Was haben sie gelacht
Christoph Noack ist stolz. Dieser Abend hier geht auf ihn. Später werden ihm seine Parteifreunde von der AfD Dresden noch mal dafür danken, dass er damals diese Mail geschrieben hat, einfach mal so, an einem Sonntagabend, wie Noack erzählt. Er habe eine Anfrage an die „Tagesschau“ und an info@zdf.de geschickt, ans Sammelpostfach. Einen Tag später bereits hatte er die Zusagen. Dass das so problemlos klappen würde, hätte er nicht gedacht. „Und dass das hier daraus werden würde“, sagt Noack, „hätte ich mir nicht erträumt.“
Das hier, das sind rund 400 Menschen, die am Donnerstagabend in die Börse Dresden gekommen sind, darunter gut 70 Journalistinnen und Journalisten, „von der ‚Badischen Zeitung‘ bis zur ‚Washington Post'“, wie die AfD feierlich verkündet. Die Diskussion, zu der die Partei eingeladen hat, trägt den Titel „Medien und Meinung“ und solle zum „gegenseitigen Erkenntnisgewinn“ dienen, was immerzu betont wird: Bitte „friedlich und normal miteinander umgehen“, sagt der Vorsitzende des AfD-Kreisverbands, „und nicht Dampf ablassen!“ Und wenn es mal lauter wird im Saal, mahnen die Moderatoren: „Bitte mäßigen Sie sich!“
Am Eingang werden die beiden, die Herr Noack von der AfD eingeladen hat, erst mal nicht erkannt. Kurzes verlegenes Lächeln. Ach, Sie sind das: Kai Gniffke, Chefredakteur von ARD aktuell („Tagesschau“), und ZDF-Chefredakteur Peter Frey („heute“), also beide vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dem Hauptfeind der AfD. Aber die anderen Journalisten dürfen sich auch angesprochen fühlen. Sie sind mitgemeint, es ist nur keiner von ihnen zur Diskussion gekommen.
Wie die „Zeit“ berichtet, hatte die AfD auch versucht, weitere Journalisten einzuladen, die aber sagten nicht so wagemutig zu, im Gegenteil: Uwe Vetterick, Chefredakteur der „Sächsischen Zeitung“, lehnte beispielsweise ab, weil seine Reporter bei Pegida-Demonstrationen immer wieder attackiert worden seien. Die AfD trage solche Veranstaltungen mit. Nun auf einem Podium mit ihr zu sitzen, um „in sachlicher und nüchterner Atmosphäre gegenseitiger Wertschätzung“ zu diskutieren, konnte sich Vetterick schlicht nicht vorstellen.
Unterstützung vom Privatfernsehen? „Ich bin im Raum!“
Frey und Gniffke sehen das anders. Sie wollen es versuchen. Der Dialog mit dem Publikum sei „allgemein wichtig“, hatte Gniffke vorab erklärt. Er erläutere deshalb gerne allen Beitragszahlerinnen und Beitragszahlern seine Arbeit. Was klingt, als würde er zu einem x-beliebigen Zuschauerdialog gehen. Aber dieser hier ist besonders schwierig: Ein sachliches Gespräch mit einer Partei, die pauschal gegen die „Lügenpresse“ hetzt und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk am liebsten einstampfen würde – kann das wirklich klappen?
Neonröhren, Stuhlreihen, vor Kopf sechs schwarze Kunstledersessel und zwei „Mut zur Wahrheit“-Fahnen der AfD. Hier werden sie gleich sitzen. Als Gniffke und Frey den Saal betreten, werden sie beäugt. Sie schütteln Hände. Alle ganz nett. Carsten van Ryssen, Reporter der hier von vielen gehassten „heuteshow“ (ZDF), läuft durch die Reihen, und einer von RTL ruft dem ZDF-Chefredakteur zu: „Hallo! Wenn Sie Unterstützung vom Privatfernsehen brauchen – ich bin im Raum!“ Es scheint kurz, als könnten sich hier ungeahnte Allianzen bilden.
Kurz nach sieben geht es los. Für die AfD sitzen Michael Klonovsky und Nicolaus Fest auf dem Podium, beide ehemals auch Journalisten. Fest war früher bei „Bild“, viele Jahre ein enger Vertrauter des ehemaligen Chefredakteurs Kai Diekmann. Heute ist er aktives Mitglied der AfD, 2017 war er Bundestagskandidat, und er findet, wie auch die „Welt“ anmerkt, dass Reime wie dieser eine „Perle“ seien: „Und der Haifisch, der hat Zähne / und die trägt er im Gesicht! / Und der Flüchtling hat ein Messer / doch der Staatsfunk sieht es nicht!” So hat es Fest auf seine Homepage gepinnt. Heute soll er hier sachlich diskutieren.
Klonovsky: „Ganz froh“, den Beruf als Journalist los zu sein
Auch Klonovsky mag den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht, gelinde gesagt. 2016 wurde er Berater von Frauke Petry, als die noch AfD-Vorsitzende war. Nun ist er Referent und Redenschreiber von Alexander Gauland, was einiges erklärt. Klonovsky ist der, der einmal Parallelen zwischen Angela Merkel und Adolf Hitler zu erkennen meinte; der in seinem Texten rassistische Stereotype verbreitet; und der schon früher, als Redakteur beim „Focus“, ausreichend Platz bekam, ein Fanal über die Griechen zu verbreiten, Rassentheorie inklusive. Aber nun ist er „ganz froh“, diesen Beruf des Journalisten los zu sein.
Das sind die beiden, die die AfD auserkoren hat für den Dialog. Und dann sind da noch die Moderatoren, die eigentlich keine sind, weil sie ebenfalls klar auf Seiten der AfD stehen: Der rechte Publizist Klaus Kelle, ein erklärter Gegner der „GEZ-Medien“, und Andreas Lombard, Chefredakteur des rechtskonservativen Magazins „Cato“, der später in der Diskussion unter anderem bedauern wird, dass es im „Tatort“ (ARD) keinen Ermittler gebe, der „in einer klassischen Familie mit Mutter, Vater, Kind“ lebe. Ein geschiedener Vater wie etwa Kiel-Kommissar Borowski ist hier schon ein mediales Verbrechen.
