„Die Schattenkrieger“ im „Focus“

Clankriminalität erklärt den Nahostkonflikt – nicht

Titelbild des "Focus" vom 26. April
Titel: „Focus“

Ende April veröffentlichte der „Focus“ ein blutgetränktes Cover: Es zeigt einen lächelnden Gefangenen in Handschellen, den palästinensischen Politiker Marwan Barghouti. Um ihn herum sind vier Männer zu sehen, die den gleichen Nachnamen tragen. Über allen fünf Fotos sind Blutspritzer verteilt.

„Die Schattenkrieger. Wie ein palästinensischer Clan weltweit den Hass gegen Israel schürt“, lautet die Überschrift. Darunter erheben sechs bewaffnete Silhouetten ihre Sturmgewehre und Panzerfäuste, als harrten sie dem Befehl zum Angriff. Die Titelgeschichte beschreibt die Rolle der Barghouti-Familie im Nahostkonflikt und schildert detailliert die Gewalttaten, Boykottaufrufe und „Agitation“ einiger der Familienmitglieder.

Die Barghoutis einflussreicher als die Politik?

Die These: Ein palästinensischer „Familienclan“ sei ein entscheidender Strippenzieher im Nahostkonflikt. Damit vermischt der Artikel Verschwörungsnarrative mit Stereotypen über „Clankriminalität“. Gleichzeitig depolitisiert und dekontextualisiert er die Situation in Israel und Palästina. Denn nicht eine einzelne Familie, sondern komplexe Strukturen und unterschiedliche politische Akteure prägen diesen Konflikt. Der Artikel lenkt so von den tatsächlichen politischen Verantwortlichkeiten ab – auch der deutschen Politik und ihrer Verbündeter.

Der Text erscheint zu einem Zeitpunkt, da seit Monaten lautstark Kritik an Nahost-Diskursen in deutschen Medien geübt wird, von international anerkannten Expert*innen, die zu und in der Region arbeiten, ebenso wie von deutschen Journalist*innen und Medien. Längst ist deutlich geworden: Wir brauchen eine kritische Diskussion darüber, wie berichtet wird, sowohl grundsätzlich, aber auch konkret am Beispiel einzelner, besonders kritikwürdiger Texte. „Die Schattenkrieger“ im „Focus“ ist solch ein problematischer Fall.

„Terror-Dynastie“ mit 20.000 Mitgliedern

Der Artikel stammt von dem Sachbuchautor Alexander Bartl und dem Israel-Korrespondenten Pierre Heumann, der unter anderem für das „Handelsblatt“, aber auch für die Seite „Achse des Guten“ schreibt. Schon im Editorial beargwöhnt Chefredakteurin Franziska Reich, ob tatsächlich Politiker wie Israels Premier Benjamin Netanjahu, Irans Führer Ali Khamenei, US-Außenminister Antony Blinken oder die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock die verantwortlichen Protagonisten im Nahostkonflikt seien.

„Oder müssen wir genauer hinsehen, um zu erkennen, wer, verborgen in der Kulisse, die eigentliche Macht darüber hat, wie lange das Morden andauert?“,

raunt sie und findet eine Antwort im palästinensischen Barghouti-„Clan“. Diese „Terror-Dynastie aus Ramallah“ sei „weltweit verzweigt“ und bestehe aus 20.000 Familienmitgliedern, diese seien „perfekt vernetzt und vertreten in allen Gruppierungen Palästinas – den sozialen wie den politischen, den nationalistischen und islamistischen, den propagandistischen, militanten und terroristischen“.

Ein Fatah-Politiker, ein Intellektueller, ein BDS-Aktivist

Zur Einordnung: Die palästinensische Barghouti-Familie zählt – wie die Nashashibis, Husseinis oder Khalidis – zu den bekanntesten palästinensischen Familien, deren Ruhm zumeist noch aus dem Osmanischen Reich rührt, als diese Familien einflussreiche Ämter bekleideten. Deutschen Adelsstrukturen in Teilen nicht unähnlich, gelingt es einigen der Familienmitglieder, den historischen Einfluss ihrer Familie und daraus resultierende Privilegien in soziales, kulturelles sowie politisches Kapital umzuwandeln. Anders als typische Adelsgeschlechter sind diese Familien, und so auch die Barghoutis, breit aufgefächert und umfassen häufig tausende Mitglieder, die sich teilweise enger, teilweise eher lose der Familie verbunden fühlen.

