Wochenschau (138)

Endlich erklärt: Warum Männer so gerne erklären

Filmszene mit Frank Sinatra und Doris Day
Weißt du, das ist so… Foto: IMAGO / Allstar

 

Mein Arzt nimmt meinen Patientenbogen entgegen und nickt mit prüfendem Blick die Vollständigkeit der Daten ab. Dann fügt er mit seinem Kugelschreiber einen kleinen Strich hinzu, worüber ich staune: Er macht aus dem O in meinem Nachnamen ein Q: El Quassil.

„Ah, Verzeihung, nein, das ist ein O, O, wie Otto“, erkläre ich. Kurze Stille. „Aber vor U kommt immer ein Q, sonst müsste es ja El Oassil heißen“, sagt der Arzt. Ich bewundere kurz, wie selbstbewusst er das erklärt, verteidige dann abermals die Schreibweise meines Namens: „Nein, das ist ein O, o-u, ouuu, das ist eine französische Transkription eines arabischen Wortes, das ou ist eine Standardkombi, wie in ‚amour‘ oder ‚tour de france‘ oder…“. „Ja, ich kann etwas Französisch“, beginnt der Arzt die nächste Runde unseres Schlagabtauschs, „aber das ‚ou‘ ist in Ihren Beispielen mitten im Wort. Zu Beginn eines Wortes habe ich das noch nie gesehen.“ 

Ich denke kurz darüber nach, ob ich die Oud, das Instrument, oder den Ouzo als Zeugen für meine Verteidigung aufrufe, da legt er bereits nach: „Außerdem ist da ja noch ein a zusätzlich! Also dann ist das ja doch eher wie bei ‚Quantität‘ oder ‚Qualia‘“. Er schaut, als hätte er mich gerade in einer komplexen Partie 3D-Schach geschlagen. Ich schaue, als hätte er gerade versucht, seine Gießkanne mit einem Autoschlüssel zu öffnen, und erwidere zögerlich: „Aber Touareg würden sie doch auch nicht Tquareg buchstabieren?“

Widerwillig streicht er den Strich, der aus dem O ein Q machen sollte, wieder durch. Mein Nachname sieht jetzt aus wie eine mathematische Formel. Ähnlich anspruchsvoll war der Lösungsweg dahin. 

Er hätte mir einfach glauben können, aber dann wäre mir natürlich diese anekdotische Evidenz versagt geblieben, wenn ich vom Mansplaining berichten möchte. Denn die Pointe dieser bizarren Situation ist, dass sie mir häufiger passiert: Felsenfest überzeugte Personen erklären mir, wie sich mein Name schreibt. Und diese felsenfest überzeugten Personen waren bisher ausnahmslos männlich. Es bleibt nicht nur beim Namen. Männer erklären mir, wie meine Regelschmerzen funktionieren, wie Frauen ticken, wenn sie verliebt sind, wie sich Sexismus anfühlt. 

Dazwischenquatschen für die Deutungshoheit  

Dieses unbegründete Selbstbewusstsein taucht auch öffentlich auf. In Talkshows, wenn Frauen etwas erklären und von Männern unterbrochen und belehrt werden; in sozialen Medien, wo es als Grundrauschen auf Twitter nun auch seinen Weg in die Kommunikationsmodi von Mastodon findet. Wir sehen es bei den Klimaaktivistinnen, die über Gründe und Motive ihrer Arbeit belehrt werden. Wir hören es bei Transformationsforscherin Maja Göpel, die in der Sendung „Markus Lanz“ gegen die innere Unruhe des Ex-VW-Chefs Herbert Diess anreden muss, der es offenbar körperlich nicht aushält, die Frau eine Minute am Stück sprechen zu lassen und alle zwei Sekunden ein bestätigendes „ja“ reinplappern muss. Diese penetrante Affirmation ihrer Aussagen dient Diess vor allem dazu, sich nicht den Wind aus den Segeln der eigenen Deutungshoheit nehmen zu lassen. 


Wissenschaftlerinnen wird auch auf Twitter gerne ihre Welt erklärt. Katie Mack beispielsweise twitterte über ihre Sorgen vor der Klimakrise. Ein Kommentator empfahl ihr darauf hin: „Vielleicht sollten Sie dann etwas echte WISSENSCHAFT lernen.“ „Ich weiß nicht, Mann, ich habe schon einen Doktor in Astrophysik gemacht. Mehr als das wäre wohl zu viel des Guten“, antwortete die profilierte Kosmologin und Astrophysikerin.

Verschwörungsmythenexpertin und Autorin Katharina Nocun hatte einmal diese Frage auf Twitter gestellt:


Besonders mochte ich die lakonische Antwort von Schauspielerin Mavie Hörbiger: „Mir hat mal ein Regisseur erklärt wie ich eine Geburt spiele, bin Mutter von zwei Kindern.“ Sehr anschaulich in den Kommentaren dort: weiblich gelesene Kommentatorinnen, die ihre Erfahrungen schildern, werden von männlichen gemansplaint, dass ihre Geschichten gar kein Mansplaining waren.

