Wahlabendrituale

Und wie fänden Sie das Ergebnis, wenn es nicht nur eine Prognose wäre?

Es war kurz vor sieben, noch ein paar Minuten bis zum Beginn der „heute“-Sendung, aber Bettina Schausten war irgendwie durch mit dem Stoff. Allerdings stand Michael Müller, der Regierende Bürgermeister, schon im Wahlstudio, und so hatte die Leiterin des ZDF-Hauptstadtbüros Gelegenheit, ihm bereits vor der Runde in der Nachrichtensendung eine Frage zu stellen. Sie entschied sich für:

Wie erleichtert sind Sie?

In dieser Frage sind größere Teile des Elends der Fernsehwahlberichterstattung geronnen. Es ist nicht nur der Ton der Spielfeldrandinterviews nach Fußballspielen. Es ist nicht nur die Sinn- und Inhaltslosigkeit dieser Frage. Es ist nicht nur der Quatsch, die Antwort schon vorzugeben und vom Gesprächspartner nur noch eine Quantifizierung abzufragen.

Es ist vor allem auch der Spin, der in der Frage schon steckt: die Bewertung und Interpretation des Wahlergebnisses durch die Interviewerin; eine Bewertung, die an sich schon problematisch ist, aber sich später an diesem Abend auch noch als besonders voreilig herausstellen sollte.

Schausten hätte Müller fragen können: „Sind Sie erleichtert“, und vielleicht wäre sie dann sogar noch auf die Frage gekommen, welchen Anlass der Berliner SPD-Vorsitzende und -Spitzenkandidat überhaupt zur Erleichterung haben sollte: Weil die SPD nicht an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert ist? Weil die SPD immerhin stärkste Partei geblieben ist – die schwächste stärkste Partei in einem deutschen Landesparlament? Weil sie gegenüber der Wahl 2011 nur fünf Prozentpunkte verloren hat, wie es zu diesem Zeitpunkt schien? Weil sie immerhin nicht das historisch schlechteste Wahlergebnis in Berlin eingefahren hat, wie es zu diesem Zeitpunkt schien?

Ziemlich exakt von 18 Uhr und null Sekunden an tun Journalisten im deutschen Fernsehen so, als sei das Ergebnis bekannt, und beginnen damit, es zu interpretieren. Für mindestens die erste Stunde schienen sich alle einig: Für die CDU ist es ein Debakel; die SPD ist so halbwegs mit einem blauen Auge davongekommen; die AfD ist immerhin nicht so stark wie befürchtet.

Entsprechend schien der CDU-Vorsitzende Frank Henkel sofort unter Druck zu stehen, erklären zu müssen, ob er nicht zurücktritt. Vielleicht habe ich das verpasst, aber ich habe nicht gesehen, dass jemand Michael Müller gefragt hat, ob er nicht zurücktreten müsste. Die Berliner AfD-Frau Beatrix von Storch hingegen wurde von Sascha Hingst gefragt, ob sie nicht womöglich enttäuscht sei, denn die AfD sei ja „unter den Erwartungen [geblieben], und häufig hat es ja viel mit Erwartungen zu tun“. Ja, häufig hat es viel mit Erwartungen zu tun: Journalisten vergleichen das, was sie für die Ergebnisse des Abends halten, mit dem, was sie vorher gesagt hatten, was die Ergebnisse des Abends sein würden.

Es stellte sich dann im Laufe des Abends heraus, dass die Prognosen und ersten Hochrechnungen, auf deren Grundlage all diese Gespräche geführt und Interpretationen gemacht wurden, nicht besonders gut waren. Am Ende des Abends hatte die SPD nicht nur 5,3 Prozentpunkte verloren, sondern 6,7. Es war, wie bei der CDU, ein historisch schlechtes Wahlergebnis in Berlin. Am Ende des Abends lag die AfD nicht, wie prognostiziert, bei 11,5 Prozent (Infratest Dimap für die ARD) oder 12,5 Prozent (Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF), sondern bei 14,2 Prozent – also nicht unter den (hohen) Erwartungen vor der Wahl.

Das Problem sind nicht – oder jedenfalls nicht in erster Linie – die Prognosen und Hochrechnungen der Wahlforscher. Offenbar war es schwer, die Folgen der gestiegenen Wahlbeteiligung und das Abstimmungsverhalten der Briefwähler richtig einzuschätzen.

Das Problem ist, dass auf der Grundlage dieser naturgemäß unzuverlässigen Prognosen und früheren Hochrechnungen der größte Teil der Wahlberichterstattung im Fernsehen stattfindet. Alle tun so, als stünde um 18 Uhr das Ergebnis fest. Es wird ein großer, unsichtbarer Schalter umgelegt, und Politiker werden nicht mehr gefragt, womit sie rechnen und was sie im Falle eines bestimmten erwarteten Wahlergebnisses tun werden, sondern wie sie das vermeintlich tatsächliche Wahlergebnis beurteilen.

