Wie ich einen „Sprachpapst“ zum Staatsfeind machte
Markus Mähler, Mitarbeiter des Kopp-Verlags und Kämpfer gegen die Mainstream-„Lügenpresse“, behauptet, ich hätte den Verein Deutsche Sprache (VDS) als Anlaufstelle für „diese braunen Menschen“ bezeichnet. Das ist, natürlich, gelogen.
Der Kopp-Verlag hat sich einen Namen gemacht als Spezialist für rechte Wut-, Weltuntergangs- und Verschwörungs-Texte. Ganz besonders brisante Nachrichten veröffentlicht er im wöchentlichen Informationsdienst „Kopp Exklusiv“. Für nur 150 Euro im Jahr profitieren die Abonnenten „vom Insiderwissen der besten Enthüllungsjournalisten Deutschlands“: Das Blatt wird „grundsätzlich nicht an die Presse verschickt“ und „setzt Maßstäbe für einen kritischen Informationsdienst, der nur unter ausgewählten Lesern zirkuliert und nur im Abonnement zu beziehen ist“.
Die aktuelle Ausgabe widmet meiner Kritik an Statistik-Professor Walter Krämer und seinem Sprachschutzverein VDS eine ganze Seite:
Der Text von Mähler ist faszinierend, weil er den ganzen Wahn enthält, der diese Szene antreibt. Bloßer Widerspruch wird zum Versuch hysterisiert, einen ganzen Verein „mundtot“ zu machen. Wenn der in den Medien allgegenwärtige Vorsitzende eines Vereins es sich gefallen lassen muss, dass ein paar Leute ihn kritisieren, bedeutet das schon, dass er zum „Staatsfeind“ erklärt wurde.
Mehr braucht es nicht. Man könnte lachen über diese Leute, wenn es ihnen nicht so ernst wäre.
Ein Kritiker der Sprachvermischung ist in Zeiten großer Völkervermischung (…) bloß noch ein Prediger in der Wüste. Im Merkel-Deutschland ist er inzwischen sogar ein Staatsfeind. Wir dulden Fremde aus dem Morgenland, aber wir dulden den Verein Deutscher [sic!] Sprache nicht mehr.
Wir? Wir alle? Wir alle dulden den Verein Deutsche Sprache nicht mehr? Und der Beleg dafür ist: ein offener Brief einer Gruppe von Germanisten und ein Artikel auf der offiziellen Staatsfeind-Bestimmungs-Plattform (OStfBP) Übermedien.de?
Ich würde mir ja wünschen, mit meiner Kritik am VDS eine Massenbewegung auszulösen. Aber, fürs Protokoll: Selbstverständlich „dulde“ ich den Verein. Selbst wenn ich die Macht hätte, die mir der Kopp-Verlag offenbar zuschreibt, wollte ich ihn nicht verbieten. Ich möchte nur, dass möglichst viele Leute, und insbesondere Kollegen, sich kritisch mit ihm und seiner Beschränktheit, Engstirnigkeit und Radikalität auseinandersetzen. Mit den Attacken seines Vorsitzenden auf die „weitgehend linksgestrickten Lügenmedien“ mit ihrem „Meinungsterror“, mit dem AfD-nah wirkenden Vereinsheft, mit der Pegidahaftigkeit.
Weiter in Mählers Text:
Niggemeier erfindet seine Anschuldigungen natürlich nicht selbst. Nein, er beruft sich auf „eine Gruppe von Germanisten“. Die muss so unfassbar bedeutend sein, dass er auf die Nennung von Namen verzichtet. Diese anonyme Germanistengruppe warnt …
Ich habe nicht nur die Macht, jemanden zum Staatsfeind zu machen. Ich habe auch die Macht, Menschen, die ihren Namen unter einen offenen Brief gesetzt haben, durch Nichtnennung zu anonymisieren.
Gut, einen nenne ich sogar: Henning Lobin, Professor an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Um die Namen der anderen zu erfahren, hätte man auf einen Link klicken müssen. Also sind sie anonym.
Mähler:
Zugegeben, Niggemeier beherrscht den Wortkrieg, wenn er den VDS als Anlaufstelle für „diese braunen Menschen“ niederschreibt.
Zugegeben, das mit den braunen Menschen steht in meinem Text. Es ist ein Zitat aus einem Leserbrief der Vereinszeitschrift. Darin plädiert ein VDS-Mitglied für den Gebrauch des Wortes „Neger“, das nie eine Diskriminierung „dieser braunen Menschen“ darstelle. So groß ist die Liebe Mählers zur deutschen Sprache dann doch nicht, dass er sich bemühen würde, sie zu verstehen.
Krämer habe meinen Staats-„Hass“ dadurch auf sich gezogen, dass er aus dem „viel zu engen Meinungskorridor“ ausgeschert sei, meint Mähler, und zitiert wie zum Beweis aus dessen Editorial:
Weit stärker als alle anderen mir bekannten europäischen Sprachen leidet die deutsche unter einer extremen Illoyalität vieler ihrer Sprecher, unter einem republikweiten Bestreben, sich in der Lebensführung, in der Wahl der Vorbilder und in der Wahl der Sprache dem angelsächsischen Kulturkreis anzupassen. […] Nicht ohne Grund spricht die Londoner „Times“ in einem viel beachteten Artikel des Jahres 1960 von der typisch deutschen „linguistic submissiveness“.
Pff, Meinungskorridor. Aber toll, dass Mähler diese Stelle zitiert. Das mit der „linguistic submissiveness“ ist nämlich einer der großen publizistischen Erfolge des VDS. Jahrelang haben Krämer und andere vermeintliche Sprachschützer den Eindruck erweckt, dass diese „linguistic submissiveness“ so etwas wie ein feststehender Begriff in der englischen Presse oder gar bei den Briten oder Amerikanern insgesamt sei. Stellte sich dann heraus: Für diesen Begriff gibt es exakt einen Beleg: einen Artikel der „Times“ von 1960. Insofern ist der aber tatsächlich „viel beachtet“: von Leuten, die ihn so lange angestrengt beachteten, bis sie sagen konnten, er sei viel beachtet.