In ihrem Essay „Wenn Männer mir die Welt erklären“ (2008) beschreibt die US-amerikanische Frauenrechtlerin Rebecca Solnit eine Party, auf der sie war, nachdem ihr Buch über den Pionier der Fototechnik, Eadweard Muybridge, erschienen ist. Ein Gesprächspartner erklärte ihr aufgeregt, dass in diesem Jahr ein besonders wichtiges Buch über Eadweard Muybridge erschienen sei, es sei das Buch schlechthin über Eadweard Muybridge! Ob sie es schon gelesen habe? Sie müsse es lesen!

Sie ahnen es: Er sprach über ihr Buch. Solnit beschreibt in ihrem erfolgreichen Essay erstmals das Phänomen „Mansplaining“, ohne den Begriff an sich zu verwenden. 

„Selbstüberschätzung und Ahnungslosigkeit“

Aber ich will den Begriff nicht zu leichtfertig nutzen: Nicht jedes Mal, wenn ein Mann einer Frau etwas erklärt, ist es automatisch Mansplaining. Und auch Frauen belehren andere Frauen, und Männer andere Männer und Frauen Männer…. In einer Nachbetrachtung ihres erfolgreichen Essays erklärte Solnit: 

„Junge Frauen haben das Wort ‚Mansplaining‘ in das Lexikon aufgenommen. Ich beeile mich jedoch hinzuzufügen, dass der Aufsatz deutlich macht, dass ‚Mansplaining‘ kein universeller Fehler des Geschlechts ist, sondern nur die Schnittstelle zwischen Selbstüberschätzung und Ahnungslosigkeit, an der ein Teil des Geschlechts hängen bleibt.“

Es beginnt oftmals mit dem Belehren, was meistens unangenehm und herabwürdigend ist, eine erwachsene Person infantilisiert und eine Statusunterschied durch behauptete intellektuelle Überlegenheit aufbaut. Trotz aller Nervigkeit muss diese Anordnung nicht automatisch ein Angriff auf die eigene Integrität oder gar symbolische Gewalt darstellen. Wenn ein Polizist mich darüber belehrt, dass es falsch ist, bei Rot über die Ampel zu gehen, bewirkt das kleine Reaktanzen, es gibt hier ein Machtgefälle und er unterstellt mir etwas, nicht zu wissen, das ich allerdings natürlich weiß (bei Rot gehen ist verboten). Aber er hat Recht. Ebenso verhält es sich, wenn ich von einer Person erwarte, mir etwas beizubringen, weil sie mich unterrichtet oder in etwas einweist. 

Mansplaining ist, wenn bei der Belehrung die unbegründete Selbstgewissheit hinzukommt, dass das Gegenüber weniger Expertise zu einem Thema hat, als man selbst und dies häufiger angenommen wird, wenn das Gegenüber weiblich ist – auch wenn das unbewusst geschieht. Niemand muss dabei eine aktiv geschlechtsbezogene Abschätzigkeit empfinden. Ich behaupte, die wenigstens denken vor Gesprächseinstiegen: „Oho, dem ahnungslosen Fräulein werde ich jetzt mal die Welt erklären“. Die kleine Hybris fängt aber ja schon in der Unterstellung an, man könne ihr etwas erklären, das sie unmöglich schon wissen kann.

Geschlechtsspezifische Gesprächsdynamik

Anhand repräsentativer Umfragen in den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich wollten die Kommunikationsforscher:innen Karolina Koc-Michalska, Anya Schiffrin, Anamaria Lopez, Shelley Boulianne und Bruce Bimber herausfinden, ob und wie Form der sozialen Medien (in ihrer Studie Twitter und Facebook) Einfluss nehmen auf die geschlechtsspezifischen Austauschdynamiken zwischen den Nutzer:innen. Interessanterweise fanden sie heraus, dass es auf Facebook keinen Einfluss des Geschlechts auf die Kommunikationssituationen gab, also Frauen nach eigener Angabe nicht überdurchschnittlich oft das Gefühl haben, Mansplaining zu erleben, und Männer nach eigener Angabe nicht überdurchschnittlich oft den Vorwurf erhalten haben. 

Bei Twitter hingegen war es anders. Die Forscher:innen stellten fest, dass es wahrscheinlicher ist, dass man auf der Plattform auf belehrende Art herabgewürdigt wird und dass diese Wahrscheinlichkeit sich erhöht, wenn man als Frau gelesen wird. Männer berichten laut Studie, bei Twitter öfter des Mansplainings beschuldigt worden zu sein. Mehr als die Hälfte der befragten Frauen gaben an, etwas erklärt bekommen zu haben, worin sie selbst eine Expertise besitzen. 