Um welche Themen es der AfD geht, machen Klonovsky und Fest gleich zu Beginn klar. Es sind die Klassiker. Fest beklagt, dass ARD und ZDF immer so negativ über die AfD berichten würden, und Morde, die von Flüchtlingen begangen wurden, kämen gar nicht vor. Stattdessen würden sie „falsch berichten“, zum Beispiel über Chemnitz, angebliche Hetzjagden und so. Das beklagt auch Klonovsky, der noch schnell eine Studie verfälscht, nach der angeblich 98 Prozent der ARD-Berichte über US-Präsident Donald Trump negativ wären. Dass das nicht stimmt, könnte Klonovsky wissen. Aber so passt es ihm besser.
Gniffke und Frey reden sich heiß an diesem Abend. Sie geben die Erklärer, die um Verständnis werben und alle mitnehmen, aber eins auf keinen Fall wollen: Streit. Gniffke kippt dabei immer wieder in seine Heimatmundart. Manchmal wirkt es, als wollte er besonders bürgernah wirken. Eifel-Platt. West-Dialekt.
Gniffke schmeißt sich ran: Nicht jeder bei Pegida sei ein Nazi, sagt er. Applaus. Auch die AfD habe Anspruch auf faire Berichterstattung. Applaus. Auch er zahle die 17,50 Euro Rundfunkbeitrag vielleicht nicht gerne, es sei aber halt wichtig, wie eine Krankenversicherung, in die alle einzahlen. Kein Applaus.
171 O-Töne von der AfD im ZDF – und 230 von den Grünen
Gniffke referiert alles, was er in Interviews und Blogeinträgen schon etliche Male erläutert hat. Zum Beispiel, dass die „Tagesschau“ in der Regel nicht über Kriminalfälle berichte, also auch nicht über Morde, die von Flüchtlingen begangen wurden. Die Leute von der AfD überzeugt das nicht. Was denn mit dem Mord an einer Journalistin in Malta gewesen sei, wieso der vermeldet wurde, fragt Ex-Journalist Klonovsky. Ein Mord mit einer Autobombe, mitten in Europa, an einer Journalistin, die zu Korruption recherchierte.
Der Abend ist geprägt von dem grundlegenden, für die AfD und ihre Wähler typischen Misstrauen. Frey sagt einmal, dass er das spüren könne – und dann verstärkt er es noch. In zehn Monaten, sagt Frey, hätten „heute“ und „heute journal“ insgesamt 171 O-Töne von AfD-Politikern gesendet, 160 von der Linken und 120 von der FDP – alle Äußerungen zu den Jamaika-Koalitionsverhandlungen rausgerechnet. Steht so in Freys Mappe mit Zahlen und Richtlinien, die auf seinem Schoß liegt. Und die Grünen? 230 O-Töne, also die meisten.
Für viele hier ist das der Beleg, wie grün-versifft doch diese Redaktionen sind. Schon immer gewusst. Und was ist noch mal mit diesem ARD-Redaktionsleiter, der mit der Antifa sympathisiert? Klonovsky fragt, weshalb dem nicht ein Gegenpol zur Seite gestellt würde. Gniffkes Antwort klingt unbeholfen bürokratisch: Man habe eben nur eine Planstelle. Außerdem wolle er keine „Gesinnungsschnüffelei“ betreiben. Das sagt auch Frey: Er frage keine Kollegen, wo sie politisch stünden. Raunen im Saal. Seine Aufgabe sei es, „dass alle gesellschaftlichen Strömungen im Programm repräsentiert werden“.
Aber gerade das sehen die meisten hier eben nicht. Klonovsky findet darüber hinaus, Journalisten wollten ohnehin nur belehren, alles viel zu pädagogisch, das Publikum sieht das ähnlich. Bericht und Meinung würden aber getrennt, sagt Gniffke, da sei man sich doch einig. Er fügt an: „Wer das bei uns nicht beherrscht, der fliegt raus.“ Das Publikum lacht.
Gegen Ende wird es einmal kurz turbulenter, als auch Zuschauer Fragen stellen dürfen. Fest hebt beschwichtigend die Arme, die Moderatoren bitten um Ruhe. Ansonsten verläuft der Abend weitgehend gesittet, aber die Stellen, an denen das Publikum reagiert, sprechen für sich.
Als Peter Frey über eine ZDF-Programmrichtlinie spricht, in der unter anderem steht, dass ethnische Minderheiten zu achten sind, und wie wichtig das doch sei, gerade auch „vor dem Hintergrund unserer deutsche Geschichte“ – Seufzen im Saal.
Als er sagt, Menschen aus dem Osten hätten ihm erzählt, eine Moderatorin wirke so belehrend, das würde sie an „die letzte Zeit der DDR“ erinnern – Applaus.
Als Kai Gniffke erklärt, es sei ein „journalistisches Grundgebot“, bei einer Recherche „beide Seiten“ zu hören – Gelächter.
Als Frey aus Klonovskys Aschermittwochs-Rede zitiert, in der er Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine „Marionette“ genannt habe – Applaus.
Als Gniffke erzählt, Reporter seien bei Pegida-Demos angegriffen, geschlagen, bespuckt worden – Gelächter im Saal. Und als Frey sagt, ein ZDF-Reporter sei in einer Live-Schalte geschubst worden, quittieren das Teile des Publikums mit einem langen „Ohhhhh“, das kein Mitleid ist, sondern Spott.
Kein Querschnitt der Bevölkerung, sondern ein Teil davon
Es ist ein symbolischer Moment. Trotz aller plakativen Bereitschaft zum Dialog zeigt er, wie tief die Verachtung für Journalisten hier sitzt. Journalisten werden angegriffen? Tja, nun. Die meisten im Publikum sind AfD-Wähler oder -Funktionäre, es ist kein Querschnitt der Bevölkerung, sondern ein Teil davon. Pegida findet man ganz gut, Merkel doof, und alle sind sich einig in ihrer pauschalen Abneigung gegen Presse und Politik und in ihrem Gefühl, von beiden nicht ernst genommen zu werden.
