Christoph Bieber ist Politikwissenschaftler und hat seit 2011 die Welker-Stiftungsprofessur für „Ethik in Politikmanagement und Gesellschaft“ an der NRW School of Governance der Universität Duisburg-Essen inne. Er forscht zu den Themen Ethik und Verantwortung in der Politik, Transparenz und öffentliche Kommunikation sowie Demokratie und Neue Medien. Seit 2013 ist er Mitglied des WDR-Rundfunkrats.
Herr Rundfunkrat fragt Herrn Fernsehrat (3)
Christoph Bieber: Guten Morgen, Herr Fernsehrat! Wir hatten voriges Mal ja mit deiner Forderung nach mehr Rundfunkdemokratisierung aufgehört.
Leonhard Dobusch: Guten Morgen, Herr Rundfunkrat. Ja, hatten wir. Und du hattest angekündigt, etwas zu internen Strukturen und zur Publikumsbeziehung sagen zu wollen.
Christoph Bieber: Ja, zum Beispiel zum Ombudswesen. Das ist ja in Deutschland kaum verbreitet ist, also dass sich Leser oder Zuschauer an eine Ombudsperson im Sender wenden können. Das ist gesetzlich bisher nicht vorgesehen, daher macht es auch kaum jemand. Aber es gehört, finde ich, in moderne Medienorganisationen hinein.
Leonhard Dobusch: Die Frage ist ja auch, was der öffentlich-rechtliche Rundfunk im digitalen Zeitalter bedeutet oder bedeuten könnte? Ich bin überzeugt, dass es ein Wert ist, öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu haben, der über Beiträge finanziert wird und nicht durch Werbung. Gerade angesichts von Medien, die von interessierten Parteien finanziert werden, und angesichts des Niedergangs der Presse. Die Sender werden in den nächsten Jahren immer noch extrem dominant sein.
Aber irgendwann wird das aufhören. Das muss man jetzt angehen, weil es sonst krasse Legitimationsprobleme gibt, wenn dann niemand mehr die Sender schaut und man kein gutes Digitalangebot hat, das wahrgenommen wird. Dann wird es schwer, die sieben Milliarden Euro Rundfunkbeiträge, die ARD und ZDF jährlich bekommen, zu rechtfertigen. Deshalb müssen wir uns fragen, was Aufgaben öffentlich-rechtlicher Sender im Internet sein können?
Christoph Bieber: Die USA liefern im Moment, in der Trump-Zeit, das beste Beispiel dafür, wohin sich ein rein auf den Markt orientiertes Mediensystem entwickelt: hin zu einer enormen Polarisierung. Es sind „owned media“, Allianzen zwischen Amtsinhabern und einigen wenigen Outlets, die den Diskurs massiv polarisieren und in Teilen sogar bestimmen können.
Auf der anderen Seite stehen die liberalen Medien, die auf einmal als die eigentliche Oppositionsparteien firmieren. Und ich meine, alleine dagegen lohnt es sich, einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu installieren und genau das zu vermeiden: Dass wir eine zu starke Marktorientierung in den Medien haben. Weil es dann doch relativ deutlich der Fall zu sein scheint, dass es eine Schließung der Fronten entlang der ideologischen Bruchlinien gibt, bei der wir sagen: Auf der einen Seite ist dieses politische Lager mit den entsprechenden Medien – und da ist eben das andere mit dessen Kanälen.
Dass das verheerende Folgen für eine politische Öffentlichkeit haben kann, ist klar, wenn man in die USA schaut. Was das inhaltlich für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk heißt? Das sind Kämpfe, die gerade beginnen und die ausgefochten werden müssen. Das Jugendangebot „Funk“, worüber wir schon sprachen, ist sicher eine erste Vorlage. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann aber auch anderes tun, als nur coole Inhalte zu identifizieren und zu größerer Reichweite zu verhelfen. Im Sinne des Auftrags ist das ja gut, aber man muss auch unter den Bedingungen der Digitalisierung darüber nachdenken, dass es auch andere Leistungen gibt, die im öffentlichen Interesse sein können.