Wie die Wissenschaftler:innen den Mansplaining-Unterschied zwischen Facebook und Twitter begründen, erkläre ich gleich. Vorab müssen wir die sozialwissenschaftliche Grundlage für das Mansplainen abstecken.

Männer unterbrechen, Frauen fragen

In der Kommunikationsforschung hat man eine breite Empirie über geschlechtsspezifische Unterschiede beim Gespräch. Beispielsweise ist ziemlich konsistent erhoben worden, dass die Geschlechter ansozialisierte Rollen einnehmen, was die Statik des Gesprächs beeinflusst. Frauen nutzen weniger häufig Fäkalsprache, Männer unterbrechen Frauen häufiger, Frauen stellen häufiger Fragen, Männer sprechen in der Regel länger. 

Als relativ neuer Begriff ist Mansplaining noch nicht ausreichend erfasst. Die empirische Erhebung ist hier auch etwas anspruchsvoller, weil es nicht reicht, für das Phänomen nur quantitativ messbare Gesten zu erheben, wie zum Beispiel die Häufigkeit der Unterbrechungen, die Anzahl gestellter Fragen oder die Minutenzahl, die jemand spricht, sondern auch oder besonders ein von den verschiedenen am Dialog Beteiligten unterstellter Wissensunterschied. Also ein Vorurteil.

Es gibt jedoch einen Zusammenhang zwischen diesen quantifizierbaren Gesten und der Einschätzung der Kompetenz einer Person, die sich dann in eine Unterschätzung von Frauen übersetzt: dass Frauen weniger Gesprächszeit in Anspruch nehmen wird beispielsweise nach einer Erhebung der US-amerikanischen Soziolinguistin Deborah Tannen als Zeichen mangelnder Kompetenz bewertet. Auch der Umstand, dass Frauen mehr Fragen stellen, wird mit Unkenntnis verwechselt.

Deborah Tannen sowie das Politikwissenschaftler-Paar Linda und Stephen Earl Bennett erklären dies mit geschlechtsbezogenen Sozialisierung: Frauen werden für die Beziehungsdynamik in einem Gespräch sensibilisiert, Männer für kompetitive Machtdynamik.

Die Politikwissenschaftlerinnen Jeanette Morehouse Mendez und Tracy Osborn wiederum stellten in ihrer Kommunikationsanalyse fest, dass sowohl Männer als auch Frauen (internalisierte Misogynie, ahoi!) Frauen die Expertise in einer politischen Diskussion absprachen – Männer schätzten das Wissen über den Grad des politischen Wissens ihrer Gesprächspartnerin niedriger ein. Allerdings ist dies gerade im Begriff, sich zu verändern. Eine von Christa Nater und Sabine Sczesny vom Institut für Psychologie der Universität Bern sowie der Northwestern University durchgeführte Meta-Analyse, die amerikanische Erhebungen zu Kompetenzwahrnehmung von 1946 bis 2018 ausgewertet hat, stellte fest: Während 1946 nur ein Drittel der Befragten Frauen wie Männer als gleich intelligent wahrnahmen, sind es 2018 86 Prozent. Es gibt Hoffnung.

Ist Mastodon ein besserer Ort?

Wie kommt es, das nun auf Twitter Frauen so häufig belehrt werden und so viel häufiger als auf Facebook? Eine Erklärung der zu Beginn zitierten Kommunikationsforscher:innen ist die unterschiedliche Art der Verbindung, die die Nutzer:innen auf Facebook und Twitter haben. Ein sehr einflussreicher Faktor auf die Art, wie Frauen politisch diskutieren, ist das Umfeld, in dem sie vokal werden. In der Familie und mit engen Freunden, in einem Umfeld mit Personen, zu denen sie eine starke Beziehung haben, gehen sie stärker in die politische Diskussion, in Umgebungen mit schwachen Beziehungen, in der Öffentlichkeit, unter Unbekannten, halten sie sich zurück.

Die Forscher:innen der Studie nennen das als einen der möglichen Gründe, warum auf Facebook, wo man häufiger mit Freund:innen, Verwandten und engen Kolleg:innen verbunden ist, kein geschlechtsspezifischer Einfluss festgestellt wurde. Die Beziehungen auf Twitter sind schwächer, die Nutzer:innen haben dort mehr weak-ties, wie es in der Soziologie heißt. Das hat aber nun zur Folge, dass Frauen sich aktiv postend aus Twitter zurückziehen. 

Nun, da allerdings eine kleine Plattformmigration Richtung Mastodon erfolgt, könnte man den alternativen Microblogging-Dienst als Versuchsfeld für eine weniger paternalistische Kommunikationskultur probieren. 

Am Ende dieses Textes möchte ich anderen Frauen nun nicht erklären, wie sie sich gegen Mansplaining wehren. Ich möchte Männern aber das Flussdiagramm der feministischen Bloggerin Elle Armageddon empfehlen.


(Und ja, natürlich gab es auch Männer, die versucht haben, der Urheberin ihr eigenes Flussdiagramm zu erklären.)