Gniffke und Frey betonen deshalb, was Journalisten schon nach der Wahl Donald Trumps beteuerten: Dass man raus müsse, hin zu den Menschen und ihren Problemen, vor allem aufs Land, vor allem in den Osten. Es dürfe keine Region geben, wo das ZDF nicht hingehe, sagt Frey, und dass es in der Vergangenheit Defizite gegeben habe. Auch bei Trump habe man Fehler gemacht, sagt Gniffke. Später, im Gespräch mit einem Zuschauer, räumt er ein, dass im Beitrag über die Präsidenten-Wahl zu viel Hillary Clinton vorgekommen sei.
Dass die Diskussion zwar teilweise gereizt, aber weitgehend ruhig verläuft, ist nicht der AfD, sondern ihrem Dresdner Kreisverband anzurechnen, der eine professionelle Veranstaltung organisiert hat. Bei einer Partei, die Journalisten sonst schneidet und beschimpft, ist das bereits bemerkenswert, aber nicht zu überschätzen. Dass sich durch diesen einen Abend die AfD insgesamt in ihrer Haltung und ihrem Vokabular gegenüber Medien ändert, ist unwahrscheinlich. Sie hätten sich in der Vergangenheit für Fehler bereits entschuldigt, sagt Frey. Von Herrn Gauland habe er sowas noch nicht gehört.
Er gehe mit „ambivalenten Gefühlen“, sagt Klonovsky abschließend, da er aber am Morgen bereits „einen Eimer Kreide gefressen“ habe, könne er nun sagen: „Es war sehr schön“ – was Klonovskys zwei Stunden zur Schau gestellte Vollverachtung ganz passabel zusammenfasst. Einem wie ihm ist nicht ernsthaft nach Dialog. Er und Fest sind an diesem Abend ohnehin verhältnismäßig blass, fast gelangweilt. Am Ende sagt Fest, er sei eigentlich, Überraschung: „ein Freund“ des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, aber man sei sich „doch sicher einig, dass wir uns in vielen Punkten nicht einig sind“.
Frey ist zufrieden: „Einer wollte sogar ein Selfie mit mir“
Die Chefredakteure von ARD und ZDF geben sich leise optimistisch: „Wir haben uns nicht gekloppt“, resümiert Frey erleichtert, und dass dies „ein Anfang“ sei, er solche Gespräche aber „nicht jeden Tag“ führen wolle. Auch Gniffke hofft auf Veränderung: Es sei „gelungen, einen sachlichen und respektvollen Dialog zu führen“, schreibt er später im „Tagesschau“-Blog. Es mache ihm „Mut, weiterzugehen auf dem Weg des Dialogs mit unserem Publikum“.
Nach der Diskussion geht die Diskussion weiter, Frey und Gniffke werden regelrecht belagert. Viele Zuschauer haben noch ein Anliegen oder einen Stapel Papiere, die sie unbedingt loswerden wollen. Später steht Gniffke mit Klonovsky und Fest zusammen im Bistro der Börse, alle mit Bier in der Hand, Fest mit Bier-Lemon-Mix. Sie versuchen, locker zu sein.
Zuschauer kommen dazu. Gniffke räumt Fehler ein und wehrt sich. Ja, sagt er, das war „scheiße“, „da bin ich aus dem Hemd gesprungen“. Nein, sagt er, „das können Sie der ‚Tagesschau‘ wirklich nicht vorwerfen“, und „Sie haben doch gesagt, Sie gucken uns gar nicht!“ Es geht noch eine ganze Weile so. Nebenan sagt Frey derweil in eine ARD-Kamera, ein Besucher habe sogar ein Selfie mit ihm gewollt. Frey wirkt zufrieden: „Das ist doch ein gutes Zeichen.“
Offenlegung: Ich moderiere gelegentlich das Kultur-Ressort bei Tagesschau24.
Nachtrag, 30.10.2018. ZDF-Chefredakteur Peter Frey hat auf „Zeit Online“ einen Gastbeitrag darüber geschrieben, wie er den Abend empfunden hat und welche Schlüsse er daraus zieht.
Ist die letzte Bildunterschrift falsch? Frey sieht man doch gar nicht oder verwechsele ich den Mann?
@1 Marie: Richtig, vielen Dank! War falsch, ist jetzt korrigiert.
Wie kann eine betont die „Neutralität“ beschwörende Partei hier in nachgerade hündischer Weise um „positive“ Berichterstattung betteln(angeblich nur zwei Prozent „positiv“ über Trump)? Man widerspricht doch jeder Neutralitätsabsicht, wenn man vor die kalte Brust „positive“ Rückmeldung erwartet, unabhängig vom eigenen Verhalten…
„…und Andreas Lombard, Chefredakteur des rechtskonservativen Magazins „Cato“, der später in der Diskussion unter anderem bedauern wird, dass es im „Tatort“ (ARD) keinen Ermittler gebe, der „in einer klassischen Familie mit Mutter, Vater, Kind“ lebe. …“.
Die Leipziger Volkszeitung dazu: „…Sie unterstellen fehlerhaft, dass keine „Tatort“-Ermittlerfigur in einer „normalen“ Beziehung lebe. …“ aus http://www.lvz.de/Nachrichten/Medien/Chefredakteure-von-ARD-und-ZDF-bei-der-AfD-in-Dresden-unterlegen
Es zeichnet den typischen AfD-Wähler aus, dass er auch eine herbeigelogene Argumentationsgrundlage streng nicht hinterfragt.
Meinem tief empfundenen Respekt den beiden, die sich das antun.
Zwei AfD-Politiker stellen sich bestimmt demnächst freiwillig einer Podiumsdiskussion mit 100 Journalisten, woll?
