Wieso setzen Medien im Wahlkampf nicht häufiger eigene Themen?
In den vergangenen Wochen ging es in Politiksendungen sehr oft um Migration. Dabei gäbe es ja auch andere Dinge, die Menschen umtreiben. Sie kommen aber kaum vor. Warum? Und was müsste sich strukturell ändern? Darüber spricht Holger Klein mit dem Politik-Journalisten Philip Banse.
Migration. Und Migration. Und auch noch Migration. Der Wahlkampf anlässlich der Bundestagswahl am kommenden Sonntag war in weiten Teilen dominiert von diesem einen Thema. Dabei gäbe es, das zeigen auch Umfragen, durchaus andere Themen, die die Menschen umtreiben: Wohnen, zum Beispiel. Pflege. Soziale Gerechtigkeit. Müssten Medien nicht auch darüber viel mehr berichten und Parteien konfrontieren?
„Ich vermisse ein journalistisches Selbstbewusstsein, zu sagen: Wir bestimmen jetzt in unserer Sendung mal, was wir für wichtig halten“, sagt der Politik-Journalist Philip Banse im Übermedien-Podcast. Und zwar nicht einfach nur so, sondern weil es Argumente dafür gebe, Tatsachen, Umstände, die man erklären könne. Um dann nicht eins zu eins dem zu folgen, was Parteien „als tolles Wahlkampfthema“ gefunden hätten.
Dass das Thema Migration so ein Übergewicht hatte, findet Banse „verstörend“. Aber wieso war das so? Wie könnten Journalisten dem entgegen wirken? Und was müsste sich vielleicht strukturell verändern? Hören Sie hier die aktuelle Folge „Holger ruft an … wegen Agenda-Setting“ mit Holger Klein und Philip Banse:
(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)
Der Gesprächspartner
Philip Banse ist Journalist und neben Ulf Buermeyer einer der Host des wöchentlichen Politik-Podcasts „Lage der Nation“. Zuvor war er viele Jahre als Reporter im Hauptstadtstudio des Deutschlandradio tätig. Banse beschäftigt sich vor allem mit den Auswirkungen der Digitalisierung, kümmert sich aber auch um Umwelt- und Bildungsthemen.
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