Geht doch! (3)

Frauen, die die Welt erklären

Expertinnen kommen in den Medien viel seltener zu Wort als Experten. Bei der „Apotheken Umschau“ ist das anders. Hier ist Parität Pflicht – denn ohne Quote würden weiterhin Männer erklären, wie sich eine Mammographie für eine Frau anfühlt.
Exklusiv für Übonnenten

Momentaufnahme beim „Spiegel“ am Freitag, 11. April: Auf der Startseite  des Nachrichtenmagazins werden 13 Interviews angeteasert. Befragt werden: ein Politiker, ein Immobilienfinanzierer, ein Paartherapeut, ein Schiedsrichter, ein Historiker, ein Nahostexperte, ein Finanzexperte, ein Psychotherapeut und ein Psychiater. Und Kai Pflaume.

Frauen, möchte man einwenden, kennen die aber schon, oder? Man muss ein wenig suchen, aber dann findet man auf der Startseite auch eine ADHS-Spezialistin, eine Historikerin und eine Mutter, die über ihre Teenager-Schwangerschaft spricht. Zehn Männer, drei Frauen.

Ein typisches Bild

Expertinnen sind in den meisten Medien in der Unterzahl. Es mag mehr Schiedsrichter als Schiedsrichterinnen geben und auch mehr Politiker als Politikerinnen, aber in den meisten Berufsfeldern ist das Geschlechterverhältnis (bis auf die oberen Führungsebenen) recht ausgeglichen. In den Medien teilen trotzdem überwiegend Männer ihre Expertise. Eine von der Malisa-Stiftung initiierte Studie von 2021 hat ergeben, dass 74 Prozent der Fachleute in deutschen TV-Informationsformaten männlich sind. 2020 kamen dem

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