Hasswort (22)

Shitstorm

Nicht alles, was heute „Shitstorm“ genannt wird, ist auch einer. Damit Sie verstehen, was ich meine, beginne ich kurz mit einem Blick in den Duden: Der beschreibt einen „Shitstorm“ als „Sturm der Entrüstung in einem Kommunikationsmedium des Internets, der zum Teil mit beleidigenden Äußerungen einhergeht“, und er nennt als Beispiel dafür:

„die Fernsehreportage über die schlechte Behandlung der Angestellten hatte einen Shitstorm ausgelöst“.

Ein Sturm der Entrüstung? Auf das, was ich erlebe, passt das nicht. Es ist eher ein brauner Sturm im Netz!

Ich bin regelmäßig Ziel rechter Mordphantasien. Wenn der Duden meint, es sei ein Sturm, der „zum Teil“ mit „beleidigenden Äußerungen“ einhergehe, so trifft es das definitiv nicht. Wir erleben heute als Reaktion auf Aussagen, zum Beispiel in Talkshows, immer wieder hunderte, tausende Posts im Internet, die erkennbar systematisch und in voller Absicht die Grenzen des Anstands überschreiten. Wir brauchen deshalb ein neues Wort!

Ich habe vor kurzem in einem Video zu einer angemeldeten Demonstration gegen die AfD aufgerufen, wie es auch viele Organisationen getan haben. Mehrere zehntausend Demonstrantinnen und Demonstranten sind dem gemeinsamen Aufruf gefolgt. Mein Video allerdings hat ein Ausmaß an Beleidigungen hervorgerufen, wie ich es noch nicht erlebt habe, und ich habe schon einige so genannte „Shitstorms“ erlebt. Und: „Beleidigungen“ ist stark untertrieben.

Ich werde als Hure und Schlimmeres beschimpft; Leute wünschen sich, dass ich endlich mal vergewaltigt würde; und ich soll das Land verlassen, weil ich so hässlich sei, und Claudia Roth gleich mitnehmen. Das sind brutale Äußerungen, die ein Ziel haben: die Zersetzung der Gesellschaft. In ihrer konkreten Ausgestaltung, also mit der Androhung von Gewalt gegen die sexuelle Selbstbestimmung, richten sie sich außerdem gezielt gegen Frauen.

Man muss dazu sagen: Die extreme Rechte hat sich neu organisiert, auch digital. 2016 habe ich nach einem Auftritt in einer Talkshow zum Thema sexuelle Übergriffe in der Kölner Silvesternacht rund 300 Hasskommentare bekommen – jetzt sind es teilweise weit mehr als 20.000. Wenn man sieht, wie organisiert und geplant im Internet gehetzt wird, schaudert es einem.

Mein Videoaufruf wurde in rechten Facebook-Gruppen wie Pegida und von AfD-Abgeordneten geteilt. Insgesamt hat das Video rund 400.000 Menschen erreicht. Die Kommentare und Likes haben meine Mitarbeiterinnen und ich anschließend analysiert und es zeigt sich: Beteiligt waren mindestens 684 aktive Sympathisantinnen und Sympathisanten der rechtsextremen Identitären Bewegung, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Es sind immer dieselben Accounts laut und aktiv, und sie haben eine große Reichweite.

Das in rechtsextremen Kreisen genutzte „Handbuch für Medienguerillas“ nennt diese Art der „Kommunikation“: „trollen, shitposten, ficken, memetische Kriegsführung“. Die Empfehlung lautet: „Beleidigen. Und da ziehe jedes Register. Lass nichts aus. Schwacher Punkt ist oft die Familie.“ Außerdem gibt es dort technische Tipps, wie „der Gegner“ am effektivsten zu demütigen sei. Ein organisierter „Shitstorm“ auf politische Gegner und vor allem Gegnerinnen wird strukturell eingesetzt, um einzelne Personen zu zermürben.

Zwei Handlungen sind jetzt nötig. Erstens: Eine Debatte im Journalismus, wie man mit diesem Phänomen umgehen sollte und dabei der journalistischen Sorgfaltspflicht entspricht. Ich möchte jedenfalls nicht mehr erleben, dass beispielsweise Politikern – auch mir – vorgehalten wird, für eine Aussage einen „Shitstorm“ „erfahren zu haben“ – und zwar ohne die Analyse, ob dies nun spontan aus der Gesellschaft heraus kam oder eine gezielte Kampagne war.

Zweitens, und das ist mein dringendes Plädoyer: Finden wir ein neues Wort für dieses Werkzeug der Rechtsextremen! Ein Wort, das treffend beschreibt, was dort geschieht und intendiert ist. Ich freue mich auf Vorschläge! Ach ja, und lassen wir doch insbesondere die vielen Menschen in der Kommunalpolitik oder die Aktiven der Zivilgesellschaft nicht mit dieser „Kriegsführung“ allein. Sonst engagiert sich bald niemand mehr. Und dann wäre es zu spät.

42 Kommentare

  1. Unabhängig von aller politischen Zustimmung oder Ablehnung tut es mir menschlich unendlich leid, was Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen derzeit aushalten müssen. Ich danke für Ihren wichtigen Kommentar und wünsche Ihnen viel Kraft – und natürlich, dass diese unerträgliche Zeit mit diesen widerlichen Pseudokommentaren und -diskussionen bald ein Ende findet.

  2. Warum erweitert man die Dudendefinition von „Shitstorm“ nicht einfach um Morddrohungen und dergleichen? Es ist ja nicht so, dass ein Shitstorm mit minder schlimmen Beleidigungen etwas grundsätzlich anderes wäre, sondern er ist nur weniger schlimm.
    Und in den Medien könnte man ja ggfs. zwischen „organisierten“ und „unorganisierten“ Shitstorms unterscheiden, soweit erkennbar, oder einfach schreiben, wie sehr es jeweils eskaliert.

    Da Politiker tatsächlich Opfer von Gewalt werden, sollte man sowas so oder so nicht auf die leichte Schulter nehmen. Schon mal von Altena gehört?

  3. Ich glaube wir haben generell ein Problem mit falschen oder verzerrenden Begriffen. Einige sind aus einer anderen Sprache entlehnt – wie auch dieser – und die meisten wissen damit eigentlich nichts anzufangen; sie plappern völlig unreflektiert und reflexhaft alls nach. Es wäre eigentlich die Aufgabe der Medien und Journalisten solche Begriffe auf ihre Tauglichkeit zu prüfen, deutlich häufiger auszusieben und nicht völlig hirnfrei nach zu plärren.

    „Shitstorm“ ist völlig verharmlosend und zur Beschreibung der Erregungswellen und Angriffe im Internet kaum geeignet. Morddrohungen sind Morddrohungen und kein Shitstorm, nur weil sie per Internet verbreitet werden; gleiches gilt für Beleidigungen, Drohungen, usw.. So sollte man sie entsprechende Äußerungen dann auch bezeichnen und nicht mit untauglichen und verharmlosenden Modebegriffen.

