Filterblasenschwäche (2)

Die unheimliche Sorge der Rechten um „unsere Frauen”

„Unsere Frauen leben in Angst.“ So ist es regelmäßig auf den Seiten der Alternative für Deutschland (AfD) und in rechtspopulistischen Filterblasen zu lesen. Bemerkenswert daran ist vor allem eines: das Possessivpronomen. Hier reden Männer über Frauen, ihre Frauen, und sie geben diesem nicht näher definierten Kollektiv vor, was es zu fühlen hat. Glaubt man den Mansplainern, so droht Gefahr durch andere Männer, denen unsere Frauen nicht gehören.

Der thüringische AfD-Rechtsaußen Björn Höcke, zum Beispiel, postete unter Bezug auf eine Umfrage der NDR-Sendung „Panorama – die Reporter“ dieses Schaubild auf seiner Facebook-Seite und schrieb unter anderem dazu: „Sicherheit ist für deutsche Frauen nicht mehr selbstverständlich – der bittere Preis der ‚Willkommenskultur‘!“ Merkels „wahnhafte Einwanderungspolitik“ zeige erste Früchte – „und die ersten Opfer sind unsere Frauen“.

Facebook-Posting des AfD-Politikers Björn Höcke vom 7.2.2017: Auf einem Foto ist eine Frau zu sehen in einer düsteren Unterführung, Überschrift: "Umfrage enthüllt: Die Angst unserer Frauen".

Tatsächlich: Beim Surfen in einschlägigen Facebook-Gruppen muss einem geradezu Angst und Bange werden. Deutschland ist voll verbrecherischer Ausländer! Ein junger Marokkaner betatscht zwei Frauen auf dem Frühlingsfest Canstatter Wasen in Stuttgart. In Freiburg versucht ein „Armutsmigrant” am helllichten Tag eine Frau vom Bürgersteig in sein Auto zu ziehen. Und in Bonn ruft der schwarze Macheten-Mann: „Come out, bitch! I want to fuck you.”

Keine Frage: Solche Taten sind verabscheuungswürdig. Verabscheuungswürdig ist allerdings auch, wie hier Opfer sexualisierter Gewalt für rassistische Meinungsmache instrumentalisiert werden.

„Breaking News“: Vergewaltigung kulturell legitimiert

Sehr viel erschreckender als die Vorstellung, abends allein die U-Bahn zu nehmen als Frau, ist die Rhetorik der Rechtspopulisten. In ihren Foren ist permanent die Rede von einer Vergewaltigungswelle, die angeblich über Deutschland schwappt. Mein persönlicher Lieblingsausdruck: „Ficki-Ficki-Invasoren.”

Standbild aus einem Video von "Patriot Roland" auf Youtube: Zu sehen ist offenbar eine U-Bahn-Station, entfernt Männer und dazu der Schriftzug: "Ficki Ficki"

Tagtäglich wird in Sozialen Netzwerken das Narrativ vom notgeilen Ausländer perpetuiert, das in der Schlagzeile „Vergewaltigungen von Frauen vor der Legalisierung” einen vorläufigen Höhepunkt findet.

Screenshot eines Facebook-Postings des Users "Wahrheitspresse". Auf dem Foto ist ein weinendes Mädchen zu sehen, dem von einem Mann der Mund zugehalten wird. Überschrift: "Vergewaltigungen von Frauen vor der Legalisierung"

Wo das nun wieder herkommt? Von einer Frau. Alice Weidel, Spitzenkandidatin der AfD, wetterte Ende Mai von einer Facebook-Kachel herab: „Multi-Kulti-Richter vergewaltigen unser Rechtssystem”.

Facebook-Posting der AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel vom 19.5.2017, Überschrift: "Vergewaltigung jetzt 'Sex mit Gewalt': 'Multi-Kulti-Richter vergewaltigen unser Rechtssystem!'"

Weidel bezieht sich auf einen Bericht der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ (MAZ), wonach ein 23-jähriger türkischstämmiger Brandenburger vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen wurde, obwohl das Gericht keinen Zweifel daran gehegt haben soll, dass dieser gegen ihren Willen gewaltsamen Sex mit einer Frau hatte. Sie habe sich mit Kratzen zu wehren versucht und „Aufhören!” geschrien. Doch dem Angeklagten konnte nicht nachgewiesen werden, dass er vorsätzlich handelte, so die Urteilsbegründung des Amtsgerichts Brandenburg/Havel.

Auszug aus dem Urteil des Amtsgerichts Brandenburg/Havel: "Der Angeklagte bestreitet die Tat. Er räumt ein, Geschlechtsverkehr mit der Zeugin gehabt zu haben, jedoch sei der Geschlechtsverkehr einvernehmlich gewesen. Die Einlassung des Angeklagten ist nicht zu widerlegen. Es erging Freispruch aus tatsächlichen Gründen. Die Zeugin erklärt zwar, dass der Geschlechtsverkehr gegen ihren Willen erfolgt sei. Jedoch schildert sie zudem, dass man zuvor gemeinsam Betäubungsmittel konsumiert habe und sie nicht ausschließen könne, dass der Angeklagte ihren entgegenstehenden Willen nicht erkannt hat. Ein Vorsatz war dem Angeklagten somit nicht nachzuweisen."

Die MAZ berichtet, dass das Opfer gefragt worden sei: „Könnte es sein, dass der Angeklagte dachte, Sie seien einverstanden?” Und weiter:

Das könnte sein, ließ die Zeugin das Gericht wissen. Sie könne nicht beurteilen, ob er mit der Mentalität des türkischen Kulturkreises das Geschehen, das sie als Vergewaltigung erlebte, vielleicht für wilden Sex gehalten hat.

Die Pressesprecherin des Amtsgerichts Brandenburg/Havel möchte dies weder bestätigen noch entkräften. Die Prozessakte sei mittlerweile geschlossen und zurück an die Staatsanwaltschaft gegangen. Somit bleiben viele Fragen offen, die die MAZ hätte thematisieren können – und die nur am Rande mit dem Beschuldigten und dessen Herkunft zu tun haben.

Hat die Geschädigte außer der „Mentalität des türkischen Kulturkreises” weitere Gründe für ihre Unsicherheit genannt? Gibt es neben der Aussage der Geschädigten noch andere Faktoren, die die Zweifel des Gerichts am Vorsatz begründen? Aber vor allem: Warum um alles in der Welt sollte man ausgerechnet das Opfer nach der Erkennbarkeit des Vorsatzes fragen?

Es passt so schön ins Bild

Einen Fall wie diesen aus Brandenburg muss man sehr genau betrachten, gerade weil er so schön ins Bild der Rechtspopulisten passt – alles andere ist fahrlässig. Aber die Fremdenfeinde halten sich nicht mit Zweifeln, Ungereimtheiten oder offenen Fragen auf. Sie meinen genau zu wissen, wie das Urteil zu bewerten ist. Nach der Entscheidung häufen sich deshalb dubiose Berichte in den so genannten Wahrheitsmedien, zum Beispiel hier:

Beitrag der Seite "Countdown News", Überschrift: "Kulturell bedingte Legalisierung von Vergewaltigungen"

Auf „anonymousnews.ru“ wird die Aussage der Geschädigten kurzerhand zur Urteilsbegründung: „Obwohl die Frau nach der Tat wochenlang nicht laufen kann, spricht das Gericht in Brandenburg/Havel den Vergewaltiger frei. Begründung: Rücksichtnahme auf kulturelle Eigenheiten des Täters.“

Die Seite „journalistenwatch.com“ will sogar eine allgemein gültige Entwicklung feststellen: „Ob Vergewaltigungen, Kinderehen (…) oder sogenannte Ehrenmorde: Immer öfter berücksichtigen deutsche RichterInnen den ,Kulturkreis’ aus dem der Täter stammt.“ Die Mär von der legalen Vergewaltigung aus kulturellen Gründen ward geboren.

Und die Medien? Die wollen natürlich nicht deutlich sagen, woher der vermeintliche Vergewaltiger kommt. Das ist der Tenor in den einschlägigen Foren. Dabei schreibt die MAZ, die fast als einziges großes Online-Medium über den Fall berichtete und auf die ja etwa auch Weidel verweist, von einem „23 Jahre alten Türken aus Brandenburg/Havel“, gleich im ersten Satz des Textes.

Die „Freie Welt“ aber – herausgegeben von Sven von Storch, dem Ehemann der Berliner AfD-Vorsitzenden Beatrix von Storch – moniert, dass die MAZ den Beschuldigten „im Einleitungstext“ als „Brandenburger“ bezeichne und man „erst wesentlich später, quasi nebenbei im Text“ erfahre, woher er komme: „Wenn er Türke ist, dann sollte er auch als Türke bezeichnet werden. Eine Maus, die bei einem Bauern in einem Kuhstall lebt, bleibt trotzdem eine Maus – und wird nicht zu einer Kuh.“

Keine Kultur und kein Milieu hat Gewalt exklusiv für sich gepachtet. Wollen wir also wirklich weiter über Herkunft und Hautfarbe reden? Oder wollen wir darüber reden, dass Opfern sexualisierter Gewalt in Strafprozessen durch Fragen – etwa nach ihrer Kleidung oder ihren Vorlieben im Bett – suggeriert wird, sie trügen eine Mitschuld? Oder darüber, dass in etwa der Hälfte der Fälle aktuelle oder Ex-Partner die Täter sind? Und ein großer Teil der Taten in der Wohnung des Opfers oder im gemeinsamen Haushalt passieren? Verschiedene Studien belegen das. Doch die Patronage der Patrioten, um die ohnehin keine Frau je gebeten hat, stößt hier an ihre Grenzen.

„Keine Sorge, Schätzchen, dich fasst eh keiner an”

In denselben Facebook-Gruppen, in denen mit Fotos kulleräugiger, blonder Frauen vor den Gefahren durch „Merkels Bereicherer” gewarnt wird, kursieren auch Bilder von linken Aktivistinnen. Tragen diese T-Shirts mit Aufschriften wie „Kein Sex für Nazis” und besitzen dann auch noch die Frechheit, nicht den vermeintlich gängigen Schönheitsidealen zu entsprechen, werden sie mit Kommentaren wie „Keine Sorge, Schätzchen, dich fasst eh keiner an” oder „Die können wir den Flüchtlingen auch schenken” verunglimpft.

Wer die Frauen sind, die das Qualitätsprädikat „unsere” verdienen und ob auch Lesben, Transgender-Frauen oder Women of Colour zum erlauchten Kreis der Schutzbedürftigen zählen, bleibt unklar.

Wobei da ja noch Posts wie dieser hier wären:

Screenshot eines Facebook-Postings aus der Gruppe "Der Islam gehört nicht zu Deutschland (Meinungszensur nur im Extremfall)", zu sehen ist der Körper einer tätowierten Frau, die über der Scham einen Reichsadler tätowiert hat.

Kleine Kostprobe der Reaktionen gefällig? „Ab nach Hause, ins Reich, kleiner Landser in der Hose”, schreibt jemand. Oder ein anderer: „Würde gerne mal sehen, was der Adler in den Krallen hat.” Und dann ist da ein Mensch mit dem sehr deutsch klingenden Namen Werneke. Sein Kommentar: „Ficki Ficki“.

 

95 Kommentare

  1. Was für ein witziges Wort: „Filterblasenschwäche“. Dabei lebt jeder in seiner ureigenen „Filterblase“, nämlich seinem speziellen Milieu. Nur das man seine eigene Filterblase nicht als solche erkennt. Nur die anderen leben in einer solchen.
    In jedem Land, wo es einen Überschuss an (jungen) Männern gibt, sei es durch gezielte Abtreibungen weiblicher Föten, sei es durch Einwanderung, gibt es mehr Konkurrenzkampf unter den jungen Männern um die jungen Frauen sowie verstärkte Gewalt gegen (junge) Frauen.
    Wenn also zusätzlich hunderttausende junge Männer in ein Land kommen, ist es kein Wunder, das junge Frauen sich nicht nur bedrängt fühlen, sondern auch bedrängt werden. Ob das nun „unsere“ Frauen sind oder Frauen, die sich selbst gehören, macht keinen Unterschied.
    Ob das nun von „rechts“ beklagt wird, von „links“ oder aus der Mitte, ändert nichts an den Tatsachen.
    Ist eine große Zahl der Eingewanderten für „unsere“ Frauen attraktiver als einheimische junge Männer, kann es auch zu steigender Gewalt bei den Einheimischen gegenüber „unseren“ Frauen und/oder den „Fremden“ bzw. Fremden kommen.
    Auswirkungen hat so eine Einwanderungswelle in jedem Fall, auch in den Herkunftsländern. Mit einem einfachen „Wir schaffen das“ ist es nicht getan.