Der Artikel lässt in der Berichterstattung zu, dass man den Abend, die Postitionen der Protagonisten und die Stimmungen des Publikums sehr gut nachvollziehen kann. Das trotz erwartbarer unüberbrückbarer Differenzen ein Eklat vermieden wurde, wird dem zuständigen Kreisverband zugeschrieben. Was taten aber die Moderatoren, denen im Rahmen einer Diskussion ja einige Aufgaben obliegen. Das diese beiden aufgrund ihrer Vorgeschichte womöglich Schwierigkeiten mit der Objektitvität und der Balance in der Gesprächsleitung haben könnten, wird dargestellt. Ob sie das nun daran hinderte, einen guten Job als Modeator zu erledigen, wird nicht verraten. Wenn man die potentiellen Probleme eines Moderators bezogen auf die Themen der zu leitenden Debatte erwähnt, müsste man doch auch mitteilen, wie das im Hinblick auf dessen Arbeit ausging, oder?
Männer, Männer, Männer…ist Frauke Petry die einzige Frau die im Artikel namentlich genannt wird? Anja Reschke, Dunja Hayali uvm. sucht man bei so einem Abend von mittelalten, weissen Männern vergeblich. Man(n) bleibt schön unter sich-auch deshalb bietet ein derartiges Format keinen Erkenntnisgewinn-aber schöne Werbung fuer die AfD…
Man muss sich mal die Reaktion der AfD vorstellen, wenn die Grünen zu so einer Diskussion „zur positiveren Berichterstattung über die Grünen“ laden würden.
Die Realität hat die Satire mittlerwile tatsächlich überholt.
Bei der heute Show habe ich das auch letzte Woche wieder gemerkt: Erst redet Oliver Welke von dem „dilettantischen Journalistenmord“ der Saudis, um 3 Minuten später im selben Beitrag Donald Trump dafür zu kritisieren, dass er den Einsatz als „dilettantisch“ bezeichnet hat.
Jetzt könnte man einwenden: Ja, der Trump ist ja auch kein Journalist / Satiriker, sondern aktiver Teilnehmer und hat daher eine ganz andere Verantwortung. Aber warum sollte Trump das interessieren?
Ich empehle Jedem hier dieses sehr aktuelle Video über Kayfabe. Die AfD hat das Prinzip jedenfalls verstanden:
https://www.youtube.com/watch?v=LfMe0dsxk_Q
„Ja, der Trump ist ja auch kein Journalist / Satiriker, sondern aktiver Teilnehmer und hat daher eine ganz andere Verantwortung. Aber warum sollte Trump das interessieren?“
Ja genau deshalb! Trumps Aussagen haben einen direkten Einfluss auf die Realität! Die „heute-Show“ arbeitet generell auf einer Ironie- oder Satireebene und wird in ihren Aussagen (von vernünftigen Leuten) nie für voll genommen.
Gut, das ist Trump selbst immer noch egal. Warum sollte ihn überhaupt irgendwas interessieren…
Umso wichtiger, dass beständig darauf hingewiesen wird, dass Trump sich eben nicht wie eine Privatperson oder gar ein Satiremagazin benehmen darf!
@Nr. 7 Teekay
„…sucht man bei so einem Abend von mittelalten, weissen Männern vergeblich.“
Mannmannmann, jetzt sind’s schon mittelalte, weiße Männer. So schnell geht’s bergab: Vom alten, weißen Mann über den mittelalten… Bis zum jungen, weißen Mann is‘ nicht mehr weit.
Und weil Frauen wie Sie (ich nehme es mal an) sowas schreiben, bin ich froh, daß das eine reine Männerrunde war. Der Erkenntnisgewinn war völlig ausreichend.
@Boris Rosenkranz
Überschrift: „Was haben sie gelacht.“
Stimmt! Habe mich köstlich über die beiden ÖR-Figuren amüsiert.
Und Sie haben recht, Herr Rosenkranz, indem Sie gar nicht mal so unterschwellig unterstellen, daß das gar kein Dialog, sondern eher eine Abrechnung werden sollte. Mit diesen Typen (bitteschön, schauen Sie sich den Gniffke hier an) braucht man nicht zu diskutieren, die müssen nur ihren Posten räumen, sonst nix.
Dialog zwischen links und rechts gibt’s nicht mehr, die Spaltung des Landes ist schon zu weit fortgeschritten. Bitter, aber m.M. nach nicht mehr aufzuhalten.
@11 Blinse: Ach, unterstelle ich das?
„Dialog zwischen links und rechts gibt’s nicht mehr, die Spaltung des Landes ist schon zu weit fortgeschritten. Bitter, aber m.M. nach nicht mehr aufzuhalten.“
Mal davon abgesehen, dass es hier um einen Dialog zwischen Demokratie und Rechtsaußen geht (wir erinnern uns: in Sachsen ist die CDU das, was andernorts die AfD ist, und die AfD steht rechts davon) …
… Sie haben wirklich nicht das Gefühl, mit dieser Verweigerungshaltung („Gniffke muss weg! Gniffke muss weg!“) Teil des Problems statt Teil der Lösung zu sein?
@Nr. 12 Boris Rosenkranz
„Ach, unterstelle ich das?“
Geschenkt! Ich nehm’s zurück. Wie konnte ich Ihren Text nur derart falsch verstehen, ich Dummerle.
@Nr. 13 Stefan Pannor
„Mal davon abgesehen, dass es hier um einen Dialog zwischen Demokratie und Rechtsaußen geht…“
und anschließend
„Sie haben wirklich nicht das Gefühl, mit dieser Verweigerungshaltung Teil des Problems statt Teil der Lösung zu sein?“
Respekt, Stefan Pannor! Das muß man erst mal in 2 Sätzen so unterbringen. Da beuge ich mich und gestehe: Ich bin sprachlos.
Artikel:
„Am Eingang werden die beiden, die Herr Noack von der AfD eingeladen hat, erst mal nicht erkannt. Kurzes verlegenes Lächeln. Ach, Sie sind das: Kai Gniffke, Chefredakteur von ARD aktuell („Tagesschau“), und ZDF-Chefredakteur Peter Frey („heute“), also beide vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dem Hauptfeind der AfD.“
Erste zwei Kommentare:
1.