„Es muss eine Umverteilung stattfinden“
Das sind sicherlich Formate der Medienbildung, die vielleicht auch stärker in Technologie, Verbreitung von Technologie oder von Medienkompetenz und Programmieren hineinreichen. Es gibt in Großbritannien den Versuch, Hardware über die BBC an Schulen zu verteilen, um es Kindern zu ermöglichen, digitale Medienkompetenz zu erwerben, indem man Programmieren lernt. Das wird aus einem Entwicklungstopf unterstützt. Es gibt Digitallabore, in denen Medieninnovationen gefördert werden, die es auf dem freien Markt möglicherweise schwer hätten. Auch das könnte ein Weg sein, den man mit den Geldern, die da sind, gehen kann.
Allerdings muss dafür eine Umverteilung stattfinden. Weg vom immer noch enormen Übergewicht der Produktion klassischer audiovisueller Inhalte und dem sündhaft teuren Rechte-Erwerb von Inhalten. Und dass es an die Sportrechte geht, merkt man im Moment, da sich diese Märkte wandeln. Großes Beispiel: die Übertragung der Olympischen Spiele. Der Fußball wird auch bald einen anderen Stellenwert haben. Das sind im Augenblick die Bereiche, die unheimlich viel Geld kosten – und hier muss umgesteuert werden.
Mein Plädoyer wäre, erst mal offener darüber nachzudenken und ein bisschen den Kopf frei zu kriegen dafür, dass es nicht immer nur über Produktion von Inhalte gehen muss. Es gibt eben auch andere Inhalte als das klassische Feature, das Hörspiel, das Konzert oder die Fernsehserie, die natürlich auch weiterhin gebraucht werden, aber man kann eben auch durch clevere Investitionen in Blogs, Websites oder Podcasts Dinge tun, die gut sind für die Kultur einer politischen Öffentlichkeit.
Leonhard Dobusch ist Betriebswirt und Jurist, forscht als Professor für Organisation an der Universität Innsbruck zum Management digitaler Gemeinschaften, organisationaler Offenheit und transnationaler Urheberrechtsregulierung. Er bloggt regelmäßig bei netzpolitik.org über den Fernsehrat, wo er seit 2016 den Bereich „Internet“ vertritt.
Leonhard Dobusch: Dass Inhaltsproduktion nicht der einzige Fokus sein sollte, sehe ich ganz genauso. „Funk“ ist ein Experimentierfeld für neue Formen der Inhaltsangebote. Ich würde aber sagen, selbst klassische Angebote werden derzeit völlig unter dem digitalen Wert verkauft. Das ist einerseits dem Gesetzgeber geschuldet, der mit Lobbyisten Vereinbarungen trifft, aufgrund derer man sehr viele Dinge im Internet nicht anpacken darf.
Zum Beispiel in Deutschland das Verbot „presseähnlicher Angebote“, also von journalistischen Textinhalten. Ich finde das grotesk. In Österreich ist orf.at die meistbesuchte Nachrichten-Seite und natürlich ein textbasiertes Angebot. Es gibt aber trotzdem derstandard.at als zweites großes Angebot, das wiederum privat ist. „Spiegel Online“ würde demnach nicht eingehen, nur weil „heute“ vom ZDF oder die „Tagesschau“ der ARD auch Texte online stellen. Es wäre nur mehr Vielfalt. Aber selbst dort, wo man es selbst in der Hand hat, Inhalte digital auf neue Art zu verbreiten, tut man es nicht.
Wo sind die Internetmillionen?
Eines meiner Steckenpferd-Themen im Fernsehrat ist: Warum sind Inhalte von öffentlich-rechtlichen Sendern, bei denen sie 100 Prozent der Rechte halten, nicht auf Wikipedia verfügbar? Das wäre eine perfekte Verbindung. Die öffentlich-rechtlichen Sender dürfen keine überwiegenden Textangebote haben und Wikipedia hat fast nur Textinhalte. Was läge näher, als zu sagen: Wir kombinieren öffentlich-rechtliche Bewegtbildinhalte mit den nicht-kommerziell, von Freiwilligen erstellten Inhalten von Wikipedia. Das ist so offensichtlich, dass man es eigentlich nicht betonen müsste.
