Das Geschäft der AfD

Angst essen Hahne auf

Moderator Peter Hahne beschwört in seiner ZDF-Sendung die ganz große Angst – und erledigt damit das Geschäft der AfD, unter freundlicher Mithilfe des Journalisten Ulrich Reitz und des Psychiaters Christian Dogs.

Quelle: „Peter Hahne“ (ZDF) 18.9.2017

20 Kommentare

  1. Es ist nicht nur Peter Hahne im ZDF.
    Der Tenor ist fast identisch bei Annett Meiritz im Spiegel:
    „Müssen Frauen Angst haben, weil mehr Flüchtlinge im Land sind? Eine nüchterne Debatte darüber haben alle demokratischen Parteien verweigert.“
    Und in der Süddeutschen: „Sexuelle Übergriffe durch Zuwanderer verunsichern die Frauen in Deutschland. Das muss dringend ernst genommen werden.“
    Dreimal das eine Thema und derselbe Tenor: Wurde bisher nicht ernst genommen, mehr Wahrheit ist nötig. Da ist zwar etwas dran, aber verantwortlich dafür waren u.a. genau die Medien, die jetzt Wahrheit fordern.
    Das Ganze ist so synchron und so absurd drei Tage vor der Wahl, dass sich sogar „Rechtspopulisten“ zu Recht wundern.
    Ich habe bereits früher die Ansicht geäußert, dass Medien im Zusammenhang mit der AfD doppelbödige Kampagnen fahren, von denen sie eigentlich wissen müssten, dass sie der AfD eher nützen als schaden. Die jüngsten Manöver sind so offensichtlich, dass ich ausschließen würde, dass es im guten Glauben geschehen kann. Das sind gezielte und offensichtlich auch koordinierte Kampagnen zugunsten einer AfD, die zu allem Überfluss inzwischen ihre liberalen und bürgerlichen Elemente weitgehend in den Hintergrund gedrängt und sich erschreckend radikalisiert hat.
    Was soll der Wahnsinn?

  2. Da bekomme ich glatt eine Phobophobie. Schnell das Buch des werten Herrn Dogs kaufen und – ………….. – Aahhhh ja, jetzt ist‘s besser. Erkenntnis des Tages: „Gefühle sind keine Krankheit“. Glück gehabt.

    Ich musste abwechselnd grinsen, den Kopf schütteln und werde irgendwie das Gefühl nicht los, dass das ZDF versucht die AFD und ihre Sympathisanten davon zu überzeugen, dass sich Rundfunkgebühren doch lohnen. Da sind meine monatlichen Gebühren bei Übermedien offenbar besser eingesetzt als Rundfunkgebühren bei Herrn Hahne. Vielleicht probiert er es mal als freier Journalist aus. Dann dürfte er es aber wohl mit der Ang……… Ach lassen wir das.

    Danke Herr Rosenkranz, sehr gelungener Beitrag.

  3. @1
    „Das sind gezielte und offensichtlich auch koordinierte Kampagnen zugunsten einer AfD,“
    Gibt es dazu Belege oder wieder Mutmaßung?

    „Was soll der Wahnsinn?“
    Den unterstellen Sie ja nur.

    Ich verstehe ja nach wie vor, dass Sie für ihren schlecht laufenden Verschwörungsblog hier tagtäglich Werbung machen müssen, aber versuchen Sie doch wenigstens mal das AfD-Niveau zu überschreiten.
    Sie lassen sich hier aus darüber „dass Medien es eigentlich besser wissen müssten“ – Aber was ist mit Ihnen? Ihre Mutmaßungen und Unterstellungen nähren doch auch wieder nur das AfD-Denunziationsgetue.

    Ihr Tenor ist:
    „Medien sprechen sich ab um gezielt Pro-AfD Kampagnen zu fahren“
    Worin unterschieded sich Ihre Paranoia von der AfD-Paranoia, die statt „Pro-“ das Präfix „Anti-“ nutzen würde?

  4. „Bei Flüchtlingen die älter sind als 12 – da kann man nix mehr machen“.

    Ich bin so schockiert, dass ich nicht weiß was ich schreiben soll.

