Mehr über KI

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Vor zwei Jahren ist Pumuckl wieder auferstanden. RTL erweckte die Zeichentrickfigur, die in den 80er-Jahren ins Fernsehen kam, wieder zum Leben. Seit kurzem tapst der rothaarige Kobold auch durch einen Kinofilm. Und obwohl der frühere Synchronsprecher Hans Clarin nicht mehr lebt, klingt Pumuckl wie früher – dank Künstlicher Intelligenz. Die einen freut das, andere kritisieren es. Vor allem Synchronsprecher.
Einer davon: Sven Plate. Er ist seit vielen Jahren unter anderem die Stimme von Bugs Bunny. Plate macht die KI-Entwicklung Sorge. Weil Filmfirmen immer mehr darauf drängen, dass Schauspieler und Synchronsprecher den Einsatz von KI erlauben. Weil Stimmen geklaut und vervielfältigt werden. Was den ganzen Berufsstand bedroht.
Plate findet, es sei auch eine ganz grundsätzliche Frage: Soll irgendwann alles auf dieser Welt künstlich erzeugt werden – oder wollen wir Authentizität, auch echte Stimmen? Deshalb haben Plate und seine Kolleginnen und Kollegen eine Petition initiiert, für „eine umfassende und verbindliche Regulierung für den Einsatz von künstlichen Stimmen in den Bereichen Film, Fernsehen und anderen audiovisuellen Medien“.
Was echte Stimmen so unverwechselbar macht, wieso er KI kritisch sieht und was noch alles kommen könnte, erzählt Sven Plate in der aktuellen Folge von „Holger ruft an“.
Sven Plate ist Synchronsprecher, Dialogbuchautor und Synchronregisseur. Er ist unter anderem die deutsche Stimme des Trickfilmhasen Bugs Bunny und des US-Schauspielers Wil Wheaton. Auf Instagram, Youtube und Tiktok ist Plate mit seinem Synchronkanal aktiv und tritt auf Conventions auf.
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Nach inzwischen mehreren Artikeln zum Thema KI kommt mir der Gedanke, dass nicht etwa – wie man früher dachte – der sachliche Umgang mit Fakten die Stärke der KI ist, während alles, was mit Kreativität und emotionalen Appell zu tun hat, weiterhin von Menschen gemacht wird, sondern die KI weiß, was „magazinig“ ist und ersetzt Künstler, aber für Faktenchecks nimmt man weiterhin besser Menschen…
Bevor ich den Podcast höre, der sicher interssant ist (Daumen hoch für die Synchronsprecher!): Wenn ich richtig zähle, sind vier der letzten sechs Neuerscheinungen hier Audioformate. Verabschiedet Ihr Euch langsam vom geschriebenen Text? Fänd‘ ich schade.
Hören dauert länger als lesen. Eine schriftliche Aufzeichnung oder Zusammenfassung der Podcasts wäre angebracht, von mir aus mit Hilfe von KI.
Ich fänd‘ das auch sehr schade, vor allem weil ich keine Podcasts höre.
Lieber Kritischer Kritiker, vielen Dank, dass Sie uns immer so aufmerksam lesen (und hören)! Wir können nachvollziehen, dass aktuell dieser Eindruck auf unserer Seite entsteht. Aber nur weil wir mit „Nice & Nötig“ nun ein weiteres Podcastformat dazubekommen haben, heißt das nicht, dass wir uns vom geschriebenen Text verabschieden wollen. Und wir wollen auch nicht weniger Text machen. Viele Grüße aus der Übermedien-Redaktion!
Auch wenn es schon eine Antwort dazu gibt: Auch ich vermisse in letzter Zeit stark neue Texte.
@ Lisa Kräher (#5):
Danke für die Klarstellung, dann bin ich beruhigt. Ich höre ganz gerne Podcasts, aber aber schon so viele im Abo, dass ich bei Übermedien lieber bei den Texten bleibe. Viele Grüße zurück!
Natürlich haben Arbeiterrechte für mich Vorrang.
Aber diese Gegenbewegung – Natur statt Handy, Mensch gegen Maschine, Emotion gegen KI – setzt doch völlig falsch an.
Wo war die Empörung, als C- und Z-Promis mit ihren „Darstellungsqualitäten“ die Medien fluteten und jeden Bildschirm mit Müll verklebten? Wo war der Kampf dafür, dass Kinder überhaupt einen öffentlichen Raum haben, in dem sie sich ausprobieren können, statt am Handy zu hängen?