Aber es ist ein harter Kampf. Warum? Weil das erfordern würde, Nachrichteninhalte oder Magazine unter einer offenen Lizenz zur Verfügung zu stellen. Es gibt Leute im ZDF, die würden das befürworten, und es gibt Leute, die dagegen sind, weil sie Angst vor Kontrollverlust haben. Sie verzögern damit etwas, das wichtig wäre, um auch junge Menschen zu erreichen, die alle Wikipedia nutzen, aber nicht das „heute journal“ ansehen.
Und noch ein Punkt: Es gibt ja diesen etwas inzwischen schon älteren Vorschlag: Wir hätten gerne eine Internetmillion. Ich glaube, mittlerweile müsste man schon von mehr als zehn Internetmillionen reden, die aus den sieben Milliarden Euro Rundfunkbeitrag genommen werden sollten, um sie für Internetangebote jenseits der öffentlich-rechtlichen Sender kompetitiv zu verteilen. Auch da müsste man eigentlich denken: Wenn sieben Milliarden da sind, wieso werden nicht zumindest 20 bis 30 Millionen davon schon ausgespielt, verteilt oder umverteilt? Das ist eigentlich ein Skandal.
Christoph Bieber: Diesen Ansatz haben wir mit „politik-digital“ immer mal wieder versucht, zu diskutieren, unter dem Schlagwort „öffentlich-rechtliches Internet“. Es bräuchte dann in Deutschland eine Art Jury oder Kuratorium, das darüber entscheidet, wofür die Mittel bereitgestellt werden. Man könnte sich vielleicht die Bundeszentrale für politische Bildung als einen Akteur vorstellen oder die Kulturstiftung der Länder, die dort ihre Expertise einbringen. Das wurde damals auch mit Vehemenz abgeblockt, weil es sofort als ein Eingriff in die Rundfunkfreiheit verstanden wurde.
Das Argument ist immer: Wir haben ja diese unabhängige Struktur, und wenn ihr jetzt mit dem nächsten Gremium und der nächsten Spezialeinheit kommt, die was sagen will, dann wimmelt es doch nur noch so vor Einflussnahme, und das macht das Problem nicht besser. Ich glaube, diese Vorbehalte müssen noch einmal auf den Seziertisch gelegt werden. Da muss man sich noch mal überlegen, an welcher Stelle man eingreifen muss, um diesem Medienwandel auf der Spur bleiben zu können.
„Jedes Kaff hat OpenData, nur ARD und ZDF nicht“
Leonhard Dobusch: Mein Eindruck ist, dass für die Aufsichtsgremien eigentlich ganz wenige Einflussmöglichkeiten bestehen. Leider. Es gibt ja viele Leute, die sagen, dass Parteien ganz raus müssten aus Rundfunkräten und Fernsehrat, und dass dort nur Beitragszahler repräsentiert werden sollten. Ich glaube aber, das wäre dann überhaupt das Ende des Einflusses.
Paradoxerweise müsste man wahrscheinlich noch viel stärker – und das kann ich auch an mich selbst richten, da ich es viel zu selten tue – an die politischen Mitglieder dieser Aufsichtsgremien herantreten, weil die noch ganz andere Hebel in diesen Aushandlungsprozessen haben, die letztlich legislative und damit von Parteien getriebene Prozesse sind.
Darin könnte schon die Chance bestehen: Dass es Räume gibt, wo verschiedene Welten zusammenkommen. So könnte man die Aufsichtsgremien produktiv nutzen. Ich habe nicht das Gefühl, als würde das jetzt schon besonders gut passieren. Außerdem gibt es gerade viele Dinge, die es vor fünf oder zehn Jahren schon mal gegeben hat. Wie die Internetmillion. Die war schon vor gut zehn Jahren ein Thema. Oder tolle Angebote von Drittanbietern, die teilweise prekär erstellt werden: MediathekView, zum Beispiel, mit dem man alle öffentlich-rechtlichen Mediatheken durchsuchen und teilweise downloaden kann. Sehr praktisch! Aber die Programmierer haben teilweise Probleme, Zugang zu den Sendungsdaten zu bekommen.