Es ist bizarr, dass der Schwerpunkt der Berichterstattung vor allem im Fernsehen auf einer Zeit liegt, zu der noch keine gesicherten Ergebnisse vorliegen. Vernünftig wäre es, die „Lindenstraße“ an Wahlabenden vorzuziehen und zum Beispiel um 18:10 auszustrahlen. Die ARD würde ihre Prognose bekanntgeben und ein paar Umfrageergebnisse. Dann würden alle durchschnaufen und abwarten, vermutlich könnte man dann sogar noch einen „Tatort“ wiederholen oder ein Quiz oder die Sportschau, und dann, wenn tatsächlich Ergebnisse vorliegen, würde man sie sich ansehen, auswerten und Politiker und Experten fragen, was sie für Konsequenzen haben.

Ich weiß, dass es eigentlich unvorstellbar ist, dass die Wahllokale um 18 Uhr schließen und die ausführliche Wahlberichterstattung erst um, sagen wir, 20 Uhr beginnen könnte. Aber vielleicht können wir es trotzdem einmal kurz versuchen und festhalten, wie irrwitzig das ist, was stattdessen stattfindet?

Eigentlich müssten all diese Gespräche und Berichte unter dem Vorbehalt „Falls sich unsere Prognose bestätigt“ geführt werden. Stattdessen freuen und ärgern sich die Menschen über Dinge, von denen sich später herausstellt, dass sie nicht eintreten. Und es werden schon Narrative etabliert. Ein Glück für jene, deren Wahldebakel erst im späteren Verlauf des Abends offenkundig wird – zu einem Zeitpunkt, wenn es zwar womöglich tatsächlich spannend wird, aber im Fernsehen leider schon „Tatort“ und Pilcher laufen.

Natürlich ist das kein exklusives Phänomen des Fernsehens, aber im Fernsehen sind diese ganzen Rituale und Gewohnheiten, die sich verselbstständigt haben, noch absurder und offensichtlicher. Ich pauschalisiere mal nur ganz leicht und sage: Fast alles an der Wahlberichterstattung im Ersten und Zweiten ist Unsinn. Diese aufgeregten Schalten zu den Wahlpartys vor Ort, wovon man dann aber vielleicht nur noch zufällig eineinhalb Sätze zeigen kann, weil man dann zur nächsten Wahlparty schalten muss.

(Besonders irre ist das, wenn auf diesen Wahlpartys auf großen Leinwänden das Programm läuft, das gerade live von dort berichtet wird, und das Publikum dann, während der Korrespondent oder die Korrespondentin erzählt, wie die Stimmung dort ist, mit einer Verzögerung von ein paar Sekunden darauf reagiert. Ein schönes Symbol für die Kurzschlusshaftigkeit der ganzen Berichterstattung.)

Und, wo ich gerade dabei bin, der Inbegriff des Schwachsinnsrituals am Wahlabend im Deutschen Fernsehen: die „Berliner Runde“. Bettina Schausten machte sich eigens die Mühe, vorab noch einmal zu erklären, warum da nur Leute von CDU, CSU, SPD, Grünen und Linken sitzen. Das sind die Regeln, dass da die Generalsekretäre der im Bundestag vertretenen Parteien sitzen (aber nicht der im Bundestag vertretenen Fraktionen, weil man dann leider auf den Vertreter einer Regionalpartei aus Bayern verzichten müsste), und Regeln sind, wie ARD-Hauptstadtbüroner Thomas Baumann neulich erklärte, dafür da, nicht geändert zu werden.

Okay. Von mir aus sollen, wenn es eine „Berliner Runde“ gibt, auch die Regeln der „Berliner Runde“ befolgt werden. Ich hätte dann nur die Frage: Warum gibt es eine „Berliner Runde“? Um die bundespolitischen Dimensionen einer Landtagswahl zu diskutieren? Was passiert denn in den Stunden vorher und nachher? Von 18 Uhr an halten ARD und ZDF Bundespolitikern Mikrofone unter die Nase und fragen sie nach den bundespolitischen Dimensionen einer Landtagswahl, aber die bundespolitischen Dimensionen einer Landtagswahl würden im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht angemessen diskutiert worden, wenn man nicht die Generalsekretäre in ein großes Studio setzte, um sie eine halbe Stunde lang bei schlechter Stimmung Fragen beantworten zu lassen, die sie entweder längst beantwortet haben oder nicht beantworten wollen oder jedenfalls nicht, bevor sie nicht den Wählerinnern und Wählern gedankt haben? Mit ein bisschen Glück gibt es ein kleines bisschen Rumgezicke zwischen den Regierungsparteien, aber es kann doch niemand ernsthaft behaupten, dass diese Sendung gutes Fernsehen ist oder gute Politikvermittlung oder irgendetwas?

Es gibt diese Runde, weil es sie gibt. Und so hermetisch abgeschlossen ist leider die Erklärung für einen Großteil dessen, was im Fernsehen passiert, in dem sich niemand mehr fragt, warum das eigentlich so ist und ob es anders nicht sinnvoller wäre.