Aber weiter bei Mähler:
Wir Deutschen neigen also zu einer sprachlichen Unterwürfigkeit. Medienkritiker Niggemeier und seine „Gruppe von Linguisten“ (!) [Hervorhebung im Original] wollen sich damit nicht abfinden, dass es in Deutschland tatsächlich noch Menschen gibt, die sich damit nicht abfinden wollen.
Kurze Gegenfrage: Selbst wenn all das stimmte, wer wären denn dann eigentlich diejenigen, die anderen einen bestimmten Sprachgebrauch vorschreiben und irgendetwas nicht dulden wollen? Wenn der Deutsche wirklich zur sprachlichen Unterwürfigkeit neigen sollte, wie man bei Kopp und beim VDS zu glauben scheint, warum muss man ihm das mit Gewalt austreiben? Der Kopp-Verlag will den Deutschen das Deutschsein verbieten!!!
Verzeihung.
Mähler schreibt jetzt noch, dass er viel über das Deutsche schreiben könnte, und fängt an:
Es gibt weltweit keine weitere Sprache, die Gedanken so präzise in Worte fasst.
Dann schreibt er, dass er auch viel über das Englische schreiben könnte, und fängt an:
Es ist ein Bastard. Ein Drittel seiner Wörter kommen aus dem Germanischen, ein Drittel aus dem Lateinischen, ein Drittel aus dem Französischen. Es vermischt die Grammatik all dieser Sprachen. Es ist nichts Ganzes und nimmt sich von allen ein bisschen. So etwas entspricht wirklich unserem Zeitgeist. Auch das ist übrigens ein Wort, das es ins Englische geschafft hat. Der Zeitgeist gehört nur uns, so wie der Weltschmerz.
So schmal ist der Grat beim Kopp-Verlag zwischen jemandem, der seine Heimatsprache liebt und sie bewahren möchte, und jemandem, der andere Sprachen verachtet, insbesondere wenn sie nicht rein genug sind. Wenn es das deutsche Wort „Zeitgeist“ über das Englische in die Welt schafft, freut er sich nicht, dass dieses Wort allen gehört, sondern betont, dass es nur uns gehört.
Ich komme nicht um den Gedanken herum: Der VDS hat es verdient, vom Kopp-Verlag verteidigt zu werden.
Nachtrag, 24. August. „Kopp Exklusiv“ hat – auf meine Aufforderung – in seiner aktuellen Ausgabe eine Korrektur veröffentlicht:
Korrektur: In Kopp-Exklusiv 32/16 schreibt Markus Mähler über den Journalisten Stefan Niggemeier: „Zugegeben, Niggemeier beherrscht den Wortkrieg, wenn er den VDS als Anlaufstelle für ‚diese braunen Menschen‘ niederschreibt“. Niggemeier hat den Verein Deutsche Sprache nicht als Anlaufstelle für „diese braunen Menschen“ bezeichnet. Er hat aus einem Leserbrief in der VDS-Vereinszeitschrift zitiert, in dem ein Mitglied für den Gebrauch des Wortes „Neger“ plädiert, das nie eine Diskriminierung „dieser braunen Menschen“ darstelle.
Sauber auf den Zahn gefühlt. Weiter so!
Genau diese Art von Diskussionen sind der ursprüngliche Grund, warum ich diesem menschenverachtenden Hetzportal mein Geld gebe!
Und wieder hat sich der Beitrag gelohnt!
Tipp:
Beim Podcastlabel viertausendhertz ist ein langes aber kurzweiliges Interview mit Stefan Niggemeier (und seinem Hund) zu hören.
Bin ich froh das die deutsche Sprache sich keiner Worte o.ä. aus anderen Sprachen bedient(e) … Nicht auszudenken wenn rauskommt, dass das auch ein „Bastard“ wäre …
Kann man sich nicht ausdenken.
Man sollte Markus Mähler vielleicht mal ein etymologisches Wörterbuch zukommen lassen. Aber leider ist ja sowieso klar, dass es nichts nutzen würde, es wäre dann wohl ein „Lügenbuch“… :)
Ein Großteil der Englischen Sprache kommt aus anderen?
Naja – möglich ist das – ist aber in der „deutschen“ Sprache nicht anders.
Schönes Beispiel ist doch das „Lied von der Glocke“ von Schiller – schön seziert von (ich glaube es ist) Thomas Freitag.
Die erste Strofe in Deutsch versteht kein Mensch.
Ohweiohweih !.
Zu diesem Elaborat aus dem Hause Kopp fällt mir ja nun wirklich nur noch „Fremdschämen“ ein ….
Da kennt er wohl nicht viele Sprachen der Herr Mähler, soll er mal z.B. Niederländisch lernen und dann reden wir weiter.
Kann natürlich sein das ihm diese germanische Sprache nicht europäisch genug ist.
Zitat:“…meint Mähler, und zitiert wie zum Beweis aus dessen Editorial:
Weit stärker als alle anderen mir bekannten europäischen Sprachen leidet die deutsche unter einer extremen Illoyalität vieler ihrer Sprecher, unter einem republikweiten Bestreben, sich in der Lebensführung, in der Wahl der Vorbilder und in der Wahl der Sprache dem angelsächsischen Kulturkreis anzupassen.“
Das leidige Grundproblem solch guter Artikel ist nur, dass diejenigen die Mählers Text gelesen und benickt haben, diesen hier wohl nie zu Gesicht bekommen werden. Schade eigentlich.
Ich kann mich nur wiederholen: Da wächst zusammen, was zusammen gehört.
Das hab ich schon gerne.
Andere Sprachen runtermachen, Übermedien verunglimpfen, sich selbst zum Lügen aber nicht zu fein sein.
Wenn sowas ein Beispiel deutscher Kultur sein sollte, gäbe es nichts zu bewahren.
Ist es aber natürlich nicht.
Es ist jedoch überaus bedenklich, wie offenbar Kritik an den „Päpsten“ schon ausreicht, um so viel Gift sprühen zu lassen. Wohin aggressive Sprache führen kann, selbst wenn der Sprecher es *nicht* beabsichtigt, hat man an Jo Cox gesehen. Davon brauchen wir nicht noch mehr.
