Über Rügen, die der Presserat ausspricht, berichten andere Medien selten. Zwei weniger gravierende Verstöße gegen den Pressekodex sind aber plötzlich Thema. Die kritisierte SZ selbst hat sie öffentlich gemacht.
Darf man in so aufgeheizten Zeiten Robert Habeck, Attentat, Angst und Hass in einen Kontext bringen und auf einen Zeitschriftentitel drucken?
Anrufen in TV-Diskussionen: ein Relikt des linearen Fernsehens, aber mit erstaunlicher Wirkung, auch heute noch. Es erschafft die Möglichkeit, die journalistische Einordnung an einer unbestechlichen privaten Meinung zu schärfen, durch die Journalismus bestenfalls überprüft und herausgefordert wird.
Die „Enzyklopädie der Pilze“ ist ein Heft für alle, die Pilze so lieben, dass sie bei Text, Layout, Typografie und Bildauswahl ein Auge zudrücken können. Unsere Autorin, selbst Pilzsammlerin, hat es gelesen.
Ging der „Letter To America“ des Al-Quaida-Führers auf Tiktok viral? Oder ging er wegen der Empörung viral, weil der Brief auf Tiktok und Twitter kursierte? Unklar. Unsere Kolumnistin findet ohnehin: Wichtig wäre vor allem, die mögliche Wirkung und den Inhalt der Postings in die Reichweitengleichung mit einzubeziehen.
Die traditionsreiche Zeitschrift „Merian“ hat sich neu erfunden: als oberflächlich hochwertiger Reisekatalog. Journalismus wurde durch PR ersetzt – und Neugier durch die Sammlung von Klischees.
Falsch- und Desinformation zum Israel-Gaza-Krieg überschwemmen die Sozialen Medien so stark, dass die Plattformen an ihre Grenzen kommen. Der Kampf gegen Terrorismus und Antisemitismus wird auf X und Tiktok aktuell spektakulär verloren.
Das Magazin „weil.“ will Wirtschaft erklären. Die Zielgruppe könnte anspruchsvoller nicht sein. Das Heft ist für Kinder. Ein komplexes Thema kindgerecht vermitteln: Damit das gelingt, haben sich zwei Hochkaräter zusammengetan.
Wenn im „Sommerhaus“ der Kampf ums Essen eskaliert, funktioniert das RTL-Trashformat erstaunlich gut, um die Dynamiken großer gesellschaftlicher Konflikte anschaulich zu machen: Wieviel Egoismus verträgt eine Gemeinschaft?
Medien werben mit Zitatkacheln bei Instagram um die Aufmerksamkeit ihrer Leser:innen. Dabei reißen sie oft Aussagen aus dem Kontext – und lösen Hass und Empörung gegenüber denen aus, die zitiert werden. Unsere Kolumnistin fordert deshalb mehr Feingefühl von Social-Media-Redaktionen.
Ist der „Barbie“-Film nun ein spielfilmlanger Werbespot, der vermarktete Weiblichkeit als Girlboss-Feminismus verkauft? Oder schon jetzt ein Klassiker eines feministischen Kinos? Er fordert jedenfalls extrem unsere Fähigkeit, Widersprüche auszuhalten. Und er ist faszinierend wie Plastik.
„Bild“ lässt den Ökonom nochmal sagen, was er dauernd sagt, eine Agentur macht daraus eine Meldung, dann steht es überall: Das Dramolett einer Nachrichtenverwertungskette in vier Akten.