39 Kommentare

  1. Ich musste nach 10 Minuten ARD einfach umschalten, will ich es nicht mehr sehen konnte. Die Rituale sind zwar immer dieselben, aber diesmal kam es mir noch merkwürdiger vor. Mein persönlicher Favorit in der Analyse von Schönenborn (meine ich) war die Meinungsforschungs-Frage „Welche Partei haben CSU-Wähler am liebsten?“ mit der Top-Antwort CSU. Das ist natürlich ein Erkenntnisgewinn und überhaupt ist „am liebsten“ (oder „besser mögen“, in dieser Art war es jedenfalls formuliert) natürlich auch eine interessante Wahl mit viel Aussagekraft. Auch wenn vielleicht eine AfD-bezogene Aussage die Absicht war, bleibt es eine komische Frage.

    Die ganze Berichterstattung bildet für einige Stunden offenbar eine in sich geschlossene Parallelwelt. Sinn und Unsinn spielen dann keine Rolle mehr und teilweise überforderte Live-Moderatoren und-Interviewer drehen immer wieder dieselben Kreise in ihren Fragen und Aussagen, einfach weil sie gar keine andere Wahl haben.

    Erst etwas später mit der Berichterstattung zu beginnen hielte ich daher auch für eine gute Idee, um dem aufgetreten Zirkus zu Beginn etwas zu entgehen und um belastbarere Zahlen zu haben.

  2. Herr Niggemeier, genau dieselbe Frage hatte ich mir gestern auch gestellt und dabei ständig den Kopf geschüttelt ob solcher Manipulationen des ÖRR. Ich danke Ihnen für die sofortige Reaktion von Ihnen. Sehr sachlich. Sehr gut. Bitte weiter so.

  3. Das, was die wichtigste Aufgabe der öffentlich-rechtlichen Medien wäre, findet noch nicht einmal bei Wahlen statt. Politische Bildung wird durch dumme Fragen sowie Zahlen, Statistiken und bunte Balken ersetzt. Wir erleben fast nur noch die dumpfen Rituale und die systematische Entpolitisierung. Sitzungen des Bundestages werden auch nur noch im Internet und bei Phoenix übertragen. Ein Interesse an dem politisch aufgeklärten Bürger gibt es nur zum Schein, nicht in Wahrheit. Realität und Nachrichten stimmen oft nur noch bei den Ergebnissen des Fußballs und beim Wetter überein. Alles andere gilt als „Märchenschau“. Moralische und ethische Fragen werden erst gar nicht gestellt, warum der türkische Panzereinmarsch in Syrien angeblich gut ist, der deutsche Panzereinmarsch in Polen jedoch schlecht war. Weil man sich um alles herumdrückt. Den Gedanken, dass es nicht zusammenpasst, deutsche Panzer in Polen bei den Phoenix-Dokumentationen als Kriegsverbrechen und türkische Panzer in Syrien als Heldentat darzustellen, hat niemand. Es fehlt jedes glaubhafte Narrativ der Medien über das, was man „Werte“ nennt. Menschenrechte sind zum größten Tabu-Thema geworden, wenn es um unsere engsten Premiumpartner wie Saudi-Arabien, Katar und die Türkei geht. Nichts ansprechen, wenn unangenehme Themen drohen, lautet die Devise! Von islamischen Kinderehen bis zur Verherrlichung der Märtyrer bei der Ditib. Und bei den Talk-Shows zur Türkei dürfen immer nur Vertreter Erdogans, AKP und der Ditib eingeladen werden, aber nie ein verfolgter Journalist, kein Kurde oder Armenier. Es ist ein System, das zensiert, was auch nur entfernt von dem berichtet, was wir als „Werte“, als Demokratie und Freiheit ansehen. Von der Freiheit der bunten Bilder einmal abgesehen. Hauptsache, alles bleibt sinnlos!

  4. Also so ein Wahlabend aus Berlin ist ja kein Fussball-WM-Finale mit deutscher Beteiligung wo ‚abschalten‘ fast unmöglich ist. Die Rituale sind bekannt. Dann schaut mal halt 1-3 Mal im Internet auf Hochrechnungen, nimmt vielleicht noch eine späte Nachrichtensendung mit und liest am nächsten Tag ein paar Analysen. Man kann sich Wahlsendungen getrost sparen-insbesondere aus Klein-bzw. Stadtstaaten-lasst doch die Schaustens und Kortes ihre Sprechblasen absondern und schaut Netflix oder so ;)!

  5. Frau von Storch wurde eine leicht härtere Frage gestellt als Henkel und Müller. Das darf doch wohl nicht wahr sein! Gut, dass Übermedien da so genau aufgepasst hat.

    #2, Georg:

    Jaja. Lügenpresse, Lügenpresse! Sehr gut. Bitte weiter so. Und schalten Sie um zu RT deutsch.

  6. Mir würde sogar 22 oder 23 Uhr reichen, wenn ich dann kompetent und anschaulich informiert werde. Und das gilt beileibe nicht nur für Landtagswahlen.

  7. Man muss aber sagen, dass die Differenz von Prognose und Endergebnis in Berlin außergewöhnlich hoch war. Genau das zu entschlüsseln wäre interessant. So ein großer Unterschied ist zumindest mir aus den letzten Jahren nicht bekannt.

    Grundsätzlich sind die Interviews bei Wahlsendungen immer besonders schlimm. Das ist halt wie bei Interviews mit Sportlern nach Sieg oder Niederlage, was soll man da also groß erwarten?