In den späten 90ern war ich Hiwi und später Mitarbeiter im Institut für Deutsche Sprache. Jedes Jahr erhielt das Institut ein mindestens 100-seitiges Pamphlet dieses lustigen Sprachpuristenvereins – immer mit der Bitte, doch „endlich was zu tun, wenn schon der Duden kapituliert hat“.
Das Schriftstück wurde immer sofort vervielfältigt und allen Mitarbeitern als Unterhaltungslektüre zur Verfügung gestellt.
Das Ding war allerdings damals schon mehr als eine völlig unpassende Sichtweise auf die Entwicklung von Sprachen, sondern immer auch eine willkommene Projektionsfläche für allerlei braunes Gedankengut.
Und gleichzeitig gab’s ja auch noch ne Rechtschreibreform. Da war vielleicht was los!
Zu der Angst der Überfremdung der deutschen Sprache mit Englisch hier ein sehr interessantes Interview mit Heinrich Detering, dem Präsidenten der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung: „…mein hauptsächlicher Appell […] geht ja auch dahin, größeres Zutrauen zu haben in die Lebenskraft dessen, was die Linguisten eine Sprachgemeinschaft nennen, und nicht immer bei jedem neuen Wort oder jeder grammatischen Wandlung gleich ‚Alarm‘ oder ‚Weltuntergang‘ zu schreien.“ Detering sieht die neuen Worte vor allem als Bereicherung und hat auch gute Argumente dafür. Er zeigt auch, dass viele Worte aus dem Deutschen von selbst wieder verschwinden werden.
Hier der Link zum ganzen Interview: http://www.deutschlandradiokultur.de/deutsch-3-0-keine-angst-vor-neuen-woertern.954.de.html?dram:article_id=275998
Oh, da habe ich doch nochmal ein etwas älteres Video ausgegraben.
Thomas Freitag ersetzt in Schillers Glocke alle Wörter, die aus anderen Sprachen kommen und ersetzt sie durch „urdeutsche“ Wörter.
https://www.youtube.com/watch?v=8ggwuN5NkFs
Es gibt zum Problem der „Überfremdung“ ein schönes Interview mit Heinrich Detering, Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung:
„…mein hauptsächlicher Appell […] geht ja auch dahin, größeres Zutrauen zu haben in die Lebenskraft dessen, was die Linguisten eine Sprachgemeinschaft nennen, und nicht immer bei jedem neuen Wort oder jeder grammatischen Wandlung gleich ‚Alarm‘ oder ‚Weltuntergang‘ zu schreien.“
Das ist wirklich prägnant und lesenswert und enthält noch weitere gute Argumente!
http://www.deutschlandradiokultur.de/deutsch-3-0-keine-angst-vor-neuen-woertern.954.de.html?dram:article_id=275998
Ach guck, den Verein Deutsche Sprachkasper gibt’s immer noch! Denen habe ich vor Jahren mal eine Website gewidmet, was angesichts der Bedeutungslosigkeit dieses nationallinguistischen Zirkels (die Hälfte der 36.000 Mitglieder sind übrigens Ausländer) wohl Zeitverschwendung war.
Nur eines ärgert mich: dass ebenso bedeutungslose Dresdner Wutbürger damals noch nicht bundesweit hochgejazzt worden waren. Denn „Sprach-Pegida“ ist die perfekte Beschreibung für den VDS.
Paradies – griechisch (paradeisos)
Kritik/ Kritiker -französisch (critique) mit griechischen Wurzeln
präzis – französisch
Bastard – ägyptisch
So deutsch ist das Deutsch von Markus Mähler, das gänzlich ohne Lehnworte auskommt.
Was ist das nur für 1 Schreiberling? Der soll sich einfach mal hart gönnen…
Stefan trifft es auf den Punkt. Ich freue mich schon auf die Zukunft der deutschen Sprache. Ich mag die neue, „bastardisierte“ Jugendsprache!
Die deutsche Sprache hingegen hat nie etwas aus einer anderen Sprache übernommen. Nie. Latein und Griechisch sind nur Gerüchte. Gab es nie. Worte wie Logik, Tragödie und Traktor haben wir uns alle selbst ausgedacht. Jaha.
Ich bin ein bekennender Multi-Kulti-Befürworter und ein Freund der deutschen Sprache.
Was heißt Multi-Kulti? Zunächst bedeutet es wertneutral einfach nur, dass verschiedene Kulturen da sind. In der Realität bedeutet es natürlich wiederum Anstrengung, weil man sich allseits aufeinander einlassen muss, wenn man gut zusammenleben will. Einige wollen sich nicht anstrengen, auf beiden Seiten. Deshalb ist Multi-Kulti in Teilen gescheitert.
Aber: Es ist eine dreiste Lüge, dass Multi-Kulti insgesamt, pauschal, auf ganzer Linie gescheitert sei. In Wahrheit ist es zu einem großen Teil eine Erfolgsgeschichte. Nehmen wir nur mal die Tatsache, dass Menschen mit Migrationshintergrund heute Milliarden Euro mehr in die Sozialsysteme einbezahlen, als sie daraus beziehen. Das bedeutet, dass durch sie tausende von Arbeitsplätzen geschaffen wurden bzw. weiterhin werden.
Zurück zum Thema Sprache: Ich selber bin im Laufe der Zeit zahlreichen Menschen mit Migrationshintergrund begegnet, Afrikaner/innen aus verschiedenen Ländern, Polinnen/Polen, Thailänder/innen u.a.
Niemand von diesen Leuten hat je die deutsche Sprache verunstaltet. Im Gegenteil: Sie mussten eifrig Deutsch lernen und sprechen, weil unter anderem ich leider weder afrikanische Sprachen beherrsche, noch Polnisch oder Thai.
Das einzige Problem, das die deutsche Sprache hat, sehe ich in der neoliberal-turbokapitalistisch motivierten Amerikanisierung derselbigen.
Was aber hat das nun wieder mit Einwanderung zu tun? – Ganz genau: Gar nix.