  2. Ich rege mich schon seit geraumer Zeit über diese Instrumentalisierung sexualisierter Gewalt auf. Es gab bereits vor der „Migrationswelle“ bundesweit mehr als genug Vergewaltigungen, aber keinen hat es besonders interessiert. Jetzt auf einmal sind die „aufrechten“ Männer besorgt um „ihre“ Frauen und verlieren sich selbst in sexistischen und herabwürdigenden Kommentaren. Auch wenn ich selbst schon Opfer von Gewalt geworden bin (vor der „Migrationswelle“), fühle ich mich durch den Zuzug an Migranten nicht mehr „bedroht“ als vorher auch. Und grundsätzlich war das Sexualstrafrecht schon sehr lange reformbedürftig, was die „aufrechten“ Deutschen damals aber auch nicht besonders interessiert hat.

  3. @Angelo M. Erkel, #1

    Mit einem einfachen „Wir schaffen das“ ist es nicht getan.

    Na, wie gut dass der Satz eben nicht einfach nur daher gesagt wurde.

  4. Seltsamer Beitrag: nicht die Straftaten sondern deren Instrumentalisierung sind das Problem. Die Instrumentalisierung wird nicht der Instrumentalisierung wegen kritisiert, sondern nur weil die Instrumentalisierung von der falschen Seite erfolgt. So ist dieser Beitrag selbst nur eine Instrumentalisierung der Instrumentalisierung von Straftaten. Irgendwie erscheint das ziemlich schizophren.

  5. #1 Angelo M. Erkel
    Nach dem Beitrag von übermedien, der vor diesem hier publiziert wurde, sehr verständlich erklärt, dass es kein einfaches „Wir schaffen das“ gab, müssen die Wände Ihrer Filterblase echt stabil sein, wenn Sie dann hier so einen Kommentar abgeben. Was „ZET“ meint, können Sie direkt hier nachlesen.

  6. @ 6 Ronald Fein:
    Wie kommt man von dem Satz im Text: “ Keine Frage: Solche Taten sind verabscheuungswürdig.“ zu der Erkenntnis, dass dort dargestellt wird, diese Straftaten seien kein Problem?

  7. @Jub 68: Sie haben mit Ihrer Kritik nicht Unrecht. Nur leider werden in dem Beitrag Instrumentalisierung und Straftaten auf dieselbe Stufe gestellt Meine Hauptkritik bleibt trotzdem bestehen, dass der Beitrag genau das betreibt, was er Anderen vorwirft: Instrumentalisierung.

  8. Wow. Dass Vergewaltigung *und* Instrumentalisierung zwei Probleme sind, von denen man auch nur eines angucken kann, ist zu viel.
    Dass Filterblasenschwäche und Filterblase nicht das selbe sind, ist zu viel.
    Mir wird schlecht.
    Eine Anmerkung. Dass „unser“ den Anspruch der AfD auf „das Volk“ wiederspiegelt, geht im Text meiner Ansicht nach unter. Es ist nicht nur der Anspruch der Männer auf „ihre“ Frauen sondern der Anspruch der AfD, für die Deutschen zu sprechen (einhergehend mit der Definitionsmacht, wer das ist).
    Und: Eigentlich könnte man in jedem Text über das, was die AfD sagt, mal erwähnen , waß im WahlProgramm/Grundsatzprogramm stehr um den Mythos zu problematiseren, dies sei eine Partei von Demokraten und Konservativen.
    Problematisch finde ich allerdings, den Comment-Mob als Beleg für die Haltung der Partei/der Rechten zu nehmen. Wenn Peter Bystrom übereits Frauen sagt, sie sähen aus wie „Jabba the Hut“ ist das meiner Ansicht nach ein sehr viel stärkerer Ausdruck des Sexismus, der Rechte, AfD und Geistesähnliche umtreibt.

  9. »Keine Kultur und kein Milieu hat Gewalt exklusiv für sich gepachtet. Wollen wir also wirklich weiter über Herkunft und Hautfarbe reden?«

    Dieser Satz kommt in ähnlicher Formulierung immer mal wieder in einem der vielen »Rettet die deutsche Frau«-Threads vor. Gnade Gott, wenn der Post von einer Frau ist. Da gehen die rechten Mannen aber steil und wünschen der linksgrünversifften Schreiberin umgehend eine Vergewaltigung an den Hals. Und schon weiß der Leser: Mit der Sorge um die Frauen ist es nicht so weit her.

  10. @9 Ronald Fein
    Am Rande: Auf der Sachebene habe ich Sie was gefragt, dass das Kritik war, ist dann Ihre Berwertung.
    Zur Sache: Dass ein Bericht angereichert mit Kommentaren über die Instrumentalisierung von Straftaten auf einer Metaebene auch wieder Instrumentalisierung ist, kann man logisch nachvollziehen.
    Aber deswegen werden doch Straftaten nicht auf eine Stufe mit Instrumentalisierung gestellt. Das Thema über die Facetten einer Straftat ist eines, komplex allemal. Aber wer z.B. auf juristisch-fachlicher Ebene über angemessene Strafen debattiert, der vergisst doch nicht automatisch die Opfer. In einer Diskussion über Folgen für Opfer und ausreichende Hilfen, kann man doch nicht den Vorwurf erheben, den Teilnehmern sei die Resozialisierung der Täter egal.
    Und wenn jemand über die Interpretation der Straftaten durch bestimmte Gruppierungen redet, dann stellt er das doch nicht auf eine Stufe mit den Verbrechen.
    Der Teil des Textes in dem Frau Weidels Version eines Urteils mit der realen Urteilsbegründung verglichen wird, ist schlicht investigativ. Klar, auch das ist Kritik an Instrumentalisierung aber im Vordergrund steht die Entlarvung einer sehr deutlichen Verdrehung eines anders lautenden Urteils.
    Der letzte Teil des Textes ist feministisch, er hat mit der Instrumentalisierung der Verbrechen schon gar nichts mehr zu tun, er kritisiert die Herabsetzung der Frauen, die bei anderer Meinung, dann nicht mehr unsere Frauen sind. Der tätowierte Torso entlockt Sympathisanten der Symbole recht triebgesteuerte Kommentare, die in dem Fall dann aber nicht zu beanstanden sind. Und anderen Frauen, die womöglich einen Widerspruch anmelden, wünscht man dann die Vergewaltigung zur Bekehrung, dieser Teil bezieht sich auf eine wesentliches Merkmal eines zivilisierten gesellschaftlichen Miteinanders: Alle sind wichtig – oder keiner.
    Ich finde schon, dass der Text komplexer ist und nicht nur die Instrumentalisierung instrumentalisiert.

  11. Angelo findet aber wohl keine die ihm gehören will. Deswegen die irrationale Angst vor „hunderttausenden junge Männer“ die in seiner Fantasie in „sein“ Land kommen.

  12. @Angelo M.erkel
    Du gehst von einer vollkommen falschen Prämisse aus, nämlich Gesellschaften mit „Männerüberschuß“ seien gewaltätiger.

    Dafür hast du keine Quellen außer die Stereotypen in deinem Kopf.

    Tatsächlich ist das Gegenteil richtig, Gesellschaften mit „Männerüberschuß“ sind im Normalfall friedlicher und haben weniger Gewalttaten und Sexualdelikte.

    Warum das so ist, kannst du z.B. hier nachlesen.

    https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs12110-016-9271-x#Sec3

    Du scheinst dir ja ein richtige Theoriegebäude über Geschlechterdynamiken zusammen gebaut zu haben.
    Überdenk das nochmal, denn es passt hinten und vorne nicht.
    In Zukunft basiere sowas bitte auf wissenschaftlichen Studien, nicht auf Lehnstuhlpsychologie.

  13. @1: „Nur das man seine eigene Filterblase nicht als solche erkennt. Nur die anderen leben in einer solchen.“

    Das ist ja erst mal nur eine Unterstellung und so eine sehr bedenkliche Sicht auf die Welt, die wie ich finde.
    Selbsterkenntnis und Einordnung des eigenen Standpunktes in einen Kontext ist schlicht nicht möglich?
    Das zeigt -finde ich- ein grundsätzliches Problem: Wenn ich dem Gegenüber grundsätzlich die Erkenntnisfähigkeit abspreche, ist eine Diskussion (und auch Kompromiss) unmöglich.
    Und das glaube ich schlicht nicht: Ich meine, jeder kann, wenn er denn will, seinen Standpunkt hinterfragen und diesen zumindest versuchen in ein Gesamtbild einzuordnen. Bei der Betrachtung des Gesamtbildes kann man dann ja auch versuchen, so etwas wie Empathie gegenüber anderen Standpunkten zu entwickeln.

    Ich glaube tatsächlich nicht, dass allzu viel Menschen heutzutage noch davon ausgehen, unfehlbar zu sein, in keiner Filterblase zu stecken und dass sie von Werbung nicht beeinflusst würden.

    Wer sich Mühe gibt, seine eigene Filterblase zu erkennen (und seinen eigenen Standpunkt bereit ist zu hinterfragen), kann auch außerhalb der Filterblase denken und mit anderen über Lösungen sprechen.

    Der Rest Ihres Beitrages besteht dann leider nur noch aus Spekulationen über das Sexualverhalten von Geflüchteten und die (spekulativen) Auswirkungen auf ein Geschlecht in einer indigenen Population.

    Dass eine Einwanderungswelle Auswirkungen im Herkunfts- und Ankuftsland hat, steht ja wohl völlig außer Frage – Nur ob es Ihre spekulativen Auswirkungen sind, wage ich dann mal stark zu bezweifeln.

    Ich bleibe da klassich und wissenscahftlich evident: Nur Integration führt zu Integration und somit auch zu Adaption. Und Integration kann bedeuten, auch mal eine Komfortzone verlassen zu müssen – Seitens der Integrierenden, denn die Zu-Integrierenden haben ihre Komfortzone schon vor Jahren in ihrer Heimat zurück gelassen.

    Man könnte ja auch mal die Ursachen von Massenmigration diskutieren, aber das würde dann zwangsläufig zu Selbstkritik führen. Dann müsste man mal den eigenen Lebensstandard hinterfragen, vielleicht Systemkritik üben und solche unangenehmen Dinge – Nee, das ist viel zu linksgrün, dann lieber das Sexualverhalten der Geflüchteten im Allgemeinen anprangern, passt auch besser in den Zeitgeist.

    Bald is‘ auch Confed-Cup, dann könnt ihr eure Deutschlandflaggen wieder an’s Auto kleben und mir nach 5 Bier erklären, warum der „Araber an sich hier eh nur zum Vögeln herkommt“.
    Ich freue mich (nicht) drauf.

    Und so wird ein geplant sachlicher Kommentar zu einem Rant.

  14. @JUB 68 #14
    Die (verbale) Gleichstellung erfolgt nicht durch die Instrumentalisierung der Instrumentalisierung sondern hier in dieser Kolumne explizit: „Solche Taten sind verabscheuungswürdig. Verabscheuungswürdig ist allerdings auch … Sehr viel erschreckender … “

    Sachlich richtig ist, dass die hier zitierte Aussage des Opfers durch die MAZ als „entscheidende Frage“ bezeichnet wird und allein durch diesen Artikel die daraus resultierenden Schlussfolgerungen von Alice Weidel et al. durchaus sachlich korrekt sind. Nicht Alice Weidel et al. sondern der MAZ ist ein Vorwurf für die Berichterstattung zu machen. Weiterhin entkräftet diese Kolumne die MAZ-Berichterstattung in keinster Weise. Im Gegenteil wird aufgrund der fehlenden sachlichen Fakten (geschlossene Prozessakte) die MAZ-Berichterstattung sogar noch aufgewertet, da sie hier die einzige Quelle für die Urteilsbegründung auch noch nach angeblich investigativer Recherche darstellt. Die Aussage der Pressesprecherin deutet auch nicht darauf hin, dass die MAZ falsch berichtete. Es ist kaum vorstellbar, dass dieser Gerichtsfall reines Alltagsgeschäft und nichts Aussergewöhnliches war, wozu man sich nicht auch ohne Gerichtsakten bzgl. eines Dementis der MAZ-Berichterstattung hätte äußern können. Die in der Kolumne gestellten Fragen bleiben unbeantwortet und das obwohl Antworten für die Widerlegung der MAZ-Berichterstattung wichtig wären. Es bleibt auch nach dieser investigativen Kolumne eine Gerichtsurteil, welches auf Basis der in der MAZ genannten Begründung schlichtweg falsch wäre und ein Skandal darstellen würde.