Wichtig sind immer zwei Fragen: Warum glaube ich, mehr zu wissen als mein Gegenüber? Und warum denke ich, sie mit meinem Wissen ungefragt behelligen zu müssen?

Mansplainer hätten bei dieser Introspektion viel zu gewinnen. Denn wer nicht belehrt und unterbricht, kann besser lauschen. Und wer besser zuhört, könnte dann schon rein akustisch vernehmen, dass sich El Ouassil nicht mit „Q“ schreibt.

37 Kommentare

  1. Liebe Samira El Ouassil, leider hält der Text nicht was er in der Überschrift verspricht. Eine profunde Analyse der Zusammenhänge, die dazu führen, dass sich Männer so verhalten, fehlt.
    Ich weiß nicht was sie nicht wissen und ich bin wahrlich kein Experte in irgendwas und natürlich möchte ich jetzt nicht in das verfallen, was Sie, zu recht, kritisieren. Dennoch möchte ich ein Feedback geben. Dem Text entnehme ich Verletztheit und Empörung. Auch Solidarität mit anderen Betroffenen. Ein wirkliches, ehrliches und tiefes Interesse daran, zu verstehen, warum Männer so gerne erklären, spüre ich nicht.
    Ich war auch so, wie die Männer, die sie beschreiben. Bis mir Björn Süfke in seinem Buch Männerseelen erklärte was Umwegidentifikation ist und wie wichtig Externalisieren für uns Männer ist und das es ein Dilemma ist, einerseits emotional unbefriedigt zu sein und andererseits seine Gefühle ständig abzuwehren.
    Kaum einem Mann wird ihr Text helfen, sich selbst besser zu verstehen und ich bezweifle, dass Frauen wirklich etwas darüber erfahren, welche unsäglichen Mechanismen dazu geführt haben, dass sich ihr Arzt verhält wie beschrieben. Mir fehlt die Liebe in ihrem Text.
    Sein Herz zu öffnen, die einander zugefügten Wunden zu würdigen, Männer in ihrer Selbstfindung und Innenverbundenheit zu stärken, Jungen Zeit mit ihren Vätern zu ermöglichen sind, meiner Meinung nach, vielversprechende Lösungsansätze. Wenn es etwas werden soll mit der Gleichberechtigung, dann werden alle Geschlechter ihre angestammten Rollen verlassen müssen. Jeder für sich wird seinen Weg an einen Ort, den wir noch nicht kennen, finden müssen. Die Männer zu stärken ist dabei, meiner Meinung nach, ein wichtiger Beitrag, den auch der Feminismus bisher versäumt hat zu leisten.

  2. @Regenbogenlichtkrieger
    „ Kaum einem Mann wird ihr Text helfen, sich selbst besser zu verstehen und ich bezweifle, dass Frauen wirklich etwas darüber erfahren, welche unsäglichen Mechanismen dazu geführt haben, dass sich ihr Arzt verhält wie beschrieben. Mir fehlt die Liebe in ihrem Text.“
    Man(n) sollte bei Autor:INNEN wirklich ein bisschen mehr Liebe und Fürsorge erwarten können, verstehe ich sie da richtig?
    Vielleicht ja sogar von Patient:innen: einfach mal den Arzt fragen, wie geht es Ihnen denn heut? Zuhause alles gut? Und mit ihrem Vater? Wollen Sie darüber sprechen – eine Umarmung vielleicht, ein paar stärkende Worte, klar: …

  3. Cooler Zielgruppenkommentar: „@ #1: Danke für’s Mansplaining ;)“

    „unbegründetes Selbstbewusstsein“
    Bei Frauen erwünscht, cool und ein positives Charaktermerkmal, bei Männern schon fast inhärent ein Übergriff und gaaanz schlimm.

    Wenn mir eine Frau erklärt, dass ich als Mann mich intensiver mit meinen Emotionen auseinandersetzen sollte, was ist das dann?
    Ist die Tatsache, dass Mädchen lieber pink als Jungs mögen, Ursache oder Resultat des gesellschaftlichen Status-Quo?

    Darf ich als Mann hier kommentieren oder mansplaine ich dann automatisch, weil ich ja nicht nach meiner Meinung gefragt worden bin? Dürfen Männer generell nur mit Frauen reden, wenn sie von ihnen zum Reden aufgefordert werden?
    Geht es dann noch um den Inhalt oder um das Prinzip, nicht reden zu dürfen, wenn man nicht gefragt wurde? Darf der (möglicherweise richtige) Inhalt ignoriert werden, wenn ihn ein Mann aussspricht, der nicht danach gefragt wurde?

    Oder hat das eigentlich alles sehr wenig mit dem Geschlecht zu tun?

    Habe ich durch mein übermedien-Abo das Recht zu Kommentieren abonniert oder das Recht zum Kommentieren unter Artikeln von männlichen Autoren?

    Gibt es Sexistinnen? Oder ist das da dann eher nicht so cool, wenn das Substantiv gegendert wird?

