In eigener Sache

DWDL.de beteiligt sich an Übermedien

Rückwirkend zum 1. Januar 2025 beteiligt sich das Kölner Medienmagazin DWDL.de mit 50 Prozent an der Übermedien GmbH. Die übrigen 50 Prozent hält weiterhin Übermedien-Gründer Boris Rosenkranz. Mitgründer Stefan Niggemeier scheidet als Gesellschafter aus, bleibt aber fester Autor.
Die Logos von Übermedien und DDL.de.

Im zehnten Jahr nach seiner Gründung bekommt Übermedien einen neuen Gesellschafter: Rückwirkend zum 1. Januar 2025 beteiligt sich die DWDL.de GmbH aus Köln mit 50 Prozent an der Berliner Übermedien GmbH. Damit rücken die führenden Medienmagazine im deutschsprachigen Raum, die von unabhängigen Medienjournalisten betrieben werden, näher zusammen. Die übrigen 50 Prozent der Übermedien GmbH hält weiterhin Übermedien-Gründer Boris Rosenkranz. Mitgründer Stefan Niggemeier scheidet als Gesellschafter aus, bleibt aber fester Autor.

Für die Leserinnen und Leser beider Magazine ändert sich nichts: Die Redaktionen von Übermedien und DWDL.de werden sich inhaltlich austauschen, aber auch in Zukunft eigenständig arbeiten. Die verschiedenen Finanzierungsmodelle bleiben ebenfalls erhalten. Übermedien wird ausschließlich finanziert durch seine Übonnentinnen und Übonnenten, DWDL.de bleibt der werbefinanzierte Branchendienst der TV-Wirtschaft.

Der Gesellschafterwechsel steht damit für Stabilität, Kontinuität und Kooperation: DWDL garantiert als neuer Partner, dass Übermedien so bleiben kann, wie es ist, und wird mit daran arbeiten, dass sich Magazin und Unternehmen stetig weiter entwickeln.

Unabhängigkeit und Freiheit

„Ich gebe meine Verantwortung als Gesellschafter ab, weil ich die Möglichkeit haben möchte, Dinge jenseits von Übermedien und jenseits von Medienkritik auszuprobieren. Aber ich werde Übermedien nicht nur abstrakt, sondern ganz konkret als Autor verbunden bleiben“, sagt Stefan Niggemeier.

„Aus der journalistischen Idee, die Boris Rosenkranz und ich vor inzwischen fast zehn Jahren hatten, ist ein solides Unternehmen mit hervorragenden Angestellten und tollen freien Autoren geworden. Für mich ist das ein guter Zeitpunkt, meine Anteile abzugeben, und bei DWDL weiß ich sie in besten Händen. Unsere Finanzierungsmodelle und Zielgruppen sind unterschiedlich, aber uns verbindet die Leidenschaft für guten, kritischen Medienjournalismus. Ich bin überzeugt, dass DWDL als Mitgesellschafter für die Werte bürgt, die für Boris und mich bei der Gründung entscheidend waren: journalistische Qualität und vor allem Unabhängigkeit und Freiheit.“

Die Erfolgsgeschichte weiterschreiben

DWDL.de-Gründer und -Mehrheitsgesellschafter Thomas Lückerath sagt: „Übermedien ist eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte – inhaltlich wie unternehmerisch. Nun ergab sich für DWDL.de die Gelegenheit zum Schulterschluss zweier Angebote, die in starker Reichweite und Qualität vereint, aber in Positionierung und Finanzierungsmodell komplementär sind. DWDL.de wird sich mit der erwiesenen Verlässlichkeit und Erfahrung aus mehr als 23 Jahren einbringen. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Boris Rosenkranz als Mitgründer und Gesellschafter sowie dem Team von Autor*innen um Chefredakteur Alexander Graf, zu dem Stefan Niggemeier weiterhin gehören wird, die Story fortzuschreiben.“