    Allerdings tragen Politiker auch ihren Teil daran, dass solch vernebelnde Sprache gesellschaftlich akzeptiert ist, nutzen sie doch selbst oft genug inhaltsleere oder verzerrende Begriffe um ins Ungefähre hinein zu argumentieren, sich aus unangenehmen Interviewsituationen heraus zu lavieren oder problematische Sachverhalte zu glätten. Das schwappt eben dann auch auf andere Bereiche des Lebens in denen sie dann auf einmal weh tun. Vielleicht sollten Sprache – von Politikern, in Medien, … – mal wieder zur Kommunikation genutzt werden und weniger zur Verschleierung von Absichten. In einer Demokratie gibt es keine „Abweichler“, „Steuerharmonisierung“ hat mit Harmonie nichts zu tun und nicht jeder „Migrant“ ist ein „Flüchtling“ oder „Asylant“. Letzteres Beispiel wird von den Grünen sehr gern genutzt.

    Man setzt sich entweder für eine klare unverstellte Sprache ein; dann darf man selbst auch nicht so ein Begriffswirrwarr nutzen, oder man muss damit klar kommen, dass grobe Angriffe auf die eigene Person unter dem Begriff „Shitstorm“ zusammen gefasst werden.

  4. Natürlich sind Morddrohungen inakzeptabel. Aber dieses Gejammere von Frau Künast halte ich für äußerst merkwürdig. Sie selbst und andere Grüne sondern regelmäßig sehr fragwürdige Dinge ab, treten in einem moralisierenden Habitus auf, der seinesgleichen sucht. Ich an ihrer Stelle würde das „Feedback“ einfach mal als Aggressionsbrei ansehen, der prinzipiell berechtigt ist, und mal selbstkritisch in Klausur gehen. Mit der Fixierung auf die paar „braune“ Mordphantasien hindert sie sich selbst daran, sich mal kritisch zu hinterfragen. Ich bin ein ehemaliger grüner Stammwähler, der seit 2016 AfD wählt.

    Die Grünen könnten sich weiterentwickeln, wenn sie ihren rigiden Moralismus hinterfragen und mal in der Realität ankommen würden. Die sogenannten „Morddrohungen“ hindern sie leider daran. Was würde Künast machen, wenn sie keine Morddrohungen erhielte, sondern lediglich ein normales Maß an Aggressionen und Schmähungen?

    Ich fürchte, auch dann würde sich nichts ändern. Und kriegt Boris Palmer eigentlich Morddrohungen? Von der Antifa oder Grünen Jugend vielleicht.

    PS: Mit der Unterstellung einer „Kampagne“ kann man sich übrigens auch wunderbar immunisieren. Und was sollen die Objekte der Böhmermannschen Enttrollungs-Kampagne sagen? Künast täte gut daran, die tausendfache Kritik ernst zu nehmen und die Morddrohungen als symbolischen Ausdruck einer berechtigten Aggression gegen eine weltfremde, grüne Migrationspolitik anzusehen.

    Hat Künast eigentlich je etwas Reuevolles zu ihrem „Axtmörder-Tweet“ von sich gegeben? Was Gauland kann, sollte auch Künast können.

  5. #5: Natürlich sind Morddrohungen inakzeptabel. Aber

    Nein. Kein „aber“. Wer Morddrohungen mit einem „aber“ und ’selber, selber‘, sowie dem infantilen and-immanenten ‚die andern aba auch‘ verharmlost bzw. rechtfertigt, gehört zum Mob.

  6. Ich bin Mob, und das ist auch gut so!

    Ihre Ausführungen sind nichts anderes als Mobophobie. Auch dem Mob stehen übrigens die Grund- und Menschenrechte zu. Zu behaupten, jemand gehöre zum Mob, ersetzt noch keine Argumentation.

    Ich rechtfertige keine Morddrohungen, sondern kontextuiere sie. Und im Kontext sieht die Sache eben etwas anders aus. Nämlich weit weniger schlimm, als es Künast darstellt. Ich kann solche Morddrohungen jedenfalls nicht ernst nehmen. AfD-Leute und andere sogenannte „Rechte“ müssen um Leib und Leben fürchten und erleiden tatsächlich gewalttätige Übergriffe, z.B. auch bei der jüngsten AfD-Demo in Berlin, mir ist ähnliches Ungemach von Grünen nicht bekannt. Allenfalls von türkischstämmigen Grünen, die von Erdogan-Fans bedroht werden.

  7. Morddrohung und Beleidigungen die dazu dienen sollen jemanden zu zermürben und Drohungen gegen die Familie gehen nicht, egal von wem, egal an wen.

    Und nur weil Frau Künast das ausspricht jammert sie nicht gleich.

    Im übrigen, dass es einige wenige Menschen gibt, die mittels mehrerer Accounts, likes und relikes und was es da nicht alles gibt, übelst Stimmung machen und dabei wie die große Masse wirken, das ist nichts was man sich ausdenkt sondern kann man mit der entsprechenden Technik auch nachweisen.

    Und ich finde den Hinweis, dass die „Opfer“ damit nicht allein gelassen werden sollten unglaublich wichtig. Auch hierbei ist übrigens egal ob Opfer oder Täter rechts oder links verortet ist, die Täter gehören bestraft, den Opfern gehört geholfen.

    Ich würde mir wirklich wünschen, dass die „etablierten“ Parteien aufhören würden sich auf jede vermeintliche „Schwäche“ ihres politischen Gegners zu stürzen und da irgendwie versuchen Kapital draus zu schlagen.
    Kinders macht doch einfach eure politische Arbeit. Wenn es Deutschland gut geht, wird die Mehrheit das anerkennen. Die Grabenkämpfe langweilen nur noch und wir sind doch hier nicht in einer Seifenoper. Was politisch entschieden wird, betrifft viele Tausend Menschen und wenn die Politik da mal wieder hindenkt, anstatt sich zu fragen wie ihre Entscheidungen jetzt im Fernsehen rüber kommen… dann wird es uns auch gut gehen, auch oder sogar grade
    dann wenn wir Flüchtlinge aufnehmen.

  8. Ich nutze zwar nicht Facebook, Twitter oder ähnliche, „soziale“ Zeitdiebe, bin dennoch überrascht zu lesen, dass die Mitglieder einer kleinen Oppositionspartei dort derartige Tiraden erfahren haben sollen.
    Woran liegt das?
    Sollte hier nicht das sog. Netzwerkdurchsetzungsgesetz (durch)greifen?

  9. @

    Ich rechtfertige keine Morddrohungen, sondern kontextuiere sie.

    Ähm, nein. Sie fabulieren davon, dass die Grünen doch schließlich selbst schuld seien. Aber das kennt man schon.

    Übrigens: Frau Künast positioniert sich mit keinem Wort zu den Mordphantasien. Sie schreibt nur – sehr berechtigt -, dass das Wort Shitstorm (schon lange) nicht mehr die Dimension angemesen umfasst, sondern viel zu harmlos wiedergibt.

    Bevor Sie also äh kontextuieren, verstehen Sie ersteinmal Texte.

    Was soll eigentlich Ihr Gejammere von Ihnen zustehenden Menschen- und Grundrechten?

  10. Einschüchterungsversuchssturm? Terrorstorm?

    Vielleicht sollte das Initiieren, Steuern, Koordinieren, Unterstützen von solchen Einschüchterungsversuchen ein eigener Straftatbestand werden.

