Notizblog (42)

Die Wut-Maschine

„Bild“ verbreitet die Falschmeldung, ein afghanisches Paar habe den Flieger nach Deutschland verpasst, weil es noch schön am Flughafen shoppen war, und von „Nius“ bis „Compact“ wüten sich alle in Rage. Ein schockierendes Lehrstück über die Produktion und Verwertung von Ressentiments.

Es fällt mir schwer, die folgende Geschichte ohne Verachtung für die Verantwortlichen aufzuschreiben, aber ich versuche es stattdessen für den Anfang mal mit so etwas wie Respekt. Denn auf eine Art ist es natürlich der perfekte Dreh, den „Bild“ gefunden hat, die perfekte Überschrift, um bei ihrer Leserschaft die Wut über die Rettungsflüge aus Afghanistan noch weiter zu schüren: die Wut auf die Afghanen und die Wut auf die Regierung, die sie einfliegen lässt. Eine Wut, die den „Bild“-Leuten offenkundig politisch gut in den Kram passt, und die sich in Klicks und Werbeeinnahmen übersetzt.

Denn dass diese Geschichte mit dieser Schlagzeile viral gehen würde, davon konnten sie bei „Bild“ ausgehen: 

„Bild“-Schlagzeile: „Rettungsflieger gelandet, aber... – Afghanen verpassen Flug, weil sie shoppen waren“. (Falschmeldung)
„Bild“-Falschmeldung vom 1.9.2025

„Bild“-Chefreporter Nikolaus Harbusch beginnt sein Stück raunend mit der deutschen Redensart: „Pünktlichkeit ist eine Zier … “

Dann berichtet er: 

47 schutzbedürftige Afghanen wurden heute in Hannover erwartet. Aber: Nur 45 kamen um 14 Uhr in Hannover an – ein Ehepaar fehlte. Es hatte beim Zwischenstopp in Istanbul die schicken Geschäfte am Terminal aufgesucht – und die Uhr aus dem Blick verloren.

Der Turkish-Airlines-Pilot wollte nicht warten – und ließ das Paar zurück.

Jetzt suchen Beamte deutscher Sicherheitsbehörden nach einem Linienflug, um auch das Ehepaar schnell ins Aufnahmelager Friedland zu bringen. (…)

Sie waren nicht shoppen!

Dieser Artikel erscheint am Nachmittag des 1. September. Es wird danach fast acht Tage dauern, bis „Bild“ diese Darstellung ändert. Nun lautet die Überschrift: 

Afghanen waren doch nicht shoppen

„Bild“-Chefreporter Nikolaus Harbusch schreibt:

Beim jüngsten Flug schutzbedürftiger Afghanen nach Deutschland verliefen die Dinge anders, als BILD zunächst berichtet hatte. (…)

Das Bundesinnenministerium widerspricht der Darstellung über die Gründe des verpassten Flugs. Eine Sprecherin sagte auf BILD-Anfrage: „Auf dem Zwischenstopp war eine ältere Person auf Mobilitätshilfe angewiesen und benötigte zusätzliche Assistenz. Dadurch haben sie und ihre Begleitung den Anschlussflug verpasst.“

Auch das Auswärtige Amt weist die ursprüngliche Darstellung von BILD zurück. „Die Darstellung, dass der Flug aufgrund von Einkäufen verpasst wurde, ist nicht korrekt“, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. „Infolge einer mehr als einstündigen Verspätung des Flugs aus Islamabad nach Istanbul und eines fehlenden zuvor angemeldeten Rollstuhls konnten eine ältere, in ihrer Mobilität eingeschränkte Programmteilnehmerin sowie eine Begleitperson den Anschlussflug in Istanbul nicht erreichen.“

Quelle angeblich: „Behörden“

Und wie kam es zu der falschen Darstellung in „Bild“? Harbusch schiebt es auf von ihm nicht näher benannte „beteiligte Behörden“, die ihm auf Nachfrage gesagt hätten, dass sich „zwei Passagiere beim Zwischenstopp in Istanbul bei der Ladenmeile am Flughafen aufgehalten und die Uhr aus dem Blick verloren hätten“. Nun ja. 

Was „Bild“-Chefreporter Harbusch in seinem neuen Stück am 10. September nicht erwähnt: Die Bundesregierung hat seiner Version der Geschichte schon über eine Woche zuvor widersprochen – gegenüber der rechten Wochenzeitung „Junge Freiheit“. Die hatte zwar zunächst auch die Shopping-Geschichte unter Berufung auf „Angaben von Flughafenmitarbeitern“ gebracht.  