„Ist die letzte Bildunterschrift falsch? Frey sieht man doch gar nicht oder verwechsele ich den Mann?“
2.
„@1 Marie: Richtig, vielen Dank! War falsch, ist jetzt korrigiert.“
Was haben wir gelacht.
Diese permanenten, unterschwelligen Vorwürfe für Sachen, die einem dann selber passieren. Ach. Journalismus 2018.
50% der Wählerstimmen für die AFD gehen m.E auf die Kappe von Journalisten, die es wirklich, wirklich gut meinen. Wenn man EINMAL von diesem Empörungsgeschreibsel auf die Sachebene runter käme, könnte man die AFD pulverisieren. Scheint leider nicht möglich zu sein.
@Blinse: AfD-Klonovsky hat nachweislich falsch behauptet, Trump würde nur zwei Prozent „positive“ Berichterstattung erhalten.
Trump hat einen Parteifreund dafür gelobt, einen jüdischen Journalisten wegen unbequemer Fragen geschlagen zu haben. Freuen Sie sich nun über die Schläge weil a) der Geschlagene ein Jude war oder b) weil der Geschlagene ein Journalist mit entlarvenden Fragen war?
Auch in Deutschland werden öffentlich-rechtliche Journalisten von AfD-Sympathisanten angegriffen, worauf bei dieser Veranstaltung der ZDF-Chefredakteur Peter Frey hinwies, was wiederum zu höhnischem Gelächter bei den AfD-Sympathisanten im Saal führte. Lachen Sie mit den AfD-Sympathisanten, weil a) die angegriffenen öffentlich-rechtlichen Journalisten der AfD entlarvende Fragen stellen oder b) weil Sie die Journalisten für Juden halten?
Wie sollte Ihrer Meinung nach die „positive“ Berichterstattung aussehen, wenn Journalisten über Angriffe und Schläge gegen ihre Person (bzw. Spott und Häme darüber bei Trump/AfD) berichten?
@11 „Mit diesen Typen (bitteschön, schauen Sie sich den Gniffke hier an) braucht man nicht zu diskutieren, die müssen nur ihren Posten räumen, sonst nix.“
Und den Posten übernehmen dann geistig noch unreife oder wieder gewordene germanische weiße Männer wie du, die qua Penis einfach drauf haben ja?
@9: Ja, genau das meine ich ja. Trump ist kein Satiriker, verhält sich aber wie einer. Dass Sie nun meinen dass er das nicht darf … Ja nu, er macht’s aber. M. E. bringt’s nix, an der Moral-Stelle anzusetzen. Der Trump will Alles antifaktisch haben, Narrativ vs. Narrativ.
Dagegen halten kann man nur mit der Wiederholung von Fakten (M. M.)
Haben Sie sich das Video zum Thema „Kayfabe“ abgesehen, das ich voher verlinkt habe? Wrestling ist in Deutschland noch immer stark belächelt, kann aber die Amerikanisierung der Politik sehr gut erklären.
BTW: Vince McMahon und Donni Trump sind schon seit Jahrzehnten dicke Buddies! Das ist kein Zufall, man lernt voneinander!
@15: Autor auf Problem hingewiesen, Problemstelle transparent und freundlich korrigiert. Was ist Ihr Problem?
Mit der Sachebene gebe ich Ihnen recht. Die AfD mit Rentenkonzepten und Steuerreformen totfragen, könnte klappen!
@16, 17: Nicht füttern! Bürgerkrieg is‘ noch nicht, auch wenn ihn einge anscheinend gerne hätten.
Man könnte glatt meinen Boris Rodenkranz war gar nicht dabei. Ich habe mir die Mühe gemacht die komplette Diskussion anzusehen:
https://www.youtube.com/watch?v=OtQBsvszSQQ
Sachlich falsch ist seine Festellung, dass die AfD „pauschal gegen die „Lügenpresse“ hetzt“.
Ganz im Gegegnteil wurde dort klargestellt dass dieser pauschale Vorwurf unzutreffend ist.
Aber es wurden dort subtilere Formen beschrieben:
– Durch Auswahl von Themen. Einiges wird groß herausgestellt, über andere Ereignisse kaum oder gar nicht berichtet.
– Durch eine voreingenommene Berichterstattung. Viele Beiträge haben die politische Blickrichtung des Autors und häufig auch eine wertende Wortwahl. AfD-Demos werden als „Aufmarsch“ in dem „gegrölt“ wird dargstellt, während die Gegendemos freundlich als „bunt“ geschildert werden, obwohl sich darunter gewaltbereite und schwarz maskierte Antifa-Leute befinden.
@Nr. 17 Schnellinger
„Und den Posten übernehmen dann geistig noch unreife oder wieder gewordene germanische weiße Männer wie du, die qua Penis einfach drauf haben ja?“
Warum schreibst du sowas? Hast du keinen Penis mehr? Das tut mir leid.
@Nr. 18 Anderer Max
„Nicht füttern! 1.) Bürgerkrieg is‘ noch nicht, auch wenn ihn 2.) einge anscheinend gerne hätten.“
1.) Haste recht, is NOCH nicht. 2.) Haste nicht recht, was soll ich an einem Bürgerkrieg gut finden? Da wäre ich in Lebensgefahr. Wir steuern nur drauf zu, das ist mein Punkt. Freuen kann ich mich darüber wahrlich nicht.
@19 Dieter Weller: Keine Sorge, ich war vor Ort. Und danke, dass Sie noch mal die Diskussion verlinkt haben; ich hatte das im Beitrag ja auch schon. Und weshalb meinen Sie, meine Behauptung sei „sachlich falsch“?
@17/20 Schellinger/Blinse: Für Penisdiskussionen und -vergleiche bitte hier raus, Straße runter, zweite rechts. Danke.
21/ Blinse: Nach Ansicht der extremen Rechten steuern wir seit 1946 auf einen Bürgerkrieg zu. Immer dieses Jahr spätestens nächstes Jahr. Die Erzählung ist seit über 70 Jahren die gleiche. Nach dem Motto: man muss es nur oft genug behaupten, dann stimmts irgendwann.