Sie spielen nicht mehr auf der Straße, weil diese Straßen lebensgefährlich sind oder komplett zugeparkt.
In den Schulen werden Kinder mit Wochenplänen durchgetaktet, die viele Büroarbeitsplätze harmlos wirken lassen. Das Problem beginnt nicht bei der Technologie – es liegt darin, dass immer nur die Eigentümer der Produktionsmittel von jeder Rationalisierung profitieren.
Dieses Privileg entwickelt sich längst zu einem Technologie-Feudalismus, der die Demokratie als störend empfindet und sie am liebsten loswerden würde.
Als Nächstes erleben wir, wie der KI-Boom an den Börsen eine Finanzkrise lostritt, deren Verluste wieder „sozialisiert“ werden. Und wir diskutieren ernsthaft darüber, wie wir Kino-Pianisten in die Zukunft bringen, statt endlich Künstler:innen und kulturell Tätigen eine sichere Existenz jenseits von Profitlogik zu ermöglichen.
Der Kapitalismus ächzt und stöhnt – und reißt dabei alles mit.
Aber klar, das eigentliche Problem ist das „Gedaddel am Handy“.
Zitat von Frank Gemein: „Der Kapitalismus ächzt und stöhnt – und reißt dabei alles mit.“ Stimmt. Und das seit 250 Jahren. Was ist dagegen der Kommunismus der Sowjet-Union von 1922 bis 1991? Ein Vogelschiss in der Geschichte. Und China? Die kommunistische Volksrepublik gibt es immerhin seit 1949. Aber inzwischen wirkt China eher wie ein Land voller kapitalistischer Konzerne, dessen Aktien die kommunistischen Funktionäre besitzen.
Ich weiß, mein vorheriger Kommentar mag schroff geklungen haben – und das tut mir auch leid.
Aber was soll schon dabei herauskommen, wenn immer nur die Technik in den Fokus gerät, und nie diejenigen, die sie zu ihrem Vorteil missbrauchen?
Wie man die Möglichkeiten von KI auf positive, kreative Weise in die eigene Kunst integrieren kann, zeigen großartig Künstler:innen wie Rosalía, unterstützt von Björk und Yves Tumor:
https://www.youtube.com/watch?v=htQBS2Ikz6c&list=RDhtQBS2Ikz6c&start_radio=1
Gerade Björk hat seit Jahrzehnten eine ganz eigene, zutiefst reflektierte Haltung zur Technologie in der Kunst.
Ihr Werk zeigt, dass Technik nicht das Gegenteil von Gefühl oder Natur sein muss,
sondern ein Mittel, menschliche Erfahrung zu erweitern – wenn man sie bewusst und frei nutzt.
@Fran Gemein, genau das ist meiner Meinung nach der Punkt: Dass neue Technologien, anstatt allen zugute zu kommen, Ungleichheit verschärfend wirken. Das war ja schon bei der Erfindung des Webstuhls der Fall. KI könnte auch Künstlern langweilige Tätigkeiten abnehmen, sodass sie mehr Raum für Kreativität hätten. Stattdessen müssen sie sich noch mehr Sorgen um die Zukunft machen als eh schon. Ich nutze KI bei meiner Arbeit, was meine Produktivität deutlich steigert. Aber das führt mittelfristig natürlich (?!) nicht dazu, dass ich weniger arbeiten muss, sondern, dass noch mehr Stellen abgebaut werden können.
Bezüglich des Einsatzes von KI bei der Synchronisation könnte ich mir eine Tantiemenlösung vorstellen, also z.B. dass die Sprecher*innen pro Wort bezahlt werden, anstatt die Rechte an ihrer Stimme komplett an die Firmen abzutreten. Das weltweit durchzusetzen, dürfte allerdings praktisch unmöglich sein.
Rant am Montagmorgen:
Dass man mit neuen Techniken auch neu kreativ sein kann, klar. Dass renommierte Künstler es dabei einfacher haben, geschenkt.
Ich kann einfach nicht mehr ernst nehmen, wenn sich Lady Gaga zum 800. Mal „neu erfindet“ – Diesmal mit KI, aber voll menschlich eingearbeitet … Sagt das Label.
„Don’t hate the player, hate the game“ ist m. E. ein feuchter Traum für Kapitalisten. Es nimmt die Verantwortung aus dem eigenen Handeln.
„Wenn du es nicht machst, macht es jemand anderes!“ rechtfertigt letzten Endes alles.