    Somit handelt es sich bei dieser Kolumne in keinster Weise um einen „investigativ“en, sachlichen Artikel sondern schlicht um eine substanzloses Meinungsäußerung, welche postfaktisch die bekannten Fakten ignoriert.

  15. Man kann zur Thematik stehen, wie man will (sic!) , Allein der medienkritische Ansatz fehlt mir hier. Dafür habe ich Übermedien nicht abonniert. Solche Beiträge gibt’s an jeder Ecke und tausendfach. Im übrigen stimme ich dem Kommentator zu, der anmerkt, dass der Artikel das macht, was er durchgehend kritisiert: Instrumentalisieren. Hier wird im Wesentlichen eine Haltung dargelegt und mit dies und jenem zu belegen versucht. So macht das auch Roland Tichy. Ich dachte eigentlich, Übermedien will hier anders sein. Meinungsäußerungsjournalismus und dessen Publikationen haben wir weiß Gott schon genug. Leider ein Trend. Die bahnbrechenden Beiträge, wie der zur öffentlichen Demontage Michael Lüders oder dem Sex-Skandal der AfD scheinen eher die Ausnahme. Schade! Vielleicht doch kein Abo wert.

  16. Sehr schön finde ich die Beschwerde dass man weiter lesen muss. Was das für die Schlagzeile bedeuten würde male ich hier jetzt lieber nicht aus.
    Nur: Recht machen kann man es den Rechten anscheinend nicht ohne die Staatsangehörigkeit gleich als erstes Wort hin zu schreiben. Und selbst dann wird sich wahrscheinlich noch beschwert, dass es nicht das K-Wort ist.

  17. Doch die Patronage der Patrioten, um die ohnehin keine Frau je gebeten hat, stößt hier an ihre Grenzen.

    Anscheinend ja doch mit Alice Weidel mindestens eine.

  18. In aller Kürze: Reaktion auf #Aufschrei vs. Sorge um „unsere“ Frauen.

    Wobei ja tatsächlich von den Rechten immer nur die Gefahr durch Ausländer beschrieben wird, nie durch Deutsche.

    Mal bitte melden: alle Frauen, die bei „ihren“ sexuellen Belästigungen (ja, der Plural ist notwendig) gedacht haben „Gottseidank, es ist ein deutsch Aussehender!“ ?
    *hält die Hände bewusst gaaaanz weit unten*

    Wie schon im Artikel so ähnich bemerkt: wer Opfer sexuellen Missbrauchs für seine rassistische Agenda benutzt, benimmt sich, zurückhaltend ausgedrückt, widerlich und menschenverachtend.

    Und anscheinend glauben AfD & Co tatsächlich, dass uns Frauen das nicht auffällt. Haltet die uns für so blöd (sind ja nur Frauen?) oder sind die das selbst?

  19. Ab wann ist man denn „rechts“? Wenn man CDU oder FDP wählt? Wenn man AfD wählt? Oder muss es mindestens die NPD sein? Ist man auch schon „rechts“, wenn man seinerzeit für Helmut Schmidt von der SPD war oder heutzutage für Winfried Kretschmann von den Grünen?
    Ist jeder Mann grundsätzlich „rechts“ oder nur jeder deutsche? Sind ausländische Männer in der Regel „links“, selbst wenn sie aus frauenfeindlichen Ländern stammen.
    Wenn junge Männer aus aller Welt (auch deutsche) grundsätzlich krimineller sind als alte Männer und alte und junge Frauen und Kinder, sollte man dann nicht eher geflüchtete Frauen und Kinder nach Deutschland lassen?

  20. „Keine Kultur und kein Milieu hat Gewalt exklusiv für sich gepachtet. Wollen wir also wirklich weiter über Herkunft und Hautfarbe reden? Oder wollen wir darüber reden, dass […]“

    Vorsicht – hier wird mE etwas arg schnell über einen ganz entscheidenden Punkt hinweggegangen. „Jaja, weil es auch deutsche Vergewaltiger gibt, soll man über die Vergewaltigungen durch Ausländer am besten gar nicht reden, is klar!“

    Der entscheidende Punkt ist natürlich: Treten Migranten (oder Moslems, oder auf welche Gruppe man eben grade schauen mag) in relativen Zahlen häufiger als Einheimische (oder auch „nicht-südländische“ Migranten) in Konflikt mit dem, was wir allgemein als sexuelle Selbstbestimmung bezeichnen, oder nicht?

    Es ist klar, dass allein diese scheinbar eindeutige Frage seriös zu beantworten ein ganzes Thema für sich ist. Angefangen von der Definition „wer zählt als Migrant/“Südländer“/Moslem“ und „was zählt als sex. Übergriff“ über Berücksichtigung des Wohlstandsniveaus von Tätern bis zu dem Umstand, dass die Wahrscheinlichkeit dass überhaupt erst Anzeige erstattet wird erheblich höher ist, wenn der mutmaßliche Täter „fremd aussieht“.

    Aber es ist ein Kernpunkt, den man bei dem Thema mE zwingend betrachten muss. Damit will ich nicht sagen, dass in einem Artikel wie diesem die ganze Kriminalstatistik ausgewalzt werden sollte. Die Haltung des Artikels beinhaltet jedoch implizit (aber eben nur implizit), dass die obige Frage zu verneinen ist: Nein, Migranten/Muslime neigen nicht zu überproportional häufigen sexuellen Übergriffen. Wenn man das schon nicht begründet (würde ausschweifen, ok), dann sollte man es wenigstens deutlich sagen, sonst legt so mancher das Ding als „linken whataboutism“ beiseite.

  21. @Angelo #25
    „Wenn junge Männer aus aller Welt (auch deutsche) grundsätzlich krimineller sind als alte Männer und alte und junge Frauen und Kinder, sollte man dann nicht eher geflüchtete Frauen und Kinder nach Deutschland lassen?“

    Wenn junge Männer (auch deutsche) grundsätzlich krimineller sind, sollte man uns Frauen dann nicht eher vor allen *Männern* beschützen? Z.B. durch Ausgangsverbot für Männer ab 20.00 Uhr?
    ****(Achtung: das fordere ich nicht wirklich!)****
    Warum sollten Maßnahmen ergriffen werden, die mich nur vor, sagen wir mal, 10% der möglichen Täter schützen, anstatt solchen, die 100% abfangen?

    Nee, es bleibt schon dabei: wem es ernsthaft um den Schutz der (nicht „eurer“/“unserer“) Frauen geht, muss alle Männer berücksichtigen, da diese nun mal gut 90% der Täter ausmachen.
    Und wo wir schon dabei sind: laut Statistik geht die größte Gefahr noch immer von unseren Partnern, Vätern, Brüdern, Onkeln aus. Nicht von dem Fremden hinterm Busch, egal welcher Hautfarbe oder Herkunft. Es würden also eher
    – Schutzmaßnahmen für Opfer familiärer Gewalt
    – Frauenhäuser (und gern auch Männerhäuser, wo wir schon dabei sind)
    – psychologische Betreuungen für Opfer und Täter
    benötigt.
    Viel Glück dabei, das Geld dafür bei den konservativen Parteien, und jenen rechts davon, lockerzumachen.

  22. Sehr guter Kolumne!

    @Rick

    Eine Meinung mit Argumenten oder Fakten zu belegen, ist erstmal keine Instrumentalisierung.
    Im engeren zeitgenössischen Sprachgebrauch meint Instrumentalisierung den Gebrauch (bzw.: eben Missbrauch) von Sachverhalten zu sachfremden Zwecken.
    Bspw: ‚Die Instrumentalisierung des Sports in der NS Zeit‘

    Im konkreten Fall weist die Autorin zurecht daraufhin, dass die Opfer sexualisierter Gewalt den Rechten vornehmlich als Sprungbrett für ihr Narrativ dienen. Der Sachverhalt ‚Frau wurde Opfer sexueller Gewalt‘ wird missbraucht (instrumentalisiert) für ‚Ausländer sind gefährlich‘. Dort wird also die Angst vor sexueller Gewalt als emotionaler Motor für Fremdenhass missbraucht.

    @R. Fein
    Die ‚Instrumentalisierung der Instrumentalisierung‘ hört sich schon nach verstandesmäßiger Homöopathie an. Wohl bekomm’s!

  23. @Angelo
    „Wenn junge Männer aus aller Welt (auch deutsche) grundsätzlich krimineller sind als alte Männer und alte und junge Frauen und Kinder, sollte man dann nicht eher geflüchtete Frauen und Kinder nach Deutschland lassen?“
    Und was, wenn die Kinder älter werden? Oder lassen wir einfach nur noch Mädchen und Frauen nach Deutschland?
    Und noch eine Frage: schonmal was vom Grundgesetz, Artikel 3 gehört? (tipp: da steht was von“ Gleichheit“ und „Diskriminierung“ drin)

    Ansonsten: was earonn sagt.

  24. Man braucht schon einen nationalistischen Dachschaden, um das angebliche Problem vergewaltigender Ausländer damit lösen zu wollen, dass die in ihren Heimatländern bleiben sollen.

  25. Ich vermute, mit „unsere“ Frauen sind im engeren Sinne jeweils die Ehefrauen/Freundinnen und im weiteren Sinne Mütter, Schwestern und Töchter der jeweiligen Männer gemeint.
    Ob Lesben, Transgenderfrauen oder Frauen of Color dazu gehören, ist dann kontextabhängig.

    Dass es meistens Partner, Expartner und sonstwie Nahestehende sind, von denen Gefahr ausgeht, liegt irgendwie in der „Natur“ der Sache, oder? Traurigerweise.
    Ist also so oder so kein Argument.

    Nebenbei, in anderen Ländern ist Vergewaltigung weder legal noch wird es gering bestraft. Es geht bis zur Todesstrafe, was insbesondere den rechteren der besorgten Bürgerinnen und Bürger doch entgegenkommen müsste – führt endlich die Scharia ein, Trottel.

  26. @ 24: gelöscht.
    Warum? Unsachlich…
    Klasse: Dürfen die Leser hier sich keine eigene Meinung mehr BILDen?
    Mein Beitrag war nicht wichtig. Dass er gelöscht wurde, weil er angeblich unsachlich war, geschenkt.
    Na schön, denke ich mir meinen Teil und frage mich, warum meine Mail-Adresse hier verlangt wird.

  27. „Unsere Frauen“ ist natürlich auch eine Besitzstandsanzeige. Unsere Frauen… da darf kein anderer ran. Im Kern also ein großer Harem in den Grenzen von 1990. Das frauenfeindliche Weltbild entlarvt sich schon darin, das hier Männer Frauen ungefragt in Beschlag nehmen, die sich – es sind ja arme, wehrlose Weibchen – nicht selbst entscheiden oder wehren können.

    Das Alfred-Tetzlaff-Weltbild.

  28. Manche Menschen sind wohl frauenfeindlich und islamfeindlich.
    Dass versucht man dann zu tarnen, indem man „dem“ Islam ausgerechnet Frauenfeindlichkeit zum Vorwurf macht.

  29. @19

    „Somit handelt es sich bei dieser Kolumne in keinster Weise um einen „investigativ“en, sachlichen Artikel sondern schlicht um eine substanzloses Meinungsäußerung, welche postfaktisch die bekannten Fakten ignoriert.“

    Logisch: Frau Weidel behauptet, die Medien hätten die Herkunft des Täters verschwiegen. Übermedien berichtigt das und überführt sie somit dieser falschen Behauptung. Also ist der Übermedien-Bericht „postfaktisch“. /Ironie off.