„Ich danke Stefan Niggemeier für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in all den spannenden und lehrreichen Jahren“, sagt Boris Rosenkranz. „Übermedien damals gemeinsam zu gründen, war genau der richtige Schritt zur richtigen Zeit. Der publizistische und wirtschaftliche Erfolg bestätigt das: Inzwischen ist Übermedien weithin bekannt, nicht nur in der Medienbranche. Und so sehr ich es bedauere, dass Stefan sich entschieden hat, wieder so frei zu sein, wie er es am liebsten ist, so sehr freue ich mich auf DWDL.de und das Team um Thomas als neuen Partner. Auch das ist nun der richtige Schritt: zwei renommierte Marken im Medienjournalismus und jede Menge journalistisches und medienkritisches Fachwissen zu verbinden.“

Übermedien-Chefredakteur Alexander Graf sagt: „Für Übermedien gibt es keine Kompromisse bei der redaktionellen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit. Deshalb freue ich mich, dass der neue Gesellschafter ebenfalls für unabhängigen, inhabergeführten Medienjournalismus steht.“

Das Medienmagazin DWDL.de wurde 2001 von Thomas Lückerath gegründet und wird seit 2006 von der Kölner DWDL.de GmbH betrieben. Das mit dem Donnepp Media Award für Medienpublizistik ausgezeichnete Angebot erreicht aktuell 1,1 Millionen Unique User im Monat (Februar 2025).

10 Kommentare

  1. Ich verfolge Stefans Medienkritik schon seit den seligen Zeiten des Grand Prix Eurovision de la Chanson. Von SZ über FAZ (1), stefan-niggemeier.de, Fernsehlexikon, ÜM, und den zwischenzeitlichen Ausflügen zu taz und Spiegel bin ich ihm immer treu geblieben. Nur mit „Wulff!“ (Verzeihung: „WuV“) und „Määhh“ (2) könnte ich nicht so viel anfangen . ÜM habe ich immer als „sein“ Baby verstanden, als Quasi-Nachfolger seiner privaten Website, „nur“ mit eigener Redaktion und als Garant seiner Unabhängigkeit. So hat er das auch selbst beschrieben, damals. Dass Stefan nun, heraus aus eben diesem Unabhängigkeitsdrang (den ich auch immer an ihm geschätzt habe), Übermedien verlässt, und, so klingt das heraus, zu einem guten Teil auch den Medienjournalismus insgesamt, ist ein tiefer Einschnitt.

    Fast so lange ist mir auch Thomas Lückerath ein Begriff, und wäre das „Altpapier“ eine Zeitung gewesen und keine Kolumne der Netzeitung, hätten wir uns vielleicht schon davor am Kiosk getroffen. Ich habe durchaus Anerkennung vor dem, was er mit DWDL geschaffen hat, und auch davor, wie sich DWDL insgesamt entwickelt hat, vom (so nahm ich es früher war) zumeist unkritischen Pressemitteilungs-Abschreibedienst zum kritischen eigenständigen Medium, das die Objekte seiner Berichterstattung durchaus in die Mangel nimmt. Das ist im Medienjournalismus keine Selbstverständlichkeit (sagte schon jemand “Wu(ff)V“? (3)). Und auch Lückerath hat immer seine Unabhängigkeit und die seines Babys betont. Von daher überrascht es durchaus, dass er die Konzentration im Medienjournalismus, die er vor nicht einmal einem Jahr noch beklagte und für sich selbst ausschloss, nun selbst betreibt. In dem Zusammenhang wäre auch interessant zu wissen, wie hoch Stefans Anteil an ÜM, der nun zu DWDL übergeht, wirklich ist.

    Ich möchte Stefan danken für jahrzehntelange informative wie unterhaltsame Lektüre (und lustige Lukas-Heinser-Koops) und bin gespannt, wo es ihn künftig hintreibt.

    (1) damals noch mit seinem Best Buddy Peer Schäfer, heute auch bei DWDL.de

    (2) siehe https://www.google.com/search?q=flausch+site%3Astefan-niggemeier.de

    (3) Zur Schwierigkeit von WuV & Co, über die eigene Klientel wirklich kritisch zu berichten, schrieb Stefan vor langer Zeit mal einem wohllaunischen Rant (irgendwas mit Ulrike Simon, meine ich). Leider konnte ich ihn auf die Schnelle nicht mehr finden.

