Politico

Skandal: Donald Trump gibt Kind Kappe zurück

Jetzt ist Donald Trump also auch noch gemein zu kleinen Kindern! Könnte man jedenfalls meinen, wenn man diesen (Video-)Tweet der US-amerikanischen Zeitung „Politico“ sieht:

Laut „Politico“ fragt also ein „Kind“ Donald Trump beim traditionellen Osterfest des Weißen Hauses, ob der Präsident ihm seine Kappe signieren würde. Trump macht das auch, wie im Video zu sehen ist, „und wirft die Kappe dann in die Menge“. Ungeheuerlich, oder?

Das Video wurde mehr als dreieinhalb Millionen mal abgerufen und weit verbreitet, es war und ist ein großer Aufreger, auch in deutschen Twitter-Kreisen und in deutschsprachigen Medien. Geht ja um Trump – und um Kinder.

Überschrift von tz.de Screenshot: tz.de
Überschrift von oe24.at Screenshot: oe24.at
Überschrift von „Business Insider“ Screenshot: „Business Insider“

Nun ist es so, dass unter dem „Politico“-Tweet, nur 42 Minuten später, ein weiterer Tweet erschien, der die Szene aus einer anderen Perspektive zeigt. Zu sehen ist nicht ein „kleines Kind“, wie alle blindlings schreiben, sondern ein älterer Junge, der Trump seine Kappe durchsteckt. Trump unterzeichnet sie, wirft sie in die Luft, und der Junge fängt sie, bedankt sich, geht. Bei der nächsten Kappe scheint Trump es genau so zu machen.

Trump wirft die signierte Kappe also nicht einfach irgendwo in die Menge, sondern betont Trump-locker zum Besitzer zurück. Aber das passt natürlich nicht so gut in das Bild, das man von Trump hat. Sobald dieses Bild nur dem Anschein nach bestätigt wird, stürzen sich alle drauf. Jede Wette: Hätte Barack Obama eine Kappe lässig rumgeworfen, alle hätten ihn gefeiert.

6 Kommentare

  1. „Jede Wette: Hätte Barack Obama eine Kappe lässig rumgeworfen, alle hätten ihn gefeiert.“
    Quod licet Jovi non licet bovi: was sich für Jupiter ziemt, ziemt sich noch lange nicht für ein Rindvieh.
    Auf magische Weise bestätigt sich so die Rindvieh-Eigenschaft immer wieder selbst. Ist doch super, dass man das jetzt einmal in Reinkultur beobachten kann.

  2. So sieht es aus, man muss Trump nicht gut finden ob zu sehen mit welchen Methoden heute Medien arbeiten.

    Da ist man doch froh, dass es hier dieses Kleinod der Medienkritik noch gibt (seit Zap sich in die Propagandamaschinerie eingereiht hat, gibt es dort leider kaum noch erhellendes)

  3. @ Struppi, #2

    »[…] seit Zap sich in die Propagandamaschinerie eingereiht hat, […]«

    Meine Güte, lernt doch endlich mal zu differenzieren, um nicht bei jeder Gelegenheit immer wieder dieselben dümmlichen Kampfbegriffe absondern zu müssen. Übermedien wäre eigentlich ein guter Trainings-Parcour, aber man müsste schon alle Stationen mit vergleichbarer Intensität absolvieren, um sich die nötige geistige Fitness für die komplexe Realität zu holen.

    Außerdem heißt es ZAPP. Soviel Zeit muss sein.

  4. Unser tägliches Trump-Bashing gib uns heute…amen.
    Schon lange nichts mehr über die AfD gelesen, aber heute ist ja ein Treffen der AfD in meiner Stadt angesagt, von daher mach ich mir schonmal Popcorn.

  5. Ich finde den Begriff nicht dümmlich, er drückt genau das aus was meiner Meinung in den letzten Jahren passiert ist, viele Medien haben sich zu einem Teil einer Propagandaartigen Maschinerie machen lassen. Dort wird jedes „grosse“ Thema mit dem nahezu identischen Tenor abgespult. Wie z.b. eben dieses Trumpbashing.

    Aber stimmt, ich meinte natürlich ZAPP.

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