„Walter Krämer kämpft für das Deutsche in der deutschen Sprache und gegen das unsägliche ‚Denglisch‘. Das genügt bereits, um in Merkels Flüchtlingsparadies zum Staatsfeind zu werden.“
Aha, das heißt also, Flüchtlinge verursachen das Denglisch? In Ländern wie Syrien oder dem Irak wird also Englisch gesprochen, das dann bei uns mit dem Deutschen zum Denglisch vermischt wird? Aah, ja …
Jedenfalls ist die überaus aggressive Reaktion dieses Sprachvereins auf Ihre Kritik nur dadurch zu erklären, dass Sie den Nagel wohl voll auf den Kopf getroffen haben, Herr Niggemeier.
Dieser Sprachverein ist müsste fortan eigentlich (ganz deutsch:) Schmachverein heißen.
Der wahre Skandal ist doch, dass es Menschen gibt, die für diesen Wahn-Newsletter von Kopp mehr als dreimal so viel zahlen wie wir für ein Übermedien-Abo.
Am allergeilsten finde ich ja, dass mit „diese(n) braune(n) Menschen“ zwei unterschiedliche, um nicht zu sagen „konträre“ Gruppen von Personen gemeint sein können. Die jeweils sicher extremst beleidigt sein würden, wenn man sie mit der jeweils anderen verwechselte.
Ihr machtet meinen Tag!
Fremdwort des Tages: „Magazin“ ist aus dem Arabischen; ergo sind alle Magazine von der arabischen Weltverschwörung gleichgeschaltet.
Die tun nix, Herr Niggemeier, das sind harmlose Spinner! Machen Sie sich mal über die keinen Kopp!
Ergänzung: real existierende Päpste haben i.d.R. mehr Humor und sprechen auch mehr Sprachen. Und sie panschten Latein zu irgendeinem komischen Mischmasch aus Neologismen, primitiver Grammatik und Zischlauten zusammen. Ein Graus für jeden Sprachpuristen, ähh, Reinhalter linguae (dieses „u“ wird wie „w“ ausgesprochen, sonst ist das nicht trve, also „linggwä“).
Herrlich auf den Punkt. Aber wie @Klaas Andreas Tietze, #11 schon schreibt, werden es wohl kaum die „richtigen“ Adressaten zu lesen bekommen. Mit einer Replik ist da wohl auch nicht zu rechnen.
Irgendwie passt es auch ins Bild, dass ein Krämer vom „angelsächsischen Kulturkreis“ spricht. Das ist zwar aus irgendeinem Grunde üblich, wenn man über Großbritannien und/oder USA(!) spricht, aber das mit den href=“https://de.wikipedia.org/wiki/Angelsachsen“>Angelsachsen auf der Insel ist ja nun doch schon ein Weilchen her. Aber gut, wenn man eh der Meinung anhängt, dass das Englische zu einem Drittel „uns“ gehört…
Sind „wir“ dann eigentlich der germanische Kulturkreis? Der teutonische? Der hunnische?
Sehr schön auch das Zitat „Es gibt weltweit keine weitere Sprache, die Gedanken so präzise in Worte fasst.“
Da ist einserseits ja was dran. Aber warum haben denn dann so viele Leute – mich eingeschlossen – ständig das Gefühl, dass sie bestimmte Dinge mit Wörtern anderer Sprachen besser, präziser oder kürzer in Worte fassen können?
Der Schreibstil vom Mähler erinnert an einen 11-jährigen, der versucht seinem kleinen Bruder (Zielgruppe) zu erklären, warum sein Deutschleherer doofi-doof ist.
Der soll mal relaxen, ne Coke trinken und mit seinem Smartphone harten pr0n gucken, das chillt den dude viellecht mal.
Peace.
Wir hätten es nie erfahren, zumindest die meisten der Leser hier nicht, was für ein fulminantes Feedback dem Herrn Niggemeier beschert wurde, denn wer bei ihm eifrig mitliest, liest wohl eher nicht bei Kopp.
Tatsächlich habe ich diesen Verlag erst durch Herrn Niggemeier kennengelernt. Mittlerweile ist es einfacher geworden, aber vor einigen Jahren habe ich dann immer das, was er kritisierte, dort noch mal gegen gelesen, mittlerweile spare ich mir das. Aber es ist schon paradox, dass man als langjähriger Blogleser und Übbonent der ersten Stunde sagen muss: Was habe ich wegen dem Niggemeier schon für Mist gelesen.
@JUB 68: Das hab ich nicht gewollt.
Ich les das doch alles, damit Sie nicht müssen!
was ist das für 1 battle
„OStfBP“: Entzückend! Dafür sollte es Staatsgelder geben.
„Es ist ein Bastard. Ein Drittel seiner Wörter kommen aus dem Germanischen, ein Drittel aus dem Lateinischen, ein Drittel aus dem Französischen. Es vermischt die Grammatik all dieser Sprachen. Es ist nichts Ganzes und nimmt sich von allen ein bisschen.“
Wieder mal ein schönes Beispiel dafür, wie intentional maximal minimiertes Wissen in -scusi…deutsch verblödeten- Weltschmerz mündet. Alle „germanischen“ (sowie deren slawischen Bruder-) Sprachen sind solch total durchrasste, inkonsequent halb-romanische, assimilierte Bastarde. Egal, ob Englisch, Nordisch oder Deutsch. Inklusive semitischer Übernahmen im -präzisen- Wissensbereich und starker Einflüsse aus der zweiten Romanisierungswelle (Absolutismus/ napoleonisch). Und Englisch hat noch dazu in vielerlei Hinsicht mehr altnordische Überbleibsel „bewahrt“ als das Deutsche.
Das ist doch’n Ding! Oder Thing?
Aber wem erzähl ich das hier in diesem irgendwie auch sprachlich interessierten Blog?
Jedenfalls kann man die Vulgärgermanen herrlich an solchen Gammelbackenen Sprüchen durch die Manege ziehen, wenn man mag und sich aufs Thema einlässt. Genau wie beim nordischen Rassismus. Mir immer wieder ein Vergnügen, wie schnell „die“ das Interesse am Thema verlieren, wenn man die Kiste mal ganz aufmacht und genauer hinschaut.
Vielleicht sollte ich mal bei Kopp für eine Germanisierung des Wortes „Chemtrail“ agitieren und jeden als unterwürfigen Angelsachsen-Kriecher denunzieren, der es verwendet.
@JUB68: Ist der mit dem Verlassen der eigenen Blase verbundene Wissenszuwachs nicht auch wenigstens ein wenig … naja, befriedigend lehrreich?
