Holger ruft an (166)

Warum ist ein Coming-out wie das von Ralf Schumacher immer noch eine Nachricht?

Instagram-Post des ehemaligen Rennfahrers Ralf Schumacher mit seinem neuen Partner
Screenshot: Instagram / Ralf Schumacher

Ralf Schumacher hat eine neue Liebe. Das machte der ehemalige Rennfahrer am vergangenen Wochenende bei Instagram öffentlich. Und weil diese neue Liebe ein Mann ist, waren die Reaktionen vor allem auf eines fokussiert: das Coming-out von Ralf Schumacher als homosexueller oder bisexueller Mann.

Aber ist das eigentlich eine Nachricht jenseits von Promiklatsch? Schließlich sollte es doch heutzutage ganz egal sein, wer wen liebt. Darüber spricht Holger Klein diese Woche mit Bettina Böttinger. Die bekannte WDR-Moderatorin und Produzentin ist selbst lesbisch und setzt sich seit langem für die Sichtbarkeit von queeren Menschen ein.

Böttinger sagt: „Es gehört immer noch ein Funken Mut dazu, aus einer gesicherten gesellschaftlichen Position heraus plötzlich ein Coming-out zu verkünden.“ In diesem Fall wohl auch, weil Ralf Schumacher in einer Sportart berühmt geworden ist, die extrem männlich besetzt ist, der Formel 1.

Wie blickt Böttinger auf den öffentlichen Umgang mit Coming-outs? Wie war das in den 90er Jahren, als ihre Homosexualität öffentlich wurde? Welche Sorgen macht sie sich angesichts des Rechtsrucks in der Gesellschaft? Und wo hat Bettina Böttinger eigentlich den Ehering von Jens Spahn versteckt?

Darum geht es in der neuen Folge „Holger ruft an…“:

(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)

Links:

4 Kommentare

  1. Woher kommt hier und überall die Sicherheit, dass Ralf Schumacher schwul ist? Nach meinem Wissen war er mal mit einer Frau verheiratet und hat jetzt seinen Freund öffentlich gemacht, ohne seine Sexualität zu definieren. Da wäre doch naheliegend, dass er Bi oder Pan sein könnte. Warum wird diese Möglichkeit in den Medien an keiner Stelle in Erwägung gezogen?

    Gibt es da zusätzliche Quellen, die mir nicht bekannt sind? Wo werden diese erwähnt?

  2. zu #1
    Lieber Herr Fingerle,

    im Text zum Podcast formulieren wir das ja offen. Aber da Sie nach Quellen fragen: Carmen Geiss, die die Familie Schumacher offenbar kennt, schreibt in ihrem Post von „Homosexualität“.

    Herzliche Grüße
    Annika Schneider

  3. Hallo,
    ich bezog mich auf den Inhalt des Podcasts, nicht auf den Text dazu. Danke auf jeden Fall für die Antwort. Mir persönlich wäre diese Quelle nicht ausreichend, da ich der Aussage von Frau Geiss nicht entnehmen kann, ob es lediglich ihre Interpretation der Situation ist, oder ob sie hier tiefere Einblicke hat.

    „Bi Erasure“ hat leider die Eigenschaft, sich selbst Quellen zu schaffen, indem eine unklare Situation von verschiedenen Sekundärquellen als eindeutig verstanden und dann so vermeintlich eindeutig artikuliert wird. Die Eindeutigkeit entsteht dann nur als Artefakt.

    Das soll nicht heißen dass das hier der Fall ist. Es kann gut sein, dass Frau Geiss weiß, wovon sie spricht; ich kenne sie nicht (über ein flüchtiges Bild in den Medien hinaus). Aber ich würde mir wünschen, dass das bei Sekundärquellen grundsätzlich aktiv und transparent hinterfragt würde.

  4. „Schließlich sollte es doch heutzutage ganz egal sein, wer wen liebt.“
    Die Naivität ist erfrischend und gleichzeitig erschreckend.

    Die Kommentarspalte zeigt die ganze Misere:
    Man streitet über gefühltes „bi erasure“ in der sprachlichen Repräsentation, während aus einer politischen Richtung einfach alles bi (und homo und trans und alles, was nicht heteronormativ ist) physisch und rechtlich erased werden soll.

    Hauptsache, bei übermedien wird nicht ausschließlich Homo-, sondern explizit auch Bisexualität erwähnt. Dann ist die Welt gerettet.

Einen Kommentar schreiben

Mit dem Absenden stimmen Sie zu, dass Ihre Angaben gemäß unseren Datenschutzhinweisen gespeichert werden. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.