Eigentlich müssten wir bei ARD und ZDF so etwas haben wie Open Data. Jedes Kaff hat Open Data auf der Website, nur ARD und ZDF nicht. Ich bin nicht der Erste, der diese Idee hat. Auch das gab es schon mal in der Initiative OpenARDZDF. Die Website dazu ist mittlerweile offline, man findet sie noch mit der Wayback-Machine, da gibt es schöne Forderungspunkte. Aber die Initiatoren sind gescheitert, auch weil sie keine Unterstützung der Rundfunk- und Fernsehräte hatten. Jetzt wäre es an der Zeit, einen neuen Anlauf zu nehmen.
Ein Heimatverein im Rundfunk- und Fernsehrat?
Christoph Bieber: Guter Hinweis! Es gibt ja noch eine weitere Initiative, die sich gerade formiert: der digitale Heimatverein oder Brauchtumsverein, den Dirk von Gehlen mit anderen einrichten möchte. Da wird es im Herbst ein Gründungstreffen geben. Die Idee ist eine andere: Man ahmt gewissermaßen die vorhandenen Strukturen nach. Wenn es Regionalverbände gibt, Landwirtschaftsverbände, verschiedene Interessenverbände, die Unternehmen und das Handwerk, dann müssen wir eben noch eine Vertretung gründen, die sich gezielt an die Menschen wendet, die ihre Heimat im Internet gefunden haben.
Man würde so versuchen, diesen Begriff zu kapern, um zu sagen: Gründen wir eine Art Brauchtumsverein, denn Brauchtum hat seinen Raum in den verschiedenen Rundfunkgesetzen. So versucht man sich über die vorhandenen Strukturen, mit einer Camouflage-Technik, dort hinein zu bewegen, sich also um einen Sitz in einem Rundfunk- oder Fernsehrat zu bewerben und Lobbyarbeit im Sinne der „im Internet sesshaft gewordenen“ Menschen zu betreiben.
Eine charmante Idee, die von vielen erstmal als relativ absurd betrachtet wird: Internet und Heimat, so ein seltsamer Begriff, das passt doch irgendwie gar nicht zusammen. Aber es kann eben auch eine Form sein und eine nicht erwartete Front im Kampf darum, wie man den öffentlich-rechtlichen Rundfunk moderner macht. Kann man mal versuchen.
Leonhard Dobusch: Ja, da habe ich mich auch als Unterstützer eingetragen. Dirk von Gehlen hat ja auch gesagt, wenn 1.000 Menschen zusammenkommen, geht es los. Ich halte die Idee für sehr vielversprechend, weil wir es im Netz mit neuen Formen von Popkultur und von Brauchtum zu tun haben. Memes, zum Beispiel, sind das perfekte Beispiel für eine neue Volkskulturform. Mein Vorschlag wäre ja, wenn das mit dem neuen Verein klappt: Dirk von Gehlen wohnt in München, und Bayern entsendet einen Vertreter für Digitales in den Fernsehrat. Berlin entsendet zusätzlich für Internet – das bin ich…
Christoph Bieber: … eine interessante Differenzierung …
Leonhard Dobusch: Ja, Internet und Digitales haben ja gar nicht so viel miteinander zu tun. Aber: Was hat Bayern mit diesem Sitz gemacht? Ihn an die Bitkom verschenkt, den Branchenverband der deutschen Telekommunikationsindustrie. Der wiederum hat den Cheflobbyisten der deutschen Telekom nominiert. Wenn das kein Interessenkonflikt ist, dann weiß ich auch nicht. Wie schön wäre es also, wenn es schon diesen digitalen Brauchtumsverein mit Sitz in München gibt, dem das Mandat der Bitkom zu übertragen. Ich glaube, dann hätten wir ja schon einmal viel erreicht, zumindest für den Fernsehrat.
Christoph Bieber: In der Tat, das wäre ein großer Spaß.
Leonhard Dobusch: Ja, nicht? Vielen Dank für das Gespräch, Herr Rundfunkrat. Es hat mir wieder viel Spaß gemacht!
Christoph Bieber: Herr Fernsehrat, ganz meinerseits!
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Hier finden Sie die erste und zweite Folge dieser Gesprächs-Reihe.