Der Text nun erwähnt ein gutes Dutzend von ihnen namentlich, die meisten nur kurz, um von ihnen begangene oder ihnen zugeschriebene Gewalttaten zu schildern. Im Zentrum der Geschichte stehen drei von ihnen: Marwan Barghouti ist ein Politiker der säkularen Fatah, der in der Vergangenheit gewaltlos, aber auch gewalttätig für die Errichtung eines unabhängigen palästinensischen Staates kämpfte. Seit über 20 Jahren sitzt er in einem israelischen Gefängnis, verurteilt für die Koordination terroristischer Attacken. Er gilt in Umfragen als beliebtester palästinensischer Politiker, der – sollte er in einem Austausch von Gefangenen gegen Geiseln freigelassen werden – das Potenzial hätte, die palästinensische Bevölkerung politisch zu einen.

"Paten des Hasses" lautet die Überschrift der Geschichte im "Focus"
„Auf den Spuren einer unheimlichen Familie“ sehen sich die Autoren der „Focus“-Geschichte Ausriss: Focus

Der zweite Protagonist, Mustafa Barghouti, ist neben seinen Tätigkeiten als Arzt und intellektueller Aktivist Generalsekretär einer anderen politischen Partei, der Palästinensischen Nationalen Initiative, und war zuvor Minister und in politischen Gremien aktiv.

Das dritte Familienmitglied, Omar Barghouti, ist Mitgründer der BDS-Bewegung, die in Anlehnung an den Boykott von Apartheid-Südafrika versucht, durch Boykott, Divestments und Sanktionen außenpolitischen Druck auf die israelische Regierung aufzubauen. Während Marwan und Mustafa lediglich entfernte Cousins sind, ist unklar, ob Omar Barghouti überhaupt enger mit anderen im Text erwähnten Barghoutis verwandt ist.

Jede Menge orientalistische Klischees

Die Coverstory selbst thematisiert „eine unheimliche Familie“, deren Einfluss „weit über den Nahen Osten hinaus, bis nach Europa und in die USA“ reiche. Ihre Mitglieder werden teilweise als global agierende Strippenzieher charakterisiert, die „die Wucht der Massen gegen Israel zu richten“ versuchen.

Die Autoren beschreiben die Barghoutis dabei entlang pejorativer, orientalistischer Klischees unter anderem in einer bis ins Mittelalter reichenden historischen Familienrückschau. Die Mitglieder der Familie erscheinen als nahezu ausschließlich geprägt von Patriarchat, Frauenfeindlichkeit, Ausbeutung, Unterdrückung, Arroganz, Ignoranz, Trägheit, Gier und natürlich Gewalt. Im Text heißt es:

„Blut und noch mehr Blut, das ist eines der Leitmotive der Dynastie.“

Wiederholt wird behauptet, negative Eigenschaften könnten vererbt werden, zum Beispiel:

„Eine gefährliche Mischung aus Realitätsverweigerung und Verachtung prägte [Omar al-Saleh Barghoutis] Weltbild und wurde seitdem von einer Generation zur nächsten vererbt.“

Diese Sprachbilder und Klischees haben eine lange Geschichte in der westlichen Wissensproduktion über den Nahen Osten, wie der palästinensische Intellektuelle Edward Said in seiner Studie „Orientalismus“ schon 1978 feststellte.

Das Framing im „Focus“ – nicht die einflussreichen, gewählten Politiker:innen, sondern eine undurchsichtige Familie präge in böser Absicht das Weltgeschehen – erinnert  aber auch an klassische, strukturell antisemitische Verschwörungsnarrative. Man denke beispielsweise an Erzählungen von den Rothschilds als gerissene Marionettenspieler der Welt mit Familienmitgliedern an den „Schaltzellen der Macht“ oder neuere Versionen, die ähnlich sinistre Absichten „den Globalisten“ oder George Soros unterstellen. Die Verbreitung solcher Verschwörungserzählungen ist gefährlich, auch wenn sie sich in diesem Fall nicht gegen Jüd*innen richtet: Sie schürt gruppenbezogene Ressentiments und verschleiert tatsächliche Verantwortlichkeiten.

Aus differenzierten Positionen wird ein gewalttätiger „Clan“

Um behaupten zu können, dass die Barghoutis einflussreiche, aber unbemerkte Strippenzieher seien, konstruieren die Autoren eine politische und kulturelle Geschlossenheit der Familie. Das ist verallgemeinernd und stereotypisierend: Die Barghoutis erscheinen allesamt als „Unterstützer der Hamas“, „die kämpfen und morden und […] die Judenfeindlichkeit weltweit [schüren]“, „für sie alle [sei] Gewalt legitim“.