Überschrift aus der „Jungen Freiheit“: „Bundesaufnahmeprogramm – Einkaufen ging vor: Afghanen verpassen Flug nach Deutschland“. (Falschmeldung)
Falschmeldung in der „Jungen Freiheit“ am 2.9.2025

Aber dann hatte sie kurzfristig einfach mal etwas Verrücktes getan und beim Auswärtigen Amt nachgefragt. Von dort bekam die „Junge Freiheit“ ein Dementi, das sie selbst als „deutlich“ und offenbar überzeugend einstufte. Am 2. September veröffentlichte die „Junge Freiheit“ das Statement des Ministeriums, das „Bild“-Chefreporter Nikolaus Harbusch über eine Woche später als vermeintliche Neuigkeit verkaufte. 

Überschrift aus der „Jungen Freiheit“: Eingeflogene Afghanen – Deutschland-Flug wegen ,Shopping‘ verpaßt? Regierung dementiert“.
Dementi in der „Jungen Freiheit“

 „Die Darstellung, daß ein Weiterflug aufgrund von Einkäufen verpaßt wurde, entspricht nicht den Tatsachen“, zitierte die „Junge Freiheit“ (die die gültige deutsche Rechtschreibung ablehnt) das Außenministerium. Es habe zudem betont, eingeflogenen Afghanen werde vor der Reise kein Geld ausgezahlt – ein Hinweis, der sich wohl auf den Verdacht bezieht, die Flüchtlinge hätten nicht nur irgendwelches Geld am Flughafen auf den Kopf gehauen, sondern womöglich auch noch unser Geld.

Trotz dieses Anfalls von Recherche wollte die „Junge Freiheit“ es mit dem Journalismus aber auch nicht übertreiben und etwa die Ursprungsmeldung korrigieren oder das Dementi dort ergänzen. 

„Nius“-Wut auf Migranten

Noch vor der „Jungen Freiheit“ war das rechtsradikale Wutportal „Nius“ auf das Thema aufgesprungen. Dessen Chefredakteur Julian Reichelt hatte schon kurz nach Veröffentlichung des ersten „Bild“-Berichtes auf X gepostet:

Man fasst es alles nicht mehr: Ein afghanisches Paar verpasste den Flug nach Deutschland, weil sie noch im Duty Free in Istanbul shoppen waren. Die deutschen Behörden besorgten ihnen daraufhin einen neuen Flug nach Deutschland. Ja sind wir denn wahnsinnig geworden? (…)

Der Post ist inzwischen gelöscht.

In der Frühstückssendung am nächsten Morgen echauffierten sich Moderator Alexander Purrucker und Dauergast Birgit Kelle zur Schlagzeile „MERZ HOLT WEITERE MIGRANTEN REIN!“ im Duett und malten sich das, was nicht passiert ist, in den schillerndsten Farben aus:

 

Alexander Purrucker: Also, wie müssen wir uns das vorstellen? Da sind Menschen, kommen aus Pakistan, leidende Menschen, die ewig auf ihre Ausreise gewartet haben. Da müsste man doch meinen, die kleben theoretisch an diesem Flieger, die warten nur darauf, endlich nach Deutschland eingeflogen zu werden, stattdessen gibt man sich der Pracht des Istanbuler Terminals hin, geht shoppen, was weiß ich, Parfums, irgendwelche Duty-Free-Geschichten, und sind in einen Kaufrausch verfallen, der alles andere überlagert. Das ist doch obskur, grad, wenn man mal den Hintergrund beleuchtet. 

Birgit Kelle: Das ist völig obskur. Mein erster Gedanke war: Die haben Geld zum Shoppen?!? Also, das war mein allererster Gedanke, als ich diese Meldung gelesen hab, dass ich dachte so: Okay, ihr kommt aus einem Land, ihr seid angeblich Flüchtlinge, ihr wart in Pakistan untergebracht …

Alexander Purrucker: Ihr habt gelitten!

Birgit Kelle: … ihr habt Hab und Gut verloren, und in Afghanistan verdient man ja auch nicht viel. Also, in so einem Land irgendwie, wo man 500 Euro Jahresgehalt hat, da kann man eigentlich in Istanbul irgendwie beim Duty-Free-Shoppen, hätte man eigentlich mit dieser Lebensgeschichte überhaupt keinen einzigen Cent. Und dann habe ich so lange gelitten und habe so lange gebangt, ob ich wirklich nach Deutschland kommen darf, jetzt holt mich die Bundesregierung quasi ab …

Alexander Purrucker: Ins gelobte Land!