    Und wenn Interviews auch dann noch von der notorisch schlecht gelaunten Frau Schausten geführt werden… Ohje.

  8. @# 4 Theo
    Ich verbitte mir solche unerhörten Diffamierungen. Wenn Sie keine Arumente haben, wird wohl sofort emotional „geschossen“, um den vermeintlichen Gegner niederzumachen. Streikultur? Fehlanzeige.

    Zum Glück gibt es für mich das Internet und u.a. The Guardian und die NZZ, da erfahre ich diesbezüglich mehr. Nicht zuletzt auch durch „Übermedien“, die bereits mehrfach den ÖRR kritisierten. Oder sollen die auch RT einschalten, was immer das ist?

  9. Hm. Vielleicht hilft es, einfach alle Politiker am Wahlabend in einen Pfllichturlaub zu schicken (von mir aus auch zusammen), damit Journalisten sie nicht interviewen können?

    Denn das eigentlich Doofe am Wahlabend zwischen 18 und 20 Uhr ist ja – wie bei jedem Fußballspiel – der Interview- und Gesprächszwang, oder?

    Ich wage die Behauptung, dass niemand um 18 Uhr die Lindenstraße sehen will, sondern die Prognose. Und um 1820 Uhr die erste Hochrechnung. Und um 1850 die zweite. Und…

    Lange Rede kurzer Sinn: Wär das Problem gelöst, wenn die Interviews nicht wären?

  10. @Georg #8

    Also wer so schnell anderen Leuten „Manipulationen“ unterstellt, sollte etwas weniger empfindsam sein.

  11. Hach, was waren das noch für Zeiten, damals™ als um kurz nach 18 Uhr erstmal eine Folge „Raumschiff Enterprise“ gestartet wurde, weil es einfach noch nichts zu berichten gab …

    Aber in der Zeit der allerorts immer schneller erbrechenden Nachrichten kann man das einfach nicht bringen. Die beiden Sender (warum eigentlich die Privaten nicht, die gelegentlich auch mal Relevanz vortäuschen wollen?) kämpfen darum, wer zuerst irgendwas melden kann, die Politiker kämpfen darum, der allererste zu sein, der nichts zu sagen hat usw.

  12. @ Theo # 10

    Abschließend folgende Bemerkung zu Ihrem Satz

    „Also wer so schnell anderen Leuten „Manipulationen“ unterstellt, sollte etwas weniger empfindsam sein.“

    Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Es geht mir nicht um Empfindlichkeit, sondern allein um Sachlichkeit, die ich bei Ihrer Replik vermisste und in den Berichten von Herrn Niggemeier umso mehr begrüße.

    Eine Manipulation von ARD und ZDF bezeichne ich z.B., wenn bei der Trauerfeier zu Charlie Hebdo die Staatschefs nebeneinander in Paris ihrer Respekt erweisen, jedoch 500 m vor den anderen Trauergästen. DAS wurde im Bericht der Tagesschau aber verschwiegen, um den Eindruck der Geschlossenheit mit den übrigen Trauergästen zu simulieren. Später wurde dies erst auf Nachfrage eingeräumt.

    Auch hat Herr Niggemeier im obigen Artikel extra darauf verwiesen, dass man doch, um Missverständnisse zu vermeiden, als Fernsehredakteur im Interview mit Politikern die Wahlprognosen als solche hätte bezeichnen können. Das wurde aber unterlassen, obwohl die Redakteure doch wußten, dass es sich hier lediglich um Hochrechnungen, also um Einschätzungen, Mutmaßungen, handelte und nicht um Fakten.

    Zum selben Thema der Manipulationen der Zuschauer kann auch der Kommentar von Nr. 3, Robert, Erhellendes beitragen.

    Meine Korrespondenz werde ich nicht weiter fortsetzen.

  13. @Georg, #13

    Dafür, dass Sie sich „ständig den Kopf geschüttelt“ haben, ist das jetzt aber eine erstaunlich dürftige Auflistung an „Manipulationen“.

    Dass, wie Robert in #3 meint, die türkische Kriegsführung in Syrien unisono begrüßt wird, mag auf die türkischen Medien zutreffen. In diesem Land kann ich – gerade bei den Öffentlich-Rechtlichen – nichts dergleichen feststellen. Besonders der Beschuss kurdischer Stellungen, die Bombardierung kurdischer Siedlungen ist regelmäßig ein Thema.

    Aber vielleicht zählen wieder einmal Gefühle schon als Fakten. Mein Wackel-Dackel schüttelt auch ständig den Kopf.

  14. @Theo:
    „Frau von Storch wurde eine leicht härtere Frage gestellt als Henkel und Müller. Das darf doch wohl nicht wahr sein! Gut, dass Übermedien da so genau aufgepasst hat.“

    Das ist es, was Sie hier aus diesem Text mitgenommen haben und in Ihrer Antwort in den Mittelpunkt stellen? Da sind dann auch Georg’s Belege für die Schandtaten der deutschen Medien nicht weniger seriös hergeleitet.

    @Robert: Ein Panzer ist ein Panzer ist ein Panzer? Und die Unterschiede zwischen Äpfeln und Birnen werden überbewertet?