  11. Ich finde es bezeichnend, wie auch hier wieder „rechte Mordphantasien“ (soweit es sich überhaupt um solche handelt und diese zudem justiziabel sein sollten, z.B. das seit Usenet-Urzeiten beliebte, keinem Teil des politischen Spektrums zu­or­den­bare „Geh sterben!“ ist es definitiv nicht) mit „die Grenzen des Anstands überschreitende“ Äußerungen miteinander genannt werden und auf die Gesamtanzahl der Kommentare bezogen werden.

    So wird versucht, die Masse an (negativen) Reaktionen durchaus mit Absicht zu kriminalisieren.

    Das Phänomen ist lediglich die Umkehrung der „the lurkers support me in email“ Behauptung: Der Versuch, ein Argument auf unredliche Weise zu gewinnen, hier durch den Versuch, die Kritiker allesamt als potentielle Gewalttäter darzustellen und damit Sympathie beim dummen Publikum zu erwerben, dort mit der angeblich überwiegenden, schweigenden, zustimmenden Mehrheit.

    Ich möchte wirklich *einmal* erleben, wie diese angeblichen Mordrohungen angezeigt, verfolgt, abgeurteilt und dokumentiert werden. Häufig wird ja schon die Anzeige unterlassen (wie praktisch).

    Das sollte doch jemandem wie Frau Kühnast (mit ausreichenden Mitarbeitern versehen) leicht fallen.

    Was ist aber dann, wenn von den 20.000 Kommentaren 10 rechtswidrige Äußerungen (auch Beleidigungen können darunter fallen) übrig bleiben?
    Dann hat die gute Frau wohl mit dem Rumopfern übertrieben…

  12. Dass die meisten Leute, die Morde oder Vergewaltigungen planen, diese den jeweiligen Opfern seltenst vorher per Facebook ankündigen, ist ja wohl klar.
    Die Beschwerde hier ist aber, dass der Begriff „Shitstorm“ von Frau Künast offenbar als Verharmlosung für üble Drohungen und Beleidigungen empfunden wird, und da bin ich anderer Ansicht.
    Nicht-so-schlimme Beleidigungen, nicht-so-direkte Drohungen, nicht-so-viel Organisation der Shitstormer und was der Dinge mehr sind, sind ja nur graduelle Unterschiede. Bei jedem „organisiertem“ Shitstorm gibt es bestimmt immer welche, die einfach nur mitmachen, umgekehrt gibt es bestimmt keinen Shitstorm, wo nicht einige Beteiligte von anderen Beteiligten davon Nachricht bekamen.
    Eine Einteilung in „weniger schlimme“ Shitstorms und „richtig schlimme“ irgendwas anderes, das einen neuen Namen benötigt, ist – bei allem Ärger – dann doch etwas zu kleinkariert.

    Und wenn es die mal gäbe, dann gibt es es nächstes Jahr eine Diskussion, ob eine bestimmte Internetdiskussion ein Shitstorm oder die Extremversion ist.

  13. @5: „die tausendfache Kritik “
    Muhaha, nur weil ein paar organisierte Fake-Accounts irgendwelche Textschnipsel zusammencopypasten repräsentiert noch lange niemand davon eine Mehrheit. Das ist ja die Strategie: Mehrheitssimulation.

    Außerdem:
    Wem hilft es, wenn AfD-Anhänger Frau Künast in privaten E-mails kritisieren?
    Das ganze stinkt nach Zersetzungsstrategie, verpackt in das braune Opferabo des „Das wird man doch wohl noch sagen dürfens“.

    Und wenn Frau Künst dann öffentlich macht, dass „die tausendfache Kritik“ eigentlich nur klotzhohle Copypaste-Morddrohungen sind, dann wird ihr „rumjammern“ vorgeworfen.

    Ihr habt’se nicht mehr alle.

  14. „Auch dem Mob stehen übrigens die Grund- und Menschenrechte zu.“ Sehr richtig. Diese sind jedoch kein Freibrief für Beleidigungen und Aufrufe zu Straftaten.

    „Ich kann solche Morddrohungen jedenfalls nicht ernst nehmen.“ – Haha, ja, was haben wir gelacht … ist ja auch nicht so, dass da jemals was passiert wäre, nein, im Gegenteil, ein Hort der Friedfertigkeit ist da rechtsaußen, da hilft auch alles Zündeln nichts. Bestimmt alles Lüge: https://de.wikipedia.org/wiki/Todesopfer_rechtsextremer_Gewalt_in_der_Bundesrepublik_Deutschland

  15. #15 Anderer Max

    Tja, alles schöne Mutmaßungen. Wissen Sie denn mit Sicherheit, daß hinter der tausendfachen Kritik nur ein paar wenige Leute stehen? Sie scheinen sich da aus einem Immunisierungsrepertoire zu bedienen, wie es für die heutige diskursunfähige Linke leider typisch ist.

    Ich hatte übrigens auch schon mal von linken Kampagnen gelesen, wo Abgeordnete Hunderte gleichlautender vorgefertigter E-Mails zu einem Sachthema bekommen. Und da handelte es sich wirklich um eine konzertierte Kampagne. So arbeiten nun mal viele Initiativen. Ist auch nicht so verwerflich.

    Und ich muß gestehen, daß ich in bezug auf nicht wenige grüne Politiker ein ganzes Arsenal von Fäkal- und Schmähassoziationen in mir trage, denn ich bin auch sehr wütend. Ich finde das völlig menschlich angesichts der perversen Ignoranz und Doppelmoral in den linken Parteien. Ich verfasse aber nicht entsprechende E-Mails. :)

    #16 Vannay

    Sie sollten Postings mal genauer lesen, um deren Sinn besser zu verstehen.

    Haben Rechtsextreme schon mal Farbbeutel an die Fenster von Künast oder Roth geschmissen, woraufhin diese zerbarsten, wie es AfD-Politiker von linksextremer Seite durchaus schon mal erleben dürfen? Jeder mit gesundem Menschenverstand wird eingestehen müssen, daß die verbal-digitalen Morddrohungen zwar inakzeptabel, aber eben harmlos sind. Da kann man hier noch so sehr das linke Opfer-Abo bemühen. :)

    Im übrigen kann man das Wort „Shitstorm“ durchaus auch metaphorisch verstehen. Ich hoffe, damit ist Frau Künast linguistisch und semantisch geholfen.

  16. @“Lügenpresse“: „AfD-Leute und andere sogenannte „Rechte“ müssen um Leib und Leben fürchten“

    ‚Mutmassungen, selbst schuld, harmlose Dummenjungenstreiche, was sind schon angebliche Farbbeutel, da ist halt jemand wütend, Grund- und Menschenrechte!‘ …‘

    Gelle?

    Von Ihren Hohlphrasen abgesehen, ist das eh nur ekelerregendes Rumgeopfere. Zahl der vom rechten Mob Ermordeten: mindestens 188. Zahl der ermordeten Rechtsextremisten und selbsterklärten „Rechten“: 0.