„KI ist nicht aufzuhalten“ – Doch, mit Marktreglementierung. Auch wenn die marktliberalen Parteien das gerne behaupten: Das ist kein Kommunismus.
Firmen sind Menschen. Politik sind Menschen. Das Gesetz des Marktes ist menschgemacht. Der Markt könnte andere oder erweiterte Regeln bekommen, das muss die Demokratie nur entscheiden. Dass Regeln gegen Turbokapitalismus undemokratisch seien, behaupten ja nur die, die von diesen Regeln betroffen sind (weil sie Drei Mark Fuffzich weniger verdienen würden). Leider können die sich auch Medien kaufen, die dann die öffentliche Meinung beeinflussen. Dass ein freier Markt alle Ungerechtigkeiten regelt, daran muss man ja auch glauben. Wie immer werden die Gewinne privatisiert und wenn es nicht mehr läuft ist „die Politik“ Schuld und man schreit nach Unterstützung. Es ist doch immer das gleiche Spiel. Zynisch: Wann wird ChatGPT systemrelevant?
Dass KI irgendwas für den „einfachen Mensch“ besser macht, auch daran muss man glauben. Der Zusatznutzen für den Endanwender ist (wie fast immer) ein bisschen mehr Convenience. Das war’s.
Man muss keine Künstler mehr bezahlen und die Produktion von Wegwerfcontent wird noch einfacher.
Statt zu googlen lasse ich mir die Google-Suchergebnisse von einem LLM zusammenfassen – Mit viel Glück stimmt dann sogar, was das „KI-Ergebnis“ sagt, aber eher nicht.
Bei alldem bringt ihr euren Kindern sicherlich auch parallel noch den verantwortungsvollen Umgang mit dieser Technologie bei, die ihr selbst nicht über „boah ey“ hinaus versteht, gelle? Aber mein Nvidia Portfolio hat 300% gemacht in 2 Jahren!
Und wenn die Geldblase geplatzt ist, dann hat man es sowieso schon immer gewusst. Dann kommt Marktbereinigung, die Großen schlucken die Kleinen und am Ende haben wir, wie bei allen „Innovationen“ der nahen Vergangenheit, einen Oligopol an Nischenprodukten, von denen alleine „Bildgenerierung“ recht unerschwinglich für Otto Normalverbraucher sein wird.
Und die Reichen sind wieder etwas reicher, und die nächste Tech-Sau wird durch’s Dorf getrieben.
China zeigt deutlicher als alles andere, dass der Kapitalismus keineswegs automatisch zu Demokratisierung führt. Das war allerdings schon lange klar – spätestens empirisch belegt im Chile Pinochets durch den Hayek-Fanclub der „Chicago Boys“.
Wie lange, frage ich Sie, glauben Sie, lassen sich die Denkverbote in Bezug auf Kapitalismus-Alternativen eigentlich noch aufrechterhalten – mit diesem ewigen mimimi von den unvermeidlichen Gulags?
Die Gulags gibt es zunehmend auch im Kapitalismus. Es scheint also eher eine Korrelation als eine Kausalität zu sein. Eine lineare Entwicklung muss nur einmal, genau am Ende, crashen, um ihre ultimative Wirkung zu entfalten.
Schon jetzt werden die Zeugen des heiligen Stuhls der monetären Erleuchtung nicht müde, für ihr System Toleranz gegenüber charakterlichen Defiziten zu fordern, die sonst undenkbar wären.
Wir sollen angeblich die Gier als grundsätzliche Triebfeder des Menschen begreifen – und in unserem System abbilden –, weil sonst kein System funktionieren könne.
Mit gleichem Recht könnte man Vergewaltigungen als unabänderliches Verhalten erklären.
Ups – diese Idioten gibt es ja tatsächlich auch schon.
Doppel ups, der obige ging an @Florian Blechschmied.
Der Kommentar für die Sozialdemokraten unter uns kommt noch.
„Früher“ bestätigte es den Kulturpessimismus, dass Kinder lieber Fernsehserien wie „Meister Eder und sein Pumuckl“ sehen wollte als „draußen an der Frischen Luft (eingetragenes Warenzeichen)“ zu spielen. Heute ist der Pumuckl mit Hans Clarins echter Stimme die richtige Kultur, und die KI-Stimme bestätigt den Kulturpessimismus. Mag sicher auch daran liegen, dass die Kinder von damals die Kulturpessimisten von heute sind.