  30. @ 35, Mycroft

    Ich finde den Begriff „islamfeindlich“ schwierig und schwammig. Als schwuler Mann und Demokrat bin ich durchaus „islamfeindlich“ resp. religionsfeindlich, aber natürlich nicht feindlich gegenüber Menschen muslimischen Glaubens. „Ausländerfeindlich“ halt ich persönlich für zutreffender (und auch eindeutiger), was die allgemeine Stimmung in einem Teil der Bevölkerung ausmacht.

  31. Und wie stehen Sie zu schwulen Moslems? Bzw. wie trennen Sie das, Feind einer ganzen Religion zu sein, aber Moslems nicht abzulehnen?

    Der Begriff ist schwammig, korrekt. Das dürfte durchaus Absicht sein von denen, die ihn in den Diskurs gefüttert haben. Ein ungenaues Feindbild ist schwerer zu überprüfen.

  32. In den 60-70ern mußten „unsere“ Frauen von dem „triebgesteuerten Südländer“ „geschützt“ werden, damals nahm noch „der Itaker“ „uns“ die Frauen weg.
    Dass der aus aus christlichen Gefilden stammte wurde seinerzeit aber nie thematisiert. Es geht immer um die Angst des Sapiens-Männchens wenn andere Männchen in „sein Territorium“ vordringen, er könnte ihm ein Weibchen aus „seinem Besitz“ streitig machen.
    Das rassistische Abkotzen im Internet ist demnach als gemeines Brusttrommeln zu verstehen.

  33. @sathomaso #36
    „Frau Weidel behauptet, die Medien hätten die Herkunft des Täters verschwiegen.“
    In der Kolumne wird das allein deshalb nicht behandelt, weil Frau Weidel das nicht behauptet hat…

  34. @Sathomaso, #37;
    zumindest bei vielen, die diese „Vergewaltigungsschwemme“ beklagen, habe ich den Eindruck, deren Ablehnung richte sich mehr speziell gegen Menschen islamischen Glaubens als gegen Ausländer im Allgemeinen.
    Dass der Begriff „Islamfeindlichkeit“ vllt. etwas schwammig ist, ist nicht zu ändern, da ja auch nicht alle exakt dieselbe Einstellung teilen. Manche sehen sich als Islamkritiker, manche als Islamgegner, manche sehen das als Teil ihres Atheismus‘, manche lehnen den Islam ab, weil er nicht die „wahre“ Religion sei (welche das dann wäre, ist die nä. Frage), manche sind einfach Rassisten, manche haben tatsächlich nichts gegen Schwarze, solange sie keine Moslems sind, etc., pp.; verstehen Sie bitte Islamfeindlichkeit mehr als Oberbegriff.

    Nebenbei, wenn ihnen jemand sagte (oder hat das vllt. schon jemand?), er oder sie habe nichts gegen Homosexuelle, sondern nur was gegen Homosexualität, hielten Sie das für eine akzeptable Erklärung, warum besagte Person nicht als „homophob“ zu bezeichnen sei, oder mehr für Haarspalterei?

  35. @ 25, Angelo: Ihre Frage hat ein recht tiefliegendes Problem, und zwar folgendes. Wenn Sie ein Menschenrecht (Asylrecht) für bestimmte Personengruppe einschränken wollen, warum sollte man dann nicht ein andres Menschenrecht für ähnlich riskante Gruppen beschränken? Also wenn man bspw. feststellen würde, dass Kinder, welche in sozial prekären Verhältnissen aufgewachsen sind signifikant öfter gewalttätig werden, warum sollte man dann diesen Familien nicht das Recht auf freie Persönlichkeitsentfaltung einschränken und ihnen wahlweise das Zeugen oder Aufziehen von Kindern untersagen?
    Ich fände so eine Forderung dann nur konsequent. Was dann aber auch dazu führen könnte, dass Menschen wohnhaft in sozialen Brennpunkten oder unterhalb einer gewissen Einkommensschwelle keine Kinder haben dürfen. Aber für eine sicherere Gesellschaft werden wir das hoffentlich in Kauf nehmen.

  36. Kann man Kampfbegriffe wie „Mansplaining“ nicht einfach aus diesem Forum heraushalten? Bitte, danke.

  37. @ 38 Stefan Pannor
    Nach meiner persönlichen Erfahrung haben es viele muslimische Schwule dreifach schwer: mit ihrer Religion, den kulturellen Widersprüchen und ihrer eigenen Sexualität. Viele schwule Muslime fliehen zudem aus Angst vor Verfolgung aus ihren Ländern und treffen dann hier widerum auf eine feindseelige Stimmung ggü. Muslimen.
    „Feind“ ist natürlich der falsche Begriff, ich lehne Religionen, aber keine Menschen, ab. Das trifft es wohl besser.

    @41 Mycroft
    Ich verstehe den Begriff als unkonkreten Oberbegriff aber genau das macht ihn von rechter Seite eben so leicht angreifbar.

    „Nebenbei, wenn ihnen jemand sagte (oder hat das vllt. schon jemand?), er oder sie habe nichts gegen Homosexuelle, sondern nur was gegen Homosexualität, hielten Sie das für eine akzeptable Erklärung, warum besagte Person nicht als „homophob“ zu bezeichnen sei, oder mehr für Haarspalterei?“

    Der Vergleich verbietet sich mMn. Homosexualität kann man sich nicht aussuchen und ist auch nicht anerzogen, eine Religion dagegen schon.

    @ 40, Ronald Fein
    Gut, sie behauptet, die Medien liesen die Herkunft erst einmal im Unklaren, und genau das wurde von Übermedien widerlegt. Kommt unterm Strich auf dasselbe hinaus.

  38. Dieser Beitrag ist tendenziös und kommt ohne Fakten aus und tut damit genau das, was er den Rechtspopulisten vorwirft.

    Vergewaltigung in Stuttgart? Versuchte Vergewaltigung in Stuttgart? Der schwarze Machetenmann in Bonn?

    Ja, alles schlimm, da darf man Angst vor haben, wenn man Abends in eine U-Bahn einsteigt, aber die Rethorik der Rechtspopulisten erst!

    Fragen dazu: Wie erschreckend ist es denn als alle Frauen Deutschlands, für die die Autorin spricht, abends die Bahn zu nehmen?
    Ist das nicht etwas…verallgemeinernd? Hier scheint der Zweck die Mittel zu heiligen. Man steht ja auf der richtigen Seite! Und hier darf man das, um die bösen Rechtspopulisten zu entlarven!

    Dann die Vergewaltigungsgeschichte…Hier wird beklagt, dass sich die Fremdenfeinde nicht mit Zweifeln aufhalten – um sich dann nicht mit Zweifeln aufzuhalten und den Täter mit Hinblick auf seine Hautfarbe freizusprechen. Nicht ohne den Hinweis, dass deutsche auch vergewaltigen, am liebsten im engen Umfeld!

    Und zum Abschluß werden die Kommentare unter einem Tittenbildchen herangezogen, um die Vergewaltigungslust und den Sexismus der Deutschen weiter zu belegen! Ja, seht her, die deutschen! Schreiben unter ein freiwillig geschossenes und gepostetes Bild auf Facebook „Ficki Ficki“!

    Dieser Beitrag argumentiert, genau wie die Rechtspopulisten, mit Ängsten und instrumentalisiert diese. Mit dem Ziel, ein Bild zu entwerfen, dass dem der Rechtspopulisten entgegensteht. Und fährt damit im selben Fahrwasser. Linkspopulismus.

  39. „Der Vergleich verbietet sich mMn. Homosexualität kann man sich nicht aussuchen und ist auch nicht anerzogen, eine Religion dagegen schon.“

    Also müsste der Mensch einfach nur seine Religion ablegen – i.e. sich Ihren Normen anpassen – und schon wär alles supi?

    Trennen Sie sich auch so bereitwillig von Ihren eigenen Überzeugungen, oder wäre das was ganz anderes?

    Ich find Mycrofts Vergleich da schon ganz passend, weil Überzeugungen einen Teil des Innersten eines Menschen ausmachen. For better or worse.

  40. @ Bertsen #45
    Was Sie da schreiben, ist nicht ganz falsch: Da wird gute Pauschalierung gegen böse Pauschalierung gesetzt und guter Alarmismus gegen bösen Alarmismus.
    Selbst die oft so um Korrektheit bemühte Süddeutsche Zeitung ringt sich inzwischen zu solchen Einsichten durch: „60 Prozent der ermittelten Täter sind keine Deutsche.“
    Abgesehen von dem sprachlichen Fehler bleibt hier leider die Grundgesamtheit etwas unscharf, auf die sich die 60% beziehen. So unsauber robbt sich der Mainstream Stück für Stück an die „rein subjektive“ Wahrnehmung der Leute mit den Vorurteilen heran. Es braucht dafür keine Zeitungen, die der Storch herausbringt, und keine extremen Posts auf obskuren Facebook-Accounts: etwas anderes als die SZ behaupten auch Kevin und Isolde in den allermeisten Fällen nicht, wenn sie um entsprechende Orte einen Bogen machen.

  41. @Bertsen # 45

    Wie ich schon weiter oben schrieb, gefällt mir dieser Artikel gut und ich kann Ihre Kritik nicht teilen. Mehr noch: Ich sehe auch kein gutes Argument in Ihrer Kritik.

    Natürlich ist dies ein parteiischer Artikel, es steht ja schließlich auch schon ‚Kolumne‘ oben drüber. Dennoch belegt Laura Lucas ihre Position und argumentiert rational, d.h. vernünftig nachvollziehbar. Es muss ja nicht Ihre Meinung sein.
    Aber wenn Ihre Meinung sich auf mangelnde Lektüre und ein Tu-quoque-Argument beschränkt, dessen Ausführung sie dann noch schuldig bleiben, würd ich an Ihrer Stelle eher kleine Brötchen backen…

  42. @PITPITPAT:
    „ich kann Ihre Kritik nicht teilen“
    „Natürlich ist dies ein parteiischer Artikel“

    Davon mal abgesehen…

    Natürlich ist war dies ein parteiischer Kommentar von mir, es steht ja schließlich auch schon ‚Kommentar‘ oben drüber. Dennoch belege ich meine Position und argumentierte rational, d.h. vernünftig nachvollziehbar. Es muss ja nicht Ihre Meinung sein.
    Aber wenn Ihre Meinung sich auf mangelnde Lektüre und ein Tu-quoque-Argument beschränkt, dessen Ausführung sie dann noch schuldig bleiben, würd ich an Ihrer Stelle eher kleine Brötchen backen…

  43. @Sathomaso, #45:
    ich habe nicht behauptet, dass _alle_ Rechten was gegen den Islam hätten, und es gibt auch sicher auch viele Linke, die im Islam einfach eine andere Sorte Opium sehen.
    Der Punkt ist aber, dass im konkreten Fall gezielt Vorurteile verbreitet und Ablehnung geschürt werden, und sich das in erster Linie gegen Moslems richtet und in erster Linie von rechts kommt.
    Und Vorurteile sind falsch, wenn sie nicht zutreffen, egal, wieso man Ziel dieser Vorurteile ist. Es gibt keine Vorurteile erster und zweiter Klasse.

    Wenn es in sagen wir Russland Gesetze gegen Homosexualität gibt, kein Problem, Russland verbietet Homosexuellen ja nicht, auszuwandern. In Russland wohnt man aus freier Entscheidung. Oder etwa nicht?

    Oder nehmen wir mal Vorurteile gegenüber Vegetariern, Juden und Lehrern. Wenn Vegetarier, Juden und Lehrer diese Vorurteile ablehnen, sagen Sie dann denen, dass sie ja einfach aufhören könnten, Vegetarier, Juden oder Lehrer zu sein? Ich werde es denen nämlich nicht sagen.

    Und so ist es mit Moslems. Als Moslem würde ich sagen: „Klar könnte ich mich freiwillig dazu entschließen, kein Moslem mehr zu sein, um nicht weiterhin das Opfer solcher Hetzkampagnen zu werden, aber die können sich ja auch genau so freiwillig dazu entschließen, keine Lügen mehr zu verbreiten. Warum sollte ich Lügner gewinnen lassen?“ Und da ich auch als Nicht-Moslem dagegen bin, Lügner gewinnen zu lassen, bin ich gegen solche Kampagnen.

  44. @Bertsen

    Ich habe mir Ihren Kommentar noch einmal angeschaut und versucht, eine mögliche Argumentation ausfindig zu machen.

