Wer liegt in den Umfragen vorne, wer siegt im „Triell“ – interessiert sich dafür eigentlich irgendwer außerhalb Deutschlands, in Frankreich zum Beispiel? Kaum, sagt die französische Korrespondentin Hélène Kohl. Dort habe bisher ohnehin fast niemand so richtig gewusst, wer genau die Kandidat*innen sind, die antreten. Erst seit ein paar Tagen beginne sich Frankreich wirklich für den deutschen Bundestagswahlkampf zu interessieren.
Darüber und über andere Fragen zur ausländischen Perspektive auf den deutschen Wahlkampf spricht Kohl in unserem Podcast mit Holger Klein. Die Korrespondentin berichtet seit 17 Jahren aus Berlin und hat schon die ein oder andere Bundestagswahl für französische Medien begleitet.
Jetzt hier das ganze Gespräch hören:
(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)
Hélène Kohl ist seit 2003 Berlin-Korrespondentin, unter anderem für Radio Europe 1 und die Wochenzeitung „Journal du Dimanche“. 2007 hat sie den Deutsch-Französischen Journalistenpreis für einen Radiobeitrag über die WM 2006 in Deutschland erhalten. 2011 erschien ihr Buch „Une vie de Pintade à Berlin“. Aktuell produziert Hélène Kohl den Podcast „La Politik après Merkel“ zusammen mit dem Deutsch-Französischen Institut (DFI).
Ja, warum sollten sich Franzosen mehr für dt. Politik interessieren als umgekehrt?
Selbst als politisch interessierter Mensch IN Deutschland interessiere nicht mal ICH mich für das Vor-den-Wahlen-Kasperle-Theater. ¯\_(ツ)_/¯
Als ich jünger™ war, war das anders. Aber mit der Zeit habe ich gemerkt, dass das eh immer dasselbe ist, Kandidaten nicht wirklich gegrillt werden und Umfrageergebnisse immer nur mit Vorsicht zu genießen sind.