…vom K…-Verlag überhaupt erwähnt zu werden: Nachgerade Olympia-verdächtig.
Mindestens aber Nobel-Preis würdig.
Übrigens: Im Ersten läuft gerade ein Tierfilm und auf Arte „2001- Odyssee im Weltraum“, aber das nur am Rande…
@30 Das geht schon in Ordnung, irgendwann habe ich festgestellt, dass ich beim Lesen der kritisierten Texte nicht mehr Erkenntnisse gewann als beim Lesen der Niggemeierschen Reflektion oder Rezension, und so tauche ich die meiste Zeit eben nur indirekt in die Welt von Ulfi und Co ein.
@ 32
Sie meinen Bubble, oder? Ansonsten hängt es davon ab, ob man sie nach oben oder nach unten verlässt, aber ja, manchmal ist das lehrreich, manchmal lustig und manchmal ist es wie ein Besuch beim Zahnarzt außer der Reihe.
„Der Zeitgeist gehört nur uns, so wie der Weltschmerz.“
Oder die German Angst. Immerhin, sie scheint so exklusiv zu sein, dass es sie nur in Deutschland gibt und wohl bei der Leserschaft des Kopp-Verlags am meisten verbreitet ist.
„Der Zeitgeist gehört nur uns, so wie der Weltschmerz.“ … und der Kindergarten! Wie konnte Herr Mähler nur ausgerechnet den Kindergarten vergessen?
@ 36:
https://www.kinz.org.nz/kinz-myers-park-early-learning-centre
Wunderschön gelegen.
Aber auch das nur am Rande…
„Kleinkariert“ nicht zu vergessen. Man sollte denken, die Schotten hätten das Wort erfunden, um bestimmte Kiltmuster zu bezeichnen, aber nein.
@38
Warum fällt mir hier, wiederum sofort, „Schottenmuster“ ein?
Man möchte es so gerne wissen…
…und dann war da noch der christliche Katholik M. Matussek im WDR.
Gegen den Transportunternehmer M. Carrier.
Klasse das…
Ist OT, musste ich aber irgendwo loswerden.
„tschuldigung…
Kopp-Verlag?
Wohl eher Man-fasst-sich-an-den-Kopp-Verlag.
Und der Blitzkrieg, mit dem wir uns ja bestens auskennen – Gehört der auch nur uns? Die USA hat den ja auch ganz gut drauf, meine ich.
Und Frau Clinton wird uns den Begriff ganz sicher auch wieder sehr eindrücklich ins Gedächtnis rufen :-(
Da kann man Gift darauf nehmen, und mit Gift ist ganz im Sinne des VDS kein Geschenk gemeint ;-)
@Ekkehard, #39: Vllt. irgendwas mit „kein wahrer Schotte“?
#40: gibt’s auch muslimische Katholiken? scnr
@Ekkehard, #39: Vllt. irgendwas mit „kein wahrer Schotte“?
#40: gibt’s auch muslimische Katholiken? scnr
@Mycroft:
#40: gibt’s auch muslimische Katholiken? scnr
k.A.
Beim nächsten Mal denke ich an die sog. Gänsefüschen und stelle mich jetzt beschämt in die Ecke.
#34
Durchaus perfide, uns hier diesen durchs Binnen-B gut getarnten, welsch-romanischen Sprachimmigranten, als vermeintlichen Denglizismus unterzujubeln. Da wird das Ausmaß der englischen Sprachidentitäts-Krise erst richtig erkennbar.
Wer denkt denn da an päpstliche (dieser semitische Oberdruide) Rundschreiben(Bullen)? Bevor ihm beim Petanque die Kugel auf den Fuß fällt? Darauf erst mal eine Bulette….
Von Kopp erst hier Notiz genommen zu haben, hat mich übrigens wirklich verblüfft…
Ein Statistiker ist „Sprachpapst“ oder: Einem deutschen Professor ist nichts unmöglich.
Leute des Kopp-Verlages lesen „Übermedien“? Ich dachte, die sind mit ihren Verschwörungs-Theorien und dem Basteln von Aluhüten ausgelastet.
@46 Symboltroll
Sehen Sie, so ist das eben mit der Sprache, selbst wenn man keine Anglizismen verwendet. Ich teile mit, dass ich den Kopp-Verlag erst durch Herrn Niggemeier kennen gelernt habe, Sie verstehen, ich hätte den erst hier kennen gelernt. Das habe ich aber nicht gesagt, denn schließlich schreibt SN nicht erst seit kurzem und nicht erst hier, was Sie genau wissen als langjähriger Leser. Trotzdem schlussfolgern Sie bei einer „Von Wem“-Nachricht auf ein „Wann“. Da wir uns also sowieso andauernd missverstehen, schaden ein paar Fremdwörter auch nicht mehr, auf Nachfragen und Kommunikation kommt es an. Hat man am Ende verstanden, was der andere meint bzw. sagen wollte, zählt das entscheidend mehr als die angebrachte oder unangebrachte Verwendung von Anglizismen, Fremdwörtern oder Händen und Füßen.
„dass ich den Kopp-Verlag erst durch Herrn Niggemeier kennen gelernt habe“
Sie wurden von Herrn Niggemeier beim Kopp-Verlag eingeführt? Wann war das denn?
[Nur ein weiterer billigster ST-Missverstehens-Kalauer mit nasser Zündschnur]
Sie scheinen das wesentlich ernster genommen zu haben, als ich es meinte. Wenn man kein Interesse für die Vorgänge am rechten Schmutzrand hat, muss man diese Schmuddelkinder auch nicht anderweitig kennengelernt haben.
Und was den europäischen Sprach-Swingerclub betrifft:
Wenn man sich mal die nie endende gegenseitige Rudelbefruchterei dieser linguistischen Durchrassungsparty etwas genauer ansieht, wird einem klar, wie sexy und natürlich das eigentlich ist und wie lächerlich der Kampf um die Reinhaltung eines willkürlich gewählten temporären Sprachstandes ist.