    Entdeckt habe ich:

    1. Der Artikel kommt ohne Fakten aus und ist tendenziös.
    2. Rechtspopulisten instrumentalisieren Ängste.
    3. Der Artikel instrumentalisiert genauso wie Rechtspopulisten
    4. Der Zielt auf auf ein Gegenteiliges Bild und ist deshalb Linkspopulismus.

    Mehr konnte ich beim besten Willen nicht finden. Der Rest ist Paraphrase mit Empörungssatzzeichen.
    Zu Ihrer Argumentation:
    1. Der Artikel belegt seine Meinung, arbeitet also mit Fakten, die sogar im Text eingebunden sind.
    3. Instrumentalisierung bedeutet sachfremde und damit unpassende Nutzung von Sachverhalten. Wenn Frau Lucas rassistische und rechte Posts nutzt um der Leserschaft eine noch größere Abneigung gegen solche Leute ans Herz zu legen, macht sie alles richtig und nutzt Sachverhalte in ihrem sachlichen Zusammenhang.
    4. Wie Frau Lucas am Fall der Gerichtsverhandlung deutlich macht, geht es ihr nicht um ein gegenteiliges, sondern differenziertes und eben nicht rassistisches Bild.
    zu 2: Volle Zustimmung ;)

  45. @45: Gibt viel an Ihrem Beitrag zu kommentieren, aber fangen wir doch mal an, wo genau der Artikel den Angeklagten dieser Vergewaltigungsgeschichte freispricht? Er gibt doch gerade die Fakten wider und baut sich sein Urteil nicht auf Basis von Wunschdenken oder Verdrehungen zusammen.
    Und hoffentlich haben Sie die Kernaussage verstanden? Warum müssen „unsere“ Frauen jetzt auf einmal Angst haben, obwohl die die Mehrheit der Gefahrenszenarien doch schon längst da sind?

  46. 1. Stimmt, auch, aber nicht nur.
    2. okay
    3. Ich finde es sehr passend, Vergewaltigungen und Gewalt zu Instrumentalisieren, um Angst zu schüren; Das hat einen sachlichen Zusammenhang. Du meinst eher den moralischen Aspekt.
    Rein technisch macht Frau Lucas das gleiche, nur auf der vermeintlich hellen Seite der Macht.
    4. Man sollte genau hinsehen, sagt Frau Lucas. Das geht aber in diesem Fall gar nicht. Aber egal; es folgt der Dreh zu den deutschen, die ja auch gerne fucken; eine typische Nebelkerze. Oder: whataboutism.

    Und Du hast schon recht, es sind Fakten enthalten; Trotzdem wird auch interpretiert und ein spekulativer Schluß gezogen. Also das getan, was kritisiert wird. Niemand kann zum jetzigen Zeitpunkt sagen, ob die Herkunft aus patriachalisch geprägten Gesellschaften mit z.T. archaischen Frauenbildern angetan ist, um Gewalt gegen Frauen Vorschub zu leisten und ob Flüchtlinge und co. gewaltätiger sind als deutsche. Selbst die Kriminalitätsstatistik bietet offenbar viel Interpretationsspielraum, wenn man nur genug möchte. Aber gut.
    Jeder liest offenbar das raus, was er möchte. Filterblasen und die Filterblasen im Gehirn.

  47. Zum Zitat von Sven von Storch sei dies hier dringend nachgetragen:

    „Wenn er Türke ist, dann sollte er auch als Türke bezeichnet werden. Eine Maus, die bei einem Bauern in einem Kuhstall lebt, bleibt trotzdem eine Maus – und wird nicht zu einer Kuh.“

    Das klingt wie:

    „Die Folge dieser in der Natur allgemein gültigen Rassenreinheit ist nicht nur die scharfe Abgrenzung der einzelnen Rassen nach außen, sondern auch ihre gleichmäßige Wesensart in sich selber. Der Fuchs ist immer ein Fuchs, die Gans eine Gans, der Tiger ein Tiger usw., und der Unterschied kann höchstens im verschiedenen Maße der Kraft, der Stärke, der Klugheit, Gewandtheit, Ausdauer usw. der einzelnen Exemplare liegen. Es wird aber nie ein Fuchs zu finden sein, der seiner inneren Gesinnung nach etwa humane Anwandlungen Gänsen gegenüber haben könnte, wie es ebenso auch keine Katze gibt mit freundlicher Zuneigung zu Mäusen.“

    Die Quelle nenne ich nicht, sonst explodiert das Internet. Storchs (dummer, dummer, dummer) Biologismus entlarvt sich als das, was Familie Storch angeblich nicht ist.

  48. „Der Artikel kommt ohne Fakten aus!“
    „Aber da sind doch Fakten…“
    „Ja, aber nicht nur…“

    *ächz*

    Whataboutismus ist es übrigens nicht, wenn die, die angeblich gegen sexuelle Gewalt einstehen, selbst von sexueller Gewalt fantasieren. Das ist Bigotterie, und die muss man benennen. Whataboutismus ist das Ablenken von der eigenen Person bzw. Gruppe zu einer anderen Person oder Gruppe, genau das geschieht hier aber nicht, die Gruppe, um die es geht, ist durchgängig dieselbe.

  49. @ Stefan Pannor #54
    „(dummer, dummer, dummer) Biologismus“
    Korrekt, der Mäuse-und-Kühe-Vergleich ist bodenlos, unhaltbar und entlarvend. Wer aus kulturellen und äußerlichen Unterschieden von Menschen unüberwindliche biologische machen will, ist in der Tat ein Rassist im engen Wortsinn. Man braucht auch nicht lange darüber zu diskutieren, dass ein solcher Rassismus unweigerlich in die Barbarei führt, wenn er Politik wird.
    Wenn Sie jetzt noch einen handlichen Link hätten, der dieses Zitat klar mit von Storch in Verbindung bringt, dann wäre das sehr, sehr hilfreich. Eine solche Äußerung würde alles in den Schatten stellen, was der Beitrag oben vorbringt und was an Äußerungen zum Beispiel von Höcke bekanntgeworden ist: die berühmte ’smoking gun‘.

  50. @ Stefan: Ja, das war ein Fehler. Daran kann man sich jetzt schön aufhängen, nä?

    So, und Du willst aber jetzt ernsthaft bestreiten, dass die Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung zugenommen haben? Unter den Deutschen zwar nicht…aber hey, die Deutschen!

  51. @Bertsen

    Sie möchten gerne aus der Tatsache, dass jeder seine eigene Meinung und sein eigenes Textverständnis haben kann, ableiten, dass jede dieser Meinungen gleichermaßen angemessen ist. Das ist falsch.

    Ein Textverständnis, dass sich am Text nicht belegen läßt, ist einfach schlecht. Ein Begriffsverständnis, das keiner ausser Ihnen teilt, verurteilt Sie zur kommunikativen Isolation und tendenziöses Geblubber macht Sie darüber hinaus auch noch unsympathisch.

    Fakten werden immer nur interpretiert, was aber Höcke & Co (und mutmaßlich auch Sie) tun, ist, Sachverhalte für einen ganzen anderen Zusammenhang zu missbrauchen. Dass nennt man instrumentalisieren.
    Sie bleiben immer noch den konkreten Beleg schuldig, wie Frau Lucas hier etwas instrumentalisiert.

    @Stefan Pannor

    Danke!

  52. @ PitPitPat #58
    „Ein Textverständnis, dass sich am Text nicht belegen läßt, ist einfach schlecht.“
    Man braucht kein besonderes Textverständnis, um zu erkennen, dass Argumente, die auf irgendwelchen Posts von irgendwelchen Saschas auf irgendwelchen Facebookseiten aufbauen, unseriös sind. Ganz ähnlich baut man sich auf genau solchen Seiten irgendwelche Popanze mit Zitaten von Indymedia zusammen und schiebt sie der Linkspartei in die Schuhe.
    „(und mutmaßlich auch Sie)“
    Auch diese Mutmaßung ist völlig unseriös (und unverschämt). Sie kennen anscheinend die Person ‚Bertsen‘ ausschließlich über die Kommentare oben. Was Sie dort nicht durch Zitate belegen können, sollten Sie sich dann auch einfach verkneifen, weil es sich um reinee, unbegründete und unbegründbare Unterstellung handelt.

  53. Ich bezweifle mal ganz pauschal als Nicht-Frau, dass es „früher“, also vor fünf oder sechs Jahren, keine Frauen gab, die Angst davor hatten, durch dunkle Unterführungen zu gehen. Wenn Höcke so tut, als käme das plötzlich und wegen der Willkommenskultur, ist das schon von daher Blödsinn.
    „Angst“ ist weiterhin so oder so ein eher schlechtes Argument. Wenn soundsoviel Frauen sich „besonders“ von Ausländern oder Flüchtlingen bedroht fühlen, ist das eben eine „gefühlte“ Bedrohung. Es gibt auch Leute, die Angst vor offenen Plätzen haben. Oder umgekehrt, es gibt auch Leute, die Angst vor der AfD haben – ist die AfD deshalb etwa böse? Schock!

    @Bertsen,
    Ich habe in Bezug auf die Silvesternacht in Köln schon Sachen im Tenor „Die aber auch!“ gelesen, bei denen ich mich frage, ob das nicht wirklich ein paar Nummern zu pauschal ist. In diesem hier wird aber auf konkrete Beispiele Bezug genommen.
    Ob jetzt die Kommentare zu einem Foto von einem Tatoo von einem Adler, bei dem man nicht sieht, was er in Klauen hält (Ein Hakenkreuz? Ich hoffe, es ist kein Hakenkreuz.), jetzt unbedingt die besten Beweise entweder für die Grundlosigkeit der Angst sind oder aber der Doppelmoral der Angstverbreiter, sehe ich gerade auch nicht.
    Dafür zeigt das Beispiel mit dem Gerichtsurteil, das völlig durch den Mixer gequirlt wurde, bevor man es wiedergab, wie sehr Angst das klare Denken behindert. Das wird tatsächlich detailliert aufgedröselt und der AfD zugeordnet. Und, nebenbei, Kampfrhetorik wie „Richter vergewaltigen Rechtssystem“ bei einem Fall, wo jemand aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde, ist jetzt generell nicht ganz das, was ich von Politikern in einem Rechtsstaat erwarte.

  54. @ Stefan Pannor #60
    Also definitiv keine programmatische Aussage von von Storch mit Mäusen und Kühen, sondern ein missglückter Versuch der Readktion über die Inkonsistenz in der MAZ, die den Täter einmal einen „Brandenburger“ nennt und einmal einen „Türken“. Auch nicht schön. Schade, ich hätte die AfD-Führungsebene soooo gerne des eindeutig unbelehrbaren Rassismus überführt!

    @ Mycroft #62
    „Kampfrhetorik wie ‚Richter vergewaltigen Rechtssystem’“
    Stimmt, die Rhetorik schießt ein Stück über das Ziel hinaus. Aber ein kleiner Exkurs über die Frage, inwieweit das Urteil mit dem hochpropagierten Satz „Nein heißt nein“ zu vereinbaren ist, hätte auch der Gegenseite nicht schlecht zu Gesicht gestanden. Die scheint mir ein wenig unter dem Ziel hindurch zu schießen. Wurde diese weltbewegende Errungenschaft nicht vor ein paar Monaten mit dem allergrößten Tamtam einschlägig abgefeiert? Es ist eben DOPPELT komisch, wenn der #aufschrei dazu nur von rechts kommt. Schade, wenn man sich nur auf eine konzentriert, kaum dass kein Brüderle greifbar ist, sondern eben ein Kardeshle. Das hinterlässt eben doch ein Geschmäckle, aber ein doppeltes.

  55. @ meine neuen Freunde, Stefan und PIT: Diese ganze AfD-Propaganda-Kackscheisse funktioniert nur so gut, weil die Gegenseite (hier schön zu besichtigen in form von – euch z.B.) wortreich ein genauso verzerrtes Bild der Realität, im Namen der Humanität oder was weiss ich, zu zeichnen versucht – statt anzuerkennen, dass es Probleme mit unseren neuen Freunden gibt. Stattdessen wird, wie hier geschehen, gerne mal auf die deutschen verwiesen, die ja schon immer vergewaltigt haben. (Das ist quasi die Definition von whataboutism, Stefan. Ist das so schwer?). Oder irgendwas mit Nazis.