    Wenn ein türkischer Panzer in Syrien nicht schlecht ist, kann ein deutscher Panzer in Polen auch nicht schlecht gewesen sein? Das ist ein wenig wie bei Lanz:

    Na, Robert: Nu mal Butter bei die Fische! Panzer! Gut oder schlecht? Rein oder raus?

  15. @Symboltroll:

    Entschuldigen Sie bitte, dass ich keine vollständige inhaltliche Untersuchung des Textes abgeliefert habe und die Antworts-Mittelpunkte meinem sprunghaften Charakter entspringen, statt Ihrem streng seriös-analytischen Impetus zu folgen.

    Ich gelobe Besserung.

  16. Entschuldigen Sie bitte, dass ich auf das Einzige, was Sie aus diesem Text mitnehmen und kommentieren, dann auch noch tatsächlich eingehe, wenn Sie das dann durch Ihren Kommentar zum einzig nennenswerten Aspekt des Textes erheben und daraus noch ein charakterisierendes, abwertendes Gesamturteil zu Übermedien ableiten.

    Ganz besonders bitte ich Sie aber um Verzeihung dafür, dass ich aus Ihrem stolper- und holperfreien Ausdrucksvermögen Unterstellungen ableite wie:

    – Bestimmt hat er den Anspruch, für sein Geschriebenes einstehen zu können und Verantwortung dafür übernehmen zu wollen
    – Wo er doch so gerne andere für kleinste Textdetailschnipsel kritisiert und aus Wortauswahlgründen Extremetikettiert, wird er sich doch wenigstens gut begründeten Rückfragen nicht trotzig eingeschnappt verweigern?

    Wie kommt das? Wann wurde Ihnen das Privileg der Sakrosanz verliehen? Wann wurden Ihre Beiträge als nicht-diskutable Quasi-Evangelien aus der Welt des häretischen Ringens um die Wahrheit herausgehoben?

    Erstens war Ihr Kommentar eklatant offtopic und zweitens unzutreffend. Ich lese da, dass Frank Henkel gefragt wurde, ob sich aus diesem (falschen) Ergebnis nicht zwingend die Frage nach seinem Rücktritt stellt; v. Storch wurde nach dem Grad ihrer Enttäuschung gefragt.

    Zeigt eindeutig, dass Ihre Behauptung:
    „Frau von Storch wurde eine leicht härtere Frage gestellt als Henkel und Müller. Das darf doch wohl nicht wahr sein! Gut, dass Übermedien da so genau aufgepasst hat.“

    …zu allem Überfluss auch noch jeglicher Grundlage entbehrt.

  17. Die Rituale beginnen doch sogar schon früher. Die Spitzenkandidaten werden von den Sendern und ihren Meiungsforschungsinstituten um 17:30 über das ungefähre Ergebnis informiert, so dass die sich über die Statements mit den Beratern und engen Parteifreunden abstimmen können. Deswegen kommen die wie gewünscht so früh in die Fernsehstudios, weil sich der erste Schock oder die erste Freude bereits gelegt hat. So wußte Schröder 1998 bereits am Nachmittag, dass die von ihm präferierte große Koalition mit Volker Rühe nicht ging und er mit Joschka Fischer Rot-Grün machen musste! Entsprechend sauertöpfisch blickte er nach 18:00 Uhr auch drein!

  18. Wenn Herr Thomas Baumann sich zu einer Antwort bequemen würde, dann würde er wahrscheinlich mit dem Programmschema, dem heiligen, argumentieren. Das ist so wie es ist weil es so ist. Erklärt sich also ähnlich wie die ‚Berliner Runde‘. Das ZDF muss natürlich denselben Unfug zeitgleich ebenfalls fabrizieren, weil s.o.

    Vorschlag: die Wahlberichterstattungen komplett an ‚Phoenix‘ outsourcen, meinetwegen ab 21.00 Uhr wenn sich die Hochrechnungen stabilisiert haben. Wird ja eh von beiden bespielt, dann können sie das auch zusammen machen. Und ‚Phoenix‘ hat tatsächlich mal ein paar Zuschauer. Vielleicht.

  19. Schöne Zusammenfassung. Der frühe Zeitpunkt der Wahlberichterstattung ist aber wohl deren geringstes Problem. Die Frage, die Frau Schausten Michael Müller gestellt hat, war auch auf Grundlage der 18-Uhr-Prognose aus mehreren Gründen daneben. Und trotz der ungewöhnlichen Abweichungen zwischen Prognose und amtlichem Endergebnis, wurde später keine grundlegend andere Bewertung notwendig. Es gab auch schon um 18 Uhr keinen Grund mehr, der SPD „Erleichterung“ zu unterstellen. Und dass es am Ende zu einer Regierungsbildung in einem Dreierbündnis reichen würde, war eh klar. Und selbst bei der Frage an die AfD war nicht die Abweichung zum Endergebnis das Problem, sondern dass vorhergehende Umfragen so selbstverständlich zum entscheidenden Maßstab gemacht wurden.