    Ich verstehe die persönliche Kränkung. Gerade die Anekdote vom Arzt, der den eigenen Namen korrigiert … m. E. mehr als peinlich. Aber wieso solle das als Beispiel für Mansplaining taugen? Ich habe auch einen schwierigen Nachnamen, den Menschen immer falsch schreiben und mir erklären, warum sie ihre Schreibweise für richtig halten. Ich schließe daraus aber nicht auf eine systematische Diskriminierung aller Männer … weil ich einen komplizierten Namen habe … What?

    Ich halte diese neuen Ausprägungen im Feminismus für kontraproduktiv, weil sie nicht auf Gleichbehandlung, sondern auf Sonderbehandlung hinarbeiten und das ist Wasser auf die Mühlen der Selbstgerechten, wie Lanz und Co.
    Aber ich bin auch nur ein Mann und was weiß ich schon über Feminismus.

  4. @#3 Vorweg: ich habe mit dem Begriff auch so meine Probleme. Auf der einen Seite habe ich schon so einiges an Mansplaining erdulden müssen, auf der anderen Seite stört mich sehr, dass der Begriff auf alle möglichen Gesprächssituationen angewendet wird. Häufig auf solche die weder der Definition entsprechen, noch offenkundig Ausdruck des selben Problems sind, gelegentlich sogar auf völlig legitimes kommunikatives Handeln.
    Nicht immer wenn ein Mann eine Frau im Gespräch nervt, ist es Mansplaining. Und anders herum: Dinge die kein Mansplaining sind, können trotzdem unangebracht oder übergriffig sein, z.B. wenn eine Frau Sie zu mehr Emotionalität auffordert, ohne dass dies durch das Vorgespräch oder hinreichende Bekanntschaft gedeckt ist.
    (Ob die obige Namens-Anekdote mehr auf internalisierten Sexismus zurück zu führen ist, oder auf Alltagsrassismus, oder auf krankhaftes allgemeines Besserwissertum wird sich wohl z.B. nicht klären lassen)

    Selbst bei eindeutigen Definitionen gibt es ja Grauzonen.
    Definition: Man erklärt Frau unaufgefordert, etwas das sie schon (besser) weiß.
    Kann man nach dieser Definition z.B. in Kommentaren zu veröffentlichten Texten Mansplainen? Ich denke man kann die Veröffentlichung mit Kommentarfunktion als Aufforderung zum Diskurs sehen, ein themenbezogener Kommentar, egal welcher Art kann also nicht unaufgefordert sein, also definitionsgemäß auch kein Mansplaining. Wenn ich mir aber einige Kommentare zu z.B. oben verlinkten Artikeln zu Gemüte führe, halte ich das für eine Schwäche der Definition.

    Aber all das ist kein seltenes Problem mit Begriffen, die sich frisch herausbilden um Phänomene zu beschreiben für die es vorher kein griffiges Wort gab. Ausdefinieren und Abgrenzen dauert in der freien Wildbahn der Sprache seine Zeit, und Leute die ihre eigene Agenda verfolgen spielen auch immer mit hinein. Die Unschärfe wird man wohl also noch bis auf weiteres ertragen müssen.

    Interessant finde ich aber doch, dass Sie aus der obigen Beschreibung von Mansplaining schließen, dass Sie jetzt vielleicht nicht mehr ‚mit Frauen reden‘ dürfen. Als wäre es völlig unmöglich, mit Frauen zu reden, ohne ihnen etwas zu erklären. Ich gehe nicht davon aus, dass Sie das bewusst so sagen wollten, aber vielleicht wäre es eine interessante Introspektion, sich zu fragen, warum Sie diesen intuitiven Gedankensprung machen.

    Und zu guter Letzt: Ich kann Ihnen versichern, dass niemand ‚unbegründetes Selbstbewusstsein‘ bei Frauen als coolen Charakterzug empfindet. Tatsächlich bekommen wir schon für begründetes Selbstbewusstsein meist mehr als hinreichend aufs Dach.

  5. @Anderer Max: Natürlich ist Kommentieren im Preis ingebgriffen!

    „Warum glaube ich, mehr zu wissen als mein Gegenüber? Und warum denke ich, sie mit meinem Wissen ungefragt behelligen zu müssen?“ Ich kann technisch gesehen nicht für die Männer sprechen, die dauernd bei Lanz auftauchen, aber ich habe zwei Vermutungen:

    zur 1. Frage: Weil die eigentlich über sich selber reden, und über _das_ Thema haben sie mehr Expertise als als alle anderen, ähnlich wie beim Namensbeispiel – sie reden nicht über die Ukraine, sondern über ihre Meinung zur Ukraine, sie reden nicht über die Medien, sondern über ihre Meinung zu den Medien, etc…
    zur 2. Frage: Weil sie bei Lanz sitzen.