  5. ich habe eben bei Peter Hahne drei Männer gesehen, die man von der EInstellung nicht mehr als Mann oder Frau bezeichnen kann.
    Das sind drei Angsthasen, die ich im Alltag noch nie gesehen habe – wahrshceinlich weil solch Menschen, sich den ganzen Tag zu Hause einschließen.

    Sie hätten das Wort „Angst“ durch „Sorge“ ersetzen sollen.

  6. Ich kann die Angst der drei Herren voll und ganz verstehen. Ulrich Reitz kann ja schon gar nicht mehr richtig Deutsch und sagt: „Angst essen Seele auf“. Das hat der von einem gewissen Ali.

  7. @ anderer Max, @ Andreas Müller

    Die Zeit und Spon haben Artikel über die AfD-Kanditaten veröffentlicht, die ich nur als Wahlwerbung bezeichnen kann.

    Schauen Sie sich die drei über die Nachdenkseiten verlinkten Beiträge in den Mainstream-Medien an. Den NDS-Artikel selbst finde ich auch gut. Wenn Sie danach meinen, es wäre etwas anderes, als AfD-Wahlwerbung, dann fände ich das interessant.

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=40235

  8. @ Leo Friedrich
    „Angst essen Seele auf“ ist ein Film von Rainer Werner Fassbinder, keine Deutschschwäche, sondern ein Zitat. So gebildet sind die schon.

    @ Jaheira
    Ich hab es in der ZEIT und im Tagesspiegel gesehen und fand es schon ziemlich abschreckend. Vielleicht bin ich ja gar kein richtiger „Rechtspopulist“, gelle:-) Irgendwie unwählbar für mich, muss ich da doch sagen und wähle mit frohem Herzen Hubert Aiwanger und die Freien Wähler: „Heimat statt Hass“

  9. „Und wenn Sie mal in bestimmten Vierteln hier in Berlin – Neukölln [!!!/Anm. d. Verf.] -, wenn Sie da mal nachts um 12 Uhr in ne U-Bahn steigen, dann wissen Sie was Angst ist. Das kann ich Ihnen sagen.“

    Komisch, wenn ich regelmäßig am Wochenende oder auch unter der Woche die U8 und U7 (für Nichtberliner_innen: das sind die beiden U-Bahnenstrecken, die Neukölln kreuzen) um 12 Uhr nehme, dann ist die mitunter so voll, dass ich stehen muss. Die ganzen Hipster sitzen schon und unterhalten sich. Ist das damit gemeint? Angst vorm Stehen-müssen in der U-Bahn? Oder sind es die Hipster, die dem guten Mann diese schreckliche Angst einjagen?

  10. „Bei Flüchtlingen die älter sind als 12 – da kann man nix mehr machen“.

    Irgendwie musste ich da direkt an Nachkriegsdeutschland denken…

  11. Hampelamann Hahne-blüchern ist ein Paradebeispiel für tendenziöses „das-wird-man-ja-wohl-noch-sagen-dürfen“ Gewäsch von jemand, der unter der Überschrift „Wir sind nicht das Sozialamt für die Welt“ bei der Bild am Sonntag sein wahres Gesicht zeigen durfte. Natürlich mit den handelsüblichen Relativierungsphrasen etc pp. Nachtigall, ick hör dir trappsen.

  12. …. und trotzdem schimpfen sie weiter auf die „Lügenpresse“, die das Spektrum ihrer Ansichten nicht abbilden will und „Volkes Wille“ totschweigen will.

  13. Großartiger Beitrag. Und sehr unterhalsam. Herr Hahne dümpelt schon seit Jahren auf Rechtsaußen. Danke Übermedien, das noch einmal so pfiffig gezeigt zu haben.