    Mal am Rande: Seit wann gibt es eigentlich diese Inflation der quantifizierenden „Wie“-Fragen? („Wie enttäuscht/zufrieden/erleichtert sind Sie?“) Dieser Quatsch scheint sich tatsächlich aus dem Sport-Journalismus ausgebreitet zu haben. Wobei man angesichts der Möglichkeiten, ausgepumpten Fußballern nach einem Spiel sinnvolle Fragen zu stellen, mit Feldreportern noch Mitleid haben muss. Frau Schausten und ihre Kollegen hätten da schon ein paar mehr Möglichkeiten, Politiker mit halbwegs gescheiten Fragen zu konfrontieren. Zumal sie die Prognose-Zahlen ja wohl schon deutlich früher kennen.

  20. …ich bin seit Jahren sog. Wahlhelfer. In unserem Wahlkreis/Wahllokal war noch keiner.
    Trotzdem darf ich sagen, dass das Auszählergebnis mit einigen hundert Stimmen ziemlich genau immer mit dem prognoszitierten übereingestimmt hat.
    Warum das so ist? K.A.

  21. Wie nennt man denn nicht „so genannte“ Wahlhelfer? Einfach nur Wahlhelfer? Aber dann werden sie ja so genannt. Verflixt.

  22. @Symboltroll #17

    So viele Zeilen hat mir wohl lange keiner mehr gewidmet. Ich bin schon etwas gerührt. Und dass ich gerade in ihren – bekannt kritischen – Augen nun über ein „stolper- und holperfreies Ausdrucksvermögen“ verfüge, erfüllt mich doch ein wenig mit Stolz. Hach! Danke :-)

  23. …puh, verstehe ich jetzt nicht. Es gibt ja auch noch die sog. Wahlvorstände, die im Zweifel Hausrecht geniessen und das ausgezählte Ergebnis telefonisch an die sog. Wahlleitung durchgeben(dürfen/müssen) und dafür etwas mehr Aufwandsentschädigung bekommen.
    Sei es drum…

  24. Das ist der Respekt des Laien vor dem Könner. (Ohne jeden Sarkasmus)

    Aber die Verweigerung, für die rausgefeuerten Behauptungen auf Nachfrage oder begründete Gegenrede zu argumentieren, sie einzuschränken oder sie zurückzunehmen, sogar auch, sich nur irgendwie dazu zu verhalten, finde ich schon seltsam.

    Ist der von Ihnen zitierte Textausschnitt denn Ihrer Ansicht nach immer noch bezeichnend dafür, wie fokussiert Übermedien darauf ist, auf vermeintlich unfaire Behandlung von Extremisten wie z.B. Frau Storch zu fokussieren? In die Richtung raunen Sie ja nicht zum ersten Mal.

  25. Ganz ehrlich, theo, Dein Kommentar #5 ist einfach neben der Spur. Die Aussage des Textes ist, dass es sinnlos ist, Politiker hochgerechnete Wahlergebnisse kommentieren zu lassen, die sich hinterher gar nicht bestätigen: Müller wird gefragt, ob er erleichtert ist, v. Storch, ob sie enttäuscht ist. Mir ist schleierhaft, wo genau Du da herausliest, dass Stefan die v. Storch vor den gemeinen Medien in Schutz nehmen würde (und andere Politiker nicht). Du hast Dich da echt in was verrannt und interpretierst Dinge in Texte, die gar nicht da sind, sobald nur irgendwo die AfD erwähnt wird.
    Und wenn Dir mal ein anderer Kommentator, gegen den Du ausfällig geworden bist, einigermaßen sachlich erklärt, dass Du ihn in die falsche Schublade gesteckt hast, dann kann man sich auch einfach mal entschuldigen.
    Sorry, aber das musste mal raus. Deine Kommentare werden einfach immer miesepetriger (und ich kenne Dich ja schon ein paar Jährchen).

  26. Inga, liebste,

    wenn du mir bitte in diesem Satz:

    „Die Berliner AfD-Frau Beatrix von Storch hingegen wurde von Sascha Hingst gefragt, ob sie nicht womöglich enttäuscht sei“

    die Bedeutung des Wörtchens „hingegen“ erläutern magst?

    Und die Häufigkeit, mit der hier in Sachen AfD konträr zu den etablierten Medien kommentiert wird, ist auffällig – meiner Meinung nach. Intensiver wurde(n) noch keine andere Partei/keine anderen Parteifunktionäre quasi in Schutz genommen, wobei ja auch Grüne und Linkspartei nicht selten in den großen Zeitungen angeschossen werden. Okay, kann man sicherlich auch anders sehen, Inga.

    Wobei ich ja schon geschrieben habe: ich sehe da nicht so sehr eine AfD-Nähe, sondern eher den ökonomischen Drang, sich von anderen Medien abzugrenzen. Das wird ja auch dadurch deutlich, wie Stefan begründet, zwar Güllner/Forsa zu thematisieren, nicht aber etwa die mindestens ebenso fragwürdige Connection INSA/Hermann Binkert/AfD:
    „Über die Merkwürdigkeiten bei INSA ist von anderen viel berichtet worden.“ (Facebook-Kommentar)

    Über Forsa/Güllner ist auch viel geschrieben worden, meist auf rechten Seiten. Für diese Seiten sieht sich Übermedien allerdings nichts als Korrektiv. Es sei denn, man führt auch da einen kleinen Privatkrieg (Ulfkotte) – ansonsten spielt das keine Rolle, ökonomisch. Das wäre meine Interpretation. Ob sie richtig ist, weiß ich nicht.