Andererseits war für Clarin selbst die Pumuckl-Stimme sehr anstrengend, so dass die KI hier vielleicht schon die bessere Alternative ist.
Ich habe gerade einige Folgen der Dokuserie „Watch the Sound“ mit Produzent Mark Ronson gesehen. In loser Reihenfolge ging es um Sampling am Beispiel des frühen Hip-Hop, um Synthesizer, Drumcomputer, Auto-Tune … Und jedes Mal gab es die, die die Musik vor ihrer endgültigen Vernichtung durch dieses Teufelszeug sahen; die, die diese Werkzeuge sofort missbräuchlich nutzten; und die, die künstlerisch damit arbeiteten und letztlich ganz neue Welten erschlossen. Was sich jedoch jedes Mal unzweifelhaft sagen ließ: Ist der Geist einmal aus der Flasche, gibt es kein Zurück mehr. Alles andere ist Illusion.
You cannot possibly control a wave—surf or die!
Kurioserweise ist das ein ähnliches Problem wie bei der Globalisierung. Oft wurde ich gefragt, warum ich Globalisierungsgegner sei. Das war ich nie. Ich bin Globalisierungskritiker—genau genommen Kritiker dessen, was globalisiert wird und vor allem was eben nicht. Gegen Globalisierung zu sein erscheint mir, als würde man im Herbst beschließen, gegen den Winter zu sein. Kann man machen—ist nur wenig klug.
Kommen wir zu diesem wahnhaften Glauben an die „freien Märkte“. Ein freier Markt führt rasch zu Oligopolen und letztlich Monopolen; er schafft seine Freiheit also stante pede selbst ab. Aus dieser Erkenntnis heraus wurden Regulierungen eingeführt. Seither wurde in der westlichen Welt nur noch darum gerungen, welche und wie viele es sein dürfen. Das war sofort mit Glaubensbekenntnissen und gegenseitigen Beschuldigungen verbunden—wobei keine Seite merkte, dass es im Wesentlichen kaum noch Unterschiede gab.
Blöd nur, dass—egal wer am Ruder war—die Regeln letztlich im Interesse derer gemacht wurden, die Einfluss, sprich Geld, haben. In Abstufungen unterschiedlich schnell, in der Richtung aber stets gleich. Das hat uns in die jetzige Misere geführt, beschleunigt dadurch, dass wir, vereinfacht gesagt, das Geld globalisiert haben, die Menschen aber nicht. Konzerne können Nationalstaaten unter Druck setzen; Arbeitnehmerrechte enden an Grenzen. Geld darf überallhin reisen—Menschen nur, wenn das Geld sie mitnimmt.
Ich warte auf echte Alternativen, nicht auf das nächste sozialdemokratische Appeasement. Es reicht nicht mehr, zaghaft die Bremse anzutippen.
@Andere Max:
Wir müssen den Kindern final nicht beibringen, wie eine Technologie zu nutzen ist. Das ist Hybris. Wir müssen Werte vermitteln. Die Technologie werden wir nie so gut begreifen, wie unsere Kinder.
Unter „Hybris“ ging’s nicht?
Ich meine, wir sollten Kindern den wertfreien Umgang mit Technologie und Hilfsmitteln vermitteln, denn Werte sind subjektiv.
Das Rüstzeug, um Lüge von Wahrheit unterscheiden zu können, reicht. Da sind „Werte“ eher hinderlich, da sie die Objektivität eintrüben.
Just gestern diskutierte ich mit jemandem, dessen Wertekompass sagt, dass es das einzig menschenwürdige sei, alle Syrer aus Deutschland rauszuschmeißen. Da wünsche ich mir, demjenigen wäre die wertfreie Nutzung von Hilfsmitteln zur Erkennung von Wahrheit oder Lüge beigebracht worden.
Hybris ist zu glauben, dass es so etwas wie universelle „Werte“ gäbe, die man mal eben vermittelt.
@Anderer Max:
Respekt, Ehrlichkeit, Toleranz. Was ist genau verkehrt an diesen Werten?
Bei den Werten kann man eigentlich gar nicht falsch liegen wenn man sich an die „Goldene Regel“ hält und diese auch lehrt.
„Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“
Diese Regel gibt es schon seit Jahrtausenden, in allen Religionen und Philosophien. Daher würde ich sie als universell und zeitlos bezeichnen.
Ich weiß es ist absolut utopisch aber es gäbe keinen Streit, Krieg, Hunger etc.