Und es gibt Leute, die hätten die Titanic mit Absicht auf einen Eisberg gesteuert, nur um zu beweisen, dass das Schiff mit einem Eisberg kollidiert.
Worauf ich hinaus will: nur weil Ihre Angstlust sie freudig bibbern lässt, gilt das nicht für den Rest der Welt. Verkriechen Sie sich doch einfach in Ihren Bunker (SR hat den Weg dahin ja beschrieben).
@ 22 Boris Rosenkranz
Dann belegen Sie doch mal konkret Ihre Behauptung dass „die AfD“ „pauschal gegen die „Lügenpresse“ hetzt“.
Auf der Veranstaltung? Im Parteiprogramm? In Flugblättern, oder wo?
Sie finden auf der Veranstaltung im Gegegnteil die Klarstellung, dass die Kritik an den Ö-R Medien nicht der „Lügenpresse“ Vorwurf , sondern der einer viel subtileren Form eines Meinungsjournalismus ist. (Themenauswahl, Framing, abwertende Begriffe, usw).
(Bei Bedarf gebe ich Ihnen die Minute im Video)
Für einen Medienjournalisten sind das eigentlich Punkte, die näher zu untersuchen interessant wäre, aber dazu findet sich nichts im Artikel.
Ist das peinlich … Meinung darf man also nur noch im Compact Magazin, bei Tichy und auf PI haben? Alles Andere ist „Framing“ (neue gelernte Vokabel)?
Ist „linksgrünversiffter Gutmensch“ auch Framing und bei wem darf ich mich darüber ausheulen?
Framing ist dann wahrscheinlich in einem Jahr der Begriff, den die AfD so nie verwendet hat! Beweist mir doch das Gegenteil!
Gibt es im öffentlich-rechtlichen Rundfunk einen einzigen aktiven Journalisten, der eine AfD-nahe politische Einstellung vertritt?
Von den 8 Milliarden Euro, die an Gebühren kassiert werden, stammt immerhin mehr als eine Milliarde Euro von AfD-Wählern.
Mit diesem Geld könnte man eine Art Fox News Deutschland betreiben.
Mehr Demokratie wagen, forderte schon Willy Brandt.
„Gibt es im öffentlich-rechtlichen Rundfunk einen einzigen aktiven Journalisten, der eine AfD-nahe politische Einstellung vertritt?“
Mit Sicherheit. Nur: das spielt keine Rolle. Außer für Holzköppe in der AfD, die auch ihr Recht auf einen eigenen Tatort-Kommissar fordern.
Die ÖR sind keine Wunscherfüllungsmashcine, und Parteiproporz hat nichts mit Demokratie zu tun, im Journalismus schon gar nicht. Das ist Dummenfängerei, die Sie hier versuchen, Herr Schnabel.
Ihr eigenes Fox News, aka Lügenschleudermaschine … darauf wichst sich das Pegida-Rudeltier gern einen ab, und manch anderer vermutlich auch. Fakten sollen durch Standpunkte ersetzt werden, und danach ganz verschwinden, weil Fakten idR das sind, was Rechtspopulisten, be it Trump or Gauland, am meisten stören. Mit Demokratie hat das nichts zu tun, lediglich mit dem Ausbau einer alternativen realität, in der man vor Fakten möglichst geschützt ist.
Fordern Sie eine AfD-Quote für Journalisten?
Und wieder: Man stelle sich die Reaktion der AfD vor, wenn ein Grüner sowas fordern würde … :D
„Doppelte Standards“ ist da noch eine Untertreibung.
@ 28 Anderer Max
Die Grünen sind bekanntermassen die Vorreiter von Quoten (bspw. Frauenquote), also ist Ihr Argument ein Knieschuß.
Bedenklicher ist aber, dass Sie das Prinzip des Ö-R Fernsehens entweder nicht begriffen haben, oder es sich so hinbiegen wie es Ihnen politisch passt.
Selbstversstämdlich muß das Ö-R Fernsehen die gesamte Gesellschaft in seinen Sendungen irgendwie abbilden. Natürlich kann das nicht in jeder einzelnen Sendung sein, aber in der Summe aller Formate (und natürlich auch der politischen Magazine) darf nicht willkürlich eine Richtung ausgeblendet werden. Wenn in Ostdeutschland mittlerweile ein Viertel AfD wählt, dann kann und darf das selbstverständlich nicht komplett ignoriert und eine Art Anti-AfD Prgramm gemacht werden, weil das Programm schließlich auch von allen bezahlt wird.
Ja, Frauenquote und AFD-Quote sind daselbe, weil beide ja im ähnlichen Maß von der Gesellschaft benachteiligt werden und es wird Anti-Afd-Programm im ÖR gemacht… sind wir wieder gemütlich in der Opferrolle, gelle?
@29:
Die Grünen sind Vorreiter in Sachen Quote, was Sie schlecht finden.
Selber Quoten fordern ist aber okay.
Deshalb ist mein Argument ein Knieschuss.
Aha. Sorry ich komme bei diesen Verdrehungen leider nicht mehr mit.
Böse Zugen könnten meinen, Ihnen ist genehm, was Ihrer Gesinnung entspricht. Aber das kann ja nicht sein, weil das machen ja nur die Grünen.
Dass das ÖR die AfD vernachlässigt, stimmt einfach nicht und wird nicht dadurch wahrer, dass Sie es wiederholen.
Peter Frey hat das in diesem „Dialog“ doch schon gezeigt:
„Demnach kam die AfD in den ZDF-Nachrichtensendungen innerhalb von zehn Monaten in 171 sogenannten Fernseh-O-Tönen zu Wort und damit häufiger als FDP (120) oder Linke (160). Die Grünen kamen demnach auf 230 O-Töne.“
Wie können Sie da behaupten, der ÖR würde die AfD ignorieren?
Generell scheint mir das sowieso austauschbar zu sein: Hat der ÖR berichtet, war es „AfD-feindlich“, hat er nicht berichtet, hat man „die AfD böswillig vergessen“.