    PS: Wen habe ich „in die falsche Schublade gesteckt“? Den Kommentator, der behauptet, ständig (sic!) „Manipulationen“ bei den Öffentlich-Rechtlichen zu erleben, die er dann nicht belegen kann?

  27. @Inga: Anscheinend habe ich aus ökonomischen Gründen in diesen Text, der von allgemeinem Journalistenquatsch handelt, auch 1 Beispiel geschrieben, das eine AfD-Gesprächspartnerin betrifft.

    Die Diskussion ist aussichtslos.

  28. Muss ich Dir allen ernstes den Text erklären, theo? Der eine Kandidat wurde aufgrund einer vom Endergebnis stark abweichenden Hochrechnung gefragt, ob er erleichtert sei, die andere, ob sie enttäuscht sei. Beides waren in gleichem Ausmaß sinnlose Fragen. Die Parteizugehörigkeit ist für die Aussage „man sollte erst eine einigermaßen sichere Schätzung abwarten, bevor man solche Fragen überhaupt stellt“ sowas von komplett irrelevant, dass ich mich wirklich wundern muss, mit welcher Vehemenz Du hier was anderes reininterpretierst.

    Vielleicht nimmst Du auch einfach mal hin, dass es Leute gibt, die finden, dass Medien gerade im Umgang mit der „Lügenpresse“-schreienden AfD besonders sorgfältig sein sollten, und zwar insbesondere etablierte Medien. Nur weil Du in der Medienkritik andere Prioritäten setzen würdest, dem anderen wirtschaftliche Interessen zu unterstellen, sieht mir doch allmählich immer mehr wie ein (*husthust*) Privatkrieg aus. Einem recht einseitigen zwar, aber naja…

    Du hast oben Georg aufgrund eines Wortes in die AfD/RT-Gucker/Pegida-Schublade gesteckt. Stattdessen hättest Du auch einfach fragen können, was er mit „Manipulation“ meint und dann sagen, was aus Deiner Sicht daran falsch ist.

  29. Theo,

    ich kenne Sie nicht seit Jahren. Jetzt weiß ich wenigstens, dass Sie das tatsächlich ernsthaft explizit vertreten.

    Wollen Sie das für diesen Text anhand Ihres Kontextbefreiten Zitats tatsächlich auch noch einzig von ihrer Auslegung des Einzel-Wörtchens „hingegen“ ableiten?

    Im Kontext ging das so:
    „Entsprechend schien der CDU-Vorsitzende Frank Henkel sofort unter Druck zu stehen, erklären zu müssen, ob er nicht zurücktritt“ …
    …“Die Berliner AfD-Frau Beatrix von Storch hingegen wurde von Sascha Hingst gefragt, ob sie nicht womöglich enttäuscht sei“

    Das kommentieren Sie mit:
    „Frau von Storch wurde eine leicht härtere Frage gestellt als Henkel und Müller. “ und kleben Ihr eben noch mal in #27 „begründetes“ Etikett den Übermedien an. Das nennen Sie hier dann ernsthaft als erneuten Beleg für Ihre These …
    “ Intensiver wurde(n) noch keine andere Partei/keine anderen Parteifunktionäre quasi in Schutz genommen“
    … ?

    Sehr überzeugend. Dieses „Hingegen“ sagt wirklich alles. Wie konnte mir dieser tendenziöse Spin nur entgehen? Fällt Ihnen die Parallele zur Evidenzbildung bei jemandem wie Georg wirklich nicht auf?

  30. Trollchen,

    wenn Sie schon die Passage zitieren (Henkel-Storch), dann bitte vollständig. „Hingegen“ bezieht sich auf Müller. Henkel „schien“ unter Druck zu stehen – dass er entsprechend gefragt wurde, lese ich hier nicht.

    Inga: Wenn jemand pauschal und unbelegt von ständigen Manipulationen spricht, muss ich da um Erklärung bitten? Sollte einer wie Georg auf eine – zugegeben: polemische – Erwiderung nicht doch mit einer zumindest halbwegs soliden Begründung seines Vorwurfs kommen?

    Stefan: Ja, das ist nur 1 Beispiel. Und ja, vielleicht habe ich das überinterpretiert. Das ist auch nur meine Meinung und diese beansprucht keine Allgemeingültigkeit.

    Allerdings: wenn Du dir alles andere an Kritik damit vom Leibe halten möchtest, dass Du dir – wieder einmal – nur ein Körnchen davon herauspickst, ist eine Diskussion darüber wirklich sinnlos.

  31. @Symboltroll #30

    „Das nennen Sie hier dann ernsthaft als erneuten Beleg für Ihre These …“

    Gratuliere. Das ist wirklich clever. Man pickt sich etwas heraus, zerpflückt es und ignoriert geflissentlich all das, was schon beim flüchtigen Durchblättern dieser Website offensichtlich ist.