Alleine schon, wie „welsche“ Sprachen vermeintlich Fremdartiges unterjubeln, was in Wirklichkeit eine Rückkehr einer alten Indogermanischen Wortwurzel darstellt, die in den germanischen Sprachen verlorengegangen war, nicht jedoch in den kelto-italischen. Oder eine ins Lateinische importierte Zwischenform, die im Germanischen verlorenging, um anschliessend als Lateinfremdwort wiederzukehren (Gerade beim wiederholten Franz-Engl-Hin&Her) …
Als Laie fasziniert mich dieser dauernd hochdrehende Sprachmixer ungemein, schon weil ich -eigensprachbedingt- permanent darüber stolpere und mich auch über die semantischen Wandlungen teils köstlich amüsieren kann. (Ich empfehle Derrick, englisch synchronisiert mit schwedischen Untertiteln. Griffbereite Sauerstoffdusche für durchschnittlich Sprachkundige dringend erforderlich).
Dass Sie sich von mir scheinbar auch beim zweiten Post attackiert fühlten, muss meinem mangelnden Ausdrucksvermögen geschuldet sein. Die Chemtrailer, Herrmanns, Naidoos, Reichsbürger und jüdisch-muselmanische Weltverschwörungsbeschwörer etc.pp haben einen doch schon immer derart unvermeidbar zu den Flachkoppern geleitet, dass SN da nicht als Relevanz- und Reichweitenverstärker benötigt wurde? (Und das betrifft vor allem „Von/durch Wen?“, weniger das „Wann?“)
Wobei meine Zeitschiene da vielleicht einen anderen Nullpunkt hat als Ihre. So richtig aufmerksam wurde ich auf SN und BB erst vor geschätzt etwa 3-4 Jahren. Reichsbürger, Chemtrails und Kopp haben da bei mir die älteren Rechte.
Missverständlich genug um das als weiteren insult zu werten? Das fände ich bedauerlich.
@49 Symboltroll
Attackiert habe ich mich nun nicht gefühlt. Ich fand es eher lustig, wie man teilweise aneinander vorbei redet, was nicht zwingend an Ihrem „mangelnden Ausdrucksvermögen“ liegen muss, sondern womöglich an meinem. Ansonsten empfehle ich immer wieder gerne Herrn Schulz von Thun mit seinem 4-Ohren- Modell, das erklärt allerhand über Missverständnisse.
Ganz ehrlich – ich finde den Anglizismen-Index dieses von mir aus suspekten Vereins Deutscher Sprache immer wieder mal ganz hilfreich ( http://www.vds-ev.de/index ) .
Bäääh.
Gibt es Alternativen?
PS: Das ganze Gerede hier über den Kopp-Verlag der über uebermedien und Stefan Niggemeier der über Mähler des VDS und durch Werbung verstörte Germanistenprofessoren schreibt ist irgendwie nachvollziehbar, ehrlichgesagt aber langatmig und dreht sich doch im Kreis:
Was wären denn dann bitte vernünftige alternative Listen, wenn man Anglizismen vermeiden will? In Frankreich gibt es die Académie française, das ist dann aus Niggemeiers Sicht das Sprach-„Imperium“ ? So gesehen verpennen die Deutschen Germanisten ihre Sprache dann eben irgendwie doch. Und dann finde ich es dann eben doch gut, wenn ein von mir aus suspekter Haufen hierzu etwas auf die Beine stellt. SORRY Germanisten und Niggemeier, für mein Pauschalisieren.
Warum sollte man Anglizismen vermeiden?
Latinismen vermeidet doch auch keiner. Nicht mal Sie.
Was ist denn diese „deutsche Sprache“, was gehört von Rechts wegen dazu und was nicht? Wer entscheidet das?
Aber das „Sorry“ am Schluß Ihres wirren Geschwafels war zugegeben sehr komisch.
@jub68: Dann bin ich ja beruhigt.
Und eingestandenermaßen stand mir tatsächlich ein attributives Fragezeichen vor Augen, ob Sie da „nur“ eine objektiv subjektive Faktenauskunft in eigener Sache abgegeben haben oder ob Sie damit eher eine Botschaft zu Kopp & Übermedien unterbringen wollten. Nachdem Sie dieser Frage jetzt dreimal ausgewichen sind, kann ich natürlich nur spekulieren.
@Pannor: So weit kam ich gar nicht mehr beim Lesen jenes Beitrages, danke für Ihre Hervorhebung. Köstlich. Dafür kann es kein Pardon geben!
@Pannor und @Symboltroll
Ich schreibe wie ich es gut finde.
Warum soll ich Anglizismen nicht vermeiden dürfen?
Wer ist hier jetzt der Sprach-„Faschist“ ?
Hier ein Beispiel:
Versteht ihr unter „Beamer“ – ein bayerisches Auto oder einen Videoprojektor? Videoprojektor finde ich wesentlich eindeutiger, weil „beamer“ im Amerikanischen eben ein BMW bedeutet.
Schreibt Ihr wie Ihr wollt!
Tschüss Ihr Anglismentollfinder .
„Ich möchte nur, dass möglichst viele Leute, und insbesondere Kollegen, sich kritisch mit ihm und seiner Beschränktheit, Engstirnigkeit und Radikalität auseinandersetzen.“
Es wurde jetzt breitgetreten, dass es im VDS e.V. einen AFD-nahen Markus Mähler gibt. Doch im VDS e.V. finden sich auch Parteimitglieder von den Grünen, der SPD und sicher auch von anderen Parteien.
@niggemeier
Was ist denn nun konkret am VDS beschränkt, engstirnig und radikal?
Wegen diesem Markus Mähler gleich den ganzen Verein über einen Kamm zu scheren finde ich unfair und halte ich für einen verfehlten Schnellschuss. Das dient nicht der offenen Auseinandersetzung mit der Thematik.
@ibidem: Wie kommen Sie darauf, dass Markus Mähler im VDS ist?
@Bidem [sic] – sei die Sprachmacht mit euch…, Comment #54
1. Natürlich dürfen Sie Anglizismen vermeiden – genauso wie andere sie verwenden dürfen.
2. Hier bin ich nicht sicher, ob die Sprachmacht wirklich mit Ihnen ist:
„… weil „beamer“ im Amerikanischen eben ein BMW bedeutet.“
Laienhafte Statements eines Dortmunder Statistikprofs werden durch penetrantes Wiederkäuen nicht wahrer.