Aber wir sind halt großteils triebgesteurte Tiere.
@Frank Gemein:
Bitte Rechtschreibfehler und schlechte Grammatik der rechten Bubble selbst hinzudenken:
„Wo ist der Respekt der Syrer gegenüber uns Deutschen, wenn die unsere Frauen vergewaltigen?“
„Ich bin ehrlich: Deutschland den Deutschen!“ oder „Die Politiker belügen uns doch eh, wieso soll ich ehrlich sein?“ oder „Ehrlich ist, die Ausländerkriminalität nicht zu verschweigen!“
„Wir waren doch immer tolerant gegenüber Türken und Arabern, bis die angefangen haben unsere Frauen zu vergewaltigen. Keine Toleranz für vergewaltigende Messermänner!“
Das denke doch nicht ich mir aus …
Diese Werte lassen sich einfach immer umdrehen. Sehen wir doch tagtäglich in der AFD Kommunikation. Steinmeier hält eine bemerkenswerte Rede, die AFD kommuniziert das als Diffamierung von lupenreinen Demokraten. Man ist bereits bei „Amtsmissbrauch“. Und die Bubble frisst die Lüge natürlich. Weil Sie es will.
Die sagen ihren Leuten einfach „Näää, die sind die Faschisten!“ und das reicht. Das ist Ideologie. Man will das glauben, also sucht man sich die, die das sagen. Die AFD wird nicht trotz ihres Rassismus gewählt, sondern wegen ihres Rassismus. Und das ist etwas, „was man tatsächlich nicht sagen darf“, weil es rechtskonservative Gefühle verletzt. „Jetz bin ich also Rassist, nur weil ich die Wahrheit gesagt habe (alle Syrer als Vergewaltiger bezeichnet habe.)“
Ja. Exakt das ist Rassismus.
Gehen Sie mal in andere Bubbles und extrapolieren Sie, was die dort ihren Kindern beibringen unter den Begriffen Ehrlichkeit, Toleranz und Respekt.
Ich unterstütze die von Ihnen aufgelisteten Werte auch (duh …), weil wir in diese Wörter die gleichen Handlungsoptionen hereininterpretieren.
Man kann aber was anderes in diese Worte hereininterpretieren. Ehrlichkeit ist für die Bubble halt „Der Ausländer bringt die Krimimnalität, das verschweigen uns die anderen.“ Wir sind die Unehrlichen für die. Die, die „das deutsche Volk“ nicht respektieren, weil sie es zulassen, dass unsere Frauen … bla bla bla.
Respektlos ist in der Bubble, „dass die Syrer unsere Frauen vergewaltigen“. … „Und dann reden die Scheißlinken davon, dass ich Vergewaltiger tolerieren und respektieren soll!“
Das ist das Niveau, auf dem argumentiert wird. Und da kannst du gar nichts gegen machen, weil das ist Krokodilgehirn. Das lässt sich nicht mit Neocortex auskontern. Oder mit dem Totschlagargument „Bildung“. Man müsse den Braunen nur beibringen, dass xyz … Quatsch. Das ist Ideologie, die lässt sich nicht mit Rationalität kontern.
„Ich sehe doch, dass das Stadtbild nicht mehr so (schön weiß) wie früher ist. Da brauchen se mir nicht mit Statistiken kommen. Wie Winston Churchill (alternativ Herrmann Göring) bereits sagten: „Vertraue nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast!““.
Garniert mit dem Zwinkersmilie der Selbstsicherheit.
„Was die linksfaschistischen Lehrer in der Schule beibringen ist halt linke Ideologie.“ – Bäm, gegen Schule immunisiert.
„Was der linksfaschistische ÖRR sagt ist halt linke Ideologie“ – Bäm, gegen andere Medien immunisiert.
So verkleinert sich die Menge an Informationsquellen und die Bubbleisierung verstärkt sich immer weiter.
Und „wir“ trauen uns da gar nicht rein. Wir schauen uns nicht mal Weidel-Videos an, weil wir die nicht „ertragen“ können. „Das ist so unsäglich, das muss ich mir nicht antun. Wer das glaubt, dem ist nicht zu helfen.“
Der moralische High-Ground als kleinster Hügel, auf dem man bereit ist zu sterben.