Ohne diese konstruierte Einheit würde die Titelgeschichte in die Handlungen einzelner, durchaus einflussreicher Individuen wie Marwan Barghouti, Mustafa Barghouti oder Omar Barghouti zerfallen. Dabei kann von Einheit keine Rede sein: Selbst die wenigen im Text explizit genannten Familienmitglieder wie Marwan, Mustafa oder Omar vertreten politisch, strategisch und ideologisch ganz unterschiedliche Positionen.

Infografik, die mehrere Familienmitglieder der Barghoutis in einem verbundenen Netzwerk zeigt
Wie die Protagonisten miteinander verwandt sind, verrät diese Infografik neben dem Artikel leider nicht Ausriss: Focus

Der „Focus“ knüpft damit an einen Diskurs an, der in Deutschland seit Jahren floriert: Regelmäßig sprechen Medien, Politik und Polizei über so genannte „Clankriminalität“. Auf der Grundlage wissenschaftlicher Untersuchungen kritisieren Journalist*innen wie Mohamed Amjahid, der Mediendienst Integration oder Übermedien seit geraumer Zeit die undifferenzierte, in Teilen rassistische Berichterstattung über kriminelle „Clans“. Denn diese Berichte postulieren ebenfalls eine falsche Einförmigkeit, stellen Menschen aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit unter Generalverdacht und popularisieren die Vorstellung, dass arabische Familien eine angeborene Affinität zu Gewalt und Kriminalität hätten.

Scheinheilige Lippenbekenntnisse

Den Vorwurf, Tausende Menschen mit gleichem Nachnamen zu Kriminellen zu erklären, scheinen die Autoren an zwei Stellen selbst ausräumen zu wollen.

„Den Namen Barghouti tragen unbescholtene Künstler, Wissenschaftler und Politiker ebenso wie ganz normale Unternehmer und Angestellte“,

heißt es einmal im Text. An anderer Stelle steht:

„Je größer der Abstand zur Heimat, desto weniger haben die entfernteren Angehörigen mit Terror oder Israelhass zu tun, der tödliche Einfluss verliert sich. Viele Barghoutis haben sich nie etwas zuschulden kommen lassen. Der Name kann auch ein Fluch sein.“

Aber diese Passagen sind angesichts des Framings und den ansonsten durchgängigen Verallgemeinerungen, von der Titelseite übers Editorial und durch den gesamten Text, nicht mehr als Lippenbekenntnisse. Sie bleiben scheinheilig, unaufrichtig und folgenlos.

Mehr noch, den Familienmitgliedern werden selbst in diesen scheinbar differenzierenden Textstellen „Terror“, „Israelhass“ und ein „tödliche[r] Einfluss“ als inhärente Eigenschaften zugeschrieben, wenigstens solange sie in der Heimat verbleiben. Der „Fluch“ und damit verbundene Vorurteile resultieren aber erst aus Texten wie diesem, die alle Barghoutis unter Generalverdacht stellen.

Protagonisten wurden wohl nicht gefragt

Die Protagonisten selbst angefragt haben die Autoren offenbar nicht – weder den „Verbrecher und Hoffnungsträger“ Marwan Barghouti, den „Agitator“ Mustafa Barghouti noch den „Boykotteur“ Omar Barghouti. Angesichts des Umfangs der achtseitigen Coverstory ist das verwunderlich, denn Mustafa Barghouti wurde in den vergangenen Monaten beispielsweise von der „taz“ und der „Süddeutschen Zeitung“ interviewt. Auch Omar Barghouti hat in der Vergangenheit Interviews gegeben, ebenso die Familie des inhaftierten Marwan Barghouti. Trotzdem enthält der „Focus“-Text lediglich einige Zitate aus meist nicht näher benannten Interviews.