Birgit Kelle: … zahlt das Ganze, ich habe einen Zwischenstopp an einem Flughafen, und mein erster Gedanke ist: Shoppen gehen??! Also, wenn ich so’n Flüchtling wäre, ich würde mich keinen Millimeter von meinem Gate entfernen, und würde warten, dass ich als erster in diesen Flieger reinkomme. Und es ist nahezu eine Frechheit … Ich habe auch mal einen Flieger verpasst, nicht weil ich shoppen war im Duty Free, sondern ich war vertieft in mein Laptop, dass ich gearbeitet habe, und habe in Salzburg meinen Flug verpasst, der war schon geboardet und der war weg. Ich konnte leider nicht die Bundesregierung anrufen, damit sie mir einen Ersatzflug organisieren, den musste ich schon selber bezahlen. Das kann doch nicht sein, dass wir hier (markiert Anführungszeichen in der Luft) „Flüchtlinge“ haben, denen es ganz schlecht geht, wir wollen sie auf unsere Kosten einfliegen, am Zwischenstopp gehen sie uns verloren, weil sie shoppen gehen, und jetzt fangen wir an, ihnen einen Weiterflug zu organisieren, wahrscheinlich auch noch von deutschem Steuergeld zu bezahlen. Jeder Halbsatz ist im Prinzip schon, dass man sagt: Das kann nicht euer Ernst sein! 

Alexander Purrucker: Ja. Jetzt hast du schon so viel …

Birgit Kelle: Hab mich in Rage geredet. 

Alexander Purrucker: Nee, nee, es ist wunderbar.

Purrucker las empörte Kommentare aus der „Nius“-Community vor wie diesen: „Diese Leute kamen auch nicht in Lumpen aus dem Flieger geklettert, nein, da sehen unsere Rentner schlechter gekleidet oft aus.“ Er gab auch „Nius“-Reporter Julius Böhm Gelegenheit, sich in der gemeinsamen Wut zu suhlen. Der sagte unter anderem:

Und dann hab ich diese Respektlosigkeit, den deutschen Beamten nicht am Hintern zu kleben und wie so eine Entenfamilie zum Gate zu laufen und zu sagen: Da ist diese Lufthansa- oder Turkish-Airways-Maschine, das ist jetzt das Ding, da möchte ich rein. Es hat was von einer Respektlosigkeit gegenüber dieser Chance, nach Deutschland zu dürfen.

Moderator Purrucker schloss diesen Themenblock mit den Worten ab: „Und es weckt einfach Zweifel an der Bedürftigkeit. Es weckt Zweifel an der Bedürftigkeit, so einfach ist das!“ 

Dass die konkrete Bedürftigkeit eine Schutzbedürftigkeit ist, weil die Menschen sich in Afghanistan als Frauenrechtlerinnen, Richterinnen oder Journalisten für Menschenrechte eingesetzt haben, schien Purrucker in seinem Wutrausch nicht zu interessieren.

Das irre (falsche) KI-Bild von „Compact“

Die „Bild“-Geschichte hat in der vergangenen Woche natürlich noch weitere Kreise durch diverse rechte Medien gezogen. Auch der Blogger Boris Reitschuster verbreitete sie, und das rechtsextreme Magazin „Compact“ sprach in einem Video von „Shopping-Afghanen“ und ließ ein Bild von ihnen sogar KI-generieren:

KI-Bild, das (vermeintlich) zwei dunkelhaarige Männer mit Bart und bunten Einkaufstüten an einem Flughafen zeigt. Aufschrift: „Shopping-Afghanen verpassen Flieger!“ (Falschmeldung)
Vorsicht, Falschmeldung! KI-Bild von „Compact“

Aber „Bild“ und „Nius“ scheinen die gemeinsame Produktion und Verwertung von Wut und Ressentiments ganz besonders professionalisiert zu haben. Denn die Frage, was genau der Grund war, warum zwei von 47 Menschen aus Afghanistan ihren Anschlussflug in Istanbul verpasst haben, wäre natürlich ein völlig unwichtiges Detail – wenn Medien wie „Bild“ und „Nius“ nicht längst dafür gesorgt hätten, dass jeder Flug aus Afghanistan wie ein Skandal wirkt und „Afghanen“ wie ein Synonym für „zukünftige Gewalttäter“.