So oder so, über’s Rumheulen kommt Ihre Partei einfach nicht hinaus.
Hier noch ein Stück zum Thema „Framing“, wie es die AfD betreibt:
https://www.klartext-anwalt.de/2018/06/framing-ii-wie-ard-und-zdf-den-rassismus-in-die-erste-reihe-gesetzt-haben/
Hier ein Link zu der Causa „Parteien klauen beim ÖR“, so mal als Gegengewicht:
https://www.horizont.net/medien/nachrichten/wegen-urheberrechtsverletzungen-ard-und-zdf-pruefen-rechtliche-schritte-gegen-die-afd-170191
Ergänzug zu meinem Beitrag, der gerade noch nicht feigeschaltet ist, weil da 2 Links drinne sind.
Der ÖR Auftrag lautet „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat den verfassungsrechtlich vorgegebenen Auftrag, einen Beitrag zur individuellen und öffentlichen Meinungsbildung zu leisten und so zu einem funktionierenden demokratischen Gemeinwesen beizutragen.“
Nicht mehr, nicht weniger.
Bitte zeigen Sie valide Zahlen, aus denen hervorgeht, dass die AfD seitens des ÖR „komplett ignoriert“ wird. Oder irgendeinen Beleg, dass „eine Art Anti-AfD Prgramm“ seitens des ÖR gefahren wird. (Bei näherer Betrachtung schließt sich das ja sogar gegenseitig aus … ich … ach … egal)
Irgendein Argument neben dem subjektiven Eindruck muss es doch geben.
Außerdem haben Sie doch noch Ihre Stürmer-Medien, wie PI, Tichy, den Don, achgut, etc. … Dort übrigens wird man aus der Community gebannt, wenn man eine abweichende Meinung hat.
Die Jungs und Mädels dort sind alle sehr dünnhäutig und können nicht mit Gegenrede umgehen. Ich meine klar, Hausrecht gilt, kein Problem, schmeißt mich raus, wenn ihr meine Argumente nicht widerlegen oder auch nur ertragen könnt!
Aber dann bitte nicht über öffentliche Zensur schwadronieren, spätestens da wird es dann mehr als lächerlich.
Was spricht dagegen, mehr Demokratie zu wagen, jetzt auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk? Warum werden die Rundfunkräte nicht von den Beitragszahlern gewählt?
Welcher Strohmann hat hier denn gegen „mehr Demokratie“ argumentiert?
Der Vorschlag scheint mir jedenfalls sinnvoller, als eine AfD-Quote für Journalisten …
Hein Schnabel:
„Warum werden die Rundfunkräte nicht von den Beitragszahlern gewählt?“
Also eine Beitragskarte pro Haushalt, wer mehr als einen Haushalt hat, hat auch mehr Stimmen? Interessante Vorstellung von Demokratie. Und dann dürfen die den wählen, der am lautesten schreit, bei einem Gremium, das 99% aller Deutschen am Arsch vorbei geht? Ich mein, wissen Sie denn, was der Rundfunkrat ist, was er macht, was er nicht macht, und wer da drin ist, nach welchen Maßgaben? Oder gefällt Ihnen nur der Titel?
Siehe ansonsten Max: um Demokratie gehts Ihnen nicht, das ist eine Scheinbehauptung. Sie weichen ja auch (wie alle Internet-Trolle) aus, sobald man Sie bittet, konkret zu werden. Sie wollen maximalen Lärm und minimale Debatte, also das Gegenteil von Demokratie.
@Stefan Pannor: Richtig, mir geht es nicht um Demokratie, aber Ihnen.
Interessante Darstellung der Dokumentationskultur von AfD-Fans. Wenn Dinge wiederholt werden, die bereits im Artikel stehen, im Kommentar aber gegen den Artikel angeführt werden wollen.
Wenn das Thema „Dialog“ ist und die eine Seite zu einer Veranstaltung der anderen kommt und versucht sich zu erklären. Und von der anderen Seite nur höhnisches Gelächter kommt, etwa wenn auf Gewalt gegen die eine Seite hingewiesen wird. – Und im Kommentar werden die ÖR-Vertreter als Dialogverweigerer dargestellt.
Der „Bürgerkrieg“ wird auch nur von Rechts als Thema aufgebracht. Den wirds aber nicht geben, weil außer ein paar Hardcorerechten und Reichsbürgern keiner Lust drauf hat – siehe Gesprächsbereitschaft der demokratischen Seite. Gerade gabs eine Bravo-Love-Story mit Höcke im Spiegel. Und die „Lügenpresse“ soll der Grund für die Spaltung sein?
Wie nennt man das eigentlich, wenn z.B. bei einem großen Felsen die rechte Kante abfällt?
Das ganze Bürgerkriegsgelaber hilft nur den Radikalen.
Je polarisierter die Debatter, desto lauter die Beiträge.
Demokratie hält das aus, funktioniert aber eigentlich anders.
Wer gegen Debatte hetzt, oder diese per se als „sinnentleert“ oder „nicht zielführend“ beschreibt, will letztlich doch nur seine eigene Meinung aufoktroyieren und ist somit demokratiefeindlich und sollte ggfs. vom Verfassugsschutz beobachtet werden.
Wie können so viele Menschen auf diese einfachste Demagogie hereinfallen, ich verstehe es nicht.
70 Jahre Frieden in Zentraleuropa, florierende Wirtschaft, größte Anhäufung von Privatvermögen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, beste Lebensverhältnisse, hervorragende Sozialstandards, Leben im Überfluss, Hetze aus Langeweile und weil es sich verkauft.
Wir leben hier besser, sicherer, wärmer, wohlgenährter und geborgener, als irgendwo und irgendwann auf der Welt, besser als jeder König bis vor 100 Jahren.
Wovor haben wir Angst?
@38 Anderer Max
Absolut richtig. Dem durchschnittlichen Deutschen geht es heute weitaus besser als den allermeisten Menschen der letzten 10.000 Jahre.