    Natürlich gab und gibt es kriminelle Deutsche; natürlich gibt es kriminelle Flüchtlinge. Müssen wir darüber sprechen? Nein, oder?
    Der Unterschied ist, letztere sind „neu“ – und immer noch zu Gast. Und nehmen unsere Gastfreundschaft in Anspruch, was wir uns Milliarden kosten lassen. Ich finde schon, dass es eine andere Qualität hat, ob man sich als Gast daneben benimmt oder als Einheimischer. Aber das ist nebensächlich, was ich da finde, andere können das von mir aus anders sehen. Denn die allermeisten benehmen sich sowieso gut – aber eine laute, sehr präsente Minderheit fällt ziemlich dumm auf. Mit Gewalt, Kriminalität und sexuellen Delikten. Und diese kommen zu der vorhandenen, „deutschen“ Gewalt hinzu. Siehe Kriminalitätsstatistik. Die Zahlen steigen. Dank der Einwanderer. Relativ? Absolut? Egal. Denn da wären wir bei der gefühlten Angst, die Ihr und die Autorin mit Hinweis auf Statistiken und Wahrscheinlichkeiten verbieten wollen oder klein machen wollen.
    Aber: Die Menschen sind nicht blind: Vor fünf, sechs Jahren gab es keine Schilder auf arabisch in Schwimmbädern, die darauf hinweisen, dass man Frauen nicht betatscht oder verbal angeht. Gab es vor 5-6 Jahren regelmäßig Massenschlägereien unter Zuwanderergruppen? Ich kann mich nicht erinnern.
    Sogar linke Diskobetreiber mussten (nach langem zögern und zaudern) zugeben, dass eine erhöhte Migrantenquote auf Ihren Veranstaltungen zu Problemen führt. Eine falsch gemeinte Toleranz hat dazu geführt, dass für Frauen gedachte Schutzräume zu Täterschutzräumen wurden. Allein dafür, diese Tatsache auszusprechen, gab reichlich Gegenwind und Anfeindungen – aus eigenen Reihen. Wenn man Probleme einfach ausblendet – ist das die Lösung? Rhetorische Frage.

    Und das ist auch hier zu besichtigen; Die rechten instrumentalisieren die Taten von Flüchtlingen um Ängste zu schüren und ein Zerrbild der Realität zu zeichnen, während die Gegenseite Kriminalitätsstatistiken schönredet, um der AfD ein Bild entgegenzusetzen, welches aber auch nicht Realität entspricht, was jeder sehen kann, der mal durch ein Türkenviertel jeder beliebigen grösseren deutschen Stadt wandert.

    Und ich frage mich die ganze Zeit, warum es so schwer ist, die Mitte zu finden.

    Was ich sagen will: Ihr (Stefan und PITI und die Autorin des Artikels) seid wie die AfD, Ihr merkt es bloß nicht. Und Ihr spielt ihr mit eurer Ignoranz in die Karten, was ich lustig finde.

  56. „Ich finde schon, dass es eine andere Qualität hat, ob man sich als Gast daneben benimmt oder als Einheimischer. “

    Das fasst sehr schön zusammen, woran Sie scheitern: an der Gleichstellung aller Menschen vor Gericht, Gott und dem Seitenbetreiber.

    Wer Menschen in zweierlei Wertigkeit aufteilt, der will keine Mitte. Der will etwas weit jenseits davon. Wovon ja auch Ihre AfD-getränkte Sprache zeugt. (Nehmen Sie es mir nicht übel, aber man erkennt Filterblasen sehr oft an der Wortwahl.)

  57. @ Bertsen #64 wg. Pannor #65
    Lassen Sie sich von Pannor nicht zum Gegenextremismus provozieren! Er versteht einfach grundsätzlich nicht, dass es für JEDEN Staat dieser Welt Staatsbürger gibt und Nicht-Staatsbürger und dass KEIN Staat diese Unterscheidung aufgeben kann, ohne sich selbst aufzugeben. Er ist ein deutscher Idealist, der Probleme mit der Realität hat, nicht böse, sondern nur anstrengend.
    Diese Realität sagt, dass jedes soziale Konstrukt (Familie, Verein, Gemeinde, Kirche, Nation) ein Drinnen und ein Draußen kennt, dass eine gewisse Durchlässigkeit unbedingt erforderlich ist, aber niemals die Aufgabe der Idee eine Zugehörigkeit.
    Hier noch etwas Munition zu diesem Thema:
    https://hintermbusch.wordpress.com/2016/07/07/anti-populismus-und-anti-nationismus/
    Garantiert Extremismus-frei :-)

  58. @Bertsen

    In meinen Augen liegen sie einmal richtig und zweimal falsch:

    Ja, es gibt Menschen, die einen positiven Rassimus vertreten, der auf eine bestimmte Art extrem borniert wirkt.

    und Nein: Frau Lucas, Stefan Pannor oder mir zu unterstellen, wir wären positive Rassisten, geht immer noch am Kern des Artikels und an meiner Kritik ihres Kommentars vorbei. – Ungeachtet der Möglichkeit, dass wir positive Rassisten sein könnten.

    und Nein: Auch wenn positiver Rassismus nervig und auch gefährlich sein kann, er ist nicht verantwortlich für das Erstarken des üblichen Rassismus. Denn jeder ist für sich selbst verantwortlich – auch für seinen Rassismus.

    Meinetwegen können wir es gut sein lassen,

    pit

  59. @Andreas Müller, #63,
    wen meinen Sie jetzt mit „Gegenseite“? Vergewaltigungen müssen wie alle anderen Verbrechen bewiesen werden. Dazu gibt es gewisse Anforderungen, was als Beweis gilt und was nicht. Diese Anforderungen sind gleich, egal, ob der Beschuldigte männlich oder weiblich, Inländer oder Ausländer, links oder rechts ist. Im konkreten Fall konnte der Sachverhalt nicht hinreichend bewiesen werden, ergo kam es zum Freispruch. Ich weiß nicht, ob eine Vergewaltigung stattgefunden hat, weil ich nicht dabei war. Ich weiß jetzt auch nicht genau, wieso Sie nach einem Diskurs zum Thema „Nein heißt nein“ fragen. Offenbar ist die Frage strittig und letztendlich ungeklärt gewesen, ob es ein „Nein“ gab.
    Insofern schießt die Aussage „Richter vergewaltigt Rechtsstaat“ sehr weit über das Ziel hinaus, sofern das Ziel nicht sein soll, rechtsstaatliche Verfahren abzulehnen.
    Und ja, es gibt auch Leute, die solche Prozessausgänge kritisieren, und nicht in der AfD sind. Dergleichen lehne ich auch ab.

  60. Der inerte Sexismus der selbsternannten Frauenverteidiger soll, kann und darf einfach nicht Thema sein, obwohl es halt Thema ist, stattdessen soll, kann und darf aber gern lang und breit und ergebnislos über Vergewaltigungen durch Ausländer und ein Rechtssystem geredet werden, das diese nicht im Sinne des Wutbürgers bestraft. Und schon ist das Thema gewendet.

    Derailing, wie gesagt.

    Es geht ja gar nicht darum, ob das, was Müller sagt, richtig ist. (Nein.) Es geht um die Energie, die er und andere aufwenden, um eine sachliche Debatte über bestimmte Themen aktiv zu vermeiden, indem sie penetrant andere Themen anbringen.

    Dahinter steckt, irgendwie, die gleiche selbstgerechte Haltung, besser als andere zu wissen, was richtig ist, die wohl auch die Frauenretter vom rechten Rand antreibt.

  61. @ Stefan Pannor
    „der inerte Sexismus“
    Was ist denn ein „inerter“ Sexismus? Ich kenne „inert“ nur bei chemischen Stoffen, die unwillig sind zu reagieren. Beunruhigt Sie der explosive Sexismus wirklich weniger? Der mit Abschleppseil und langem Messer?
    „Derailing, wie gesagt.“
    Ich verstehe ja, dass Sie frustriert sind, wenn Leute nicht über die Stöckchen springen wollen, die Sie ihnen hinhalten, und nicht in dem kleinen Karo tanzen wollen, das Sie abmarkieren. Aber braucht es wirklich ein Lehnwort, um diesen ganz profanen Frust mit Weihrauch einzunebeln?

  62. „Erst wenn die letzte Diskussion für derailed erklärt worden ist,
    das letzte lateinische Sprüchlein in die Runde geworfen ist,
    der letzte Diskutant gehitlert wurde,
    werdet Ihr erkennen…nein. Werdet ihr nicht.
    – Weissagung des Bertsens

    Wieder eine Internetdiskussion erfolgreich durch den Einsatz von Realitätsbezügen derailed, Mission erfüllt. Erkenntnisgewinn: _.

    Komm Herr Müller, wir gehen. Hier gibt es nichts mehr für uns zu tun.

  63. Mycroft, Stefan Pannor, PitPat
    Danke, die gewohnt sachlichen, argumentativen Beiträge.

    @Bertsen 64
    „Vor fünf, sechs Jahren gab es keine Schilder auf arabisch in Schwimmbädern, die darauf hinweisen, dass man Frauen nicht betatscht oder verbal angeht.“
    Aber es hätte vor 30 Jahren geholfen, wenn solche Schilder auf deutsch herumgehangen hätten. Nur hat sich eben keiner einen Scheiß darum gekümmert, dass Frauen betatscht und vergewaltigt wurden.
    Die Plakate in Landessprache „Wenn sie schläft, heißt das „nein“!“ hängen auch erst seit 3 Jahren in meinem Wohnort herum.
    Sie könnten ja mal überlegen, ob das Auftauchen solcher Schilder nicht eher einem allgemeinen Bewusstsein entsprungen sind, dass sexuelle Belästigung scheiße ist.

    @all

    Manche von uns mögen es ja nicht zugeben, aber Ausdrücke wie „Gäste“, „neue Freunde“ (das allein ist schon so dämlich und abgeschmackt, dass es mehr über die Nutzer aussagt als über das Ziel ihres Angriffs) etc. können problemlos mit „junge Männer“ ersetzt werden. Massenschlägereien sind nichts Neues, das hieß nur früher „Schützenfest“ und ist wertvolles Kulturgut.

    Jeder, aber auch jeder Vorwurf dieser Seite passt weniger auf „Ausländer“ sondern eher auf „junge, schlecht sozialisierte, in ihrer Schwäche gegenüber ihrer Peer-Group und im Sexismus gefange Männer“, egal welcher Hautfarbe oder Herkunft.
    Die korrekte Schlußfolgerung wäre, die friedlichen Mitglieder der Gesellschaft vor solch jungen, aggressiven Männern allgemein zu beschützen. Wie das aussieht, wissen alle noch aus Erfahrung, die die Einführung von Frauenparkplätzen mitbekommen haben.

    Ich bin alt genug, um mich noch zu erinnern, wie die „Konservativen“ gegen die Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe gewettert haben, und die meisten von uns erinnern sich auch noch an all die Häme gegen #Aufschrei. Wann immer Frauen in Deutschland sagten: wir wollen nicht sexuell belästigt oder vergewaltigt werden, kam von rechts der Mitte ein lautes, einstimmiges „FUCK YOU!“ zurück.
    Aber sobald man es den Andersfarbigen anhängen kann, sind alle plötzlich tooootal auf der Seite der Frauen. Und erwarten auch noch Dankbarkeit von uns.
    Aber alle Freiheiten, die ich als Frau heutzutage habe, mussten sich Generationen vor mir mit Gewalt, Demonstrationen, Gerichtsverfahren, Gefängnisstrafen etc. von denen erkämpfen, die jetzt wollen, dass ich mich auf ihre Seite stelle, nur weil sie ja gegen „die vergewaltigenden Ausländer“ sind.

    Aber ich – und alle Frauen, die ich kenne – sind nicht gegen vergewaltigende Ausländer.

    Wir sind gegen Vergewaltiger.

    Diejenigen, die immer nur den vergewaltigenden Ausländer im Banner führen, können sich ihre beschissene Doppelmoral in die Haare schmieren. Eure Gruppe ist keinen Deut besser.