Mindestens ebenso problematisch ist, dass wichtiger Kontext fehlt: Warum handeln die Protagonisten so, wie sie handeln? In welche Strukturen sind sie eingebettet, welche Zukunftsaussichten haben sie, unter welchen politischen Bedingungen leben sie – und wie begünstigen all diese Aspekte die Entstehung von Gewalt? In weiten Teilen listet der Text Gewalttaten, Terrorismus sowie tatsächliche und unterstellte Formen des bewaffneten und unbewaffneten Widerstands auf, allesamt begangen von Personen, die den Namen Barghouti tragen. Über 20 explizite Beispiele beschreiben Gewalt, die Palästinenser gegen Israelis verübten, darunter: „Verwundete, Tote, Bilder des Schreckens, das war Barghoutis Bilanz. […] Am Ende mordete seine Bande auch mitten in Tel Aviv.“

„Schüsse fallen“ ohne Kontext

Es ist nachvollziehbar und moralisch vernünftig, diese Gewalt abzulehnen und zu verurteilen, so wie der Text es tut. Doch die Autoren versuchen nicht einmal zu verstehen, warum manche Palästinenser zu Gewalt oder bewaffnetem Widerstand greifen. Weil Kontext fehlt – der Gewalt weder entschuldigt noch rechtfertigt, aber für ein aufrichtiges Verständnis essenziell ist –, erscheinen die Handlungen einiger Familienmitglieder auf kaum nachvollziehbaren Emotionen wie Hass, Rache und Wut zu fußen. Die Familie als ganze gilt als „Paten des Hasses“, so die Überschrift der Geschichte im Magazin.

Dieses Fehlen von Kontext und Erklärungen zieht sich durch den gesamten Text. So heißt es in einer Schilderung über ein Dorf in der von Israel besetzten Westbank beispielsweise, „wenn in der Gegend mal wieder Steine geworfen wurden oder Schüsse fielen“ – die Lesenden erfahren weder, ob Palästinenser oder israelische Siedler diese Gewalt verübt haben, noch warum sie entsteht, gegen wen sie sich richtet und dass all dies unter Besatzung geschieht. Als Reaktion, heißt es weiter, würde die israelische Armee einige Barghoutis „auf Verdacht hin“ inhaftieren, wobei unerwähnt bleibt, wie verbreitet der Einsatz willkürlicher, anhaltender Verwaltungshaft durch Israel ist und wie diese Praxis viele Palästinenser radikalisiert.

Die Geschichte enthält zwar eine kurze Passage über „den kontinuierlichen Ausbau der jüdischen Siedlungen im Westjordanland“ und erwähnt, dass „jüdische Siedler ungestraft ihr Territorium erweitern“. Aber die zugrunde liegende israelische Besatzung und die aus ihr resultierenden Gewaltstrukturen und -erfahrungen sowie Folgen für die Palästinenser werden nicht weiter erklärt oder analysiert. Ein einziges Mal wird Israels Besatzung in einem Zitat eines Palästinensers erwähnt, der über Marwan Baghouti sagt:

„Für uns Palästinenser ist er ein zweiter Nelson Mandela, der gewaltfreien Widerstand gegen die Besatzung leistet.“

Woraufhin der redaktionelle Einschub folgt: „Jedes Wort in diesem Satz klingt falsch.“

Was nicht passt, wird weggelassen

Ebenfalls nur ein einziges Mal wird die Tötung eines Palästinensers erwähnt, aber weder analysiert noch humanisiert. Während der Hamas-Angriff vom 7. Oktober zu Recht prominent am Anfang erwähnt wird, heißt es über den Gazakrieg lediglich beiläufig, dass „auch Tausende Zivilisten im Gazastreifen umkommen“. Erneut scheint es keine Akteure oder klar benennbaren Strukturen zu geben, die für Gewalt gegen Palästinenser verantwortlich sind.

Auch bei der Einordnung der drei Haupt-Protagonisten fehlen Fakten, oft bleibt die Darstellung einseitig. Um nur ein paar von vielen Beispielen zu nennen: Aktuelle Haaretz-Berichte über Misshandlungen Marwan Barghoutis durch israelische Gefängniswärter bleiben unerwähnt. Stattdessen erfahren die Leser über den eingangs als blutrünstig und hemmungslos beschriebenen palästinensischen Politiker erst am Ende des Textes, dass er seine Taktik im Laufe der Jahre anpasste: von friedlicher Politik hin zu strategischer Gewalt. Grund dafür sei der kontinuierliche Ausbau jüdischer Siedlungen im Westjordanland gewesen. Hier findet sich also endlich einmal Kontext, der aber eingeleitet wird durch die lapidare Formulierung „Friedensprozess hin oder her“ – anstatt deutlich zu machen, dass der illegale Siedlungsbau den Friedensprozess dezidiert torpedierte.