    Und jetzt ergehen Sie sich weiter im Suhlen in der eingebildeten Opferrolle, im Verharmlosen von rechter Gewalt, im ‚mit dreckigen Fingern auf andere zeigen‘ und ‚die andern aba auch‘ plärren. Mob eben.

  17. Oh man, Derailing und Relativierung wie aus dem Lehrbuch.

    „Diskursunfähige Linke“: Mord- und Vergewaltigungsphantasien sind also in Wahrheit ein Diskursangebot …

    „Ich hatte übrigens auch schon mal von linken Kampagnen gelesen“: Um die geht es aber im Beitrag nicht und sie rufen auch nicht zu Mord und Vergewaltigung auf.

    „ganzes Arsenal von Fäkal- und Schmähassoziationen in mir trage“: Das ist schade für Sie. Mord- und Vergewaltigungsaufrufe sind aber mehr als Fäkalausdrücke und Schmähungen. Eben deshalb wirft die Autorin die Frage auf, ob Kommentarstränge mit einer Vielzahl solcher Aufrufe eine andere Bezeichnung erhalten sollten.

    „Ich finde das völlig menschlich“: Nein, das ist nicht völlig menschlich. Schon Menschen mit Fäkalausdrücken und Schmähungen zu überziehen, ist aus gutem Grund bei Strafandrohung untersagt.

    „angesichts der perversen Ignoranz und Doppelmoral in den linken Parteien“: Das ist weder eine feststehende Tatsache noch Thema des Beitrags.

    „Sie sollten Postings mal genauer lesen, um deren Sinn besser zu verstehen.“: Habe ich. Ich habe deren Sinn vollständig erfasst und sie sogar zitiert.

    „Haben Rechtsextreme schon mal Farbbeutel an die Fenster von Künast oder Roth geschmissen“: Soweit ich weiß nein. Aber Molotow-Cocktails in Flüchtlingsheime.

    „Jeder mit gesundem Menschenverstand wird eingestehen müssen, daß die verbal-digitalen Morddrohungen zwar inakzeptabel, aber eben harmlos sind.“: Ich habe gesunden Menschenverstand. Sie sind nicht harmlos. Es handelt sich um eine nicht zu tolerierende verbale Eskalation, deren Ziel es ist, politische Gegner durch massive Einschüchterung mundtot zu machen. U.a. sind mehrere Lokalpolitiker aufgrund solcher Drohungen und daraus folgender Vorfälle aus Angst um sich und ihre Familie bereits von ihren Ämtern und ihrem Engagement zurückgetreten. Ein Link zur Auflistung derjenigen Todesopfer, die rechte Radikalisierung bereits nach sich gezogen hat, findet sich in #16.

    „Da kann man hier noch so sehr das linke Opfer-Abo bemühen“: Sie sind bereits mehrfach darauf hingewiesen worden, dass niemand hier ein solches Abo bemüht und auch nicht „rumjammert“. Das bleibt nach wie vor für Sie reserviert, Stichwort: Farbbeutel.

  18. @Mycroft – #2

    „Warum erweitert man die Dudendefinition von „Shitstorm“ nicht einfach um Morddrohungen und dergleichen?“

    Ähmm…, vielleicht, weil es Sinn macht, zwei unterschiedliche Dinge nicht in einen Topf zu werfen, nur weil sie einige Schnittmengen aufweisen?

    „Es ist ja nicht so, dass ein Shitstorm mit minder schlimmen Beleidigungen etwas grundsätzlich anderes wäre, sondern er ist nur weniger schlimm.“

    Verstehe ich Sie da richtig? Morddrohungen sind nicht nur mit Beleidigungen gleichzusetzen, sondern auch bei der Schwere der Beleidigungen sollte man keinen (juristischen?) Unterschied machen?
    Also ich würde ja meinen, dass ein Shitstorm auch ohne Morddrohungen und strafrechtlich relevante Beleidigungen auskommen kann, der dann eben einzig aus erlaubter Hähme, Spott und sonstiger negativer Öffentlichkeit besteht.
    Ich wäre allein schon aus rechtsstaatlichen Gründen stark daran interessiert, dass weiterhin sprachlich als auch juristisch differenziert wird.

    „Da Politiker tatsächlich Opfer von Gewalt werden, sollte man sowas so oder so nicht auf die leichte Schulter nehmen. Schon mal von Altena gehört?“

    Also ich schon und als ich mir die bekannten Details aus verschiedenen Medien und Quellen zusammengesammelt hatte, ahnte ich bereits, dass dies – anders als von vielen Medien spekuliert – keine rechtsextreme Tat mit Tötungsabsicht war, sondern eine Verzweiflungstat.
    Der Mann war vor längerer Zeit arbeitslos geworden, das Grundnahrungsmittel Wasser war ihm entzogen/abgestellt worden (nicht kochen, nicht waschen und nicht mal kacken können, ohne sich einen Eimer Wasser von den Nachbarn zu leihen), sein Haus stand vor der Zwangsversteigerung und er ist psychisch krank geworden. Unter diesem Aspekt darf man vermutlich auch die Aufförderung des Täters werten, dass die Polizei ihn erschießen möge.
    Ein ebenfalls nicht uninteressantes Detail: Die psychologische Versorgung ist in der Region extrem schlecht, selbst beim Sozialpsychiatrischen Dienst kommt es zu erheblichen Terminschwierigkeiten und die Mitarbeiter dort sind teilweise auch keine ausgebildeten Psychologen oder Psychiater.
    Sowohl Staatsanwalt als auch Richter waren sich entsprechend einig, dass es keine rechtsextreme (Überzeugungs-)Tat war.
    Ebenso ist es wilde Spekulation und zudem eine unschöne Instrumentalisierung eines kranken Mannes, wenn man diese Tat in irgendeiner Form mit Shitstorms in Verbindung bringt. Oder ist Ihnen diesbezüglichg mehr bekannt als mir?

    Und nein, ich rechtfertige diese Tat nicht. Sie hat mich so zutiefst schockiert!
    Aber einerseits wäre es schön, wenn man nicht aus der Hilflosigkeit gegen die Neue Rechte heraus meint, bei denen andere rechtsstaatliche Maßstäbe anlegen zu können – denn die Demokratie auszuhöhlen, kann kein Mittel gegen Antidemokraten sein und auch keine Legitimation für Medien, Angeklagte vor Prozessende vorzuveruteilen.
    Und zudem wäre es auch ganz nützlich, wenn sich irgendwann mal die Erkenntnis durchsetzen würde, dass sich Menschen, die aus der Gesellschaft herausfallen oder auch jene, die nie in diese integriert wurden, tendenziell weniger der Demokratie zugetan sind als die gesellschaftlichen Gewinner. Ist ja auch irgendwie logisch, denn für sie erscheint dieses System eher wie eine Bedrohung, die sie ein ums andere Mal an den Rand des sozialen Abgrunds oder in die Isolation drängt.

  19. @Lügenpresse – #5

    „Sie selbst und andere Grüne sondern regelmäßig sehr fragwürdige Dinge ab, treten in einem moralisierenden Habitus auf, der seinesgleichen sucht.“

    Ich würde zwar versuchen, es weniger drastisch und ein gutes Stück diffenzierter auszudrücken als Sie, stimme Ihnen aber im Kern zu und das, obwohl ich ein Linker bin. Dieser Kern ist m.M.n. eine von 68ern und Grünen geschaffenen oder zumindest beförderten Entfremdung der Linken von der Arbeiterschaft und Unterschicht.