    Spontan weiß ich nicht, ob diese Erklärung für das Phänomen, insbesondere als geschlechtsspezifisch, so weit trägt: wenn Frauen als „weniger kompetent“ wahrgenommen werden, weil sie „mehr Fragen stellen“, müssten Frauen, die keine Fragen stellen, ja als „doch kompetent“ wahrgenommen werden. Aber die sind doch anscheinend die Hauptopfer.

  6. Ich bin safe, weil es egal ist, wer mir gegenüber sitzt.
    Ich weiß eh immer alles besser und nerve gleichmäßig alle.
    ;-)
    @samelou Der Flowchart von ElleArmageddon ist super!

  7. Ich finde das Mansplaining ist sehr gut erklärt. Es geht um ein statistisches Phänomen, was gut untersucht ist – so steht es im Text. Sicher, nicht jeder Fall ist geschlechtsspezifisch, aber dennoch kann Frau El Ouassil hier schlecht einen Text schreiben, wo gar keine anekdotische Evidenz vorhanden ist. Dann würde irgendwie was fehlen, oder?

  8. „Wenn es denn auch „gleichmäßig“ ist?“
    Ich hatte nicht den Eindruck, dass bspw. Precht und Walzer bei männlichen Gegenübern irgendwie zurückhaltender wären.

    Aber ehrlich gesagt, ich habe das Wort nicht erfunden und gebe die Frage an die Allgemeinheit weiter:
    Ist Mansplaining nur dann Mansplaining, wenn der Mansplainer nur oder hauptsächlich Frauen mansplaint, oder können auch Männer bemansplaint werden, oder ist Mansplaining zwar nur gegenüber Frauen „echt“ im Sinne der Definition, aber unabhängig davon, wie der Mann andere Männer behandelt?

  9. @2 Schade, dass ich mich nicht verständlich machen konnte. Ich meinte Menschenliebe an sich. Was ist die Erklärung für das Verhalten des Arztes? Was war seine Intention? Seine Patientin zu beleidigen? Unfähigkeit seine angeborene Arschlochhaftigkeit zu verbergen? Was, wenn es unerfüllte Bedürfnisse waren? Was, wenn es der Erfüllung eines kruden Männlichkeitsideals diente. Herb Goldbergs maskulines Imperativ vielleicht? Wie und womit werden Männer, die sich jenseits der klassischen Rollenbilder verhalten belohnt und was ist mit jenen, denen es nicht sofort oder nicht besonders gut gelingt? Was macht es für einen Mann attraktiv „ aus der Rolle zu fallen“? Wie kann es gelingen sie an Innenverbundenheit und Gefühlswahrnehmung zu interessieren? Lassen Sie uns doch mal gemeinsam darüber nachdenken und in einen wirklichen Austausch kommen.

  10. Danke Alex!
    Da sollten wir doch mal gemeinsam darüber nachdenken!
    *oh, oh, wenn Stefan das liest, droht mir wieder Löschung*

  11. „Wie und womit werden Männer, die sich jenseits der klassischen Rollenbilder verhalten belohnt“
    Das ist eine gute Frage, und die Antwort lautet: „Gar nicht.“

  12. @Mycroft:
    Sie sind da an etwas Großem dran. Ich esse meine Teller leer, schreie keine Kinder an und jage auch keine Rentner möglichst schnell wieder vom Zebrastreifen auf den Bürgersteig zurück.
    Und werde ich dafür belohnt?
    Nix!

  13. @Frank Gemein Schön zu lesen, dass sie sich zivilisiert benehmen. Das Verlassen klassischer Rollenbilder von Männern wäre allerdings eher aus Wettbewerbsdenken auszusteigen, über Gefühle wie Trauer, Hilflosigkeit, Überforderung zu reden, darüber reflektieren was die eigene bevorzugte Strategie zur Gefühlsabwehr ist. Rückzug? Selbstdarstellung?Rationalität?Leistungsdruck? Mansplaining?Gewaltbereitschaft? Wie zärtlich war mein Vater zu mir, gibts Defizite dabei, suche ich vielleicht nach Kompensation für diese Defizite? Wie oft gehe ich zu Vorsorgeuntersuchungen? Was macht es mit mir, wenn über toxische Männlichkeit geredet wird, Männer als Pascha und Faulpelz bezeichnet werden, Erziehungskompetenz in Frage gestellt wird? Wann habe ich Freude an meiner Männlichkeit? Wieviele Männerfreundschaften habe ich? Was nährt mich? Wie oft frage ich mich: Wie war ich? Die Frage macht doch nur Sinn, wenn ich es nicht weiß, wenn ich kein Gefühl dafür habe, oder? Belohnung könnte ja auch Zufriedenheit und Wohlbefinden, Emanzipation von fremden Leitbildern, Souveränität und Zuversicht sein. Dann braucht es vielleicht auch weniger mansplaining, Abgrenzung von Weiblichkeit, Homosexualität, Status und Dominanz etc. Es reicht bei weitem nicht aus Frauen, oft gegen den Widerstand von Männern, zu fördern. Es macht viel mehr Sinn gleichzeitig auch die Männer und vor allem Jungen dabei zu unterstützen ihre eigene, ganz persönliche Interpretation von Männlichkeit zu finden,

  14. @Regenbogenlichtkrieger:
    Lassen wir das. Ich möchte mich ehrlich nicht mit Ihnen austauschen, weil ich dabei unmöglich ernst bleiben kann.