    Die Statistik ist eindeutig: nicht „der Flüchtling / Ausländer / Syrer / Asylsuchende“ ist die größe Gefahr für uns, sondern unsere Väter, Brüder, Onkel, Familienfreunde und Partner.
    Und all die Propaganda der AfD ändert nichts daran. Was die Propaganda der AfD aber erreicht: sie beschützt deutsche Vergewaltiger. Weil gegen die nichts unternommen werden braucht, wenn sie lt Propaganda nicht existieren.

    Es gibt in meinem Freundeskreis keine einzige Frau, die noch nicht zumindest eine versuchte Vergewaltigung hinter sich hat. Die meisten in ihren 20ern. Wir sind Mitte 40. Rechnet euch aus, wie viele Asylsuchende da wohl Täter waren.

    War das jetzt ENDLICH mal deutlich genug?

  64. @EARONN
    PIT PAT hat von Anfang an sehr sachlich beleidigt, das stimmt.

    Hier kann man lesen, wohin unendliche Toleranz führen kann:

    https://www.conne-island.de/news/191.html

    tl;dr:
    Flüchtlinge werden für wenig Geld in einen von linken geführten Club gelassen; Was dann passierte, wirst Du nicht glauben!

    „Die stark autoritär und patriarchal geprägte Sozialisation in einigen Herkunftsländern Geflüchteter und die Freizügigkeit der westlichen (Feier-)Kultur bilden auch bei uns mitunter eine explosive Mischung. Sexistische Anmachen und körperliche Übergriffe sind in diesem Zusammenhang im Conne Island und in anderen Clubs vermehrt aufgetreten – auch mit der Konsequenz, dass weibliche Gäste auf Besuche verzichten, um Übergriffen und Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen. Hierbei müssen wir uns ganz klar die Frage stellen, ob wir uns als Plenum ausreichend solidarisch mit den Betroffenen gezeigt oder auf den antisexistischen Bemühungen der letzten Jahre ausgeruht haben.

    Aufgefallen ist außerdem der Missbrauch des „Refugees-Fuffzigers“ durch junge Männer mit Migrationshintergrund, die in größeren Gruppen insbesondere Tanzveranstaltungen am Wochenende besuchen und den geringen Eintritt gern bezahlen um dort für Stress zu sorgen. Eine Statuskontrolle der Personen am Einlass ist jedoch in den seltensten Fällen möglich und von unserer Seite auch nicht gewünscht.
    …“

    Aber aber aber! Die Deutschen erst! Und vor 30 Jahren wars hier auch schlimm und vor 100 Jahren durften Frauen hier nicht mal wählen. Verrückt.

  65. @ EARONN
    „sie beschützt deutsche Vergewaltiger. Weil gegen die nichts unternommen werden braucht, wenn sie lt. Propaganda nicht existieren.“
    Sehr durchsichtig: Don Quichote bekämpft etwas, das niemand (je) behauptet hat. Aber natürlich total heldenhaft.

  66. Bertsen:
    Dass Sie ständig neue Fässer aufmachen, anstatt auf Argumente zu antworten, weist darauf hin, dass Sie keine Gegenargumente besitzen.

    Ich gehe daher davon aus, dass Ihr Verhalten tatsächlich nur schlecht verbrämte Ausländerfeindlichkeit ist, die Sie mit vorgeschobenen Gründen verstecken wollen.

    Ihnen liegt offenbar nicht an einer ernsthaften Debatte. Sie wollen nur Vergewaltigungsopfer für Ihre Agenda missbrauchen.

    Wie widerlich ein solches Verhalten ist, soll jeder für sich selbst entscheiden.

    @Mitleserin
    Vielen Dank für die Unterstützung. :)
    (Und ich hoffe, dir blieben ernsthaftere schlechte Erfahrungen erspart)

  67. @Andreas Müller
    Das nennt man „schlussfolgern“.

    Und gerade von Ihnen habe ich bislang noch sehr wenig Eingeständnisse gelesen, dass schon vor dem Eintreffen der Flüchtlinge Vergewaltigung ein Problem gewesen ist.
    Aber Sie können das ja sicherlich widerlegen, indem Sie die langen Blogartikel und zahlreichen Kommentare verlinken, in denen Sie deutsche Vergewaltiger ebenso angeprangert haben, wie nichtdeutsche.

    Ansonsten gilt dasselbe wie bei Bertsen.

  68. @ EARONN
    „die langen Blogartikel und zahlreichen Kommentare verlinken, in denen Sie deutsche Vergewaltiger ebenso angeprangert haben, wie nichtdeutsche.“
    Da muss ich Sie enttäuschen. Ich habe nie Blogartikel über Vergewaltigungen geschrieben, weder über deutsche noch nichtdeutsche, noch selbst Versuche erlitten oder unternommen. Nicht mein Leib- und Magen-Thema.
    Mich interessiert es viel mehr, wie sich Menschen (und ganze Gesellschaften) so tief in das Abstraktum Vergewaltigung vergraben und das richtige Sprechen darüber, dass sie völlig gleichgültig werden gegen die reale Tat oder sogar solidarisch mit den Tätern. Das sind spannende geistige Prozesse, Verfallsprozesse.

  69. Immer gut, wenn Männer besser als Frauen wissen, was sexuelle Gewalt gegen Frauen ist und wie man darüber zu reden hat.

    Ich mag den Begriff „mansplaining“ auch nicht so dolle, er wird manchmal zu leichtfertig benutzt (oder seine Bedeutung hat sich noch nicht ganz rumgesprochen), aber er existiert nicht ohne Grund und Sinn.

  70. @ Bertsen

    Ihr Conne-Island-Link zeigt sehr gut, wohin Die Bemühung, Sexismus, Rassismus und Antisemitismus zu bekämpfen, führen kann: In eine vielschichtige und differenzierte Diskussion.

    Ihre Lehre aus dem Artikel lautet dagegen: ‚Unendliche Toleranz kann nicht funktionieren. Sogar Linke sehen das ein.‘
    Interessant ist, dass es in dem Text um die Probleme der Verteidigung von Werten geht und eben nicht um unendliche Toleranz.
    Da ich Ihre Lesekompetenz bereits sachlich beleidigt habe, muss ich das ja nicht nochmal machen. Aber ich möchte Ihrer Selbstreflektion noch einmal eine goldene Brücke bauen:

    Frau Lucas Kernaussagen sind:
    1. Laut AfD und anderen Rechten „droht [unseren Frauen] Gefahr durch andere Männer, denen unsere Frauen nicht gehören“.
    2. Von der AfD und anderen werden“ Opfer sexualisierter Gewalt für rassistische Meinungsmache instrumentalisiert“.
    3. (Sexuelle) Gewalt gibt es in jeder Gesellschaft und sie ist immer abzulehnen.
    4. Die mutmaßlichen Beschützer der deutschen Frauen zeigen häufig sexistisches Verhalten, das teils die gleiche Form wie das von ihnen verurteilte Verhalten von Flüchtlingen (‚Ficki-Ficki‘) hat.

    Daraus machen Sie:

    1. Frau Lucas leugnet, dass von Flüchtlingen mehr sexuelle Gewalt ausgeht. (Quatsch)
    2. Stattdessen hackt sie auf Deutschen rum (Auch Quatsch)
    3. Sie ist genau wie die AfD (Aller guten Dinge sind drei: Quatsch)
    4. Ihr könnt alle nicht diskutieren (…)

    Machen Sie was draus,

    pit

    @Earonn

    danke, das Kompliment gebe ich gerne zurück!

  71. @ Bertsen/Conne Island,
    ja, Ihr Link ist ein Beispiel, dass man tatsächlich zu naiv sein kann. Daraus wurde die Konsequenz gezogen, nicht mehr zu naiv zu sein. Und keine Doppelmoral zu fahren, und Sexismus, Rassismus und Whateversonstnochismus gleichermaßen nicht zu dulden, egal, bei wem das auftritt. Also eben keinen positiven Rassismus zu propagieren.
    Joah, ist doch gut.

    Im Unterschied dazu wird von der AfD suggeriert:
    – vor Beginn der der Flüchtlingskrise hätten Frauen in D. keine/viel weniger Angst vor Vergewaltigungen gehabt (was sehr naiv/naiv wäre)
    – die angeblich oder tatsächlich gestiegene Angst korrespondiere mit einem gestiegenen Risiko (und nicht etwa mit gestiegener AfD-Propaganda)
    – Flüchtlinge aus muslimischen Ländern hätten wegen ihrer Sozialisation weniger Hemmungen
    – unsere Rechtssprechung passe sich dem an

    Zu letzteren beiden: wie Diebe und Mörder auch sind Vergewaltiger wohl meistens im Klaren, dass das jeweilige Opfer ihres Verbrechens nicht das Opfer dieses Verbrechens werden will. Und die Strafe für Vergewaltigung ist in manchen islamischen Ländern sehr hoch.

    Um mal den advocatus islamicus zu geben: „Wenn wir in D. in einer rape-culture leben, liegt das an unserer christlich-humanistischen Gutmenschengesetzgebung.“

  72. @Mycroft:
    Ja, das ist gut, zu das Offensichtliche auszusprechen. Und die Naivität abzulegen. Einfache Lösungen gibt es nicht. Das ist klar.
    Hier klappt es aber noch nicht so gut, das offensichtliche anzuerkennen.

    EARON sagt: Jeder, aber auch jeder Vorwurf dieser Seite passt weniger auf „Ausländer“ sondern eher auf „junge, schlecht sozialisierte, in ihrer Schwäche gegenüber ihrer Peer-Group und im Sexismus gefange Männer“, egal welcher Hautfarbe oder Herkunft.

    Du sagst, die AfD suggeriere:
    – vor Beginn der der Flüchtlingskrise hätten Frauen in D. keine/viel weniger Angst vor Vergewaltigungen gehabt (was sehr naiv/naiv wäre)
    – die angeblich oder tatsächlich gestiegene Angst korrespondiere mit einem gestiegenen Risiko (und nicht etwa mit gestiegener AfD-Propaganda)
    – Flüchtlinge aus muslimischen Ländern hätten wegen ihrer Sozialisation weniger Hemmungen

    Die AfD suggeriert:

    – es gibt mehr Vorfälle
    – es gibt eine neue Qualität der Vorfälle
    – Frauen gehen deswegen nicht mehr feiern (aus…wie nennt man das noch, wenn man Angst vor etwas hat? Ähhhm. Angst?)
    – Die stark autoritär und patriarchal geprägte Sozialisation in einigen Herkunftsländern Geflüchteter und die Freizügigkeit der westlichen (Feier-)Kultur bilden auch bei uns mitunter eine explosive Mischung.

    Immer dieser AfD-Sprech! Oh nein, mein Fehler, das war ja aus dem Conne-Island-Text…

    Ja, die AfD spielt mit Ängsten. Das ist schlimm. Aber noch mal: Das funktioniert nur, wenn sich die diejenigen, die Angst haben, nicht gehört fühlen. Da ist der Link von @Leo ja wirklich interessant.

    Einige Menschen haben also mehr Angst als vor einigen Jahren. Es gibt mehr Sexualdelikte, woran Flüchtlinge/Migranten/EU-Ausländer und Asylanten die Hauptschuld tragen.

    Oder was sagt euch Leuten hier die Polizeistatistik? Wie ist eure Interpretation? Ich habe eine gelesen, die besagt:
    „Zuwanderer waren 2016, selbst wenn man sämtliche ausländerrechtlichen Straftaten wie etwa den illegalen Aufenthalt herausrechnet, überdurchschnittlich an der gesamten registrierten Kriminalität beteiligt. Obwohl sie in der Regel nur zwischen 0,5 und 2,5 Prozent der Wohnbevölkerung in einem Bundesland ausmachen, stellten sie bis zu 10 Prozent aller tatverdächtigen Straftäter.“

    http://www.zeit.de/2017/17/kriminalitaet-fluechtlinge-zunahme-gewalttaten-statistik

    Was ich sagen will: Die AfD ist nicht das (Grund)-Problem, nur ein widerliches Symptom. Und sich an der AfD abzuarbeiten, geht am Kern vorbei. Und die Bigotterie deutscher Männer (mit Facebook-Kommentaren?! Ernsthaft? Mit Facebook-Kommentaren kann ich alles „beweisen“…die Existenz der Hohlerde z.B…und Clinton ist übrigens Reptiloidin. Schon gewusst?) anprangern zu wollen, wird weder an der Angst der Menschen noch am Vorhandensein der AfD etwas ändern.