    „Ich an ihrer Stelle würde das „Feedback“ einfach mal als Aggressionsbrei ansehen, der prinzipiell berechtigt ist, und mal selbstkritisch in Klausur gehen.“

    Sie kehren hier dann doch arg die Täter- und Opferrolle um und legitimieren damit durch die Hintertür die Verbreitung von Hassbotschaften und Mordaufrufen.

    „Mit der Fixierung auf die paar „braune“ Mordphantasien hindert sie sich selbst daran, sich mal kritisch zu hinterfragen.“

    Sollte es denn dann nicht eher in Ihrem Interesse liegen, dass Hass und Shitorms abnehmen, damit Frau Kühnast sich wieder besser kritisch hinterfragen kann? Und wäre Ihre Strategie, den Hass durch die Hintertür zu legitimieren dann nicht die völlig falsche Strategie?

    „Ich bin ein ehemaliger grüner Stammwähler, der seit 2016 AfD wählt.“

    Sie meinen mit der AfD diese neoliberale Partei, die sich zugleich auch als Partei der kleinen Leute zu verkaufen versucht? Jene Partei, die gegen die Eliten wettert und selbst von sehr erfolgreichen Akademikern gegründet und heute auch von solchen weitgehend geführt wird? Die gleiche AfD, die linke Opferrollenpolitik geißelt und sich zugleich selbst gern als Opfer aufspielt und das ungleich theatralischer (z.B. Vergleich mit Judenverfolgung) als das die Linken können? Sie meinen die Partei, deren führende Politiker gern mal den Nationalsozialismus relativieren oder verharmlosen, und sich dann nicht so sehr selbst kritisch hinterfragen können, dass sie wenigsten zu der Scheiße stehen, die sie auf der politischen Bühne verzapfen?
    Na da haben Sie sich ja eine dolle Alternative zu den Grünen gesucht.

    „Und kriegt Boris Palmer eigentlich Morddrohungen? Von der Antifa oder Grünen Jugend vielleicht.“

    Und der Umstand, dass Sie auf der grünen/linken Seite Idioten wähnen, ist für Sie Grund, sich das nun noch einmal in braun…, Verzeihung, in blau anzutun? Und das in ungleich höherer Dosierung?

    zu #7:

    „Ich bin Mob, und das ist auch gut so!“

    Ich finde den Satz im Kontext zu dem, was Sie bislang geschrieben haben, so vielsagend, dass ich ihn kommentarlos stehen lassen möchte.

    „Auch dem Mob stehen übrigens die Grund- und Menschenrechte zu.“

    Das stimmt! Aber gestehen Sie Frau Kühnast die Grund- und Menschenrechte überhaupt zu, wenn Sie die Scheißeschmeißer als Opfer der Grünen wähnen und meinen, dass deren „Aggressionsbrei […] prinzipiell berechtigt ist“?

    „Ich kann solche Morddrohungen jedenfalls nicht ernst nehmen.“

    Nicht…?

    „AfD-Leute und andere sogenannte „Rechte“ müssen um Leib und Leben fürchten und erleiden tatsächlich gewalttätige Übergriffe,[…]“

    Ahhh…, verstehe Sie nehmen nur Morddrohungegen gegen Grüne nicht ernst, jene gegen Rechte aber schon.

    zu #17

    „Tja, alles schöne Mutmaßungen. Wissen Sie denn mit Sicherheit, daß hinter der tausendfachen Kritik nur ein paar wenige Leute stehen?“

    Wissen Sie es denn mit Sicherheit, das es nicht so ist oder äußern Sie auch nur Mutmaßungen?
    Ich denke, beides ist nicht unwahr.
    Schon lange vor der AfD gab es zentrale Anlaufstellen im Internet, bei denen in Artikeln oder in den Kommentaren bestimmte Artikel/Themen verlinkt und mit dem Hinweis versehen wurden, dass die Kommentarfunktion noch geöffnet sei. Es wurden bewusst Mehrheiten in Foren und Kommentarspalten simuliert, nicht zuletzt auch, um die Hemmschwelle für rechte Meinungsäußerungen bei bislang noch schweigenden Bürgern zu senken. Man nennt das Astro-Turfing, also eine künstlich erzeugte und nach einem Kunstrasenhersteller benannte Graswurzelbewegung.
    Die ist ziemlich erfolreich und konnte bislang viele Menschen mitreißen, die nun kräftig bei Facebook & Co. Hetzbeiträge liken und teilen. Initiiert werden viele rechte Inhalte jedoch meiner Einschätzung nach noch immer mit politischem Kalkül und von vergleichsweise wenigen Leuten.

    „Sie scheinen sich da aus einem Immunisierungsrepertoire zu bedienen, wie es für die heutige diskursunfähige Linke leider typisch ist.“

    Und Sie scheinen sich da an typischen rechten Phrasen und Codes zu bedienen.

    „Ich hatte übrigens auch schon mal von linken Kampagnen gelesen, wo Abgeordnete Hunderte gleichlautender vorgefertigter E-Mails zu einem Sachthema bekommen. Und da handelte es sich wirklich um eine konzertierte Kampagne. So arbeiten nun mal viele Initiativen. Ist auch nicht so verwerflich.“

    Und Sie sehen keinen Unterschied darin, ob politische Gruppierungen, wie Sie schreiben, eine Kampagnen starten und Mails zu einem Sachthema schreiben oder Politiker mit Hasszuschriften bombardieren?
    Und was sich mir auch nicht erschließt: Warum rechtfertigen Sie rechten Hasskampagnen mit möglichen linken Kampagnen (selbst wenn auch diese hasserfüllt gewesen wären), wenn Sie doch meinen, dass es gar keine rechten Hasskampagnen, sondern nur wütende Bürger gibt?

    „Und ich muß gestehen, daß ich in bezug auf nicht wenige grüne Politiker ein ganzes Arsenal von Fäkal- und Schmähassoziationen in mir trage, denn ich bin auch sehr wütend. Ich finde das völlig menschlich angesichts der perversen Ignoranz und Doppelmoral in den linken Parteien.“

    Ich hoffe, Sie verstehen, dass ich Ihre Ignoranz und Doppelmoral ziemlich abstoßend finde. Aber ich verspreche Ihnen, frühzeitig psychologische Beratung einzuholen, sollte ich aufgrund Ihrer oder anderer Beiträge von zwanghaften Fäkalassoziationen geplagt werden. Dass Sie da wütend werden, kann ich gut nachvollziehen. Ist ja schließlich Scheiße und die will man ja nicht mal am Schuh, geschweige denn im Kopf haben.

    „Ich verfasse aber nicht entsprechende E-Mails. :)“

    Stimmt, aber dafür Kommentare, die entsprechende Mails relativieren, rechtfertigen und verharmlosen.