Vor kaum 200 Jahren noch wäre ein Auto auf vier gefederten Rädern mit 10 PS und 40 km/h Spitzengeschwindigkeit ein sensationelles Geschenk für Könige, Kaiser, Superreiche etc. gewesen.
Heute bekommt mancher deutsche Schnösel psychische Probleme, wenn er sich mit einem Wagen mit bloß 100 PS begnügen muss. Neuerdings drücken sich diese Probleme auch darin aus, dass man mal eben so locker eine völkische Partei wählt.
Mal als Denkanstoß: Es leben längst nicht alle „im Überfluss“, auch nicht in Deutschland. Schon mal von Kinderarmut, Wohnungsnot, Niedriglöhnern gehört? Oder wie jemand aufgrund von Hartz 4 seine private Altervorsorge verliert, zu der ihm vorher die Politik noch geraten hatte? Klar, Besserverdiener tangieren solche Probleme nicht. Aber man muss den Kopf schon ganz tief im Sand stecken haben, um bestehende Probleme genauso zu ignorieren, wie es die Politik der Groko seit Jahren tut. Dann muss man sich aber nicht wundern, wenn die Wählerstimmen irgendwann abwandern. Das hat sicher nichts mit „Langeweile“ zu tun.
Wer hat denn behauptet, dass „alle“ „im Überfluss“ (Ihr Wort, auch wenn Sie es vermeintlich zitieren) leben, in Deutschland?
Wer hat denn behauptet, in DE gäbe es diese Probleme nicht?
Wundern tu ich mich schon lange nicht mehr; vor Allem nicht über Ablenkungsmanöver, Strohmänner und perfekte Opferrhetorik von Nicht-Opfern.
Chapeau, die Keyworddichte des Texts ist auf Profi-Niveau!
Dass Ihre Hetzerei „sicher nichts mit Langeweile zu tun“ hat, sondern aus tiefer Überzeugung kommt, möchte ich hier nicht anzweifeln.
@Anderer Max Nr. 38 und Nr. 41
Nr. 38: „Wer gegen Debatte hetzt, oder diese per se als „sinnentleert“ oder „nicht zielführend“ beschreibt, will letztlich doch nur seine eigene Meinung aufoktroyieren und ist somit demokratiefeindlich und sollte ggfs. vom Verfassugsschutz beobachtet werden.“
Und dann knallst du in Nr. 41 dem „Hetzer aus tiefer Überzeugung“ Aristophanes indirekt die Nazikeule vor den Latz, daß es nur so scheppert.
Verstehst du die Widersprüchlichkeit in deiner Poesie noch oder möchtest du einfach nur vom Verfassungsschutz beobachtet werden?
@41: „Im Überfluss“ ist sehr wohl ein Zitat, diese Worte stammen nicht von mir. Suchfunktion hilft. Mein Beitrag war eine Replik auf die „es geht uns doch allen gut“-Rhetorik meiner Vorredner. Daraus nun „Hetzerei“ machen zu wollen, ist zwar absurd, aber leider nicht komisch.
Objektiv betrachtet geht es uns aber gut. Für Arbeitslose und Obdachlose gibt es Unterstützungen, gerade für letztere ist es schwer, aber nicht unmöglich, da wieder rauszukommen. Oder gar nicht erst obdachlos zu werden. Es ist natürlich mit Behördenaufwand verbunden, aber es gibt ein soziales Netz.
Gerade im Vergleich zur vielzitierten Weimarer Republik und den Zuständen während der Weltwirtschaftskrise.
Niemand jedoch bestreitet, dass es Armut gibt. Diese Armut hat aber nicht ihren Ursprung in der Flüchtlingswelle von vor 3 Jahren. Und nicht in den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten.
@42:
Ich schrub: „Hetze aus Langeweile und weil es sich verkauft.“
A. schrub: „Das hat sicher nichts mit „Langeweile“ zu tun.“
Ich schrub: „Dass Ihre Hetzerei „sicher nichts mit Langeweile zu tun“ hat, sondern aus tiefer Überzeugung kommt, möchte ich hier nicht anzweifeln.“
Da steckte auch etwas Ironie drin. Muss man natürlich auch das Rüstzeug für mitbringen, diese erkennen zu können/wollen.
Ich hatte noch mit mir gerungen, ob ich das „sondern aus tiefster Überzeugung“ weglasse, aber ich war in Provokationslaune.
Interessant ist mal wieder, dass nur auf die Dinge eingegangen wird, mit denen man sich als Opfer (jetzt von mir) gerieren kann.
@43:
Stimmt ich schrieb „Leben im Überfluss“ und Sie entgegneten, dass längst nicht alle in DE im Überfluss leben, was ich ja auch nirgendwo behauptet habe. Das Wort Überfluss habe ich tatsächlich doch als erster benutzt, stimmt, sorry. Suchfunktion hat geholfen, danke!
Nichts komisch zu finden, Ironie nicht zu erkennen, kurz, eine zur Schau gestellte Ernsthaftigkeit gehört zur Kommunikationsstrategie, ich weiß.
„Wir nehmen deine Sorgen ernst“ soll da im Subtext mitschwingen, kapiert, danke.
@ST #37
Es hängt nur von der absoluten Masse der abfallenden Teile ab, ob es sich um einen Steinschlag oder einen Felssturz* handelt, nicht von deren relativer Masse zum Felsen.
Manchmal stehen oben ein paar Halbstarke und schmeißen Steine. Und da können das noch so wenige im Vergleich zum Rest des Dorfes sein; es kommt nur darauf an, dass sie genug Radau machen. Und darauf, ob die unten panisch schreien, gleich käme der ganze Fels herunter.
Es gab nichts zu gewinnen bei dieser Veranstaltung, nur Aufmerksamkeit zu verlieren. Denn der weiße Dorfhauptmann steigt nicht auf den Felsen, um mit den Halbstarken über die Art der Steine zu diskutieren, sondern um sie von den Steinen zu trennen.
*politisch auch oft: Erdrutsch, obwohl der eigentlich viel langsamer abgeht