    Schönes weiteres Leben.

  15. °Meinen Sie das „klassische Rollenbild“ Mensch?° Nein, ein Rollenbild ist etwas, was nur für eine bestimmte Gruppe Menschen gilt und nicht für alle, also hier zum Beispiel etwas, was nur von Männern erwartet wird, aber nicht von Frauen, oder umgekeht.
    „Keine Kinder anschreien“ ist etwas, was von allen (erwachsenen) Menschen erwartet wird, und daher kein Rollenbild.

  16. @Mycroft:
    Fragen Sie doch den Regenbogenkrieger, ob er mit Ihnen Bäume umarmen geht und mit Ihnen Rollenklischees diskutieren möchte. Könnte ich mir vorstellen.
    Ich möchte nicht.

  17. „Fragen Sie doch den Regenbogenkrieger, ob er mit Ihnen Bäume umarmen geht und mit Ihnen Rollenklischees diskutieren möchte.“
    Er hat allgemein gefragt, ich habe ihm geantwortet, Sie haben explizit mich gefragt, ich habe Ihnen geantwortet.
    Das wäre meinerseits selbst dann kein Mansplaining, wenn Sie eine Frau wären.
    Regenbogenlichtkrieger und ich brauchen Ihre Erlaubnis zwar nicht, aber danke trotzdem.

  18. @Mycroft: Sie fragten und ich antwortete mit einer ironischen Gegenfrage.
    Ich werde das demnächst entsprechend kennzeichnen, my bad.
    Alles, was ich zu diesem Thema von Ihnen wissen muss, habe ich bereits vor einiger Zeit lesen dürfen.
    Männer, so wichtig!
    So wichtig, dass sie sogar unter einem Essay über mansplaining beleidigt sind, wenn sie nicht im Mittelpunkt allen Interesses stehen.

    Ich bin raus.

  19. „Sie fragten und ich antwortete mit einer ironischen Gegenfrage.
    Ich werde das demnächst entsprechend kennzeichnen, my bad.“
    Was lässt Sie denken, dass ich ironische Fragen nicht genauso beantworten würde?

    „So wichtig, dass sie sogar unter einem Essay über mansplaining beleidigt sind, wenn sie nicht im Mittelpunkt allen Interesses stehen.

    Ich bin raus.“
    Ok, die Selbstironie habe ich auch ohne Ironie-Marker verstanden.

  20. Behandle gerade Flussdiagramme in meiner Klasse, habe ich gleich mal hingeschickt. (Wenn auch mit dem Hinweis, dass Entscheidungen/Fragen/Verzweigungen in Rauten und nicht in Rechtecke gehören. Konnte mich aber stolzerweise zurück halten, dass der Autorin nicht zu schreiben auf Twitter.)

  21. #26, Herr Sievert
    „Konnte mich aber stolzerweise zurück halten, dass der Autorin nicht zu schreiben auf Twitter.“
    Also haben Sie es ihr direkt geschrieben ;)

    Weitere Anekdote:
    In einer Nudelteigrezeptgruppe auf Facebook hat eine Frau nach den Lieblingsrezepten gefragt. Ein Kommentator, neu in der Gruppe, noch keinen eigenen Beitrag verfasst, hat in den nächsten 3 Tagen zu jedem Kommentar einer Frau unterkommentiert
    „In Nudeln gehört kein Mehl, nur Semola. Informier dich!“
    Auf meinen Einwand, dass Generationen badischer Hausfrauen dem widersprechen würden kam , das wäre eine billige Ausflucht und völlig überholt.
    Bei Männern wurde kommentiert mit „Alter, deine Frau macht das ganz falsch. Da musst du was machen“

  22. Männer wollen erklären, Frauen wollen formen.

    Nahezu durchgängig beobachte ich (ja, anekdotische Evidenz) das Partnerinnen/Ehefrauen/Mütter ihre Kinder und ihre Männer/Partner nach den eigenen Vorstellungen formen wollen. Dieser Gestaltungsdrang nimmt bisweilen absurde Züge an und ignoriert Realitäten (erwachsene Männer und nahezu erwachsene Kinder sind nicht mehr grundsätzlich umformbar).

    Ich habe hinreichend Beziehungen (partnerschaftliche, elterliche) daran zerbrechen sehen. IMHO eine toxische Verhaltensweise (um mal in aktuelle Lingo zu verfallen).

    Gibt es dafür einen ähnlich plakativen begriff wie für das m.E. nervige aber harmlosere Mansplaining?