  20. Na, die LÜGENPRESSE geriert sich hier als Leser oder Leserin, der seine Authorisierung seines Handelns aus dem „..die anderen machen das, was ich mache in noch viel schlimmerer Weise und ich halte hier nur dagegen“.
    Willkommen in Dummdeutschland! Den Bodensatz von +\- 15 % gab es zwar schon immer, nur kann er sich nun mit Hilfe der neuen Medien und Rechtschreibprüfung und Autofillfunktionen sehr schnell, sichtbar und mit großer Reichweite artikulieren und tut das auch ganz ungeniert.
    Das müssen wir erst einmal verdauen.

  21. @ Ulrich Becker – #22

    „Na, die LÜGENPRESSE geriert sich hier als Leser oder Leserin, der seine Authorisierung seines Handelns aus dem „..die anderen machen das, was ich mache in noch viel schlimmerer Weise und ich halte hier nur dagegen“.“

    Das stimmt. Das Problem dabei ist, dass die Politik der etablierten Parteien (die anderen machen das) dazu beigetragen hat, dass die Neue Rechte entstehen und derart wachsen konnte, aber es bis heute nicht hinbekommt, ihre Politik, die rund 20% der Bevölkerung vom gesamtgesellschaftlichen Wohlstand ausschließt und somit an den Rand drängt, auch nur Ansatzweise zu ändern.
    Wer bei zuvor politisch geschaffener Wohnungsnot, medizinischer Unterversorgung, einer seit Jahrzehnten mit der Agenda 2010 massivunter Druck gesetzten Unterschicht und Lohnzurückhaltung durch ständige wirtschaftliche Horrorvorhersagen erzwingt, muss sich irgendwie auch nicht wundern, dass (diese) Menschen Angst vor großer Zuwanderung haben. Denn diese politisch geschaffene Situation führt dazu, dass insbesondere ärme Menschen in mehreren lebenswichtigen Bereichen in Konkurrenz zu den Flüchtlingen stehen.

    „Den Bodensatz von +\- 15 % gab es zwar schon immer, nur kann er sich nun mit Hilfe der neuen Medien und Rechtschreibprüfung und Autofillfunktionen sehr schnell, sichtbar und mit großer Reichweite artikulieren und tut das auch ganz ungeniert.“

    Wissen Sie, ich persönlich denke ja, dass man schon viel weiteren Schaden abwenden könnte, wenn man diesem „Bodensatz“ den Respekt zukommen lässt, der ihnen schon vor Jahrzehnten genommen wurde. Das hieße dann, sie nicht als „Bodensatz“, Fortschrittsverlierer oder alte weiße Männer zu bezeichnen und sie nicht aufgrund bestimmter Schwächen weiter zu deklassieren – zum Beispiel in dem man sie mit ihrer schlechten Rechtschreibung oder schlechter Bildung zu bekämpfen versucht, anstatt sie mit Argumenten zu überzeugen. Denn das trifft auch Menschen, die der AfD bislang noch nicht zugeigt sind und zwingt sie ein weiteres kleines Stück in eine oppositionelle Grundhaltung.

  22. @Schreibkraft:

    Ähmm…, vielleicht, weil es Sinn macht, zwei unterschiedliche Dinge nicht in einen Topf zu werfen, nur weil sie einige Schnittmengen aufweisen?

    Einige Schnittmengen ist gut. Ab wie vielen Mord- oder Vergewaltigungsdrohungen wäre denn ein Shitstorm kein Shitstorm mehr? Eine? Zwei? 100? Was ist mit Drohungen von Sachbeschädigung?
    Oder, wenn man der Ansicht ist, dass ein „richtiger“ Shitstorm keine Drohungen von Kapitalverbrechen enthalten darf, wegen Ehrenkodex oder was, warum nicht einfach sagen: „Frau Künast wurde nicht nur Ziel eines Shitstorms, sondern auch von Morddrohungen.“? Problem auch gelöst. Shitstorm ist Shitstorm und Morddrohungen sind Morddrohungen.

    Verstehe ich Sie da richtig? Morddrohungen sind nicht nur mit Beleidigungen gleichzusetzen, sondern auch bei der Schwere der Beleidigungen sollte man keinen (juristischen?) Unterschied machen?

    Nein.
    „Shitstorm“ fasst eine Reihe von verschiedenen Dingen zusammen; insbesondere die Dudendefinition beleidigende und nicht-beleidigende Äußerungen. Von der Schwere der Beleidigungen steht da nichts. Im Detail kann man gerne Unterschiede machen, insbesondere juristische, weil es keine Gruppenhaftung gibt. Wenn ich meinetwegen Nationalmannschaftsspieler sachlich dafür kritisiere, dass die einen für seinen intoleranten Nationalismus bekannten Politiker werbewirksam getroffen haben, möchte ich nicht dafür belangt werden, wenn jemand anderes deren Autos beschädigt. Andererseits möchte ich an meiner Kritik festhalten.

    Also ich würde ja meinen, dass ein Shitstorm auch ohne Morddrohungen und strafrechtlich relevante Beleidigungen auskommen kann, der dann eben einzig aus erlaubter Hähme, Spott und sonstiger negativer Öffentlichkeit besteht.

    Joah, können wohl schon, tun sie aber eher selten. Beleidigungen in Shitstorms gibt’s, seitdem es Shitstorms gibt. Ergo steht das jetzt in der Dudendefinition. Nebenbei, wie sollen denn die zuständigen Journalisten den prüfen, welcher Shitstorm nur aus erlaubter Häme, Spott und negativer Öffentlichkeit besteht? Die müssten ja alle relevanten Beiträge lesen.

    Ebenso ist es wilde Spekulation und zudem eine unschöne Instrumentalisierung eines kranken Mannes, wenn man diese Tat in irgendeiner Form mit Shitstorms in Verbindung bringt.

    Die Verbindung war Mordversuch und Morddrohung. Frau Künast hat ja grundsätzlich Recht, wenn sie ihr Risiko nicht verharmlosen lassen will. Sie macht das aber an mMn einem völlig falschen Punkt fest.
    Aber anders, so wie nicht jeder, der einen Politiker tätlich angreift, der für seine gute Flüchtlingspolitik bekannt ist (Beispiel Altena), notwendigerweise Rechtsextremist ist, dann gilt das auch für Leute, die solche Politiker verbal angreifen, weil da die Hemmschwelle deutlich flacher ist.
    Wegen dieser niedrigen Hemmschwelle sind Morddrohungen im Internet meistens nicht ernst gemeint. (Das klingt jetzt wieder verharmlosend, ich weiß.)

  23. @Mycroft – #24

    „Ab wie vielen Mord- oder Vergewaltigungsdrohungen wäre denn ein Shitstorm kein Shitstorm mehr?“

    Das ist eine sehr gute Frage, die ich nicht beantworten kann.
    Ich wäre jedoch dafür, dass Gerichte dies durch Gerichtsurteile definieren und dies kann dann gern Einfluss auf die Dudendefinition nehmen. Über politischen, medialen oder öffentlichen Druck Sprache so zu definieren, dass neue Straftatbestände suggeriert werden, die dann Einzug in die Gesetzgebung finden, halte ich generell für problematisch und mit Blick auf die wachsende Definitionsmacht der Neuen Rechten auch für gefährlich.