Fragen und Antworten zum ZDF-Fernsehrat und seiner Funktion
Nur ganz kurz… unsere ÖR bekommen mittlerweile keine 7 Milliarden sondern fast 8 Milliarden Euro jedes Jahr.
Legitimationsprobleme haben unsere ÖR schon seit Jahrzehnten indem große Teile der Bevölkerung diese nicht mehr sehen. (unter 50 Jährige)
Das Verbot von Presse ähnlichen Angeboten kommt auch nicht von Mauscheleien mit Lobbyverbänden sondern ist das Ergebnis einer Verhandlung mit der EU Kommission um ein Beihilfeverfahren abzuwehren da unser ÖR ja extrem viel Geld bekommen und sehr schlecht Kontrolliert bzw. Grenzen gesetzt wurden.
Natürlich kann man über Formulierungen und Begrenzungen reden aber Begrenzungen brauchen unsere ÖR!
Ich weiß auch nicht was das für eine „simple“ Denkweise ist das wenn man Denkt das ein Markteilnehmer mit öffentlichen Gelder in einen Markt hineingeht und dies nur mehr Vielfalt hervorbringt. Das hat natürlich Auswirkungen auf die anderen Marktteilnehmer.
Genauso Toll ist natürlich der Vorschlag 30 Millionen im Internet zu verteilen. Das Geld ist ja da also gibt man es schön aus. Beim nächsten mal wird der Beitrag dann erhöht weil ja alles teurer wird und man eine neue Idee hat für was man es brauchen kann. Genau wegen solch einer Mentalität das Geld anderer Leute auszugeben haben wir so ein ÖR System das 8 000 Millionen Euro jedes Jahr kostet.
Der Skandal ist wie leichtfertig mit dem Geld der Beitragszahler umgegangen und geplant wird das eigentlich nur eine Grundversorgung sicherstellen soll.
Ich bin auch der Meinung das wir ein ÖR System brauchen aber unser jetziges kann ich nicht verteidigen oder gut finden. Dafür läuft zu viel… zu lange schief.
Ich nutze gerne die Angebote der ÖffentlichRechtlichen. Ich informiere mich da gerne und laß mich auch gerne von denen unterhalten. Ich mag auch die Heute-Show.
Aber als ich heute einen Bericht darüber las, mit welchem Aufwand das Internetangebot der Heute-Show betrieben wird, blieb mir doch das Brötchen im Hals stecken.
https://www.dwdl.de/magazin/62692/haha_trifft_aha_im_onlinemaschinenraum_der_heuteshow/
Ein halbes Dutzend Mitarbeiter ist derzeit nur Online damit beauftragt, „die Entzugserscheinungen beim Publikum so gering wie möglich zu halten“. Und zwei bis drei Leute sind nur damit beschäftigt, die Leser-Kommentare zu sichten.
Das ZDF wird vermutlich sagen, man muß seine Marke pflegen. Aber ist es wirklich im Sinn der Gebührenzahler, daß ein Sender einen Haufen Geld ausgibt für vielleicht drei Memes am Tag?Wird man auch in diesem Fall sich herausreden, das gehöre zum Programmauftrag? Gerade ARD und ZDF meinen derzeit offenbar, sie müßten die Akteure im Online-Bereich mit Geld zuscheißen, als gäbe es kein Morgen.
@ Thomas
Zu Ihrer Info: Im von Ihnen verlinkten Artikel stand gar nicht, daß die sechs für den Onlineauftritt Zuständigen alle unbefristete Vollzeitstellen mit 14 Monatsgehälter plus Bonuszahlungen hätten und sich eine goldene Nase verdienen. Kein Grund also gleich Gift und Galle zu spucken.
Ihnen mag der Output ja zu gering erscheinen. Ich kann den ehrlich gesagt nicht beurteilen. Im Artikel wird allerdings angedeutet, dass es sich nicht unbedingt auf die drei Memes pro Tag beschränkt. Zudem wird ausdrücklich erwähnt, der Onlineauftritt sei populär. Angenommen das stimmt, sehe ich keinen Grund dafür, wieso nun Personal eingespart werden sollte. Fänden Sie es denn besser, die Kommentarspalten würden geschlossen werden, weil niemand da ist, der liest, was geschrieben wird?