In ihrer Berichterstattung wirkt es auch fast wie ein Grund zur Empörung, dass die Menschen, die mit dem Flugzeug aus Afghanistan kamen, sich ihre Aufnahme vor deutschen Gerichten eingeklagt haben – als wäre das nicht ein Hinweis dafür, dass sie ein Recht darauf haben, dass die Zusage der Bundesrepublik eingehalten wird. 

Zwei Afghanen, die einen Flug verpasst haben, dienen als weiterer Beleg dafür, dass alle diese Leute nichts bei uns zu suchen haben, weil sie nicht bedürftig sind, undankbar, respektlos und im Zweifel nicht integrierbar in ein Land, wo man auf Pünktlichkeit noch Wert legt und es ohne Ausländer keine Gewalt gäbe. Das wäre selbst dann unredlich, wenn die Shopping-Geschichte stimmen würde, was sie offenkundig nicht tut.

Die verspätete Korrekturmeldung von „Bild“ ist übrigens irgendwie nicht viral gegangen. „Bild“ hat sich auch keine Mühe gegeben, sie dem Mob, der zum Beispiel auf ihrer Facebookseite unter der Originalmeldung tobte, nochmal zur Kenntnis zu geben. Warum auch.

25 Kommentare

  1. Als Liberaler stehe ich mit meiner Meinung, der ÖRR sollte erhalten bleiben, meistens alleine da.
    Warum ich das doch befürworte: wir haben sonst dieselbe Situation wie in den USA, wo ein kommerzieller „Nachrichten“-Sender ebendiese wutgetriebenen Leute bedient. Hier macht das die Bildzeitung zwar auch seit ich denken kann, aber mit dem ÖRR gab es immer eine Instanz, in der Nachrichten idealerweise ohne Framing, ohne „Einordnung“, kurz: ohne Meinung (soweit es nur geht) präsentiert wurden.
    Das ist heute leider nicht mehr so, weil man das Ideal der Objetivität gegen „Haltung“ ersetzt hat. Nun sucht sich – wie in den USA – jeder eine Meinung aus und wird entsprechend bedient.

  2. Das dies mal wieder unterstes Niveau ist und asozial das alles zu spät ist muss man eigentlich gar nicht erwähnen.

    Was der ganzen Sache aber noch irgendwie die Krone aufsetzt ist ja, dass das einzige was da der Berichterstattung würdig gewesen wäre ist, dass eine Person mit Einschränkung nicht den erforderlichen und angeforderten Rollstuhl bekommen hat. Ich spekuliere sogar dass sich die Person gequält hat es noch rechtzeitig zu schaffen. Und als Belohnung dafür und für’s extra warten gab’s Lügen und Hetze noch obendrauf.
    Danke an die Springer Medien und euren steten Kampf und zu zeigen dass ihr mit zum asozialsten Pack hier in Deutschland gehört.

  3. Ich frage mich, warum derartige Falschmeldungen nicht sanktionabel sind, abgesehen von einer Rüge vom Presserat, die viele Monate später erfolgt und die auch keinen aufregt.

  4. Das Problem aller Menschen und der von Menschen gemachten Medien ist: Wir glauben gerne, was uns in unserem Weltbild bestätigt. Das gilt nicht nur für „Welt“ uns „Bild“, sondern auch für „SZ“ und „taz“, eigentlich für alle. Von „Übermedien“ erwarte ich einen kritischen Blick in alle Himmelsrichtungen. Das gelingt auch oft.

  5. Lassen sie doch bitte die Kirche im Dorf. BILD hat falsch berichtet, kommt leider sehr oft vor. Es wurde korrigiert und damit ist es auch gut.

    Und das sich viele empören, dass erneut Menschen aus Afghanistan hier einreisen, obwohl anderes versprochen wurde, ist nur zu verständlich.

    ich dachte dieses Portal setzt sich für eine größere Vielfalt im Pressewesen ein.
    Da habe ich mich anscheinend geirrt.

  6. @Stefan Niggemeier:
    Ich hätte auch allgemeiner den ( imho unberechtigten ) whataboutism thematisieren können.
    Aber die scheinen ja nun in den folgenden Kommentaren zur Regel zu werden.
    Habe ich übrigens hier noch nie andersherum erlebt ( but what about focus, faz, welt? ).
    Dafür gibts jetzt Links zu ServusTV.
    Congrats.