Die generelle Aussage ‚A heißt auf Englisch B‘ ist grundsätzlich grober Unfug. Eine 1:1-Beziehung zwischen dt. und engl. Wörtern ist eher die Ausnahme als die Regel.
Wenn Sie wissen wollen, was beamer im AE bedeutet, gehen Sie in die Google-Bildersuche: beamer site:us
Neben bayrischen Autos, auch bimmer genannt, sehen Sie dort – tataa – Videoprojektoren.
„Scotty, beam me up!“ bedeutet übrigens auch nicht, dass man in einem BMW durchs Weltall reist. ;)
… uund wie kommen Sie auf den Begriff des Faschisten, ibidem? Zu einer gesitteten Diskussion gehört auch, dass man nicht mit verbalen Atombomben um sich schmeisst, nur weil die anderen halt auch Argumente haben.
Hoffe, ich hab es in den Kommentaren nicht überlesen: ist die „Bastard“-Referenz nicht ein verdrehtes Plagiat der grandiosen Jennerjahn-Rede aus dem sächsischen Landtag von 2011? Vorläufig: http://m.taz.de/!5109189;m/
@Stefan Pannor, (21. August 2016 um 14:11)
„… uund wie kommen Sie auf den Begriff des Faschisten, ibidem? Zu einer gesitteten Diskussion gehört auch, dass man nicht mit verbalen Atombomben um sich schmeisst, nur weil die anderen halt auch Argumente haben.“
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Meine linguistischen Kenntnisse sind leider sehr mangelhaft.
Mir ist aber aufgefallen, dass eine undifferenzierte, ebenso groteske, wie hartnäckige Fehlnutzung von Begriffen, typisch für Anhänger der sog. „Neuen Rechten“, bzw. der „Querfront“ ist.
Also jeder Kritiker ist ein „Faschist“, „Kriegshetzer“, Systemling“ oder „Meinungsdiktator“.
Eine Kritische Meinung äußern, ist „schießen auf …“ mit einer „*-Keule schlagen“, „denunzieren“, „abschießen“, „einschlagen“.
( „denunzieren“ im Sinne des auch fehlgebrauchten „diffamieren“ oder „desavouieren“ ist da auch absolut typisch)
Diese „Fehlnutzung“ ist aber auch nicht konsequent.
Als die – natürlich „von links-grün versifften Gutmenschen gleichgeschaltete“ – „System“-presse Asylgegner als „Asylkritiker“ bezeichnete, hat sich von denen keiner beschwert.
Als Atomkraftgegner wäre ich beleidigt, als „Atomkraftkritiker“ schöngeredet zu werden, aber ich habe ja auch sowas wie Anstand, Ehre und Sprachgefühl.
Allerdings: „Denunzieren“ vs. „Diffamieren“ soll wohl den Unterschied zwischen „Verrat“ und „üble Nachrede“ darstellen. Sie fühlen sich nicht beschimpft, wenn man sie als Rechte bezeichnet, sondern nur verpetzt.
Warum die da nicht die deutschen Wörter für verwenden, weiß der Gilb.
@54:
„Ich schreibe wie ich es gut finde.“
Tun wir das nicht alle?
„Warum soll ich Anglizismen nicht vermeiden dürfen?“
Wer verbietet es Ihnen denn den sinnvollen Einsatz von rein-deutscher Sprache? Die einzigen, die in diesem Kontext Verbote und Reinheits-Vorschriften einfordern, sind doch die Sprachreinhalter gegen Anglizismen?
„Wer ist hier jetzt der Sprach-„Faschist“ ?“
Diejenigen, die die natürliche evolutionäre Sprachentwicklung durch Vorschriften und Verbote verhindern wollen, die nur Ihre persönlichen Präferenzen absichern?
Nebenbei:
Wieso sollte „Beamer“ sprachfremder sein als „Video“ oder „Projektor“? Aus welchen Sprachkreisen stammen diese Worte denn und wann wurden sie ins Deutsche inkorporiert?
Ein wirklich ehrlich bemühter Sprachdeutscher sollte da doch wohl vom Bildwerfer sprechen!
Bewegtbildwerfer, oder in der beliebten Sprache Akronym (aus der mehr Worte ins Deutsche übernommen werden als aus dem Englischen, aber beschwert sich wer?): BBW.
Und die Amis (nicht die Amish) machen dann daraus den Bibi.
Gegen die Verwahrlosung des Deutschen durch Deutsche gibt es ja keinen Verein. Nur gegen die Anglizismen, die schon fast vor den Toren Wiens stehen.
@Symboltroll, 22. August 2016 um 17:18:
„@54: „Ich schreibe wie ich es gut finde.“
Tun wir das nicht alle?
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Nein!
Insbesondere Rassisten, Antisemiten und Menschen mit anderen wahnhaften gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeiten leiden offensichtlich sehr unter dem „Faschistischen Meinungsterror “
mit dem die deutschen „Schlafschafe“ durch die „Eliten“ der „Geheimen neuen Weltregierung“ brutal unterdrückt werden.
Mit diesem „Meinungsterror“ sichern diese “ Zionistischen US-Amerikanische Finanz-eliten mit jüdischen Roots“ die „Weltherrschaft des Imperiums“ indem sie „Linke Friedensaktivisten und Aufklärer über das kapitalistische Zinsgeldsystem der privaten Notenbanken “ (die“ wahren Linken“) erst „in die rechte Ecke stellen“, als Antisemiten „denunzieren“ (also das was sie sind, K.H. ) und danach „mit **Keulen auf sie einschlagen“.
Anmerkung:
Das ist /keine/ Satire, sondern eine sachliche Beschreibung des vorherrschenden Diskurses von mir bekannten Kunden des
„Kack“-Verlages (Braune Scheiße hübsch verpackt)
http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/panorama/deutsche-moegen-keine-anglizismen-aber-benutzen-sie/
Nochmal, mich kotzt es an, dass über den VDS als Verein ohne konkrete Aussagen hergezogen wird. Vorsitzender ist nicht gleich auch immer Verein. Punkt.
Irgendwie habe ich das Gefühl hier halten sich so 90% Germanistikstudenten und -absolventen auf, die liebend gerne von Ihren Germanistikprofessoren und auch von Niggemeier Lorbeeren ernten wollen.