    Beim Rest sind wir uns weitgehend einig. Nur eine Anmerkung hätte ich noch:

    „Nebenbei, wie sollen denn die zuständigen Journalisten den prüfen, welcher Shitstorm nur aus erlaubter Häme, Spott und negativer Öffentlichkeit besteht? Die müssten ja alle relevanten Beiträge lesen.“

    Auch das ist eine gute Frage, auf die ich keine rundum zufriedenstellende Antwort geben kann, weshalb ich eine Gegenfrage stellen möchte. Wäre der Sache vielleicht schon ein bisschen geholfen, wenn Medien nicht stets dort, wo viel Aufmerksamkeit garantiert ist, ein paar kritische oder auch dämliche Tweets zu einem Skandal hochschreiben würden, der (bisweilen dann erst weitere) Shitstormer anlockt?
    Ich meine, das ist doch genau der Mechanismus, den PR-Leute ersonnen haben, den Medien zur Auflagen- und Klickzahlensteigerung bedienen und den nun auch die Neue Rechte erfolgreich für sich nutzt.

  24. Das Problem ist also* nicht der Begriff Shitstorm, sondern die Wahl der Kategorie. Einen S. erfährt man, wenn einem aufgrund einer eigenen Äußerung im Internet die Sch….e um die Ohren fliegt und das in unerwartetem Ausmaß (Sturm).

    Wenn rechte Trolle und Aktionsgruppen sich jemanden aufgrund seiner politischen Ausrichtung aussuchen und zum Feind erklären, auf eine passende Gelegenheit warten und ihn dann massiv und mit teilweise strafbaren Mitteln attackieren, sollte man nicht von einem S. sprechen, sondern von einem konzertierten, verachtensweren Angriff auf die Person. Man sollte es eine bandenmäßige Anstiftung zu Verbrechen nennen.

    *wie öfters in dieser Rubrik

  25. Ach Gott, immer noch verbreitet jemand das Märchen vom „Bodensatz“, der AfD wählt. Das wurde doch längst untersucht und widerlegt, z.B. hier:
    http://www.sueddeutsche.de/politik/afd-bei-bundestagswahl-sechs-grafiken-die-den-erfolg-der-afd-erklaeren-1.3681714

    Nebenbei, wenn es dieses rechte Potential schon immer gegeben hätte, wen haben die denn bisher gewählt? Warum waren rechte Parteien in der Vergangenheit so erfolglos?

    Grundsätzlich gilt es, Wahlergebnisse zu respektieren, wer das anders sieht, hat ein Problem mit der Demokratie. Die AfD füllt ein Vakuum, das andere Parteien hinterlassen haben. Auch Sahra Wagenknecht hat dies kapiert.

  26. Dass sich selbst auf diese Seite Geister verirren, bei denen die Integration in eine aufgeklärte Gesellschaft gescheitert ist und die meinen, dass Demokratie nichts mit Humanismus zu tun hat, unterstreicht nur die Dringlichkeit von Künasts Appell.

  27. Was wohl los wäre, wenn es Flüchtlinge wären, die sich bei AfD-Abgeordneten in so einem Tonfall über deren Äußerungen beschweren würden. Da könnten wir von den rechten Verbalrambos sicherlich meterlanges bigottes Empörungsblabla über deutsche Regeln von Anstand und Sittlichkeit lesen und dass die Integration ganz offensichtlich gescheitert ist.

  28. Nun @Aristophanes, welches Vakuum füllen Sie aus?
    Meine knappen Ausführungen handeln nicht von der AfD und zweifeln keine Wahlergebnisse an.

  29. @28: Der Begriff ‚Bodensatz‘ stammt durchaus von Ihnen und im Kontext der bisherigen Diskussion mangelt es Ihren Ausflüchten an Glaubwürdigkeit.

  30. @31: Stimmt, rechte Gesinnung kann durchaus auch aus dem Bildungsbürgertum kommen. Ändert aber doch nichts an den Inhalten, oder?

    Und klar gab es da Potential immer schon, auch in DE. Hier war es halt lange Zeit verpönt, rechts zu sein. Heute hat man da kein Problem mehr mit. Denke, das liegt daran, dass die letzte Kriegsgeneration so langsam nicht mehr ist und, naja, Menschen halt vergesslich sind …

    Die AfD gilt noch immer als ein schöner Deckmantel für das „mal sagen was eigentlich jeder denkt“.
    Mit wievielen habe ich schon gesprochen, bei denen der Satz fällt „Ja eigentlich bin ich ja auch nciht für ne rechte partei, aber den da oben muss ja mal wer einheizen“, o. ä.
    Und nachher hat wieder keiner gewusst, wofür diese Lager alle waren.

  31. @26 §241 StGB, Bedrohung, hat ein Höchststrafmaß von 1 Jahr Knast. Nach §129 sind kriminelle Vereinigungen erst welche, wenn sie gemeinsam Straftaten vorbereiten oder begehen, bei denen eine Höchststrafe von mindestens 2 Jahren vorgesehen ist.

    Ich finde, JuristInnen könnten überlegen, ob nicht eine „Bildung einer ‚weichen‘ kriminellen Vereinigung“, die bandenmäßig bedroht, beleidigt, nötigt, nachstellt, strafbar werden könnte. Sicher bin ich nicht der erste mit dieser Idee… hat jemand Links dazu? Überwiegen die möglichen Gefahren?

  32. @Moritz Both

    Es ging mir insbesondere um die Anstiftung, nicht um die Bedrohung selbst. Anstiftung ist halt, solange es beim Versuch bleibt, nur strafbar bei Verbrechen, also wenn auch schon der Versuch mit mindestens einem Jahr Freiheitsstrafe belegt ist.

    (Es folgen drastische Beispiele.)
    Wenn also ein Spinner jemanden in den sozialen Medien z.B. Mord („Du sollst brennen!“, „Ich steche dich ab wie eine Sau.“), Körperverletzung mit Todesfolge („Wir machen dich so fertig, dass du nie mehr aufstehst!“) oder schweren sexuellen Missbrauch („Ich f…. dich zum Krüppel!“) androht, dann sollen die zuständigen Strafverfolgungsbehörden sich eben nicht nur den Spinner vorholen, sondern auch die, die in geplanten Aktionen willentlich solche Bedrohungen befördern. Und wenn das bandenmäßig geschieht, dann kriegt man halt nicht nur den dran, der gerade die aufstachelnde Gruppennachricht geschrieben hat, sondern auch die, die seine Infrastruktur darstellen.

  33. Ich denke es ist dexiophob, pauschal rechtsstehenden Kräften Antidemokratie und Hass zu unterstellen. Es ist politisch unterkomplex zur Analyse eines Gegners. Ich verstehe nicht, warum intelligente Politiker zu diesen demagogische Vereinfachungen greifen.

  34. @Andre
    Ärgerlich, wenn eine Begriffserfindung Sie über einfache Websuchen mit Ihren Gesinnungsgenossen verbindet.
    Erfreulich, dass man direkt weiß, dass eine Auseinandersetzung nicht lohnt.