  7. @Axel Heiderhoff: Da haben Sie sich tatsächlich geirrt – wir betreiben Medienkritik, weil wir uns für besseren Journalismus „einsetzen“.

    Und zur Relevanz des Themas, die Sie offenbar infrage stellen: Sie übersehen hier genau den passenden Link zwischen Ihren beiden Feststellungen. Denn „Bild“ berichtet hier ja mutwillig falsch, gerade weil sich viele Menschen offenbar über die Migration aus Afghanistan „empören“. Es handelt sich also nicht um einen versehentlichen Lapsus, sondern um zynisch kalkulierten Empörungsjournalismus ohne Rücksicht auf die Fakten.

  8. Aber, aber … der Mateschitz-RedBull-FPÖ-Haussender sagt, dass die Linken (an sich) das auch machen!
    übermedien ist also ein unausgewogenes Hetzportal gegen seriöse konservative Medien! /s
    Ernsthaft: Wie soll die Kommentarspalte hier in Zukunft aussehen? Ist Moderation geplant oder wird die Richtigstellung rechter Propaganda weiterhin der Community überlassen?

  9. @Axel Heiderhoff

    Genau jetzt ist doch mal gut hier. Die haben halt schon wieder gelogen. Nachweislich auf jegliche journalistische Ethik und Prinzipien geschissen. Ist doch nur eine der reichweitenstärksten Publikationen in Deutschland. Ist doch egal dass die Tatsache das sich die Wutproduzierenden Lügengeschichten viel länger und besser in den Köpfen verfangen als die Korrekturen später. Ist doch egal dass unsere Gesellschaft sich immer weiter spaltet und Ausländerhass immer stärker Überhand nimmt. Ist doch egal das sich hier ein Haufen geldgeiler asozialer ohne jeglichen Rest von Moral oder Anstand sich durch Hass und Hetze bereichern.
    Lasst doch bitte die Kirche im Dorf.

    Ihnen empfehle ich das Buch „Ohne Rücksicht auf Verluste“ von Mats Schönauer und Moritz Tschermak.

  10. Ich fände es wichtig, diesen Artikel frei zugänglich zu machen (ohne Bezahlschranke). Er sollte möglichst viele Menschen erreichen, ich würde ihn gerne auch mit Nicht-Medien-Leuten teilen. Danke für eure Arbeit!

  11. # 8 Man kann es nicht oft genug wiederholen und belegen, welche Art von „Journalismus“ Bild – und Welt, ihr Ableger für Selbständige – betreiben. Und zwar nicht aus Versehen, sondern mit voller böser Absicht.

  12. @8 / Axel Heiderhoff: „… dass erneut Menschen aus Afghanistan hier einreisen, obwohl anderes versprochen wurde …“

    Den Betroffenen wurde nach dem Verrat des Westens an Afghanistan versprochen, sie in Deutschland aufzunehmen. Deutschland scheitert seit vier Jahren – teils absichtlich, teils aus Unfähigkeit – daran, dieses Versprechen zu erfüllen.

  13. Danke dafür! Wow, da bleibt mir echt die Spucke weg. So ein Maß an Böswilligkeit und Hass, an Projektionen, Feindseligkeit und künstlichem Echauffieren.

  14. #9 Xennial „linker Aktivismus“ hat überhaupt nichts mit dem Artikel hier zu tun, nichts mit der Bild-Zeitung nicht mit der Welt (die sehen sich ja nicht als Aktivisten, sondern Journalisten) und auch nicht mit linken Zeitungen, die seriösen Journalismus betreiben, wie zum Beispiel die TAZ.

    Du vergleichst Äpfel mit Birnen, um einen Link zum „Heimatsender des österreichischen Rechtspopulismus“ (SZ), ServusTV (auch bekannt dafür gerne Rechtsextremisten einzuladen) zu setzen, der mit der ganzen Diskussion aber auch gar nichts zu tun hat.

    Und im ersten Kommentar behauptest du, du wärst ein Liberaler. Was für ein Witz. Du kannst ja nicht mal in zwei Kommentaren eine gewisse Kongruenz aufrecht erhalten. Jetzt verstehe ich auch Stefan Niggemeiers Kommentar auf #1 besser. Der scheint dich ja schon zu kennen.