Habe ich doch schön gesagt, oder?
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@Karsten Hilsen und @Stefan Pannor:
Freut mich, dass ich die Diskussion hier ein bisschen anregen konnte, da sind mir so „verbale Atombomben“ gerade recht und auch der Versuch meine Aussage umzukehren.
Trotzdem danke für die coole Bezeichnung :-)
@niggemeier
Sorry, mir wird die Geschichte zu kompliziert. Ich mag nur nicht, dass unkonkret über den VDS hergezogen wird. Hier oben in Text steht: „Der Text von Mähler ist faszinierend, weil er den ganzen Wahn enthält, der diese Szene antreibt. Bloßer Widerspruch wird zum Versuch hysterisiert, einen ganzen Verein „mundtot“ zu machen. Wenn der in den Medien allgegenwärtige Vorsitzende eines Vereins…“ <— OK, falsch verstanden, Mähler hat den Vorsitzenden eines Vereins verteidigt oder wie auch immer. Ist nun nicht besonders konkret an dieser Stelle.
Ist Mir ehrlich gesagt egal, wer da wie mit wem. Verstehe nicht, weshalb der VDS-Verein so verrissen wird, ohne konkretes zu liefern? Warte immer noch…
@Querdenkmal
Ich habe das Beispiel zu BMW/Beamer/Projektor aus meinem ganz privatem Leben und nicht von Ihrem hassgeliebten Statistikprofessor. Wie kommen Sie darauf? Danke nochmal, dass Sie sich über meine Schreibfehler lustig machen.
@Symboltroll
Anglizismen sind evolutionär. Hört sich toll an, verstehe auch den Ansatz. Indizes und Thesauren auch, Leute die sich Ihre Sprache überlegen und eben mal keine Anglizismen nachplappern sind auch an der Evolution beteiligt… Hmmm, dreht sich im Kreis:
Ich finde Kindersprachen wie das Kauderwelsch spannend. Oder auch das Türkendeutsch finde ich evolutionär (manche sagen auch abwertend "Kanackendeutsch") . Türkendeutsch sollte meiner Meinung auch an Schulen gelehrt werden.
Glaube hierzu gibt es auch einen Artikel beim VDS.
Abgesehen davon verstehen Sie die heutige Sprachentwicklung besser als Sprachpluralismus.
Ätsch, ich kann auch schlau daher reden.
Bildwerfer finde ich auch cool. Danke nochmal :)
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Achja, und wer weiter streiten will, sollte nachdenken, dass es von politischem Interesse ist, wenn andere Länder die Kultur des eigenen Landes annehmen. Sprache ist ein wesentlicher Teil unserer Kultur.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kampf_der_Kulturen
"Sei die Sprachmacht mit Euch" Titel meines nächsten Buches. Tschüss.
@ibidem: Tschüss.
Schliesse mich Stefans letztem Beitrag vollinhaltlich an.
#66:
Ich habe nie Germanistik oder irgendeine eine Sprache studiert. Ich mag es nur nicht, angelogen zu werden.
Mag sein, dass Sie das Beispiel zu BMW / Beamer / Projektor aus Ihrem ganz privatem Leben haben. Es gehört jedoch definitiv zu der Handvoll ständig und kritiklos wiedergekäuter Halb- bis Viertelwahrheiten, mit denen VDS’ler, die des Englischen nicht mächtig sind, dt. Anglizismenverwendern ‚beweisen‘ wollen, dass sie des Englischen nicht mächtig sind:
– public viewing heißt öffentliche Aufbahrung,
– beamer heißt BMW,
– body bag heißt Leichensack,
– blockbuster ist eine Bombe,
– moonshine ist schwarz gebrannter Schnaps.
Wohlgemerkt, dass KANN je nach Kontext / Varietät des Englischen stimmen. Kennzeichnend für die sprachliche Ahnungslosigkeit von VDS-Mitgliedern ist jedoch, dass ‚Kontext‘ für sie das allergrößte Fremdwort ist und die Weltsprache Englisch aufs AE reduziert wird.
Irritationen bzgl. „bodies“ und „public viewing“ gibt es auch bei Nichtdeutschreinhalterinnen: https://www.youtube.com/watch?v=E–2SLRO0K4 oder https://www.youtube.com/watch?v=DCYnK-mlK2A (Sie assoziiert „Beamer“ witzigerweise mit Star Trek, wobei doch jeder(TM) weiß, dass das da ein Transporter ist.)
Anglizismen sind teilweise gefühltes Englisch oder Falsche Freunde. Aber wie gesagt, niemand behauptet, dass die der Völkerverständigung dienen sollten.
@niggemeier
Welch Ehre – mein letzter Eintrag hierzu.
Ich finde du betreibst keine offene Auseinandersetzung zur Thematik und zeigst keine konkrete Stellungnahme zum VDS. Alternative Vereine werden auch nicht genannt.
Aus meiner Sicht ein unnützes AFD-VDS-Bashing von Dir…
(Wenn man sich auf irgendetwas verlassen kann: Dass Leute, die sich in Kommentarspalten verabschieden, nie wirklich gehen.)
Von der Vergeblichkeit menschlichen (niggemeierschen) Tuns kann man sich am besten dadurch überzeugen, dass am letzten Samstag wiederum die „Sprachpanscher des Jahres“, gekürt von, na, na -JA, genau- dem VDS!
im hiesigen Käseblatt (als DPA-Meldung) eingerückt ward.
Ich traue mir die Prognose zu, dass das hiesige Käseblatt nicht das einzige mit dieser Meldung war. :-)
@ Stefan Pannor, #52:
„Warum sollte man Anglizismen vermeiden?“
Weil die Message dadurch einfach nicht rüberkommt. :)
@niggemeier
( Vielmals Entschuldigung, dass ich nochmals störe. )
Der gemeinnützige Verein Deutsche Sprache e. V.
„steht dafür, dass ein Einsatz für die deutsche Sprache auch ohne deutschtümelnde oder nationalistische Ziele möglich ist. Der VDS ist überparteilich; er hat Mitglieder aus allen Parteien im Deutschen Bundestag“
aus: http://vds-ev.de/verein/, 2018;