Die Corona-Pandemie zeigt: Wissenschaft und Journalismus haben ein ungeklärtes Rollenverständnis. Unter anderem Christian Drostens überbordende Medienkritik offenbart das.
Im März 2020 begann der erste Lockdown. Seitdem wird nicht nur heftig über die Maßnahmen gegen das Corona-Virus gestritten, sondern auch über die Rolle der Medien in der Pandemie. Sind Journalisten ihrer Verantwortung gerecht geworden? Waren sie kritisch genug? Welche Fehler sind gemacht worden und was lässt sich aus ihnen lernen?
Alles halb so wild mit der Corona-Pandemie und den Krankenhäusern? Rudert der Gesundheitsminister zurück? So suggeriert es eine Schlagzeile der „Bild“-Zeitung. Dabei stimmt an der: gar nichts.
Viele fiktionale Produktionen in Deutschland tun so, als gäbe es Covid-19 nicht – und damit auch die Maßnahmen und Folgen der Pandemie für Gesellschaft und Einzelne nicht. Der oft genannte Grund: Zuschauer:innen wünschten sich im Fernsehen eine heile Welt. Aber so einfach ist es nicht.
In mehreren Anzeigenblättern suchen angebliche ungeimpfte Pflegekräfte scheinbar nach neuen Jobs. Dahinter stecken wohl Kampagnen gegen die Impfpflicht; viele Angaben sind falsch. Wie gehen die Blätter damit um?
Viele Medien berichten, dass der Tennisspieler und Impfgegner Novak Djokovic in den Kampf gegen Corona investiert habe. Nicht ganz so viele haben sich genauer angeschaut, was es mit der Technik auf sich hat.
RTL produziert eine neue Sonntagsversion von „Stern TV“ – und scheitert spektakulär. Besonders ärgerlich ist der Umgang mit „Querdenkern“ und Impfkritikern. Sie werden eingeladen, aber eine echte Auseinandersetzung mit ihren Behauptungen findet nicht statt.
Die „Bild“-Journalistin Nena Schink stellt eine Menge Fragen zum Thema Corona. Weil sie sich die die notwendigen Recherchen für die Antworten offenbar spart, helfen wir nach.
Frank Ulrich Montgomery wird gerne falsch „Weltärztepräsident“ genannt und zu Medizinthemen befragt. Vor allem aber ist er ein Experte dafür, wie man größte Medienaufmerksamkeit generiert.
Leere Newsrooms, mehr Wissenschaftsjournalismus, noch mehr Anfeindungen und der Kampf um die richtige Balance: Corona beschleunigt den Wandel in den Redaktionen. Was aus dem vergangenen Jahr bleibt – und was sich ändern muss.
Haben Anhänger*innen von Homöopathie und Anthroposophie ein Problem mit Impfungen gegen Covid-19? Verbände und Globuli-Hersteller versuchen den Eindruck zu zerstreuen. Ein Blick in entsprechende Magazine vermittelt allerdings ein anderes Bild: Hier wird eher dafür geworben, sich nicht impfen zu lassen. Mit teils kruden Theorien. Ein ausführlicher Blick in diese Hefte.