Vergangene Woche hat die Redaktion der „Frankfurter Rundschau“ (FR) bekannt gegeben, dass sie den Begriff „Clan-Kriminalität“ nur noch in Ausnahmefällen verwenden will. Er stigmatisiere Menschen und werde „politisch missbraucht“, begründete die FR ihre Entscheidung.
Dass sich die Zeitung so positioniert, hat die FR-Volontärin Yağmur Ekim Çay maßgeblich mit angestoßen. Sie ist diese Woche Gast im Übermedien-Podcast und sagt:
„Ich sehe es als Journalistin als meine Aufgabe, dass ich aufpassen muss, wie ich über die Dinge rede. Ich glaube, es ist eine gute Diskussion, für die wir gesorgt haben bei den Journalistinnen und Journalisten. Dass wir vorsichtiger mit den Begriffen umgehen, auch wenn sie von Politikerinnen und Politikern oder von der Innenministerin kommen. Dass wir nochmal die Fragen stellen: Warte mal, stimmt das eigentlich? Ist dieser Begriff eigentlich okay?“
Mit Holger Klein spricht Yağmur Ekim Çay unter anderem darüber, wie die Diskussion bei der FR ablief, welche Reaktionen es intern und extern gab und wie man über Kriminalität berichtet, ohne zu diskriminieren, aber dabei trotzdem konkret benennt, um welche Kriminalität es geht.
Die neue Folge „Holger ruft an …“ hören Sie hier:
(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)
Die Gesprächspartnerin
Yağmur Ekim Çay ist Volontärin bei der „Frankfurter Rundschau“. Während ihres Studiums der Politikwissenschaften und Nordamerikastudien in Berlin arbeitete sie als Redakteurin mit dem türkischen Journalisten Can Dündar für das Projekt ozguruz.org zusammen. Ihre Themenschwerpunkte sind unter anderem Rechtsextremismus, Migration und die türkische Politik. Das „Medium Magazin“ hat sie 2023 als eine der „Top 30 bis 30“ gekürt.
Ist’s ein Phänomen oder ist’s einfach deutsche Tradition, dass in der Gesellschaft, bis hinein in die Behörden, alles – aber auch alles – herbeikonstruiert wird, um zwischen „deutsch“ und „nichtdeutsch“ so zu differenzieren und dann daraus abzuleiten, der Fremde kommt als blutsaugender Parasit in diese Breitengrade – und jetzt sogar noch als Wolfsrudel.
Der Beitrag im Verfassungsblog ist erhellend, sehr erhellend.
Endlich!
Ist’s ein Phänomen oder ist’s einfach deutsche Tradition, dass in der Gesellschaft, bis hinein in die Behörden, alles – aber auch alles – herbeikonstruiert wird, um zwischen „deutsch“ und „nichtdeutsch“ so zu differenzieren und dann daraus abzuleiten, der Fremde kommt als blutsaugender Parasit in diese Breitengrade – und jetzt sogar noch als Wolfsrudel.
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