    Ein Schritt, der AfD den Wind aus den Segeln zu nehmen, wäre meines Erachtens:
    Eine ehrliche Debatte führen: Wir müssen da über Hautfarbe und Herkunft reden (dürfen), wo sie eine Rolle bei Gewalt und sexueller Gewalt spielt (und gleichzeitig natürlich genau benennen, was hier unter deutschen falsch läuft, davon gibt es auch mehr als genug). Das offensichtliche anerkennen.
    Und dann drüber sprechen, wo der Weg für uns langgeht. Lösungen finden. Gangbare Lösungen, irgendwo in der Mitte zwischen den Kuscheltierwerfern und den Nazis.

    Wenn dann noch die Politik den Eindruck vermitteln würde, sie hätte irgendeinen Plan dieser Flüchtlingskrise, gäbe es fast keinen Grund mehr, der AfD Gehör zu schenken.

  73. @Bertsen
    Und wenn dann etwas „anerkannt“ und „der Weg dazwischen“ gegangen wird – Schilder in Badeanstalten – passiert folgendes:
    „Aber: Die Menschen sind nicht blind: Vor fünf, sechs Jahren gab es keine Schilder auf arabisch in Schwimmbädern, die darauf hinweisen, dass man Frauen nicht betatscht oder verbal angeht. Gab es vor 5-6 Jahren regelmäßig Massenschlägereien unter Zuwanderergruppen? Ich kann mich nicht erinnern.“

    Kann mir übrigens mal erklären, warum einige hier meinen Namen zwingend in Großbuchstaben und möglichst auch noch falsch schreiben müssen? Ich bin Mitte 40, aber noch nicht altersblind. :p

    Jemand könnte Bersten vielleicht auch mal erklären, was die Alters/Geschlechtsstruktur für einen Einfluss auf die Kriminalitätsstatistik hat.
    Der Ärmste wird sich an keiner Berufsschule mehr vorbeitrauen, denn auch deren Klientel taucht häufiger in Kriminalitätsstatistiken auf als der Durchschnitt.

    So, und jetzt warte ich auf die Debatte über sexuelle Gewalt durch deutsche Männer. Ich meine die, bei der mir nicht von Männern erklärt wird, was ich falsch verstehe, und dass „man ja nicht mal mehr flirten darf“. Die andere. Die ehrliche.

  74. @ Bertsen
    Sie trauen sich was: mit so einer Statistik den Gläubigen unter die Augen zu treten! Das wird zu einer Moralkeulung führen.
    Deshalb prophylaktisch schon jetzt ein wenig Satire:
    Hier schimpft der Ressortchef
    Die schuldmindernde Wirkung einer Kultur darf nicht benutzt werden, um diese Kultur unter Generalverdacht zu stellen
    Es ist immer wieder ein gefundenes Fressen für das selbsternannte Volksempfinden, geschürt durch noch selbsternanntere Vulgärpopulisten. Ein Bub oder sonstiger Gastarbeitsloser macht etwas Schlimmes, und das Gericht verhängt nicht die Höchststrafe, wie der Zorn der Rachebürger es begierig verlangt, sondern berücksichtigt die Kultur des Angeklagten, durch die er den Unrechtsgehalt seines Tuns anders einschätzt als der einseitige Kolonialwesten. Wer nun aber meint, einen Freifahrschein für die Generalverdächtigung zu haben, diese Kultur begünstige Verbrechen oder sei per se exorbitant, ist weder Jurist noch kultursensibel. Nur die Achtung der uns fremden Kultur ebnet dem Kulturling den Weg in die Integration. Strafe jedenfalls nicht.

  75. @86: was ist eigentlich so schwierig dran, beim Thema zu bleiben und nicht starrsinnig etwas widerlegen zu wollen, was niemand hier behauptet hat?
    Ja, es gibt überdurchschnittlich mehr Straftaten unter Zuwanderern. Übrigens leben Weintrinker auch länger, also los und Weinflaschen statt Bierkisten kaufen!

  76. @Bertsen, #86

    Eine ehrliche Debatte führen: Wir müssen da über Hautfarbe und Herkunft reden (dürfen), wo sie eine Rolle bei Gewalt und sexueller Gewalt spielt (und gleichzeitig natürlich genau benennen, was hier unter deutschen falsch läuft, davon gibt es auch mehr als genug).

    Meine Güte. Diese Debatte wird schon seit Ewigkeiten geführt. Ergebnis – Inga möge mich bitte korrigieren – seriöser Forschung ist da eindeutig: Soziales Millieu, Bildungschancen, Aufstiegschancen, etc. etc. sind die entscheidenden Markmale. Hautfarbe (ERNSTHAFT?!) und Herkunft spielen – wenn überhaupt – nur eine marginale Rolle.

    Anscheinend aber nicht das Offensichtliche, das Sie anzuerkennen bereit sind.

  77. @Bertsen, #87:
    Gaaanz, ganz oben im Artikel steht eine Statistik. Das ist keine Polizeistatistik. Das ist eine Umfrage. Wie viele Frauen wovor Angst haben. Mit der schlauen Überschrift: „Umfrage enthüllt:“ Jai!

    Männliche Jugendliche und junge Männer sind in Kriminalstatistiken proportional häufiger vertreten als bspw. Rentnerinnen. Das heißt nicht, dass Rentnerinnen generell bessere Menschen sind, sondern liegt daran, dass für die meisten Verbrechen körperliche Kraft von Vorteil ist, und Leute um die 20 sind im Schnitt fitter als die älteren und stärker als die jüngeren, und Männer sind im Schnitt kräftiger als Frauen. Andere Berufe, wo man bevorzugt Männer um die 20 einsetzt, sind daher auch Soldat und Fußballspieler. Es wäre mir neu, dass das in bspw. Saudi-Arabien grundsätzlich anders wäre. (Um das nä. What-about? abzukürzen: das ist nicht antifeministisch.)
    Wenn die AfD mit der Polizeistatistik käme, nach der „Flüchtlinge“ überproportional häufiger als „Einheimische“ als Verdächtige (noch nicht mal als Verurteilte) auftauchen, wäre mein spontaner Gedanke, dass das ja tatsächlich daran liegen könnte, dass „Flüchtlinge“ einen größeren Anteil an jungen Männern haben als „Einheimische“, was wiederum daran liegt, dass derselbe Körperbau, der Männer um die 20 zu besonders leistungsstarken Verbrechern, Soldaten oder Fußballspielern macht, auch ganz nützlich ist, wenn man zu Fuß nach Europa auswandern will, wohingegen Rentnerinnen von den zu erwartenden Strapazen eher abgeschreckt werden. Das verzerrt die Statistik.
    Ein fairer Vergleich der Polizeistatistiken wäre, wenn man die Statistik nach Geschlecht und Alter bereinigt. Und selbst wenn dann immer noch ein Überhang übrig bliebe, wäre das immer noch kein Argument gegen die Aufnahme von Flüchtlingen, weil das ja nur hieße: „Weil einige von Euch kriminell sind oder werden können, helfen wir keinen von Euch.“ Alle Menschen können kriminell werden. Ergo müsste man nie jemanden helfen.

    Und ja, nicht die AfD ist das Problem, sondern die Leute in der AfD, die keine legitimen Argumente bringen. Ich kann nachvollziehen, dass man bei der Gegenrede dann auch nicht mehr auf präzise Argumente achtet, sondern Random-FB-Posts nimmt. Wozu mehr Mühe bei Leuten, die erst Angst schüren und dann diese Angst als Argument verstanden wissen wollen?

    Nebenbei, meinen Sie, ich werfe mit Stofftieren? Ich nenne die Religion, um die es in der Kampagne geht, Kulturismus ist ja viel hipper als Rassismus, ich nenne Gründe, die dazu führen, dass bestimmte Menschen häufiger in der Polizeistatistik landen als andere, Gründe, wohlgemerkt, keine Entschuldigungen, ich kritisiere in der Sache und ich mache mich nicht mehr über die wehleidige Jammerlappigkeit der AfD lustig, als den Umständen nach leider unvermeidbar ist.
    Ist Ihnen das nicht ehrlich genug?

  78. Ich würde mit euch allen gerne mal einen Kaffee trinken gehen. War doch fast konstruktiv bis hierher, für ne Internetdiskussion jedenfalls nicht schlecht. Ich werde jetzt versuchen, nix mehr zu schreiben, da wir uns im Kreis drehen. Ihr habt gewonnen, wenn Ihr wollt.

  79. Der immer gleiche Fehler, Debatten als Kampf zu begreifen, den jemand gewinnen muß. Der erklärt auch, warum man so schnell ad-hominem wird und Argumente eigentlich nicht von Belang sind.

    „Für ’ne Internetdiskussion.“ Ja, hm. Ohne so Typen, die Debatten gewinnen wollen, habe ich schon viele gute Internetdiskussionen erlebt. Schwierig wirds, wenn dann solche dazustoßen.

  80. ein paar Anmerkungen
    – „unsere Frauen“ – ganz einfach: die AfD richtet ihre Botschaft an Männer. Warum die Frauen gar nicht erst angesprochen werden, wäre ein Thema für sich. Und richtig: Es formuliert einen Besitzanspruch und suggeriert, dass interkulturelle Partnerschaften abgelegnt werden.
    – sexuelle Gewalt durch Migranten: Ich vermisse den sachlichen Ansatz. Jede Seite argumentiert nach ihrem Gusto. Tatsache ist: Aussagekräftige Statistiken fehlen noch. Und Einzelfälle belegen nichts. Linke und Rechte scheinen immer schon immer schon alles genau zu wissen. Auf der einen Seite: Ausländer sind nicht krimineller als Deutsche. Auf der anderen: das sind alles potentielle Vergewaltiger. Dabei wird erst die Zeit zeigen, wie hoch das Gefahrenpotential ist. Das hängt von vielen Faktoren ab: Gelingt Integration oder kommt es zur Ghettobildung? Sorgen sind berechtigt: Die Chance der jungen Männer, hier eine Partnerin zu finden, ist bei mangelnden Sprachkenntnissen ohne wirtschaftliche Perspektive gering. Das macht sie nicht zu Vergwaltigern, vor allem nicht sofort, aber vielleicht langfristig zu einem höheren Prozentsatz. Islamisten propagieren, die Vergewaltigung Ungläubiger sei kein Problem. An den Quatsch glauben sicher die Wenigsten, aber für Einzelne mag das eine Tat relativieren. Um mehr über dieses Themenfeld zu erfahren, halte ich es für absolut notwendig, die Herkunft (nicht nur Nationalität) von Tätern in den Medien zu nennen, natürlich auch von Deutschen. Dann aber bitte mit etwas mehr Hintergrund, der ja in Gerichtsprozessen aufgerollt wird: Welche Lebensgeschichte, welche Denkweise steckt dahinter? Mit einer Schlagzeile „Flüchtling vergewaltigt deutsche Frau“ ist niemandem geholfen. Wir wissen viel zu wenig.
    – Tatsächlich berücksichtigen Gerichte den sozialen Hintergrund. Ich war selbst Beobachter eines Vergewaltigungsprozesses, in dem der angeklagte Muslim anführte, Vergewaltigungen in der Ehe würden in Syrien gesellschaftlich toleriert, wenngleich sie nicht legal seien. Das Gericht schloss aber aus, dass der Angeklagte über die Strafbarkeit seiner Handlung nicht informiert sei und verhängte eine Haftstrafe.
    – Die Wertvorstellungen einiger, nicht aller Muslime aus den arabischen Ländern haben die hiesigen Standards vielfach noch nicht erreicht. Vielleicht sind sie dort, wo wir in Deutschland vor 50 Jahren waren. Homophobie ist sehr ausgeprägt. Gewalt in der Ehe ist möglicherweise ein Thema. Von Flüchtlingshelfern höre ich regelmäßig, dass die Frauen hier ein neues Selbstbewusstsein gewinnen und es deshalb zu Konflikten und auch Gewalt in Partnerschaften kommt. Auch Machogehabe unter Männern scheint verbreiteter zu sein. Mich wundert, dass gerade Linke diese Aspekte konsequent ausblenden, die sonst höchst empfindlich auf jeden kleinsten Formalfehler beim Gendering reagieren.

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