Heiße Nachrichten von früher, ganz kühl betrachtet
Wie bei jeder neuen Hitzewelle gehen auch nun wieder uralte „Bild“-Schlagzeilen rum, zum Beispiel diese hier von 1957:
„56 Grad! Ganz Deutschland ein Brutofen!“
Man findet diese Überschrift oft in Sozialen Netzwerken. Menschen nehmen sie als vermeintlichen Beleg dafür, dass es den Klimawandel gar nicht gebe. Weil es ja auch früher schon mal superheiß gewesen sei. Alles Lüge also, was heute so erzählt wird.
Ja? Nein.
Mats Schönauer zeigt in seinem neuen Video prägnant, was hinter den Hitze-Schlagzeilen von früher steckt. Hinter der eben genannten zum Beispiel: eine heiße Bahnhofsuhr. Wirklich wahr. Als Beleg für irgendwas taugt die bloß: gar nichts.
Es lohnt sich halt immer – insbesondere bei „Bild“-Schlagzeilen – weiterzulesen, gegenzuchecken. Oder Sie schauen in diesem Fall einfach dieses Video:
Der Autor

Mats Schönauer ist freier Journalist und Autor. Er hat in Dortmund Journalistik studiert, war unter anderem Leiter des „BILDblogs“ und gründete 2013 das Klatschpresse-Watchblog „Topfvollgold“. 2021 veröffentlichte er zusammen mit Moritz Tschermak das Buch „Ohne Rücksicht auf Verluste“ über die Methoden der „Bild“-Zeitung. Für Übermedien hat er über Klatschblätter berichtet und das „Schlagzeilenbasteln“ kuratiert. Seit 2024 zeigt er auf seinem Youtube-Kanal, was wirklich hinter den Schlagzeilen der Klatschpresse, Youtuber und Sozialen Medien steckt.
Es ist echt schwer zu glauben, wie viel Boshaftigkeit und/oder Dummheit es braucht, solche alten Schlagzeilen triumphierend zu posten. Danke für die Aufklärung!