    (4) und solange Michalis Pantelouris‘ Fußnotenkolumne bleibt, ist sowieso alles gut.

  2. Das ist wohl der Lauf der Dinge. Mir geht es ähnlich, wie freiwild.
    Ich war ja jahrelang erster Gardeoffizier des internationalen Verwundertenbattalions der Stefan-Niggemeier-Claquere, bin Fanboy und bleibe Freund Niggemeiers. Jetzt bin und bleibe ich halt Übermedien-Abonnent. Ich hoffe, dass es die nach unten offene Kommentarspalte™ hier auch ohne ihn weitergeben wird.
    Stefan bleibt mir hier als Autor erhalten, das ist doch schon mal was. Ich bin gespannt, was da noch zusätzlich kommt. Eurovision – der Film gab ja schon bei Netflix und als Buch beim Lukas.

  3. Und welches investigative Medium kann jetzt noch recherchieren, wofür die Abkürzung DWDL steht?

  4. @Simon #4: Das wollte ich auch schon immer wissen.

    Bei turi2 gefunden:

    F: Was bedeutet D.W.D.L. eigentlich?
    A: Die Geschichte hinter dieser Abkürzung – entstanden noch zu Schulzeiten – ist so banal, dass die Enthüllung nur eine große Enttäuschung wäre. Ich freue mich einfach, dass es sich in der Branche als Eigenname etabliert hat.

    ChatGPT sagt dazu.

    F: Was bedeutet die Abkürzung DWDL von DWDL.de?
    A: Die Abkürzung DWDL steht für „Das Werben & Das Leben“. Es handelt sich um ein deutsches Online-Medienmagazin, das sich hauptsächlich mit Themen aus der Medienbranche, insbesondere Fernsehen, Streaming, Film und Radio, beschäftigt. Die Website DWDL.de bietet aktuelle Nachrichten, Analysen, Interviews und Hintergrundberichte über die Medienlandschaft.

  5. Kommentare, was ChatGPT auf solche Fragen antwortet, sorgen leider eher für Fakenews als Klarheit. Beispielsweise kriege ich auf die genau gleiche Frage folgende Antwort:

    „Die Abkürzung „DWDL“ von DWDL.de steht für „Deutschland Welle“. Die Webseite DWDL.de ist eine deutsche Nachrichtenplattform, die sich auf die Medienbranche konzentriert, insbesondere auf Fernsehsender, Programme und Entwicklungen in der deutschen Medienlandschaft.“

  6. Interessant, Mistral sagt mit aktiviertem Webzugang:

    Die Abkürzung „DWDL“ steht nicht für eine spezifische Bedeutung oder einen festen Begriff. Sie wurde als Name für das Online-Medienmagazin gewählt, das sich auf die deutsche Medienwirtschaft konzentriert. Der Gründer Thomas Lückerath hat erwähnt, dass die Abkürzung während seiner Schulzeit entstand und keine tiefere Bedeutung hat. Es ist eher ein Markenname, der sich in der Branche etabliert hat .

    Ohne Internetzugriff fantasiert der auch, aber recht passend:

    DWDL steht für „DWDL.de“ und ist eine Abkürzung für „Die Wochenrückblick der deutschen Medienlandschaft.“ Es handelt sich um eine Website, die sich auf Nachrichten und Analysen aus der Medienbranche spezialisiert hat. DWDL bietet aktuelle Informationen über Fernsehquoten, Medienentwicklungen und Trends in der deutschen Medienlandschaft.

  7. Offtopic: Bei solch „fundierten“ Antworten, die Chat GPT & Co. liefern, kann einem angst und bange werden um Wissen und Allgemeinbildung derer, die sich überwiegend oder gar ausschließlich dieser Quellen bedienen.

  8. Für mich als Außenstehenden kurz etwas überraschend, aber die Medienpräsenz von DWDL hat mit seit jeher generell sehr gut gefallen. Von daher bin ich als Konsument erst einmal positiv gestimmt, dass sich daraus was positives entwickelt.

    Viel Erfolg!

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