Holger ruft an (206)

Macht bei Axel Springer bald KI die ganze Arbeit?

Zunächst die KI befragen, dann erst googeln? Der Axel-Springer-Verlag schwört seine Mitarbeiter auf die Devise „AI first“ ein. Was das für redaktionelle Aufgaben, Jobs und journalistische Inhalte bedeutet, darüber spricht Holger Klein mit dem Medienjournalisten Marvin Schade.
Journalist Marvin Schade
„Medieninsider“-Gründer Marvin Schade Foto: Medieninsider

Dass Mathias Döpfner, der Chef des Berliner Axel-Springer-Verlags, die „Chancen von KI umarmen“ will, hat er bereits vor zwei Jahren deutlich gemacht. Dieses Jahr dann stellte Springer-Vorstandsmitglied Claudius Senst in einer Mail an die Mitarbeiter einen „Fünf-Punkte-Plan“ vor, an den sich alle halten müssen. „AI first“ lautete die Devise. Das Magazin „Medieninsider“ berichtete damals zuerst darüber.

„AI first“ bedeutet zum Beispiel, dass Journalisten zu Beginn einer Recherche immer erst eine KI befragen sollen, bevor sie eine Suchmaschine nutzen. Oder dass Artikel mindestens einmal von einer KI geprüft und „optimiert“ werden.

Kann das gut gehen? Schließlich zeigen KI-Modelle gerade bei solchen Aufgaben noch viele Schwächen. Was bedeutet das für die journalistischen Inhalte und die Abläufe in der Redaktion?

„Medieninsider“-Gründer Marvin Schade ist diese Woche zu Gast bei Holger Klein im Übermedien-Podcast und spricht darüber, wie der KI-Plan von Springer genau aussieht, woran er zweifelt, und wie KI den Journalismus verändert – mal davon abgesehen, dass sie viele Jobs kosten könnte.

Das ganze Gespräch von Holger Klein und Marvin Schade hören Sie hier:

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2 Kommentare

  1. Die Strategie „KI First“ zeigt doch gerade, dass das nicht passieren soll. Der Knowledge Graph unter einem Sprachmodell wie ChatGPT ist thematisch verzweigt und liefert schneller zusammenhängende Ergebnisse, die man bequem (=schnell =preiswerter) schärfen und verfolgen kann.
    Danach muss man nur noch die Prüfungen vornehmen, die man auch bei menschlichen Recherchen durchführen würde.
    Die Kunst wird irgendwann sein, die Dinge aufzudecken, die für diese Modelle nicht verfügbar sind, also auch nicht angezeigt werden würden. Das ist allerdings dieselbe wie beim Aufkommen der Suchmaschinen.

  2. KI wäre eine echte Chance für die Qualitätssicherung. Zum Spaß einen Welt-Artikel von ChatGPT begutachten lassen. Fazit: „Der Text verletzt zentrale journalistische Standards wie Trennung von Nachricht und Meinung, Ausgewogenheit, Sorgfaltspflicht bei Quellen sowie Kontextualisierung – und rutscht damit ins Genre meinungsgetriebene Narrative mit investigativer Pose.“

    Ich vermute, Herr Döpfner meint was anderes, wenn es um KI-Prüfung bzw. -Optimierung geht. Aber wenn ich lese, wie ChatGPT das auseinander nimmt, dann schafft KI für die Redakteure vielleicht mehr Aufwand als Lösungen.

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