  35. @32: Danke für dieses anschauliche Beispiel billiger, linker Polemik. Selbstverständlich ist es für Sie vollkommen undenkbar, dass es legitime politische Positionen gibt, die nicht links von Ihrem persönlichen Standpunkt liegen. Nein, rechts von Ihnen folgen zwangsläufig „diese Lager“. Dabei ist es genau diese von Ihnen zum Ausdruck gebrachte infantile Weltsicht, welche die heutige politische Spaltung und Polarisierung hervorgebracht hat.

    Bezüglich Ihrer „Anekdoten“: Haben Sie sich mal die Mühe gemacht zu fragen, warum diese Menschen mit der Politik so unzufrieden sind?

  36. „Haben Sie sich mal die Mühe gemacht zu fragen, warum diese Menschen mit der Politik so unzufrieden sind?“

    Jetzt kommen Sie mir bitte nicht mit schlechter Kindheit. Und soll deren Position mehr zum Maßstab werden, nur weil die sich so blenden lassen von AfD, Blöd-Zeitung und den machtgeilen Typen innerhalb der CSU? HimmelHerrgott, wie viele Leute haben schon versucht, mit den Pegida-Leuten ins Gespräch zu kommen – da war aber nicht viel mehr als dumpfer Hass und Hohlbirnigkeit.

    AndererMax hat von Nazis und deren geistigem Umfeld geschrieben, nicht von anständigen Konservativen. Mit letzteren kann man immer reden, mit ersteren nicht. Wer AfD wählt, wählt Nazis. Mag sein, dass viele in der AfD keine sind – aber die, den Kurs bestimmen, sind es schon. Denn sie reden wie Nazis, sie agieren wie Nazis – dann sollte man sie auch so benennen.

  37. @37: Was sind denn die großartigen „legitimen politischen Positionen“? Butter bei die Fische, aus der Richtung kommt immer nur ein „Aber ich darf diese Meinung haben und alle anderen sind Demagogen“, aber was ist denn die Meinung, die man haben darf?

    Klar war mein Post #32 polemisch, auf Sachthemen reagiert man ja nur ungerne weil man sich dann nicht als Opfer der bösen linken Rhetorik gerieren kann.

    Ja, jeder darf so rechts sein wie er will, aber ebenso wie ich, wenn ich links bin, muss derjenige dann mit Gegenrede rechnen.
    Sie sagen, diese Diskussion löst die Spaltung aus.
    Ich sage, die Abschottung in kleine Filterblasen, das sich ständig selbst bestätigen, dass man selbst und die Peer-Group recht hat, bewirkt genau das.

    Die sachliche Kritik an der Regierung und an Frau Merkel sind doch schon lange vorbei. Alles wird auf einen Satz im Herbst 2015 reduziert. Daran soll sich jetzt nach dem Willen der AfD bitte die Republik spalten.
    Nö, bin ich gegen, auch wenn ich sicherlich kein Merkel-Fan bin.

    Mit „der Politik“ sind viele Menschen unzufrieden. Gründe gibt es viele. Ich bin auch kein CDU Wähler.
    Als Reaktion darauf Nazis zu wählen, kann ich nicht nachvollziehen.

    Das mit den Lagern ist ja nu auch inhaltlich nicht so weit weg von der Realität.
    Die AfD / CSU möchte die Grenzen schließen und ankommende Flüchtlinge in Lagern konzentrieren.
    Sowas geht dann gerne unter, in der Diskussion um „billige linke Polemik“.

  38. @39: Welche Positionen? Nehmen wir einfach ein beliebiges, typisch linkes Ideologieprojekt wie unbegrenzte Zuwanderung, staatliche Bevormundung (Veggie Day) oder Social Engineering an Schulen. Widerstand dagegen ist automatisch „rechts“, weil heute jeder rechts ist, der nicht weit genug links steht.

    Merkels berühmte drei Worte allein erklären nicht die Feindseligkeit, die ihr entgegenschlägt. Es ist vielmehr ihre aktive Weigerung, sich mit den Konsequenzen ihrer Fehler auseinanderzusetzen, siehe jetzt Bamf-Skandal oder auch das Nachspiel des Breitscheidplatz-Anschlags, wo sie es über den Verlauf eines ganzen Jahres nicht für nötig hielt, den Angehörigen der Ermordeten gegenüberzutreten. Wer keinerlei Empathie zeigt braucht auch keine zu erwarten. Übrigens sollte die Ablösung der Kanzlerin das Ziel jeglicher Opposition darstellen und kein reines Vorrecht der AfD bleiben.

    Mit Ihrem ollen „Nazi“-Klischee wird’s dann langsam lächerlich. In der AfD finden sich Ehemalige aus allen möglichen Parteien, aber ersparen wir uns Fakten, darum geht’s Ihnen ja gar nicht. Sie spielen das Kind, das ständig „Feuer“ schreit, nur hört eben keiner mehr drauf. Spätestens nach 2017 wäre eigentlich genug Anlass gegeben, den Versuch der Stigmatisierung aufzugeben und sich mit den Gründen auseinanderzusetzen, warum die gewählt werden (darum auch meine Frage), aber lieber werfen Sie denen Spaltung vor, während Sie selber Spaltung betreiben.

    Wirklich unnötig war dann Ihre Geschmacklosigkeit, die Massenvernichtung der Nazis (und zwar der echten von 33-45) mit der Beschleunigung von Asylverfahren zu verbinden, offenbaren Sie damit doch nur Ihren Mangel an Niveau und Anstand. Bedauerlich.

  39. @13
    »Was ist aber dann, wenn von den 20.000 Kommentaren 10 rechtswidrige Äußerungen (auch Beleidigungen können darunter fallen) übrig bleiben? Dann hat die gute Frau wohl mit dem Rumopfern übertrieben… «

    Ich behaupte jetzt mal, dass von 20.000 rechtslastigen Kommentaren locker die Hälfte Bemerkungen sind, die der durchschnittsfeige Urheber seinem Gegenüber in der Kneipe niemals direkt ins Gesicht sagen würde.

    Im Netz fallen die Hemmungen, da werfen selbst Zwerge lange Schatten. Angesichts des derzeitigen Wegfalls von Anstand und Moral in der Anonymität des Internets kann man gar nicht genug »rumopfern«.

  40. Renate Künast: “ … und das ist mein dringendes Plädoyer: Finden wir ein neues Wort für dieses Werkzeug der Rechtsextremen! Ein Wort, das treffend beschreibt, was dort geschieht und intendiert ist.“
    Ist das Satire oder Altersweisheit? Dringend! Schon jemand „DAS WORT“ gefunden? Könnten sich Die Grünen dann markenrechtlich schützen lassen. Hilft garantiert gegen Rechts.
    Ausschlusskriterien für DAS WORT: unmanierlich, gnadenlos, grausam, herzlos, inhuman, kaltblütig, schonungslos, unbarmherzig, ungesittet, unsozial, mitleidlos, roh, faschistisch, rassistisch, frauenfeindlich, sexistisch, islamophob, antisemitisch, homophob, masochistisch, menschenverachtend, unmenschlich, misanthropisch … Dafür darf es SEHR GROSS und GRÜN GRÜN GRÜN sein. Und aktuell: „rumopfern“ (#41) geht auch.

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