  23. Samira schreibt davon, dass Personen (bei denen man sich nicht ganz sicher ist, nehme ich an) weiblich oder männlich „gelesen“ werden. (Eine Formulierung, die man älteren Menschen ohne sozialwissenschaftliche Vorbildung vielleicht erklären muss.)

    Bei Lektüre der Kommentare fiel mir dann plötzlich auf, dass ich dies bei Mycroft weder aus dem Nickname noch aus den Kommentaren herauslesen kann, aber „ihn“ bisher (bei anderen Posts) instinktiv männlich gelesen habe. Irre ich mich vielleicht? Please explain.

  24. @#29:
    Sie irren sich nicht.
    Aber Sie sind nicht die erste Person, die sich bei mir unsicher ist, was ich nicht schlimm finde. ;-)

  25. „Wichtig sind immer zwei Fragen: Warum glaube ich, mehr zu wissen als mein Gegenüber? Und warum denke ich, sie mit meinem Wissen ungefragt behelligen zu müssen?“

    Danke für die ungefragte Behelligung. /s

    Ich möchte noch mal die durchaus ernst gemeinte Frage wiederholen, was das mit dem Geschlecht des Redenden zu tun hat?
    Nach der Logik qualifiziert sich diese Kolumne ja als „womensplaining“, weil hat ja keiner nach gefragt.

    Und wenn der Unterschied nur darin liegt, dass diejenigen, die ungefragt Dinge erklären, ein anderes Geschlecht haben, als diejenigen, der diese Erklärung lesen … Wie schon mal gefragt, worum geht es dann noch?

    Ich möchte hiermit nahelegen (nicht erklären), dass es hier womöglich eher um den Umgang mit abweichenden Meinungen geht, als um etwas, das inhärent mit dem Geschlecht des Sprechenden zu tun hat.

  26. Ein feiner Text! Einprägsam.
    Und wenn Frank Gemein mit von der Partie ist, wird’s Forum auch noch unterhaltsam und ich surfe gut gelaunt weiter.

  27. #Liebe Samira El Ouassil, leider hält der Text nicht was er in der Überschrift verspricht. Eine profunde Analyse der Zusammenhänge, die dazu führen, dass sich Männer so verhalten, fehlt.…..“
    Ich weiß nicht, warum Frau Ouassil ihren Beobachtungen eine „profunde Analyse“ anfügen muss/sollte. Diese Analyse könnte ein Mann, der diese Verhaltensneigung bei sich entdeckt, für sich individuell durchführen. Aber ich zweifle daran, dass Personen (gibt ja auch solche Frauen) mit dieser Neigung, sich diesen Schuh anziehen (wollen).
    Auf jeden Fall konnte ich feststellen, dass ein neutraler oder männlicher Nickname in Internetforen (bei vielen Themen) seltener zu Belehrung führt als ein weiblicher.

  28. „#14
    Warum auch?“
    Plumpe Antwort: weil man klassisch-männliche Rollenbilder nicht mag.
    Differenzierte Antwort: eben.

  29. Liebe Samira El Ouassil, herzlichen Dank für die Schilderung Ihrer Erfahrungen zum Einstieg in den Artikel. Ich habe mich schwer amüsiert und konnte herzlich lachen.
    Ich bin zwiegespalten, was den Begriff „Mansplaining“ angeht. Frage mich, ob das Verhalten, das es unumstritten überall gibt mit diesem „Etikett“ versehen werden sollte. Tendiere immer mehr zu „Ja“.
    Denn im Unterschied zum altbekannten „Klugscheissertum“ sind hier noch andere Faktoren zu berücksichtigen. Möchte dieses Thema nun gern mal subjektiv betrachten.
    Ich bin 58 Jahre alt. Rückblickend betrachtet wurde mir zu 98% die Welt ungebeten von Männern erklärt. Im beruflichen wie im privaten Kontext. Selbst 30 Jahre jüngere Herren erdreisten sich immer wieder, mich zu unterbrechen, mir etwas zu erklären zu wollen.
    Ich lasse das schon lange nicht mehr zu, aber die Versuche sind ungebrochen.
    Ich sehe beim „Mansplaining“ folgende Faktoren:
    – männlich, forsch, selbstbewusst oder das Gegenteil
    – zu den „Erklärungen“ kommt Geringschätzung und Respektlosigkeit
    – oft gibt es ein Machtgefälle (Vorgesetzte, Höherrangige)
    – oft wird „vorgeführt“, d. h. vor Publikum zurechtgewiesen und mit angeblichem Sachverstand und Wissen geprahlt
    Beim Lesen der Kommentare unter Ihrem Artikel wurde das alles mehr als bestätigt. Interessant auch, dass vornehmlich die Herren dringend kommentieren mussten.
    Nicht alle Männer tun das, beileibe nicht, aber immer noch viel zu viele.
    Und wenn Frauen das tun, was sicher auch vorkommt, ist es genauso armselig und beschissen.

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