Ich würde so weit gehen zu sagen: Wir kriegen das ja gar nicht mit, wie die Radikalisierung passiert. Das findet ja im Schatten statt. Siehe z. B. Mats‘ neues Video über KI-Kanäle von gestern. Das ist ja nichts, was „wir“ uns anschauen. „Wir“ sind nicht in den Telegram-Gruppen „Alice für Deutschland“. Wir kriegen keine Goolge-zielgruppenoptimierte Werbung für Preppen oder den Antaios Verlag ausgespielt. Wir sind nicht die Zielgruppe. Die rechten Profimarketer fokussieren sich nicht auf „uns“, nicht mal als Feindbild. Die CDU ist das erklärte Feindbild, weil rechts von der CDU die Positionen der AFD erst anschlussfähig werden. Dort ist größeres Wählerpotential.
Um den Bogen zum Thema zu schlagen: KI hilft dabei nur. Man muss keine Künstler (mit eigener Meinung) anstellen. Die KI generiert einfach ohne Fragen zu stellen. Und ist billig. Da die Zielgruppe immunisiert ist, ist denen auch die Darreichungsform der Propaganda egal. „Dann ist das weiße deutsche Mädel halt nicht real und nur generiert, na und? Das ändert ja nichts daran, dass vergewaltigende Ausländerbanden unser schönes Land verwüsten!“
Wie MT auch schreibt: „Ich weiß es ist absolut utopisch (…)“
Ich bin radikaler Realist: Dann existiert es nicht. Das ist unser linkes Wunschdenken, in dem wir immer noch gefangen sind.
Und ja, schön wäre es. Utopien sind immer schön, zumindest für die soziale Schicht, aus der der Verfasser stammt und für die dieses utopische Konzept entworfen wurde.
Wir müssen aber so langsam mal mit der Realität umgehen und nicht mit unserem Wunschdenken der Realität, in der man nur „Rassismus ist doof“-Poster in der Schule aufhängen muss und es gibt keinen Rassismus mehr.
Und nein, selbstverständlich ist es auch meiner Meinung nach nicht falsch, seinen Kindern Respekt, Ehrlichkeit, Toleranz und das Prinzip „was du nicht willst, das man dir tu‘, das füg‘ auch keinem Anderen zu“ beizubringen. Aber zu glauben, dass rechte Ideologen auch das nicht einfach ins Gegenteil verkehren könnten, ist mindestens naiv.
Wie gesagt: Die werfen Steinmeier jetzt „Amtsmissbrauch“ vor, weil er vor Faschisten warnt. So weit sind wir. Wir sind nicht mehr in 2015, wo „die Grenzen des Sagbaren verschoben werden“, nein, das sind die neuen Grenzen. Die wurden verschoben.
Sorry für die Textmenge und Off-Topic. Ich bin völlig fein damit, wenn dieser gesamte Diskussionsstrang, der absolut nichts mit KI-Synchronstimmen zu tun hat, gelöscht wird.
Nö, Anderer Max, da finde ich, bist du auf dem Holzweg. Moral und Ethik ist eine menschliche Errungenschaft, die mühsam erarbeitet wurde. Auch z.B. im Völkerrecht. Prinzipien wie den Kategorischen Imperativ und die Werte, die Frank Gemein angeführt hat, sind eben nicht rein subjektiv – genau das versuchen die Rechten uns ja weis zu machen. Aber: Entweder, diese Werte gelten für alle Menschen, oder man erkennt sie bestimmten Menschen ab – indem man diesen die Menschlichkeit abspricht. Das ist Rassismus. Und da gilt: Keine Toleranz der Intoleranz. Genau das schreibst du ja eigentlich auch. Aber das heißt doch dann eben gerade nicht, dass wenn Faschisten universelle Werte pervertieren, dass das dann an den Werten selbst läge. Dann müssen wir eben jetzt mal zusammenstehen, uns gerade machen und die Werte für uns reklamieren.
Ja, die Diskussion ist ganz schön abgedriftet… Aber irgendwie auch nicht ganz so erstaunlich bei einem Thema, bei dem es ja gerade um das Menschliche an sich geht. Und das Künstliche auf der anderen Seite.
„Aber irgendwie auch nicht ganz so erstaunlich bei einem Thema, bei dem es ja gerade um das Menschliche an sich geht. Und das Künstliche auf der anderen Seite.“ Das müsste kein grundsätzlicher Gegensatz sein, aber Menschen erfinden Technik, um sich das Leben zu erleichtern. Nicht, um ALLEN Menschen das Leben zu erleichtern.
Dieselbe KI, mit der man neue Pumuckl-Folgen drehen kann, kann auch für den Enkeltrick verwendet werden.