Gewaltlos, gewalttätig? Alles eins

Noch ein Beispiel: Der bekannte Akademiker Mustafa Barghouti wird als „zorniger Propagandist“ diskreditiert, der durch Fernsehinterviews „die Ideologie seiner Familie“ unter Millionen von Menschen verbreite. Im Gegensatz zu seinen Verwandten bräuchte er weder Messer noch Sprengstoff, denn er „zündet Bomben mit Worten“. Omar Barghouti, der als verschwörerischer Drahtzieher der dezentralen BDS-Bewegung dargestellt wird, gebe „die Richtung vor, in die sich der Diskurs bewegt“: „Den Rest lässt er von seinen weltweit vernetzten Boykott-Aktivisten erledigen.“ Natürlich lässt sich die Politik beider Personen kritisieren, aber der Artikel setzt ihre dezidiert gewaltlose Strategie auf eine Ebene mit Gewalttaten.

Aktuell ist es wichtiger denn je, dass die Berichterstattung über die aktuellen Ereignisse in Israel und Palästina analytisch genau ist und Kontext liefert – der Gazakrieg schreitet fort und westliche Gesellschaften stecken in spannungsgeladenen Aushandlungsprozessen, wie sie sich dazu positionieren. Journalistinnen und Journalisten tragen also eine große Verantwortung, akkurat zu berichten. Nur wenn sie auch die Rolle deutscher Politik und ihrer Verbündeten kritisch reflektieren, können sich Menschen dazu eine fundierte Meinung bilden – und nur dann besteht überhaupt die Möglichkeit, langfristig auf ein gerechtes, friedliches Zusammenleben aller Menschen im Nahen Ostenhinzuwirken.

Die Diskurse, welche die „Schattenkrieger“-Geschichte bedient, mögen sich gut verkaufen – arabische Clankriminalität ist jetzt selbst für den Nahostkonflikt verantwortlich! –, doch sie sind falsch, verzerrend und gefährlich. Guter Journalismus über den Nahostkonflikt sieht anders aus.

4 Kommentare

  1. Hat mal jemand untersucht, wie der „Müller-Clan“ Deutschland beherrscht und Strippen zieht? Einer davon stürmt bei Bayern München und hat dieses Talent sicher von dem Müller geerbt, der Jahrzehnte zuvor von seinem damaligen Trainer als „kleines, dickes Müller“ bezeichnet worden war. Andere Mitglieder dieses ominösen Müller-Clans besitzen eine Drogeriekette, andere ein Molkerei-Grossunternehmen… Könnte mal jemand den „Focus“ auf diese skandalösen Verbindungen aufmerksam machen? Warum denn in die Ferne schweifen, wenn man auch daheim irre Zusammenhänge konstruieren könnte?

  2. Schade eigentlich, ich finde den FOCUS sonst fast durchweg lesbarer als den SPIEGEL. Letzterer immer wieder im Hetze-Modus, ersterer im Vergleich dazu wesentlich öfter um Sachlichkeit bemüht. Selbst was Mister Meatbeater schreibt, ist beim Münchener Magazin noch fundierter als vor Jahren bei demjenigen aus Hamburch. Das lag/liegt vielleicht daran, dass ein grundsätzlich konservatives Image z.T. überraschende Freiheiten eröffnen kann, während das ewige Label „linke (Kampf-?)Presse“ halt immer wieder zu hektischen Absetzbewegungen führt, Hauptsache, man ist auf den Zug der Zeit aufgesprungen.

  3. @2 Ich hab das Focus Magazin seit einiger Zeit nicht mehr gelesen, aber wenn Focus Online (sicherlich redaktionell davon unabhängig, aber mit gegenseitiger Befruchtung) irgendein Maßstab ist, dann will ich dem Lob der Sachlichkeit auch und vor allem mit Blick auf Fleischhauer vehement widersprechen. Wenn das nicht zu großen Teilen unsachliche rechte Kampfpresse ist, weiß ich auch nicht.

  4. Unabhängig von der Frage, ob die gesamte Familie daran beteiligt war gibt es ein klar kontextuale Einordung von dem was am 7. Oktober passiert ist, zum Beispiel hier: https://www.youtube.com/watch?v=zAr9oGSXgak in dem Video von Sheryl Sandberg. Man muss differenzieren auf die Personen: der nicht-Nazi Bruder von Herrmann Göring hat aus ganz wunderbaren Motiven viele Juden gerettet. Manche davon ganz einfach mit der Reputation seines Namens. Blutschande ist für Schwachköpfe. Aber bitte, an den Greueltaten vom 7. Oktoner mit einem „Ja, aber“ rhetorisch rumzubasteln ist widerlich!

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