Schulen? Oder möchte die AfD, daß muslimische Kinder in Deutschland gar nicht mehr zur Schule gehen, sondern ohne Bildung auf der Straße herumlungern?
Die Frage bleibt: Was soll dieses Plakat überhaupt aussagen? Was ist die Intention der darauf abgedruckten Worte?
Der normale AfD-Symphatisant denkt garnicht so viel, glaube ich.
Die Message ist m. M. nach sehr simpel:
Islamfreie Schulen -> Yay, die Schüler freuen sich das keine Moslems an der Schule sind.
Die Intention ist: Keine Islam, alle glücklich.
In der Tat wirft das natürlich die Frage auf: Was machen wir mit all den Juden … äääh Moslems, wenn die AfD am Drücker ist?
Nee, zum drüber Nachdenken ist das Plakat wirklich nicht gemacht. Ist aber auch nicht dessen Sinn und Zweck. „Plakative“ kurze Botschaft für die Zielgruppe so, wie es Anderer Max beschreibt.
Nächster Schritt dann Farbschmierereien auf Schaufenstern: „Kauft nicht bei …[Türken, Arabern]!“?
„Ist es wirklich im Interesse der AfD, daß muslimische Kinder Religionsunterricht ausschließlich in Moscheevereinen erhalten, nicht an staatlichen Schulen?“
Eine Radikalisierung des Islam in Deutschland ist durchaus im Interesse der AfD.
Die „Hetzjagd“ und „Pogrome“ gegen eventuelle einheimische Modelle durch SPD, Grüne, Linke, Presse, „Stiftungen“, usw. kann ich mir sehr gut vorstellen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich der Autor dieses Stücks keine Gedanken darüber gemacht hat, was ein deutsches Model dazu veranlassen könnte, ausgerechnet für die AfD zu arbeiten.
Bei der derzeitigen Stimmung im Land bekämen solche Models hier in Deutschland keinen einzigen Auftrag mehr. Models mögen blond und schön sein, aber doof sind sie nicht.
Ich wiederum kann mir nicht vorstellen, dass Sie sich keine Gedanken darüber gemacht haben, was Sie mit Ihrem Kommentar konkret ausdrücken wollen. Da das aber nicht klar wird, bitte ich um eine Konkretisierung.
Es gibt genügend offen Rechtsradikale, die trotzdem noch erfolgreich am Berufsleben teilnehmen. Dass man sich nur durch eine (möglicherweise unwissentliche) Zusammenarbeit derzeit mit der AfD wirtschaftlich ruiniert, ist ein weiterer Opfermythos.