  15. Vielen Dank für Ihren Artikel. Nun ist das nicht der erste seiner Art und man denkt manchmal schlimmer kann es an dieser Stelle nicht mehr werden. Und dann schreibt die BILD wieder solche Unwahrheiten (vermutlich ganz bewusst) und ich werde eines Besseren belehrt. Für mich hat das schon eine andere Dimension als das Weglassen/selektive bzw meinungslastige Berichten/Einzelbeispiele hochstilisieren/ Unklarheiten deuten etc. was dort relgelmäßig geschieht. Gut dass Sie da sind, dort wo es die menschen- und jounalsimusfeindlichsten Ausmaße annimmt.

  16. #Rita # DWB Ich kann den beiden nur Recht geben: dieser Artikel sollte vor die Bezahlschranke. Alle drei Medien agieren hier in voller Absicht, bedienen rechtsradikale Narrative und veröffentlichen Richtigstellungen nicht zum ersten Mal „unauffällig“ oder lassen sie ganz unter den Tisch fallen.

  17. @Stefan Niggemeier / @Alexander Graf
    Ich schließe mich der in #12 geäußerten Frage an. Zwar befürchte ich angesichts des Publikums nicht, dass die schiefen Behauptungen und als „liberal“ prätendierten Ansichten von Xennial und Geistesverwandten hier verfangen. Auch kann ich nachvollziehen, dass den Kommentarspalten-Fehden mit wenig Erkenntnisgewinn und fehlendem Themenbezug zwischen Frank Gemein, Mycroft & co Einhalt geboten werden soll. Die Linie, den einen Kommentar wegen persönlichen Angriffen zu entfernen (vermute ich, kann ich ja nicht mehr nachlesen) und zugleich das Thema verfehlende Bullshit-Verlinkungen stehen zu lassen, empfinde ich als inkonsistent und erklärungsbedürftig.

    Ansonsten vielen Dank für den Artikel, den ich gerne teilen werde, sobald die Paywall aufgehoben ist!

  18. @Wilke Eugen: Tatsächlich haben wir erst in den vergangenen Wochen zunehmend den Bedarf gesehen, unsere Moderation zu intensivieren. Es ist daher durchaus möglich, dass es in diesem Prozess auch mal zu inkonsistenten Eingriffen gekommen ist – also dass bspw. ein anderer Kommentar aus guten Gründen ebenfalls hätte gelöscht werden können.
    Grundsätzlich lautet unsere Leitlinie: Wir wollen in der Kommentarspalte einen größeren Themenbezug und weniger persönliche Dauerfehden, die andere Nutzer von der Teilnahme an der Diskussion abhalten. Hier werden wir ab sofort stärker eingreifen.
    Links zu „Servus TV“ oder möglicherweise „schiefe Behauptungen“ u.ä. sehen wir dagegen relativ entspannt – hier haben wir großes Vertrauen in die Medienkompetenz unserer Nutzer.

  19. Vielen Dank für die Erläuterung! Bin gespannt, wie sich die Moderation in nächster Zeit in den Kommentaren niederschlägt und ob das tatsächlich wieder zu mehr Beteiligung beiträgt. Grundsätzlich kann ich Eure Linie nachvollziehen. Werden Vermerke wie „[gelöscht]“ zwecks Transparenz dann immer die fraglichen Kommentare ersetzen?

  20. @23 Wilke Eugen
    Manchmal erscheinen die »fraglichen Kommentare« auch gar nicht erst. Aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen gibt es Abonnenten, deren Kommentare erst freigegeben werden müssen, andere hingegen erscheinen direkt. Bei denen wird dann im Nachgang [gelöscht]. Die anderen werden geprüft und schweigend nicht veröffentlicht bzw. geprüft und freigegeben. Meist mit einiger Zeitverzögerung. Das ist verständlich, weil die Redaktion Besseres zu tun hat, macht allerdings die Teilnahme an Diskussionen für die Betroffenen schwer bis unmöglich. Wenn dein Post nach drei Stunden als #3 freigegeben wird und der Laden schon bei #25 ist, kannste dir den gleich schenken. 🙂

  21. @24 Stimmt, diese Sonderbarkeit hatte ich schon wieder verdrängt, weil ich hier nur sporadisch kommentiere. Glaube aber nicht, dass das an einzelnen Abonnenten-Konten liegt. Ich hab zumindest beides schon erlebt, also sofortiges Posting und verzögerte Freigabe, obwohl ich immer dieselbe mit meinem Abo verknüpfte Mail und denselben Namen angebe. Vielleicht gibt es da je nach Artikel und erwarteter Kontroverse unterschiedliche Einstellungen? Es bleibt eine Blackbox 🌚

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