    „tendenziöser Spin“?

    Schauen Sie, es ist wie bei ihrer geäußerten Abneigung von Etikettierungen. Am Ende erweisen Sie sich dann doch als Experte.

  32. „Gratuliere. Das ist wirklich clever. Man pickt sich etwas heraus, zerpflückt es und ignoriert geflissentlich …“
    „wenn Du dir alles andere an Kritik damit vom Leibe halten möchtest, dass Du dir – wieder einmal – nur ein Körnchen davon herauspickst“

    Ich bin der Ansicht, dass diese Diskussion damit begann, dass Sie sich ein Körnchen herbeinahmen und entsprechend verwendeten.

    „Sollte einer wie Georg auf eine – zugegeben: polemische – Erwiderung nicht doch mit einer zumindest halbwegs soliden Begründung seines Vorwurfs kommen? “

    Ich finde, es hat bemerkenswert lange gedauert, bis Sie sich in Ihrer Sache zu einer, Ihrer Ansicht nach, ebensolchen herabgelassen haben.

    „tendenziöser Spin“

    Das war was Sie Übermedien letztlich vorwerfen. Wenn ich das beim Namen nenne, hat Ihre Replik dazu welchen Bezug?

    „Trollchen“

    Das erheitert mich jetzt ehrlich. Bitte, gib mir Tiernamen. Ich mag das.

  33. Also ich fand die Berichterstattung zur Berlinwahl langweilig. Wer sowas unbedingt sehen will, soll RBB schauen. Oder bei MeckPomm NDR. Auf ARD und ZDF genügen gelegentliche Einblendungen der neuesten Hochrechnungen im laufenden Programm und dann ein Bericht in der jeweiligen Nachrichtensendung.

  34. @11 BlueKO
    „Die beiden Sender (warum eigentlich die Privaten nicht, die gelegentlich auch mal Relevanz vortäuschen wollen?) kämpfen darum, wer zuerst irgendwas melden kann, die Politiker kämpfen darum, der allererste zu sein, der nichts zu sagen hat usw.“

    Völlig richtig. Wobei sich doch die frage stellt, wieso müssen eigentlich 2 ÖR-Sender gleichzeitig von dem selben Ereignis berichten? (Von den bei Landtagswahlen parallel berichtenden jewils lokalen Dritten noch nicht mal zu reden)
    Wo ist der informelle Mehrwert, wenn ich beim Umschalten in 5-Minuten-Abständen immer die selben PolitkerInnen-Gesichter sehe, die immer die gleichen Fragen mit immer den gleichen Worthülsen beantworten und nur der menschliche Mikrofonhalter wechselt? Ein Länderspiel wird auch nicht mit Delling in einem und Kerner auf dem anderen übertragen (obwohl ich befürchte das ist insgeheim ein feuchter Traum der Senderchefs).
    Ob die ARD oder die ZDF-Hochrechnung sich um 18:23 in der 2. Stelle nach dem Komma unterscheiden kann doch keinen Menschen ernsthaft interessieren, außer den 2 konkurrierenden Umfrageinstituten, die damit immense gebührenfinanzierte Kohle verdienen. Warum also kann das nicht im Wechsel statfinden?

  35. @Schnelliger Es sind ja nicht nur ARD und ZDF und ein drittes. Phönix ist auch noch mit dabei. Es sind ja nicht nur die WahlkampfArenen die doppelt sind. Überall werden dann ja dreifach und vierfach Moderatoren und Kamerateams hingeschickt. Teilweise ist das beim Zappen ganz lustig… Man kann dann die Rede von einem Politiker in drei verschiedenen Kameraperspektiven auf vier Kanälen sehen….

  36. Ich stimme Ihnen zu Herr Niggemeier, habe aber eine Anmerkung: Nicht nur im TV, sondern auf im Radio und Internet macht eine Berichterstattung vor (sagen wir mal) 20.00 Uhr nur bedingt Sinn. Da kann sich ARD/ZDF ja nicht ausnehmen. Und: Beim Türkei-Putsch wurden ARD/ZDF gerade dafür kritisiert, dass sich nicht (durchgehend) berichtet haben. Es wäre zu wünschen, dass generell (erst) mit etwas zeitlichem Abstand analysiert wird. Das wird aber wohl nicht (mehr) möglich sein. Weder im TV noch im „Internet“ und Radio. Typisch ist auch die Situation, dass ein Reporter parallel zur laufenden Pressekonferenz schon berichten muss, da zufällig die Nachrichtensendung schon angefangen hat und man nicht erst in der folgenden Ausgabe berichten möchte. Da kommt es zu der Situation, dass der Reporter die folgenden Passagen verpasst, während er über die bereits gelaufenen Ergebnisse der PK berichten muss.

  37. Sehr guter Text! Auf den Punkt, einfach wahr!
    Empfehle diesbezüglich auch den Aufwachen!-Podcast 140 „Drehscheibe Berlin“ mit Tilo Jung und Stefan Schulz; hier speziell ab ca. 01:00:00. Hier bekommt allerdings Elmar Theveßen vom ZDF sein Fett weg. ;-)

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