  14. Lieber Herr Rosenkranz
    Ihre Seite gefällt mir,auch wenn sie dort meinen Beitrag bei Peter Hahne
    natürlich verkürzen und ich sicher ungeschickt formuliert habe.
    Natürlich habe ich nicht alle Migranten und Flüchtlinge gemeint ,sondern einige wenige,die mir mit Ihrem Fanatismus und Ihrer völlig anderen Sozialisation Sorgen machen,die ich als Zeitbomben erlebe.-und einige Zeitbomben sind übrigens leider schon explodiert.
    Wenn die Ausbildung der Persönlichkeit und des Charakters in einer Zeit stattfindet in der jemand z.B.im Sudan oder in Sierra-Leone als Kindersoldat morden gelernt hat und Vergewaltigung zur Normalität gehört,obendrein noch ständig mit Rauschmitteln zugedröhnt war und ich solche Flüchtlinge dann hier vorgestellt bekomme und therapeutisch intervenieren soll und dabei einem noch nie erlebten Gewaltpotential begegne häufig verbunden mit einer verminderten Impulskontrolle dann macht mir das Angst.
    Genauso wie die Masse an Nordafrikanern am Kölner HBF die völlig anders sozialisiert sind und fanatische Menschen -auch die von der AFD
    machen mir ebenfalls Angst,da ich weiß wie schwer Verschaltungen im Gehirn dieser Menschen zu verändern sind v.a.wenn sie innerhalb ihrer kulturellen Gruppen bleiben und sich in Ihren Wertskalen immer wieder selbst bestätigen,dann sehe ich das als Gefahr.
    Kriegstraumatisierte sind bedauernswerte Opfer,aber da sie oft nicht anderes als kämpfen,sterben und hartes Überleben gelernt haben häufig nur schwer zu integrieren.
    Und wenn ich viele traumatisierte Polizisten behandele,die mit dieser
    Welle von Gewalt ständig und viel zu oft direkt konfrontiert werden,dann glaube ich ist das nicht etwas worüber man sich lustig machen sollte.
    Weg schauen und in seinem journalistischen Elfenbeinschlößchen sitzen und sich über die Angsthasen draussen zu amüsieren,während die was auf die Fresse kriegen ist genauso wenig angebracht wir Panikmache.
    Ich habe im Interview gesagt,dass ich Angst habe,dass viele die sich in Ihrer Angst nicht ernst genommen fühlen zu den Rechten laufen werden.
    Genau das ist geschehen.Und die alle als Nazis abzustempeln wird der Sache nicht gerecht.
    Wenn jemand angst hat unsd sich sorgen macht dann ist das ein Gefühl und keine politische Richtung …..Sie sollten doch mein Buch lesen…

    Herzlichen Gruß
    Peter Dogs

  15. Sehr geehrter Doktor Dogs,
    sicher sind traumatisierte, drogenkranke Ex-Kindersoldaten ein nicht geringfügiges Problem, aber da die meisten Flüchtlinge zum Glück keine traumatisierten, drogenkranken Ex-Kindersoldaten sind, ist es vllt. nicht ganz so gut, den Sonderfall zu verallgemeinern. Nebenbei, was wäre die Lösung? Keine Flüchtlinge mehr aufnehmen? Oder bloß keine traumatisierten, drogenkranken Ex-Kindersoldaten?

    Und haben Sie wirklich den Eindruck, hier (oder sonstwo?) mache man sich über „Angsthasen lustig, die auf die Fresse kriegen.“? So unterschiedlich sind die Wahrnehmungen. Ich hatte den Eindruck, es ginge über Leute, die in einem gemütlichen Fernsehstudio-Elfenbeinschlösschen sitzen, über Angst reden und dabei nicht etwa die Leute meinen, in deren Land gerade zufällig ein Bürgerkrieg tobt, sondern welche in Europa.

  16. Manchmal frage ich mich, wer eigentlich aggressiver, radikaler und verblendeter ist. Rechte oder Linke?

    Ich war immer eher links orientiert, aber mittlerweile empfinde ich Linke nur noch als realitätsfern und Ideologen.

    Jeder, der anders denkt und die Realität sieht , ist gleich rechts oder direkt ein Nazi.

    Naja, meistens reden ja auch eher Menschen so, die selbst genug geld verdienen und nicht in entsprechenden Problemvierteln leben müssen.

    Die meinen dann, die belehren zu müssen, die die Probleme ausbaden müssen.
    Selbst sind sie ja nicht betroffen und schicken ihre Kinder auf gute Schulen

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